11.01.2014 Aufrufe

CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...

CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...

CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Und die Verbreitung der notwendigen<br />

Infrastruktur braucht ihre Zeit.<br />

Der LNG-Tanker ›Coral Energy‹ soll<br />

LNG-Tankstellen in Häfen der Nordund<br />

Ostsee mit dem Brennstoff versorgen.<br />

<strong>Das</strong> orangefarbene Schiff der niederländischen<br />

Reederei Anthony Veder<br />

Group kann LNG als Brennstoff aus<br />

seiner eigenen Ladung beziehen. Finanziert<br />

wurde dieses erste in Deutschland<br />

gebaute Schiff mit Gasantrieb mithilfe<br />

der <strong>KfW</strong> IPEX-Bank, aus der Taufe<br />

gehoben auf der Neptun Werft im Seebad<br />

Warnemünde. Die gehört zur Meyer<br />

Werft. »Wir sehen einen wachsenden<br />

Markt <strong>für</strong> Schiffe, die LNG als Brennstoff<br />

nutzen. Wir werden eine aktive Rolle in<br />

diesem Markt einnehmen und weitere<br />

Schiffe dieser Art ordern. Schiffe, die<br />

mit LNG als Brennstoff fahren, werden<br />

auch die strengsten, in Nord- und Ostsee<br />

geltenden Anforderungen deutlich<br />

übertreffen«, erklärt Jan Valkier, CEO<br />

von Anthony Veder.<br />

Energieeffiziente Flotte<br />

Einen Hafenblick bietet der Frankfurter<br />

Standort der <strong>KfW</strong> IPEX-Bank zwar<br />

nicht. Dennoch beschäftigt sich Carsten<br />

Wiebers als Leiter der Abteilung Maritime<br />

Industries täglich mit Schiffen. Die<br />

Bank ist schließlich an der Finanzierung<br />

von rund 950 Schiffen beteiligt – und<br />

NAHAUFNAHME<br />

Die Oberfläche<br />

des Rumpfes sollte<br />

möglichst glatt sein.<br />

Denn so kann der<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

deutlich gesenkt<br />

werden<br />

GEFRAGTE BERATER Jan-Henrik Hübner (l.) und Till F. Braun machen Schiffe<br />

sparsamer und dadurch konkurrenzfähiger<br />

strebt möglichst umweltverträgliche<br />

Geschäfte an. <strong>Das</strong> hat mit dem Selbstverständnis<br />

der <strong>KfW</strong> als ›Bank aus<br />

Verantwortung‹ zu tun, ist aber auch<br />

betriebswirtschaftlich sinnvoll: Die<br />

Umwelteigenschaften beeinflussen<br />

immer stärker die Charterwahrscheinlichkeit<br />

und damit das Kredit ausfallrisiko.<br />

»Wir wollten deshalb herausfinden,<br />

wie energieeffizient die von uns<br />

mitfinanzierten Schiffe im Vergleich<br />

zur Weltflotte sind«, erläutert Wiebers.<br />

<strong>Das</strong> hat die <strong>KfW</strong> IPEX-Bank dann auch<br />

gemeinsam mit FutureShip getan. Die<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Bewertung bildete<br />

der EEDI. FutureShip hat jedoch einen<br />

weiterführenden Ansatz entwickelt, um<br />

auch die Energieeffizienz von Schiffen<br />

mit Spezialantrieben sowie von Kreuzfahrtschiffen<br />

bewerten zu können, die<br />

erst seit Kurzem auch im EEDI berücksichtigt<br />

werden. Die erste Erkenntnis<br />

aus dem Projekt: <strong>Das</strong> Schiffsportfolio der<br />

<strong>KfW</strong> IPEX-Bank ist überdurchschnittlich<br />

energieeffizient.<br />

»Wir wollten außerdem wissen, wie sich<br />

die Energieeffizienz eines Schiffes auf<br />

seinen Verbrauch im täglichen Betrieb<br />

und über die Brennstoffkosten auf seine<br />

Verdienstmöglichkeiten auswirkt. <strong>Das</strong><br />

ist <strong>für</strong> den Betreiber eines Schiffes gleichermaßen<br />

interessant wie <strong>für</strong> dessen<br />

Eigentümer«, erklärt Jan-Henrik Hübner<br />

von FutureShip. Der ökonomische ist<br />

jedoch nicht der einzige Antrieb der<br />

<strong>KfW</strong> IPEX-Bank. »Wir wollen die Energieeffizienz<br />

im Flottendurchschnitt weiter<br />

verbessern und damit den CO 2 -Ausstoß<br />

verringern«, sagt Banker Wiebers.<br />

Krise als Katalysator<br />

Doch nicht der Verbrauch allein ist entscheidend.<br />

So verbraucht ein Scrubber<br />

zur Reduzierung des Schwefeldioxid-<br />

Ausstoßes Energie und erhöht damit<br />

den Brennstoffbedarf eines Schiffes.<br />

Insgesamt macht er das Schiff wegen<br />

des verringerten Schadstoffausstoßes<br />

jedoch umweltfreundlicher.<br />

Betrachtet man das Verhältnis von Verbrauch<br />

und transportierter Ladung ist<br />

die Schifffahrt schon heute umweltfreundlicher<br />

als andere Verkehrsmittel.<br />

Und die Entwicklung geht weiter: »Die<br />

Krise ist ein Katalysator <strong>für</strong> Green Shipping«,<br />

sagt Berater Hübner. Deshalb<br />

könne man der Branche nicht vorwerfen,<br />

sie betreibe nur Imagepflege, wenn<br />

sie stärker auf Verbrauch und Umweltfreundlichkeit<br />

achtet. »Hauptziel ist,<br />

dass die Schiffe am Chartermarkt zu<br />

auskömmlichen Raten Beschäftigung<br />

finden.« Reederei-Chef Valkier sieht<br />

in Green Shipping eine Chance <strong>für</strong> die<br />

europäische Schifffahrt an sich: »Die<br />

Europäer sind bei diesem Thema gut aufgestellt.<br />

Um die grüne Schifffahrt jedoch<br />

richtig voranzubringen, brauchen wir<br />

weitere Investitionen. Banken wie die<br />

<strong>KfW</strong> IPEX-Bank spielen dabei eine<br />

wichtige Rolle.«<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!