BENUTZERHINWEISE - Homburg.de
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<strong>BENUTZERHINWEISE</strong><br />
• Zum Arbeiten mit <strong>de</strong>m Landschaftsplan <strong>Homburg</strong> empfehlen wir Ihnen die folgen<strong>de</strong>n<br />
Einstellungen vorzunehmen:<br />
Aktivieren Sie im Menü „Ansicht“ die Optionen „Seitenlayout“ und „Dokumentstruktur“.<br />
Am linken Bildschirmrand erscheint eine Liste, die <strong>de</strong>m Inhaltsverzeichnis <strong>de</strong>s<br />
Erläuterungstextes entspricht. Diese Liste erleichtert Ihnen das Navigieren im Text. Die<br />
Hervorhebung zeigt Ihnen an, wo Sie sich im Text befin<strong>de</strong>n.<br />
Durch Anklicken <strong>de</strong>r Kapitelüberschriften in dieser Liste können Sie zu <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Stelle im Text springen.<br />
Wählen Sie im Menü „Tabelle“ die Option „Gitternetzlinien ausblen<strong>de</strong>n“; dadurch wird die<br />
Textansicht übersichtlicher.<br />
Bei kleinen Bildschirmen empfiehlt es sich, im Menü „Ansicht“ die Option „Ganzer<br />
Bildschirm“ zu aktivieren. Die Windows typischen Befehlszeilen wer<strong>de</strong>n dann<br />
ausgeblen<strong>de</strong>t und <strong>de</strong>r gesamte Bildschirm steht für die Betrachtung <strong>de</strong>s Textes zur<br />
Verfügung.<br />
Gleichzeitig erscheint ein kleines Fenster mit <strong>de</strong>n Einträgen „Ganzer Bildschirm“ und<br />
„Ganzer Bildschirm schließen“. Wenn Sie auf „Ganzer Bildschirm schließen“ klicken<br />
kehren Sie zur üblichen Windows-Darstellung zurück.<br />
• Einzelne Textabschnitte sind farbig hervorgehoben. Mit diesen Textteilen sind Karten<br />
verknüpft, die <strong>de</strong>n jeweiligen Sachverhalt erläutern.<br />
Durch Klicken auf <strong>de</strong>n farbigen Text wer<strong>de</strong>n die dazugehörigen Karten geöffnet.<br />
Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Inhaltsverzeichnisses ist ein Kapitel „Abbildungs- und Kartenverzeichnis“<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Wenn Sie es öffnen erhalten Sie eine Übersicht aller Karten und Abbildungen<br />
und können durch Anklicken direkt zu <strong>de</strong>r gewünschten Karte gelangen, ohne <strong>de</strong>n<br />
vollständigen Text zu durchsuchen.<br />
• Voraussetzung zum Öffnen <strong>de</strong>r Karten und Bil<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Adobe Acrobat-Rea<strong>de</strong>r. Falls<br />
dieses Betrachtungsprogramm nicht auf Ihrem Rechner installiert ist, können Sie es<br />
kostenlos unter http://www.adobe.<strong>de</strong>/products/acrobat/readstep2.html aus <strong>de</strong>m Internet<br />
herunterla<strong>de</strong>n. Zum Herunterla<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Internet klicken Sie auf die angegebene<br />
Adresse und folgen Sie <strong>de</strong>n Anweisungen <strong>de</strong>r Adobe-Homepage.
• Zum Betrachten <strong>de</strong>r geöffneten Karte sind die Werkzeuge zum Verschieben und<br />
Zoomen wichtig. Klicken Sie auf das „Hand-Symbol“ am linken Bildschirmrand. Jetzt<br />
können Sie <strong>de</strong>n Kartenausschnitt durch anklicken (Maustaste festhalten) und<br />
verschieben (dann Maustaste loslassen) verän<strong>de</strong>rn.<br />
Die Vergrößerung können Sie über das „Lupen-Symbol“ am linken Bildschirmrand<br />
verän<strong>de</strong>rn. Klicken Sie auf das Lupen-Symbol, ziehen Sie mit <strong>de</strong>r Lupe einen Rahmen<br />
um <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>n Sie vergrößern wollen (linke Maustaste klicken, festhalten und dabei<br />
einen Rahmen aufziehen; beim Loslassen wird das Bild vergrößert).<br />
Zum Verkleinern von Bildausschnitten verfahren Sie genauso, nur halten Sie dabei die<br />
„Strg“-Taste gedrückt.<br />
Weitere Funktionen fin<strong>de</strong>n Sie im Acrobat- Rea<strong>de</strong>r „Hilfe“- Menü (oberer Bildschirmrand)<br />
erläutert.<br />
• Sie können <strong>de</strong>n Text o<strong>de</strong>r Teile davon wie in Word üblich ausdrucken.<br />
• Karten und Abbildungen können in beliebiger Größe und Vergrößerung über <strong>de</strong>n Adobe-<br />
Acrobat-Rea<strong>de</strong>r ausgedruckt wer<strong>de</strong>n. Klicken Sie dazu auf das Drucksymbol am oberen<br />
Rand. Nehmen Sie die Druckereinstellungen (Bezeichnung <strong>de</strong>s Druckers, Papiergröße<br />
etc.) wie gewohnt vor.<br />
Bitte beachten Sie: ist im Druckfenster ein Häkchen bei <strong>de</strong>r Option „Seitengröße“<br />
gesetzt, wird die gesamte Karte (abhängig von <strong>de</strong>r eingestellten Papiergröße evtl. sehr<br />
klein) ausgedruckt.<br />
Ist bei Seitengröße kein Häkchen zu fin<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r sichtbare Bildschirmausschnitt<br />
gedruckt. Das Häkchen lässt sich durch anklicken setzen bzw. entfernen.<br />
• Bei Fragen o<strong>de</strong>r Problemen mit Installationen o<strong>de</strong>r Handhabung wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte<br />
an:<br />
DIPL. ING. PETER GLASER<br />
L a n d s c h a f t s A r c h i t e k t BDLA<br />
Herrn Stucky<br />
Mainzer Str. 33 - 66424 <strong>Homburg</strong><br />
Ruf 06841-6 38 88/6 80 66 Fax 06841–6 80 55<br />
mailto:Stucky@la-glaser.<strong>de</strong>
LANDSCHAFTSPLAN<br />
DER<br />
STADT HOMBURG<br />
Aufgestellt:<br />
<strong>Homburg</strong>, Oktober 1994, KS/sch<br />
Überarbeitet, Mai 2002, KS/uh<br />
Überarbeitet, Dezember 2002, KS/uh<br />
Überarbeitet nach Anhörung <strong>de</strong>r Träger<br />
öffentlicher Belange und frühzeitiger<br />
Bürgerbeteiligung, Dezember 2004, KS<br />
Dipl.-Ing. PETER GLASER<br />
LandschaftsArchitekt BDLA<br />
Mainzer Straße 33 - 66424 <strong>Homburg</strong>
Inhaltsverzeichnis 2<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Seite<br />
1. Vorbemerkungen 5<br />
1.1 Auftragsvergabe 5<br />
1.2 Rechtliche Grundlagen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung 5<br />
1.3 Planerische Rahmenbedingungen 7<br />
1.4 Planungsverständnis und Verfahrensablauf 10<br />
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 13<br />
2.1 Geologie 13<br />
2.2 Landschaftsstruktur 14<br />
2.3 Bo<strong>de</strong>n 16<br />
2.4 Wasserhaushalt 18<br />
2.5 Klima 22<br />
2.6 Vegetation 30<br />
2.6.1 Potentielle natürliche Vegetation 30<br />
2.6.2 Reale Vegetation, Biotoptypen 32<br />
2.7 Tierwelt 41<br />
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 57<br />
3.1 Bewertung <strong>de</strong>s Arten- und Biotoppotentials 57<br />
3.2 Bewertung <strong>de</strong>s Erholungspotentials 60<br />
3.3 Bewertung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>npotentials 66<br />
3.4 Bewertung <strong>de</strong>s Wasserpotentials 71<br />
3.5 Bewertung <strong>de</strong>s Klimapotentials 74<br />
3.6 Schutzgebiete- und -objekte 76<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
Inhaltsverzeichnis 3<br />
Seite<br />
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und 88<br />
geplanten Nutzungen<br />
4.1 Siedlung 88<br />
4.2 Verkehr 90<br />
4.3 Landwirtschaft 94<br />
4.4 Forstwirtschaft 100<br />
4.5 Wasserwirtschaft 101<br />
4.6 Ver- und Entsorgung 103<br />
4.7 Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungs- und 105<br />
Freizeitnutzung<br />
4.8 Abgrabungen, Gewinnung von Bo<strong>de</strong>nschätzen 106<br />
4.9 Beurteilung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Flächennutzungsplanes 107<br />
und geplanter Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rungen<br />
5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 115<br />
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 117<br />
6.1 Allgemeine Entwicklungsziele für das Stadtgebiet 117<br />
6.2 Entwicklungsziele <strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutz- 122<br />
programms<br />
6.3 Entwicklungsziele für Teilbereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes 126<br />
6.3.1 Jägersburger Moor und Königsbruch 126<br />
6.3.2 Bliesaue 126<br />
6.3.3 Erbachaue 129<br />
6.4 Handlungsbezogene Entwicklungsziele 135<br />
6.4.1 Ziele für die Siedlungsentwicklung 135<br />
6.4.2 Entwicklungsziele Verkehr 142<br />
6.4.3 Entwicklungsziele für die Landwirtschaft 144<br />
6.4.4 Entwicklungsziele für die Forstwirtschaft 148<br />
6.4.5 Entwicklungsziele für die Wasserwirtschaft 150<br />
6.4.6 Entwicklungsziele für die einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne 153<br />
Erholung und Freizeitgestaltung<br />
6.4.7 Entwicklungsziele für Naturschutz und 155<br />
Landschaftspflege<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
Inhaltsverzeichnis 4<br />
Seite<br />
7. Handlungsprogramm 160<br />
7.1 Stadtteil Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach 161<br />
7.2 Stadtteil Bruchhof-Sanddorf 166<br />
7.3 Stadtteil Einöd-Schwarzenacker 170<br />
7.4 Stadtteil Erbach-Reiskirchen 176<br />
7.5 Stadtteil <strong>Homburg</strong>-Mitte 181<br />
7.6 Stadtteil Jägersburg 188<br />
7.7 Stadtteil Kirrberg 193<br />
7.8 Stadtteil Wörschweiler 198<br />
Anhang:<br />
8. Literaturverzeichnis 203<br />
9. Abbildungs- und Kartenverzeichnis 209<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 5<br />
1. VORBEMERKUNGEN<br />
1.1 AUFTRAGSVERGABE<br />
Die Kreisstadt <strong>Homburg</strong> beschloss 1988 die Aufstellung eines<br />
Landschaftsplanes nach § 9 Saarländisches Naturschutzgesetz<br />
(SNG) in <strong>de</strong>r damals gültigen Fassung vom 31.01.79. Anlass für die<br />
Aufstellung eines Landschaftsplanes war die geplante Fortschreibung<br />
<strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes aus <strong>de</strong>m Jahr 1980. Da die vorgesehene<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes nachhaltige Landschaftsverän<strong>de</strong>rungen<br />
zur Folge hat, ist die Aufstellung eines Landschaftsplanes<br />
erfor<strong>de</strong>rlich (§ 8 Abs. 2 SNG in <strong>de</strong>r Fassung vom<br />
19.03.93).<br />
Der Auftrag zur Erarbeitung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes erging an die<br />
LandschaftsArchitekten Glaser-Steffen.<br />
Der Landschaftsplan wur<strong>de</strong> als Entwurf im Oktober 1994 vorgelegt.<br />
Im Januar 2001 beauftragte die Kreisstadt <strong>Homburg</strong> das<br />
LandschaftsArchitekturbüro Glaser mit <strong>de</strong>r Aktualisierung und<br />
Fortschreibung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes.<br />
1.2 RECHTLICHE GRUNDLAGEN DER LANDSCHAFTSPLANUNG<br />
BUNDESNATUR-<br />
SCHUTZGESETZ /<br />
SAARLÄNDISCHES<br />
NATURSCHUTZGESETZ<br />
Die Ziele <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege sind in § 1<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes (BNatSchG), in <strong>de</strong>r Neufassung<br />
vom 25.03.02 und in § 1 <strong>de</strong>s Saarländischen Naturschutzgesetzes<br />
(SNG) vom 19.03.93 formuliert:<br />
§ 1 Ziele <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />
"(1) Natur und Landschaft sind innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>r<br />
besie<strong>de</strong>lten Bereiche so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln,<br />
dass<br />
1. die Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Ökosysteme in ihrer typischen Struktur und Vielfalt,<br />
2. die Tier- und Pflanzenarten in ihrer genetischen Vielfalt, ihrer<br />
natürlichen Häufigkeit und in ihrer natürlichen ökologischen<br />
Verbreitung,<br />
3. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r Naturgüter,<br />
4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 6<br />
nachhaltig und dauerhaft gesichert sind."<br />
LANDSCHAFTS<br />
PROGRAMM<br />
Diese Ziele sind im Landschaftsprogramm <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom<br />
01.03.89 auf überörtlicher Ebene sach- und handlungsbezogen<br />
konkretisiert (vgl. dazu Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept<br />
unter Punkt 6).<br />
LANDSCHAFTSPLAN<br />
Landschaftspläne stellen die örtlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen<br />
zur Verwirklichung dieser Ziele näher dar. Sie wer<strong>de</strong>n<br />
aufgestellt, sobald es aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r<br />
Landschaftspflege erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />
Der Landschaftsplan enthält gem. § 8 SNG Darstellungen über:<br />
1. <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Zustand von Natur und Landschaft und seine<br />
Bewertung nach <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n §§ 1 und 2 festgelegten Zielen und<br />
Grundsätzen <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege,<br />
2. <strong>de</strong>n angestrebten Zustand von Natur und Landschaft und <strong>de</strong>r<br />
vorgesehenen Maßnahmen, mit Lösungsvorschlägen zur Konfliktminimierung<br />
bei konkurrieren<strong>de</strong>n Nutzungsansprüchen,<br />
3. die Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen zur Sicherung und Schaffung<br />
von Biotopverbundsystemen,<br />
4. die Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege wildwachsen<strong>de</strong>r<br />
Pflanzen und wildleben<strong>de</strong>r Tierarten.<br />
Der Landschaftsplan bedarf zur Wirksamkeit <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r<br />
Obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong>.<br />
Für das Verfahren zur Aufstellung und Genehmigung <strong>de</strong>r<br />
Landschaftspläne gelten die Vorschriften <strong>de</strong>s Baugesetzbuches für<br />
die Flächennutzungspläne entsprechend.<br />
Die bauleitplanerischen Inhalte <strong>de</strong>s Landschaftsplanes wer<strong>de</strong>n erst<br />
durch Übernahme in <strong>de</strong>n Flächennutzungsplan behör<strong>de</strong>nverbindlich.<br />
Ansonsten entfaltet <strong>de</strong>r genehmigte Landschaftsplan die<br />
gleiche Rechtswirkung wie <strong>de</strong>r Flächennutzungsplan. Er hat keine<br />
unmittelbare Rechtswirkung für Privatpersonen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 7<br />
Gemäß § 14 Abs. 2 BNatSchG sind in Planungen und<br />
Verwaltungsverfahren die Inhalte <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu<br />
berücksichtigen. Insbeson<strong>de</strong>re sind die Inhalte <strong>de</strong>r<br />
Landschaftsplanung für die Beurteilung <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit<br />
und <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeit heranzuziehen. Soweit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r<br />
Landschaftsplanung in <strong>de</strong>n Entscheidungen nicht Rechnung<br />
getragen wer<strong>de</strong>n kann, ist dies zu begrün<strong>de</strong>n.<br />
FLÄCHENNUTZUNGS-<br />
PLAN<br />
Der Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> reicht in seinen<br />
Grundzügen (Aufstellungsbeschluss) bis in das Jahr 1976 zurück.<br />
Er wur<strong>de</strong> 1981 genehmigt und seither durch sogenannte<br />
Parallelverfahren nach § 8 Abs. 3 BauGB in Teilen mehrfach<br />
geän<strong>de</strong>rt.<br />
Die Bearbeitung <strong>de</strong>s Flächennutzungplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
erfolgt durch die Abteilung Stadtplanung <strong>de</strong>r Stadtverwaltung. Derzeit<br />
liegt ein Vorentwurf zur Fortschreibung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes<br />
vor.<br />
SONSTIGE GESETZE<br />
UND VORGABEN<br />
Weitere, im Rahmen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu berücksichtigen<strong>de</strong><br />
Gesetze und Vorgaben sind in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Zusammenfassung<br />
dargestellt:<br />
1.3 PLANERISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Bei <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes sind die Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung (§ 8 Abs. 4 SNG) und die im Landschaftsprogramm<br />
und in <strong>de</strong>n Landschaftsrahmenplänen dargestellten<br />
überörtlichen Ziele und Maßnahmen <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r<br />
Landschaftspflege (Ziffer 212 Landschaftsprogramm) zu beachten.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 8<br />
LANDESENTWICK-<br />
LUNGSPLAN<br />
"UMWELT"<br />
Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan Teilabschnitt "Umwelt (Vorsorge für<br />
Flächennutzung, Umweltschutz und Infrastruktur)" vom 13.07.2004<br />
setzt die verbindlichen Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung insbeson<strong>de</strong>re<br />
gegenüber <strong>de</strong>n kommunalen Gebietskörperschaften und sonstigen<br />
Planungsträgern fest.<br />
Im Einzelnen trifft <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan Umwelt bezogen auf<br />
das Stadtgebiet folgen<strong>de</strong> Festlegungen:<br />
• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Naturschutz<br />
• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Freiraumschutz<br />
• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Grundwasserschutz<br />
• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
• Vorranggebiete für Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Vorranggebiete für die Landwirtschaft<br />
• Standortbereiche für kulturelles Erbe<br />
• Standortbereiche für Tourismus<br />
Die festgelegten Vorranggebiete und Standortbereiche sind im Landschaftsplan<br />
berücksichtigt und von entgegenstehen<strong>de</strong>n Planungen<br />
freigehalten.<br />
Die im Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 'Teilabschnitt Umwelt' festgelegten<br />
Vorranggebiete für Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen im<br />
Bereich Erbach, zwischen Lappentascherhof und Autobahnanschluß<br />
’<strong>Homburg</strong>’ <strong>de</strong>r A6 und bei Bee<strong>de</strong>n sind im Landschaftsplan<br />
berücksichtigt. Die Plandarstellung dieser Bereiche als 'Offenland'<br />
bzw. 'Wald' in <strong>de</strong>r Maßnahmenkarte ist als Bestandsdarstellung zu<br />
verstehen, die bis zur Nutzung <strong>de</strong>r Vorranggebiete für Gewerbe,<br />
Industrie o<strong>de</strong>r Dienstleistungen beibehalten wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Die im Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 'Teilabschnitt Umwelt' festgelegten<br />
Vorranggebiete für die Landwirtschaft sind im Landschaftsplan<br />
ebenfalls berücksichtigt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 8a<br />
Die im Maßnahmenplan dargestellten und im Handlungsprogramm<br />
beschriebenen Maßnahmen und Ausgleichsflächen innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Vorranggebiete für die Landwirtschaft stellen keinen grundsätzlichen<br />
Wi<strong>de</strong>rspruch zu <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Vorranggebiete<br />
dar.<br />
Diese Maßnahmen sind im Handlungsprogramm (Kap.7) mit VL*<br />
gekennzeichnet.<br />
Ihre Umsetzung kann nur in Abstimmung und im Einvernehmen mit<br />
<strong>de</strong>n betroffenen Landwirten und <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer erfolgen.<br />
LANDESENTWICK-<br />
LUNGSPLAN<br />
"SIEDLUNG"<br />
Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan "Siedlung", vom 11.09.97, formuliert die<br />
Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung und Lan<strong>de</strong>splanung für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Siedlungsstruktur durch folgen<strong>de</strong> Festlegungen:<br />
• die strukturräumliche Ordnung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s durch die Einteilung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sgebietes in die Teilräume<br />
- Randzone <strong>de</strong>s Verdichtungsraumes<br />
- Kernzone <strong>de</strong>s Verdichtungsraumes,<br />
- ländlicher Raum,<br />
• die Achsenkonzeption <strong>de</strong>r<br />
- Siedlungsachsen 1. Ordnung,<br />
- Siedlungsachsen 2. Ordnung,<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 9<br />
die das Grundgefüge <strong>de</strong>r räumlichen Verflechtung bil<strong>de</strong>n und die<br />
Teilräume bzw. Gemein<strong>de</strong>n bedarfsgerecht miteinan<strong>de</strong>r<br />
verbin<strong>de</strong>n,<br />
• die zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s in<br />
- Oberzentren,<br />
- Mittelzentren,<br />
- Unterzentren,<br />
wobei sich die entsprechen<strong>de</strong> Typisierung auf <strong>de</strong>n zentralen Ort<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> erstreckt; <strong>de</strong>n jeweiligen Ober- und Mittelzentren ist<br />
ein Verflechtungsbereich sowie <strong>de</strong>n Unterzentren ein<br />
Nahversorgungsbereich zugeordnet,<br />
• die angestrebte räumliche Verteilung <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r erwarteten Gesamtbevölkerung <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
im Zieljahr 2005,<br />
• die erfor<strong>de</strong>rliche Zahl an Wohneinheiten zur angemessenen<br />
Befriedigung <strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>s Planungszeitraumes zu<br />
erwarten<strong>de</strong>n Wohnungsnachfrage,<br />
• die Bindungswirkungen.<br />
Für die Bauleitplanung und die Landschaftsplanung von beson<strong>de</strong>rer<br />
Be<strong>de</strong>utung ist dabei die angestrebte Verteilung <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung<br />
und die erfor<strong>de</strong>rliche Zahl <strong>de</strong>r Wohneinheiten zur Befriedigung <strong>de</strong>r zu<br />
erwarten<strong>de</strong>n Wohnungsnachfrage. Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />
weist, ausgehend von Bevölkerungs- und Wohnungsprognosen, <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Städten und Gemein<strong>de</strong>n eine bestimmte Anzahl von<br />
Wohneinheiten zu und bestimmt damit unmittelbar das<br />
Siedlungswachstum.<br />
LANDSCHAFTS-<br />
PROGRAMM,<br />
LANDSCHAFTS-<br />
RAHMENPLAN<br />
Der Landschaftsrahmenplan für das Saarland wird <strong>de</strong>rzeit erstellt.<br />
Auf die überörtlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen <strong>de</strong>s Landschaftsprogrammes<br />
wird bei <strong>de</strong>n Zielsetzungen (Kap. 5) für die<br />
Raumnutzung eingegangen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 10<br />
1.4 PLANUNGSVERSTÄNDNIS UND VERFAHRENSABLAUF<br />
Landschaftsplanung wird als querschnittsorientierte Planung und<br />
nicht als "Naturschutzplan auf Kommunalebene" verstan<strong>de</strong>n. Die<br />
gegenwärtige Landschaft ist eine Kulturlandschaft, die von <strong>de</strong>n natürlichen<br />
Gegebenheiten (Geologie, Bo<strong>de</strong>n, Relief, Klima, Wasser,<br />
Vegetation usw.) und durch menschliche Tätigkeiten (Land- und<br />
Forstwirtschaft, Siedlungstätigkeit etc.) geprägt wird. Sie ist das<br />
Produkt natürlicher und kulturhistorischer Erscheinungen und Prozesse.<br />
Die Landschaftsplanung muss versuchen, dieser Tatsache<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist daher eine Analyse und Diagnose (Bestandsaufnahme und<br />
Beurteilung) <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten und <strong>de</strong>r Nutzungen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, um Planaussagen ableiten zu können.<br />
Bei <strong>de</strong>r Erfassung und Beurteilung <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten<br />
und <strong>de</strong>r Nutzungen muß neben <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Erscheinungsbild<br />
auch die historische und die zukünftige (absehbare) Entwicklung<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Generelles Leitbild ist das Prinzip <strong>de</strong>r standortangepaßten Nutzungen.<br />
Darunter wer<strong>de</strong>n Nutzungen verstan<strong>de</strong>n,<br />
• von <strong>de</strong>nen keine Belastungen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes (z.B. Nährstoffeintrag<br />
in Gewässer) ausgehen,<br />
• die eine <strong>de</strong>m Standort und <strong>de</strong>r Nutzungsart (Grünland, Acker,<br />
Wald) entsprechen<strong>de</strong> Lebensgemeinschaft von Pflanzen und<br />
Tieren hervorbringen und<br />
• die eine nachhaltige Nutzung erlauben (z.B. Erosion vermei<strong>de</strong>n).<br />
Diese standortangepaßten Nutzungen sind die Grundlage für die<br />
Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, eine vielfältige Tier- und<br />
Pflanzenwelt, die nachhaltige Nutzbarkeit <strong>de</strong>r Naturgüter sowie die<br />
Vielfalt und Eigenart <strong>de</strong>r Kulturlandschaft.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 11<br />
Das Leitbild <strong>de</strong>r Landschaftsplanung ist daher eine Kulturlandschaft,<br />
die geprägt ist von<br />
• standortangepaßten Nutzungen in Land- und Forstwirtschaft,<br />
Siedlungsbau, Freizeit, Wasserwirtschaft usw., die - sozusagen<br />
als Nebenprodukt - Funktionen <strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutzes,<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>n-, Wasser- und Klimaschutzes übernehmen und sich<br />
als attraktive Landschaftsbil<strong>de</strong>r darstellen<br />
• Möglichkeiten zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzungsmuster innerhalb <strong>de</strong>r<br />
sozialen und standörtlichen Rahmenbedingungen<br />
• Zeugnissen und Spuren <strong>de</strong>r regionalen Geschichte. Dies<br />
können abiotische (Landschaftsformen, Aufschlüsse, Bauwerke,<br />
Ortsbil<strong>de</strong>r usw.) o<strong>de</strong>r biotische (durch althergebrachte Bewirtschaftung<br />
entstan<strong>de</strong>ne 'Biotope' wie z.B. Naßwiesen, Halbtrockenrasen,<br />
Nie<strong>de</strong>rwäl<strong>de</strong>r) Zeugnisse sein<br />
• "Naturzellen" (Brachflächen), die <strong>de</strong>r Sukzession unterliegen<br />
und damit die natürliche Dynamik <strong>de</strong>r Entwicklung von Flora und<br />
Fauna eines Standortes dokumentieren.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
1. Vorbemerkungen 12<br />
VERFAHRENS-<br />
ABLAUF<br />
Für das Verfahren zur Aufstellung und Genehmigung <strong>de</strong>r<br />
Landschaftspläne gelten die Vorschriften <strong>de</strong>s Baugesetzbuches für die<br />
Flächennutzungsplanung<br />
Kommune<br />
Planungsbüro<br />
Aufstellungsbeschluss<br />
(§ 2 Abs. 1 BauGB)<br />
Auftragsvergabe<br />
Klären <strong>de</strong>r Aufgabenstellung und Ermitteln<br />
<strong>de</strong>s Leistungsumfangs<br />
Bekanntgabe<br />
Aufstellungsbeschlusses<br />
(§ 2 Abs. 1 BauGB)<br />
<strong>de</strong>s<br />
Ermittlung <strong>de</strong>r Planungsgrundlagen<br />
Beratung über <strong>de</strong>n Vorentwurf Vorstellung in Gremien und Ausschüssen Vorläufige Planfassung (Vorentwurf)<br />
Bürgerbeteiligung<br />
(§ 3 Abs. 1 BauGB)<br />
Entscheidung über eingegangene<br />
Anregungen<br />
Beschluss über <strong>de</strong>n geän<strong>de</strong>rten<br />
Vorentwurf<br />
= Entwurf<br />
Beteiligung <strong>de</strong>r Träger öffentlicher Belange<br />
(§ 4 Abs. 1 BauGB)<br />
a) obligatorisch:<br />
- Ministerium für Umwelt<br />
- TÖB’s gemäß Erlass<br />
- Kreisbeauftragte für<br />
Naturschutz<br />
- Kreisbeirat für Naturschutz<br />
b) empfohlen<br />
- Ortsbeauftragte für Naturschutz<br />
- Beauftragte für Naturschutz<br />
- Verbän<strong>de</strong> nach § 29 BNatSchG<br />
Öffentliche Auslegung<br />
(§3 Abs. 2 und 3 BauGB)<br />
Entscheidung über die bei <strong>de</strong>r<br />
Trägerbeteiligung und Offenlegung<br />
eingegangenen Anregungen<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>n Plänen benachbarter<br />
Kommunen<br />
(§ 8 Abs. 5 SNG)<br />
Beschluss <strong>de</strong>s Landschaftsplanes<br />
Einreichen <strong>de</strong>s Landschaftsplanes bei <strong>de</strong>r<br />
obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
Bekanntmachung <strong>de</strong>r Genehmigung<br />
(§ 8 Abs. 8 SNG)<br />
Kommunale Entwicklungspolitik<br />
Private Bürgerinteressen<br />
Vorstellung in Gremien und Ausschüssen<br />
Genehmigung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes<br />
durch die oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
(§ 8 Abs. 8 SNG)<br />
Der Landschaftsplan ist rechtswirksam<br />
Überarbeitung <strong>de</strong>s Vorentwurfs<br />
Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Trägerbeteiligung<br />
Stellungnahme zu <strong>de</strong>n eingegangenen<br />
Anregungen<br />
Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Offenlegung<br />
Stellungnahme zu <strong>de</strong>n eingegangenen<br />
Anregungen<br />
Überarbeitung <strong>de</strong>s Entwurfs entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Entscheidungen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>:<br />
Erstellung <strong>de</strong>r genehmigungsfähigen<br />
Planfassung<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 13<br />
2. NATÜRLICHE GEGEBENHEITEN DES PLANUNGSGEBIETES<br />
2.1 GEOLOGIE<br />
Die Angaben zur Geologie <strong>de</strong>s Stadtgebietes basieren auf <strong>de</strong>r<br />
geologischen Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1 : 100.000 mit Erläuterungen<br />
Der geologische Aufbau <strong>de</strong>s Stadtgebietes <strong>Homburg</strong> ist in erster<br />
Linie durch <strong>de</strong>n Buntsandstein gekennzeichnet. Auf größeren<br />
Flächen fin<strong>de</strong>n sich daneben noch quartäre Formationen und<br />
Muschelkalk. Die Schichten <strong>de</strong>s unteren Rotliegen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>s<br />
Karbons treten im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> nur relativ kleinflächig<br />
- nordwestlich von Jägersburg - auf. Dort fin<strong>de</strong>n sich auch<br />
punktuelle Vorkommen von Melaphyr, einem basischen<br />
Ergußgestein.<br />
Die geologischen Formationen und ihre Verbreitung im Stadtgebiet<br />
<strong>Homburg</strong> sind in Karte „Geologie“ dargestellt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 14<br />
2.2 LANDSCHAFTSSTRUKTUR<br />
Die Landschaftsstruktur im Stadtgebiet ist geprägt von <strong>de</strong>r weiten<br />
Ebene <strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er Beckens im Nor<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Mitte, sowie<br />
<strong>de</strong>m im Osten und Sü<strong>de</strong>n ca. 120 m - 150 m steil ansteigen<strong>de</strong>n<br />
Saarbrücken-Kirkeler Wald. Der Saarbrücken-Kirkeler Wald wird im<br />
Sü<strong>de</strong>n vom Bliestal durchbrochen; die steil ansteigen<strong>de</strong>n Talseiten<br />
bil<strong>de</strong>n einen markanten Durchbruch: die Wörschweiler Pforte. Die<br />
bei<strong>de</strong>n Naturräume sind sehr unterschiedlich geprägt und bil<strong>de</strong>n<br />
einen sichtbaren Kontrast.<br />
Saarbrücken-Kirkeler<br />
Wald<br />
<strong>Homburg</strong>er Becken<br />
Der Saarbrücken-Kirkeler Wald ist ein kleinräumiges Waldgebirge,<br />
das durch tief eingesenkte Kastentäler und quellreiche Talschluchten<br />
mit teilweise bizarren Fels- und Verwitterungsformen stark in<br />
Einzelrücken und Kuppen geglie<strong>de</strong>rt ist. Das Relief ist auf kleinem<br />
Raum oft sehr bewegt und abwechslungsreich. Die schmalsohligen<br />
Tälchen sind bis zu 100 m eingetieft. Mit Höhen von<br />
360 - 400 m üNN wird <strong>de</strong>r Saarbrücken-Kirkeler Wald <strong>de</strong>r<br />
submontanen Höhenstufe zugerechnet. Wegen <strong>de</strong>r bewegten<br />
Topographie und <strong>de</strong>r armen Bö<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Naturraum fast<br />
ausschließlich forstwirtschaftlich genutzt.<br />
Das <strong>Homburg</strong>er Becken wird aus ebenen Terrassenplatten <strong>de</strong>s<br />
Mittleren Buntsandsteins gebil<strong>de</strong>t. Diese Terrassenplatten steigen<br />
von <strong>de</strong>r Bliesaue im Sü<strong>de</strong>n nach Nor<strong>de</strong>n hin an. Sie wer<strong>de</strong>n dabei<br />
von <strong>de</strong>n nur schwach eingesenkten Tälchen <strong>de</strong>s Erbachs,<br />
Felsbachs und Feilbachs durchzogen. In <strong>de</strong>n Bach- und<br />
Flußnie<strong>de</strong>rungen ist <strong>de</strong>r Buntsandstein vielfach von Auelehmen<br />
überlagert. Durch <strong>de</strong>n hohen Grundwasserstand haben sich in<br />
Jahrtausen<strong>de</strong>n stellenweise ausge<strong>de</strong>hnte Torfkomplexe<br />
ausgebil<strong>de</strong>t, die eine bo<strong>de</strong>nkundliche Beson<strong>de</strong>rheit im Stadtgebiet<br />
darstellen. Beispiele hierfür sind das Jägersburger Moor,<br />
Königsbruch und Closenbruch.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r ebenen Topographie und <strong>de</strong>r verkehrsgünstigen<br />
Lage - die Kaiserslautern - St. Ingberter Senke ist seit alter Zeit ein<br />
wichtiger Verkehrsweg - bil<strong>de</strong>t das <strong>Homburg</strong>er Becken <strong>de</strong>n<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Siedlungstätigkeit.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 15<br />
St. Ingberter Senke<br />
Die St. Ingberter Senke umfasst im Stadtgebiet im wesentlichen die<br />
Bliesaue zwischen Bee<strong>de</strong>n und Bierbach. Sie ist topographisch und<br />
geologisch mit <strong>de</strong>m <strong>Homburg</strong>er Becken vergleichbar. Die Bliesaue<br />
bietet durch die Auelehmablagerungen günstige Bedingungen für die<br />
Landwirtschaft. Neben <strong>de</strong>n Muschelkalk-Hochflächen ist die Bliesaue<br />
daher ein Schwerpunktraum <strong>de</strong>r Landwirtschaft.<br />
Zweibrücker Westrich Einen geringen Anteil am Bearbeitungsgebiet hat <strong>de</strong>r Naturraum<br />
Zweibrücker Westrich, <strong>de</strong>r sich östlich - außerhalb <strong>de</strong>s Planungsbereichs<br />
- und südlich bei Einöd an <strong>de</strong>n Saarbrücken-Kirkeler Wald<br />
anschließt. Der Zweibrücker Westrich gehört zu <strong>de</strong>n Muschelkalklandschaften<br />
und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.<br />
Nordpfälzer Bergland<br />
Nordwestlich von Jägersburg steigt das Nordpfälzer Bergland an. Es<br />
wird von Schichten <strong>de</strong>s Rotliegen<strong>de</strong>n gebil<strong>de</strong>t. Ein Teil dieses Gebietes<br />
wird forstwirtschaftlich genutzt, die landwirtschaftliche Nutzung<br />
wur<strong>de</strong> zugunsten eines Golfplatzes größtenteils aufgegeben.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 16<br />
2.3 BODEN<br />
Die Angaben zu <strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stadtgebietes basieren auf <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nübersichtskarte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (BÜK 100) mit<br />
Erläuterungen (CD)<br />
In <strong>de</strong>r Karte "Bo<strong>de</strong>ntypen" sind die folgen<strong>de</strong>n im Stadtgebiet von<br />
<strong>Homburg</strong> anzutreffen<strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n dargestellt:<br />
Brauner<strong>de</strong>n Brauner<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n die vorherrschen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>ntypen <strong>de</strong>s<br />
Saarbrücken-Kirkeler Wal<strong>de</strong>s.<br />
Kolluvisol<br />
Rendzina<br />
Bei <strong>de</strong>n Kolluvien (in Hangfußlagen und Nie<strong>de</strong>rungen zusammengeschwemmtes<br />
Sediment und Abschwemmmassen) han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um durchlässige lehmige San<strong>de</strong> ohne Grundwassereinfluss,<br />
die landwirtschaftlich als Ackerland genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Bö<strong>de</strong>n, die sich im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes aus <strong>de</strong>m<br />
unteren Muschelkalk <strong>de</strong>s Zweibrücker Westrichs entwickeln, unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich grundlegend von <strong>de</strong>n Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich um kalkhaltige, nährstoffreichere flach- bis mittelgründige<br />
Rendzina-Bö<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r im Vergleich mit <strong>de</strong>n<br />
vorgenannten Bö<strong>de</strong>n günstigen Nährstoffversorgung ackerbaulich<br />
genutzt. Die Muschelkalkhöhen östlich von Kirrberg (Rheinland-<br />
Pfalz) und bei Einöd stellen daher neben <strong>de</strong>r Bliesaue die wichtigsten<br />
Bereiche für die Landwirtschaft dar. Da <strong>de</strong>r Muschelkalk teilweise<br />
tiefgründig verwittert und daher sehr wasserdurchlässig ist,<br />
haben sich stellenweise (z.B. südöstlich von Kirrberg) Kalk-Halbtrockenrasen<br />
gebil<strong>de</strong>t.<br />
Podsolige Brauner<strong>de</strong>n Durch Verwitterungsvorgänge - insbeson<strong>de</strong>re durch Auswaschung<br />
von Eisen- und Aluminiumionen sowie Huminstoffen und <strong>de</strong>ren Ablagerung<br />
in tieferen Schichten, was zur Verbleichung <strong>de</strong>r oberen<br />
Bo<strong>de</strong>nschichten führt - und durch Verlagerungsvorgänge im<br />
Bo<strong>de</strong>n entstehen aus Brauner<strong>de</strong>n podsolierte Brauner<strong>de</strong>n und<br />
Podsole.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 17<br />
Diese Bo<strong>de</strong>ntypen sind durch Nährstoffverarmung in <strong>de</strong>n oberen<br />
Bo<strong>de</strong>nschichten, Versauerung und eine unvollständig zersetzte Humusauflage<br />
gekennzeichnet. Podsole treten bevorzugt an Hängen<br />
auf und sind unter Besenhei<strong>de</strong>fluren und Na<strong>de</strong>lwald beson<strong>de</strong>rs<br />
ausgeprägt.<br />
Gley<br />
Nie<strong>de</strong>rmoor<br />
Vega<br />
Gleye sind grundwasserbeeinflusste Bö<strong>de</strong>n mit dauerhaft sehr<br />
hoch anstehen<strong>de</strong>m Grundwasser.<br />
Gleye sind durch häufige und starke Staunässe gekennzeichnet.<br />
Derartige Bö<strong>de</strong>n sind im Stadtgebiet hauptsächlich im Bereich <strong>de</strong>s<br />
<strong>Homburg</strong>er Beckens insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Bliesaue und <strong>de</strong>r<br />
Erbachnie<strong>de</strong>rung anzutreffen.<br />
Nie<strong>de</strong>rmoorbö<strong>de</strong>n entwickeln sich über Gleyebö<strong>de</strong>n aus laufen<strong>de</strong>r<br />
Humusansammlung, da <strong>de</strong>r Humus auf Grund <strong>de</strong>s hohen<br />
Wasserstan<strong>de</strong>s nicht zersetzt wird (Sauerstoffmangel).<br />
Diese Bö<strong>de</strong>n sind durch einen sehr hohen Grundwasserstand,<br />
Staunässe und häufig oberflächig stehen<strong>de</strong>s Wasser gekennzeichnet.<br />
Auf Grund dieser extremen Standortbedingungen wer<strong>de</strong>n diese<br />
Flächen so gut wie überhaupt nicht mehr genutzt und haben sich<br />
zu hochwertigen Feuchtgebieten entwickelt. In geringerem Umfang<br />
wer<strong>de</strong>n Teilflächen noch als Grünland o<strong>de</strong>r Viehwei<strong>de</strong> genutzt.<br />
Auebö<strong>de</strong>n (Vega) sind in <strong>de</strong>r gesamten Bliesaue anzutreffen. Sie sind<br />
im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Gleyen durch schwanken<strong>de</strong> Grundwasserstän<strong>de</strong><br />
und mehr o<strong>de</strong>r weniger regelmäßige Überflutungen gekennzeichnet.<br />
Die Auebö<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Bliesaue wer<strong>de</strong>n fast ausschließlich als Grünland<br />
genutzt. Lediglich sehr kleinflächig ist Ackerbau im Auenbereich<br />
anzutreffen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 18<br />
2.4 WASSERHAUSHALT<br />
Die Angaben zum Wasserhaushalt basieren auf folgen<strong>de</strong>n<br />
Datengrundlagen;<br />
• Hydrogeologische Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1 : 100.000<br />
• Ökologisches Wasserversorgungskonzept Südost-Saar<br />
• Gewässergütekarte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
• Gewässerpflegeplan Blies<br />
• Diverse Protokolle von Bachbegehungen, Untersuchungen<br />
etc.<br />
OBERFLÄCHEN-<br />
GEWÄSSER<br />
Das Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> entwässert größtenteils in die Blies.<br />
Die nördlich einer vom Jägersburger Bahnhof über <strong>de</strong>n Spickelweiher,<br />
Lin<strong>de</strong>nweihertal und Königsbruch nach Bechhofen verlaufen<strong>de</strong>n<br />
Wasserschei<strong>de</strong> gelegenen Bereiche entwässern in <strong>de</strong>n<br />
Glan.<br />
Die Blies besitzt aufgrund ihrer Länge, <strong>de</strong>s großen Wassereinzugsgebietes<br />
und <strong>de</strong>r starken Pegelschwankungen eine sehr<br />
große Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt in <strong>de</strong>n von ihr<br />
durchquerten Naturräumen.<br />
Die Überflutungs- und Auedynamik ist an <strong>de</strong>r Blies größtenteils<br />
noch gegeben. Der Talraum <strong>de</strong>r Blies bei <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n stellt,<br />
zusammen mit <strong>de</strong>r Bliesaue zwischen Neunkirchen und Limbach<br />
und <strong>de</strong>r Blieskastel-Breitfurter Aue, <strong>de</strong>n größten und wichtigsten<br />
Retentionsraum <strong>de</strong>r Blies dar.<br />
Die Blies wur<strong>de</strong> zwischen Neunkirchen-Wellesweiler und Blieskastel<br />
in <strong>de</strong>n Jahren 1973 - 1981 ausgebaut. Dabei wur<strong>de</strong>n die<br />
Ufer durch Steinschüttungen befestigt, <strong>de</strong>r Flusslauf mit Bögen und<br />
Mäan<strong>de</strong>rn aber weitgehend erhalten. Lediglich zwischen Wörschweiler<br />
und Ingweiler wur<strong>de</strong> die Blies - vermutlich beim Bau <strong>de</strong>r<br />
Autobahn A 8 - auf einer Länge von 1,5 km begradigt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 19<br />
Der Erbach durchquert mit einer Gesamtlänge von 15,5 km von<br />
<strong>de</strong>r Quelle bei Altbreitenfel<strong>de</strong>rhof bis zur Mündung in die Blies das<br />
Stadtgebiet von Nord nach Süd. Der Erbach diente in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
als Abwassersammler für Jägersburg, Erbach, Reiskirchen<br />
und <strong>Homburg</strong> und war mit Abwasser übermäßig belastet.<br />
Zum Schutz <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>s Grundwassers wur<strong>de</strong> er daher<br />
mit Betonhalbschalen ausgebaut. Der Abwassersammler <strong>Homburg</strong><br />
ist mittlerweile fertiggestellt, so dass keine Abwässer mehr in <strong>de</strong>n<br />
Erbach gelangen. Dadurch sind die Betonhalbschalen zum Schutz<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich. Es ergibt sich daher<br />
mittel- bis langfristig die Möglichkeit zur Renaturierung <strong>de</strong>s<br />
Erbachs.<br />
Mit Steinschüttungen und Begradigungen zwischen Zweibrücken<br />
und <strong>de</strong>r Mündung in die Blies bei Einöd ist auch <strong>de</strong>r Schwarzbach<br />
naturfern ausgebaut.<br />
Abschnittsweise begradigt und verbaut sind <strong>de</strong>r Lambsbach, <strong>de</strong>r<br />
Pfän<strong>de</strong>rbach und <strong>de</strong>r Schwarzweihergraben.<br />
Die übrigen Wasserläufe sind, von punktuellen Verbauungen und<br />
Befestigungen abgesehen unverbaut.<br />
Im Königsbruch sind im Bereich <strong>de</strong>r Bruchwiesen zahlreiche<br />
Gräben anzutreffen. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um ehemalige Bäche<br />
und Rinnsale, die durch die zunehmen<strong>de</strong> Dränage <strong>de</strong>r Wiesen und<br />
die Grundwassernutzung im Königsbruch in <strong>de</strong>n letzten 20 bis<br />
30 Jahren ausgetrocknet sind.<br />
Die typische Bachauenvegetation fehlt an allen Bachläufen fast<br />
vollständig. Naturnahe Bachauen o<strong>de</strong>r Quellflurvegetation in Form<br />
von Quell-Erlen-Eschen-Wäl<strong>de</strong>rn und Bach-Erlen-Eschen-Wäl<strong>de</strong>rn<br />
fin<strong>de</strong>t sich fast ausschließlich in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 20<br />
WEIHER UND TEICHE<br />
Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> gibt es zahlreiche künstlich angelegte<br />
Weiher und Teiche. Die größten unter ihnen sind die vom Erbach<br />
durchflossenen Jägersburger Weiher: Schloßweiher, Brückweiher<br />
und Möhlwoog, <strong>de</strong>r Spickelweiher, sowie die Weiher am Campingplatz<br />
im Königsbruch. Diese Weiher wer<strong>de</strong>n vorwiegend zu Erholungsaktivitäten<br />
wie Schwimmen, Bootfahren, Spazieren genutzt.<br />
Im Oberlauf von Feilbach, Felsbach, Erbach sowie am Lambsbach<br />
und am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen ist eine Reihe kleinerer Teiche vorhan<strong>de</strong>n,<br />
die als Angelweiher genutzt wer<strong>de</strong>n. Einige Teiche, z.B. am<br />
Feilbach und Lambsbach, sind nicht mehr genutzt und sich selbst<br />
