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PISA 2006 Technischer Bericht - Bifie

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ingt bzw. zu erklären versucht. Im Vordergrund standen ursprünglich hermeneutische Verfahren<br />

und keine eigenen empirischen Erhebungen.<br />

Ein hervorragendes (Basis-)Produkt, das die Weiterentwicklung in diesem Bereich zeigt, bietet<br />

EURYBASE, Teil des Eurydice-Informationsnetzes über Bildung in Europa (www.eurydice.org). Es<br />

enthält die mit Abstand größte Datenbank zu Merkmalen der Bildungssysteme Europas.<br />

• Strikt empirisch-quantitativ ausgerichtet sind dagegen neuere erziehungswissenschaftliche<br />

Evaluationsstudien der Vergleichenden Bildungsforschung (large scale assessments). Im Zentrum stehen<br />

Surveys und Tests, die Input-, Prozess- und vor allem Outputvariablen erfassen und mit Kriterien<br />

(Standards) in Verbindung bringen, um Hinweise auf die Qualität zu erhalten:<br />

Studien der nationalen Evaluation von Schulqualität (educational evaluation, USA ab 1965 durch<br />

NAEP – National Assessment of Educational Progress) d. h. dem Vergleich von Ziel und Ergebnis<br />

auf nationaler bzw. regionaler Ebene zur Verbesserung der Qualität (typische Produkte: nationale<br />

Standard-Überprüfungen und nationale Bildungsberichte), Studien des internationalen (überregionalen)<br />

Vergleichs wichtiger Systemvariablen – wie z. B. die Weiterentwicklung der OECD-<br />

Bildungsindikatoren. Jedes Jahr veröffentlicht die OECD die beiden Bände „Bildung auf einen Blick“<br />

(Education at a Glance) und „Bildungspolitische Analyse“ (Education Policy Analysis, zuletzt 2005)<br />

mit einem umfassenden Vergleich von Qualitätsindikatoren. In diese Kategorie fallen auch alle internationalen<br />

Schülerleistungsvergleiche der IEA und OECD wie <strong>PISA</strong>, PIRLS, TIMSS u. a. 4<br />

Der gesamte wissenschaftliche und administrative Prozess dieser regelmäßigen Untersuchungen wird<br />

häufig als (Schul-)System-Monitoring bezeichnet – es objektiviert die pädagogischen Leistungen und<br />

macht sie für die Öffentlichkeit sichtbarer. Viele Regierungen bzw. Schulbehörden weltweit lassen daher<br />

die Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler und andere wichtige Qualitätsindikatoren regelmäßig<br />

von der Vergleichenden Bildungsforschung untersuchen – auch um Rechenschaft abzulegen und<br />

Fortschritte zu dokumentieren. Nützlich ist auch die Analyse der gewonnenen Ergebnisse im Hinblick<br />

auf die Identifikation erfolgreicher Merkmale von Unterricht, Schule und Schulsystem (Ursachen- bzw.<br />

Wirkungsforschung). Das führt zu Hypothesen, die dann meist von der Schulqualitätsforschung im engeren<br />

Sinne weiterbearbeitet werden, der „problemerschließenden Forschung“.<br />

1. Die Qualität von Unterricht, Schule und Schulsystem<br />

„Die eindeutigen Vorteile, die dem Einzelnen, der Volkswirtschaft und der Gesellschaft aus einer Anhebung<br />

des Bildungsniveaus erwachsen, sind der Beweggrund für das Bestreben der Regierungen, die Qualität<br />

der Bildungsdienstleistungen zu verbessern. Der Wohlstand der OECD-Länder leitet sich heute großteils<br />

von ihrem Humankapital und den Möglichkeiten ihrer Staatsbürger ab, Wissen und Qualifikationen zu<br />

erwerben, die ihnen das nötige Rüstzeug für einen Prozess des lebenslangen Lernens an die Hand geben“<br />

(OECD, 2002, S. 3).<br />

Bei der Bewältigung der Herausforderungen der globalisierten Wissensgesellschaft richtet sich der Fokus<br />

auf vermehrte Anstrengungen im Bereich des Schulsystems, auf eine Optimierung des großteils staatlichen<br />

Bildungsangebots in Umfang, Struktur und Inhalt vom Kindergarten bis zur Matura, von den 4-Jährigen bis zu<br />

den 18-Jährigen. Im Mittelpunkt steht dabei die Steigerung der „Qualität der Schule“, der Beitrag der Schule<br />

(inklusive der Frühförderung) für die Entwicklung und Sicherung der allgemeinen Grundkompetenzen,<br />

zum Einstieg in das lebensbegleitende Lernen und in die berufliche Bildung. Ziel ist die möglichst optimale<br />

Ausschöpfung des Potenzials an Begabungen, von wo aus das Land in allen Bereichen weiterentwickelt<br />

und die hohe Lebensqualität gesichert und weiter verbessert werden soll.<br />

1.1 Qualität, empirisch definiert<br />

Die Frage der Qualität wird hier versucht empirisch zu bestimmen: Erfasst werden sollen die tatsächlichen<br />

Wirkungen bzw. Erfolge von Bildungseinrichtungen – und diese erfassten Wirkungen werden auf zwei<br />

Arten in Beziehung gebracht:<br />

I. <strong>PISA</strong> – Schulsysteme im internationalen Vergleich<br />

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