Kettenbrüche
ergodentheorie_gr%C3%BCbel_2013_skript3.pdf
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34 3. KETTENBRÜCHE<br />
Die Bemerkungen im Anschluss an Lemma 3.2 zeigen, dass für alle n 2 N<br />
x<br />
p n<br />
q n<br />
<<br />
1<br />
a n+1 q 2 n<br />
apple 1<br />
q 2 n<br />
gilt; insbesondere liefert die Kettenbruchentwicklung einen konstruktiven Beweis zu<br />
dem in Abschnitt 1.2.2 erwähnten Resultat von Dirichlet. Aus Lemma 3.2 (c) folgt,<br />
dass die Nenner q n mit n !1exponentiell wachsen und somit der Fehler bei der<br />
Rationalapproximation exponentiell schnell fällt; in Aufgabe 3.2 geht es um einen<br />
speziellen Fall. In unserer zweiten Anwendung betrachten wir die Größenordnung<br />
der Nenner und des Approximationsfehlers auf einer logarithmischen Skala. Wieder<br />
erhält man für fast alle x denselben Grenzwert!<br />
(a)<br />
Satz 3.15. Für fast alle x 2 [0, 1) gilt<br />
1<br />
lim<br />
n!1 n log q n(x) =<br />
1<br />
n log x p n (x)<br />
=<br />
q n (x)<br />
⇡ 2<br />
12 log 2<br />
=1.1865 ... ,<br />
(b) lim<br />
= 2.3731 ... .<br />
n!1<br />
6 log 2 Beweis. Vergleicht man die Rekursionen für p n und q n in Lemma 3.2 und<br />
⇡ 2<br />
verwendet man die aus Lemma 3.4 bekannte Tatsache, dass T dem Links-Shift bei<br />
der Kettenbruchentwicklung entspricht, so erhält man p n (x) =q n 1 (T (x)), also<br />
wegen p 1 (x) =1<br />
Mit f(x) = log x folgt<br />
wobei<br />
1<br />
q n (x) = p n(x)<br />
q n (x)<br />
1<br />
n log q n(x)<br />
p n 1 (T (x)) ···p1(T n 1 (x))<br />
q n 1 (T (x)) q 1 (T n 1 (x)) .<br />
= 1 n<br />
nX<br />
1<br />
f(T k (x))<br />
k=0<br />
nX<br />
1✓<br />
R n (x) := log(T k (x))<br />
k=0<br />
⇣ pn<br />
log<br />
q n<br />
1<br />
n R n(x),<br />
k (T k (x))<br />
⌘ ◆<br />
k (T k .<br />
(x))<br />
Bei dem ersten Term erhält man mit dem Ergodensatz und etwas Integrationsvermögen<br />
den fast sicheren Grenzwert<br />
Z<br />
f(x) P (dx) = 1 Z 1<br />
log x<br />
log 2 0 1+x dx = ⇡ 2<br />
12 log 2<br />
(man beachte, dass die Oberschranke nicht von x abhängt). Für den Beweis von (a)<br />
bleibt also zu zeigen, dass R n (x)/n für fast alle x mit n !1gegen 0 geht. Hierfür<br />
verwenden wir die zwei Ungleichungen: Wir lassen temporär das Argument x weg<br />
und erinnern zunächst an<br />
woraus sich<br />
x =<br />
1X<br />
k=1<br />
( 1) k+1<br />
q k 1 q k<br />
,<br />
x<br />
p n<br />
q n<br />
p n<br />
q n<br />
=<br />
apple<br />
1<br />
nX<br />
k=1<br />
q n q n+1<br />
( 1) k+1<br />
q k 1 q k<br />
,