PISA 2006 Technischer Bericht - Bifie
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misch und demokratisch befriedigende Teilhabe jedes Bürgers und jeder Bürgerin am gesellschaftlichen<br />
Leben.<br />
Bildung ist die wichtigste Ressource, die wir als Österreicher, auch als Europäer, im Wettbewerb vorteilhaft<br />
einsetzen können. Der Erfolg in diesen Bereichen wird entscheiden, ob die bisher geschaffenen Werte<br />
erhalten, das Land weiterentwickelt und die hohe Lebensqualität zumindest bewahrt, vielleicht noch<br />
gesteigert werden kann.<br />
Wettbewerb im Bildungsbereich<br />
Die Bedeutung von Bildungserfolgen nimmt daher weiter zu: Die Qualität des Wissens (der erworbenen<br />
Kompetenzen) und die Höhe der Bildungsabschlüsse sind dabei ausschlaggebende Faktoren. Die<br />
Schulsysteme in den entwickelten Ländern befinden sich somit in einer zunehmend schärfer werdenden<br />
Wettbewerbssituation, genauso wie die Universitäten, die Forschungs- und die Erwachsenenbildungsein<br />
richtungen.<br />
Mit der Lissabon-Strategie der EU (2000), die die Entwicklung zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten<br />
wissensbasierten Wirtschaftsraum bis 2010“ 1 sichern sollte, hat diese Überzeugung eine gewisse<br />
Verbreitung gefunden. Die Lissabon-Ziele und die Lissabon-Strategie der EU stellen einen globalen<br />
Führungsanspruch Europas bis 2010 im Bereich der „Wissensgesellschaft“ – im schulischen Bereich z. B.<br />
durch verlässliche Absicherung hoher Grundkompetenzen beim Lesen, und durch die gezielte Förderung<br />
des lebenslangen Lernens. Folgerichtig gehören Bildungsstand- und Leistungsdaten auch zu den zentralen<br />
Indikatoren, die die EU-Kommission zur Beurteilung des Fortschritts heranzieht. 2<br />
Damit ist knapp umrissen, was mit der Entwicklung hin zur globalen „Wissensgesellschaft“<br />
gemeint ist: Diese ist wesentlich darauf angewiesen, höchstmögliche Qualität im<br />
Bildungssystem, für Aus- und Weiterbildung bereitzustellen, um gleichermaßen wirtschaftlich<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben und den Bürger/innen optimale Lebenschancen zu eröffnen. Das verlangt<br />
nach einer „pro-aktiven Wachstumspolitik“ (Aiginger), einer Forcierung der zukunftsträchtigen<br />
Faktoren.<br />
Unter diesem Gesichtspunkt gesehen ist das Bildungssystem permanent reformbedürftig: Die<br />
Verantwortlichen sind herausgefordert, ständig zu prüfen, ob die Kenntnisse, Kompetenzen und<br />
Qualifikationen, die wir vermitteln (wollen), noch den Anforderungen der Zeit entsprechen, ob wir<br />
tatsächlich alle Heranwachsenden mit unserem schulischen Angebot erreichen und welche nachhaltigen<br />
Ergebnisse wir damit tatsächlich erzielen (Haider et al., 2003, S. 11).<br />
Die operative Aufgabe besteht dann darin, durch wirksame Steuerungsentscheidungen im<br />
Bildungsmanagement möglichst optimale Gesamtqualität herzustellen:<br />
• Strategie 1: die notwendigen Verbesserungen hinsichtlich der entdeckten Schwächen oder Defizite<br />
umzusetzen (Kompensation) und/oder<br />
• Strategie 2: eine allgemeine Qualitätssteigerung herbeizuführen, bei der man sich einerseits an Benchmarks,<br />
also an den Methoden der Besten, orientiert und andererseits neue Erkenntnisse der Grundlagenwissenschaften<br />
(Psychologie, Unterrichtsforschung) anwendet. Denn die Entwicklung der letzten<br />
Jahre eröffnet auch eine Reihe neuer Chancen, z. B. durch neue technologische Möglichkeiten.<br />
Beide Strategien streben eine Erhöhung der Gesamtqualität des Systems an, wobei es eine empirisch<br />
entscheidbare Frage ist, bei welcher Strategie das Verhältnis von Innovationskosten<br />
zur erzielten Gesamtleistung am günstigsten ist (Terhart, 2002, S. 59). Jedenfalls ist ein<br />
Höchstmaß an Qualität mit einem ebenso hohen Maß an Effizienz zu verbinden (Haider et al.,<br />
2003, S. 11f.).<br />
Bildungsforschung und <strong>PISA</strong><br />
Um die gewünschte optimale Qualität im Bildungssystem entwickeln zu können, ist die Bildungsforschung<br />
in drei Bereichen gefordert:<br />
I. <strong>PISA</strong> – Schulsysteme im internationalen Vergleich<br />
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