überlassen.<br />
Die Teiche an <strong>de</strong>r Autobahnanschlussstelle Waldmohr dienen <strong>de</strong>r<br />
Rückhaltung von Wasser aus <strong>de</strong>r Straßenentwässerung.<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit stellt <strong>de</strong>r Karlsbergweiher, ein Relikt <strong>de</strong>r 1793<br />
zerstörten Schlossanlage am Karlsberg, dar. Eine Rekonstruktion<br />
und Sanierung unter garten<strong>de</strong>nkmalpflegerischen Aspekten ist im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Planungen für einen "Waldpark Schloss Karlsberg"<br />
geplant und soll kurzfristig ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Stillgewässer sind, von kleinen, offenen Wasserflächen in Moorund<br />
Bruchgebieten abgesehen, für <strong>de</strong>n <strong>Homburg</strong>er Raum untypische<br />
Landschaftselemente; sie wur<strong>de</strong>n alle mit einer bestimmten<br />
Nutzungsabsicht (Angeln, Erholung, Wasserrückhaltung...)<br />
angelegt. Die Anlage <strong>de</strong>r Teiche und ihrer Uferbereiche erfolgte dabei<br />
in erster Linie nach funktionalen, bzw. ästhetisch-gestalterischen<br />
Gesichtspunkten. Die zur Erholung genutzten Weiher im Königsbruch<br />
und die Jägersburger Weiher unterliegen zu<strong>de</strong>m im Randbereich<br />
erheblichem Nutzungsdruck und starken Störungen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 21<br />
Zur Ausbildung standortgerechter Ufervegetation steht selten genügend<br />
Raum zur Verfügung. Entwe<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n die Ufer bis zur<br />
Wasserlinie genutzt o<strong>de</strong>r sie wer<strong>de</strong>n durch nicht standortgerechte<br />
Bepflanzung und intensive Pflege geprägt. Größere Verlandungszonen<br />
mit entsprechen<strong>de</strong>r Vegetation fin<strong>de</strong>n sich lediglich am<br />
Spickelweiher und am Möhlwoog. Die Weiher und Teiche wer<strong>de</strong>n von<br />
Amphibien als Laichgewässer genutzt (vgl. 2.7 "Tierwelt"), wobei nur<br />
die naturnahen Weiher mit Verlandungszonen wie z.B. <strong>de</strong>r<br />
Spickelweiher für Amphibien von Be<strong>de</strong>utung sind,<br />
GRUNDWASSER<br />
Die Stadt <strong>Homburg</strong> liegt im Mittleren und Oberen Buntsandstein,<br />
<strong>de</strong>r im Südosten <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s weitverbreitet ist und einen hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Grundwasserleiter darstellt.<br />
Große Teile <strong>de</strong>s südöstlichen Saarlan<strong>de</strong>s zählen daher zu <strong>de</strong>n<br />
Grundwassereinzugsgebieten, die bevorzugt zur Trinkwassergewinnung<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n Naturräumen <strong>Homburg</strong>er Becken, St. Ingberter Senke und<br />
Saarbrücken-Kirkeler Wald sind daher zahlreiche Wassergewinnungsanlagen<br />
(Tiefbrunnen) anzutreffen. Zum Schutz <strong>de</strong>r Wassereinzugsgebiete<br />
sind mehrere Wasserschutzgebiete ausgewiesen.<br />
Das Stadtgebiet hat Anteil an <strong>de</strong>n Wasserschutzgebieten Bliestal,<br />
<strong>Homburg</strong>-Brunnenstraße, <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n und <strong>Homburg</strong>-Königsbruch.<br />
Die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes ist geplant.<br />
Neben <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rbrunnen <strong>de</strong>r Wasserversorgungsunternehmen<br />
besitzen zahlreiche Industriebetriebe eigene Tiefbrunnen und entsprechen<strong>de</strong><br />
Wasserrechte zur Nutzung <strong>de</strong>s Grundwassers. Insgesamt<br />
bestehen im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> Wasserrechte zur<br />
För<strong>de</strong>rung von insgesamt rund 27 Mio. m³ pro Jahr (Angaben <strong>de</strong>r<br />
Unteren Wasserbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Landkreises).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 22<br />
2.5 KLIMA<br />
REGIONALKLIMA<br />
Die Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>s Klimapotentials <strong>de</strong>r<br />
Kreisstadt <strong>Homburg</strong> basiert auf folgen<strong>de</strong>n Datengrundlagen:<br />
• Klimaatlas Rheinland-Pfalz (Deutscher Wetterdienst - DWD<br />
1957)<br />
• 25 Jahre Wetter - Das Klima <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>-Saar.<br />
Städtische Lokalklimatologie. (ACHILLES 1982);<br />
• Klimaökologische Untersuchung <strong>Homburg</strong>-Saar; Gutachten<br />
im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsplanes (SEITZ-ÖKOPLANA 1993)<br />
• Die Wetterlagen-, Tages- und Jahreszeitabhängigkeit <strong>de</strong>r<br />
Verteilung von Lufttemperatur, spezifischer Luftfeuchte,<br />
Windfeld, Äquivalenttemperatur und an<strong>de</strong>rer bioklimatisch<br />
wirksamer Größen im Lokalklima <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>/Saar.<br />
Dissertation. Universität <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (KÜHNE 1999).<br />
<strong>Homburg</strong> ist auf <strong>de</strong>r Grenzlinie <strong>de</strong>s Saar-Nahe-Berg- und<br />
Hügellan<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m pfälzischen Muschelkalkgebiet lokalisiert.<br />
Klimatisch fin<strong>de</strong>t die Stadt ihre Einordnung in <strong>de</strong>n SW-Teil <strong>de</strong>s<br />
größeren Klimagebietes Saar-Nahe (vgl. ACHILLES 1982). Der<br />
Klimabereich Saar-Nahe ist durch mil<strong>de</strong> Winter und<br />
vergleichsweise geringe Temperaturunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
Sommer und Winter mit 17 °C subatlantisch geprägt.<br />
Die Klimadaten zeigen im Vergleich zum übrigen Saarland eine<br />
relativ günstige und ausgeglichene Ausprägung (siehe Tabelle).<br />
Das Bearbeitungsgebiet gehört mit durchschnittlichen<br />
Lufttemperaturen von +1 °C im Januar und +18 °C im Juli sowie<br />
einer Jahresmitteltemperatur von +9 °C zu <strong>de</strong>n wärmsten Gebieten<br />
<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 23<br />
Die Nie<strong>de</strong>rschläge weisen mit 80 - 90 mm ein Maximum im Herbst<br />
(Oktober - Dezember) und mit 60 mm ein Minimum im Februar und<br />
April auf. Insgesamt ist die Nie<strong>de</strong>rschlagsverteilung über das Jahr<br />
gesehen jedoch relativ gleichmäßig. Das Jahresmittel <strong>de</strong>r<br />
Nie<strong>de</strong>rschläge liegt mit 880 mm etwas unter <strong>de</strong>m saarländischen<br />
Durchschnitt. Der Winter ist im Vergleich mit <strong>de</strong>m Nordsaarland<br />
(Hochwald) nur schwach ausgeprägt. Die phänologischen Daten<br />
(Entwicklung <strong>de</strong>r Pflanzenwelt) zeigen, dass <strong>de</strong>r Vorfrühling und<br />
Frühling im Vergleich zu <strong>de</strong>n klimatisch begünstigten Bereichen<br />
<strong>de</strong>s Bliesgaus etwas später beginnt, <strong>de</strong>r Früh- und Hochsommer<br />
aber nur wenige Tage später einsetzt als in <strong>de</strong>n Gunstgebieten<br />
(vgl. Tab).<br />
Die Windrichtung in <strong>Homburg</strong> wird wesentlich von <strong>de</strong>r Topographie<br />
beeinflusst. Strömungsbahnen sind das Erbach-Tal sowie Tal- und<br />
Kaiserstraße, welche die aus <strong>de</strong>m Closenbruch stammen<strong>de</strong> Kaltluft<br />
in Richtung Innenstadt leiten. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r im Winter verstärkt<br />
auftreten<strong>de</strong> Kaltluftabfluss vom Closenbruch in Richtung<br />
Innnenstadt teilt die Städtische Wärmeinsel in ein primäres und ein<br />
sekundäres Maximum in <strong>de</strong>n Bereichen Altstadt und Kreuzung<br />
Bexbacher Straße/Richard Wagner Straße.<br />
Im Winter liegen die Maximaltemperaturen im Bereich <strong>de</strong>r Altstadt<br />
und Unterhang <strong>de</strong>s Schlossbergs bzw. Lan<strong>de</strong>skrankenhausareal.<br />
Im Sommer im Bereich mit überproportional großem<br />
Verkehrsflächenanteil (Bexbacher Straße/Richard Wagner Straße)<br />
(vgl. KÜHNE 1999).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 24<br />
Klimadaten <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
<strong>Homburg</strong><br />
Zum Vergleich Saarland<br />
min.<br />
max.<br />
Mittlere Januar 1 -1 1<br />
wirkliche Lufttemperatur April 9 0,5 9<br />
in °C Juli 18 15 18<br />
Oktober 9 7 9<br />
Jahr 9 7 9<br />
Mittlere Januar 70 60 120<br />
Nie<strong>de</strong>rschlagssummen Februar 60 50 90<br />
in mm März 70 60 100<br />
April 60 50 90<br />
Mai 70 60 80<br />
Juni 70 60 80<br />
Juli 80 70 100<br />
August 80 70 100<br />
September 70 60 90<br />
Oktober 80 70 120<br />
November 80 70 100<br />
Dezember 90 70 120<br />
Jahr 880 750 1200<br />
Mittlere relative Luftfeuchtigkeit in % 55 55 65<br />
Mittlere Zahl Eistage 20
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 25<br />
LOKALKLIMA<br />
KLIMAÖKOLOGISCHE<br />
SITUATION IM STADT-<br />
GEBIET<br />
Zur Beurteilung <strong>de</strong>s Klimapotentials wur<strong>de</strong> speziell eine<br />
"Klimaökologische Analyse <strong>de</strong>s Stadtgebietes" in Auftrag gegeben<br />
(SEITZ 1993). Im Rahmen dieses Gutachtens wur<strong>de</strong>n zwischen<br />
August 1989 und November 1990 unterschiedliche Messungen<br />
ausgewählter Klimaparameter nach folgen<strong>de</strong>n Verfahren<br />
durchgeführt:<br />
• 21 feste Messstationen registrierten kontinuierlich<br />
Lufttemperatur, Windrichtung und Windgeschwindigkeit. Die<br />
Stationen wur<strong>de</strong>n unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
Flächennutzung und <strong>de</strong>s Reliefs eingerichtet, so dass sich<br />
für kleinräumige Teilbereiche <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes<br />
Aussagen machen lassen.<br />
• Mit Hilfe mobiler Einrichtungen (Messfahrten, Messgänge,<br />
zeitweise an zusätzlichen Standorten installierte<br />
Messgeräte) wur<strong>de</strong> die ortsspezifische Verteilung von<br />
Lufttemperatur und Wind im Freiland sowie in <strong>de</strong>r<br />
Bebauung erfasst. Mit dieser Metho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n sowohl<br />
kleinräumige als auch flächenhafte Aussagen möglich.<br />
• Mit Hilfe kleinaerologischer Messungen<br />
(Temperaturson<strong>de</strong>naufstiege zur Registrierung <strong>de</strong>s<br />
vertikalen Temperaturverlaufs, Pilotballonvermesungen und<br />
Rauchversuche zur Bobachtung von Luftströmungen)<br />
wur<strong>de</strong>n regionale und lokale Luftströmungen erfasst sowie<br />
die Intensität und Mächtigkeit von Kaltluftabflüssen bzw.<br />
Hangab- und Talabwin<strong>de</strong>n sowie Bo<strong>de</strong>ninversionen<br />
untersucht.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 26<br />
Nach <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s Klimagutachtens wird das<br />
Ventilationsgeschehen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong>/Saar durch<br />
ortsspezifische Lokalströmungen geprägt. Markanteste<br />
Erscheinung ist dabei <strong>de</strong>r tagesperiodische Wechsel <strong>de</strong>r<br />
Windrichtung, vor allem an Tagen mit erhöhtem Strahlungseinfluss.<br />
Die sommerlichen Strahlungstage zeichnen sich im Raum<br />
<strong>Homburg</strong> durch Wind aus nördlichen bis östlichen Richtungen aus.<br />
Dabei fallen tagesperiodisch wechseln<strong>de</strong> Windrichtungshäufigkeiten<br />
auf. In Teilbereichen <strong>de</strong>s Stadtgebietes können sich<br />
zwischen Tag und Nacht nahezu gegenläufige Strömungen<br />
entwickeln.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r naturräumlichen Situation ergeben sich innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes Teilbreiche, <strong>de</strong>ren Ventilationsgeschehen in<br />
unterschiedlichem Maße von ortsspezifischen Lokalströmungen<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>n. So befin<strong>de</strong>n sich das Bliestal, das obere und<br />
untere Erbachtal, das Lambsbachtal sowie das Schwarzbachtal in<br />
direktem Einfluss talabwärts gerichteter Kaltluftströme<br />
(Talabwin<strong>de</strong>). Dabei wer<strong>de</strong>n jedoch vor allem im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Mastau und im unteren Erbachtal meist nur geringe<br />
Windgeschwindigkeiten erreicht, so dass hier erhöhte Neigung zu<br />
Kaltluftstagnation und vermin<strong>de</strong>rtem Luftaustausch besteht. Infolge<br />
von Kaltluftrückstau im Bereich <strong>de</strong>r Talenge zwischen<br />
Wörschweiler und Schwarzenacker wer<strong>de</strong>n hier vor allem in <strong>de</strong>r<br />
zweiten Nachthälfte sogar zeitweise talaufwärts gerichtete<br />
Luftströmungen beobachtet.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Talverengung im Bereich Schwarzenacker /<br />
Wörschweiler und <strong>de</strong>s daraus resultieren<strong>de</strong>n erschwerten<br />
Kaltluftabflusses über das Bliestal, treten z.B. nur an ca. 30 % <strong>de</strong>r<br />
Nachtstun<strong>de</strong>n in diesem Bereich talabwärts gerichtete<br />
Luftströmungen auf.<br />
Aber nicht nur im Sommer, auch im Winterhalbjahr kommt es zu<br />
tagesperiodischen Richtungswechseln, d.h. lokalklimatischen<br />
Effekten wie z.B. Talwin<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kaltluftabflüsse in<br />
Hangeinschnitten, die an Strahlungstagen nach Sonnenuntergang<br />
das Ventilationsgeschehen prägen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 27<br />
Intensive Kaltluftbildung erfolgt insbeson<strong>de</strong>re im Königsbruch und<br />
Closenbruch. Die dortige rasche Bildung von Kaltluft nach<br />
Sonnenuntergang im bo<strong>de</strong>nnahen Bereich stellt einen wichtigen<br />
Faktor für das lokale Klimageschehen <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Bebauung dar. Denn während sich in geneigtem Gelän<strong>de</strong> die<br />
spezifisch schwerere Kaltluft <strong>de</strong>m Gefälle folgend in Bewegung<br />
setzen kann und so <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Bebauung zugute kommt,<br />
neigt Kaltluft in flacherem Gelän<strong>de</strong> (z.B. Closen- und Königsbruch)<br />
zu Stagnation und kann aus eigenem Antrieb in <strong>de</strong>r benachbarten<br />
Bebauung nur einen schwachen Luftaustausch bewirken. Dank<br />
<strong>de</strong>s auf die bo<strong>de</strong>nnahe Kaltluft einwirken<strong>de</strong>n Bewegungsimpulses<br />
von nächtlichen nordöstlichen Regionalströmungen in <strong>de</strong>r<br />
Kaiserslauterner Senke und bei Strahlungswetterlagen häufig<br />
auftreten<strong>de</strong>n nordöstlichen Höhenströmungen, die auch bei labiler<br />
Luftschichtung noch zeitweise in <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>nnahen Luftraum<br />
eingreifen, zeigen sich bis an <strong>de</strong>n nordöstlichen Randbereich <strong>de</strong>r<br />
<strong>Homburg</strong>er Kernstadt <strong>de</strong>utliche klimaökologische Positiveffekte.<br />
Im Verlauf hochdruckbeeinflusster Strahlungswetterlagen mit<br />
ausgeprägtem Lokalklima (ca. 29 %) und bei Wetterlagen mit<br />
reduziertem Strahlungseinfluss (ca. 44 %) ergeben sich im<br />
Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> lokalklimatische Differenzierungen. Typisch<br />
für diese Situationen ist, dass es in <strong>de</strong>r Bebauung zu vermin<strong>de</strong>rter<br />
Ventilation und durch die Aufheizung von Baukörpern und<br />
befestigten Flächen zu Überwärmung und Wärmestaus kommt.<br />
Nach Sonnenuntergang stellt sich hingegen intensive<br />
Kaltluftproduktion vergetationsbe<strong>de</strong>ckter Flächen ein und es kommt<br />
zur Ausbildung stabiler Luftschichtung. Sowohl bei Tag als auch<br />
verstärkt in <strong>de</strong>r Nacht stellen sich im Stadtgebiet relief- und<br />
flächennutzungsbedingt Temperaturunterschie<strong>de</strong> ein, wobei zur<br />
Zeit <strong>de</strong>r nächtlichen Abkühlungsphase zwischen kühlsten und<br />
wärmsten Bereichen Temperaturunterschie<strong>de</strong> bis 12° C auftreten.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 28<br />
Die das Mesoklima <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> bestimmen<strong>de</strong>n<br />
Strahlungswetterlagen treten in ca. 30 % <strong>de</strong>r Fälle auf. Bei<br />
Nichtstrahlungswetterlagen, die sich durch stärkere Bewölkung,<br />
höhere Windgeschwindigkeiten und intensiven vertikalen und<br />
horizontalen Luftaustausch auszeichnen, spielen die<br />
Lokalklimaeffekte nur eine untergeordnete Rolle. Das Kleinklima<br />
wird in diesem Fall von <strong>de</strong>r großräumigen Wetterlage bestimmt.<br />
Bei austauscharmen Strahlungswetterlagen kommt <strong>de</strong>n<br />
Lokalklimaeffekten eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle beim Abbau<br />
bioklimatischer und lufthygienischer Belastungen zu. Die durch<br />
Kaltluftentstehung und Kaltluftbewegung hervorgerufenen<br />
Luftströmungen wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>rartigen Wetterlagen oft zu<br />
alleinigen Trägern <strong>de</strong>r Durchlüftung ausge<strong>de</strong>hnter Stadtbereiche<br />
und <strong>de</strong>s kleinräumigen Luftaustauschs zwischen Freiraum und<br />
Bebauung. Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Übergangszeiten und im Sommer<br />
tragen diese Luftströmungen in hohem Maß zur Ventilation <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes bei. Luftströmungen und Austauschprozesse sind<br />
dabei durch die Leitlinienwirkung <strong>de</strong>s Reliefs o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bebauung<br />
vorgegeben.<br />
Die Kaltluftbewegung und die sich daraus entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Lokalströmungen beschränken sich an Hängen weitgehend auf<br />
<strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>nnäheren Luftraum. Daher können Dämme,<br />
Gehölzgruppen und Bebauung oft zum unüberwindlichen Hin<strong>de</strong>rnis<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Dem Erhalt <strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete und <strong>de</strong>n<br />
Kaltluftzugbahnen ist beson<strong>de</strong>re Beachtung zu schenken. Die<br />
wichtigsten Kaltluftentstehungsgebiete sind das obere Erbachtal,<br />
das Königs- und Closenbruch, das untere Erbachtal, das Bee<strong>de</strong>r<br />
Bruch und das Lambsbachtal<br />
.<br />
Wie bereits o.a. tritt im unteren Erbachtal und in <strong>de</strong>r Mastau kein<br />
steter Talabwind auf. Die in <strong>de</strong>r Mastau produzierte und über das<br />
Bliesal zuströmen<strong>de</strong> bo<strong>de</strong>nnahe Kaltluft wird im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Engstelle zwischen Schwarzenacker und Wörschweiler vermehrt<br />
aufgestaut, so dass sich vor allem in <strong>de</strong>r zweiten Nachthälfte<br />
zwischen Bee<strong>de</strong>n, Schwarzenbach und Entenmühlstraße<br />
talaufwärts gerichtete Luftströmungen einstellen. Sie tragen<br />
wesentlich zur Belüftung <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Randbebauung bei.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 29<br />
Über Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Freiflächen kommt<br />
es zu intensiverer Kaltluftproduktion als über Waldbestän<strong>de</strong>n. Das<br />
verän<strong>de</strong>rte Klimaregime <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s (verän<strong>de</strong>rter Tagesgang<br />
durch verzögerte Erwärmung und Abkühlung im Gegensatz zum<br />
Freiland und höhere Luftfeuchtigkeit) beeinflusst jedoch das<br />
Austauschgeschehen ganztägig positiv. Die ausge<strong>de</strong>hnten<br />
Waldflächen im Osten und Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt spielen also als<br />
Kaltluftentstehungsflächen eine geringere Rolle, jedoch sind in <strong>de</strong>r<br />
Oberen Allee und <strong>de</strong>r Ringstraße stadteinwärts gerichtete<br />
Luftströmungen aus <strong>de</strong>n östlich <strong>de</strong>r Stadt gelegenen Waldflächen<br />
zu beobachten.<br />
Die Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftbahnen sind in Karte<br />
Klima dargestellt<br />
.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 30<br />
2.6 VEGETATION<br />
2.6.1 POTENTIELLE NATÜRLICHE VEGETATION<br />
Unter potentieller natürlicher Vegetation versteht man diejenigen<br />
Pflanzengemeinschaften, die sich aufgrund <strong>de</strong>r gegenwärtigen<br />
Standortbedingungen wie Klima, Bo<strong>de</strong>n, Wasserverhältnisse ohne<br />
das Eingreifen <strong>de</strong>s Menschen ausbil<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r klimatischen Bedingungen im <strong>Homburg</strong>er Raum wür<strong>de</strong><br />
die potentielle natürliche Vegetation (pnV) von Buchenwäl<strong>de</strong>rn dominiert.<br />
Unter <strong>de</strong>n gegebenen Klimaverhältnissen ist die Buche die<br />
konkurrenzkräftigste Baumart. Entsprechend <strong>de</strong>n geologischen<br />
Verhältnissen und <strong>de</strong>n sich daraus entwickeln<strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n lässt sich die<br />
potentielle natürliche Vegetation weiter differenzieren. Auf <strong>de</strong>n im<br />
Zweibrücker Westrich verbreiteten Muschelkalkbö<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n sich<br />
Muschelkalk-Buchenwäl<strong>de</strong>r, auf <strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Oberen Buntsandsteins<br />
im Naturraum Kirkeler Wald mit guter bis sehr guter Nährstoffversorgung<br />
wür<strong>de</strong>n sich bei ausreichen<strong>de</strong>r Wasserversorgung<br />
mesophile (nährstoffreiche) Buchenwäl<strong>de</strong>r entwickeln.<br />
In <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Mittleren Buntsandsteins und <strong>de</strong>r nur<br />
geringmächtigen diluvialen Ablagerungen in <strong>de</strong>n Naturräumen Kirkeler<br />
Wald, <strong>Homburg</strong>er Becken und St. Ingberter Senke stellt dagegen ein<br />
sehr artenarmer, bo<strong>de</strong>nsaurer Buchenwald die potentielle natürliche<br />
Vegetation dar.<br />
Durch das bewegte Relief ergeben sich vor allem im Naturraum<br />
Kirkeler Wald eine Reihe von Son<strong>de</strong>rstandorten.<br />
Auf sommertrockenen, in <strong>de</strong>r Regel sonnenexponierten Hanglagen,<br />
flachgründigen Kuppen und Hangkanten über schwach bis<br />
mäßig nährstoffversorgten Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n, stellen bo<strong>de</strong>nsaure<br />
Eichen-Mischwäl<strong>de</strong>r die potentielle natürliche Vegetation dar.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 31<br />
An Nordhängen und in tief eingeschnittenen Tälchen mit feuchkühlem<br />
Lokalklima wür<strong>de</strong>n sich ohne menschliche Eingriffe auf gut<br />
nährstoffversorgten, frischen bis staunassen Bö<strong>de</strong>n feuchte Hangund<br />
Schluchtwäl<strong>de</strong>r ausbil<strong>de</strong>n, während <strong>de</strong>r gleiche Standort auf<br />
nährstoffarmen Bö<strong>de</strong>n von Buchen-Stieleichen-Mischwäl<strong>de</strong>rn eingenommen<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
Die potentielle natürliche Vegetation auf stark vom Grundwasser<br />
beeinflussten Nie<strong>de</strong>rmoorbö<strong>de</strong>n, die in Talauen oft mit diluvialen<br />
Auelehm- und Sandablagerungen vermischt sind, stellt <strong>de</strong>r Erlenbruchwald<br />
dar.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>s Königsbruchs wäre auf <strong>de</strong>n Torfbö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Übergangsmoores (Jägersburger Moor) bei ungestörter Vegetationsentwicklung<br />
ein Kiefern-Moorbirken-Bruchwald zu erwarten.<br />
Entlang kleinerer Bäche mit schmalem Auebereich wür<strong>de</strong>n sich auf<br />
alluvialen Auebö<strong>de</strong>n (Talfüllungen <strong>de</strong>r Flüsse) bachbegleiten<strong>de</strong><br />
Erlen-Eschenwäldchen einstellen. Großflächig gut bis sehr gut<br />
nährstoffversorgte, alluviale Aueablagerungen wie z.B. in <strong>de</strong>r Bliesnie<strong>de</strong>rung<br />
stellen potentielle Standorte für Auwäl<strong>de</strong>r dar.<br />
Die potentielle natürliche Vegetation von ganzjährig o<strong>de</strong>r zeitweise<br />
wasserführen<strong>de</strong>n Quellstandorten ist <strong>de</strong>r Quell-Erlen-Eschenwald.<br />
Neben diesen Feuchtstandorten kommen im Stadtgebiet auch<br />
Trockenstandorte vor. Beispiele dafür sind die "große Düne" am<br />
<strong>Homburg</strong>er Friedhof, kleinere Sandflächen im Closenbruch sowie<br />
die anthropogenen Aufschüttungen im Bereich <strong>de</strong>s ehemaligen<br />
Zollbahnhofs. Deren potentielle natürliche Vegetation stellen<br />
lückige Sandkiefern o<strong>de</strong>r Eichen-Kiefern-Wäldchen mit kleineren<br />
waldfreien Sandrasen und Hei<strong>de</strong>flächen dar (Bettinger/<br />
Mörsdorf/Ulrich, 1989).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 32<br />
2.6.2 REALE VEGETATION, BIOTOPTYPEN<br />
Die Angaben zu <strong>de</strong>n Biotoptypen <strong>de</strong>s Stadtgebietes und die<br />
Darstellungen <strong>de</strong>r Biotoptypenkarte basieren auf folgen<strong>de</strong>n<br />
Datengrundlagen;<br />
• Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Kartierung <strong>de</strong>r Biotoptypen<br />
(Arbeitsgemeinschaft für Ökologie (AFÖ) 1990)<br />
• Auswertung vorhan<strong>de</strong>ner Daten (Daten zum Arten- und<br />
Biotopschutz im Saarland (ABSP), Biotopkartierung,<br />
Schutzgebietsgutachten, Forstwirtschaftskarten, Forstliche<br />
Standortkartierung)<br />
• Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope <strong>de</strong>r<br />
Stadt <strong>Homburg</strong> (AG Phillippi-Glaser, 2001)<br />
• Stadtbiotopkartierung <strong>Homburg</strong> (Geo-Concept, 2003)<br />
Bei <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Biotoptypenkartierung wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />
Biotope erfasst:<br />
BIOTOPTYPEN DER<br />
FEUCHT- UND NASS-<br />
STANDORTE<br />
Auf feuchten und nassen Standorten, so z.B. im Lambsbachtal,<br />
Felsbachtal, Closenbruch und Königsbruch, kommen Auwäl<strong>de</strong>r,<br />
Erlenbrüche und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume vor, die kleinflächige<br />
Reste <strong>de</strong>r Primärökosysteme - d.h. vom Menschen unbeeinflusster<br />
Lebensgemeinschaften - darstellen und in ihrer Artenzusammensetzung<br />
<strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation entsprechen.<br />
Während Auwäl<strong>de</strong>r durch periodische Überflutung gekennzeichnet<br />
sind, sind Bruchwäl<strong>de</strong>r durch hoch anstehen<strong>de</strong>s Grundwasser fast<br />
ganzjährig überstaut. Sie bestehen überwiegend aus Erlen; auf<br />
nährstoffarmen Standorten (z.B. am Jägersburger Moor) dominieren<br />
Birken und Kiefern. Die Auwäl<strong>de</strong>r lassen sich in Weichholzauen<br />
mit Wei<strong>de</strong>n, Grau- und Schwarzerlen und Hartholzauen mit Eschen,<br />
Ulmen, Stieleichen, Hainbuchen und Ahorn unterteilen. Erlen-<br />
Wei<strong>de</strong>n-Säume sind entlang von Fließgewässern zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Feuchtigkeitsverhältnisse können 670 ha <strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er<br />
Stadtgebietes als potentieller Standort dieser Biotoptypen<br />
angesehen wer<strong>de</strong>n, tatsächlich vorhan<strong>de</strong>n sind jedoch nur 5 ha,<br />
die sich zu<strong>de</strong>m auf mehrere Stellen verteilen. Die durchschnittliche<br />
Größe dieser Biotope liegt bei 0,5 - 1 ha.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 33<br />
Auwäl<strong>de</strong>r, Erlenbrüche und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume sind über lange<br />
Zeiträume aus nutzungsbedingten Ökosystemen o<strong>de</strong>r Ersatzgesellschaften<br />
auf geeigneten Standorten entwickelbar.<br />
Die noch verbliebenen Auwäl<strong>de</strong>r und Brüche sind durch Verän<strong>de</strong>rung<br />
und Belastungen <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes infolge von Grundwassernutzung,<br />
Regulierung <strong>de</strong>r Fließgewässer und Gewässerverschmutzung<br />
beeinträchtigt. Kritisch ist die geringe Größe dieser<br />
Biotope, die die Ausprägung einer vollständigen Auwaldbiozönose<br />
nicht mehr zulässt.<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r noch verbliebenen Auwäl<strong>de</strong>r, Erlenbrüche<br />
und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume; dazu sind<br />
<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Standortvoraussetzungen<br />
(Wasserhaushalt) zu sichern.<br />
Nach Schaffung bzw. Verbesserung <strong>de</strong>r Standortvoraussetzungen<br />
(Gewässergüte, Fließdynamik)<br />
<br />
Entwicklung von Aue- und Bruchwäldchen sowie<br />
Ufersäumen an Blies und Erbach, da diese Biotoptypen<br />
in <strong>de</strong>r Blies- und Erbachaue bis auf<br />
wenige vereinzelte Reste erloschen sind<br />
Die Pfeifengraswiesen, die schwerpunktmäßig im nördlichen Teil<br />
<strong>de</strong>s Königsbruch vorkommen, stellen Ersatzgemeinschaften <strong>de</strong>r<br />
ehemaligen Moorvegetation dar. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um ungedüngte<br />
Wiesen auf wechselnassen Moorbö<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
zur Gewinnung von Stallstreu genutzt wur<strong>de</strong>n, heute jedoch<br />
größtenteils brachgefallen sind. Die Vegetation besteht überwiegend<br />
aus Pfeifengras mit eingestreuten Hochstau<strong>de</strong>n. Die<br />
Pfeifengraswiesen sind, wie die nachfolgend beschriebenen<br />
Feucht- und Nasswiesen, sehr reich an Tierarten.<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> wur<strong>de</strong>n insgesamt 13 ha Pfeifengrasbestän<strong>de</strong><br />
kartiert; die Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> im nördlichen<br />
Königsbruch stellen einen <strong>de</strong>r größten zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />
Bestän<strong>de</strong> im Saarland dar.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 34<br />
Pfeifengraswiesen sind auf Torfbö<strong>de</strong>n mit entsprechen<strong>de</strong>n Feuchtigkeitsverhältnissen<br />
durch Extensivierung von Intensivgrünland in<br />
sehr langen Zeiträumen (50 - 150 Jahre) entwickelbar.<br />
Die Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> im nördlichen Königsbruch sind durch<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse (Grundwasserabsenkung)<br />
und durch allmähliche Verbuschung beeinträchtigt.<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Pfeifengraswiesen,<br />
<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Standortbedingungen<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Nutzung,<br />
<br />
Schaffung von Pufferzonen<br />
Sukzessionsentwicklung beobachten, eine Verbuschung<br />
sollte verhin<strong>de</strong>rt<br />
<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
In <strong>de</strong>n Verlandungszonen und Uferbereichen stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />
sind See- und Teichröhrichte mit Schilf, Binsen und Rohrkolben<br />
anzutreffen.<br />
An <strong>de</strong>n Ufern von Fließgewässern fin<strong>de</strong>t sich stellenweise Bachröhricht<br />
mit Rohrglanzgras, Wasserschwa<strong>de</strong>n u.a.<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> wur<strong>de</strong>n 22 ha Teichröhricht und<br />
8,2 ha Bachröhricht kartiert. Die durchschnittliche Größe <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Biotope liegt bei 1,1 bzw. 0,7 ha und ist damit für die meisten<br />
schilfbewohnen<strong>de</strong>n Vogelarten noch ausreichend.<br />
Auf brachgefallenen ehemaligen Feucht- und Nasswiesen mit<br />
durchschnittlicher Nährstoffversorgung entwickeln sich durch natürliche<br />
Sukzession relativ stabile Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren und<br />
Großseggenrie<strong>de</strong>, die sehr langsam verbuschen. Das Endstadium<br />
dieser sehr langsamen Sukzession sind Bruch- o<strong>de</strong>r Auenwäl<strong>de</strong>r.<br />
Auf nährstoffarmen Standorten stellen sich dagegen Braunseggenrie<strong>de</strong><br />
ein, die sich zu Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüschen<br />
weiterentwickeln.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 35<br />
Die Verbreitungsschwerpunkte <strong>de</strong>r feuchten und nassen Brachen<br />
liegen im Königsbruch, Closenbruch, Bee<strong>de</strong>r Bruch und <strong>de</strong>n Auen<br />
von Erbach, Lambsbach und Felsbach. Kleinere Vorkommen<br />
existieren verstreut entlang von Gräben und im Wald. Die<br />
Brachflächen auf feuchten und nassen Standorten entwickeln sich<br />
rasch zu ornithologisch be<strong>de</strong>utsamen Flächen. Die Seggenrie<strong>de</strong>,<br />
Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren und Röhrichte regenerieren auf<br />
feuchten und nassen Brachflächen relativ schnell (3 - 15 Jahre).<br />
Die Gefährdungen feuchter und nasser Brachflächen entsprechen<br />
im Prinzip <strong>de</strong>nen von extensivem Feuchtgrünland (Umwandlung in<br />
intensives Grünland, Standortverän<strong>de</strong>rungen).<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Bestän<strong>de</strong> erhalten und <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession<br />
überlassen; als Artenschutzmaßnahme<br />
<br />
für bestimmte Vogelarten evtl. kleine Flächen gelegentlich<br />
mähen.<br />
Da ein durchgehen<strong>de</strong>r Uferbewuchs am Erbach<br />
<br />
weitgehend fehlt, sollten dort 4 - 6 m breite<br />
Bachröhrichte in Zusammenhang mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Ufergehölzen entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Auen wird eine Fläche von rund 390 ha als<br />
gedüngte Feuchtwiesen, Viehwei<strong>de</strong>n und Äcker intensiv genutzt.<br />
Diese Flächen besitzen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz nur eine<br />
geringe Be<strong>de</strong>utung, da sich aufgrund <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Standortbedingungen<br />
(Entwässerung, Dränage, Düngung) keine auetypischen<br />
Ersatzgesellschaften, son<strong>de</strong>rn nur artenarme Agrarökosysteme<br />
entwickeln.<br />
Insgesamt fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Auen 5 ha primäre Ökosysteme<br />
(Auen- und Bruchwald, Erlen-Eschen-Wei<strong>de</strong>nsäume, Moorrelikte),<br />
280 ha schutzwürdige Ersatzgesellschaften (wechselfeuchte Wiesen,<br />
Naswiesen, Pfeifengraswiesen, Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Seggenrie<strong>de</strong>,<br />
Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüsche und Röchrichte) und 390 ha Intensivlandwirtschaft.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 36<br />
Die Talräume weisen mit rund 40 % schutzwürdiger Biotope noch<br />
eine relativ gute Biotopausstattung auf. Durch die Wasserläufe<br />
besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Vernetzung, die <strong>de</strong>rzeit<br />
jedoch durch viele Belastungen und Störungen (Gewässergüte,<br />
Gewässerausbau, Nutzungsansprüche) nicht gegeben ist.<br />
Die Talräume weisen gute Entwicklungsmöglichkeiten auf, da artenreiche,<br />
schutzwürdige Biotope unterschiedlichster Art vorkommen,<br />
wenn auch oft beeinträchtigt o<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>t.<br />
Bis in die 1980er Jahre waren im Jägersburger Moor kleinflächige<br />
Reste einer Übergangs- und Nie<strong>de</strong>rmoorvegetation zu fin<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>ren Vorkommen aber mittlerweile unwi<strong>de</strong>rbringlich erloschen<br />
sind. Die Ausmaße <strong>de</strong>r ehemaligen moorigen Nie<strong>de</strong>rung können<br />
heute nur noch erahnt wer<strong>de</strong>n, historische Karten <strong>de</strong>uten jedoch<br />
darauf hin, daß die Moore im Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> einst große<br />
Flächen einnahmen.<br />
BIOTOPTYPEN AUF<br />
STANDORTEN DURCH-<br />
SCHNITTLICHER<br />
FEUCHTIGKEIT<br />
Die Flächen mit durchschnittlicher Feuchtigkeit und guter Nährstoffversorgung<br />
wer<strong>de</strong>n überwiegend landwirtschaftlich als Äcker,<br />
Glatthaferwiesen und Viehwei<strong>de</strong>n genutzt. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
intensiven landwirtschaftlichen Nutzung besitzen diese Flächen für<br />
<strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz eine geringe Be<strong>de</strong>utung. Extensiv<br />
genutzte Äcker mit einer ausgeprägten, schützenswerten<br />
Ackerwildkrautflora kommen im Stadtgebiet nicht vor.<br />
Die durch Aufgabe intensiver Nutzung sowie durch Abgrabungen<br />
o<strong>de</strong>r Aufschüttungen entstan<strong>de</strong>nen Brachflächen spielen für <strong>de</strong>n<br />
Arten- und Biotopschutz ebenfalls eine untergeordnete Rolle.<br />
Lediglich in sehr stark ausgeräumten, unstrukturierten und<br />
landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten nehmen diese<br />
Ru<strong>de</strong>ralfluren eine Funktion als Ausgleichsbiotop und Rückzugsraum<br />
für Tiere und Pflanzen wahr. Zu diesen Biotoptypen gehören<br />
Ackerbrachen, Glatthaferbrachen, Stau<strong>de</strong>nwildkrautfluren, Brennesselfluren,<br />
Goldruten-Besenginsterfluren, Landreitgrasbestän<strong>de</strong> sowie<br />
Adlerfarnfluren und Vorwald.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 37<br />
Diese Biotoptypen kommen im gesamten Stadtgebiet mit Ausnahme<br />
<strong>de</strong>r Waldflächen vor. Äcker sind hauptsächlich auf <strong>de</strong>n<br />
Hochplateaus mit Muschelkalkbö<strong>de</strong>n im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />
im Bereich Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd sowie<br />
bei Websweiler zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Im Stadtgebiet wur<strong>de</strong>n insgesamt rund 1.390 ha Intensivnutzungen<br />
und Ru<strong>de</strong>ralvegetation kartiert.<br />
Die landwirtschaftlichen Nutzflächen und Brachen sind je<strong>de</strong>rzeit<br />
herstellbar bzw. in relativ kurzen Zeiträumen (bis 5 Jahre) entwickelbar.<br />
Zu <strong>de</strong>n Biotoptypen auf Standorten mittlerer Feuchtigkeit sind auch<br />
zahlreiche Hecken und Gebüsche zu zählen. Diese besitzen als<br />
Ausgleichsbiotope und Rückzugsräume in landwirtschaftlichen Intensivgebieten<br />
und als Zusatzhabitate in Biotopkomplexen eine<br />
hohe Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz. Je nach Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit,<br />
Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt wer<strong>de</strong>n zahlreiche<br />
Typen unterschie<strong>de</strong>n. Hecken, Gebüsche und Feldgehölze<br />
sind langfristig (min<strong>de</strong>stens 15 Jahre) regenerierbar.<br />
Hecken und Gebüsche kommen im Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> zwar fast<br />
überall punktuell vor, die Heckendichte auf <strong>de</strong>n landwirtschaftlich<br />
genutzten Hochflächen im Osten <strong>de</strong>s Stadtgebietes ist jedoch ausgesprochen<br />
gering.<br />
WÄLDER<br />
Der Wald im <strong>Homburg</strong>er Stadtgebiet wird bis auf wenige kleine<br />
Flächen forstwirtschaftlich genutzt. Hinsichtlich <strong>de</strong>r Hauptbaumarten<br />
lassen sich grob zwei Bereiche unterschei<strong>de</strong>n. Diese grobe<br />
Unterteilung entspricht etwa <strong>de</strong>r naturräumlichen Glie<strong>de</strong>rung. Demnach<br />
dominiert in <strong>de</strong>n Naturräumen Saarbrücken-Kirkeler-Wald und<br />
Zweibrücker Westrich (östlich <strong>de</strong>s Erbachs und bei Websweiler) die<br />
Buche, während im <strong>Homburg</strong>er Becken (nordwestlich <strong>de</strong>s Stadtgebietes)<br />
Na<strong>de</strong>lhölzer, vor allem Fichte und Kiefer vorherrschen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 38<br />
Für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz wertvolle naturnahe Waldbereiche<br />
stellen die zonalen Buchenwäl<strong>de</strong>r am Karlsberg, Erlenbruchwäldchen<br />
im Felsbachtal, Kiefern- und Moorbirkenwäldchen am Jägersburger<br />
Moor, die Schluchtwäl<strong>de</strong>r im Mutschgrund, Hirschbrunnental,<br />
bei Websweiler, im Pfaffenbachtal und Mühlengrund, <strong>de</strong>r<br />
frühjahrsgeophytenreiche "Nasswald" bei Websweiler sowie<br />
Buchen- und Kiefernaltholzbestän<strong>de</strong> dar.<br />
Während diese Waldflächen in ihrer Zusammensetzung und Struktur<br />
etwa <strong>de</strong>r potentiellen Vegetation entsprechen, sind die übrigen<br />
Flächen durch forstwirtschaftliche Maßnahmen verän<strong>de</strong>rt.<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Wertmerkmal <strong>de</strong>r Buchenwäl<strong>de</strong>r im Osten von<br />
<strong>Homburg</strong> ist ihre Größe und die relativ geringe Zerschneidung<br />
durch Siedlungen und Verkehrswege. Die Wäl<strong>de</strong>r bei Jägersburg<br />
im Nordwesten sind dagegen durch die A 6, die B 423 und die<br />
L 118 stark zerschnitten. Jedoch sind in <strong>de</strong>n größten dieser Restflächen<br />
ebenfalls noch Tierarten mit hohen Lebensraumansprüchen<br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
BIOTOPTYPEN DER<br />
TROCKENSTANDORTE<br />
Auf trockenen bis wechseltrockenen Bö<strong>de</strong>n sind im Stadtgebiet<br />
<strong>Homburg</strong>, vor allem in <strong>de</strong>r Umgebung von Jägersburg und Kirrberg,<br />
insgesamt rund 27 ha Magerwiesen anzutreffen. Diese Wiesen<br />
wer<strong>de</strong>n durch Mahd o<strong>de</strong>r Beweidung extensiv genutzt und stellen,<br />
wie alle nährstoffarmen o<strong>de</strong>r extensiv genutzten Biotoptypen,<br />
schützenswerte Flächen dar.<br />
Die Wie<strong>de</strong>rherstellung von Magerwiesen durch Extensivierung von<br />
durchschnittlichem Grünland nimmt <strong>de</strong>rart lange Zeiträume in Anspruch<br />
(50- 150 Jahre), dass sie als nicht regenerierbar gelten.<br />
Auf <strong>de</strong>n Muschelkalkbö<strong>de</strong>n bei Kirrberg fin<strong>de</strong>n sich noch kleine<br />
Reste von Kalk-Halbtrockenrasen, die heute nicht mehr<br />
landwirtschaftlich genutzt wer<strong>de</strong>n und nur dank regelmäßig<br />
durchgeführter Pflegemaßnahmen (Mahd und Entbuschung)<br />
erhalten bleiben.<br />
Kleine Flächen nehmen auch die schwerpunktmäßig im Bereich<br />
Closenbruch und Friedhof <strong>Homburg</strong> vorkommen<strong>de</strong>n Sandrasen<br />
ein, die Relikte <strong>de</strong>r Primärvegetation auf Sanddünen darstellen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 39<br />
Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Trockenstandort mit ehemals ausge<strong>de</strong>hntem<br />
Sandrasen stellt auch <strong>de</strong>r ehemalige Zollbahnhof dar. Auf <strong>de</strong>n<br />
großen Schotter- und Rohbo<strong>de</strong>nflächen haben sich seltene und<br />
bedrohte Pflanzen- und Tierarten angesie<strong>de</strong>lt. Durch<br />
fortschreiten<strong>de</strong> Verbuschung mit Birke, Kiefer, Robinie und Besenginster<br />
sind die offenen Sandrasen und Ru<strong>de</strong>ralfluren jedoch stark<br />
bedroht. Insbeson<strong>de</strong>re das Vordringen <strong>de</strong>s Besenginsters und <strong>de</strong>r<br />
Robinie mit stickstoffsammeln<strong>de</strong>n Bakterienknöllchen im Wurzelbereich<br />
führt zu einer allmählichen Nährstoffanreicherung <strong>de</strong>r<br />
Magerstandorte.<br />
ROTE-LISTE- ARTEN<br />
Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind eine Reihe von Pflanzenarten<br />
<strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s bzw. <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Roten Liste<br />
anzutreffen.<br />
Die folgen<strong>de</strong> Aufzählung ist zusammengestellt aus <strong>de</strong>r Biotopkartierung,<br />
<strong>de</strong>n Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland<br />
(ABSP) und <strong>de</strong>r Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten<br />
Biotope <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />
Botanischer Name<br />
Deutscher Name<br />
RL<br />
Saar<br />
RL<br />
Bund<br />
Aceras anthropophorum (L.) Aiton Ohnhorn, Fratzenorchis 3 3<br />
Aira caryophyllea L. ssp. caryophyllea Gewöhnlicher Nelkenhafer 3 *<br />
Aira praecox L. Früher Nelkenhafer 2 *<br />
Alopecurus aequalis Sobol. Ziegelrotes Fuchsschwanzgras 3 *<br />
