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Kettenbrüche

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26 3. KETTENBRÜCHE<br />

Eine fundamentale Rolle spielt hier und auch bei der Verbindung zur Ergodentheorie<br />

die Gauß-Abbildung<br />

n 1<br />

T :(0, 1) ! (0, 1), T(x) := .<br />

xo<br />

Für irrationale x 2 (0, 1) ist auch T (x) irrational und in (0, 1), also ist<br />

j<br />

:(0, 1) \ Q c ! N N 1<br />

k<br />

, x 7! (a k ) k2N mit a k :=<br />

T k 1 für alle k 2 N<br />

(x)<br />

wohldefiniert. Wir stellen einige Eigenschaften dieser Abbildungen zusammen.<br />

Lemma 3.4. Es sei x 2 (0, 1) irrational, a := (x). Weiter seien p n ,q n 2 N<br />

teilerfremd mit p n /q n =[a 1 ,...,a n ],für alle n 2 N. Dann gilt:<br />

(a) (T n (x)) = (a n+k ) k2N für alle n 2 N.<br />

(b) x = p n + T n (x) p n 1<br />

q n + T n (x) q n 1<br />

für alle n 2 N.<br />

(c) (a) =x.<br />

(d) (ã) = (a) ) ã = a; ist also injektiv.<br />

Beweis. (a) Für alle k 2 N gilt<br />

j<br />

(T n 1<br />

k j<br />

1<br />

k<br />

(x)) k =<br />

T k 1 (T n =<br />

(x)) T n+k 1 = (x) n+k .<br />

(x)<br />

(b) Wir lassen temporär in der letzten Stelle eines endlichen Kettenbruchs eine<br />

beliebige positive reelle Zahl zu und behaupten, dass<br />

[a 1 ,...,a n 1 ,a n + t] = p n + tp n 1<br />

q n + tq n 1<br />

für alle t 0, n2 N<br />

gilt. Bei n =1läuft dies auf eine simple Überprüfung unter Verwendung der Startwerte<br />

für die p- undq-Folge hinaus. Im Schritt von n auf n + 1 erhalten wir<br />

h<br />

1<br />

i<br />

[a 1 ,...,a n ,a n+1 + t] = a 1 ,...,a n +<br />

a n+1 + t<br />

1<br />

p n +<br />

a<br />

=<br />

n+1 + t p n 1<br />

1<br />

q n +<br />

a n+1 + t q n 1<br />

= a n+1p n + p n 1 + tp n<br />

a n+1 q n + q n 1 + tq n<br />

= p n+1 + tp n<br />

q n+1 + tq n<br />

,<br />

wobei wir im letzten Schritt Lemma 3.2 (a) verwendet haben. Nach Konstruktion<br />

von gilt x =[a 1 + T (x)] sowie<br />

h<br />

[a 1 ,...,a n ,a n+1 +T n+1 1<br />

i<br />

(x)] = a 1 ,...,a n +<br />

a n+1 + T n+1 =[a 1 ,...,a n +T n (x)]<br />

(x)<br />

für alle n 2 N, also x =[a 1 ,...,a n + T n (x)]. Insgesamt liefert dies (b).<br />

(c) Mit (b) und Lemma 3.2 (d) erhält man<br />

p n<br />

x = p n + T n (x)p n 1 p n<br />

q n q n + T n = T n (x) p n 1 q n p n q n 1<br />

(x)q n 1 q n qn 2 + T n < 1<br />

(x)q n 1 q n qn<br />

2 ,<br />

da T n (x) 2 (0, 1). Die gewünschte Aussage folgt aus q n !1.

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