CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...
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Hochwasserhilfe<br />
der <strong>KfW</strong><br />
DER KRISENMANAGER<br />
Als Chef der Stadtwerke Passau<br />
sorgt Gottfried Weindler nun<br />
da<strong>für</strong>, dass Pumpwerk und Trafostation<br />
wasserfest werden<br />
KAUM LAND IN SICHT<br />
Donau, Inn und Ilz fluteten<br />
Passau. <strong>Das</strong> Wasser stand hier<br />
im Juni 2013 so hoch wie seit<br />
1501 nicht mehr<br />
Zur Behebung von Flutschäden hat die<br />
<strong>KfW</strong> ein Paket von Sofortmaßnahmen<br />
im Umfang von zunächst 100 Millionen<br />
Euro gestartet. Im Rahmen des <strong>für</strong><br />
ein Jahr aufgesetzten Aktionsplans<br />
Hochwasser bietet die <strong>KfW</strong> Unternehmen,<br />
Privathaushalten und Kommunen<br />
Kredite mit besonders günstigen Zinssätzen<br />
an. Diese Hilfsleistungen sind<br />
Teil eines Zehn-Punkte-Programms der<br />
Bundesregierung.<br />
Weitere Informationen zum <strong>KfW</strong>-Aktionsplan<br />
unter www.kfw.de/hochwasser.<br />
sorgen, werden überflutet. Für Weindler<br />
»der Supergau«. <strong>Das</strong> Krisenhandbuch<br />
schreibt vor, bei welchem Pegel welche<br />
Maßnahme zu treffen ist – doch <strong>für</strong><br />
diesen Wasserstand gibt es keinen Plan<br />
mehr. »<strong>Das</strong> war wie im Krieg. Es ging um<br />
Stunden.« Weindler behält einen kühlen<br />
Kopf. Erste Maßnahme: Die Stromversorgung<br />
abstellen. Danach gilt es, das<br />
Trinkwasser zu sichern. Ein vergeblicher<br />
Kampf. Als der 61-Jährige im Fernsehen<br />
sieht, »wie der Brunnen auf der Insel<br />
Soldatenau absäuft«, ist er »den Tränen<br />
nahe«. In diesem Moment hätte sich der<br />
Geschäftsführer am liebsten wie eine<br />
Maus in einem Loch verkrochen – »aber<br />
ich musste ja meinen Mann stehen,<br />
Vorbild sein«. Mit Erfolg: Weindler und<br />
seinem Team gelingt es, trotz abgestell-<br />
ter Brunnen, die Stadt weiterhin über<br />
Notbehälter mit sauberem Wasser zu<br />
versorgen.<br />
Nach der Flut bleibt <strong>für</strong> die Stadtwerke<br />
ein Schaden von mehr als zwei<br />
Millionen Euro. Die Versicherung kommt<br />
<strong>für</strong> 700.000 Euro auf, die <strong>KfW</strong> hilft<br />
mit einem Kredit über eine Million Euro.<br />
Weindler managt die Reparaturen, die<br />
bis Mitte September andauern. »Erst<br />
kam das Wasser, dann der Schock –<br />
und jetzt die Tatkraft.« Die Hochwassermarke<br />
wird neu definiert: Da<strong>für</strong> müssen<br />
die Trafostation und das Pumpwerk<br />
Stadtau zwei Meter höher gelegt werden,<br />
ebenso die Brunnen auf der Insel<br />
Soldatenau. <strong>Das</strong> Parkhaus Römerplatz<br />
wird komplett saniert und die Stadtwerke<br />
Passau errichten ein zweites,<br />
hochwassersicheres Gebäude.<br />
Die Karten werden neu gemischt<br />
MONTAG, 12. AUGUST. <strong>Das</strong> flache<br />
Wasser der Ilz glitzert im Sonnenlicht,<br />
eine Schwanenfamilie putzt sich ausgiebig<br />
das Gefieder, weiße Wäsche<br />
flattert im Wind. <strong>Das</strong> Haus der Familie<br />
Rübsam liegt mitten im Paradies, der<br />
Garten grenzt direkt an die Ilz – mit<br />
eigenem Zugang zum Fluss. »Im Sommer<br />
kühlen wir uns gerne in dem<br />
klaren Wasser ab.« 1996 kehrten die<br />
Pensionäre der Großstadt München<br />
den Rücken und zogen in das romantische<br />
Kleinod in der Achatiusstraße in<br />
Passau. Franz-Josef Rübsam, pensionierter<br />
Versicherungskaufmann und<br />
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