Anagallis minima (L.)E.H.L. Krause Acker-Kleinling 3 3<br />
Anthericum ramosum L. Ästige Graslilie 1 *<br />
Blechnum spicant (L.) Roth Rippenfarn 3 *<br />
Botrychium lunaria (L.) Swartz Echte Mondraute 2 3<br />
Calamagrostis canescens (Weber) Roth ssp. Canescens Sumpf-Reitgras 4 *<br />
Campanula patula L. ssp. patula Wiesen-Glockenblume 2 *<br />
Carex brizoi<strong>de</strong>s L. Zittergras-Segge 3 *<br />
Carex canescens L. Grau-Segge 3 *<br />
Carex echinata Murray Stern-Segge 3 *<br />
Carex lasiocarpa Ehrh. Fa<strong>de</strong>n-Segge 0 3<br />
Carex lepidocarpa Schuppen-Segge 1 3<br />
Carex pseudocyperus L. Scheinzypergras-Segge R' *<br />
Carex rostrata Stokes Schnabel-Segge 3 *<br />
Carex tumidicarpa N.J. An<strong>de</strong>. Aufsteigen<strong>de</strong> Gelb-Segge 3 *<br />
Carex vesicaria L. Blasen-Segge 3 *<br />
Carex vulpina L. sstr. Fuchs-Segge 3 3<br />
Catabrosa aquatica (L.) P.Beauv. Quellgras 1' 2<br />
Cerastium brachypetalum Pers. ssp. tauricum Bärtiges Hornkraut 3 *<br />
Ceratophyllum <strong>de</strong>mersum L. ssp. <strong>de</strong>mersum Echtes Hornblatt 3' *<br />
Circaea intermedia Ehrh. (alpina x lutetiana) Mittleres Hexenkraut 2 *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 40<br />
Corynephorus canescens (L.) P.Beauv. Silbergras 3 *<br />
Dactylorhiza incarnata (L.) Sóo sl. Fleischrotes Knabenkraut 2 2<br />
Dianthus <strong>de</strong>ltoi<strong>de</strong>s L. Hei<strong>de</strong>-Nelke 3 *<br />
Drosera rotundifolia L. Rundblättriger Sonnentau 1' 3<br />
Eleocharis mamillata H. Lindb.f. Zitzen-Sumpfbinse 2 *<br />
Epilobium palustre L. Sumpf-Wei<strong>de</strong>nröschen 3 *<br />
Eriophorum angustifolium Honckeny ssp. angustifolium Schmalblättriges Wollgras 3' *<br />
Eriophorum vaginatum L. Schei<strong>de</strong>n-Wollgras 1 *<br />
Filago minima (Sm.) Pers. Kleines Filzkraut 3 *<br />
Gentiana pneumonanthe L. Lungen-Enzian 1' 3<br />
Hydrocharis morsus-ranae L. Froschbiss 1' 3<br />
Hydrocotyle vulgaris L. Wassernabel 3 *<br />
Hypericum quadrangulum L. Geflügeltes Johanniskraut 3 *<br />
Jamesoniella autumnalis * 1<br />
Juncus squarrosus L. Sparrige Binse 3 *<br />
Jungermannia atrovivens 2 V<br />
Lemna turionifera Landolt Rötliche Wasserlinse R' *<br />
Leonurus cardiaca L. ssp. cardiaca Herzgespann, Löwenschwanz G' 3<br />
Lychnis viscaria L. Pechnelke 3 *<br />
Lycopodiella inundata (L.) Holub Moorbaerlapp 1' 3<br />
Lycopodium clavatum L. Keulen-Baerlapp 3 3<br />
Minuartia hybrida (Vill.) Schischki. ssp. Vaillanti. Schmalblättrige Miere G' 3<br />
Nuphar lutea (L.) Sibth. & Sm. Gewöhnliche Teichrose 3' *<br />
Nymphaea alba Weiße Seerose 3 *<br />
Orchis mascula (L.) L. ssp. mascula Stattliches Knabenkraut 3 *<br />
Peplis portula L. Sumpfquen<strong>de</strong>l 3 *<br />
Peucedanum palustre (L.) Moench Sumpf-Haarstrang 2 *<br />
Polystichum aculeatum Dorniger Schildfarn 3 *<br />
Polygala amarella Sumpf-Kreuzblümchen 2 *<br />
Potamogeton polygonifolius Pourret Knöterich-Laichkraut 2' 3<br />
Potamogeton trichoi<strong>de</strong>s Cham. & Schlec. Haarblättriges Laichkraut 3 3<br />
Potentilla palustris (L.) Scop. Sumpf-Blutauge 3 *<br />
Rumex aquaticus L. Wasser-Ampfer 3 *<br />
Salix atrocinerea Brot. sstr. Schwarzgraue Wei<strong>de</strong> R' *<br />
Spergula morisonii Boreau Frühlings-Spark 1' *<br />
Stellaria glauca With. Sumpf-Sternmiere R' *<br />
Teesdalia nudicaulis (L.) R. Br. Bauernsenf 3 *<br />
Tilia platyphyllos Scop. ssp. platyphyllos Sommerlin<strong>de</strong> 3' *<br />
Trichomanes speciosum. Prächtiger Dünnfarn R' -<br />
Typha angustifolia L. Schmalblättriger Rohrkolben G' *<br />
Utricularia australis R. Br. Verkannter Wasserstrauch 2 3<br />
Vaccinium uliginosum L. ssp. uliginosum Rauschbeere 1 *<br />
Vicia lathyroi<strong>de</strong>s L. Sand-Wicke 3 *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 41<br />
2.7 TIERWELT<br />
Für das Stadtgebiet liegen zahlreiche Erhebungen und Gutachten<br />
zur Tierwelt vor. Die Angaben zur Tierwelt beruhen auf folgen<strong>de</strong>n<br />
Datengrundlagen:<br />
• Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />
• Kartierung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs schutzwürdigen Biotope <strong>de</strong>s<br />
Saarlan<strong>de</strong>s (Biotopkartierung II)<br />
• Beobachtungen von örtlichen Naturschutzverbän<strong>de</strong>n<br />
• Diversen Gutachten zu Teilen <strong>de</strong>s Stadtgebietes (NSG-<br />
Gutachten, Stadtbiotopkartierung, § 25 Flächenkartierung)<br />
• Daten zu <strong>de</strong>n FFH – Gebieten<br />
VÖGEL<br />
Im Planungsgebiet kommen eine große Anzahl seltener und bedrohter<br />
Vogelarten vor. Im folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die jeweils anspruchsvollsten<br />
Arten <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Lebensräume genannt. Sie gelten<br />
als Indikatoren für wertvolle Strukturen und hohe Biotopqualität.<br />
VÖGEL IN WÄLDERN<br />
In <strong>de</strong>n Buchenwäl<strong>de</strong>rn im westlichen Stadtgebiet wer<strong>de</strong>n Schwarzspecht<br />
und Hohltaube angetroffen, die als Charakterarten für wertvolle<br />
Altholz-Waldbiotope gelten; im Karlsbergrevier brütet u.a. <strong>de</strong>r<br />
Mittelspecht und im Jägersburger Wald <strong>de</strong>r Wespenbussard, <strong>de</strong>r<br />
als Nahrungsgast auch im Closenbruch beobachtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die überwiegend im nördlichen Stadtgebiet vorhan<strong>de</strong>nen Kiefernwäl<strong>de</strong>r<br />
sind Lebensraum für Schwarzspecht, Hohltaube, Mäusebussard,<br />
Habicht, Waldohreule und Sperber. Auch diese Arten sind<br />
auf Altholzbestän<strong>de</strong> angewiesen. In feuchten Kiefernbrüchen nördlich<br />
von Eichelscheid kommt die Waldschnepfe vor, , die als<br />
Indikator für große, ungestörte Bruchwäl<strong>de</strong>r gilt. Eine Brut ist weiter<br />
östlich, in Rheinland-Pfalz, nachgewiesen. Als weitere<br />
Beson<strong>de</strong>rheit kommt in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn nördlich Eichelscheid <strong>de</strong>r<br />
Baumfalke vor.<br />
Der auf alte Weichholzauen angewiesene Kleinspecht kommt in<br />
einem Auenwaldrest am Naturschutzgebiet "Höllengraben", sowie<br />
im Closenbruch vor.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 42<br />
VÖGEL IN HECKEN UND<br />
GEBÜSCHEN<br />
Hier ist das Vorkommen <strong>de</strong>s Neuntöters beson<strong>de</strong>rs be<strong>de</strong>utsam.<br />
Diese Art benötigt reichstrukturierte Biotope mit eingewachsenen<br />
Hecken- und Gebüschstrukturen. Der Neuntöter kommt im<br />
Closenbruch und am Zollbahnhof vor.<br />
VÖGEL IN OFFENEN,<br />
GEHÖLZARMEN BRACHEN<br />
UND ACKERBRACHE-<br />
KOMPLEXEN<br />
Die anspruchsvollsten Arten sind hier das Schwarzkehlchen am<br />
Closenbruch und Zollbahnhof, <strong>de</strong>r Kiebitz bei Kirrberg sowie in <strong>de</strong>r<br />
gesamten Bliesaue, das Rebhuhn am Zollbahnhof, in <strong>de</strong>r Erbachaue<br />
am Johanneum und am Websweilerhof.<br />
VÖGEL DER FEUCHT-<br />
GEBIETE UND AUEN<br />
Als Leitarten für brachgefallene Feuchtgebiete können Braunkehlchen,<br />
Rohrammer und Sumpfrohrsänger angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Rohrammer und Sumpfrohrsänger kommen im Closenbruch, am<br />
Bee<strong>de</strong>r Brünnchen sowie in <strong>de</strong>r Erbachaue zwischen<br />
Elektrizitätswerk und Entenmühlstraße vor.<br />
Als Charaktervögel für extensives Grünland feuchter und nasser<br />
Standorte gelten Bekassine (Höllengraben bei Bee<strong>de</strong>n),<br />
Wiesenpieper und Kiebitz, wobei die Bekassine hohe Ansprüche<br />
an die Biotopqualität stellt.. Wiesenpieper und Kiebitz sind im<br />
gesamten Bliestal verbreitet.<br />
Seit etwa Mitte <strong>de</strong>r 50er Jahre sind im Stadtgebiet als Brutvögel<br />
verschwun<strong>de</strong>n: Uferschwalbe, Wie<strong>de</strong>hopf und Raubwürger.<br />
Ursache für das Ausbleiben <strong>de</strong>r Uferschwalbe ist <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Gewässer und die Verfüllung von Sand- und Lehmgruben (z.B.<br />
Sandgrube Linn), so dass keine geeigneten Brutmöglichkeiten<br />
(erodierte Steilufer) zur Verfügung stehen. Wie<strong>de</strong>hopf und<br />
Raubwürger benötigen alte, hohe Baumbestän<strong>de</strong> wie z.B.<br />
extensive Streuobstwiesen o<strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>, alte Einzelbäume<br />
und Hecken in extensiv genutzten Kulturlandschaften. Diese<br />
Strukturen sind für die genannten Arten in <strong>Homburg</strong> in nicht mehr<br />
ausreichen<strong>de</strong>m Maß vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 43<br />
Als Brutvogel lange Zeit verschwun<strong>de</strong>n war auch <strong>de</strong>r Weißstorch.<br />
Infolge eines Wie<strong>de</strong>ransiedlungsprogramms mit begleiten<strong>de</strong>n<br />
lebensraumverbessern<strong>de</strong>n Maßnahmen (Artenhilfsprogramm)<br />
brütet bei Bee<strong>de</strong>n seit einigen Jahren ein Storchenpaar wie<strong>de</strong>r<br />
erfolgreich.<br />
ROTE- LISTE- ARTEN<br />
Folgen<strong>de</strong> Vogelarten <strong>de</strong>s Anhangs I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, <strong>de</strong>r<br />
Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />
sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />
Vögel<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
Alauda arvensis Feldlerche - - V V 1<br />
Alcedo atthis Eisvogel - X 3 * 1,2<br />
Anthus pratensis Wiesenpieper - - * 3 1<br />
Ciconia ciconia Weißstorch - X 3 0 1,2<br />
Circus aeruginosus Rohrweihe - X * R 1<br />
Dendrocopos medius Mittelspecht - X V V 1<br />
Dryocopus martius Schwarzspecht X - - 1,2<br />
Falco subbuteo Baumfalke - - 3 D 1<br />
Hippolais polyglotta Orpheusspoetter - - R * 1<br />
Lanius collurio Neuntöter - X V * 1,2<br />
Locustella naevia Feldschwirl - - - V 1<br />
Luscinia megarhynchos Nachtigall - - * V 1<br />
Motacilla flava Schafstelze - - V 3 1<br />
Perdix perdix Rebhuhn - - 2 3 1<br />
Pernis apivorus Wespenbussard - X * D 1,2<br />
Picus canus Grauspecht - X * 3 1,2<br />
Rallus aquaticus Wasserralle - - - D 1<br />
Saxicola torquata Schwarzkehlchen - - 3 D 1<br />
Streptopelia turtur Turteltaube - - * V 1<br />
Tachybaptus ruficollis Zwergtaucher - - 3 3 1<br />
Vanellus vanellus Kiebitz - - 3 2 1<br />
FFH:<br />
VR:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
RL Bund:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 44<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle:Ingrisch, S. & G. Köhler unter Mitarbeit von H. Beutler, J. Börner, H. Bohn, M. Braune, R.<br />
Brocksieper, A. Bruckhaus, M. Buchweitz, H.-J. Clausnitzer, A. Coray, G. Deckert, P. Detzel, D.<br />
Dorda, R. Dülge, G. Grein, K. K. Günther, K. Harz, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Geradflügler<br />
(Orthoptera s. l.) (Bearbeitungsstand 1993, geän<strong>de</strong>rt 1997). - S.252-254. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
NW:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Süßmilch, G., J. Bos, M. Buchheit & G. Nicklaus (1997): Zur Situation <strong>de</strong>r Brutvögel <strong>de</strong>s<br />
Saarlan<strong>de</strong>s. Rote Liste - Bestandszahlen - Trends. - Lanius, Bd.31, S.1-52, Wen<strong>de</strong>l.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Erhaltung und Entwicklung von Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />
<br />
(Altholzinseln) in <strong>de</strong>n Buchen- und Kiefernwäl<strong>de</strong>rn;<br />
diese Altholzinseln sollten eine Bestandsgröße<br />
von 50 - 100 Bäumen nicht unterschreiten. Pro<br />
100 ha Waldfläche sollte eine Altholzinsel aus <strong>de</strong>r<br />
Nutzung genommen wer<strong>de</strong>n (Drachenfels 1987);<br />
Leitarten zur Erfolgskontrolle sind Schwarzspecht<br />
und Hohltaube sowie die Waldfle<strong>de</strong>rmäuse.<br />
Erhaltung von Extensivgrünland und Grünlan<strong>de</strong>xtensivierung<br />
in Auen - vor allem in räumlicher<br />
<br />
Nähe zu <strong>de</strong>rzeit hochwertigen Feuchtflächen - als<br />
Pufferzone und Erweiterung <strong>de</strong>r Biotopflächen;<br />
Leitarten: Bekassine und Kiebitz<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 45<br />
Erhaltung bzw. Neuanlage von Ausgleichsbiotopen<br />
<br />
wie Ackerrandstreifen, Brachen, Hecken auf großen<br />
Ackerflächen vor allem auf <strong>de</strong>n ausgeräumten<br />
Hochflächen im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes;<br />
Leitart: Rebhuhn<br />
Entwicklung von Auwäldchen und Ufergehölzen<br />
<br />
entlang <strong>de</strong>s Erbachs und <strong>de</strong>r Blies, Sicherung o<strong>de</strong>r<br />
Neuschaffung von Habitatstrukturen wie z.B. Steilufer,<br />
Sandbänke, Kolke im Rahmen von Gewässerrenaturierungen;<br />
Leitarten: Kleinspecht, Eisvogel<br />
Erhaltung und Sicherung von feuchten Brachflächen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re Sicherung <strong>de</strong>s Wasser-<br />
<br />
stan<strong>de</strong>s. Zur För<strong>de</strong>rung einzelner Arten sind ggf.<br />
Pflegemaßnahmen (wie z.B. abschnittsweises<br />
Mähen o<strong>de</strong>r Freihaltung von Wasserflächen)<br />
durchzuführen. Für die Naturschutzgebiete Closenbruch<br />
und "Höllengraben" sind Pflege- und Entwicklungspläne<br />
umzusetzen;<br />
Leitarten: Braunkehlchen, Sumpfrohrsänger u.a.<br />
FLEDERMÄUSE<br />
Im Stadtgebiet sind bisher sechs Fle<strong>de</strong>rmausarten beobachtet wor<strong>de</strong>n.<br />
Die einzelnen Arten und ihre Teilbiotope stellt folgen<strong>de</strong> Übersicht<br />
dar:<br />
FUNDORTKATASTER (Anzahl beobachteter Tiere)<br />
Art Jagdbiotop Winterquartier Sommerquartier<br />
Mausohr<br />
(Myotis myotis)<br />
6 Schlangenhöhle u.<br />
Schlossberghöhlen<br />
1 Kirrberg/Mörsbacher<br />
Str.<br />
Wasserfle<strong>de</strong>rmaus<br />
(Myotis daubentoni)<br />
1 Karlsbergweiher<br />
1 Emilienruheweiher<br />
1 Möhlwoog<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 46<br />
Abendsegler<br />
(Nyctalus noctula)<br />
Kleiner Abendsegler<br />
(Nyctalus leisleri)<br />
Zwergfle<strong>de</strong>rmaus<br />
(Pipistrellus pipistrellis)<br />
3 Karlsbergweiher<br />
2 Emilienruheweiher<br />
1 Zollbahnhof<br />
3 Kirrberg/Fischerh.<br />
3 Seitental Emilienr.<br />
3 Möhlwoog<br />
3 Michelinwerke<br />
1 Möhlwoog<br />
2 Sanddorf<br />
4 Möhlwoog<br />
Braunes Langohr<br />
(Plecotus auritus)<br />
4 LKH-Stollen *<br />
* nach Störung nur noch 1<br />
aus: BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989a und aktuelle Beobachtungen<br />
In <strong>de</strong>n FFH- Fle<strong>de</strong>rmausquartieren Eichelscheidt, Stollen auf <strong>de</strong>m<br />
Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skrankenhauses und Schlangenhöhle sowie in<br />
<strong>de</strong>n Schlossberghöhlen ist das Große Mausohr (Myotis myotis)<br />
nachgewiesen.<br />
Es sind weitere Winter- und Sommerquartiere bekannt; die dort<br />
vorkommen<strong>de</strong>n Fle<strong>de</strong>rmausarten konnten bisher jedoch nicht bestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n, so dass sie in <strong>de</strong>r Übersicht noch fehlen.<br />
Mausohr, Wasserfle<strong>de</strong>rmaus und Braunes Langohr benötigen als<br />
Winterquartier Felshöhlen und Stollen, während Abendsegler und<br />
Kleiner Abendsegler in Baumhöhlen und -spalten überwintern. Mit<br />
Ausnahme von Mausohr und Zwergfle<strong>de</strong>rmaus bevorzugen alle<br />
Arten Höhlen und Spalten in alten Bäumen als Sommerquartier.<br />
Die Zwergfle<strong>de</strong>rmaus nimmt ganzjährig Gebäu<strong>de</strong>nischen und<br />
-ritzen als Quartier an.<br />
Die Sicherung und Vermehrung potentiell geeigneter Winter- und<br />
Sommerquartiere stellt einen Schlüsselfaktor zur Erhaltung bzw.<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Bestandssituation dar.<br />
Die Fle<strong>de</strong>rmäuse stellen eine <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>tsten Tiergruppen im<br />
Saarland dar. Alle im Stadtgebiet vorkommen<strong>de</strong>n Arten sind gefähr<strong>de</strong>t<br />
o<strong>de</strong>r stark gefähr<strong>de</strong>t.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 47<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Erhaltung von Stollen, Höhlen und Bunkeranlagen<br />
<br />
als Winterquartiere, fle<strong>de</strong>rmausgerechter Verschluss,<br />
um Störungen fernzuhalten.<br />
Erhaltung von alten Gebäu<strong>de</strong>n und Dachstühlen<br />
<br />
als Sommerquartiere, Schaffung bzw. Sicherung<br />
von Zugängen für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Erhaltung und Vermehrung von Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />
<br />
in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn als Sommerquartiere<br />
INSEKTEN<br />
Zur Insektenfauna liegen neben <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r o.g.<br />
Grundlagen für einzelne Teilbereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes <strong>de</strong>taillierte<br />
Untersuchungen vor. Gut untersucht sind die Bereiche Closenbruch<br />
und Zollbahnhof (Altherr, M., 1990; Arbeitsgemeinschaft für<br />
Ökologie, 1987; Baus, M./Wolf, C. u.a., 1992). Das Closenbruch repräsentiert<br />
naturraumtypische Feuchtbiotope, <strong>de</strong>r Zollbahnhof ist<br />
zwar anthropogenen Ursprungs, enthält aber naturraumcharakteristische<br />
Trockenbiotope, so dass die beson<strong>de</strong>rs schützenswerten<br />
Biotoptypen <strong>de</strong>r Naturräume <strong>de</strong>s Stadtgebietes untersucht sind.<br />
Ein großer Untersuchungsbedarf besteht für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />
Wäl<strong>de</strong>r. Hier ist in anbetracht <strong>de</strong>s vergleichsweise hohen Anteils<br />
naturnaher und alter Waldflächen sowie <strong>de</strong>r guten Strukturierung<br />
eine gut ausgeprägte, typische Insektenfauna zu erwarten.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r o.g. Gutachten wur<strong>de</strong>n im Closenbruch Libellen<br />
und Käfer, im Zollbahnhof Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken,<br />
Wanzen und Hautflügler untersucht. Es zeigte sich, daß das<br />
Closenbruch aufgrund seines Strukturreichtums für Käfer ein<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Lebensraum ist. Es konnten mehrere seltene o<strong>de</strong>r<br />
bedrohte Arten <strong>de</strong>r Roten Liste sowie saarlandweit seltene Arten<br />
festgestellt wer<strong>de</strong>n. Die Libellenfauna dagegen ist relativ artenarm,<br />
wobei Ubiquisten (Allerweltsarten) vorherrschen. Dies wird auf die<br />
Eutrophierung <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes zurückgeführt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 48<br />
Im Zollbahnhof waren alle untersuchten Insektengruppen sehr<br />
artenreich vertreten. Da noch nicht für alle Gruppen Rote Listen<br />
vorliegen, ist eine Bewertung teilweise relativ schwierig. Es wur<strong>de</strong>n<br />
fünf saarlandweit seltene Käferarten, vier Schmetterlingsarten <strong>de</strong>r<br />
Roten Liste, zehn Heuschreckenarten <strong>de</strong>r Roten Liste sowie eine<br />
Reihe vermutlich seltener Wanzenarten gefun<strong>de</strong>n (Baus, M.,<br />
Wolf, C. u.a., 1992).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 49<br />
ROTE-LISTE ARTEN<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Übersicht sind die Insekten <strong>de</strong>r Anhänge II und IV<br />
<strong>de</strong>r FFH- Richtlinie, <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland, die im Stadtgebiet nachgewiesen<br />
wur<strong>de</strong>n nach Artengruppen getrennt zusammengestellt:<br />
Heuschrecken<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
Chorthippus montanus Sumpfgrashüpfer - - 3 3 1<br />
Chorthippus vagans Steppengrashüpfer - - 3 R 3<br />
Conocephalus dorsalis Kurzflügige Schwertschrecke - - 3 2 1<br />
Decticus verrucivorus Warzenbeisser - - 3 3 1<br />
Gryllus campestris Feldgrille - - 3 3 1<br />
Stethophyma grossus Sumpfschrecke - - 2 * 1<br />
Metrioptera brachyptera Kurzflügelige Beissschrecke - - N 2 1<br />
Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke - - N 3 1<br />
Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke - - 3 * 1<br />
Oedipoda germanica Rotflügelige Ödlandschrecke - - 1 0 3<br />
Omocestus haemorrhoidalis Buntbäuchiger Grashüpfer - - G 1 1<br />
Stenobothrus lineatus Hei<strong>de</strong>grashüpfer - - N 3 1<br />
FFH:<br />
VR:<br />
RL Bund:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle:Ingrisch, S. & G. Köhler unter Mitarbeit von H. Beutler, J. Börner, H. Bohn, M. Braune, R.<br />
Brocksieper, A. Bruckhaus, M. Buchweitz, H.-J. Clausnitzer, A. Coray, G. Deckert, P. Detzel, D.<br />
Dorda, R. Dülge, G. Grein, K. K. Günther, K. Harz, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Geradflügler<br />
(Orthoptera s. l.) (Bearbeitungsstand 1993, geän<strong>de</strong>rt 1997). - S.252-254. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 50<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
NW:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Dorda, D., S. Maas & A. Staudt (1996): Rote Liste <strong>de</strong>r Heuschrecken <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 2.<br />
Fassung. - S.52-56. -<br />
In: Dorda, D., S. Maas & A. Staudt (1996): Atlas <strong>de</strong>r Heuschrecken <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.6, Minister<br />
für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & DELATTINIA (Hrsg.), Saarbrücken, 58 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />
3 = Broschüre ’Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>’,<br />
Hrsg.: Kreis- und Universitätsstadt <strong>Homburg</strong>, Rathaus, Am Forum 5, 66424 <strong>Homburg</strong>, 2002<br />
Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben ist die Beobachtung <strong>de</strong>r Rotflügeligen Ödlandschrecke am<br />
Zollbahnhof (BELL mdl., vgl. auch DORDA 2002).<br />
Libellen<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
Aeshna juncea Torf-Mosaikjungfer - - 3 2 1<br />
Aeshna mixta Herbst-Mosaikjungfer - - - G 1<br />
Brachytron pratense Kleine Mosaikjungfer - - 3 G 1<br />
Calopteryx splen<strong>de</strong>ns Gebän<strong>de</strong>rte Prachtlibelle - - V 3 1<br />
Calopteryx virgo Blauflügel-Prachtlibelle - - 3 3 1<br />
Coenagrion mercuriale Helm- Azurjungfer II - 1 0 2<br />
Coenagrion pulchellum Fle<strong>de</strong>rmaus-Azurjungfer - - 3 2 1<br />
Cordulegaster boltonii Zweigestreifte Quelljungfer - - 3 3 1<br />
Cordulia aenea Gemeine Smaragdlibelle - - V ** 1<br />
Ischnura pumilio Kleine Pechlibelle - - 3 3 1<br />
Lestes barbarus Südliche Binsenjungfer - - 2 D 1<br />
Lestes dryas Glänzen<strong>de</strong> Binsenjungfer - - 3 3 1<br />
Lestes virens Kleine Binsenjungfer - - 2 1 1<br />
Ophiogomphus cecilia Grüne Keiljungfer<br />
II +<br />
IV<br />
-<br />
2 D 2<br />
Orthetrum brunneum Südlicher Blaupfeil - - 3 G 1<br />
Somatochlora flavomaculata Gefleckte Smaragdlibelle - - 2 D 1<br />
Sympecma fusca Gemeine Winterlibelle - - 3 3 1<br />
FFH:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 51<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
VR:<br />
RL Bund:<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Ott, J. & W. Piper (Bearbeiter) unter Mitarbeit <strong>de</strong>r AG Rote Liste <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
Deutschsprachiger Odonatologen GdO e.V.: R. Altmüller, T. Brockhaus, R. Buchwald, K. Burbach,<br />
H.-J. Clausnitzer, F. Eislöffel, J. Kuhn, A. Martens, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Libellen (Odonata)<br />
(Bearbeitungsstand: 1997). - S.260-263. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Didion, A., B. Trockur & M. Schorr (1997): Rote Liste <strong>de</strong>r im Saarland gefähr<strong>de</strong>ten<br />
Libellenarten (2. Fassung: 1997). - S.9-36. -<br />
In: Minister für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für<br />
tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland e.V. (Hrsg.) (1997): Bestand und<br />
Gefährdung <strong>de</strong>r Libellen, Tagfalter, Moose und Armleuchteralgen <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.7,<br />
Saarbrücken, 110 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
NW:<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 52<br />
Schmetterlinge (Tagfalter)<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
Erebia meolans Gelbbindiger Mohrenfalter - - V 0 1<br />
Quercusia quercus Blauer Eichen-Zipfelfalter - - - V 1<br />
Lycaena dispar<br />
Großer Feuerfalter<br />
II +<br />
IV<br />
-<br />
2 3 2<br />
Dunkler Wiesenknopf-<br />
II + -<br />
Maculinea nausithous Ameisenbläuling<br />
IV<br />
3 1 1,2<br />
II + -<br />
Maculinea teleius<br />
Großer Moorbläuling<br />
IV<br />
2 1 2<br />
FFH:<br />
VR:<br />
RL Bund:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Pretscher, P. (Bearbeiter) unter Mitarbeit von D. Bartsch, E. Bettag, F. A. Bink, R. Bläsius,<br />
E. Blum, O. Blochwitz, R. Bolz, M. Binot, M. Brau, E. Brockmann, M. Bücker, O. Cza<strong>de</strong>k, D.<br />
Doczkal, G. Ebert, G. Embacher, R. Feldmann, K. Fiedler, P. Föhst, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r<br />
Großschmetterlinge (Macrolepidoptera) (Bearbeitungsstand: 1995/1996). - S.87-111. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle Ulrich, R. & S. Caspari (1997): Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Tagfalter (Rhopalocera und<br />
Hesperiidae) und Wid<strong>de</strong>rchen (Zygaenidae) <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (3. Fassung: 1997). - S.37-60. -<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 53<br />
In: Minister für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für<br />
tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland e.V. (Hrsg.) (1997): Bestand und<br />
Gefährdung <strong>de</strong>r Libellen, Tagfalter, Moose und Armleuchteralgen <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.7,<br />
Saarbrücken, 110 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
NW:<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />
AMPHIBIEN UND<br />
FISCHE<br />
In einer Reihe von Quellen, Brunnenstuben, Bachläufen und<br />
Tümpeln im Wald (so z.B. im Mutschgrund in Hirsch- und Pfaffenbrunnen)<br />
ist neben Grasfrosch und Erdkröte <strong>de</strong>r Feuersalaman<strong>de</strong>r<br />
anzutreffen.<br />
In <strong>de</strong>r offenen Landschaft wer<strong>de</strong>n Tümpel und Teiche wie die<br />
Fischteiche im Lambsbachtal, in <strong>de</strong>r Bliesaue, am Schwarzbach<br />
und am Zollbahnhof von Grasfrosch, Wasserfrosch und <strong>de</strong>r Erdkröte<br />
angenommen.<br />
Im Untersuchungsgebiet kommen die meisten Amphibienarten im<br />
Closenbruch und im Lambsbachtal vor. Neben Grasfrosch,<br />
Wasserfrosch und Erdkröte sind so seltene Arten wie Springfrosch<br />
und Kreuzkröte zu fin<strong>de</strong>n.<br />
HINWEISE FÜR<br />
DIE PLANUNG<br />
Wasserstän<strong>de</strong> und Wasserqualität in <strong>de</strong>n Laichgewässern<br />
<br />
sichern<br />
entlang <strong>de</strong>r Blies und <strong>de</strong>s Erbachs Entwicklung<br />
<br />
von Tümpeln und Blänkern im Uferbereich und in<br />
<strong>de</strong>n Auwiesen<br />
Amphibienschutzeinrichtungen wie Leitzäune und<br />
<br />
Krötentunnel an Amphibienwan<strong>de</strong>rstrecken,<br />
insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>r Zufahrt zur Emilienruhe und<br />
<strong>de</strong>r Straße <strong>Homburg</strong>-Kirrberg anlegen.<br />
ROTE-LISTE-ARTEN<br />
Folgen<strong>de</strong> Amphibienarten <strong>de</strong>r Anhänge II und IV <strong>de</strong>r FFH-<br />
Richtlinie, <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 54<br />
Amphibien und Fische<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
II + -<br />
Bombina variegata<br />
Gelbbauchunke<br />
IV<br />
2 2 2,3<br />
Bufo calamita Keuzkröte IV - 3 3 1<br />
Bufo viridis Wechselkröte IV - 2 2 1<br />
Cottus gobio Groppe II - 2 2 2<br />
Lampetra planeri Bachneunauge II - 2 2 2<br />
Rana dalmatina Springfrosch IV - 3 * 1<br />
Salamandra salamandra Feuersalaman<strong>de</strong>r - - V * 1<br />
Triturus cristatus<br />
Kammolch<br />
II +<br />
IV<br />
-<br />
3 3 1,2<br />
- - - -<br />
FFH:<br />
VR:<br />
RL Bund:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Beutler, A., A. Geiger, P. M. Kornacker, K.-D. Kühnel, H. Laufer, R. Podloucky, P. Boye & E.<br />
Dietrich unter Mitarbeit von E. Andrä, O. Assmann, A. Bitz, U. Dierking, U. Fritz, U. Geise, J.<br />
Gerstner, W.-R. Grosse, H.-J. Gruber, U. Gruber, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Kriechtiere (Reptilia)<br />
und Rote Liste <strong>de</strong>r Lurche (Amphibia) (Bearbeitungsstand: 1997). - S.48-52. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 55<br />
Quelle: GERSTNER, J. (1989): Die Lurche (Amphibia). In: Minister für Umwelt, Hrsg., Rote Liste -<br />
Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im Saarland, Saarbrücken, 25-27.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
NW:<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />
3 = Broschüre ’Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>’,<br />
Hrsg.: Kreis- und Universitätsstadt <strong>Homburg</strong>, Rathaus, Am Forum 5, 66424 <strong>Homburg</strong>, 2002<br />
REPTILIEN<br />
ROTE-LISTE-ARTEN<br />
Die be<strong>de</strong>utendsten Reptilienvorkommen fin<strong>de</strong>n sich am Zollbahnhof,<br />
im Lambsbachtal und im Closenbruch. Bemerkenswert ist das<br />
Vorkommen <strong>de</strong>r bedrohten Ringelnatter, die an die Feuchtbiotope<br />
in <strong>de</strong>n genannten Bereichen gebun<strong>de</strong>n ist, sowie das <strong>de</strong>r Mauerei<strong>de</strong>chse<br />
auf <strong>de</strong>n trocken-warmen Schotterflächen <strong>de</strong>s Zollbahnhofs<br />
und <strong>de</strong>r Schlingnatter (ertmals 1936 für <strong>Homburg</strong><br />
erwähnt).Weitere Reptilienvorkommen gibt es im Königsbruch, am<br />
Jägersburger Moor in <strong>de</strong>r Schwarzbachaue sowie <strong>de</strong>n Schloßberghöhlen.<br />
Folgen<strong>de</strong> Reptilien <strong>de</strong>r Anhänge II und IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie, <strong>de</strong>r<br />
Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />
sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />
Reptilien<br />
Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />
Bund Saar<br />
Coronella austriaca Schlingnatter IV - 3 3 1<br />
Podarcis muralis Mauerei<strong>de</strong>chse IV - 2 2 1<br />
Natrix natrix Ringelnatter - - 3 3 1<br />
FFH:<br />
VR:<br />
II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />
Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />
X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />
Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />
1998<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 56<br />
RL Bund:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Beutler, A., A. Geiger, P. M. Kornacker, K.-D. Kühnel, H. Laufer, R. Podloucky, P. Boye & E.<br />
Dietrich unter Mitarbeit von E. Andrä, O. Assmann, A. Bitz, U. Dierking, U. Fritz, U. Geise, J.<br />
Gerstner, W.-R. Grosse, H.-J. Gruber, U. Gruber, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Kriechtiere (Reptilia)<br />
und Rote Liste <strong>de</strong>r Lurche (Amphibia) (Bearbeitungsstand: 1997). - S.48-52. -<br />
In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />
(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
RL Saar:<br />
NW:<br />
0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />
3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />
D Daten mangelhaft<br />
G Gefährdung anzunehmen<br />
* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />
** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />
R Extrem selten (rarus, rare)<br />
V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />
Quelle: Gerstner, J. (1988): Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Kriechtiere (Reptilia). - S.23-24. -<br />
In: Minister für Umwelt Saarland (Hrsg.) (1988): Rote Liste - Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im<br />
Saarland. - Saarbrücken, 127 S.<br />
O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />
Nachweise:<br />
1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />
CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 57<br />
3. BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT DES NATURHAUS-<br />
HALTES<br />
Die unter 2.1 bis 2.7 beschriebenen Landschaftsfaktoren bil<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>r Landschaft verschie<strong>de</strong>ne Funktionszusammenhänge. Diese<br />
Funktionszusammenhänge wer<strong>de</strong>n als Landschaftspotentiale bzw.<br />
Regenerationspotentiale bezeichnet. Das Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
und das Saarländische Naturschutzgesetz nennen folgen<strong>de</strong><br />
Potentiale:<br />
- Arten- und Biotoppotential<br />
- Erholungspotential<br />
- Bo<strong>de</strong>npotential<br />
- Wasserpotential<br />
Oberflächengewässer<br />
Grundwasser<br />
- Klimapotential<br />
Sie sind im Rahmen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu erfassen und zu<br />
bewerten.<br />
3.1 BEWERTUNG DES ARTEN- UND BIOTOPPOTENTIALS<br />
Der Bewertung <strong>de</strong>s Arten- und Biotoppotentials liegen die<br />
Auswertungen folgen<strong>de</strong>r Daten zugrun<strong>de</strong>;<br />
• FFH – Gebiete <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
• Verordnungen und Gutachten über die Naturschutzgebiete<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
• Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope <strong>de</strong>r<br />
Stadt <strong>Homburg</strong> (AG Phillippi-Glaser, 2001) 1<br />
• Stadtbiotopkartierung <strong>Homburg</strong> (Geo-Concept, 2003) 2<br />
• Kartierung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs schutzwürdigen Biotope <strong>de</strong>s<br />
Saarlan<strong>de</strong>s (Biotopkartierung II)<br />
• Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />
• Waldbiotopkartierung 3<br />
1 Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
2 Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
3 Auswertung <strong>de</strong>s Gutachtens „Waldbiotopkartierung“ für die Zielsetzung Landschaftsplan<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 58<br />
KERNFLÄCHEN<br />
Kernflächen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz im Stadtgebiet sind<br />
die gemel<strong>de</strong>ten FFH- und Vogelschutzgebiete, die rechtskräftig<br />
ausgewiesenen o<strong>de</strong>r im Ausweisungsverfahren befindlichen<br />
Naturschutzgebiete sowie die nach § 25 SNG geschützten Biotope.<br />
Derartige Flächen und Bereiche sind im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong><br />
- das Naturschutzgebiet "Höllengraben" mit Röhrichten, Hochstau<strong>de</strong>nfluren,<br />
extensivem Feuchtgrünland,<br />
- das Lambsbachtal mit naturnahen Röhrichten , Seggenrie<strong>de</strong>n und<br />
Resten von Au- und Bruchwald nördlich <strong>de</strong>r Ortslage Kirrberg,<br />
sowie mit extensiv genutzten Nass- und Feuchtwiesen südlich <strong>de</strong>r<br />
Ortslage,<br />
- das Naturschutzgebiet Closenbruch mit ausge<strong>de</strong>hnten Schilfröhrichten<br />
und Seggenrie<strong>de</strong>n,<br />
- <strong>de</strong>r nördliche Teil <strong>de</strong>s Königsbruchs mit großen Pfeifengraswiesen<br />
auf Moorstandort,<br />
- die Überreste <strong>de</strong>s Jägersburger Moores mit im Verschwin<strong>de</strong>n begriffenen<br />
Fragmenten <strong>de</strong>s ehemaligen Zwischenmoores und zu erwarten<strong>de</strong>r<br />
Entwicklung von Calluna-Hei<strong>de</strong>n auf Zwischenmoortorf,<br />
- das Felsbachtal als ein naturnahes, sich weitgehend selbst überlassenes<br />
Bachtälchen mit Auen- und Bruchwäldchen,<br />
- die naturnahen, altholzreichen Waldbestän<strong>de</strong> am Karlsberg<br />
(zonaler Hainsimsen-Buchenwald) und östlich von Jägersburg,<br />
- das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen Zollbahnhofs, das sich als Sekundärstandort<br />
naturraumtypischer, seltener Trockengesellschaften<br />
(Sandrasen, Trockenwäldchen) zu einem <strong>de</strong>r zoologisch und botanisch<br />
lan<strong>de</strong>sweit wichtigsten Rückzugsräume für wärmelieben<strong>de</strong><br />
Arten entwickelt hat,<br />
- Teilstücke <strong>de</strong>r Bliesaue mit extensiver Feuchtwiesennutzung,<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 59<br />
VERBINDUNGS-<br />
FLÄCHEN<br />
Verbindungsflächen sind großflächige Bereiche mit Vernetzungsund/o<strong>de</strong>r<br />
Pufferfunktionen für die Kernflächen.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Verbindungsflächen ist durch die Erfassung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Biotopkartierung, <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und<br />
Biotopschutz, in <strong>de</strong>r Satdtbiotopkartierung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Waldbiotopkartierung dokumentiert.<br />
Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind folgen<strong>de</strong> Landschaftsteile als<br />
Verbindungsflächen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz von<br />
Be<strong>de</strong>utung:<br />
- kleinflächige, extensiv genutzte Magerwiesen und Kalkhalbtrockenrasen<br />
bei Kirrberg,<br />
- Teile <strong>de</strong>r Erbachaue mit größeren Feuchtbrachen, ausge<strong>de</strong>hnten<br />
Röhricht- und Seggenbestän<strong>de</strong>n,<br />
- Teile <strong>de</strong>s Königsbruchs mit Feuchtgebieten,<br />
- <strong>de</strong>r Spickelweiher mit <strong>de</strong>r naturnah ausgeprägten Verlandungszone<br />
am Westufer,<br />
- altholzarme, aber naturnahe Waldbestän<strong>de</strong>,<br />
- weite Teile <strong>de</strong>r Blies- und Schwarzbachaue mit intensiver Grünlandnutzung,<br />
- das Bee<strong>de</strong>r Bruch, Teile <strong>de</strong>s Closenbruchs und große Teile <strong>de</strong>s<br />
Königsbruchs mit teilweise intensiver Grünland- und Ackernutzung,<br />
stellenweise auf Moorbö<strong>de</strong>n,<br />
- die landwirtschaftlich genutzten Hangbereiche im Muschelkalk bei<br />
Kirrberg,<br />
- die Erbachaue mit <strong>de</strong>m naturfern ausgebauten Bachlauf,<br />
- die naturfernen, d.h. nicht überwiegend aus Baumarten <strong>de</strong>r potentiellen<br />
natürlichen Vegetation aufgebauten Wirtschaftswäl<strong>de</strong>r.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 60<br />
VERBINDUNGS-<br />
ELEMENTE<br />
Verbindungselemente sind kleinflächige o<strong>de</strong>r punktuelle<br />
Landschaftselemente mit Vernetzunsfunktionen für Kern- und<br />
Verbindungsflächen.<br />
3.2 BEWERTUNG DES ERHOLUNGSPOTENTIALS<br />
Als Erholungspotential wird die Eignung <strong>de</strong>r Landschaft für naturorientierte<br />
Erholungsaktivitäten verstan<strong>de</strong>n. Wertbestimmend sind<br />
in diesem Zusammenhang die natürlichen Gegebenheiten (Landschaftsfaktoren),<br />
die Nutzungsstrukturen und möglicherweise vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Beeinträchtigungen. Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungsaktivitäten<br />
wur<strong>de</strong>n in diesem Zusammenhang nicht erfasst (siehe<br />
dazu Abschnitt 4.7 "Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungs- und Freizeitnutzung"),<br />
da sie von <strong>de</strong>n natürlichen Gegebenheiten weitgehend<br />
unabhängig sind. Entschei<strong>de</strong>nd für die Standortwahl von<br />
Erholungseinrichtungen wie Sportanlagen (Schwimmbä<strong>de</strong>r, Tennisanlagen),<br />
Kleingärten usw. sind vielmehr Kriterien wie lokaler Bedarf,<br />
Verkehrsanbindung etc.<br />
Zur Bewertung <strong>de</strong>r Eignung <strong>de</strong>r Landschaft für die naturorientierte<br />
Erholung wird das Gemein<strong>de</strong>gebiet zunächst in Teilräume mit jeweils<br />
unterschiedlichen Raumqualitäten unterteilt, um die Eigenart<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Landschaftsteile zu berücksichtigen:<br />
zusammenhängen<strong>de</strong>, geschlossene Waldflächen mit <strong>de</strong>n Qualitäten:<br />
hohe Luftfeuchtigkeit, ausgeglichenes Klima, Raumerlebnis,<br />
<br />
Ruhe, Farb- und Lichteffekte (Licht/Schatten)<br />
kleinräumige Flur, offene Bereiche in Wäl<strong>de</strong>rn (Lichtungen, Rodungsinseln)<br />
mit <strong>de</strong>n Qualitäten: Abwechslungsreichtum (Aha-<br />
<br />
Effekte), Vielfalt von Vegetation und Nutzungsstruktur, Kleingliedrigkeit<br />
großräumige, offene Flur mit <strong>de</strong>n Qualitäten: Erlebnis von<br />
<br />
Weite, Fern- und Ausblicke, aber auch Eintönigkeit.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 61<br />
Für diese Teilräume wur<strong>de</strong> untersucht, ob die folgen<strong>de</strong>n Wertmerkmale<br />
(Indikatoren), die als Ausdruck von Vielfalt, Eigenart und Schönheit<br />
<strong>de</strong>n Erholungswert eines Landschaftsteils ausmachen, vorkommen:<br />
abwechslungsreiche, interessante Topographie, hohe Reliefenergie,<br />
Kletterpfa<strong>de</strong>, Schluchten,<br />
<br />
Felsen<br />
südwest-, süd- und südostexponierte Hangbereiche mit beson<strong>de</strong>rer<br />
<br />
Klimagunst<br />
naturnahe Urtümlichkeit vermitteln<strong>de</strong> Vegetationsbestän<strong>de</strong> wie<br />
<br />
z.B. Schilfzonen, Auewäldchen, Altholzbestän<strong>de</strong><br />
naturschonen<strong>de</strong>, gewachsene Kulturlandschaft vermitteln<strong>de</strong><br />
<br />
Nutzungsformen wie z.B. Wiesennutzung in Auen, Streuobst<br />
landschaftsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Gehölzstrukturen (Vertikalstrukturen) wie<br />
<br />
z.B. Hecken, Streuobst, Einzelbäume usw.<br />
Beleben<strong>de</strong> Vegetationselemente (Horizontalstrukturen) wie z.B.<br />
<br />
blütenreiche Wiesen und Äcker, Wegraine, blütenreiche Hochstau<strong>de</strong>n<br />
und Ru<strong>de</strong>ralfluren<br />
Kultur<strong>de</strong>nkmäler, Sehenswürdigkeiten und Zeugnisse früherer<br />
<br />
Bewirtschaftungsformen wie z.B. historische Gebäu<strong>de</strong>, Grenzsteine,<br />
Wassergräben, Kapellen, Feldkreuze<br />
durch Eingriffe, Bebauungen und technische Einrichtungen unbeeinträchtigte<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>r und "Fernkulissen" mit reiz-<br />
<br />
vollen Aus- und Fernblicken<br />
Die wertbestimmen<strong>de</strong>n Merkmale <strong>de</strong>r Erholungslandschaft sind teilweise<br />
von natürlichen Gegebenheiten abhängig wie z.B. Topographie,<br />
Exposition und Ausblicke, teilweise sind sie nutzungsbedingt wie<br />
<strong>de</strong>r Anteil naturnaher Vegetationsbestän<strong>de</strong> und die Ausstattung mit<br />
landschaftsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n und beleben<strong>de</strong>n Vegetationselementen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 62<br />
Die Erholungseignung <strong>de</strong>r Landschaft abwerten<strong>de</strong> Faktoren sind in<br />
erster Linie die verkehrsreichen Autobahnen A 8 und A 6 sowie die<br />
Kaiserstraße (L 119) und die B 423. Sie beeinträchtigen die Erholungsfunktion<br />
<strong>de</strong>r Landschaft durch Lärm- und Schadstoffemissionen<br />
und Zerschneidungseffekte. Visuelle Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />
Erholungslandschaft ergeben sich durch die vom Elektrizitätswerk<br />
bei Bee<strong>de</strong>n ausgehen<strong>de</strong>n Hochspannungsfreileitungen, die die<br />
Bliesaue im Bereich Mastau überqueren und die Waldflächen östlich<br />
von Schwarzenbach zerschnei<strong>de</strong>n.<br />
Die Bewertung und Aggregation <strong>de</strong>r einzelnen Wertmerkmale und<br />
abwerten<strong>de</strong>n Faktoren folgt einem Schema nach Bielefeld, 1990.<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>r Bewertung ist in <strong>de</strong>r Karte "Erholung - Zustand"<br />
dargestellt.<br />
LANDSCHAFTSTEILE<br />
MIT SEHR HOHEM<br />
ERLEBNISWERT<br />
Landschaftsteile mit sehr hohem Erlebniswert für die naturorientierte<br />
Erholung weisen mehrere <strong>de</strong>r vorgenannten Indikatoren auf. Im<br />
