CHANCEN - Das KfW-Magazin für Entscheider (Ausgabe Herbst ...

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HANDELN VORBILD IKEA Die Solaranlagen sind so designt, dass die Kunden sie ohne fremde Hilfe montieren können. Es wird lediglich ein Hammer benötigt können. Außerdem fürchtete ich Korruption. Doch diese Sorgen waren unbegründet. Die Reaktionen der Käufer auf die Solaranlagen waren bis jetzt nur positiv. Lediglich ein System wurde gestohlen. Auch der Import der Solarmodule läuft unkompliziert. Wo werden die Module gefertigt? Teilweise in China, teilweise in Kenia. Wir würden gern alles lokal produzieren, aber unsere Kunden sind sehr preissensitiv. Sie müssen sich die Anlagen ja auch leisten können. Wie aufwendig ist die Montage der Anlagen? Wir haben sehr lange am Design gefeilt, damit die Käufer die Anlagen ohne fremde Hilfe installieren können. Ikea war dabei unser Vorbild. Die Kunden brauchen nur einen Hammer für die Montage, notfalls reicht auch ein Stein. Die Wartung übernehmen unsere freien Mitarbeiter vor Ort. Sie werden via Mobilfunk informiert, wenn eine Anlage nicht funktioniert. Wie haben Sie Produktentwicklung und Markteintritt finanziert? Der erste Investor kam aus der Solarbranche. Er finanzierte die Produktentwicklung und ein paar Mitarbeiter. Für die Pilotprojekte in Tansania und Kenia konnten wir dann den nächsten Investor gewinnen. Seit 2012 ist auch die KfW-Tochter DEG an Bord. Mit ihrer Hilfe konnten wir 1.000 Anlagen vorfinanzieren. Weil wir beim Vertrieb unserer Solaranlagen auf Mikrofinanzierung setzen, müssen wir zunächst die Kosten vorstrecken – ein finanzieller Kraftakt. Als die DEG einstieg, merkten wir schnell: Sie hat einen guten Leumund, das erleichtert die Gespräche mit neuen Investoren immens. Wie geht es weiter? Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren? Wir haben für unsere Pilotphase in Tansania und Kenia verlässliche Partner gefunden. Auch in Ghana läuft es gut. Inzwischen erhalten wir jeden Tag neue Anfragen von Menschen, die mit uns zusammenarbeiten möchten. 2014 starten wir in Ruanda. Damit wir die große Nachfrage decken können, schauen wir gerade, wie wir das Unternehmen zusammen mit Franchisenehmern größer machen können. Der Vertrieb muss ausgelagert werden. Bis Ende des Jahres wollen wir 3.500 Anlagen installiert haben, dann ist auch unser Break-even erreicht. 2014 soll das Jahr werden, in dem wir unser Unternehmen skalieren. 20.000 Anlagen sind das Ziel. Der Bedarf liegt übrigens bei mehr als 100 Millionen Anlagen – da ist also noch Luft nach oben. Die Förderung der DEG Die KfW-Tochter Deutsche Investitionsund Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) hat Mobisol mit develoPPP-Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt. Auf diese Weise konnte das Unternehmen 1.000 Anlagen vorfinanzieren. 38 | CHANCEN Aufbruch
STARTHELFER Neues hinter jeder Ecke Ein KfW-Mitarbeiter bezieht Posten am anderen Ende der Welt: Statt in Frankfurt lebt Familie Hilliges jetzt in Neu-Delhi. Text: Friederike Bauer 39
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