Stadtgebiet wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Landschaftsteile als Bereiche mit<br />
sehr hohem Erlebniswert eingestuft:<br />
- Die Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Naturraumes Saarbrücken-Kirkeler Wald im<br />
Osten und Südwesten <strong>de</strong>s Stadtgebietes,<br />
- die Auen und Nie<strong>de</strong>rungen von Blies, Bittensbach, Lambsbach,<br />
Bee<strong>de</strong>r Bruch ("Höllengraben"), Closenbruch, Königsbruch, Felsbach,<br />
soweit sie nicht durch Autobahnen o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />
verlärmt sind,<br />
- die strukturreichen, landwirtschaftlich genutzten Hänge und Hochflächen<br />
im Muschelkalk bei Kirrberg und <strong>de</strong>r kleinteilige, landwirtschaftlich<br />
genutzte Bereich östlich von Jägersburg.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 63<br />
LANDSCHAFTSTEILE<br />
MIT HOHEM<br />
ERLEBNISWERT<br />
Landschaftsteile mit hohem Erlebniswert besitzen eine geringere<br />
Anzahl von Wertindikatoren, o<strong>de</strong>r die potentiell höhere Wertigkeit<br />
ist durch Beeinträchtigungen vermin<strong>de</strong>rt. Landschaftsteile mit hohem<br />
Erlebniswert im Stadtgebiet sind:<br />
- gering verlärmte Teilbereiche <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
- gering verlärmte Teile <strong>de</strong>r unteren und oberen Erbachaue<br />
- die landwirtschaftlich genutzten Plateaus und Hänge bei Einöd<br />
und am Websweiler Hof<br />
- die im Vergleich zum Kirkeler Wald topographisch weniger abwechslungsreichen<br />
Wäl<strong>de</strong>r im Nordwesten <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />
LANDSCHAFTSTEILE<br />
MIT MITTLEREM<br />
ERLEBNISWERT<br />
Landschaftsteile mit mittlerem Erlebniswert sind durch Verlärmung<br />
und Zerschneidung stärker beeinträchtigt o<strong>de</strong>r relativ strukturarm.<br />
Im Stadtgebiet sind dies:<br />
- die stärker verlärmten Bereiche <strong>de</strong>r Blies- und Erbachaue<br />
- die verlärmten Waldflächen zwischen Jägersburg und Erbach-<br />
Reiskirchen<br />
- die landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereiche auf <strong>de</strong>r Einö<strong>de</strong>r<br />
Höhe (Berghänge) und am Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />
LANDSCHAFTSTEILE<br />
MIT GERINGEM<br />
ERLEBNISWERT<br />
Landschaftsteile mit geringem Erlebniswert sind größtenteils auf<br />
starke Verlärmung durch die Autobahnen A 8 und A 6 zurückzuführen.<br />
Sie konzentrieren sich daher auf die Waldflächen entlang<br />
<strong>de</strong>r A 6 und die Bliesaue in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r A 8.<br />
LANDSCHAFTSTEILE<br />
OHNE ERLEBNISWERT<br />
Landschaftsteile ohne Erlebniswert für die naturorientierte Erholung<br />
stellen die besie<strong>de</strong>lten Bereiche <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> und das unmittelbare<br />
Umfeld <strong>de</strong>r Hauptverkehrsstraßen (A 8, A 6, B 423, B 40)<br />
dar.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 64<br />
ZUORDNUNG DER<br />
ERHOLUNGSRÄUME<br />
ZU EINZELNEN<br />
SIEDLUNGSTEILEN<br />
Die Bewertung <strong>de</strong>r Erlebnis- und Erholungswirksamkeit <strong>de</strong>r Landschaft<br />
ist abhängig von <strong>de</strong>r subjektiven Wahrnehmung <strong>de</strong>r Erholungssuchen<strong>de</strong>n.<br />
Allgemein kann angenommen wer<strong>de</strong>n, daß landnutzungsorientierte<br />
Personen o<strong>de</strong>r Personen mit emotionalen Bindungen<br />
an die Landschaft (z.B. Bauern) zu einer an<strong>de</strong>ren, in <strong>de</strong>r<br />
Regel positiveren Bewertung <strong>de</strong>r Landschaft gelangen (Acoplan,<br />
1982, S. 43). Diese Tatsache sowie <strong>de</strong>r Mangel an siedlungsnahen,<br />
erlebnisreichen Erholungsräumen und die eingeschränkte<br />
Zugänglichkeit von Erholungsräumen in Teilen <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />
erklären, warum einige Landschaftsteile, die entsprechend <strong>de</strong>r<br />
Bewertung nur einen geringen Erlebniswert besitzen, trotz<strong>de</strong>m stark<br />
zur Erholung aufgesucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r realen Erholungsnutzung wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Karte "Erholung - Zustand" Naherholungsbereiche abgegrenzt. Bei<br />
dieser Abgrenzung wur<strong>de</strong> davon ausgegangen, daß im unmittelbaren<br />
Wohnumfeld ein Bedarf an Spazier- und Radwan<strong>de</strong>rwegen<br />
von maximal ein- bis eineinhalbstündiger Dauer zur Wochenendund<br />
Feieraben<strong>de</strong>rholung besteht. Abgegrenzt wur<strong>de</strong>n daher<br />
Spazierbereiche bis 1 km Abstand vom Ortsrand, wobei<br />
Einschränkungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Zugänglichkeit<br />
berücksichtigt wur<strong>de</strong>n.<br />
Anhand dieser Abgrenzungen lassen sich die zuvor bewerteten<br />
Landschaftsteile einzelnen bzw. mehreren Siedlungsteilen zuordnen<br />
und die Ausstattung <strong>de</strong>r Stadtteile mit Flächen für die naturorientierte<br />
Erholung abschätzen sowie Defizite aufzeigen.<br />
Es zeigt sich, daß die einzelnen Stadtteile sehr unterschiedlich mit<br />
Erholungsflächen ausgestattet sind.<br />
In <strong>de</strong>r Umgebung (1 km-Bereich) <strong>de</strong>r Stadtteile Wörschweiler, Kirrberg,<br />
Bruchhof-Sanddorf und Jägersburg sind Landschaftsteile mit<br />
sehr hohem Erlebniswert anzutreffen, die zu Fuß gut erreichbar<br />
sind.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 65<br />
In <strong>de</strong>r Umgebung von Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach und Einöd-Schwarzenacker<br />
sind ebenfalls Landschaftsteile mit hohem Erlebniswert anzutreffen,<br />
gleichzeitig sind jedoch die Zugangsmöglichkeiten zu<br />
diesen Erholungsräumen insbeson<strong>de</strong>re durch Verkehrstrassen begrenzt.<br />
Für diese Ortsteile ist die Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Zugangsmöglichkeiten vordringlich. Dies gilt z.B. für die in die Ortslage<br />
hineinreichen<strong>de</strong> Klamme bei Einöd und das Lambsbach- und<br />
Pfän<strong>de</strong>rbachtal.<br />
Eine relativ schlechte Ausstattung mit naturnahen Landschaftsteilen<br />
mit hohem Erlebniswert besitzen die Stadtteile <strong>Homburg</strong>-Mitte<br />
und Erbach-Reiskirchen. In <strong>Homburg</strong>-Mitte sind <strong>de</strong>r Schloßberg,<br />
<strong>de</strong>r Stadtpark mit <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n Naturschutzgebiet Closenbruch<br />
und die Freiflächen am Erbach südlich von Forum und Festplatz<br />
als wichtigste Erholungsflächen freizuhalten.<br />
Noch stärker eingeschränkt sind <strong>de</strong>rartige Erholungsmöglichkeiten<br />
in Erbach-Reiskirchen. Für Erbach-Reiskirchen stehen lediglich <strong>de</strong>r<br />
Erbacher Wald und die Freiflächen am Erbach als Erholungsräume<br />
zur Verfügung. Trotz <strong>de</strong>s lediglich mittleren Erholungswertes und<br />
zahlreicher Beeinträchtigungen ist in diesem Fall die Erhaltung und<br />
Entwicklung dieser Flächen für die Erholung erfor<strong>de</strong>rlich, da für <strong>de</strong>n<br />
gesamten Stadtteil sonst keine siedlungsnahen Erholungsräume<br />
bestehen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 66<br />
3.3 BEWERTUNG DES BODENPOTENTIALS<br />
Zur Bewertung <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und Bo<strong>de</strong>nfunktionen wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />
Datengrundlagen verwen<strong>de</strong>t:<br />
• Bun<strong>de</strong>s- Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz (BbodSchG)<br />
• Bo<strong>de</strong>ninformationssystem SAARBIS mit Karten zum<br />
Nitratrückhaltevermögen und zum natürlichen<br />
Ertragspotential und Erläuterungen<br />
Das Bun<strong>de</strong>s- Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz nennt in §2 folgen<strong>de</strong><br />
Bo<strong>de</strong>nfunktionen:<br />
Natürliche Funktionen als:<br />
• Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere,<br />
Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen<br />
• Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re mit seinen<br />
Wasser- und Nährstoffkreisläufen<br />
• Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche<br />
Einwirkungen auf Grund <strong>de</strong>r Filter-, Puffer- und<br />
Stoffumwandlungseigenschaften, insbeson<strong>de</strong>re auch zum<br />
Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
Funktionen als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kulturgeschichte<br />
Nutzungsfunktionen als:<br />
• Rohstofflagerstätte<br />
• Fläche für Siedlung und Erholung<br />
• Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung<br />
• Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche<br />
Nuzungen, Verkehr und Entsorgung<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 67<br />
ÜBERBAUUNG UND<br />
VERSIEGELUNG<br />
Die Bebauung und Versiegelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns durch Straßen,<br />
Wohn- und Gewerbegebiete unterbricht die natürlichen Kreisläufe<br />
und schaltet die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns aus. Je<br />
nach Versiegelungsgrad ergeben sich dabei unterschiedliche<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion. Den höchsten Versiegelungsgrad<br />
weisen dabei <strong>de</strong>r stark verdichtete Innenstadtbereich<br />
und die Gewerbe- und Industriegebiete sowie Einkaufsmärkte auf.<br />
In <strong>de</strong>n Industriegebieten sind neben <strong>de</strong>n überbauten Bereichen<br />
sehr große, versiegelte Parkplätze angelegt.<br />
NÄHRSTOFFEINTRAG Die reale Belastungen <strong>de</strong>s Bö<strong>de</strong>ns durch <strong>de</strong>n Eintrag von<br />
Nährstoffen wie z.B. Nitrate lässt sich im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Landschaftsplanung mit einem vertretbaren Aufwand nicht<br />
ermitteln. Außer<strong>de</strong>m können sich aufgrund von Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Landbewirtschaftung sehr kurzfristig erhebliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />
ergeben. Aufgrund <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Daten <strong>de</strong>s Saarländischen<br />
Bo<strong>de</strong>ninformationssystems (SAARBIS) kann jedoch das<br />
Nitratrückhaltevermögen und damit das Gefärdungspotential<br />
gegenüber Nährstoffeinträgen angegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
ALTLASTEN<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes <strong>de</strong>r<br />
Kreisstadt <strong>Homburg</strong> ist die Kenntnis über Lage und<br />
Gefährdungspotential möglicher Altlasten von Be<strong>de</strong>utung.<br />
Auf <strong>de</strong>r Basis digitaler Daten <strong>de</strong>s LfU (ALKA) wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Homburg</strong> eine flächige Erfassung <strong>de</strong>r bekannten Standorte<br />
(Altablagerungen und Altstandorte) vorgenommen und diese in das<br />
GIS (Umwelt-Informationssystem <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>)<br />
überführt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 68<br />
Bezüglich eines belastbaren rechtlichen Status<br />
(Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutzgesetz BBodSchG) ergibt sich - nach<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>m LfU - aktuell (Stand: 02.03.04) für die im<br />
Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> erfassten Flächen folgen<strong>de</strong>r Sachstand:<br />
Rechtlicher Status<br />
Anzahl Flächen<br />
Anhaltspunkte n. § 3 Abs. 1 BBodSchV 169<br />
Altlastenverdachtsfläche n. § 2 Abs. 6 BBoSCHG 11<br />
Altlasten n. § 2 Abs. 5 BBoSchG 11<br />
Anhaltspunkte nach § 3 Abs. 1 BbodSchV.<br />
Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Altlast bestehen bei einem<br />
Altstandort insbeson<strong>de</strong>re, wenn auf Grundstücken über einen<br />
längeren Zeitraum o<strong>de</strong>r in erheblicher Menge mit Schadstoffen<br />
umgegangen wur<strong>de</strong> und die jeweilige Betriebs-, Bewirtschaftungso<strong>de</strong>r<br />
Verfahrensweise o<strong>de</strong>r Störungen <strong>de</strong>s bestimmungsgemäßen<br />
Betriebs nicht unerhebliche Einträge solcher Stoffe in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />
vermuten lassen. Bei Altablagerungen sind diese Anhaltspunkte<br />
insbeson<strong>de</strong>re dann gegeben, wenn die Art <strong>de</strong>s Betriebes o<strong>de</strong>r<br />
Zeitpunkt <strong>de</strong>r Stillegung <strong>de</strong>n Verdacht nahe legen, dass Abfälle<br />
nicht sachgerecht behan<strong>de</strong>lt, gelagert o<strong>de</strong>r abgelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
Altlastenverdachtsflächen nach § 2 Abs. 6 BboSchG.<br />
Altlastverdächtige Flächen sind Altablagerungen und Altstandorte,<br />
bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Verdacht schädlicher Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r<br />
sonstiger Gefahren für <strong>de</strong>n einzelnen o<strong>de</strong>r die Allgemeinheit<br />
besteht.<br />
Altlasten nach § 2 Abs. 5 BboSchG.<br />
Altlasten sind stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige<br />
Grundstücke, auf <strong>de</strong>nen Abfälle behan<strong>de</strong>lt, gelagert o<strong>de</strong>r<br />
abgelagert wor<strong>de</strong>n sind und Grundstücke stillgelegter Anlagen und<br />
sonstige Grundstücke, auf <strong>de</strong>nen mit umweltgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen<br />
umgegangen wor<strong>de</strong>n ist, durch die schädliche<br />
Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r sonstige Gefahren für <strong>de</strong>n einzelnen<br />
o<strong>de</strong>r die Allgemeinheit hervorgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 69<br />
Lage, Größe, Gefährdungspotential (grobe gutachterliche<br />
Einschätzung) sowie Angaben (soweit möglich) zum<br />
Sanierungsstand sind über die Karte Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nfunktionen abrufbar.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r sowohl<br />
bestehen<strong>de</strong>n als auch geplanten Wasserschutzgebiete zeigt sich,<br />
wie wichtig die Kenntnis über Lage und Größe möglicher<br />
Altlastflächen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> ist, <strong>de</strong>nn die Stadt<br />
<strong>Homburg</strong> trägt lan<strong>de</strong>sweit eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung für <strong>de</strong>n<br />
Grundwasserschutz.<br />
MECHANISCHE<br />
EINWIRKUNGEN<br />
Zu <strong>de</strong>n mechanischen Einwirkungen, die <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n nachhaltig beeinträchtigen,<br />
gehören die Bo<strong>de</strong>nerosion durch Nie<strong>de</strong>rschläge und<br />
Überschwemmung sowie die Bo<strong>de</strong>nverdichtung.<br />
Die potentielle Erosionsgefährdung durch Nie<strong>de</strong>rschläge wur<strong>de</strong> anhand<br />
<strong>de</strong>r vereinfachten Bo<strong>de</strong>nabtragsglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nkundlichen<br />
Kartieranleitung abgeschätzt (Arbeitsgruppe Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>,<br />
1995).<br />
Eine hohe bzw. sehr hohe potentielle Erosionsgefährdung ergab<br />
sich dabei für die topographisch stark bewegten Bereiche <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes, im Saarbrücken-Kirkeler Wald und im Nordwesten<br />
<strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er Beckens. Da diese Bereiche weitgehend bewal<strong>de</strong>t<br />
sind, ist die tatsächliche Erosionsgefahr jedoch gering.<br />
Eine hohe bzw. sehr hohe potentielle Erosionsgefährdung für<br />
ackerbaulich genutzte Flächen ergab sich für die Hangbereiche bei<br />
Kirrberg, Einöd und am Rosenhof sowie auf <strong>de</strong>n stark geneigten<br />
Flächen am Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />
Eine potentielle Erosionsgefährdung durch Überschwemmungen ist<br />
lediglich in <strong>de</strong>r Bliesaue gegeben, da die übrigen Bäche nicht<br />
flächenhaft über die Ufer treten. In <strong>de</strong>r Bliesaue stellt die überwiegen<strong>de</strong><br />
Grünlandnutzung einen wirksamen Schutz vor Bo<strong>de</strong>nabtrag<br />
bei Hochwasser dar.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 70<br />
Die Bereiche mit hoher Erosionsgefährdung sind in <strong>de</strong>r Karte<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionen dargestellt.<br />
Die Gefahr <strong>de</strong>r Schädigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns durch Verdichtung besteht<br />
vor allem bei nassen Bö<strong>de</strong>n. Verdichtungen zerstören die Bo<strong>de</strong>nstruktur<br />
und verringern das Porenvolumen, so dass die Bo<strong>de</strong>norganismen<br />
und die Wasserspeicher- und -leitfähigkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />
beeinträchtigt wird. Ursache von Verdichtungen sind Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />
mit schweren Geräten bei hohem Bo<strong>de</strong>nwassergehalt sowie<br />
Trittbelastung bei Beweidung.<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Durch Ausweisung weiterer Wohn- und Gewerbeflächen im<br />
Stadtgebiet ist auch weiterhin ein erheblicher Flächenverbrauch<br />
(hauptsächlich auf Kosten <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzflächen) zu<br />
erwarten.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 71<br />
3.4 BEWERTUNG DES WASSERPOTENTIALS<br />
Als Wasserpotential wer<strong>de</strong>n die Funktionen <strong>de</strong>s Planungsraumes<br />
zur Regeneration und Regulation <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes angesehen.<br />
OBERFLÄCHEN-<br />
GEWÄSSER<br />
Von großer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt ist <strong>de</strong>r größtenteils<br />
intakte Retentionsraum <strong>de</strong>r Blies. Die Blies ist <strong>de</strong>r längste Fluss<br />
<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s; ihr Wassereinzugsgebiet erfasst mehr als 40 %<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfläche. Aufgrund <strong>de</strong>r geologischen Verhältnisse<br />
schwankt <strong>de</strong>r Wasserstand relativ stark, so daß <strong>de</strong>r<br />
Abflussregulation ein beson<strong>de</strong>res Gewicht zufällt. Die Bliesaue<br />
zwischen Limbach und Wörschweiler stellt einen <strong>de</strong>r größten<br />
Retentionsräume <strong>de</strong>r Blies dar.<br />
Neben <strong>de</strong>r Blies sind im Bearbeitungsraum weitere Fließgewässer<br />
vorhan<strong>de</strong>n, die mit ihrem Ausbauzustand und <strong>de</strong>r organischen<br />
Belastung <strong>de</strong>r Gewässer in <strong>de</strong>r Karte Oberflächengewässer<br />
dargestellt sind.<br />
Unverbaute Bachabschnitte sind für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt von<br />
großer Be<strong>de</strong>utung:<br />
Sie besitzen eine höhere Selbstreinigungskraft als verbaute<br />
<br />
Bachabschnitte (Reinigungsfunktion).<br />
Sie verzögern durch ihre größere Fließlänge und ihre Ufer- und<br />
<br />
Sohlenform <strong>de</strong>n Wasserabfluss aus <strong>de</strong>r Landschaft<br />
Sie bieten vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Tiergruppen<br />
<br />
wie Fische, Insekten, Vögel (Biotopfunktion).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 72<br />
GRUNDWASSER<br />
Das Grundwasserpotential, d.h. die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Planungsgebietes<br />
für die Regeneration und <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers, kann<br />
auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Hydrogeologischen Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r forstlichen Standortskarte nur grob abgeschätzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der im Stadtgebiet vorherrschen<strong>de</strong> Buntsandstein stellt einen<br />
Hauptgrundwasserleiter dar. Die aus <strong>de</strong>m Buntsandstein entstan<strong>de</strong>nen<br />
lehmigen San<strong>de</strong> und San<strong>de</strong> besitzen eine hohe Wasserdurchlässigkeit,<br />
aber nur ein geringes Filter- und Puffervermögen<br />
gegenüber Schadstoffeintragungen und Säure<strong>de</strong>positionen. Das<br />
be<strong>de</strong>utet, dass das Planungsgebiet eine hohe Be<strong>de</strong>utung für die<br />
Regeneration <strong>de</strong>s Grundwassers (Grundwasserneubildung) besitzt,<br />
gleichzeitig aber auch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />
aufweist.<br />
Günstig ist <strong>de</strong>r verhältnismäßig hohe Waldanteil von über 40 % im<br />
Stadtgebiet. Der Wald verlangsamt <strong>de</strong>n Oberflächenabfluss und<br />
för<strong>de</strong>rt durch die Durchwurzelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns die Versickerung<br />
von Nie<strong>de</strong>rschlägen. Als beson<strong>de</strong>rs wichtige Bereiche für die<br />
Grundwasserneubildung gelten daher die ausge<strong>de</strong>hnten Wäl<strong>de</strong>r<br />
über <strong>de</strong>m Buntsandstein <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit stellt die von Osten in das Stadtgebiet reichen<strong>de</strong><br />
Westpfälzische Moornie<strong>de</strong>rung dar, zu <strong>de</strong>r auch das Jägersburger<br />
Moor sowie Königs- und Closenbruch gehören. Diese Landschaftsteile<br />
waren bis vor rund 30 Jahren durch oberflächennahe<br />
Grundwasserstän<strong>de</strong> und nie<strong>de</strong>rmoorähnliche Bö<strong>de</strong>n geprägt. Durch<br />
zahlreiche Eingriffe wie z.B. Gewässerbegradigungen, Teichanlagen,<br />
landwirtschaftliche Dränagen und die intensive Nutzung <strong>de</strong>r<br />
tieferen Grundwasservorkommen ist <strong>de</strong>r oberflächennahe Wasserhaushalt<br />
dieser Bereiche jedoch mittlerweile stark gestört.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 73<br />
Problematisch ist auch <strong>de</strong>r Interessenkonflikt zwischen <strong>de</strong>n stetig<br />
wachsen<strong>de</strong>n Flächenansprüchen für Wohnen, Industrie und Gewerbe,<br />
<strong>de</strong>n Grundwasser-Nutzungsansprüchen <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft<br />
und <strong>de</strong>m Gebot <strong>de</strong>r nachhaltigen Bewirtschaftung <strong>de</strong>r Naturgüter.<br />
Dieser Interessenkonflikt besteht praktisch im gesamten südöstlichen<br />
Saarland von Saarbrücken über St. Ingbert-Kirkel bis<br />
nach <strong>Homburg</strong>.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 74<br />
3.5 BEWERTUNG DES KLIMAPOTENTIALS<br />
Als Klimapotential wer<strong>de</strong>n die Leistungen verschie<strong>de</strong>ner Landschaftsteile<br />
zum Abbau o<strong>de</strong>r zum Ausgleich bestehen<strong>de</strong>r natürlicher<br />
o<strong>de</strong>r anthropogener klimatischer Belastungen betrachtet. Klimatisch<br />
belastete Bereiche stellen die austauscharmen, inversionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Tal- und Auenbereiche und die großflächig versiegelten Siedlungsflächen<br />
dar.<br />
Klimatische Ausgleichswirkungen können angenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn Frisch- o<strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete an belastete Gebiete<br />
angrenzen und ein Luftaustausch gewährleistet ist o<strong>de</strong>r wenn eine<br />
Verbindung über sogenannte Kaltluftabflussrinnen vorliegt.<br />
Frisch- o<strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete stellen Wäl<strong>de</strong>r und Offenlandbereiche<br />
von min<strong>de</strong>stens 3 km² Größe dar. Im Stadtgebiet sind<br />
die untere und die obere Erbachaue, das Königs- und Closenbruch<br />
und das Lambsbachtal die wichtigsten klimatischen Ausgleichsflächen.<br />
Obwohl diese Flächen durch <strong>de</strong>n hohen Grundwasserstand,<br />
<strong>de</strong>n Moorbo<strong>de</strong>n und die Beckenlage selbst häufig von Inversionen<br />
betroffen sind, bewirken die dort entstehen<strong>de</strong>n Kaltluftmassen bei<br />
austauscharmen Wetterlagen (vgl. Kap. 2.5 'Klima') einen lokalklimatisch<br />
wirksamen Entlastungseffekt (Ökoplana/ Seitz, 1990). Die<br />
genannten Bereiche und die in <strong>de</strong>r Karte Klima dargestellten, durch<br />
Messungen ermittelten Kaltluftabflussrinnen sind daher klimatisch<br />
beson<strong>de</strong>rs wichtige Flächen.<br />
Bei einer Betrachtung <strong>de</strong>s Stadtgebietes unter bioklimatischen Gesichtspunkten<br />
(vgl. Tab. Seite 84) ergeben sich zwei unterschiedliche<br />
Klimazonen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 75<br />
Klimafaktor<br />
Belastungsstufe<br />
mittl. Windgeschwindigkeit<br />
m/s<br />
mittlere Temperatur<br />
Juli (°C)<br />
Bioklimastufe<br />
Schonstufe<br />
Reizstufe<br />
teils belastend schonend reizschwach reizmild reizmäßig reizstark<br />
1,5 1,6 - 2,7 2,8 - 3,0 3,1 - 3,5 3,6 - 4,0 4,0<br />
17,5 17,4 - 16,7 16,6 - 16,0 15,9 - 15,3 15,2 - 14,5 14,5<br />
15,4 15,3 - 14,8 14,7 - 14,2 14,1 - 13,4 13,3 - 12,4 12,4<br />
Zahl <strong>de</strong>r Tage<br />
mit Tagesmittel<br />
<strong>de</strong>r Temp. von<br />
mind. 10 °C<br />
Tempe-<br />
Mai-Juli<br />
mittl.<br />
ratur<br />
(°C)<br />
mittl. Dampfdruck<br />
(mm Hg)<br />
mittl. Abkühlungsgröße<br />
(100 W)<br />
cm²<br />
157 156 - 153 152 - 147 146 - 135 134 - 127 127<br />
10,7 10,6 - 10,4 10,3 - 10,1 10,0 - 9,8 9,7 - 9,4 9,4<br />
4 4 - 8 8 - 10 10 - 12 12 - 15 15<br />
Erholungseignung<br />
ungünstig z.T. noch<br />
ungünstig<br />
günstig günstig günstig günstig<br />
aus: Acoplan-Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982<br />
Als bioklimatisch belastend wer<strong>de</strong>n dabei die Nie<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
<strong>Homburg</strong>er Beckens mit Blies- und Erbachaue, Bee<strong>de</strong>r Bruch, Closenbruch,<br />
Königsbruch und die besie<strong>de</strong>lten Bereiche eingestuft. Die<br />
übrigen überwiegend bewal<strong>de</strong>ten Bereiche und Hochflächen bei<br />
Einöd und Kirrberg gelten als klimatische Schonstufe (vgl. Acoplan-<br />
Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982).<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Zu erwarten<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen können durch Indikatoren im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsplanes nur ungenügend abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Bei Eingriffen<br />
in inversionsgefähr<strong>de</strong>ten Lagen (Talzüge), Kaltluftabflussbahnen<br />
o<strong>de</strong>r Grenzbereiche zwischen klimatisch belasteten<br />
Räumen und Freiräumen mit Ausgleichsfunktion (Kaltluftentstehungsflächen,<br />
Wäl<strong>de</strong>r) z.B. durch Erweiterung o<strong>de</strong>r Verdichtung<br />
von Bauflächen, sind Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Kleinklimas möglich. Dies<br />
betrifft insbeson<strong>de</strong>re die geplante Ausweisung von Gewerbeflächen in<br />
<strong>de</strong>r unteren Erbachaue an <strong>de</strong>r B 423, nördlich <strong>de</strong>s Lappentascher Hofes<br />
und westlich <strong>de</strong>s Königbruchs (Erweiterung Bosch Ost). Für die bei<strong>de</strong>n<br />
letzten sollten mögliche Auswirkungen durch <strong>de</strong>tailliertere<br />
Klimauntersuchungen ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 76<br />
3.6 SCHUTZGEBIETE UND -OBJEKTE<br />
Im Stadtgebiet sind Schutzgebiete und -objekte nach <strong>de</strong>r FFH-<br />
Richtlinie <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft, nach <strong>de</strong>m<br />
Saarländischen Naturschutzgesetz und nach <strong>de</strong>m Saarländischen<br />
Wassergesetz ausgewiesen.<br />
FFH - GEBIETE<br />
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie <strong>de</strong>r EU dient <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
natürlichen Lebensräume sowie <strong>de</strong>r wildleben<strong>de</strong>n Tiere und<br />
Pflanzen. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r EU zur Schaffung<br />
eines zusammenhängen<strong>de</strong>n ökologischen Netzes unter <strong>de</strong>m<br />
Namen 'NATURA 2000'. Die Auswahl und Meldung <strong>de</strong>r in dieses<br />
Netz einzuglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n sogenannten 'Gebiete gemeinschaftlicher<br />
Be<strong>de</strong>utung' obliegt in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland <strong>de</strong>n<br />
Län<strong>de</strong>rn gemäß <strong>de</strong>n durch die Richtlinie vorgegebenen Kriterien.<br />
Die Län<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n ihre Gebiete an das Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, von wo die Meldungen<br />
nach Brüssel gegeben wer<strong>de</strong>n. Das Schutzgebietssystem<br />
soll jene Flächen umfassen, in <strong>de</strong>nen die wertvollen Lebensraumtypen<br />
und die Habitate <strong>de</strong>r gemeinschafts-weit seltenen und bedrohten<br />
Arten vorkommen.<br />
Für die Schutzgebiete legen die Mitgliedsstaaten die nötigen Erhaltungsmaßnahmen<br />
fest.<br />
Im Stadtgebiet sind folgen<strong>de</strong> FFH-Gebiete gemel<strong>de</strong>t:<br />
- Jägersburger Wald und Königsbruch bei <strong>Homburg</strong>,<br />
einschließlich Erweiterung (Natura 2000 Nr.6610-302). Das<br />
Gebiet beinhaltet folgen<strong>de</strong> Lebensraumtypen nach FFH-<br />
Richtlinie:<br />
• 2330 Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und<br />
Agrostis<br />
• 3130 Oligo- bis mesotrophe stehen<strong>de</strong> Gewässer mit<br />
Vegetation <strong>de</strong>s Littorelletea uniflorae und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Isoeto-<br />
Nanojuncetea<br />
• 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Bo<strong>de</strong>n, torfigen und<br />
tonig-schluffigen Bö<strong>de</strong>n (Molinion caeruleae)<br />
• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren <strong>de</strong>r planaren bis montanen<br />
Stufe<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 77<br />
• 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis,<br />
Sanguisorba officinalis)<br />
• 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)<br />
• 91D0 Moorwäl<strong>de</strong>r<br />
• 91D1 Birken-Moorwald<br />
sowie folgen<strong>de</strong> Arten <strong>de</strong>r FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie:<br />
• Neuntöter (Lanius collurio)<br />
• Kammmolch (Triturus cristatus)<br />
• Großer Moorbläuling (Maculinea teleius)<br />
• Schwarzblauer Bläuling (Maculinea nausithous)<br />
• Wespenbussard (Pernis apivorus)<br />
• Grauspecht (Picus canus)<br />
• Schwarzspecht (Dryocopus martius)<br />
- Closenbruch bei <strong>Homburg</strong> (Natura 2000 Nr.6610-301) mit einer<br />
Fläche von 82 ha. Das Gebiet beinhaltet folgen<strong>de</strong> Lebensraumtypen<br />
nach FFH-Richtlinie:<br />
• 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Bo<strong>de</strong>n, torfigen und<br />
tonig-schluffigen Bö<strong>de</strong>n (Molinion caeruleae)<br />
• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren, planar bis montan<br />
Außer<strong>de</strong>m kommt <strong>de</strong>r Neuntöter (Lanius collurio) als Art <strong>de</strong>r FFH-<br />
Richtlinie vor.<br />
- Binnendüne nordöstlich von <strong>Homburg</strong> (Natura 2000 Nr.6610-<br />
303) mit einer Fläche von 5 ha. Wertgeben<strong>de</strong>r Lebensraumtyp<br />
<strong>de</strong>r FFH-Richtlinie sind:<br />
• 2330 Dünen mit offenen Grasflächen mit Silbergras.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 78<br />
- Bliesaue Bee<strong>de</strong>n (Natura 2000 Nr.6609-307) mit einer Fläche<br />
von 6 ha. Wertgeben<strong>de</strong> Lebensraumtypen- und arten nach FFH-<br />
Richtlinie sind:<br />
• 6510 Magere Flachland-Mähwiesen<br />
sowie das Vorkommen von<br />
• Schwarzblauer Bläuling (Maculinea nausithous)<br />
• Gelbbauchunke (Bombina variegata)<br />
- Blies (Natura 2000 Nr.6609-305). Wertgeben<strong>de</strong><br />
Lebensraumtypen- und arten nach FFH-Richtlinie sind:<br />
• 3260 Flüsse <strong>de</strong>r planaren bis montanen Stufe mit Vegetation<br />
<strong>de</strong>s Ranunculion fluitans und <strong>de</strong>s Callitricho- Batrachion<br />
• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren, planar bis montan<br />
sowie das Vorkommen von:<br />
• Eisvogel (Alcedo atthis)<br />
• Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)<br />
• Helm- Azurjungfer (Coenagrion mercuriale)<br />
• Groppe (Cottus gobio)<br />
• Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)<br />
- Naturschutzgebiet Lambsbachtal (Natura 2000 Nr.6610-304) .<br />
Wertgeben<strong>de</strong> Lebensraumtypen- und arten nach FFH-Richtlinie<br />
sind:<br />
• 3260 Flüsse <strong>de</strong>r planaren bis montanen Stufe mit Vegetation<br />
<strong>de</strong>s Ranunculion fluitans und <strong>de</strong>s Callitricho- Batrachion<br />
• 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore<br />
sowie das Vorkommen von:<br />
• Bachneunauge (Lampetra planeri)<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 79<br />
- Schlangenhöhle bei <strong>Homburg</strong>-Schwarzenacker (Natura 2000<br />
Nr. 6709-304). Wertgeben<strong>de</strong>r Lebensraumtyp <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie<br />
ist:<br />
• Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
Die FFH-Gebiete sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und -objekte<br />
dargestellt.<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Meldung genießen diese Gebiete - ohne<br />
förmliches Ausweisungsverfahren - <strong>de</strong>n Schutzstatus <strong>de</strong>r FFH-<br />
Richtlinie. Verän<strong>de</strong>rungen, die zu einer Zerstörung o<strong>de</strong>r Beeinträchtigung<br />
dieser Flächen führen können, sind nicht zulässig. Die<br />
FFH-Richtlinie schreibt für Vorhaben und Projekte innerhalb und<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Schutzgebiete eine Verträglichkeitsprüfung vor, falls<br />
von diesen Vorhaben Beeinträchtigungen o<strong>de</strong>r Störungen<br />
ausgehen können. In <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> sind entsprechend <strong>de</strong>n<br />
Planungen <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> Konflikte mit <strong>de</strong>r geplanten<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s Gewerbegebietes Bosch-Ost zu erwarten. Die<br />
geplante Erweiterung grenzt unmittelbar an das FFH-Gebiet<br />
"Jägersburger Wald und Königsbruch" an und beansprucht die<br />
bisher als Pufferflächen dienen<strong>de</strong>n Waldflächen zwischen <strong>de</strong>m<br />
bestehen<strong>de</strong>n Gewerbegebiet und <strong>de</strong>m FFH-Gebiet. Sollte diese<br />
Planung weiter verfolgt wer<strong>de</strong>n ist eine FFH-<br />
Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
NATURSCHUTZ-<br />
GEBIETE<br />
"Naturschutzgebiete sind durch Rechtsverordnung bestimmte<br />
abgegrenzte Landschaftsräume o<strong>de</strong>r Teile von diesen, in <strong>de</strong>nen<br />
ein beson<strong>de</strong>rer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit<br />
o<strong>de</strong>r in Teilen<br />
1. zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Entwicklung bestimmter Pflanzen- und Tiergesellschaften<br />
(Biozönosen) und ihrer Lebensräume (Biotope)<br />
2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen o<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>skundlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 80<br />
3. wegen ihrer Seltenheit, beson<strong>de</strong>ren Eigenart o<strong>de</strong>r hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Schönheit<br />
erfor<strong>de</strong>rlich ist" (SNG § 17 Abs. 1).<br />
In <strong>Homburg</strong> sind folgen<strong>de</strong> Naturschutzgebiete ausgewiesen (die<br />
Schutzgebiete sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und -objekte<br />
dargestellt):<br />
- Jägersburger Wald / Königsbruch, Verordnung vom<br />
30.08.2004, Größe ca. 638 ha<br />
Schutzzweck ist:<br />
1. die Erhaltung, Pflege und Entwicklung <strong>de</strong>r Lebensräume<br />
seltener und gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzengesellschaften und<br />
Tierarten auf Nie<strong>de</strong>rmoor mit angrenzen<strong>de</strong>n Waldflächen<br />
2. Die Erhaltung und Entwicklung als Gebiet mit<br />
gemeinschaftlicher Be<strong>de</strong>utung (FFH-Gebiet) für<br />
Lebensraumtypen nach Anhang l <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie sowie<br />
Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie.<br />
3. Die Erhaltung <strong>de</strong>r Funktion als Naherholungsfläche<br />
zwischen <strong>Homburg</strong> und Waldmohr mit <strong>de</strong>m Charakter einer<br />
ausge<strong>de</strong>hnten Moornie<strong>de</strong>rung.<br />
- Höllengraben, Verordnung vom 07.02.1989, Größe: 30 ha,<br />
teilweise auf Kirkeler Gemarkung<br />
Schutzzweck ist die Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />
eines Ausschnitts aus <strong>de</strong>r Bliesaue mit Auwaldfragmenten, genutzten<br />
und brachgefallenen Auewiesen, Gräben und Tümpeln.<br />
Die hier vorherrschen<strong>de</strong>n Lebensgemeinschaften Auwaldfragment,<br />
Wei<strong>de</strong>n-Erlen-Gehölze, Nasswiesen, Röhrichte, Großseggenrie<strong>de</strong>,<br />
Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Quellfluren und Wasserpflanzengesellschaften<br />
bieten in ihrer hervorragen<strong>de</strong>n Ausprägung einer Vielzahl<br />
seltener und gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzen- und Tierarten einen<br />
geeigneten Lebensraum.<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Schutzzweckes ergeben sich durch die<br />
unmittelbar angrenzen<strong>de</strong>n Intensivnutzungen..<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 81<br />
- Closenbruch, Verordnung vom 19.09.1990, Größe ca. 81,5 ha<br />
Schutzzweck ist die Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines<br />
hochkomplexen, reichstrukturierten Ausschnittes dieser teilweise<br />
brachgefallenen und teilweise extensiv genutzten Kulturlandschaft;<br />
die naturnahen Lebensgemeinschaften <strong>de</strong>s Wasserschwa<strong>de</strong>n-<br />
und Schilfröhrichts, <strong>de</strong>r Großseggenrie<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r<br />
Feucht- und Nasswiesen, <strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren feuchter und<br />
nasser Standorte, <strong>de</strong>r Glatthaferwiesen, <strong>de</strong>r Sandrasen und <strong>de</strong>r<br />
Feldgehölze bieten in <strong>de</strong>r hier vorgefun<strong>de</strong>nen Vernetzung einer<br />
Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter auch seltene und<br />
gefähr<strong>de</strong>te Arten, einen geeigneten Lebensraum.<br />
Problematisch, insbeson<strong>de</strong>re für die Sandrasenflächen, ist die<br />
drohen<strong>de</strong> Verbuschung mit Adlerfarn und Besenginster bei<br />
fortschreiten<strong>de</strong>r Sukzession. Die regelmäßig durchgeführten<br />
Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung einzelner Flächen sind<br />
daher unbedingt beizubehalten.<br />
- Lambsbachtal, Verordnung vom 01.02.1988, Größe ca. 4 ha;<br />
zusätzlich Flächen in Rheinland-Pfalz<br />
Schutzzweck ist die Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />
eines Übergangsmoores sowie eines Auenabschnittes mit Überflutungsmoor-Charakter<br />
im Naturraum "Saarbrücken-Kirkeler-<br />
Wald".<br />
In <strong>de</strong>m Gebiet treten vorrangig die selten gewor<strong>de</strong>nen und lan<strong>de</strong>sweit<br />
zurückgehen<strong>de</strong>n Lebensgemeinschaften Erlen-Bruchwald,<br />
Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Saum, Großseggenried, Hochstau<strong>de</strong>nflur,<br />
Übergangsmoor mit Schwingrasen und Schnabelseggenried sowie<br />
Leucobryum-Buchenwald auf. Das Seitental <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />
stellt mit seinem Überflutungsmoorcharakter ebenfalls<br />
eines <strong>de</strong>r seltenen Biotope <strong>de</strong>s Naturraumes dar.<br />
In seiner hervorragen<strong>de</strong>n Ausprägung erfüllt das Gebiet die Biotopansprüche<br />
<strong>de</strong>r dort nachgewiesenen bedrohten Pflanzenund<br />
Tierarten (u.a. mehrere Rote-Liste-Arten).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 82<br />
Beeinträchtigungen und Gefährdungen sind <strong>de</strong>rzeit nicht erkennbar.<br />
- Felsbachtal, Verordnung vom 16.03.1992, Größe ca. 11 ha<br />
Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen<br />
Bachtales mit auf nährstoffarme Nassstandorte angewiesenen<br />
Lebensgemeinschaften, welche in unserer Kulturlandschaft<br />
selten und in ihrem Bestand bedroht sind. Die für <strong>de</strong>n<br />
Naturraum <strong>Homburg</strong>er Becken charakteristisch ausgeprägten<br />
feuchten Laubmischwaldgesellschaften und die Lebensgemeinschaften<br />
Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüsch, Seggenried, Hochstau<strong>de</strong>nflur<br />
und Pfeifengraswiese bieten in ihrer Vernetzung einer Vielzahl<br />
von Pflanzen und Tieren, darunter seltenen und gefähr<strong>de</strong>ten,<br />
einen geeigneten Lebensraum.<br />
Beeinträchtigungen und Gefährdungen sind <strong>de</strong>rzeit nicht<br />
erkennbar.<br />
LANDSCHAFTS-<br />
SCHUTZGEBIETE<br />
"Landschaftsschutzgebiete sind durch Rechtsverordnung bestimmte,<br />
abgegrenzte Landschaftsräume o<strong>de</strong>r Teile von diesen, in <strong>de</strong>nen<br />
ein beson<strong>de</strong>rer Schutz von Natur und Landschaft<br />
1. zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Naturhaushalts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Nutzungsfähigkeit <strong>de</strong>r Naturgüter<br />
2. wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart o<strong>de</strong>r Schönheit <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
o<strong>de</strong>r<br />
3. wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für die naturbezogene,<br />
naturverträgliche Erholung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich ist" (SNG § 18 Abs. 1).<br />
In <strong>Homburg</strong> sind durch Verordnung vom 12.12.1973 große Flächen<br />
als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Stadtgebiet hat<br />
Anteil an folgen<strong>de</strong>n Gebieten:<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Schutzgebiet III<br />
Schutzgebiet IV<br />
Erbachtal mit Schloßweiher und Brückweiher<br />
und <strong>de</strong>m Waldgebiet westlich Jägersburg<br />
Jägersburger Wald östlich Jägersburg sowie<br />
Königsbruch bis B 40<br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 83<br />
Schutzgebiet V<br />
Feilbachtal von Websweiler bis Hochwiesmühle<br />
Schutzgebiet VII Waldgebiet <strong>Homburg</strong>er Staatsforst von B 40<br />
und B 423 bis Lan<strong>de</strong>sgrenze mit Karlsberg,<br />
Schloßberg, Roßberg, Webersberg, Ebersberg,<br />
Lambsbachtal, Bun<strong>de</strong>nbacherberg, Zimmermannsberg,<br />
"Am Gabion", Kalkhofer Delle,<br />
Schützenfranzenklamm und Kirschberg<br />
Schutzgebiet IX<br />
Bliestal von Wörschweiler bis Blieskastel mit<br />
<strong>de</strong>n südöstlich anschließen<strong>de</strong>n, bewal<strong>de</strong>ten<br />
Höhenzügen.<br />
Ein Schutzzweck ist in <strong>de</strong>r Verordnung nicht formuliert. Die Grün<strong>de</strong>,<br />
die zur Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet geführt haben,<br />
dürften wohl die Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
und die Be<strong>de</strong>utung als Erholungsraum im Einzugsbereich <strong>de</strong>r<br />
Ballungsgebiete von <strong>Homburg</strong>-Neunkirchen-Bexbach sein.<br />
Schutzzweck sollte daher die Erhaltung <strong>de</strong>s charakteristischen<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s, das in <strong>de</strong>r Bliesaue durch ausge<strong>de</strong>hnte Grünlandnutzung<br />
und in <strong>de</strong>n übrigen Bereichen durch z.T. naturnahe<br />
und altholzreiche Wäl<strong>de</strong>r geprägt ist, sein. Zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
Erholungseignung soll die landschaftliche Vielfalt und Eigenart erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n sowie große naturnahe, unverlärmte Bereiche <strong>de</strong>r<br />
naturorientierten Erholung vorbehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die <strong>de</strong>rzeitigen Landschaftsschutzgebiete sind in <strong>de</strong>r Karte<br />
Schutzgebiete und –objekte dargestellt.<br />
Zur Zeit ist eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Landschaftsschutzgebietsgrenzen<br />
im Verfahren.<br />
GESCHÜTZTE<br />
LANDSCHAFTS-<br />
BESTANDTEILE<br />
Geschützte Landschaftsbestandteile sind im Stadtgebiet nicht ausgewiesen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 84<br />
NATURDENKMÄLER<br />
Natur<strong>de</strong>nkmäler sind durch Rechtsverordnung festgesetzte Einzelobjekte<br />
<strong>de</strong>r Natur, <strong>de</strong>ren Schutz und Erhaltung<br />
1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen o<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>skundlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart o<strong>de</strong>r Schönheit<br />
erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die Festsetzung hat auch die für <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s<br />
Natur<strong>de</strong>nkmals notwendige Umgebung einzubeziehen (SNG § 20<br />
Abs. 1).<br />
Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind durch Verordnung vom<br />
10.11.1992 folgen<strong>de</strong> Natur<strong>de</strong>nkmäler ausgewiesen:<br />
- D 602 03 Felsen "Stumpfer Gipfel"<br />
- D 602 07 Schlangenhöhle, Einöd<br />
Die Natur<strong>de</strong>nkmale sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und –objekte<br />
dargestellt.<br />
GESCHÜTZTE<br />
BIOTOPE NACH<br />
§ 25 SNG<br />
Das Saarländische Naturschutzgesetz (SNG) regelt im § 25 SNG<br />
<strong>de</strong>n Schutz bestimmter Biotope. Als schutzwürdige Biotope gelten<br />
grundsätzlich folgen<strong>de</strong> Lebensräume:<br />
Moore, Sümpfe<br />
Großseggenrie<strong>de</strong><br />
Braunseggensümpfe<br />
Kleinseggenrie<strong>de</strong><br />
Pfeifengraswiesen<br />
Waldsimsenflur<br />
Mesotrophe Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nflure<br />
Röhrichte<br />
Seggen- und binsenreiche Nasswiesen<br />
Quellbereiche<br />
Naturnahe Bach- und Flussabschnitte<br />
Verlandungsbereich stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />
Offene natürliche Block- und Geröllhal<strong>de</strong>n<br />
Besenhei<strong>de</strong>fluren<br />
Borstgrasrasen<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 85<br />
Trocken- und Halbtrockenrasen<br />
Wäl<strong>de</strong>r- und Gebüsche trockenwarmer Standorte<br />
Binnendünen<br />
Bruch-, Sumpf-, Au- und Schluchtwäl<strong>de</strong>r<br />
Kryptogamen- und Farnfluren auf primär offenen Felsbildungen,<br />
Felshei<strong>de</strong>n, Felskopf- und Felsspaltengesellschaften<br />
auf sekundär entstan<strong>de</strong>nen Aufschlüssen.<br />
Alle Maßnahmen, die zu einer Zerstörung o<strong>de</strong>r sonstigen<br />
erheblichen o<strong>de</strong>r nachhaltigen Beeinträchtigung dieser Biotope<br />
führen können, sind unzulässig. Die oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
kann im Einzelfall Ausnahmen zulassen, soweit dies aus<br />
überwiegen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gemeinwohls erfor<strong>de</strong>rlich ist. Der<br />
Verursacher ist zu Ausgleichs- o<strong>de</strong>r Ersatzmaßnahmen o<strong>de</strong>r zur<br />
Entrichtung einer Ausgleichsabgabe verpflichtet.<br />
Die Biotoptypen, die unter o.g. Aufzählung fallen, sind ohne weitere<br />
Ausweisungsverfahren gesetzlich geschützt. Sie sind von Planungsträgern<br />
bei Vorhaben und Maßnahmen zu beachten und zu erhalten.<br />
Um einen Überblick über die im Gebiet <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong><br />
vorkommen<strong>de</strong>n, nach § 25 SNG geschützten Biotope zu erhalten<br />
und diese im Rahmen ihrer Planungen berücksichtigen zu können,<br />
beauftragte die Stadtverwaltung <strong>Homburg</strong> im Februar 2001 eine<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>s LandschaftsArchitekturbüros Glaser mit<br />
<strong>de</strong>m Büro Dr. Philippi mit <strong>de</strong>r Kartierung <strong>de</strong>r § 25 Biotope im<br />
Stadtgebiet. Die Kartierung erfasste die nach §25 SNG geschützten<br />
Biotope im Offenland. Wäl<strong>de</strong>r und bestehen<strong>de</strong> Naturschutzgebiete<br />
bzw gemel<strong>de</strong>te FFH- Gebiete wur<strong>de</strong>n nicht kartiert.<br />
Die Ergebnisse dieser Kartierung sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete<br />
und -objekte dargestellt. Eine ausführliche Datenbank zu <strong>de</strong>n<br />
Einzelflächen mit Angaben zu Biotoptypen, wertgeben<strong>de</strong>n Arten<br />
usw. liegt <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> als separates GIS-Projekt "Kartierung<br />
<strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope" im Format Arc-View vor.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 86<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
In <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Schutzgebieten sind im "Höllengraben" und im<br />
"Closenbruch" im Sinne <strong>de</strong>s Naturschutzes negative Sukzessionsentwicklungen<br />
zu beobachten. So breiten sich im "Höllengraben"<br />
eutrophe Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren aus. Zu<strong>de</strong>m führen sinken<strong>de</strong><br />
Wasserstän<strong>de</strong> zu einer <strong>de</strong>utlichen Artenverschiebung. Das Artenspektrum<br />
<strong>de</strong>r Vogelwelt zeigt beispielsweise <strong>de</strong>utliche Verän<strong>de</strong>rungen.<br />
Charakterarten strukturreicher, durchschnittlich feuchter Biotope<br />
nehmen an Zahl zu, während typische, Feuchtgebiete bewohnen<strong>de</strong><br />
Arten zurückgehen (Weyers, mündl. Mitteilung, Mai 1992).<br />
Im Closenbruch sind die schützenswerten Sandrasen und mageren<br />
Brachflächen durch starke Ausbreitung von Adlerfarn und Besenginster<br />
bedroht. In diesen Gebieten wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Obersten<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong> in Verbindung mit <strong>de</strong>m ehrenamtlichen Naturschutz<br />
und <strong>de</strong>n örtlichen Naturschutzverbän<strong>de</strong>n die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Pflege- und Entwicklungspläne umgesetzt, um diesen natürlichen<br />
Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen entgegenzusteuern.<br />
Das Jägersburger Moor ist durch sinken<strong>de</strong>n Grundwasserstand<br />
mittlerweile so stark <strong>de</strong>gradiert, dass Torfsetzung und Mineralisation<br />
eingesetzt haben. Die Schutzgebietsverordnung zielt daher auf die<br />
Sicherung <strong>de</strong>r ungestörten Vegetationsentwicklung hin zu<br />
Moorbirken-Kiefernwäl<strong>de</strong>rn. Die Wie<strong>de</strong>rherstellung offener, gehölzfreier<br />
Moorflächen wird nicht angestrebt.<br />
Schutzwürdige Gebiete, die als Schutzgebiete nach <strong>de</strong>m Saarländischen<br />
Naturschutzgesetz vorgeschlagen wer<strong>de</strong>n, sind in Kap. 6.4.7<br />
"Entwicklungsziele für Naturschutz und Landschaftspflege"<br />
beschrieben.<br />
WASSERSCHUTZ-<br />
GEBIETE<br />
Das Stadtgebiet hat Anteil an folgen<strong>de</strong>n Wasserschutzgebieten:<br />
Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Brunnenstraße.<br />
Verordnung vom 14.05.79<br />
Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Königsbruch.<br />
Verordnung vom 27.07.82<br />
Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n<br />
Verordnung vom 13.12.89<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 87<br />
Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes Bliestal<br />
ÜBERSCHWEMMUNGS<br />
GEBIETE<br />
Der größte Teil <strong>de</strong>r Bliesaue und ein Teil <strong>de</strong>r Schwarzbachaue ist<br />
durch Verordnung vom 11.11.1998 als Überschwemmungsgebiet<br />
ausgewiesen.<br />
Schutzzweck ist<br />
• die Erhaltung o<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r ökologische Strukturen<br />
<strong>de</strong>r Blies und iher Überflutungsflächen<br />
• die Verhin<strong>de</strong>rung erosionsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Eingriffe<br />
• <strong>de</strong>r Erhalt naturlicher Rückhalteflächen und<br />
• die Regelung <strong>de</strong>s Hochwasserabflusses<br />
Innerhalb <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes sind verboten:<br />
• die Umwandlung von Grün- in Ackerland<br />
• die Ausweisung neuer Bauflächen in Bauleitplänen<br />
Genehmigungspflichtig sind:<br />
• Erhöhungen o<strong>de</strong>r Vertiefungen <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />
• Herstellung o<strong>de</strong>r Beseitigung von Anlagen<br />
• Anlegen von Baum und Strauchpflanzungen<br />
• Lagern von Stoffen<br />
• Entnahme von Bo<strong>de</strong>nbestandteilen<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Im Lambsbachtal ist die Ausweisung eines weiteren Wasserschutzgebietes<br />
und die Bohrung eines Tiefbrunnens geplant.<br />
In Kirrberg und im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stadtgebietes ist die Ausweisung<br />
weiterer Wasserschutzgebiete beantragt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 88<br />
4. ERFASSUNG UND BEWERTUNG DER BESTEHENDEN UND<br />
GEPLANTEN NUTZUNGEN<br />
4.1 SIEDLUNG<br />
Die Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes und<br />
<strong>de</strong>s Saarländischen Naturschutzgesetzes gelten ausdrücklich für<br />
<strong>de</strong>n unbesie<strong>de</strong>lten und <strong>de</strong>n besie<strong>de</strong>lten Bereich. Zur Beurteilung<br />
<strong>de</strong>r Stadtteile wer<strong>de</strong>n Konflikte und negative Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />
Siedlungsteile auf <strong>de</strong>n Naturhaushalt sowie positive und erhaltenswerte<br />
Merkmale <strong>de</strong>r Stadtteile stichwortartig gegenübergestellt.<br />
Einöd<br />
Problembereiche,<br />
Fehlentwicklungen<br />
bauliche<br />
große Einkaufszentren mit enormer Flächenversiegelung,<br />
hohem Verkehrsaufkommen<br />
und schlechter landschaftlicher<br />
Einbindung<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Grundwasserneubildung,<br />
Wasserrückhaltung, <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>r Wohnqualität<br />
(Verkehrsbelastung)<br />
Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />
Grün- und Freiflächen<br />
siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />
- Mühlklamm<br />
- Lambsbachaue<br />
- Pfän<strong>de</strong>rtal<br />
Zerschneidung <strong>de</strong>r Aue und Verlärmung<br />
<strong>de</strong>r Ortslage durch die A 8<br />
Überbauung <strong>de</strong>r Schwarzbachaue durch<br />
Traktorenwerk bei Zweibrücken; Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />
hohes Verkehrsaufkommen in <strong>de</strong>r<br />
Hauptstraße;<br />
Bau einer Umgehungsstraße in <strong>de</strong>r<br />
Diskussion<br />
schlechte landschaftliche Einbindung<br />
<strong>de</strong>s Neubaugebietes am Sportplatz<br />
Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />
Einbindung<br />
- zur Schwarzbachaue hin im Sü<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Ortslage<br />
- Streuobstwiesen am Nilberg<br />
Wörschweiler kleines Gewerbegebiet in <strong>de</strong>r Bliesaue landschaftlich reizvolle Umgebung am<br />
Wörschweiler Hof;<br />
Ortsrand mit guter landschaftlicher Einbindung<br />
zur Bliesaue hin<br />
Kirrberg<br />
Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />
- Talheimer Bach<br />
- westlich Kalkhofer Weg<br />
- Lambsbachaue<br />
Reste von Dorfbiotopen im alten Ortsteil<br />
Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />
Einbindung<br />
- am Colling<br />
- zur Lambsbachaue<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 89<br />
Problembereiche, bauliche Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />
Fehlentwicklungen<br />
Grün- und Freiflächen<br />
Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach naturferner Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />
Einbindung<br />
- im Nordosten von Bee<strong>de</strong>n zum<br />
Bee<strong>de</strong>r Bach hin<br />
- Am Jugenddorf in Schwarzenbach<br />
zum Lambsbach hin<br />
- Bee<strong>de</strong>r Brünnchen<br />
starker Durchgangsverkehr auf <strong>de</strong>r<br />
B 423<br />
Bau einer Umgehungsstraße geplant<br />
siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />
- unverbaute Lambsbachaue<br />
Jägersburg<br />
hohes Verkehrsaufkommen am Naherholungsgebiet<br />
'Jägersburger Weiher'<br />
starker Verkehr und unbefriedigen<strong>de</strong><br />
Gestaltung <strong>de</strong>r Saar-Pfalz-Straße<br />
Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug 'Jägersburger<br />
Weiher'<br />
kleinteilige, extensive Landschaftsteile<br />
westlich <strong>de</strong>s Naherholungsgebietes<br />
unverbaute Erbachaue nördlich <strong>de</strong>s<br />
Naherholungsgebietes<br />
Bruchhof-Sanddorf hohes Verkehrsaufkommen auf <strong>de</strong>r<br />
Kaiserstraße<br />
siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />
- zwischen Hei<strong>de</strong>bruch und<br />
Hei<strong>de</strong>straße<br />
- östlich <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>straße 'Vor <strong>de</strong>n<br />
Birken'<br />
Ortsrand mit guter landschaftlicher Einbindung<br />
zum Closenbruch hin<br />
Erbach-Reiskirchen naturferner Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug Erbach<br />
Einschränkung <strong>de</strong>s potentiellen Retentionsraumes<br />
<strong>de</strong>s Erbachs durch Gewerbegebiete<br />
am Schemelweg und in <strong>de</strong>n<br />
Rohrwiesen<br />
aue ist zwar beeinträchtigt, aber entwicklungsfähig<br />
starke Verkehrsbelastung und unbefriedigen<strong>de</strong><br />
Begrünung <strong>de</strong>r Berliner Straße,<br />
<strong>de</strong>r B 423, <strong>de</strong>r Dürer-, <strong>de</strong>r Steinbachund<br />
<strong>de</strong>r Robert-Bosch-Straße<br />
geringe Ausstattung mit naturnahen<br />
Freiflächen und erschwerter Zugang zur<br />
freien Landschaft<br />
Gewerbe- und Industriegebiete sowie<br />
Einkaufsmärkte mit hoher Flächenversiegelung<br />
und unbefriedigen<strong>de</strong>r Durchgrünung<br />
Ortsrand im Südwesten von Reiskirchen<br />
mit guter landschaftlicher Einbindung<br />
zur Erbachaue hin<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 90<br />
Problembereiche,<br />
Fehlentwicklungen<br />
bauliche<br />
<strong>Homburg</strong>-Mitte erhebliche Verkehrsprobleme durch<br />
'autogerechte Innenstadt'<br />
schlechte Gestaltung und mangelhafte<br />
Begrünung mit heimischen Großbäumen<br />
von<br />
- Messeplatz<br />
- Forum - Umfeld<br />
- Umfeld Stu<strong>de</strong>ntenwohnheim am<br />
Forum<br />
'grüne Achse' zwischen Forum und<br />
Stadtpark durch die Talstraße fehlt<br />
Gewerbe- und Industriegebiete sowie<br />
Einkaufsmärkte mit hoher Flächenversiegelung<br />
und unbefriedigen<strong>de</strong>r<br />
Durchgrünung<br />
Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />
Grün- und Freiflächen<br />
siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge:<br />
- Schloßberg<br />
- Stadtpark<br />
4.2 VERKEHR<br />
Das Stadtgebiet wird durch die topographisch günstige Lage am<br />
Schnittpunkt <strong>de</strong>r Westpfälzischen Moornie<strong>de</strong>rung und <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
schon seit historischer Zeit von be<strong>de</strong>utsamen Verkehrswegen<br />
durchzogen (Stadt <strong>Homburg</strong>, 1980).<br />
STRASSEN<br />
Straßen mit überregionaler Be<strong>de</strong>utung sind<br />
die Autobahn 6 (E 12) Saarbrücken-Mannheim<br />
die Autobahn 8 Karlsruhe-Luxembourg.<br />
Straßen regionaler Be<strong>de</strong>utung sind<br />
die Landstraße 119<br />
Saarbrücken-<strong>Homburg</strong>-Kaiserslautern-Mainz<br />
(Kaiserstraße)<br />
die Bun<strong>de</strong>sstraße 423 Sarreguemines-<strong>Homburg</strong>-Waldmohr-Kusel<br />
Wichtige örtliche Verbindungen sind<br />
die Landstraße 1.0.118 <strong>Homburg</strong>-Jägersburg<br />
die Landstraße 1.0.120 <strong>Homburg</strong>-Käshofen<br />
die Landstraße 1.0.111 Schwarzenacker-Wörschweiler-Blieskastel<br />
die Landstraße 1.0.117 Jägersburg-Websweiler-Höchen<br />
die Landstraße 1.0.110 Einöd-Zweibrücken<br />
die Landstraße 2.0.213 <strong>Homburg</strong>-Kirrberg<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 91<br />
die Landstraße 2.0.215 <strong>Homburg</strong>-Sanddorf<br />
die Landstraße 2.0.218 <strong>Homburg</strong>-Reiskirchen-Autobahnanschluss<br />
<strong>Homburg</strong><br />
Der Straßenverkehr belastet und beeinträchtigt durch Schadstoffemissionen,<br />
Barrierewirkung, Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
etc. sowohl Funktionen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes als auch Ansprüche<br />
<strong>de</strong>s Menschen an die Landschaft. Schwerwiegen<strong>de</strong> Beeinträchtigungen<br />
bestehen an folgen<strong>de</strong>n Straßen:<br />
Autobahn 6<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erholungseignung durch Verlärmung und<br />
Barrierewirkung im Jägersburger Wald; Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />
Wohnqualität in Reiskirchen; Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />
im Jägersburger Moor (Wolff, 1983); Zerschneidung großer<br />
Waldflächen<br />
Autobahn 8<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erholungseignung durch Verlärmung und<br />
Barrierewirkung in <strong>de</strong>r Bliesaue, <strong>de</strong>r Wohnqualität in Einöd,<br />
Ingweiler, Schwarzenbach und Schwarzenacker<br />
Landstraße 1.0.119<br />
und Bun<strong>de</strong>sstraße 423<br />
starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Wohnqualität in Schwarzenbach-<br />
Schwarzenacker, <strong>Homburg</strong>-Mitte, "Berliner Wohnpark" und Bruchhof<br />
durch hohes Verkehrsaufkommen (Berufspendler)<br />
Landstraße 1.0.110<br />
starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Wohnqualität in Einöd durch hohes<br />
Verkehrsaufkommen (Berufspendler, Supermärkte in Einöd und<br />
Zweibrücken)<br />
BAHNVERKEHR<br />
<strong>Homburg</strong> liegt an <strong>de</strong>r Bahnstrecke Paris - Mannheim und ist als IC-<br />
Haltepunkt gut an das überregionale Bahnnetz angebun<strong>de</strong>n. Der<br />
Nahverkehr beschränkt sich auf die Strecken <strong>Homburg</strong>-Saarbrücken,<br />
<strong>Homburg</strong>-Kaiserslautern und <strong>Homburg</strong>-Bexbach bzw.<br />
Neunkirchen. Diese Strecken wer<strong>de</strong>n etwa im Halbstun<strong>de</strong>ntakt<br />
befahren.<br />
Die ehemaligen Bahnverbindungen ins Bliestal, nach Zweibrücken<br />
und nach Waldmohr wur<strong>de</strong>n auf Busse umgestellt, die Gleisanlagen<br />
stillgelegt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 92<br />
SONSTIGER ÖPNV<br />
(Bus)<br />
RADVERKEHR<br />
Busverbindungen bestehen zwischen <strong>Homburg</strong>-Innenstadt und <strong>de</strong>n<br />
Stadtteilen sowie ins Bliestal, nach Zweibrücken und Waldmohr.<br />
<strong>Homburg</strong> besitzt ein recht umfangreiches Radwegenetz bzw.<br />
radgerechtes Wegenetz. Dieses besteht aus ausgewiesenen Radwegen,<br />
Radwan<strong>de</strong>rwegen und gut ausgebauten Feld- und Waldwirtschaftswegen.<br />
Im unbesie<strong>de</strong>lten Außenbereich sind die Verbindungen durchweg<br />
als gut zu bezeichnen. Sämtliche Ortsteile, Naherholungseinrichtungen<br />
und Erholungslandschaften sind mit <strong>de</strong>m Rad gut erreichbar.<br />
Die einzige Ausnahme stellt die Bliesaue zwischen Mastau<br />
und Wörschweiler dar. Hier fehlt eine straßenunabhängige,<br />
attraktive Wegverbindung. Die innerörtlichen bzw. innerstädtischen<br />
Radwege sind im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Wegen im Außenbereich<br />
unbefriedigend. Sie sind selten als straßenunabhängige<br />
Fahrradstraßen konzipiert, son<strong>de</strong>rn lediglich durch Farbe von <strong>de</strong>r<br />
Straße o<strong>de</strong>r Gehwegen abgegrenzt. Das innerstädtische Netz weist<br />
zu<strong>de</strong>m Lücken auf und wird durch abgestellte Autos, Mülleimer etc.<br />
zweckentfrem<strong>de</strong>t. An verkehrsreichen Straßen und Kreuzungen<br />
besteht daher ein hohes Unfallrisiko.<br />
Beson<strong>de</strong>rs unbefriedigend ist die Radwegesituation in Einöd in <strong>de</strong>r<br />
Hauptstraße, in Schwarzenbach-Schwarzenacker entlang <strong>de</strong>r B 423,<br />
in <strong>Homburg</strong>-Stadtmitte und Erbach-Reiskirchen in <strong>de</strong>r Dürer- und<br />
Steinbachstraße.<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Schon im bestehen<strong>de</strong>n Flächennutzungsplan von 1980 ist eine<br />
Umgehung Schwarzenbach-Schwarzenacker als Studie vermerkt.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Varianten<br />
diskutiert. Die <strong>de</strong>rzeit verfolgte Variante beginnt mit einem<br />
Autobahnanschluss südlich <strong>de</strong>s Mastauhofes, führt westlich <strong>de</strong>s<br />
Kaninchesberges parallel <strong>de</strong>r Trasse <strong>de</strong>r ehemaligen Bahnlinie<br />
<strong>Homburg</strong>-Zweibrücken bis zum Umspannwerk und verläuft dann<br />
östlich <strong>de</strong>s Umspannwerkes und <strong>de</strong>s Industriegebietes bis zum<br />
Forum.<br />
Diese Trassenvariante ist im Gegensatz zu verschie<strong>de</strong>nen zuvor<br />
diskutierten Varianten wesentlich natur- und landschaftsver-<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 93<br />
träglicher. Die aktuelle Variante führt nicht zu einer vollständigen<br />
Zerschneidung <strong>de</strong>r Erbachaue und beansprucht keine nach § 25<br />
SNG geschützten Biotope.<br />
Die ebenfalls als Studie im Flächennutzungsplan dargestellte<br />
Verbindungsstraße zwischen <strong>Homburg</strong> und Kirrberg über <strong>de</strong>n<br />
Rabenhorst ist aus landschaftspflegerischer Sicht abzulehnen, da<br />
sie zu einer Zerschneidung zusammenhängen<strong>de</strong>r, siedlungsnaher<br />
Freiräume führt und wertvolle Waldflächen beansprucht.<br />
Diskutiert wird zur Zeit auch eine direkte Anbindung <strong>de</strong>s Industriegebietes<br />
Ost an die A 6. Dazu soll die stillgelegte Bahntrasse als<br />
Straße mit einem neu zu bauen<strong>de</strong>n Autobahnanschluss<br />
südwestlich von Jägersburg ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Diese <strong>de</strong>rzeit<br />
wenig realistische Überlegung hätte <strong>de</strong>n Verlust von Erholungswald<br />
zur Folge. Die verbleiben<strong>de</strong>n Restflächen wären durch die<br />
zusätzliche Verlärmung weitgehend entwertet, und die<br />
dichtbesie<strong>de</strong>lten Stadtteile Erbach und Reiskirchen wären vom<br />
letzten Naherholungsgebiet, <strong>de</strong>m Waldgebiet nordwestlich <strong>de</strong>s<br />
Königsbruches, abgeschnitten.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 94<br />
4.3 LANDWIRTSCHAFT<br />
Für das Stadtgebiet liegen z.T. sehr <strong>de</strong>taillierte Erhebungen und<br />
Gutachten zur Landwirtschaft vor. Insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong><br />
Datengrundlagen wur<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t:<br />
• Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong> und die<br />
Gemein<strong>de</strong> Kirkel Eine landwirtschaftliche Strukturanalyse<br />
und Entwicklungsplanung im Auftrag <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-<br />
Kreises.<br />
• Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) für das<br />
Saarland. Gutachten <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer im Auftrag<br />
<strong>de</strong>s Ministeriums für Umwelt<br />
Die Landwirtschaftsfläche <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> beträgt nach <strong>de</strong>r<br />
Flächenerhebung <strong>de</strong>s Statistischen Amtes 2.453 ha. Davon wer<strong>de</strong>n<br />
jedoch nur 1.167 ha tatsächlich innerhalb landwirtschaftlicher<br />
Betriebe genutzt (Thös, 1992).<br />
Im <strong>Homburg</strong>er Stadtgebiet bil<strong>de</strong>n die flächenabhängige Viehhaltung<br />
und <strong>de</strong>r Futterbau einen ein<strong>de</strong>utigen Schwerpunkt in <strong>de</strong>r<br />
Landwirtschaft. Flächenunabhängige tierische Vere<strong>de</strong>lung (Massentierhaltung)<br />
und Marktfruchtanbau kommen nicht vor bzw. sind<br />
flächenmäßig und wirtschaftlich unerheblich.<br />
Obwohl <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Erwerbspersonen in <strong>de</strong>r Landwirtschaft von<br />
2,46 % im Jahr 1961 auf 0,9 % im Jahr 1987 zurückgegangen ist,<br />
ist im Planungsgebiet für saarländische Verhältnisse noch ein<br />
hoher Anteil an Haupterwerbsbetrieben zu fin<strong>de</strong>n. Die mittleren<br />
Betriebsgrößen liegen bei 35,5 ha, wobei die Haupterwerbsbetriebe<br />
mit durchschnittlich 52,6 ha <strong>de</strong>utlich größer, die Nebenerwerbsbetriebe<br />
mit durchschnittlich 23,8 ha <strong>de</strong>utlich kleiner sind.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 95<br />
Es überwiegen Betriebe mit einer geringen bis sehr geringen Bewirtschaftungsintensität,<br />
wobei in Schwerpunktbereichen bei Einöd<br />
und Schwarzenbach, die besten natürlichen Voraussetzungen für<br />
die Landwirtschaft (wie die Aue und Nie<strong>de</strong>rterrassen <strong>de</strong>r Blies)<br />
aufweisen, große Flächen mit mittlerer und erhöhter Intensität<br />
bewirtschaftet wer<strong>de</strong>n. Im Gegensatz dazu ist die landwirtschaftliche<br />
Nutzung durch eine sehr kleinteilige Flur mit mittleren Schlaggrößen<br />
von 0,9 - 1,1 ha in <strong>Homburg</strong> und Kirrberg zusätzlich erschwert.<br />
Hier wur<strong>de</strong>n auf Grund <strong>de</strong>r vergleichsweise ungünstigen<br />
natürlichen Bedingungen (hängiges Gelän<strong>de</strong>, nährstoffarme sandige<br />
Bö<strong>de</strong>n) keine flurordnen<strong>de</strong>n Maßnahmen durchgeführt. In diesem<br />
Ortsteil entwickelten sich daher auch keine Betriebe, die größere<br />
Einzelgrundstücke als Erwerbsgrundlage benötigt hätten. Die Bewirtschaftungsintensität<br />
liegt durchweg auf einem niedrigen Niveau.<br />
In Einöd und Schwarzenbach fin<strong>de</strong>n sich - im Gegensatz zu<br />
Kirrberg und <strong>Homburg</strong> - auch weit über die Durchschnittsgröße von<br />
1,84 ha für Ackerland und 2,46 ha für Grünland hinausgehen<strong>de</strong>,<br />
einheitlich bewirtschaftete Parzellen. Hauptsächlich in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
liegen ausge<strong>de</strong>hnte Grünlän<strong>de</strong>r, die die wirtschaftliche Grundlage<br />
<strong>de</strong>r größten und leistungsfähigsten Futterbaubetriebe im Stadtgebiet<br />
darstellen und überwiegend mit erhöhter Intensität genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Grünlandnutzung überwiegt die Wiesen- und Mähwei<strong>de</strong>nutzung<br />
<strong>de</strong>utlich gegenüber <strong>de</strong>r reinen Wei<strong>de</strong>nutzung. In <strong>de</strong>n Betrieben<br />
mittlerer und erhöhter Intensität hat sich aufgrund <strong>de</strong>r leichten<br />
Mechanisierbarkeit und <strong>de</strong>r größeren Ertragssicherheit die Silagenutzung<br />
als Standardverfahren zur Wiesennutzung etabliert. In Betrieben<br />
geringer und sehr geringer Bewirtschaftungsintensität überwiegt<br />
dagegen die klassische Heunutzung. Insgesamt wird gut die<br />
Hälfte <strong>de</strong>s Grünlan<strong>de</strong>s zur Silage und etwas mehr als ein Drittel zur<br />
Heuwerbung genutzt. Die mit erhöhter Intensität genutzten Wiesen fin<strong>de</strong>n<br />
sich als sogenannte Ansaatwiesen vor allem im Bereich <strong>de</strong>r Bliesaue.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 96<br />
Die Wei<strong>de</strong>nutzung erfolgt überwiegend als Koppelwei<strong>de</strong>. Die<br />
Koppelwei<strong>de</strong> gilt als relativ extensive Wei<strong>de</strong>form, da sie auf Grund<br />
<strong>de</strong>r langen Standzeiten we<strong>de</strong>r hohe Viehbesätze noch hohe Futtererträge<br />
zulässt. Selbst die größeren spezialisierten Futterbaubetriebe<br />
betreiben überwiegend Koppelwei<strong>de</strong>nutzung. Sie dient<br />
diesen Betrieben als Ergänzung <strong>de</strong>r Stallfütterung und zu einer <strong>de</strong>r<br />
Tiergesundheit för<strong>de</strong>rlichen Bewegung.<br />
Die Aufstallung erfolgt überwiegend auf Stroh. In <strong>de</strong>n wenigen Betrieben<br />
mit Gülleentmistung sind ausreichen<strong>de</strong> Lagerkapazitäten<br />
vorhan<strong>de</strong>n, so dass eine pflanzenbaulich sinnvolle und im Sinne<br />
<strong>de</strong>s Grundwasserschutzes verträgliche Ausbringung möglich ist.<br />
Auffällig ist ein sehr hoher Anteil von Pfer<strong>de</strong>n beim Viehbesatz. Da<br />
in Neunkirchen und <strong>Homburg</strong> ein großes Interesse an Freizeitpfer<strong>de</strong>haltung<br />
und Reitsport besteht, ist die Pensionspfer<strong>de</strong>haltung<br />
häufig ein wichtiger, <strong>de</strong>n Haupterwerb gewährleisten<strong>de</strong>r Faktor.<br />
Auch bezüglich <strong>de</strong>r Ackerflächen zeigen sich <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Bewirtschaftungsintensität zwischen <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen<br />
Schwerpunkten Einöd und Websweiler und <strong>de</strong>m<br />
übrigen Stadtgebiet. Durch <strong>de</strong>n Getrei<strong>de</strong>anteil von rund 70 % <strong>de</strong>r<br />
angebauten Feldfrüchte ist eine ausgewogene Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Fruchtfolge möglich. Pflanzenbaulich positiv zu werten ist, dass<br />
rund ein Viertel <strong>de</strong>s Feldfutteranbaus mit <strong>de</strong>n klassischen<br />
Feldfutterpflanzen Klee, Kleegras und Landsberger Gemenge<br />
durchgeführt wird. Insgesamt wird <strong>de</strong>r Feldfutterbau jedoch von<br />
Mais beherrscht. Positiv ist hierbei, dass die Hälfte <strong>de</strong>r<br />
Maisanbaufläche nach <strong>de</strong>n Zielsetzungen <strong>de</strong>s Pilotprojektes<br />
"Umweltfreundlicher Maisanbau" <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-Kreises mit<br />
verstärkter mechanischer und verringerter chemischer Unkrautbekämpfung<br />
bearbeitet wird.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 97<br />
Die pflanzenbaulichen Möglichkeiten zum Zwischenfrucht- und<br />
Gründüngungsanbau wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit nicht voll genutzt. Die Ursachen<br />
hierfür sind die ausreichen<strong>de</strong> Futterversorgung <strong>de</strong>r Betriebe<br />
und die hohen Saatgutkosten. Wünschenswert ist <strong>de</strong>r Anbau von<br />
Zwischenfrüchten und Gründüngungspflanzen vor allem zur Auflockerung<br />
<strong>de</strong>r Fruchtfolgen und zur Vermeidung von Nährstoffauswaschung<br />
und Bo<strong>de</strong>nabtrag.<br />
Konflikte zwischen <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>s Naturschutzes lassen sich zwei Problemfel<strong>de</strong>rn zuordnen:<br />
vergleichsweise intensive Grünlandnutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
□<br />
Rückzug <strong>de</strong>r Landwirtschaft aus <strong>de</strong>r kleinstrukturierten Kulturlandschaft<br />
(vor allem in <strong>Homburg</strong> ,Jägersburg und<br />
□<br />
Kirrberg)<br />
GRÜNLAND IN DER<br />
BLIESAUE<br />
Auf Grund einer im Rahmen <strong>de</strong>r agrarstrukturellen Vorplanung<br />
durchgeführten vegetationskundlichen Untersuchung wur<strong>de</strong>n vier<br />
Phasen <strong>de</strong>r Grünlandintensivierung in <strong>de</strong>r Bliesaue festgestellt. Als<br />
Ausgangspunkt und heute in <strong>de</strong>r Bliesaue nur mehr kleinflächig<br />
vorhan<strong>de</strong>n, sind die typischen Glatthaferwiesen mit durchschnittlich<br />
21 Pflanzenarten und einer jährlichen Düngung von 50-100 kg N/ha<br />
anzusehen. Mit steigen<strong>de</strong>r Düngung bis zu 150 kg N/ha und Jahr,<br />
früherem und häufigerem Schnitt (teilweise in Kombination mit<br />
Gülledüngung) ist eine Entwicklung über die verarmten<br />
Glatthaferwiesen mit durchschnittlich 15 Pflanzenarten und die wirtschaftsbedingten<br />
Flutrasen-Grünlän<strong>de</strong>r mit bis zu 200 kg N/ha bis hin<br />
zu reinen Queckenrasen festzustellen. Die Queckenrasen erhalten<br />
teilweise mehr als 200 kg N/ha und Jahr und enthalten<br />
durchschnittlich nur noch 7 Pflanzenarten. Diese nutzungsbedingte<br />
Instabilität <strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r hat die Notwendigkeit <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n<br />
Nach- bzw. Neuansaat zur Folge. Eine Stabilisierung<br />
<strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r bei Stickstoffgaben von 200 kg/ha bei sehr frühem<br />
Silageschnitt und erfolgen<strong>de</strong>r Gülledüngung ist nicht möglich.<br />
Die intensive Grünlandnutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue stellt die wirtschaftliche<br />
Basis <strong>de</strong>r langfristig gesicherten landwirtschaftlichen Betriebe<br />
dar. Diese Bewirtschaftung ist gekennzeichnet durch:<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 98<br />
große Schläge mit einheitlicher Bewirtschaftung<br />
□<br />
relativ hohe jährliche Düngung mit bis zu 200 kg N/ha<br />
□<br />
einen frühen ersten Schnitt vor <strong>de</strong>r Gräserblüte<br />
□<br />
bis zu vier Schnitte pro Jahr<br />
□<br />
artenarme, hochproduktive Ansaatwiesen aus wenigen Hauptfuttergräsern<br />
□<br />
instabile Wiesen, die durch zu starke Dünung 'umkippen' und<br />
□<br />
sich zu Flut- und Queckenrasen entwickeln, die dann umgebrochen<br />
und neu angesät wer<strong>de</strong>n<br />
Vorherrschen <strong>de</strong>r stark mechanisierten Silagenutzung, die eine<br />
□<br />
zeitliche Differenzierung und abschnittweise Mahd kaum zulässt<br />
Insgesamt ergibt sich durch diese Wirtschaftsweisen eine Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>r Biotopfunktion in <strong>de</strong>r Bliesaue. Durch <strong>de</strong>n Rückgang<br />
arten- und blütenreicher Wiesen, die erst nach o<strong>de</strong>r während<br />
<strong>de</strong>r Blüte gemäht wer<strong>de</strong>n, verschlechtert sich die Nahrungsgrundlage<br />
insbeson<strong>de</strong>re für Insekten und Vögel. Der frühe erste Schnitt<br />
verhin<strong>de</strong>rt die Brutchance für wiesenbrüten<strong>de</strong> Vogelarten. Regelmäßig<br />
wer<strong>de</strong>n Nester von Kiebitz, Wiesenpieper, Braunkehlchen<br />
u.a. bei <strong>de</strong>r Mahd zerstört.<br />
Die großflächige einheitliche Bewirtschaftung führt zu einem Verlust<br />
von Saum- und Grenzbiotopen (Altgrasstreifen, Gräben,<br />
Säume, Zäune ...) und zu einer schlagartigen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Nahrungsangebots sowie <strong>de</strong>m Verlust von Deckungs- und Rückzugsmöglichkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Aue.<br />
RÜCKZUG AUS DER<br />
KLEINSTRUKTURIER-<br />
TEN KULTURLAND-<br />
SCHAFT<br />
Die unter Arten- und Biotopschutz- sowie Erholungsaspekten hochwertigen<br />
kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Flächen bei<br />
Kirrberg wer<strong>de</strong>n größtenteils von auslaufen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten<br />
Betrieben bewirtschaftet.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 99<br />
Mittelfristig ist hier mit einer Nutzungsaufgabe zu rechnen. Die<br />
"nutz(ungs)losen" Flächen wer<strong>de</strong>n voraussichtlich brachfallen,<br />
aufgeforstet o<strong>de</strong>r, wo dies die Topographie zulässt, für Bauzwecke<br />
beansprucht. Die Weiterführung <strong>de</strong>r Nutzung durch die verbleiben<strong>de</strong>n<br />
Landwirte aus <strong>Homburg</strong>, Schwarzenbach o<strong>de</strong>r Einöd ist unwahrscheinlich,<br />
da lange Anfahrtswege bestehen und bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Gegebenheiten eine betriebswirtschaftlich rentable Nutzung<br />
kaum möglich ist. Die Nutzungsaufgabe in diesen Bereichen<br />
hätte einen Verlust überwiegend extensiv genutzter, hochwertiger<br />
Kulturbiotoptypen - z.B. Magerwiesen und Halbtrockenrasen -die teilweise<br />
einen Lebensraum seltener und bedrohter Arten darstellen,<br />
zur Folge. Die Vielfalt und Eigenart dieser Landschaftsteile, die<br />
Ausdruck <strong>de</strong>r Kulturgeschichte <strong>de</strong>r Landschaft und <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
ist und einen hohen Erholungs- und I<strong>de</strong>ntifikationswert besitzt,<br />
ginge verloren.<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Der mit <strong>de</strong>m Schlagwort "Wachsen o<strong>de</strong>r Weichen"<br />
gekennzeichnete Strukturwan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Landwirtschaft ist in <strong>Homburg</strong><br />
schon relativ weit fortgeschritten. Mittel- und langfristig ist mit<br />
einer Fortsetzung dieser Ten<strong>de</strong>nz zu rechnen. So wird ein Rückgang<br />
<strong>de</strong>r überwiegend extensiv wirtschaften<strong>de</strong>n Nebenerwerbslandwirtschaft<br />
um 2/3 <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Betriebe prognostiziert. Der<br />
Rückgang fällt lokal unterschiedlich aus. In <strong>Homburg</strong> und Kirrberg<br />
ist <strong>de</strong>r sogenannte Strukturwan<strong>de</strong>l schon weitgehend<br />
abgeschlossen. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Landwirtschaft wird auch<br />
künftig im Bereich Viehhaltung und Futterbau liegen. Es ist jedoch<br />
eine zunehmen<strong>de</strong> Differenzierung in intensive Milchviehhaltung zur<br />
Erzielung eines Haupterwerbs und in eine vergleichsweise extensiv<br />
betriebene Mutterkuhhaltung im Nebenerwerb erkennbar. Es ist<br />
daher damit zu rechnen, daß <strong>de</strong>r landwirtschaftliche Nutzungsdruck<br />
auf die Ackerflächen in Einöd und Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof sowie auf<br />
das Grünland in <strong>de</strong>r Bliesaue bestehen bleibt.<br />
Während in diesen Bereichen eine weiterführen<strong>de</strong> intensive<br />
Nutzung wahrscheinlich ist, ist in Reiskirchen, <strong>Homburg</strong> und<br />
Kirrberg mit brachfallen<strong>de</strong>n Flächen zu rechnen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 100<br />
Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Flächen in Erbach-Reiskirchen und <strong>Homburg</strong><br />
wer<strong>de</strong>n voraussichtlich als Baugebiete o<strong>de</strong>r Ausgleichsflächen zur<br />
Aufforstung beansprucht, während die Flächen in Kirrberg<br />
brachfallen o<strong>de</strong>r aufgeforstet wer<strong>de</strong>n.<br />
4.4 FORSTWIRTSCHAFT<br />
Die Waldflächen <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> nehmen mit 3.617 ha ca. 44 %<br />
<strong>de</strong>r Stadtfläche ein. Der weitaus größte Teil davon ist Staatswald,<br />
<strong>de</strong>r zum Regionalbetrieb Ost (früheres Forstamt <strong>Homburg</strong>) gehört.<br />
Die übrigen Waldflächen sind in privatem und städtischem Besitz.<br />
Auf Grund <strong>de</strong>r natürlichen Standortbedingungen wür<strong>de</strong>n im Bearbeitungsgebiet<br />
von Natur aus Hainsimsen bzw. Flattergras-Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />
vorherrschen (s. Kap. 2.6.1 "Potentielle natürliche Vegetation").<br />
Es wird die "naturnahe Waldwirtschaft" praktiziert. Diese ist<br />
gekennzeichnet durch:<br />
Schaffung und Erhaltung von gemischten, baumartenreichen<br />
□<br />
Wäl<strong>de</strong>rn, die sich aus standortgemäßen Baumarten zusammensetzen.<br />
Schaffung und Erhaltung ungleichaltriger, stufiger Bestandsstrukturen,<br />
mit hohem Anteil von<br />
□<br />
Altbäumen<br />
Einzelstammpflege und -nutzung zur vollen Ausschöpfung <strong>de</strong>r<br />
□<br />
individuellen Zuwachspotentiale und zur Erzielung höchster Qualitätsleistungen<br />
Naturverjüngung, wo immer sie möglich und sinnvoll ist, um das<br />
□<br />
natürliche genetische Material für die Zukunft zu erhalten<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Stetigkeit <strong>de</strong>r Waldlebensgemeinschaft durch kahlschlagfreie<br />
Bewirtschaftung, d.h. ohne periodische Zerstörung<br />
□<br />
<strong>de</strong>s Ökosystems Wald (Dauerwald)<br />
Sowie<br />
□ Pflege, und - soweit nötig - Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Waldbiotope<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 101<br />
Durch die seit Jahren praktizierte naturnahe Waldwirtschaft erfolgt<br />
<strong>de</strong>r Umbau standortfrem<strong>de</strong>r Bestän<strong>de</strong> bzw. von Bestän<strong>de</strong>n naturferner<br />
Vegetationszusammensetzung zu naturnahen, arten- und<br />
strukturreichen Wäl<strong>de</strong>rn. Sowohl Staats- als auch Stadtwald sind<br />
FSC-zertifiziert (Stadtwald sogar zusätzlich nach PEFC).<br />
4.5 WASSERWIRTSCHAFT<br />
GRUNDWASSER<br />
Im Stadtgebiet hat vor allem die Nutzung <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen<br />
<strong>de</strong>s Buntsandsteins eine herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung. Zur<br />
Zeit gibt es in <strong>Homburg</strong> neben zahlreichen firmeneigenen Tiefbrunnen<br />
in <strong>de</strong>n Industriegebieten drei große Wassergewinnungsgebiete,<br />
die als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind:<br />
- das Königsbruch: nutzungsberechtigt ist <strong>de</strong>r Zweckverband<br />
Wasserversorgung Ostsaar (WVO) mit jährlich 4 Mio. m³<br />
- das Closenbruch: nutzungsberechtigt sind die Stadtwerke<br />
<strong>Homburg</strong> mit jährlich 3 Mio. m³<br />
- die Bliesnie<strong>de</strong>rung bei Bee<strong>de</strong>n (Höllengraben): nutzungsberechtigt<br />
ist die energis.<br />
Die Stadtwerke <strong>Homburg</strong> haben die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes<br />
"Lambsbachtal" beantragt und planen dort eine<br />
jährliche För<strong>de</strong>rung von bis zu 1,8 Mio. m³. Im Sü<strong>de</strong>n schließt sich<br />
das Wasserschutzgebiet "Bliestal" mit Brunnen bei Blieskastel an<br />
das Stadtgebiet an.<br />
Die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes und bei Kirrberg ist geplant.<br />
Als Indizien für eine <strong>de</strong>rzeitige Übernutzung <strong>de</strong>r Grundwasservorräte<br />
wer<strong>de</strong>n die Vegetationsverän<strong>de</strong>rungen und Än<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Avibiozönosen (Vogelwelt) im Königsbruch und in <strong>de</strong>n<br />
Naturschutzgebieten Höllengraben, Closenbruch und Jägersburger<br />
Moor ge<strong>de</strong>utet (Wolff, P., 1983, Weyers, 1992, mündl.).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 102<br />
Auch das ökologische Wasserversorgungskonzept Südost Saar<br />
stellt für die Bereiche Königsbruch und Brunnenstraße <strong>de</strong>utliche<br />
Nutzungkonkurrenz zwischen <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Naturschutzes und<br />
<strong>de</strong>r Wasserwirtschaft fest.<br />
Das ökologische Wasserversorgungskonzept hat zu<strong>de</strong>m für die<br />
Bereiche <strong>de</strong>s Mittleren Buntsandsteins aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Durchlässigkeit <strong>de</strong>r Deckschichten ein hohes<br />
Gefährdungspotentilal gegenüber Schadstoffeinträgen festgestellt.<br />
Tatsächliche Belastungen <strong>de</strong>s Grundwassers sind <strong>de</strong>rzeit im<br />
Wassergewinnungsgebiet Bee<strong>de</strong>n durch Pestizi<strong>de</strong> gegeben.<br />
Sanierungsmaßnahmen wer<strong>de</strong>n durchgeführt.<br />
OBERFLÄCHEN-<br />
GEWÄSSER<br />
Die Fließgewässer <strong>de</strong>s Stadtgebietes sind, mit Ausnahme <strong>de</strong>r<br />
Blies, als Gewässer III. Ordnung eingestuft. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
die Unterhaltung und Nutzung <strong>de</strong>n Grundstückseigentümern <strong>de</strong>r<br />
Bachparzellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jeweiligen Kommune obliegt. Die Blies<br />
untersteht als Gewässer II. Ordnung <strong>de</strong>r Unterhaltspflicht <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s. Problematische Nutzungen o<strong>de</strong>r Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />
Wasserwirtschaft betreffen vor allem <strong>de</strong>n Erbach. Im Oberlauf ist<br />
durch <strong>de</strong>n Aufstau <strong>de</strong>r Jägersburger Weiher die Verdunstung so<br />
hoch, dass im weiteren Verlauf in extremen Trockenperio<strong>de</strong>n nur<br />
eine geringe Wasserführung besteht. Ebenso gravierend ist <strong>de</strong>r<br />
naturferne Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs bedingt durch seine ehemalige<br />
Nutzung als Abwassersammler. Durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s<br />
Abwassersammlers sind die Einleitungen in <strong>de</strong>n Erbach zwar<br />
verschwun<strong>de</strong>n, die Wasserqualität hat sich <strong>de</strong>utlich verbessert, <strong>de</strong>r<br />
naturferne Ausbau besteht jedoch weiterhin.<br />
ZU ERWARTENDE<br />
VERÄNDERUNGEN<br />
Nach <strong>de</strong>n Ufersicherungsarbeiten an <strong>de</strong>r Blies zwischen 1973 und<br />
1981 mit Steinschüttungen und Gehölzpflanzungen ist ein weiterer<br />
Ausbau von Fließgewässern nicht vorgesehen. Langfristig ist die<br />
Renaturierung <strong>de</strong>s Erbachs geplant. Da <strong>de</strong>r Erbach jedoch zahlreiche<br />
Teiche speist, geht durch Verdunstung und Versickerung<br />
soviel Wasser verloren, dass <strong>de</strong>r Erbach unterhalb <strong>de</strong>r Jägersburger<br />
Weihers bei lang anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit nur noch extrem<br />
wenig Wasser führt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 103<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> die verdunstete und versickerte Wassermenge<br />
quantitativ durch Abwassereinleitungen ausgeglichen. Diese<br />
Einleitungen fehlen jedoch seit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Abwassersammlers,<br />
so dass dadurch das Dilemma mit <strong>de</strong>r zu hohen Verdunstung<br />
<strong>de</strong>r Jägersburger Weiher sichtbar wird.<br />
4.6 VER- UND ENTSORGUNG<br />
WASSER<br />
Zuständig für die Wasserversorgung sind die Stadtwerke <strong>Homburg</strong>.<br />
Die Wassergewinnung für die Stadt <strong>Homburg</strong> erfolgt im Closenbruch,<br />
<strong>de</strong>r Stadtteil Kirrberg wird durch Brunnen im Lambsbachtal<br />
versorgt.<br />
Der Zweckverband Wasserversorgung Ostsaar (WVO) speist das<br />
im Königsburch geför<strong>de</strong>rte Wasser in überregionale Netze ein,<br />
ebenso wie die Saarbergwerke das Wasser aus <strong>de</strong>m Bee<strong>de</strong>r<br />
Bruch.<br />
STROM<br />
Die Versorgung <strong>de</strong>s Stadtgebietes mit elektrischer Energie erfolgt<br />
ebenfalls durch die Stadtwerke. Die Stadtwerke sind ein reines Verteilungsunternehmen<br />
ohne Eigenerzeugung; <strong>de</strong>r Strom wird von<br />
<strong>de</strong>n Pfalzwerken bezogen.<br />
Das Stadtgebiet wird von mehreren überregionalen Leitungstrassen<br />
durchzogen. Zwischen Bliesbergerhof, Schaltwerk Bee<strong>de</strong>n<br />
und Kirrberg sind mehrere Trassen gebün<strong>de</strong>lt. Weitere wichtige<br />
Hochspannungsleitungen verlaufen von Bee<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Roßberg,<br />
östlich an <strong>de</strong>r Stadtmitte vorbei durch das Closenbruch und<br />
das Königsbruch sowie im Bereich Websweilerhof.<br />
Durch die genannten Hochspannungsleitungen ergeben sich Beeinträchtigungen<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, die in <strong>de</strong>r Mastau bei<br />
Bee<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Waldflächen östlich Schwarzenbach beson<strong>de</strong>rs<br />
gravierend sind.<br />
ABWASSER Das Stadtgebiet ist - mit Ausnahme von einigen Aussiedlerhöfen -<br />
an die zentrale Abwasserbeseitigung durch die Kläranlage<br />
<strong>Homburg</strong> angeschlossen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 104<br />
Durch die hohe Versiegelung <strong>de</strong>r Siedlungsbereiche und die<br />
Mischwasserkanalisation kommt es bei Starkregen zu Abwasserspitzen,<br />
die dazu führen, daß die Regenüberläufe <strong>de</strong>s<br />
Erbach- und <strong>de</strong>s Lambsbach-Sammlers anspringen.<br />
MÜLL, BAUSCHUTT<br />
Der Hausmüll <strong>de</strong>s Stadtgebietes wird durch <strong>de</strong>n EVS entsorgt und<br />
auf <strong>de</strong>r Deponie in Mörsbach abgelagert.<br />
Bauschutt wird an mehreren Stellen <strong>de</strong>s Stadtgebietes (z.B. Sandgrube<br />
im Taubental) abgelagert.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 105<br />
4.7 EINRICHTUNGSGEBUNDENE ERHOLUNGS- UND FREIZEIT-<br />
NUTZUNG<br />
Die Stadt <strong>Homburg</strong> ist mit Freizeiteinrichtungen (Sport- und Spielplätzen,<br />
Mehrzweckhallen usw.) gut ausgestattet.<br />
Größere öffentliche Grünanlagen und Parks zur Freizeitnutzung<br />
sind jedoch nur in Jägersburg (Naherholungsgebiet "Jägersburger<br />
Weiher") und in <strong>Homburg</strong>-Mitte (Stadtpark) anzutreffen.<br />
Im Rahmen einer Agenda 21 Arbeitsgruppe wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorschlag<br />
entwickelt, bei<strong>de</strong> Naherholungsgebiete durch einen Freizeitweg<br />
miteinan<strong>de</strong>r zu verbin<strong>de</strong>n. Vorgesehen ist eine straßenunabhängige<br />
Wegeverbindung für Fußgänger, Radfahrer, Inliner usw.<br />
vom Stadtpark bis zu <strong>de</strong>n Jägersburger Weihern. Der Vorschlag<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> aufgegriffen und<br />
soll abschnittsweise umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Jägersburger Weiher sind durch Aufstau <strong>de</strong>s Erbachs und <strong>de</strong>s<br />
Felsbachs entstan<strong>de</strong>n. Die großen Wasserflächen beeinträchtigen<br />
durch die hohe Verdunstung <strong>de</strong>n Wasserhaushalt <strong>de</strong>s Erbachs. In<br />
heißen Sommermonaten o<strong>de</strong>r Trockenperio<strong>de</strong>n führt <strong>de</strong>r Erbach<br />
daher extrem wenig Wasser. Die Weiher wer<strong>de</strong>n außer von <strong>de</strong>r<br />
ortsansässigen Bevölkerung auch von Bewohnern an<strong>de</strong>rer<br />
Stadtteile und auswärtigen Besuchern aufgesucht. Sie stellen mit<br />
<strong>de</strong>m vielfältigen Angebot (Ba<strong>de</strong>n, Bootfahren, Wan<strong>de</strong>rn,<br />
Gastronomie, Veranstaltungen, Spielplatz, Campingplatz) einen<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r einrichtungsgebun<strong>de</strong>nen Erholung dar.<br />
Aus landschaftspflegerischer Sicht be<strong>de</strong>nklich sind auch <strong>de</strong>r<br />
Campingplatz und die Weiheranlagen im Königsbruch. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
die negativen Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Wasserhaushalt (hohe<br />
Verdunstung <strong>de</strong>r großen Teiche) und die naturferne Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Anlagen sollten geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 106<br />
4.8 ABGRABUNGEN, GEWINNUNG VON BODENSCHÄTZEN<br />
Von einer Sandgrube im Taubental abgesehen, gibt es im Stadtgebiet<br />
keine Lagerstätten, die unter <strong>de</strong>rzeitigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
abbauwürdig sind. In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> dagegen<br />
vielerorts ein kleinräumiger Abbau von Sand, Sandstein,<br />
Hartstein, Lehm und Torf für die Eigenversorgung betrieben. Heute<br />
noch erkennbare Zeugen dieses Abbaus sind<br />
- <strong>de</strong>r Hartsteinbruch am Feilbach im Bereich Folloch<br />
- die <strong>de</strong>rzeit zur Erholung genutzten Weiher und Tümpel <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Tongrube am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen, die Ton zur Ziegelherstellung<br />
lieferte<br />
- die mittlerweile verbuschten Torfstiche im Königsbruch, wo<br />
schon im 18. Jh. Torf zu Heizzwecken abgebaut wur<strong>de</strong><br />
- die Schloßberg- und Schlangenhöhlen, in <strong>de</strong>nen unterirdisch<br />
"Silbersand" als Scheuersand und zur Glasherstellung abgebaut<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
- die "<strong>Homburg</strong>er Alpen", ein ehemaliger Sandsteinbruch bei Kirrberg,<br />
in <strong>de</strong>m Sandsteine zum Hausbau gebrochen wur<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 107<br />
4.9 BEURTEILUNG DES DERZEITIGEN FLÄCHENNUTZUNGSPLANES<br />
UND GEPLANTER ÄNDERUNGEN<br />
Der Aufstellungsbeschluss <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeit rechtskräftigen Flächennutzungsplanes<br />
<strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> stammt aus 1976. Der Plan,<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Abteilung Stadtplanung <strong>de</strong>s Stadtbauamtes erstellt<br />
wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> 1981 genehmigt und nennt als Zieljahr 1990. Das<br />
Stadtplanungsamt arbeitet <strong>de</strong>rzeit an <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />
Flächennutzungsplanes.<br />
Nachfolgend wird stichwortartig zum rechtskräftigen Flächennutzungsplan,<br />
zum Entwurf <strong>de</strong>r Planfortschreibung und zu weiteren,<br />
<strong>de</strong>rzeit diskutierten Planungsabsichten und Projekten Stellung<br />
genommen.<br />
Die aus landschaftspflegerischer Sicht notwendigen und<br />
wünschenswerten Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes sind<br />
für die jeweiligen Stadtteile in Kapitel 6 "Handlungsprogramm"<br />
unter "Planungen und administrative Maßnahmen" gekennzeichnet.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 108<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />
nach FNP<br />
Beurteilung<br />
Begründung<br />
Limbacher Weg, nördlich <strong>de</strong>r<br />
Ludwigstraße; W 115<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Brombeergebüsch, kleinteilige<br />
Äcker und Wiesen, Pfer<strong>de</strong>wei<strong>de</strong>n<br />
Wohnbaufläche<br />
vertretbare Baufläche;<br />
zu einem geringen Teil bereits realisiert<br />
Vogelbacher Weg<br />
Teil B; W 117<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Baldung-Memlingstraße; W 118<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Schlangenhöhler Weg; W 513<br />
(Einöd)<br />
Eckstraße und Lambsbachstraße<br />
1. und 2. BA; W 607 I und II<br />
(Kirrberg)<br />
Hausgärten Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche bauliche Verdichtung;<br />
Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />
notwendig;<br />
Wegeverbindungen zum Erbacher Wald beachten bzw. ermöglichen<br />
(vgl. W 114)<br />
Ackerbrachen, Lagerfläche Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche bauliche Verdichtung<br />
Ackerland Wohnbaufläche vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />
zum Pfän<strong>de</strong>rbach hin muss ausreichend Abstand (20 m) eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n; massive Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s zum<br />
Pfän<strong>de</strong>rbach hin<br />
Gärten Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche Baufläche;<br />
Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />
notwendig<br />
teilweise Erhalt innerörtlicher Grünflächen und <strong>de</strong>s<br />
Baumbestan<strong>de</strong>s<br />
Vermeidung von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Pfän<strong>de</strong>rbaches<br />
und landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Baugebietes<br />
teilweise Erhalt von innerörtlichen Grünflächen und<br />
Baumbestand<br />
Bei <strong>de</strong>r alten Kirche; W 705<br />
(Jägersburg)<br />
Wiesenbrache, kleinparzellige<br />
Acker und Wiesen, z.T.<br />
Obstbaumbestand<br />
Wohnbaufläche<br />
Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />
notwendig, zu<strong>de</strong>m umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich; erhaltenswerter Gehölzbestand zum Erbach hin.<br />
Die Darstellung als Wohnbaufläche sollte kritisch geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
sehr kleinteilige und strukturreiche Fläche, historische<br />
Kulturlandschaft; als Ergänzung für nahegelegene<br />
hochwertige Naturschutzbereiche von Be<strong>de</strong>utung<br />
Am Eiskeller; W 706 (Jägersburg) Brombeergebüsch, Wald Wohnbaufläche vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />
ausreichen<strong>de</strong>r Abstand (> 20 m) zum Waldrand muss wegen<br />
Baumfallgrenze eingehalten wer<strong>de</strong>n<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 109<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
Industriegebiet Ost, Bauhof; G 5<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />
nach FNP<br />
Ackerfläche, Wiese, z.T.<br />
verbuscht<br />
gewerbliche Baufläche<br />
Beurteilung<br />
vertretbare Baufläche;<br />
zur Kaiserstraße und zum Closenbruch hin massive Eingrünung<br />
notwendig.<br />
Zum Erbach hin ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand (> 10 m) einzuhalten<br />
Begründung<br />
Randkulisse zum Closenbruch (Landschaftsbild) und<br />
Renaturierungsmöglichkeit <strong>de</strong>s Erbaches sollten erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
Industriegebiet West; G 9 und<br />
Fläche am Zun<strong>de</strong>rbaum<br />
Ackerflächen und Wald<br />
(Staatsforst)<br />
gewerbliche Baufläche<br />
Problematisch ist vor allem die zu erwarten<strong>de</strong> Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />
klimatischen Ausgleichsfunktion für das Stadtzentrum, <strong>de</strong>r Verlust<br />
von landwirtschaftlichen Flächen mit hoher Nutzungspriorität und die<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, so daß umfangreiche Ersatz-<br />
und Ausgleichsmaßnahmen (Bo<strong>de</strong>nversiegelung, Waldverlust,<br />
Klimaausgleich) notwendig. Bei Realisierung sollten alle Möglichkeiten<br />
zur Vermeidung von Belastungen von Natur und Umwelt mo<strong>de</strong>llhaft<br />
und konsequent umgesetzt wer<strong>de</strong>n (Energie- und Wasserkonzepte,<br />
flächensparen<strong>de</strong> Bebauung, Grünachsen, Dachbegrünung<br />
usw.)<br />
Fläche mit vielfältigen Funktionen für Wasserhaushalt<br />
(Wald), Erholung (Berliner Wohnpark, Lappentascherhof)<br />
und Lokalklima (Kaltluftentstehung und -abfluss zur<br />
Innenstadt) sowie hoher Priorität für die Landwirtschaft<br />
Industriegebiet West, Bosch II;<br />
G 10<br />
Ackerflächen, Wiesen gewerbliche Baufläche vertretbare Baufläche;<br />
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, insbeson<strong>de</strong>re Oberflächenwasserbehandlung<br />
und massive Eingrünung zum Lappentascherhof<br />
hin notwendig<br />
Verringerung von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />
und landschaftliche Einbindung<br />
Industriegebiet West; G 11 Ackerflächen gewerbliche Baufläche vertretbare Baufläche, von Eisenbahngleisen umgeben<br />
Industriegebiet West;<br />
G 16<br />
Ackerflächen gewerbliche Bauflächen Vertretbare Erweiterungsfläche, kritisch ist jedoch die Verengung<br />
<strong>de</strong>s kleinklimatisch wirksamen Talraumes. Die Auswirkungen auf<br />
das Klima sollten durch ein Gutachte geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zum Erbach hin ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand einzuhalten<br />
(Renaturierung).<br />
Schlüsselflächen für das Lokalklima <strong>de</strong>r <strong>Homburg</strong>er<br />
Innenstadt, Kaltluftentstehungsflächen und zur Innenstadt<br />
gerichtete Abflussflächen für Kaltluft, Entwicklungsbereiche<br />
für <strong>de</strong>n Naturschutz (Erbachrenaturierung)<br />
Schwarzbachtal; G 19 (Einöd) Industriegebiet, Wiesen gewerbliche Baufläche teilweise bebautes Industriegebiet;<br />
massive Eingrünung erfor<strong>de</strong>rlich, Ausweitung sollte aus <strong>de</strong>r Sicht<br />
von Naturschutz und Landschaftspflege unterbleiben.<br />
Auenbereich <strong>de</strong>s Schwarzbaches sollte für Renaturierung<br />
<strong>de</strong>s Schwarzbaches, für Wasserhaushalt landwirtschaftliche<br />
Nutzung und Erholung (Einöd) vorbehalten<br />
bleiben<br />
Studie 'Umgehungsstraße<br />
Schwarzenbach'<br />
Wiesen, Feuchtbrachen,<br />
Ackerflächen, Gewerbebrache<br />
Vertretbare Trassenvariante.<br />
Allerdings sind Untersuchungen zur Auswirkung auf die klimatische<br />
Funktion <strong>de</strong>r Erbachaue sowie eine landschaftsgerechte<br />
Trassenführung (Höhenlage) und Eingrünung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 110<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
Studie 'Ausbau <strong>de</strong>r Straße von<br />
<strong>Homburg</strong> über Rabenhorst nach<br />
Kirrberg'<br />
Grünfläche Sport- und Freizeitpark<br />
'Berliner Wohnpark'<br />
(Erbachaue)<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />
nach FNP<br />
Beurteilung<br />
Wald Der Ausbau <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Waldweges als Straßenverbindung sollte<br />
nicht weiterverfolgt und bei <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s FNP nicht<br />
mehr dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ackerflächen, Wiesen Die Erbachaue im Bereich <strong>de</strong>s 'Berliner Wohnparks' sollte auch<br />
weiterhin als Grünfläche, allerdings mit <strong>de</strong>r Zweckbestimmung<br />
Ökologie (Bachrenaturierung) erfolgen. Die Planungsabsichten für<br />
einen Weiher sollten aufgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Begründung<br />
Die Verbindung <strong>Homburg</strong>-Kirrberg über die bestehen<strong>de</strong><br />
Landstraße ist ausreichend; <strong>de</strong>r Bedarf für diese zusätzliche<br />
Straße ist nicht nachgewiesen. Neben <strong>de</strong>m<br />
Waldverlust sind durch <strong>de</strong>n Ausbau starke Beeinträchtigungen<br />
<strong>de</strong>r Biotopfunktion und <strong>de</strong>r Erholungseignung<br />
stadtnaher Waldflächen (Verlärmung, Zerschneidung)<br />
zu erwarten.<br />
Die Erbachaue sollte in diesem Bereich saniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m III. BA <strong>de</strong>s 'Berliner Wohnparks'<br />
ergeben sich evtl. Möglichkeiten zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s Wasserhaushaltes. Die Erbachaue sollte zu<br />
einem naturnahen landwirtschaftlichen, und nicht zu<br />
einem parkartigen Grünzug entwickelt wer<strong>de</strong>n. Vorrang<br />
sollten die Landwirtschaft, <strong>de</strong>r Naturschutz und die landschaftsgebun<strong>de</strong>ne<br />
Erholung haben.<br />
Grünfläche<br />
Lambsbachtal<br />
Naherholungsgebiet<br />
Wiesen, Feuchtbrachen, Teich Das Lambsbachtal sollte als Fläche für die Landwirtschaft bzw.<br />
Grünfläche mit <strong>de</strong>r Zweckbestimmung Ökologie dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein parkartig gestaltetes Freizeitgelän<strong>de</strong> und eine Teichanlage in <strong>de</strong>r<br />
dargestellten Größe sollen nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Lambsbachaue sollte als naturnaher, größtenteils<br />
landwirtschaftlich genutzter Grünzug erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorrang sollten die Landwirtschaft, <strong>de</strong>r Naturschutz und<br />
die landschaftsgebun<strong>de</strong>ne Erholung haben.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 111<br />
Der Flächennutzungsplan aus <strong>de</strong>m Jahr 1981 wur<strong>de</strong> durch mehrere Parallelverfahren nach § 8 (3) BauGB gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bebauungsplänen geän<strong>de</strong>rt. Nachfolgend wird zu <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Stadtverwaltung erarbeiteten F-Plan Entwurf (<strong>de</strong>r im Vergleich zum aktuellen F-Plan<br />
wesentlich konfliktärmer ist) Stellung genommen.<br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />
Darstellung im FNP<br />
geplante<br />
nach FNP<br />
Nutzung<br />
Beurteilung<br />
Begründung<br />
Vorrangfläche 'Industrielle<br />
Großvorhaben' Erbacher Wald<br />
und Autobahnzubringer auf <strong>de</strong>r<br />
Bahntrasse nach Waldmohr<br />
Wald,<br />
Eisenbahntrasse<br />
stillgelegte<br />
Die Darstellung von gewerblichen Bauflächen und eines Autobahnzubringers<br />
im Erbacher Wald sollte nicht erfolgen.<br />
Sollte die Planung weiterverfolgt wer<strong>de</strong>n, ist auf Grund <strong>de</strong>r Nähe<br />
zum FFH-Gebiet "Jägersburger Wald und Königsbruch" auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Die Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Erbacher Wal<strong>de</strong>s mit seinen<br />
Funktionen für Forstwirtschaft, Naturhaushalt<br />
(Grundwasser- und Bo<strong>de</strong>nschutz, Pflanzen- und<br />
Tierwelt) und für die Erholung <strong>de</strong>r Einwohner von<br />
Erbach-Reiskirchen ist landschaftspflegerisch nicht<br />
vertretbar.<br />
Bruchgarten<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Wiesen, Brachen, z.T.<br />
Obstbaumbestand<br />
Wohnbaufläche<br />
vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />
Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s und Eingrünung <strong>de</strong>s<br />
Ortsran<strong>de</strong>s zum Erbach hin<br />
teilweise Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, landschaftliche<br />
Einbindung zum Grünzug entlang <strong>de</strong>s Erbaches<br />
Berliner Wohnpark 3. BA,<br />
W 112 III<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
geplante Wohnbaufläche<br />
Fläche für die Landwirtschaft,<br />
Fläche für Maßnahmen<br />
zum Schutz, zur<br />
Pflege und zur Entwicklung<br />
von Bo<strong>de</strong>n, Natur und<br />
Landschaft<br />
Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen<br />
Erhalt, Sicherung und Entwicklung von Freiräumen für<br />
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Eingriffs- Ausgleichskonzeptes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> sowie<br />
als Erholungsraum für <strong>de</strong>n dicht besie<strong>de</strong>lten Stadtteil.<br />
Sanierungsbedarf <strong>de</strong>r Alt<strong>de</strong>ponie Kaiser<br />
Langgärten<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
geplante<br />
Baufläche<br />
gewerbliche<br />
Mischgebiet, Wohngebiet Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Deckung <strong>de</strong>s Wohnflächenbedarfs durch innerörtliche<br />
Fläche, keine Belastungen angrenzen<strong>de</strong>r Wohngebiete<br />
durch Gewerbe<br />
Verlängerung Paul-Münch-Str.<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche,<br />
tatsächlich jedoch Hausgärten<br />
und Streuobstbestän<strong>de</strong><br />
Grünfläche Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Erhaltung hochwertiger Biotopflächen und<br />
Entwicklungsräume für Erbachrenaturierung<br />
Erweiterung Bruchgarten<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Erweiterung Fabrikstraße,<br />
Steinbachstraße, Blütenstraße<br />
Grünfläche geplante Wohnbaufläche Vertretbare Abrundung. Zu § 25 Biotopen ist ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Abstand einzuhalten, nach Sü<strong>de</strong>n zum Erbach hin ist eine<br />
Ortsran<strong>de</strong>ingrünung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Grünfläche geplante Wohnbaufläche Vertretbare Abrundung. Zu § 25 Biotopen ist ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Abstand einzuhalten, nach Sü<strong>de</strong>n zum Erbach hin ist eine<br />
Ortsran<strong>de</strong>ingrünung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Verlust ortsbildprägen<strong>de</strong>r strukturreicher Ortsrän<strong>de</strong>r mit altem<br />
Obstbaumbestand<br />
Landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes<br />
und Sicherung wertvoller Biotopflächen<br />
Landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes<br />
und Sicherung wertvoller Biotopflächen<br />
Neugestaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s und umfangreicher<br />
Ausgleich für Verlust hochwertiger Biotope erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 112<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
Via Regalis II, W 206 II<br />
(Bruchhof-Sanddorf)<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />
Darstellung im FNP<br />
geplante Wohnbaufläche,<br />
vollständig im Wald gelegen<br />
geplante<br />
nach FNP<br />
Nutzung<br />
Beurteilung<br />
Begründung<br />
Wald Die Aufgabe <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes wird begrüßt Erhaltung von Waldflächen als siedlungsnaher<br />
Freiraum<br />
An <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>bruchstraße<br />
(Bruchhof-Sanddorf)<br />
Tascher Hof<br />
(Bruchhof-Sanddorf)<br />
Grünfläche, Wald geplante Wohnbaufläche Vertretbare Schließung einer innerörtlichen Freifläche<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Abrundung. Ortsrandgestaltung nach Nord-<br />
Osten erfor<strong>de</strong>rlich<br />
DSD und G 14<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
bestehen<strong>de</strong> und geplante<br />
gewerbliche Baufläche<br />
Mischbaufläche<br />
Wohnbaufläche<br />
und<br />
Sinnvolle Planän<strong>de</strong>rung<br />
Recycling freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Gewerbeflächen in Innenstadtnähe<br />
Kirchhofstraße und Erweiterung<br />
Schwarzweihergraben<br />
(Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach)<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />
Aufstellung eines B-<br />
Planes ist beschlossen<br />
Problematische Baufläche<br />
Erhebliche Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Bee<strong>de</strong>r<br />
Aue. Der weithin sichtbare gehölzbestan<strong>de</strong>ne Ortsrand wird<br />
überbaut, die landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>r gesamten Ortslage<br />
und <strong>de</strong>r landschaftliche Reiz <strong>de</strong>s Erholungsraumes wird<br />
beeinträchtigt<br />
Im unteren Krämer / Neunmorgenstraße<br />
(Einöd-Schwarzenacker)<br />
geplante Gründfläche<br />
(Friedhof) und Mischbaufläche<br />
(Bestand)<br />
geplante Wohnbaufläche Vertretbare Schließung innerörtlicher Freiflächen. Das das<br />
Baugebiet teilen<strong>de</strong>, gehölzbestan<strong>de</strong>ne Kerbtälchen sollte als<br />
siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Erweiterung Rieselberg<br />
(Einöd-Schwarzenacker)<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Planung. Nach Sü<strong>de</strong>n, Osten und Nor<strong>de</strong>n sind<br />
Ortsrän<strong>de</strong>r neu zu entwickeln<br />
Südlich <strong>de</strong>r Schlehhecke, W 607<br />
(Kirrberg)<br />
Am Collinger Berg, W 606<br />
(Kirrberg)<br />
geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />
(geän<strong>de</strong>rte an Bestand<br />
angepasste Abgrenzung)<br />
geplante Wohnbaufläche Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Unproblematische innerörtliche Verdichtung<br />
Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Erhalt landschaftstypischer Streuobstbereiche und<br />
Ortsrandstrukturen<br />
Verlängerung am Lerchenhübel,<br />
W 608-Restfläche<br />
(Kirrberg)<br />
geplante Wohnbaufläche, z.T.<br />
bereits realisiert<br />
bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche<br />
und Wald<br />
(Anpassung an Bestand)<br />
Die Verringerung <strong>de</strong>r Wohnbaufläche auf <strong>de</strong>m bereits bebauten Teil<br />
und <strong>de</strong>r Verzicht <strong>de</strong>r Inanspruchnahme von Wald wird begrüßt<br />
Erweiterung am Eckwald<br />
(Kirrberg)<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische innerörtliche Verdichtung<br />
Erweiterung Schützenhaus<br />
(Kirrberg)<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />
(2 Teilflächen)<br />
Die nördliche Teilfläche ist unproblematisch, auf die südliche<br />
Teilfläche sollte verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />
Lage im Landschaftsschutzgebiet, Inanspruchnahme<br />
kleinteiliger, strukturreicher und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r<br />
Streuobstbestän<strong>de</strong>, Zersiedlungsten<strong>de</strong>nz<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 113<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />
Flurname<br />
An <strong>de</strong>r Sau<strong>de</strong>lle<br />
(Websweiler)<br />
<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />
Darstellung im FNP<br />
geplante<br />
nach FNP<br />
Nutzung<br />
Beurteilung<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Erweiterung. Auf Ortsrandgestaltung nach Sü<strong>de</strong>n<br />
und Westen ist zu achten<br />
Begründung<br />
Erweiterung Bussardweg, W 705<br />
(Jägersburg)<br />
geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />
(westlich reduziert) und<br />
Fläche für die Landwirtschaft<br />
Die wesentliche Verkleinerung <strong>de</strong>r geplanten Wohnbaufläche wird<br />
begrüßt. Die verbleiben<strong>de</strong> Baufläche ist unproblematisch. Auf<br />
Ortsrandgestaltung nach Nor<strong>de</strong>n und Osten ist zu achten<br />
Erhaltung von geschützten Biotopen (§ 25 SNG) und<br />
landschaftstypischer Streuobstwiesen<br />
Am Eiskeller, W 706<br />
(Jägersburg)<br />
geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />
(verkleinert) und Wald<br />
Die Verkleinerung <strong>de</strong>r geplanten Wohnbaufläche ist zu begrüßen.<br />
Die verbleiben<strong>de</strong> Wohnbaufläche ist als innerörtliche Verdichtung<br />
vertretbar<br />
Erhaltung von Waldflächen, Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
landschaftlichen Einbindung<br />
Kleines Hammerloch, 2.BA<br />
(Jägersburg)<br />
Fläche für die Landwirtschaft,<br />
Wald, Aufforstungsfläche<br />
geplante Wohnbaufläche<br />
Große Wohnbaufläche in großer Entfernung zur Ortsmitte.<br />
Ausgleich für entfallen<strong>de</strong> Heckenstrukturen erfor<strong>de</strong>rlich. Ortsrandgestaltung<br />
nach Nor<strong>de</strong>n notwendig<br />
Südlich <strong>de</strong>r Websweiler Straße<br />
(Jägersburg)<br />
Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />
und Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Im vorgesehenen Umfang sinnvolle Abrundung. Erhaltungsgebote<br />
o<strong>de</strong>r Neupflanzung von Obstbäumen, Ortsrandgestaltung nach<br />
Sü<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Ausglie<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m LSG erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Vervollständigung <strong>de</strong>r bisher einseitigen Bebauung an <strong>de</strong>r<br />
Websweiler Straße ist sinnvoll (erschlossene Fläche<br />
kurzfristig umsetzbar)<br />
Am Hattweiler Weg<br />
(Jägersburg)<br />
Mischgebiet (Bestand) Fläche<br />
für die Landwirtschaft<br />
geplante Wohnbaufläche<br />
Unproblematische Fläche, aber Entwicklung eines Siedlungsfingers<br />
in die freie Landschaft. Ortsrandgestaltung erfor<strong>de</strong>rlich, das<br />
exponierte Fläche<br />
In <strong>de</strong>r Muhl, G 21<br />
(Jägersburg)<br />
Bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche<br />
(noch nicht bebaut), Wald und<br />
gewerbliche Baufläche<br />
geplante Wohnbaufläche<br />
Sinnvolles Flächenrecycling <strong>de</strong>r freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gewerbefläche,<br />
Inanspruchnahme von Wald und Gärten im geplanten Umfang<br />
vertretbar<br />
An <strong>de</strong>r Wörschweiler Hohl, W 801<br />
(Wörschweiler)<br />
geplante Wohnbaufläche Fläche für die<br />
Landwirtschaft o<strong>de</strong>r Wald<br />
Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung wird begrüßt<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Ortsabschlusses<br />
Zollbahnhof, G 12<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
geplantes Industriegebiet Fläche für Maßnahmen<br />
zum Schutz, zur Pflege<br />
und zur Entwicklung von<br />
Bo<strong>de</strong>n, Natur und<br />
Landschaft<br />
Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung wird begrüßt<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s Zollbahnhofes als Refugium seltener und<br />
bedrohter Tier- und Pflanzenarten<br />
Am Hallenbad, G 14<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
geplantes Gewerbegebiet geplantes Mischgebiet Unproblematische Planän<strong>de</strong>rung<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 114<br />
Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw. geplante Nutzung<br />
Flurname<br />
Darstellung im FNP nach FNP<br />
Erweiterung 1+2 Industriegebiet<br />
West G 15 und G 17<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
geplantes Industriegebiet geplantes Industriegebiet<br />
in erheblich reduziertem<br />
Umfang und Fläche für<br />
Maßnahmen zum Schutz,<br />
zur Pflege und zur<br />
Entwicklung von Bo<strong>de</strong>n,<br />
Natur und Landschaft<br />
Beurteilung<br />
Die Reduzierung <strong>de</strong>s geplanten Industriegebietes ist sehr zu<br />
begrüßen<br />
Begründung<br />
Erhaltung von nach § 25 SNG geschützten Biotopen,<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r Erbachaue als kleinklimatischer<br />
Ausgleichsraum<br />
Große Wiese, G 20<br />
(Wörschweiler)<br />
geplantes Gewerbegebiet<br />
geplantes Gewerbegebiet<br />
(reduziert) und Fläche für<br />
die Landwirtschaft<br />
Die Reduzierung <strong>de</strong>r gewerblichen Baufläche ist zu begrüßen<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r Bliesaue als Überschwemmungsgebiet<br />
Industriegebiet West, G 22<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
geplantes Industriegebiet Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Die Planung wird auf Grund <strong>de</strong>r schlechten Erschließbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Fläche nicht weiter verfolgt<br />
Erweiterung Zun<strong>de</strong>rbaum, NG 1<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Depot am Zun<strong>de</strong>rbaum, NG 2<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
Erweiterung Bosch Ost, NG 3<br />
(Bruchhof-Sanddorf)<br />
Wald geplantes Gewerbegebiet Sehr kritisch zu prüfen<strong>de</strong> Planung Auswirkungen auf das Lokalklima sind zu prüfen.<br />
Weitere Verringerung von Erholungsflächen für <strong>de</strong>n<br />
Stadtteil Erbach-Reiskirchen<br />
Son<strong>de</strong>rbaufläche (Militär<strong>de</strong>pot) gewerbliche Baufläche Unproblematisch Inanspruchnahme von Waldflächen, erheblicher<br />
Ausgleichsbedarf.<br />
Sinnvolle Umnutzung (Flächenrecycling)<br />
Wald gewerbliche Baufläche sehr kritisch, sollte nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Sollte die Planung weiterverfolgt wer<strong>de</strong>n, ist auf Grund <strong>de</strong>r Nähe<br />
zum FFH-Gebiet "Jägersburger Wald und Königsbruch" auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Unmittelbare Nachbarschaft zu FFH-Gebiet (FFH-<br />
Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich),<br />
Ökologisch hochwertige Waldbestän<strong>de</strong> (Altholz)<br />
An <strong>de</strong>r B 423, NG 4<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
Grünfläche, Fläche für Immissionsschutzvorkehrungen<br />
gewerbliche Baufläche<br />
vertretbare Erweiterung, Auswirkungen auf das Lokalklima sollten<br />
geprüft wer<strong>de</strong>n<br />
DSD, NG 5<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
gewerbliche<br />
(Bestand)<br />
Baufläche<br />
geplantes Mischgebiet Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Sinnvolle Umnutzung einer zentrumsnahen Fläche<br />
(Flächenrecycling)<br />
Raststätte <strong>Homburg</strong>, NG 6<br />
(Erbach-Reiskirchen)<br />
geplante Aufforstungsfläche geplantes Gewerbegebiet Unproblematisch<br />
Munitions<strong>de</strong>pot Websweiler, NG 7<br />
(Websweiler)<br />
Gemeinbedarfsfläche<br />
(Bestand)<br />
Gemeinbedarfsfläche<br />
(Bestand) und Wald<br />
(Bestand)<br />
Unproblematisch, Bestandsanpassung<br />
B 12 <strong>Homburg</strong>, NG 8<br />
(<strong>Homburg</strong>)<br />
Gemeinbedarfsfläche<br />
(Bestand)<br />
Son<strong>de</strong>rbaufläche Unproblematisch, geplante Nutzungsän<strong>de</strong>rung<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 115<br />
5. EINGRIFFS - AUSGLEICHSKONZEPT<br />
Der Flächennutzungsplan als vorbereiten<strong>de</strong>r Bauleitplan stellt die<br />
künftige, geplante Flächennutzung für das Stadtgebiet dar. Da die im<br />
FNP dargestellten Planungen in <strong>de</strong>r Regel mit Eingriffen in Natur und<br />
Landschaft verbun<strong>de</strong>n sind, bereitet <strong>de</strong>r Flächennutzungsplan<br />
Eingriffe in Natur und Landschaft vor. Das Baugesetzbuch sieht daher<br />
vor, dass im Flächennutzungsplan Flächen zum Ausgleich dieser<br />
Eingriffe dargestellt und <strong>de</strong>n Eingriffen zugeordnet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Stadt <strong>Homburg</strong> beauftragte 2001 das LandschaftsArchitekturbüro<br />
Glaser mit <strong>de</strong>r Erarbeitung eines Eingriffs - Ausgleichskonzeptes.<br />
Die zentrale Aufgabe <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes - das Bereitstellen<br />
von Ausgleichsflächen für die zu erwarten<strong>de</strong>n Eingriffe - wird<br />
über <strong>de</strong>n Zwischenschritt einer naturschutzfachlichen Bewertung<br />
gelöst. Zum Einsatz kommt ein speziell auf die Verhältnisse <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Homburg</strong> abgestimmtes Punktbewertungsverfahren, welches auch<br />
Grundlage für das kommunale Öko-Konto <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> ist.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichkonzeptes ist die überschlägige Ermittlung<br />
<strong>de</strong>s Ausgleichsbedarfs für die im Flächennutzungsplan<br />
dargestellten, geplanten Wohnbauflächen, Gewerbeflächen und<br />
sonstigen Vorhaben, sowie die Darstellung geeigneter auf die<br />
naturschutzfachlichen Zielsetzungen <strong>de</strong>s Landschaftsplanes und <strong>de</strong>r<br />
Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />
abgestimmten Maßnahmen.<br />
Diese Maßnahmen und das sich daraus ergeben<strong>de</strong> "Aufwertungspotential"<br />
sind <strong>de</strong>n potenziellen Eingriffen gegenübergestellt. Die<br />
Bearbeitung erfolgt GIS gestützt, so dass je<strong>de</strong>r zeit abfragbar ist<br />
welchen Ausgleichsbedarf die Realisierung z.B. einer Wohnbaufläche<br />
erfor<strong>de</strong>rt und welche Ausgleichsmaßnahme das hierfür erfor<strong>de</strong>rliche<br />
"Ausgleichspotential" besitzt.<br />
Die Ausgleichsflächen <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes sollten als<br />
"Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />
von Bo<strong>de</strong>n, Natur und Landschaft" nach § 5 (2) Nr. 10 BauGB bei <strong>de</strong>r<br />
Fortschreibung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 116<br />
Eine Zuordnung bestimmter Ausgleichsflächen zu bestimmten<br />
Bauflächen erfolgte nicht, um das Konzept flexibel handhaben zu<br />
können. Ausschlaggebend für die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen<br />
ist in <strong>de</strong>r Regel die Grundstücksverfügbarkeit. Abhängig<br />
davon können durch das Eingriffs - Ausgleichskonzept z.B. mehrere<br />
kleine o<strong>de</strong>r eine große Maßnahme (in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />
Grundstücksverfügbarkeit bzw. Umsetzbarkeit) zum Ausgleich eines<br />
Eingriffs herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes sind Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsplanes und in <strong>de</strong>r Karte Eingriffs - Ausgleichskonzept<br />
dargestellt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 117<br />
6. LANDESPFLEGERISCHES ENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
6.1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DAS STADTGEBIET<br />
Nach <strong>de</strong>r Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten,<br />
<strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes sowie <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />
und geplanten Nutzungen können die in <strong>de</strong>n Naturschutzgesetzen<br />
formulierten allgemeinen Ziele und Grundsätze von<br />
Naturschutz und Landschaftspflege, entsprechend <strong>de</strong>n Gegebenheiten<br />
<strong>de</strong>s Stadtgebietes, konkretisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Im besie<strong>de</strong>lten Bereich sind Teile von Natur und Landschaft,<br />
auch begrünte Flächen und <strong>de</strong>ren Bestän<strong>de</strong>, in beson<strong>de</strong>rem<br />
Maß zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln (BNatSchG § 2<br />
Abs. 2).<br />
Dies betrifft im beson<strong>de</strong>ren die im Abschnitt 4.1 genannten<br />
innerörtlichen Grün- und Freiflächen und die Siedlungsbiotope.<br />
Diese sind von Bebauung freizuhalten und zu naturnahen, siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
und biotopvernetzen<strong>de</strong>n Grünflächen und<br />
Grünzügen zu entwickeln.<br />
- Der Verbrauch <strong>de</strong>r sich erneuern<strong>de</strong>n Naturgüter ist so zu steuern,<br />
daß sie nachhaltig zur Verfügung stehen (BNatSchG § 2 Abs. 3).<br />
Daher sollten die Wasserrechte, die im Königsbruch, Closenbruch<br />
und im Höllengraben vergeben sind, kritisch überprüft und<br />
gegebenenfalls korrigiert wer<strong>de</strong>n. Zur Frage, ob die <strong>de</strong>rzeitige<br />
Grundwasserentnahme Langzeitfolgen wie etwa Verän<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Vegetation nach sich zieht, sollten entsprechen<strong>de</strong> wissenschaftliche<br />
Untersuchungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 118<br />
- Der Bo<strong>de</strong>n und seine natürliche Fruchtbarkeit ist zu erhalten<br />
(BNatSchG § 2 Abs. 4).<br />
Zur Erhaltung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns als nicht erneuer- o<strong>de</strong>r vermehrbares<br />
Naturgut muss in erster Linie <strong>de</strong>r Landschaftsverbrauch verringert<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies ist durch sparsame Baulandausweisungen<br />
und verdichtete Bauweisen möglich. Zusätzlich besteht ein<br />
relativ hohes Potential zur Revitalisierung von Bö<strong>de</strong>n durch<br />
Flächenentsiegelungen im privaten und industriellen Bereich.<br />
Zur Vermeidung mechanischer Schädigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />
(Verdichtung, Erosion) sollen in <strong>de</strong>r Landwirtschaft bo<strong>de</strong>nschonen<strong>de</strong><br />
Wirtschaftsweisen, vor allem in <strong>de</strong>n potentiell erosionsund<br />
überschwemmungsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen, angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r stofflichen Belastung ist durch<br />
lokale Maßnahmen (Sanierung von Altlasten, Verringerung<br />
lokaler Emissionen) nur in vergleichsweise geringem Umfang<br />
möglich.<br />
- Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die Gewinnung<br />
von Bo<strong>de</strong>nschätzen sind durch Rekultivierung o<strong>de</strong>r naturnahe<br />
Gestaltung auszugleichen (BNatSchG § 2 Abs. 5).<br />
- Wasserflächen sind zu erhalten und zu vermehren. Gewässer<br />
sind vor Verunreinigungen zu schützen, ihre natürliche Selbstreinigungskraft<br />
ist zu erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rherzustellen. Der rein<br />
technische Ausbau von Gewässern ist zu vermei<strong>de</strong>n<br />
(BNatSchG § 2 Abs. 6).<br />
Entsprechend dieser Zielsetzung ist die Renaturierung <strong>de</strong>s<br />
Erbaches nach <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>s Parallelsammlers anzustreben.<br />
Die teilweise ausgebauten, bzw. durch Steinschüttungen<br />
gesicherten Fließgewässer wie Blies, Lambsbach und Schwarzbach<br />
sollten <strong>de</strong>r sogenannten "passiven Renaturierung" überlassen<br />
wer<strong>de</strong>n. Naturnahe Bäche und Weiher wie z.B. <strong>de</strong>r Felsbach,<br />
<strong>de</strong>r Feilbach, <strong>de</strong>r Möhlwoog und <strong>de</strong>r Spickelweiher sollten<br />
weitgehend sich selbst überlassen wer<strong>de</strong>n.<br />
- Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Klimas, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s örtlichen<br />
Klimas, sind zu vermei<strong>de</strong>n (BNatSchG. § 2 Abs. 8).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 119<br />
Daher müssen klimatische Ausgleichsflächen (Wäl<strong>de</strong>r, große<br />
Offenlandbereiche) und Kaltluftbahnen insbeson<strong>de</strong>re im Siedlungsbereich<br />
freigehalten wer<strong>de</strong>n. Klimatisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>, freizuhalten<strong>de</strong><br />
Flächen sind die Erbachaue südlich und nördlich <strong>de</strong>s<br />
Stadtkerns, das Closen- und Königsbruch und das Bee<strong>de</strong>r<br />
Bruch.<br />
- Die Vegetation ist im Rahmen einer ordnungsgemäßen Nutzung<br />
zu sichern, dies gilt hauptsächlich für Wald, sonstige geschlossene<br />
Vegetations<strong>de</strong>cken und die Ufervegetation (BNatSchG § 2<br />
Abs. 9).<br />
Demnach sind die großen zusammenhängen<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Stadtgebietes zu erhalten. Siedlungserweiterungen und Straßenbau<br />
dürfen nicht dazu führen, daß die Waldflächen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Naturraum <strong>Homburg</strong>er Becken nördlich von<br />
<strong>Homburg</strong> (Erbach-Reiskirchen), weiter zerschnitten wer<strong>de</strong>n. Ein<br />
Ausbau <strong>de</strong>r ehemaligen Bahnlinie nach Waldmohr als Autobahnzubringer<br />
o<strong>de</strong>r eine Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Industriegebietes Ost<br />
nach Nor<strong>de</strong>n sollten daher unterbleiben.<br />
- Die wildleben<strong>de</strong>n Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften<br />
sind in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen<br />
Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensstätten und Lebensräume<br />
(Biotope) sowie ihre sonstigen Lebensbedingungen sind zu<br />
schützen, zu pflegen, zu entwickeln und wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />
(BNatSchG § 2 Abs. 10).<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 120<br />
Zur Realisierung dieses Grundsatzes sind eine Reihe von Unterzielen<br />
und Maßnahmen notwendig:<br />
- die Erhaltung <strong>de</strong>r vergleichsweisen extensiven Landwirtschaft<br />
in Kirrberg und nordwestlich Jägersburg<br />
- die Aufstellung eines Entwicklungskonzeptes für die Bliesaue,<br />
das <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>s Naturschutzes<br />
Rechnung trägt<br />
- die Sicherung <strong>de</strong>s Zollbahnhofgelän<strong>de</strong>s mit seiner artenreichen<br />
seltenen Flora und Fauna<br />
- die flächenhafte Umsetzung <strong>de</strong>r naturnahen Waldwirtschaft<br />
und Erhalt naturnaher Altholzbestän<strong>de</strong><br />
- die Aufstellung und Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsplänen<br />
für die Naturschutzgebiete <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />
- die Aufstellung eines Entwicklungskonzeptes für <strong>de</strong>n Landschaftskomplex<br />
Jägersburger Moor, Lin<strong>de</strong>nweiher Tal,<br />
Lin<strong>de</strong>nweiher Wald und das Königsbruch<br />
- Die Sicherung, Pflege und Entwicklung naturraumtypischer<br />
und repräsentativer Biotoptypen (vgl. "Zielsetzungen für Naturschutz<br />
und Landschaftspflege")<br />
- Für Nah- und Ferienerholung und sonstige Freizeitgestaltung<br />
sind in ausreichen<strong>de</strong>m Maße geeignete Flächen zu erschließen,<br />
zweckentsprechend zu gestalten und zu erhalten (BNatSchG<br />
§ 2 Abs. 11).<br />
Die Stadt <strong>Homburg</strong> verfügt durch die zahlreichen Spiel- und<br />
Sportanlagen sowie die umgeben<strong>de</strong> Landschaft - insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n Saarbrücken-Kirkeler-Wald, die Bliesaue und das Naherholungsgebiet<br />
Jägersburg) über ein relativ gutes Erholungs- und<br />
Freizeitangebot. Lediglich die sehr dicht besie<strong>de</strong>lten Stadtteile<br />
Erbach-Reiskirchen und <strong>Homburg</strong> Mitte sind mit leicht erreichbaren,<br />
naturnahen Freiflächen weniger gut ausgestattet. Aus<br />
diesem Grund sind die Erbachaue im Süd- und Nordteil sowie<br />
<strong>de</strong>r Schloßberg zu erhalten und entsprechend zu entwickeln.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 121<br />
- Der Zugang zu Landschaftsteilen, die sich nach ihrer Beschaffenheit<br />
für die Erholung <strong>de</strong>r Bevölkerung beson<strong>de</strong>rs eignen, ist<br />
zu erleichtern (BNatSchG § 2 Abs. 12).<br />
Probleme ergeben sich auch hier in <strong>de</strong>n Stadtteilen Erbach-<br />
Reiskirchen und <strong>Homburg</strong>-Mitte. Die Bun<strong>de</strong>sstraße 423, die<br />
Autobahn 6, die Umgehung Erbach und die Landstraße 1.0.119<br />
behin<strong>de</strong>rn in diesen Stadtteilen <strong>de</strong>n Zugang zur freien<br />
Landschaft. Daher muss <strong>de</strong>r Zugang zu <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Erbachaue und Schloßberg unbedingt erhalten und ausgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von beson<strong>de</strong>rs<br />
charakteristischer Eigenart sind zu erhalten. Dies gilt auch<br />
für die Umgebung geschützter o<strong>de</strong>r schützenswerter Kultur-,<br />
Bau- und Bo<strong>de</strong><strong>de</strong>nkmäler (BNatSchG § 2 Abs. 13).<br />
Eine laufend aktualisierte Liste <strong>de</strong>r Bau<strong>de</strong>nkmäler wird beim<br />
Staatlichen Konservatoramt und <strong>de</strong>r Unteren Denkmalschutzbehör<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> geführt.<br />
Erhaltenswerte Kulturlandschaftsteile sind im Stadtgebiet vor<br />
allem die extensiv genutzten o<strong>de</strong>r gepflegten Son<strong>de</strong>rstandorte<br />
wie z.B. die Kalkhalbtrockenrasen bei Kirrberg, die Pfeifengraswiesen<br />
im Königsbruch und die extensiven Feucht- und Nasswiesen<br />
im Lambsbachtal und <strong>de</strong>r Bliesaue.<br />
Die be<strong>de</strong>utendsten Kultur<strong>de</strong>nkmäler, <strong>de</strong>ren Umfeld von Störungen,<br />
Bebauungen etc. freizuhalten sind, sind das Römermuseum<br />
mit angrenzen<strong>de</strong>m Grabungsschutzgebiet und die<br />
Ruinen von Schloß Karlsberg ferner die Ruinen auf <strong>de</strong>m<br />
Schloßberg, sowie die Klosterruinen und Schloß Gutenbrunnen<br />
bei Wörschweiler.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 122<br />
6.2 ENTWICKLUNGSZIELE DER DATEN ZUM ARTEN- UND<br />
BIOTOPSCHUTZ IM SAARLAND<br />
Die Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />
stellen das fachliche Rahmenprogramm für <strong>de</strong>n biotischen<br />
Ressourcenschutz im Saarland dar. Sie liefern Daten,<br />
Bewertungen und Zielsetzungen für das ganze Land und sind<br />
Arbeitsgrundlage <strong>de</strong>r Naturschutzbehör<strong>de</strong>n.<br />
Das ABSP ist Grundlage für die Ausweisung von Schutzgebieten<br />
und soll als Leitlinie für die zielgerichtete Umsetzung <strong>de</strong>r Eingriffs-<br />
Ausgleichsregelung sowie <strong>de</strong>n effizienten Einsatz von För<strong>de</strong>rmitteln<br />
im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege dienen<br />
Die Zielsetzungen <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und Biotopschutz im<br />
Saarland sind in die Landschaftspläne zu übernehmen und ggf.<br />
weiter zu differenzieren und zu <strong>de</strong>taillieren.<br />
Die Leitbil<strong>de</strong>r und Entwicklungsziele <strong>de</strong>s ABSP sind zunächst<br />
Naturraum bezogen entwickelt.<br />
Für das Stadtgebiet gelten folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />
Naturraum "St. Ingberter Senke"<br />
• Extensivierung (Reduzierung <strong>de</strong>r Düngung, Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Schnitthäufigkeit, zeitliche Rückverlegung <strong>de</strong>r Mahd) <strong>de</strong>r<br />
gesamten Grünland-Nutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue,<br />
• Schutz durch Flächenversicherung (ggf. Ausweisung als NSG)<br />
<strong>de</strong>r gesamten Bliesaue zwischen Einöd und Webenheim;<br />
Erarbeitung eines speziellen Nutzungskonzeptes zur<br />
Einführung einer extensiven Grünlandnutzung.<br />
Naturraum "<strong>Homburg</strong>er Becken"<br />
• Schutz durch Flächensicherung (Ausweisung als GLB) aller<br />
Sandfel<strong>de</strong>r und Binnendünen im Naturraum (z.B. die<br />
Sandrasen mit Kiefernriegel nordöstlich Bruchhof, die<br />
Binnendüne bei <strong>Homburg</strong> usw.),<br />
• Pflege- und Entwicklungsplan für <strong>de</strong>n alten "Zollbahnhof" bei<br />
<strong>Homburg</strong>,<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 123<br />
• Maßnahmenkonzept zum Erhalt <strong>de</strong>s NSG "Jägersburger Moor"<br />
u.a. durch eine län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Regelung zur Trinkwasserför<strong>de</strong>rung;<br />
ökosystemare Inventur <strong>de</strong>r gleichnamigen Naturwaldzelle<br />
"Jägersburger Moor",<br />
• Ausweisung <strong>de</strong>s "Königsbruch" incl. <strong>de</strong>r nordöstlich an das<br />
Königsbruch anschließen<strong>de</strong>n Fläche zwischen Landstraße,<br />
Lan<strong>de</strong>sgrenze und Eisenbahn (= Zwischenmoorsenke mit<br />
großen Bestän<strong>de</strong>n an Wollgras Eriophorum angustifolium); auf<br />
diese Weise kann ein län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>r Biotopverbund<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die auf rheinland-pfälzischer Seite<br />
gelegenen Flächen sind bereits als NSG geschützt,<br />
• Erstellen eines Konzeptes für eine insgesamt umweltschonen<strong>de</strong><br />
Trinkwasserför<strong>de</strong>rung im gesamten Naturraum.<br />
Naturraum "Saarbrücken-Kirkeler Wald"<br />
Wertbestimmend ist die Unzerschnittenheit <strong>de</strong>s Naturraumes, <strong>de</strong>r<br />
als geschlossener Waldbestand von Saarbrücken über St. Ingbert<br />
bis nach <strong>Homburg</strong> reicht. Primäres Ziel ist es, <strong>de</strong>n geschlossenen<br />
Waldbestand in seiner Gesamtheit zu erhalten. Dies wird durch die<br />
naturnahe Waldwirtschaft (die u.a. Kahlschläge verbietet) gewährleistet.<br />
Ausgehend von <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Naturraum charakteristischen Buntsandsteinformationen,<br />
liegt ein thematischer Schwerpunkt auf <strong>de</strong>m<br />
Erhalt bzw. Pflege <strong>de</strong>r Buntsandsteinfelsen incl. <strong>de</strong>r dort leben<strong>de</strong>n<br />
Pflanzengesellschaften (in <strong>de</strong>r Regel Moose).<br />
Neben <strong>de</strong>n naturraumbezogenen Entwicklungszielen wur<strong>de</strong> ein<br />
sogenanntes Zielartenkonzept entwickelt.<br />
Gelingt es, die "gewünschten" Zielarten durch Maßnahmen <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzes auf die jeweilige Fläche "zu bringen", ist ein großer<br />
Schritt im Hinblick auf eine erfolgreiche Umsetzung <strong>de</strong>s ABSP<br />
getan.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 124<br />
Die Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland favorisieren<br />
als mittelfristiges Ziel eine großflächige Extensivierung <strong>de</strong>r<br />
Grünlandnutzung, insbeson<strong>de</strong>re zwischen Limbach und<br />
Webenheim. Als Monitor, d.h. als Kontrollparameter zum Erreichen<br />
dieses Zieles, kann <strong>de</strong>r Weißstorch gelten. Gelingt es, <strong>de</strong>n<br />
Weißstorch auf Dauer wie<strong>de</strong>r als Brutvogel im Gebiet zu etablieren,<br />
ist diese Zielsetzung <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und Biotopschutz im<br />
Saarland, auch im Hinblick auf die För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />
hochsensibeler Arten, erfolgreich umgesetzt.<br />
Chancen für eine Wie<strong>de</strong>reinbürgerung <strong>de</strong>s Weißstorches sind<br />
durchaus gegeben; vorausgesetzt die Rahmenparameter<br />
(Extensive Grünlandnutzung, Nass- und Feuchtwiesen) treffen zu.<br />
Neben <strong>de</strong>m Weißstorch wird <strong>de</strong>r Moorfrosch als Zielart<br />
herausgestellt.<br />
Der Moorfrosch ist Zielart für die Entwicklung <strong>de</strong>r Feuchtgebiete im<br />
oberen Lambsbachtal, im Königsbruch und im Closenbruch.<br />
Weitere Zielarten sind Wiesenbrüter im Königsbruch.<br />
Weiterhin hat das ABSP Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Biotopverbun<strong>de</strong>s entwickelt.<br />
Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Biotopverbun<strong>de</strong>s sind für folgen<strong>de</strong><br />
Biotopkomplexe vorgesehen:<br />
Entwicklung naturraumtypischer, standortgerechter Wäl<strong>de</strong>r<br />
Die Entwicklung naturraumtypischer, standortgerechter Wäl<strong>de</strong>r ist<br />
insbeson<strong>de</strong>re für die Wäl<strong>de</strong>r im <strong>Homburg</strong>er Raum und <strong>de</strong>n großen<br />
Teil <strong>de</strong>s Saarbrücken-Kirkeler Wal<strong>de</strong>s vorgesehen. Während es im<br />
Saarbrücken-Kirkeler Wald insbeson<strong>de</strong>re auf die Entwicklung<br />
naturraumtypischer, bo<strong>de</strong>nsaurer Buchwäl<strong>de</strong>r mit natürlichen Buntsandsteinfelsformationen<br />
ankommt, ist im <strong>Homburg</strong>er Raum (und<br />
hier insbeson<strong>de</strong>re im Forstrevier Jägersburg) die Entwicklung<br />
naturraumtypischer Buchen-Stieleichenwäl<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r gar<br />
Moorbirken-Bruchwäl<strong>de</strong>r möglich.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 125<br />
Entwicklung und Optimierung von naturnahen Fließgewässern<br />
mit ihren Auenbereichen<br />
Diese Maßnahme beinhaltet die Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher<br />
Bachläufe und bezieht sich auf Bachabschnitte sowohl in <strong>de</strong>r<br />
offenen Landschaft (z.B. Erbach, Feilbach usw.) als auch im<br />
besie<strong>de</strong>lten Bereich.<br />
Strukturanreicherung in Agrarlandschaften<br />
Der Saar-Pfalz-Kreis stellt einen insgesamt vielfältig strukturierten<br />
Landschaftsausschnitt dar. Dies stellt die große Anzahl schutzwürdiger<br />
Biotope unter Beweis.<br />
Allerdings gibt es auch im Saar-Pfalz-Kreis landwirtschaftlich<br />
intensiv genutzte, ausgeräumte Landschaften (Umgebung Einöd,<br />
Umgebung Jägersburg), die durch eine Strukturanreicherung<br />
(Schaffung von Korridoren) aufgewertet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Erhaltung intakter, reich strukturierter Kulturlandschaftsausschnitte<br />
Reste von kleinteiliger Wiesen- und Ackernutzung, Streuobstwiesen<br />
usw. weisen daraufhin, dass große Teile <strong>de</strong>r Landschaft<br />
früher an<strong>de</strong>rweitig genutzt waren. Diese Reste reich strukturierter<br />
Kulturlandschaftsausschnitte südlich von Kirrberg gilt es zu<br />
erhalten.<br />
Die Kernflächen <strong>de</strong>s ABSP mit <strong>de</strong>n jeweiligen Entwicklungszielen<br />
und Maßnahmen sind in <strong>de</strong>r Karte "ABSP" dargestellt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 126<br />
6.3 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR TEILBEREICHE DES STADT-<br />
GEBIETES<br />
6.3.1 JÄGERSBURGER MOOR UND KÖNIGSBRUCH<br />
Das Jägersburger Moor und das Königsbruch wur<strong>de</strong>n 2004 als<br />
Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie sind außer<strong>de</strong>m als FFH-<br />
Gebiet gemel<strong>de</strong>t. Die <strong>de</strong>taillierten Pflege- und Entwicklungsziele<br />
sind von <strong>de</strong>r Obersten Natiurschutzbehör<strong>de</strong> im Rahmen eines<br />
Pflege- und Entwicklungsplanes festzulegen<br />
6.3.2 BLIESAUE<br />
Die Bliesaue besitzt als größte Auenlandschaft im Saarland eine<br />
herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Grundwasserschutz, die Grundwasserneubildung,<br />
<strong>de</strong>n Hochwasserschutz, die Erhaltung intakter<br />
Auenökosysteme sowie <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz.<br />
Vorrangiges Ziel für die Bliesaue ist die Freihaltung <strong>de</strong>s gesamten<br />
Talraumes von weiterer Bebauung und Zerschneidung. Der Talraum<br />
<strong>de</strong>r Blies steht für Siedlungserweiterungen und Umgehungsstraßen<br />
nicht zur Verfügung.<br />
Weitere, für die gesamte Aue gelten<strong>de</strong> Zielsetzungen sind:<br />
Die natürliche Auedynamik mit Hochwasser und Überflutungen<br />
<br />
muss wegen ihrer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />
(Versickerung, Rückhaltung) unbedingt erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Grünlandnutzung soll in <strong>de</strong>r gesamten Aue absolute Priorität<br />
<br />
haben.<br />
Die Auswirkungen <strong>de</strong>r Grundwasserentnahmen im Bliestal und<br />
<br />
bei Bee<strong>de</strong>n auf die Aue soll wissenschaftlich untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Grundwassernutzung muss sich am regenerierbaren Wasserdargebot<br />
orientieren und darf die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>r<br />
Aue nicht beeinträchtigen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 127<br />
LEITBILD<br />
INTENSIVGRÜNLAND<br />
Die - bezogen auf <strong>de</strong>n Naturraum - vergleichsweise intensive Grünlandnutzung<br />
ist für die Erhaltung <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen für <strong>de</strong>n<br />
Großteil <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Aue wirtschaften<strong>de</strong>n Betriebe unverzichtbar. Die<br />
vollständige Extensivierung <strong>de</strong>r Grünlandnutzung ist daher ein <strong>de</strong>rzeit<br />
unrealistisches Fernziel, das erst nach einer generellen Trendwen<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Agrarpolitik erreichbar ist.<br />
Ein aus lan<strong>de</strong>spflegerischer Sicht vertretbarer und anzustreben<strong>de</strong>r<br />
Kompromiss zwischen <strong>de</strong>n teilweise differieren<strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r<br />
Landwirtschaft und <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Naturschutzes lässt sich etwa<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen formulieren:<br />
Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>r Flächen mit hoher betrieblicher<br />
<br />
Priorität und vergleichsweise hoher Nutzungsintensität für die<br />
Landwirtschaft<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Intensivgrünlän<strong>de</strong>r hin zu stabilen Wiesen, die<br />
<br />
einen kostenintensiven und unter Naturschutzaspekten nicht<br />
wünschenswerten Umbruch mit Neuansaat überflüssig machen.<br />
Dazu sind eine Reduzierung <strong>de</strong>r Düngung und die Pflege artenreicher<br />
Wiesen erfor<strong>de</strong>rlich (vgl. Thös, 1992).<br />
Soweit dies betriebswirtschaftlich möglich ist, sollte ein "Mahd-<br />
<br />
Management" angestrebt wer<strong>de</strong>n, das eine räumlich und zeitlich<br />
differenzierte Mahd <strong>de</strong>r Aue regelt, so dass für Flora und Fauna<br />
verschie<strong>de</strong>ne Wiesenstadien und Rückzugsmöglichkeiten bestehen.<br />
Optimal wäre eine Überwachung und Kontrolle <strong>de</strong>s<br />
Wiesenbrüterbestan<strong>de</strong>s durch ehrenamtlichen o<strong>de</strong>r Verbandsnaturschutz,<br />
ornithologische Beobachtung u.a. und eine Schonung<br />
von Brutgebieten durch Verlegung von Mahdterminen auf<br />
einen späteren Zeitpunkt.<br />
Entwicklung von Ausgleichsbiotopen (vgl. Kaule) in <strong>de</strong>n Intensivgebieten;<br />
dazu zählen u.a. Gräben mit Ufersäumen, Uferrand-<br />
<br />
streifen an <strong>de</strong>r Blies, Einzelbäume wie z.B. Kopfwei<strong>de</strong>n<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 128<br />
Einzelbetriebliche Beratung und Prüfung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Betriebe im Hinblick auf ihr Extensivierungspotential, damit<br />
<br />
die genannten Maßnahmen und evtl. möglichen Grünlan<strong>de</strong>xtensivierungen<br />
in <strong>de</strong>n Betrieb integriert und Zuschüsse und<br />
Extensivierungsprogramme optimal ausgenutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
LEITBILD<br />
EXTENSIVGRÜNLAND<br />
Eine weitere Nivellierung <strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bliesaue soll unterbleiben.<br />
Die kleinflächig noch vorhan<strong>de</strong>nen artenreichen o<strong>de</strong>r<br />
feuchten Wiesen sollen erhalten und in ihrer <strong>de</strong>rzeitigen Bewirtschaftung<br />
fortgeführt wer<strong>de</strong>n. Bei extensiver Bewirtschaftung dieser<br />
Flächen sollte geprüft wer<strong>de</strong>n, ob die entsprechen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rprogramme<br />
ausgenutzt wer<strong>de</strong>n. Die Nutzung soll in diesen Bereichen<br />
erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; das Brachfallen dieser wenigen<br />
Flächen ist aus Naturschutzsicht nicht wünschenswert.<br />
LEITBILD NATURNAHE<br />
FLIESSGEWÄSSER<br />
Die natürliche Fließgewässerdynamik <strong>de</strong>r Blies sollte zugelassen<br />
wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet, daß natürliche Umgestaltungsprozesse <strong>de</strong>r<br />
Ufer und <strong>de</strong>r Sohle wie z.B. Erosion, Sedimentation, Uferabbrüche,<br />
Auflandungen usw. akzeptiert wer<strong>de</strong>n sollten. Die bestehen<strong>de</strong><br />
Ufersicherung durch Steinschüttungen soll nicht mehr erneuert<br />
o<strong>de</strong>r unterhalten wer<strong>de</strong>n. Durch diese sogenannte passive<br />
Renaturierung ist langfristig die Entwicklung naturnaher Ufer zu<br />
erwarten. Bei größeren Uferabbrüchen müssen evtl. geschädigte<br />
Landwirte entschädigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gräben in <strong>de</strong>r Bliesaue wie Höllengraben, Gerhardsgraben<br />
usw. sollen renaturiert wer<strong>de</strong>n. Dazu sind die Betonhalbschalen zu<br />
entfernen und Uferrandstreifen zu entwickeln. Der Ufergehölzsaum<br />
<strong>de</strong>r Blies soll ergänzt wer<strong>de</strong>n, wobei bevorzugt Steckhölzer aus <strong>de</strong>r<br />
unmittelbaren Umgebung verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 129<br />
6.3.3 ERBACHAUE<br />
Die Erbachaue durchzieht fast das gesamte Stadtgebiet. Sie ist für<br />
die Biotopvernetzung und als siedlungsnahe Freifläche für die Erholungsnutzung<br />
<strong>de</strong>r dichtbesie<strong>de</strong>lten Stadtteile Erbach-Reiskirchen<br />
und <strong>Homburg</strong>-Mitte von großer Be<strong>de</strong>utung. Da <strong>de</strong>r Erbach in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit als Abwassersammler diente und zum Schutz <strong>de</strong>s<br />
Grundwassers mit Betonhalbschalen naturfern ausgebaut wur<strong>de</strong>,<br />
sind Biotop- und Erholungsfunktion stark beeinträchtigt. Da jedoch<br />
Teile <strong>de</strong>r Aue noch nicht überbaut sind, ergeben sich für diese Bereiche<br />
gute Entwicklungsmöglichkeiten (Arbeitsgemeinschaft für<br />
Ökologie, 1989).<br />
Für <strong>de</strong>n gesamten Erbach gelten folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />
Der gesamte potentielle Auenbereich muss von Bebauung und<br />
<br />
Zerschneidung frei bleiben.<br />
Die naturfern ausgebauten Bachabschnitte sollen renaturiert<br />
<br />
wer<strong>de</strong>n; dazu müssen die Betonhalbschalen entfernt und die<br />
Bachquerschnitte naturraumtypisch ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die<br />
natürliche Gewässerdynamik soll nach <strong>de</strong>r Renaturierung<br />
zugelassen, natürliche Uferabbrüche, Anlandungen, Erosionsund<br />
Sedimentationsvorgänge toleriert wer<strong>de</strong>n.<br />
Entlang <strong>de</strong>s Erbaches sollen 10 m breite Uferrandstreifen mit<br />
<br />
Auwald-Initialpflanzungen, Sukzessionsflächen o<strong>de</strong>r extensiver<br />
Grünlandnutzung entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Bachufer sollen mit Ufergehölzen, bevorzugt Erlen und<br />
<br />
Wei<strong>de</strong>n, bepflanzt wer<strong>de</strong>n. Dabei sollen Pflanzen und Stecklinge<br />
in <strong>de</strong>r näheren Umgebung gewonnen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Bepflanzung<br />
sollen sich sonnige und schattige Bachabschnitte abwechseln.<br />
Die Bepflanzung kann im Bereich <strong>de</strong>r durchgängig zu<br />
entwickeln<strong>de</strong>n Uferrandstreifen erfolgen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 130<br />
Im gesamten Einzugsbereich soll eine Schmutz- und Oberflächenwasserentflechtung<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Das Oberflächenwasser<br />
<br />
soll nach einer Vorklärung <strong>de</strong>r Erbachaue zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Zielsetzung soll vorrangig bei <strong>de</strong>r Erweiterung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Neuausweisung von Baugebieten am Rand <strong>de</strong>r Erbachaue<br />
Beachtung fin<strong>de</strong>n. Dadurch wird ein Beitrag zur<br />
Wasserrückhaltung, zur Verbesserung <strong>de</strong>s Ökosystems<br />
Erbachaue und zur Entlastung <strong>de</strong>r Kläranlage geleistet.<br />
Für einzelne Teilbereiche <strong>de</strong>r Erbachaue sind folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen<br />
anzustreben:<br />
OBERLAUF VON<br />
ALTENBREITEN-<br />
FELDERHOF BIS<br />
JÄGERSBURG<br />
Im Oberlauf <strong>de</strong>s Erbaches sind mehrere Fischteiche angelegt wor<strong>de</strong>n,<br />
die sich negativ auf <strong>de</strong>n Wasserhaushalt auswirken. Die<br />
Fischteiche sollten aufgegeben o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Nebenschluss verlegt<br />
wer<strong>de</strong>n, wobei min<strong>de</strong>stens 60 % <strong>de</strong>r Gesamtwassermenge im<br />
Erbach verbleiben sollen. Die Grünlandnutzung im Uferbereich <strong>de</strong>s<br />
Erbaches und <strong>de</strong>s Ebersbaches sollte erhalten wer<strong>de</strong>n. Zum<br />
Schutz <strong>de</strong>r Bachufer soll ein 5 m breiter Uferstreifen ausgezäunt<br />
und nicht bewei<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Grünlandnutzung entlang <strong>de</strong>s<br />
Ebersbaches sollte zur Verringerung <strong>de</strong>r Erosionsgefährdung und<br />
zur Verringerung <strong>de</strong>s Nährstoffeintrags in <strong>de</strong>n Bach auf die<br />
angrenzen<strong>de</strong>n Hangbereiche ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 131<br />
JÄGERSBURGER<br />
WEIHER<br />
Die Jägersburger Weiherkette trägt durch die hohe Verdunstung<br />
<strong>de</strong>r großen Weiher zur kritischen Wassersituation <strong>de</strong>s Erbaches im<br />
Südteil bei. Eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche ist wünschenswert,<br />
aber angesichts <strong>de</strong>r mittlerweile etablierten Freizeitnutzungen<br />
nicht ohne erhebliche Konflikte möglich. Lediglich <strong>de</strong>r Möhlwoog<br />
wird <strong>de</strong>rzeit nicht zur Erholung genutzt, so daß hier eine Verringerung<br />
<strong>de</strong>r Wasserfläche am einfachsten möglich ist. Da <strong>de</strong>r Möhlwoog<br />
jedoch relativ naturnah ausgebil<strong>de</strong>t ist und ökologisch hochwertige<br />
Flachwasser- und Verlandungszonen aufweist, ergeben<br />
sich Zielkonflikte zwischen Naturschutz und Verbesserung <strong>de</strong>s<br />
Wasserhaushaltes. Als anzustreben<strong>de</strong>r Kompromiss wird eine<br />
Verkleinerung <strong>de</strong>r Wasserfläche (Ablassen) und eine Sukzessionsüberlassung<br />
<strong>de</strong>s Weihers vorgeschlagen. Durch die Sukzessionsüberlassung<br />
und <strong>de</strong>n Verzicht auf Unterhaltungsmaßnahmen wird<br />
<strong>de</strong>r Weiher langfristig verlan<strong>de</strong>n, so dass sich die Wasserfläche<br />
weiter reduziert, ohne dass sich die Biotopfunktion schlagartig<br />
verän<strong>de</strong>rt.<br />
Langfristig soll jedoch auf für das Naherholungsgebiet "Jägersburger<br />
Weiher" eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
Der Wasserzu- bzw. -abfluss <strong>de</strong>s Brückweihers und <strong>de</strong>s Schloßweihers<br />
soll so geregelt wer<strong>de</strong>n, dass min<strong>de</strong>stens 60 % <strong>de</strong>r<br />
<br />
Wassermenge im Erbach verbleiben. Durch wasserwirtschaftliche<br />
Berechnungen soll überprüft wer<strong>de</strong>n, ob die <strong>de</strong>rzeitige<br />
Größe <strong>de</strong>r Weiher unter diesen Bedingungen beibehalten<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ist dies nicht <strong>de</strong>r Fall, sollen die Weiher verkleinert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die zwischen Schloß- und Brückweiher liegen<strong>de</strong>n kleinen Teiche<br />
<br />
sollten abgelassen und <strong>de</strong>r Erbach in diesem Bereich als Wiesenbach<br />
mit naturnahen Erholungsmöglichkeiten neu gestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 132<br />
REISKIRCHER MÜHLE<br />
Zwischen Möhlwoog und Reiskirchen wird die Aue landwirtschaftlich<br />
genutzt. Neben erhaltenswerten Feuchtwiesen sind Wei<strong>de</strong>n<br />
und, in geringem Umfang, Äcker anzutreffen, die bis an das Bachufer<br />
heranreichen. In diesem Abschnitt soll ein min<strong>de</strong>stens 5 m<br />
breiter Uferstreifen von <strong>de</strong>r Beweidung ausgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
(Auszäunung).<br />
Die Ackernutzung im unmittelbaren Uferbereich muss aufgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n. Wünschenswert wäre eine vollständige Umwandlung <strong>de</strong>r<br />
Ackerflächen in Grünland. Generell soll die landwirtschaftliche Nutzung<br />
in diesem Bereich zur Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Erbachaue<br />
erhalten bleiben.<br />
REISKIRCHEN-<br />
ERBACH<br />
Für <strong>de</strong>n Bachabschnitt zwischen <strong>de</strong>r A 6 und <strong>de</strong>r Robert-Bosch-<br />
Straße sowie für die Schmalaugräben gelten grundsätzlich die gleichen<br />
Zielsetzungen wie für <strong>de</strong>n vorangegangenen Abschnitt. Die<br />
noch genutzten feuchten und wechselfeuchten Wiesen sollten<br />
weiterbewirtschaftet, die Bachufer von <strong>de</strong>r Beweidung ausgenommen<br />
und Äcker in Grünland umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Da dieser Teil<br />
<strong>de</strong>s Erbaches neben seiner Biotopfunktion eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
als Freiraum für die siedlungsnahe Erholung besitzt, muss <strong>de</strong>r<br />
Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines unbeeinträchtigten Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
beson<strong>de</strong>rs Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n. Daher ist in<br />
diesem Bereich folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />
Die mit Wiesen, Obstbäumen und Gärten ansprechen<strong>de</strong> Gestaltung<br />
<strong>de</strong>s südwestlichen Siedlungsran<strong>de</strong>s von Erbach-Reiskirchen<br />
<br />
muss erhalten und weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Auenbereich sollte durch glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> und beleben<strong>de</strong> Landschaftselemente<br />
ästhetisch aufgewertet wer<strong>de</strong>n. Dazu können<br />
<br />
die Pflanzung von Ufergehölzen, Kopfwei<strong>de</strong>n, markanten Einzelbäumen,<br />
die Erhaltung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Feuchtbrachen und<br />
die Entwicklung blütenreicher, landwirtschaftlich genutzter Wiesen<br />
beitragen. Unter <strong>de</strong>m Erholungs- und Freiraumaspekt übernimmt<br />
die Landwirtschaft in diesem Bereich eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
Sozialfunktion durch Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 133<br />
GEWERBEGEBIET<br />
ROHRWIESEN BIS ZUM<br />
NATURSCHUTZGEBIET<br />
CLOSENBRUCH<br />
Im Gewerbegebiet Rohrwiesen sind die Möglichkeiten zur Renaturierung<br />
begrenzt, da die Bachaue auf einen sehr schmalen Bereich<br />
eingeschränkt ist. In diesem Abschnitt soll lediglich die Verbauung<br />
mit Betonhalbschalen entfernt und die verbleiben<strong>de</strong>n Uferrandstreifen<br />
mit Gehölzen bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
NATURSCHUTZGEBIET<br />
CLOSENBRUCH<br />
Im Naturschutzgebiet durchfließt <strong>de</strong>r Erbach Brachflächen sowie<br />
südlich <strong>de</strong>s Schwimmba<strong>de</strong>s ein Bachröhricht. In diesem Bereich<br />
sollen lediglich die Betonhalbschalen entfernt und <strong>de</strong>r Erbach sich<br />
selbst überlassen wer<strong>de</strong>n.<br />
STADTPARK<br />
Im Stadtpark sollen ebenfalls die Betonhalbschalen entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Verlegung und Mäan<strong>de</strong>rbildung, wie sie aus gestalterischen<br />
Grün<strong>de</strong>n hier vielleicht wünschenswert wären, ist wegen <strong>de</strong>s<br />
sehr geringen Gefälles kaum möglich. Die Hochstau<strong>de</strong>n, Röhrrichtund<br />
Schilfflächen südöstlich <strong>de</strong>s Erbaches sollen als natürlicher<br />
Bestandteil in <strong>de</strong>n Stadtpark integriert wer<strong>de</strong>n. Der Bachlauf sollte<br />
nach Entfernen <strong>de</strong>r Verbauung in seinem gera<strong>de</strong>n Verlauf belassen<br />
und mit Erlen und Wei<strong>de</strong>n bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
INNENSTADT<br />
In <strong>de</strong>r Innenstadt wur<strong>de</strong> im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />
und <strong>de</strong>s Erbachgewölbes eine Freilegung <strong>de</strong>s Erbaches diskutiert.<br />
Da <strong>de</strong>r Straßenraum in <strong>de</strong>r Talstraße jedoch begrenzt ist und<br />
die Erbachaue in diesem Bereich bis zu 4 m hoch überschüttet und<br />
bebaut ist, wur<strong>de</strong> dieses Vorhaben wie<strong>de</strong>r aufgegeben. Die innerstädtische<br />
Verrohrung bleibt auf einer Länge von 2 km bestehen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 134<br />
SÜDLICHE ERBACHAUE<br />
VOM FORUM BIS ZUR<br />
MÜNDUNG IN DIE BLIES<br />
Im Abschnitt südlich <strong>de</strong>s Forums sehen die landschaftspflegerischen<br />
Zielsetzungen die umfangreichsten baulichen Verän<strong>de</strong>rungen<br />
vor. Neben einer Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen und einer<br />
Neuprofilierung <strong>de</strong>s Bachquerschnittes sollte eine Initialpflanzung<br />
erfolgen sowie einige Störelemente eingebracht wer<strong>de</strong>n, so dass<br />
eine passive Renaturierung eingeleitet wird.<br />
Die wertvollen Feuchtbrachen an <strong>de</strong>r neuen Industriestraße und<br />
südwestlich <strong>de</strong>s E-Werkes müssen als Lebensraum seltener Arten<br />
und für diese als Ausgangspunkte zur Wie<strong>de</strong>rbesiedlung <strong>de</strong>r renaturierten<br />
Erbachaue südlich <strong>de</strong>r Stadtmitte erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die vorhan<strong>de</strong>nen Wiesen sollen erhalten, Ackerflächen im potentiellen<br />
Auenbereich in Grünland umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 135<br />
6.4 HANDLUNGSBEZOGENE ENTWICKLUNGSZIELE<br />
Die allgemeinen Entwicklungsziele wer<strong>de</strong>n nachfolgend handlungsbezogen<br />
konkretisiert und <strong>de</strong>n jeweils betroffenen Nutzungen zugeordnet.<br />
Diese handlungsbezogenen Ziele ergeben sich aus <strong>de</strong>m<br />
Landschaftsprogramm <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s nach § 7 SNG. Dabei sind<br />
nur solche Zielsetzungen berücksichtigt, die auf das Stadtgebiet<br />
zutreffen und im Rahmen <strong>de</strong>s Landschafts- bzw. Flächennutzungsplanes<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n können. Detailliertere Zielsetzungen bleiben<br />
unberücksichtigt. Sie sollten auf <strong>de</strong>r Stufe <strong>de</strong>r verbindlichen Bauleitplanung<br />
in Grünordnungs- und Bebauungsplänen eingearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
6.4.1 ZIELE FÜR DIE SIEDLUNGSENTWICKLUNG<br />
- Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, die Nutzungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt sowie Vielfalt,<br />
Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft sind in ihrer<br />
siedlungstypischen Ausprägung zu schützen, zu pflegen und zu<br />
entwickeln.<br />
- Zum Schutz <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sollen Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen (Höfe,<br />
Garageneinfahrten, Stellplätze, Hausvorflächen ...) nicht versiegelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Vorhan<strong>de</strong>ne Versiegelungen sollten, soweit möglich,<br />
rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser als Brauchwasser soll<br />
geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Fließen<strong>de</strong> und stehen<strong>de</strong> Gewässer sollen im innerörtlichen Bereich<br />
vor Überbauung, Verrohrung o.ä. geschützt wer<strong>de</strong>n. Vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Beeinträchtigungen sollen behoben wer<strong>de</strong>n.<br />
- Im besie<strong>de</strong>lten Bereich sollen Freiflächen wie z.B. Parks,<br />
Gärten, Spielplätze, Grünflächen mit Kleingärten o<strong>de</strong>r Sportanlagen<br />
erhalten o<strong>de</strong>r gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 136<br />
- Bei allen Planungen von Bauflächen sollen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Freiflächen in ihrem Funktionsbezug einbezogen wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
soll durch <strong>de</strong>n Landschaftsplan und <strong>de</strong>n Grünordnungsplan<br />
zum Bebauungsplan erfolgen.<br />
- Soweit Freiflächen bepflanzt wer<strong>de</strong>n, soll sich die Bepflanzung<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Funktion <strong>de</strong>r Fläche und <strong>de</strong>m Siedlungscharakter<br />
anpassen. Dabei sollen bevorzugt heimische Pflanzen verwen<strong>de</strong>t<br />
und <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession Raum gegeben wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Pflegeaufwand soll möglichst gering sein.<br />
- Der Landschaftsverbrauch soll durch innerörtliche Aus<strong>de</strong>hnung<br />
<strong>de</strong>r Bausubstanz, verdichtete Bauweisen in Anlehnung an historische<br />
Bauweisen und -formen, Sanierung vorhan<strong>de</strong>ner Bausubstanz<br />
und Schließung von Baulücken verringert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Gewerbe- und Industriegebiete sollen, soweit möglich, durchgrünt<br />
und durch Grünflächen von Siedlungen getrennt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Bepflanzung sollen landschaftstypische, zweckentsprechen<strong>de</strong><br />
Arten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
- Historisch gewachsene Ortsrän<strong>de</strong>r und orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong><br />
Siedlungsbereiche sollen erhalten und entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- Eingetretene Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Orts- o<strong>de</strong>r Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r sollen durch landschaftsgerechte Wie<strong>de</strong>rbzw.<br />
Neuherstellung ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
- Grundsätzlich sind exponierte Hänge, Horizontlinien bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Höhenzüge und Auen von Bebauung freizuhalten.<br />
- Zu Natur- und Wasserschutzgebieten, Gewässern und Waldrän<strong>de</strong>rn<br />
ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand einzuhalten.<br />
- Freiflächen und Grünzüge, die Siedlungsteile räumlich glie<strong>de</strong>rn,<br />
sollen möglichst in Verbindung mit <strong>de</strong>m Außenbereich stehen.<br />
- Fassa<strong>de</strong>n, Wand- und Dachbegrünungen sollten geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 137<br />
- Siedlungsspezifische Elemente wie Obstwiesen, Ru<strong>de</strong>ralflächen,<br />
Kirchtürme, Dachstühle, unverputzte Mauern, die spezialisierten<br />
Pflanzen und Tierarten als Lebensräume dienen, sind zu erhalten.<br />
- Der historisch gewachsene Charakter <strong>de</strong>r Siedlungen, tradierte<br />
Regeln und Erfahrungen bezüglich Gebäu<strong>de</strong>stellung, Proportionen,<br />
Materialien, Farben usw. sollen zur Bewahrung <strong>de</strong>s typischen<br />
Ortsbil<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Bauleitplanung sowie <strong>de</strong>r Dorferneuerung<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Zur Erhaltung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, <strong>de</strong>r Tierund<br />
Pflanzenwelt sowie <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit von<br />
Natur und Landschaft ist eine lan<strong>de</strong>spflegerisch notwendige Siedlungsbegrenzung<br />
zu beachten. Aus <strong>de</strong>n vorangegangenen Bewertungen<br />
ergeben sich "Tabuflächen", die für die Siedlungsentwicklung<br />
nicht zur Verfügung stehen:<br />
die Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Naturraumes Saarbrücken-Kirkeler Wald, die <strong>de</strong>r<br />
<br />
Forstwirtschaft unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange<br />
<strong>de</strong>r Erholungsnutzung vorbehalten bleiben sollen<br />
Die Bliesaue und die Nie<strong>de</strong>rung bei Bee<strong>de</strong>n (Bee<strong>de</strong>r Bruch) sind<br />
<br />
für die Landwirtschaft von existentieller Be<strong>de</strong>utung und sollen<br />
daher <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung unter Beachtung <strong>de</strong>r Belange<br />
<strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutzes und <strong>de</strong>r Erholungsnutzung<br />
dienen.<br />
Die Erbachaue soll freigehalten und renaturiert wer<strong>de</strong>n. Unter<br />
<br />
Mitwirkung <strong>de</strong>r Landwirtschaft soll im Bereich Erbach-Reiskirchen<br />
die Entwicklung einer Erholungslandschaft, in übrigen Bereichen<br />
die ökologische Aufwertung und Biotopvernetzung im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
stehen.<br />
Das Königsbruch soll durch landwirtschaftliche Nutzung für <strong>de</strong>n<br />
<br />
Arten- und Biotopschutz sowie die naturnahe Erholungsnutzung<br />
erhalten und weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Zollbahnhof soll als anthropogene Rückzugsfläche seltener naturraumtypischer<br />
Arten als Naturschutzgebiet ausgewiesen<br />
<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 138<br />
Waldflächen sollen wegen ihrer vielfältigen Funktionen als Biotop,<br />
<br />
Erholungsraum und klimatisch wirksame Frischluftproduzenten<br />
generell erhalten und <strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die wichtigen landwirtschaftlichen Flächen sollen zur langfristigen<br />
<br />
Existenzsicherung <strong>de</strong>r Landwirtschaft im <strong>Homburg</strong>er Raum erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die klimatisch wirksamen Räume und Bereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes,<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Erbachaue, müssen erhalten<br />
<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>r Erhaltung dieser Tabuflächen sind für das gesamte<br />
Stadtgebiet folgen<strong>de</strong> Ziele anzustreben:<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung und Durchgrünung <strong>de</strong>r Gewerbe-<br />
<br />
und Industriegebiete und <strong>de</strong>r Hauptverkehrsachsen<br />
Erhaltung von historisch gewachsenen Ortsrän<strong>de</strong>rn und Entwicklung<br />
von Ortsrän<strong>de</strong>rn an Neubaugebieten zur landschaft-<br />
<br />
lichen Einbindung <strong>de</strong>r Siedlungen<br />
Erhaltung und Entwicklung von innerörtlichen Grünzügen und<br />
<br />
Grünflächen mit Erholungs- und ökologischer Vernetzungsfunktion<br />
spezielle Artenschutzmaßnahmen für bestimmte Tierarten im<br />
<br />
besie<strong>de</strong>lten Bereich wie z.B. Nisthilfen, Öffnen von Dachstühlen<br />
von Scheunen, Kirchen usw. für Schwalben, Turmfalken,<br />
Schleiereulen, Fle<strong>de</strong>rmäuse etc.<br />
Ausbau von Wegen und Plätzen, privaten Hausnebenflächen<br />
<br />
usw. möglichst vermei<strong>de</strong>n. Bei unbedingt notwendigem Ausbau<br />
sollen Bauweisen und Materialien wie z.B. wassergebun<strong>de</strong>ne<br />
Decken, Schotterrasen o<strong>de</strong>r Pflaster mit Rasenfugen verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, die eine Besiedlung mit Pflanzen und Tieren sowie eine<br />
Regenwasserversickerung zulassen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 139<br />
Im einzelnen besteht für die Stadtteile folgen<strong>de</strong>r Handlungsbedarf:<br />
EINÖD<br />
Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />
<br />
Mühlklamm, Donnersklamm, Lambsbachtal, Pfän<strong>de</strong>rbachtal; in<br />
diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />
Erhaltung landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r:<br />
<br />
Streuobstbestän<strong>de</strong> am Nilberg, südlicher Ortsrand zur Schwarzbachaue<br />
Begrünung <strong>de</strong>r Parkplätze <strong>de</strong>r Einkaufsmärkte mit heimischen<br />
<br />
Laubbäumen<br />
landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Neubaugebietes am Sportplatz<br />
<br />
(Rieselberg) durch Entwicklung eines Ortsran<strong>de</strong>s. Bei baulichen<br />
Erweiterungen in diesem Bereich die Gestaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s<br />
zur freien Landschaft beachten<br />
WÖRSCHWEILER<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r Bliesaue von Bebauung, keine Erweiterung <strong>de</strong>r<br />
<br />
Gewerbefläche an <strong>de</strong>r Limbacher Straße<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />
<br />
Kleingärten am Rand <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
Erhaltung und Ausbau <strong>de</strong>r Felsenkeller als Fle<strong>de</strong>rmausbiotope<br />
BEEDEN-SCHWARZENBACH Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />
Lambsbachaue, in diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />
Erhaltung landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r am Jugenddorf<br />
<br />
in Schwarzenbach zur Lambsbachaue hin, am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen,<br />
zur Bee<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rung (Bee<strong>de</strong>r Bruch) hin<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 140<br />
KIRRBERG<br />
Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />
<br />
Lambsbachaue, Talheimerbach, westlich Kalkofer Weg<br />
Erhaltung landschaftsprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r am Colling und zur<br />
<br />
Lambsbachaue hin<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Reste von Dorfbiotopen im alten Ortsteil<br />
Entwicklung von Uferrandstreifen und Ufergehölzen am Lambsbach<br />
<br />
JÄGERSBURG<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r Erbachaue nördlich <strong>de</strong>s Gerstenweges; in diesem<br />
Bereich keine bauliche<br />
<br />
Entwicklung<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r siedlungsnahen Waldflächen und <strong>de</strong>r kleinteiligen,<br />
<br />
z.T. landwirtschaftlich genutzten Flur westlich <strong>de</strong>r Jägersburger<br />
Weiher; in diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />
Verkehrsberuhigung und Begrünung <strong>de</strong>r Saar-Pfalz-Straße<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r dörflichen Ortsrän<strong>de</strong>r<br />
BRUCHHOF-SANDDORF<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s landschaftsprägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s im Südwesten<br />
<br />
zum Closenbruch hin und <strong>de</strong>r siedlungsnahen Waldrän<strong>de</strong>r<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 141<br />
ERBACH-REISKIRCHEN<br />
Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />
<br />
Erbachaue, Erbacher Wald zwischen Berliner Wohnpark und<br />
B 423, Schmalau<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s im Südosten von Reiskirchen zur<br />
<br />
Erbachaue hin<br />
Begrünung <strong>de</strong>r Berliner Straße und <strong>de</strong>r B 423 durch Pflanzung<br />
<br />
von Alleen mit heimischen Laubbäumen verbessern; zwischen<br />
<strong>de</strong>r B 423 und <strong>de</strong>r östlich angrenzen<strong>de</strong>n Wohnbebauung sollten<br />
Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, in <strong>de</strong>r Berliner Straße Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
Begrünung <strong>de</strong>r Robert-Bosch-Straße durch Pflanzung von Alleen<br />
<br />
verbessern<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung im Industriegebiet Ost und <strong>de</strong>r<br />
<br />
Gewerbebebauung an <strong>de</strong>r Berliner Straße; insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Parkplätze sollen mit großkronigen heimischen Laubbäumen<br />
überstellt wer<strong>de</strong>n<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r letzten siedlungsnahen Erholungsbereiche (Erbachaue<br />
und Erbacher Wald) <strong>de</strong>r Stadtteile Erbach-Reiskirchen; in<br />
<br />
diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />
HOMBURG<br />
Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />
<br />
Schloßberg, Erbachaue, Obere Allee, Stadtpark<br />
Entwicklung eines Grünzuges entlang <strong>de</strong>r Talstraße zur Verbindung<br />
<strong>de</strong>r Freiflächen am Forum mit <strong>de</strong>m<br />
<br />
Stadtpark<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung, vor allem <strong>de</strong>r Parkplätze in <strong>de</strong>n<br />
<br />
Industrie- und Gewerbegebieten Ost, Rohrwiesen, Lappentascherhof<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 142<br />
6.4.2 ENTWICKLUNGSZIELE VERKEHR<br />
In <strong>Homburg</strong> ergeben sich durch die hohe Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsplätze<br />
erhebliche Verkehrsprobleme mit <strong>de</strong>m motorisierten Individualverkehr.<br />
Zur Lösung dieser Probleme wer<strong>de</strong>n eine Reihe von<br />
Straßenaus- und -neubaumaßnahmen diskutiert, die aus landschaftspflegerischer<br />
Sicht abzulehnen sind.<br />
Als Zielsetzungen für <strong>de</strong>n Straßen- und Schienenverkehr formuliert<br />
das Landschaftsprogramm:<br />
- Bei Planungen von Verkehrswegen sind sehr strenge Maßstäbe<br />
bei <strong>de</strong>r Überprüfung <strong>de</strong>r Notwendigkeit von Neutrassierungen<br />
und Ausbauten anzulegen. Die Unvermeidbarkeit ist in je<strong>de</strong>m<br />
Einzelfall umfassend zu begrün<strong>de</strong>n.<br />
- Nicht mehr benötigte Verkehrsflächen sollen aufgelassen und<br />
renaturiert wer<strong>de</strong>n, sofern sie nicht an<strong>de</strong>ren sinnvollen Nutzungen<br />
zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Seitenflächen entlang bestehen<strong>de</strong>r und neu zu bauen<strong>de</strong>r<br />
Straßen, Wege und Eisenbahnen sollen landschaftstypisch angelegt<br />
und bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
- An bestehen<strong>de</strong>n Straßen und Wegen im Außenbereich sollen Gehölze<br />
erhalten bzw. neu gepflanzt wer<strong>de</strong>n. Es sind solche Gehölzarten<br />
zu verwen<strong>de</strong>n, die zweckentsprechend sind und in <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Landschaft traditionell das Straßenbegleitgrün darstellen.<br />
- In <strong>de</strong>n Ortslagen sollen entlang von Straßen, an die räumliche<br />
Situation und die Tradition angepasst, Laubbäume erhalten bzw.<br />
neu gepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Der Einsatz von Biozi<strong>de</strong>n und Auftaumitteln ist zu begrenzen.<br />
- Die natur- und landschaftsgerechte Anlage von Geh- und Radwegen<br />
soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Nach Möglichkeit sollen dazu vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Wegtrassen genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 143<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Aufstellung eines Verkehrsgutachtens, das sich nicht im Zählen<br />
<br />
von Autos erschöpft, son<strong>de</strong>rn Möglichkeiten zur Verkehrseinsparung<br />
prüft. Im Sinne von Kosten-Nutzen-Analysen sollten alternative<br />
Konzepte und Maßnahmen zur Verringerung, Vermeidung<br />
und Verlagerung von Verkehr <strong>de</strong>n diskutierten Straßenbaumaßnahmen<br />
gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Mögliche Verkehrseinsparungsmaßnahmen<br />
könnten z.B. sein:<br />
- Buspen<strong>de</strong>ldienste zu <strong>de</strong>n Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-<br />
Takt vom Bahnhof in die Stadtteile und die Industriegebiete<br />
- Honorierung von beson<strong>de</strong>ren Initiativen <strong>de</strong>r Industriebetriebe<br />
(Busdienste, Freikarten o<strong>de</strong>r Zuschüsse für öPNV) durch<br />
Erlass von Stellplatzfläche, die dann für Bauzwecke o<strong>de</strong>r<br />
Grünflächen zur Verfügung steht<br />
- Erhaltung <strong>de</strong>r Bahntrasse nach Waldmohr; Einrichtung einer<br />
S-Bahn-Verbindung Kusel-Waldmohr-<strong>Homburg</strong>-Zweibrücken<br />
prüfen<br />
- Entwicklung und Bezuschussung einer "<strong>Homburg</strong>er Verbundkarte"<br />
(Bahn/Bus) für Berufspendler<br />
- Verbesserung <strong>de</strong>s Radwegenetzes in <strong>de</strong>r Innenstadt, in Jägersburg<br />
(Saar-Pfalz-Straße), Schwarzenbach, Schwarzenacker<br />
(Bun<strong>de</strong>sstraße 423) und Einöd (Hauptstraße); Anlage<br />
straßenunabhängiger Radwege ohne Bordsteinkante,<br />
Kanaleinläufe, Schil<strong>de</strong>r etc.<br />
- Schließen <strong>de</strong>r Lücke (wie <strong>de</strong>rzeit geplant) zwischen Mastau<br />
und Wörschweiler durch Neubau eines Radweges, so daß sich<br />
eine straßenunabhängige Radwegeverbindung von <strong>de</strong>r<br />
Innenstadt nach Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd und<br />
<strong>de</strong>n Erholungsräumen Bliesaue und Blieskastel ergibt.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 144<br />
6.4.3 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT<br />
Im Landschaftsprogramm sind für die Landwirtschaft u.a. folgen<strong>de</strong><br />
Zielsetzungen formuliert:<br />
- Die bäuerliche Landwirtschaft ist zu erhalten, umweltfreundliche<br />
und standortgerechte Produktion in bäuerlichen Haupt- und<br />
Nebenerwerbsbetrieben soll unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Durch Vielfalt <strong>de</strong>r Produktion und naturgemäße Landbewirtschaftung<br />
sollen die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />
beson<strong>de</strong>rer Weise geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Wesentliche Bestandteile<br />
<strong>de</strong>r naturgemäßen Landbewirtschaftung sind: artgerechte Tierhaltung,<br />
Anbau standortgemäßer Feldfrüchte, Fruchtwechsel,<br />
Zwischenfruchtbau, Schutzpflanzungen für <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, das<br />
Kleinklima und die Tierwelt, <strong>de</strong>r Verzicht auf Biozi<strong>de</strong> und mineralische<br />
Stickstoffdünger, maßvolles Ausbringen von Gülle und<br />
Mist sowie die Gründüngung und Kompostwirtschaft.<br />
- Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sollen als Grundlage <strong>de</strong>r<br />
gesun<strong>de</strong>n Ernährung und zur Erhaltung <strong>de</strong>r Kulturlandschaft in<br />
ihrer gewachsenen Struktur und ihrer Erholungswirksamkeit erhalten<br />
bleiben.<br />
- Erosionsanfällige Bö<strong>de</strong>n sollen vor weiteren Gefährdungen geschützt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der Umbruch von Grünland in Überschwemmungsbereichen<br />
und Auen sowie in erosionsgefähr<strong>de</strong>ten Lagen<br />
soll unterbleiben.<br />
- Zur Vermeidung von Belastungen <strong>de</strong>r Oberflächengewässer und<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers soll in Quell- und Uferbereichen sowie in<br />
Wasserschutzzonen II auf die Verwendung von Klärschlamm,<br />
Düngemitteln und Biozi<strong>de</strong>n verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
- Fluren o<strong>de</strong>r Flurteile, die für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz o<strong>de</strong>r<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung<br />
sind, sollen vor schädigen<strong>de</strong>m Einfluss durch die Landwirtschaft<br />
bewahrt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Beseitigung von Hecken, Kleingewässern, Grünlandsenken,<br />
Feldrainen, Waldrän<strong>de</strong>rn usw. stellen vermeidbare Eingriffe in<br />
Natur und Landschaft dar und sind grundsätzlich zu unterlassen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 145<br />
- Das charakteristische Flurbild mit seinen prägen<strong>de</strong>n Teilen wie<br />
z.B. überkommene Abgrenzungen gegen Siedlungen und Wald,<br />
die räumliche Verteilung von Acker- und Grünland, die Grobglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Parzellengefüges, die Ausstattung mit natürlichen<br />
und kulturellen Objekten soll erhalten bleiben.<br />
- Streuobstbestän<strong>de</strong> sollen als wichtiges Element <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
durch Nutzung erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
- Der Bau von Feldwirtschaftswegen soll auf die ökologischen<br />
Verhältnisse, das Relief und das Landschaftsbild erfolgen. Versiegelte<br />
Wege sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage eingehen<strong>de</strong>r einzelbetrieblicher Untersuchungen<br />
formuliert die "Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong><br />
und die Gemein<strong>de</strong> Kirkel" (Thös, 1992) folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />
- Der Bestand und die Entwicklung <strong>de</strong>r wenigen weiterführen<strong>de</strong>n<br />
Betriebe soll durch Planungen <strong>de</strong>r Siedlungsentwicklung o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Natur- und Umweltschutzes nicht gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Flächenansprüche landwirtschaftlicher Betriebe sind bei<br />
relevanten raumbeanspruchen<strong>de</strong>n Planungen zu berücksichtigen.<br />
- Die <strong>de</strong>rzeitigen Formen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Flächennutzung<br />
sollen einkommensneutral <strong>de</strong>n Ansprüchen <strong>de</strong>s Natur- und Umweltschutzes<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Beeinträchtigungen von Natur<br />
und Landschaft durch die Landwirtschaft sollen ohne Einkommensverluste<br />
minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Rückzugsten<strong>de</strong>nzen, vor allem bei landwirtschaftlichen Betrieben<br />
mit geringer Ertragskraft sollen vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
landwirtschaftliche Nutzung soll in <strong>de</strong>rartigen Bereichen aus<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes und zur Verringerung<br />
von Bracheten<strong>de</strong>nzen gestützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 146<br />
- Insbeson<strong>de</strong>re in Kirrberg und in <strong>de</strong>r Erbachaue sollen Möglichkeiten<br />
artverwandter, nicht landwirtschaftlicher Nutzungen<br />
(Obst- und Gartenbauvereine, Freizeit-Tierhaltung, Freizeitgrundstücke<br />
usw.) zur Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
geprüft und die notwendigen Voraussetzungen für <strong>de</strong>ren<br />
Entwicklung geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
- Ausweitung <strong>de</strong>s Feldfutterbaues (Klee, Kleegras, Luzerne) auf<br />
Kosten <strong>de</strong>s betriebswirtschaftlich unrentablen Marktfruchtanbaues.<br />
Dies könnte zur Auflockerung <strong>de</strong>r Fruchtfolge und zum Erhalt <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit beitragen. Zu<strong>de</strong>m wäre durch das zusätzlich gewonnene<br />
Futter mehr Spielraum bei <strong>de</strong>r Rückführung instabiler<br />
Grünlandbestän<strong>de</strong> zu einer stabilen Grünlandnarbe gegeben.<br />
- För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beratung und Information über biologischen<br />
Landbau durch zuständige Stellen <strong>de</strong>s Kreises; einzelbetriebliche<br />
Prüfung <strong>de</strong>s Umstellungspotentials.<br />
- Aufbau neuer Vermarktungsstrategien (Vermarktungsgemeinschaft<br />
für extensiv erzeugtes Rindfleisch) zur Direktvermarktung<br />
- Stabilisierung <strong>de</strong>r intensiv genutzten Grünlän<strong>de</strong>r auf einem<br />
Niveau, das Nachsaaten und Umbruch mit Neuansaaten überflüssig<br />
macht (Zeit- und Kostenersparnis, geringe Umweltbelastung).<br />
Dazu ist eine Verringerung <strong>de</strong>s Düngereinsatzes und die<br />
Pflege artenreicher, weniger ertragreicherer, dafür aber stabiler<br />
Wiesen auf mittlerem Intensitätsnieveau anzustreben. Hierzu<br />
sind gezielte Grünlandberatungen zu entwickeln.<br />
- Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Einkommenssituation vor allem in<br />
Extensiv- und Nebenerwerbsbetrieben sollen, zur Vermeidung<br />
von Betriebsaufgaben, einzelbetriebliche Möglichkeiten zur Umstellung<br />
auf Ammen- bzw. Mutterkuhhaltung und Pensionspfer<strong>de</strong>haltung<br />
geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
- Zur extensiven Bewirtschaftung von Flächen, die vom<br />
Brachfallen gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r bereits brachgefallen sind, müssen<br />
finanzielle Anreize geschaffen wer<strong>de</strong>n. Die erhalten<strong>de</strong> extensive<br />
Landwirtschaft sollte vor allem im Lambsbachtal, in <strong>de</strong>r<br />
Erbachaue bei Erbach-Reiskirchen und im Königsbruch<br />
fortgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 147<br />
- Für Flächen, auf <strong>de</strong>nen die landwirtschaftliche Nutzung im Ausfall<br />
begriffen o<strong>de</strong>r schon ausgefallen ist, sollen aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Naturund<br />
Landschaftsschutzes Anreize zur Aufrechterhaltung o<strong>de</strong>r<br />
Wie<strong>de</strong>raufnahme, z.B. Freizeit-Tierhaltung, geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Weiterentwicklung und verstärkter Einsatz bo<strong>de</strong>n- und umweltschonen<strong>de</strong>r<br />
Bearbeitungsmetho<strong>de</strong>n, vor allem in <strong>de</strong>n vergleichs-<br />
<br />
weise intensiv genutzten Landwirtschaftsbereichen in Einöd und<br />
Schwarzenbach-Bee<strong>de</strong>n; beson<strong>de</strong>rs wichtig ist eine das Grundwasser<br />
nicht gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Nutzung im Wasserschutzgebiet<br />
Bee<strong>de</strong>n<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Biotopausstattung durch Entwicklung von<br />
<br />
Ausgleichsbiotopen (Ufergehölze, Uferrandstreifen, Anlage von<br />
Hecken, Einzelbaumpflanzungen usw.) und Mahd-Management,<br />
das auf wiesenbrüten<strong>de</strong> Vogelarten abgestimmt ist<br />
Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
<br />
bei Wörschweiler und in <strong>de</strong>r Erbachaue<br />
Beibehaltung und Ausweitung <strong>de</strong>s umweltschonen<strong>de</strong>n Maisanbaues,<br />
Versuche zur Übertragung <strong>de</strong>r mechanischen Wild-<br />
<br />
kräuterbekämpfung auf an<strong>de</strong>re Ackerfrüchte<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 148<br />
6.4.4 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE FORSTWIRTSCHAFT<br />
Das Landschaftsprogramm nennt für die Forstwirtschaft folgen<strong>de</strong><br />
Zielsetzungen<br />
- Durch nachhaltige Nutzung soll neben <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>rtrag <strong>de</strong>r<br />
Sozialnutzen (Erholungs-, Klimafunktion) und <strong>de</strong>r ökologische<br />
Nutzen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s optimiert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Vor allem im öffentlichen Besitz befindliche Wäl<strong>de</strong>r sollen naturnah<br />
bewirtschaftet wer<strong>de</strong>n.<br />
- Wäl<strong>de</strong>r sollen grundsätzlich nicht mehr in an<strong>de</strong>re Nutzungsformen<br />
umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Bei unvermeidbaren Waldrodungen<br />
sind Ausgleichsmaßnahmen in Form von Neuaufforstungen vorzusehen.<br />
- Bei <strong>de</strong>r Bestandspflege sollen bereits frühzeitig baumartenreiche<br />
Bestän<strong>de</strong> angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Naturverjüngung <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s soll mit Zäunen gesichert wer<strong>de</strong>n,<br />
solange <strong>de</strong>r Wildbestand dies nicht an<strong>de</strong>rs zulässt.<br />
- Wertvolle o<strong>de</strong>r potentiell wertvolle Waldbiotope sollen erfasst,<br />
geschützt und entwickelt wer<strong>de</strong>n. Ein genügen<strong>de</strong>r Anteil an Totund<br />
Altholz soll für davon abhängige Tierarten erhalten bleiben.<br />
- Teile <strong>de</strong>s schlagweise bewirtschafteten Hochwal<strong>de</strong>s sollen als<br />
Lernorte <strong>de</strong>r Sukzession erhalten und als Naturwaldzellen ohne<br />
Bewirtschaftung ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
- Beispiele und Relikte traditioneller Bewirtschaftungsformen <strong>de</strong>s<br />
Wal<strong>de</strong>s, z.B. Köhlerplätze, Ziehwege, Nie<strong>de</strong>rwäl<strong>de</strong>r, ehemalige<br />
Weiher und Staudämme, historische Wege etc. sollen wegen<br />
ihres lan<strong>de</strong>skundlichen Dokumentationswertes erhalten und gepflegt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 149<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Umsetzung von Zielen <strong>de</strong>r naturnahen Forstwirtschaft<br />
verstärkte Durchforstung junger, naturferner Bestän<strong>de</strong> (Fichten-,<br />
<br />
Douglasien-, Kiefernreinbestän<strong>de</strong>), Auflichtung und För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Sukzession und Entwicklung eines größeren Anteils an<br />
Baumarten <strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation sowie<br />
Pionier- und Nebenbaumarten<br />
Erhaltung ausreichen<strong>de</strong>r Buchen- und Kiefernalthölzer zur<br />
<br />
Sicherung davon abhängiger Tierarten wie z.B. Schwarzspecht,<br />
Hohltaube, Fle<strong>de</strong>rmäuse u.a.<br />
Belassen typischer Biotopstrukturen wie z.B. aufrecht stehen<strong>de</strong>,<br />
<br />
besonnte Stämme toter Bäume, liegen<strong>de</strong> Stämme und größere<br />
Äste, Stubben, faulen<strong>de</strong>s und morsches Totholz auf Windwurfflächen,<br />
die für zahlreiche Käferarten, insbeson<strong>de</strong>re Bock- und<br />
Hirschkäfer, wichtige Lebensräume darstellen<br />
Erhalt beson<strong>de</strong>rs markanter Bäume<br />
Pflanzung und Pflege beson<strong>de</strong>rer Einzelbäume an markanten<br />
<br />
Stellen (Wegkreuzungen, Quellen, Waldrän<strong>de</strong>rn usw.) als Merkzeichen<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Ruinen von Schloß Karlsberg, von ehemaligen<br />
<br />
Köhlerplätzen, Dämmen historischer Weiher, Grenzsteinen und<br />
an<strong>de</strong>ren kulturhistorischen Zeugnissen<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 150<br />
6.4.5 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE WASSERWIRTSCHAFT<br />
Das Landschaftsprogramm formuliert für die Wasserwirtschaft folgen<strong>de</strong><br />
Zielsetzungen:<br />
- Die Gewinnung von Grundwasser soll so gesteuert wer<strong>de</strong>n,<br />
dass höchstens die Grundwasserneubildung genutzt und<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r Vegetation und <strong>de</strong>r<br />
Oberflächengewässer unterbleiben.<br />
- In Gebieten, in <strong>de</strong>nen infolge von Grundwasserför<strong>de</strong>rung ökologische<br />
Schä<strong>de</strong>n erkennbar o<strong>de</strong>r zu befürchten sind, soll die Grundwasserentnahme<br />
auf das verträgliche Maß reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
- Der Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers soll durch Maßnahmen, die die<br />
Versickerung <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschläge sichern und erhalten, unterstützt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dieses Ziel soll auch durch die Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
Wäl<strong>de</strong>r, die Erhaltung und Reaktivierung von Wasserläufen und<br />
versiegelten Flächen angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Eingriffe durch Ausbau und Unterhaltung von Fließgewässern<br />
sollen reduziert und ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Mäan<strong>de</strong>rschleifen,<br />
Prall- und Gleitufer, Verlandungszonen, Stillwasserzonen und<br />
Altarme sollen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
- Natürliche Retentionsräume sollen erhalten bzw. wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- An Fließgewässern sollen natürliche o<strong>de</strong>r naturnahe Vegetationssäume<br />
erhalten bzw. entwickelt wer<strong>de</strong>n. Dazu sollen entsprechend<br />
breite Uferstreifen geschützt und gegebenenfalls in<br />
öffentliches Eigentum überführt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Renaturierung technisch ausgebauter Fließgewässer ist gezielt<br />
anzustreben. Sie ist vorzugsweise dort zu betreiben, wo bereits<br />
eine dafür ausreichen<strong>de</strong> Wasserqualität vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
- Für alle stehen<strong>de</strong>n Gewässer ist eine naturnahe Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Uferzone sowie eine landschaftsgerechte Einbindung in die Umgebung<br />
anzustreben.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 151<br />
- Fischbestän<strong>de</strong> sollen vorwiegend nach ökologischen Gesichtspunkten<br />
bewirtschaftet und reguliert wer<strong>de</strong>n.<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Einrichtung von Flächen für Langzeitbeobachtung <strong>de</strong>r Vegetationsentwicklung<br />
in Wassergewinnungsgebieten zur Abschätzung<br />
<br />
ökologischer Langzeitwirkungen <strong>de</strong>r Grundwasserför<strong>de</strong>rung auf<br />
die Naturschutzgebiete Höllengraben, Closenbruch, Lambsbachtal<br />
sowie das Königsbruch (Monitoring)<br />
Entflechtung von Schmutz- und Oberflächenwasser, För<strong>de</strong>rung<br />
<br />
<strong>de</strong>r Regenwassernutzung und -versickerung; insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
<strong>de</strong>r Ausweisung von Neubaugebieten und bei neuen Industrieund<br />
Gewerbebauten können die technischen Voraussetzungen<br />
dazu häufig geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Wasserflächen (Teichanlagen) am Erbach<br />
Renaturierung <strong>de</strong>s Erbaches, Entfernen <strong>de</strong>r Betonhalbschalen,<br />
<br />
Neuprofilierung <strong>de</strong>r Bachquerschnitte, Abflachen <strong>de</strong>r Ufer, Bepflanzung<br />
und Entwicklung von Uferstreifen<br />
Freihaltung <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />
<br />
entsprechend <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Rechtsverordnung <strong>de</strong>s<br />
Überschwemmungsgebietes<br />
Unterhaltungsarbeiten dürfen nur entsprechend <strong>de</strong>n Grundsätzen<br />
zur Gewässerunterhaltung <strong>de</strong>s Saarländischen Wasser-<br />
<br />
gesetzes erfolgen und sollten abschnittsweise durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
"Passive Renaturierung" von Blies und Lambsbach, d.h. keine<br />
<br />
Unterhaltung <strong>de</strong>r 1973 bis 1981 angelegten Uferverbauung,<br />
statt<strong>de</strong>ssen Einleiten <strong>de</strong>r natürlichen Gewässerdynamik durch<br />
Einbau von Rauhbäumen außerhalb <strong>de</strong>r Ortslagen<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 152<br />
Sukzessionsüberlassung von Felsbach und Feilbach; "passive<br />
<br />
Renaturierung", d.h. keine Unterhaltung von Wasserbauwerken,<br />
statt<strong>de</strong>ssen Zulassen <strong>de</strong>r natürlichen Gewässerdynamik.<br />
Wie<strong>de</strong>rgewinnung <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes am<br />
<br />
Schwarzbach durch Beseitigung <strong>de</strong>s Uferwalls und Abflachung<br />
<strong>de</strong>r Ufer.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 153<br />
6.4.6 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE EINRICHTUNGSGEBUNDENE<br />
ERHOLUNG UND FREIZEITGESTALTUNG<br />
Das Landschaftsprogramm stellt für die einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne<br />
Erholung und Freizeitgestaltung folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen auf:<br />
- Die Neuerrichtung o<strong>de</strong>r Erweiterung von Einrichtungen für die<br />
Erholung soll in beson<strong>de</strong>rem Maß auf die Belange von Naturschutz<br />
und Landschaftspflege abgestimmt wer<strong>de</strong>n und nicht zu<br />
einer Zersie<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Landschaft beitragen.<br />
- Die Erstellung von intensiv zu nutzen<strong>de</strong>n Erholungseinrichtungen<br />
soll in solchen Bereichen ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, die von<br />
beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturhaushalt, für die Pflanzenund<br />
Tierwelt, <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, die Gewässer, das Landschaftsbild<br />
und die natur- und landschaftsbezogene Erholung sind.<br />
- An Erholungseinrichtungen sind bezüglich ihrer Einpassung in<br />
die Landschaft hohe Anfor<strong>de</strong>rungen zu stellen. Die Gestaltung<br />
soll sich an landschaftstypischen Ausprägungen orientieren und<br />
regionaltypische Elemente <strong>de</strong>r Kulturlandschaft integrieren.<br />
- Außerhalb <strong>de</strong>r dafür genehmigten Plätze sollen Natur und Landschaft<br />
belasten<strong>de</strong> Freizeitaktivitäten wie z.B. Motorsport, Mo<strong>de</strong>llflugsport<br />
ganz unterbun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r räumlich und zeitlich eng begrenzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s "sanften Tourismus" soll langfristig geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 154<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
Das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Golfplatzes am Websweilerhof soll auch<br />
<br />
weiterhin <strong>de</strong>r Öffentlichkeit auf Wegen zugänglich und als<br />
Erholungsraum für Websweiler nutzbar sein.<br />
Der Campingplatz im Königsbruch sollte umgestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Die <strong>de</strong>rzeitige Anlage erstreckt sich bandartig um die Weiheranlagen,<br />
so dass eine naturnahe Uferausprägung nicht möglich<br />
und <strong>de</strong>r Zugang zu <strong>de</strong>n Gewässerufern nur eingeschränkt<br />
möglich ist. Anzustreben ist eine stark konzentrierte, flächige<br />
Aus<strong>de</strong>hnung am Ostufer <strong>de</strong>r Weiher. Die <strong>de</strong>m Königsbruch zugewandten<br />
Ufer sollten <strong>de</strong>r natürlichen Entwicklung überlassen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Mo<strong>de</strong>llflugbetrieb in <strong>de</strong>r Bliesaue in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
<strong>de</strong>s Naturschutzgebietes Höllengraben sollte eingestellt<br />
<br />
wer<strong>de</strong>n. Das NSG stellt einen wichtigen Lebensraum für seltene<br />
Vogelarten dar, die durch Mo<strong>de</strong>llflugzeuge (Feindbildwirkung)<br />
erheblich gestört wer<strong>de</strong>n.<br />
Das ADAC-Bergrennen soll eingestellt o<strong>de</strong>r die Streckenführung<br />
<br />
geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Durch die <strong>de</strong>rzeitige Streckenführung wird das<br />
Naturschutzgebiet "Lambsbachtal" durch starken Besucherverkehr,<br />
abgestellte Autos und Müll erheblich beeinträchtigt. Zu<strong>de</strong>m<br />
besteht die Gefahr <strong>de</strong>r Wasserverschmutzung <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />
bei Unfällen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 155<br />
6.4.7 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR NATURSCHUTZ UND LAND-<br />
SCHAFTSPFLEGE<br />
Das Landschaftsprogramm formuliert für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />
- Natürliche und naturnahe Lebensgemeinschaften von Pflanzen<br />
und Tieren, die selten, gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs repräsentativ<br />
und landschaftscharakteristisch ausgeprägt sind - auch solche,<br />
die sich im Stadium <strong>de</strong>r Sukzession befin<strong>de</strong>n - sind zu schützen.<br />
- Lebensgemeinschaften, die durch traditionelle Bewirtschaftungsformen<br />
<strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft entstan<strong>de</strong>n und<br />
repräsentativ ausgeprägt sind, sind durch Fortsetzung dieser<br />
Bewirtschaftung o<strong>de</strong>r Pflegemaßnahmen zu erhalten.<br />
- Verinselte Lebensräume in <strong>de</strong>r Landschaft sind zu erhalten und<br />
vereinzelte Lebensräume in <strong>de</strong>r Landschaft sind zu einem Biotopverbundsystem<br />
zu verbin<strong>de</strong>n.<br />
- Zur Sicherung stadt- und dorftypischer Lebensgemeinschaften<br />
wildleben<strong>de</strong>r Tiere und Pflanzen sind Maßnahmen zur Erhaltung<br />
bestehen<strong>de</strong>r und zur Entwicklung neuer Lebensräume zu ergreifen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re ist <strong>de</strong>r Schutz wertvoller, seltener und gefähr<strong>de</strong>ter<br />
Son<strong>de</strong>rstandorte sicherzustellen.<br />
- Für alle Naturschutzgebiete, erfor<strong>de</strong>rlichenfalls auch für geschützte<br />
Landschaftsbestandteile, sind Pflegepläne zu erstellen.<br />
Ihre Ausführung ist sicherzustellen.<br />
- Für Schutzgebiete und -objekte sind Zustandskontrollen im Hinblick<br />
auf das angestrebte Schutzziel durchzuführen und zu<br />
dokumentieren. Gegebenenfalls sind Pflege, Schutzziel o<strong>de</strong>r<br />
räumliche Begrenzung zu modifizieren.<br />
- Für solche Arten und Lebensgemeinschaften, <strong>de</strong>ren Lebensraum<br />
nicht durch Unterschutzstellung gesichert wer<strong>de</strong>n kann,<br />
sind Artenhilfsprogramme durchzuführen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 156<br />
- Historisch be<strong>de</strong>utsame kulturelle Landschaftsteile wie z.B.<br />
dörfliche Ortsbil<strong>de</strong>r, Wegkreuze, Bildstöcke, Alleen, sind unter<br />
<strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong>de</strong>r Erholungseignung zu schützen und zu<br />
pflegen.<br />
- Einrichtungen für Erholungssuchen<strong>de</strong>, z.B. Parkplätze, Wan<strong>de</strong>rwege,<br />
Ruheplätze etc., müssen an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r örtlichen<br />
Bevölkerung ausgerichtet sein.<br />
- Für die natur- und landschaftsbezogene Erholung sind Landschaftsschutzgebiete<br />
nach SNG auszuweisen. In <strong>de</strong>n Schutzverordnungen<br />
ist die Erhaltung <strong>de</strong>r Erholungseignung als<br />
Schutzzweck zu verankern.<br />
- Am Rand und innerhalb von Siedlungen sollen geeignete<br />
Räume, die leicht erreichbar sind, für die naturorientierte Erholung<br />
erhalten und entwickelt wer<strong>de</strong>n. Diese Erholungsgebiete<br />
sollen durch Fuß- und Radwege erschlossen und mit <strong>de</strong>r Siedlung<br />
verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
HANDLUNGSBEDARF<br />
<br />
Erhaltung, Schutz, Pflege und Entwicklung naturraumtypischer,<br />
<br />
repräsentativer Biotoptypen: beson<strong>de</strong>re Schutzprioritäten bestehen<br />
in <strong>de</strong>n Naturräumen <strong>de</strong>s Bearbeitungsgebietes für folgen<strong>de</strong><br />
Biotoptypen:<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 157<br />
ZWEIBRÜCKER WESTRICH Eichen-Hainbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />
Kalkbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />
wärmelieben<strong>de</strong> Gebüsche<br />
Kalkhalbtrockenrasen<br />
Pfeifengraswiese<br />
HOMBURGER BECKEN<br />
Moorbirken-Bruchwald<br />
feuchter Eichen-Buchen-Kiefernwald<br />
Pfeifengras-Eichenwald<br />
Hainsimsen-Eichen-Buchen-Kiefernwald<br />
Sandkiefernwald<br />
Feuchtgebiete<br />
Borstgras-Besenhei<strong>de</strong><br />
Torfstiche, Übergangsmoorrelikte<br />
Pfeifengraswiesen<br />
Sandrasen<br />
Ackerwildkrautflora auf Sand<br />
ST. INGBERTER SENKE<br />
Hainsimsen-Buchenwald<br />
Sandkiefernbuchenwald<br />
Übergangsmoorrelikte<br />
Verlandungsbereiche stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />
überschwemmte Auwiesen<br />
Feuchtwiesen<br />
Sandrasen<br />
SAARBRÜCKEN-KIRKELER<br />
WALD<br />
Hainsimsen-Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />
Schlucht- und Bacheschenwäldchen<br />
frühjahrsgeophytenreicher Wald<br />
Waldquellen<br />
Übergangsmoorrelikte<br />
Felsenformationen mit Farn-, Moos- und<br />
Flechtenflora<br />
NORDPFÄLZER BERGLAND<br />
Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />
frühjahrsgeophytenreiche Wäl<strong>de</strong>r<br />
Sukzessionsfläche von Borstgrasrasen und<br />
Streuobstwiesen<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 158<br />
Erhaltung von Teilen <strong>de</strong>r Kulturlandschaft, die auf extensive<br />
<br />
Nutzung o<strong>de</strong>r Pflege angewiesen sind. Im Bearbeitungsgebiet<br />
sind dies insbeson<strong>de</strong>re das Lambsbachtal, die Kalk-<br />
Halbtrockenrasen bei Kirrberg, die Pfeifengraswiese im Königsbruch<br />
und die Feuchtwiesen in <strong>de</strong>r Erbachaue bei Reiskirchen.<br />
In diesen Bereichen soll die extensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>raufgenommen wer<strong>de</strong>n. In Einzelfällen<br />
sind Ersatz- o<strong>de</strong>r Folgenutzungen (Pfer<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Schafhaltung)<br />
möglich und sinnvoll.<br />
Die Entwicklung von Biotopverbundsystemen ist in Bereichen<br />
<br />
großflächiger, strukturarmer Nutzungsformen anzustreben. Im<br />
Stadtgebiet trifft dies beson<strong>de</strong>rs für die Bliesaue zu. Für die<br />
Bliesaue sollte langfristig in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Landwirten<br />
ein Biotopverbundsystem aus Ufergehölzen, Uferrandstreifen,<br />
Gräben, Säumen, Wechselbrachen, unterschiedlichen Mahdrhythmen<br />
usw. entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im besie<strong>de</strong>lten Bereich <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> ist die Erbachaue<br />
<br />
von weiterer Bebauung und Zerschneidung freizuhalten und als<br />
naturnaher Grünzug zur Biotopvernetzung und für die Erholungsnutzung<br />
zu entwickeln.<br />
Für die Naturschutzgebiete Höllengraben, Closenbruch und<br />
<br />
Jägersburger Moor sind Pflegepläne zu erstellen und Entwicklungsziele<br />
zu <strong>de</strong>finieren. Die Umsetzung muss gesichert und<br />
von wissenschaftlichen Erfolgskontrollen begleitet wer<strong>de</strong>n. Im<br />
Höllengraben ist eine langsame Austrocknung und Ru<strong>de</strong>ralisierung<br />
zu beobachten; teilweise ist <strong>de</strong>r Schutzgegenstand (z.B.<br />
Pflanzenarten <strong>de</strong>r Roten Liste) beeinträchtigt (Thös, 1992).<br />
Selbst die Avifauna hat sich durch die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse<br />
verän<strong>de</strong>rt (Weyers, mündl.).<br />
Für verschie<strong>de</strong>ne Arten und Artengruppen (Schwalben, Mauersegler,<br />
Wan<strong>de</strong>rfalke, Schleiereule, Fle<strong>de</strong>rmäuse, Amphibien)<br />
<br />
sind Artenhilfsprogramme im besie<strong>de</strong>lten Bereich sinnvoll.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 159<br />
Innerstädtische und fußläufig erreichbare Freiflächen mit guter<br />
<br />
Eignung für die naturorientierte Erholung wie z.B. die Erbachaue,<br />
<strong>de</strong>r Erbacher Wald, <strong>de</strong>r Schloßberg, die Bliesaue, Closenund<br />
Königsbruch sind zu erhalten und aufzuwerten. Neben <strong>de</strong>r<br />
landschaftsästhetischen Aufwertung (z.B. Ortsrandgestaltungen)<br />
ist die Verringerung von Lärmbeeinträchtigungen vor allem im<br />
Erbacher Wald und <strong>de</strong>r nördlichen Erbachaue bei Reiskirchen<br />
durch Lärmschutzmaßnahmen an <strong>de</strong>r A 6 und B 423 anzustreben.<br />
In <strong>de</strong>r südlichen Erbachaue soll die Erholungsqualität<br />
durch die Renaturierung <strong>de</strong>s Erbachs verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7. Handlungsprogramm 160<br />
7. HANDLUNGSPROGRAMM<br />
In <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Tabellen sind für je<strong>de</strong>n Stadtteil die vorgesehenen<br />
Maßnahmen zusammengestellt.<br />
Die Nummern in <strong>de</strong>r ersten Spalte entsprechen <strong>de</strong>nen im<br />
Maßnahmenplan. Ist die Maßnahmennummer grau hinterlegt und<br />
mit <strong>de</strong>m Zusatz ’EA’ versehen, so be<strong>de</strong>utet dies, daß die<br />
Maßnahmen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Eingriffs-<br />
Ausgleichskonzept <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> realisiert wird. Hierbei<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffen<br />
aufgrund geplanter Wohnbau- und Gewerbegebiete. Diese<br />
Maßnahmen wer<strong>de</strong>n größtenteils auf Eigentumsflächen <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Homburg</strong> realisiert. In <strong>de</strong>r zweiten Spalte ist <strong>de</strong>r Standort kurz<br />
beschrieben, in <strong>de</strong>r dritten die Maßnahme o<strong>de</strong>r Planung in<br />
Kurzform aufgeführt. Vorgesehen sind planerische Maßnahmen,<br />
Nutzungsregelungen, Renaturierungen und Pflanzmaßnahmen.<br />
Eine kurze Begründung erfolgt in <strong>de</strong>r vierten Spalte. Die für die<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r jeweiligen Maßnahme zuständigen Stellen wer<strong>de</strong>n<br />
als "Maßnahmensträger" aufgeführt.<br />
Maßnahmen, die innerhalb von Vorranggebieten für die<br />
Landwirtschaft (VL) liegen sind mit VL * in <strong>de</strong>r Spalte<br />
Maßnahmenträger gekennzeichnet. Die Umsetzung dieser<br />
Maßnahmen ist nur im Einvernehmen mit <strong>de</strong>n betroffenen Landwirten<br />
und <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer möglich (siehe hierzu auch Seite 8).<br />
Die Dringlichkeit <strong>de</strong>r Maßnahmen ist in <strong>de</strong>r Spalte "Priorität" eingetragen;<br />
vordringlich umzusetzen wird mit 1 - 2, mittelfristig mit 3 - 5<br />
und langfristig umzusetzen mit 6 - 10 (Jahre) bezeichnet. Ein *<br />
kennzeichnet Brachflächen, die wie bisher <strong>de</strong>r Sukzession überlassen<br />
bleiben sollen o<strong>de</strong>r Flächen, auf <strong>de</strong>nen die <strong>de</strong>rzeitige<br />
Nutzung auf künftig beibehalten wer<strong>de</strong>n soll. Angaben über <strong>de</strong>n<br />
Beginn einer solchen Maßnahme sind <strong>de</strong>shalb nicht möglich.<br />
In <strong>de</strong>r letzten Spalte wird auf <strong>de</strong>n ausführlichen Erläuterungstext<br />
verwiesen.<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 161<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.1 STADTTEIL BEEDEN - SCHWARZENBACH<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />
Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />
Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />
extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
2 Bliesaue,<br />
'Bee<strong>de</strong>r Brünnchen',<br />
'Mastau'<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />
VI (Bliestal von Haseler<br />
Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />
Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />
und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
3 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />
nach § 79 SWG<br />
Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> realisiert<br />
4 Naturschutzgebiet<br />
'Höllengraben'<br />
Aufstellung und Umsetzung eines Pflegeund<br />
Entwicklungsplanes<br />
Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />
zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung <strong>de</strong>s Auwaldfragmentes,<br />
<strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>n-Erlen-Gehölze, Naßwiesen,<br />
Röhrichte, Großseggenrie<strong>de</strong>, Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Quellfluren<br />
und Wasserpflanzengesellschaften;<br />
Sicherung und Entwicklung <strong>de</strong>r Lebensräume für eine<br />
artenreiche Vogelwelt;<br />
Die Folgen <strong>de</strong>r Grundwassernutzung im Bee<strong>de</strong>r Bruch für<br />
die Entwicklungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s NSG müssen beson<strong>de</strong>rs<br />
betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Lan<strong>de</strong>samte für Umweltschutz<br />
1 - 2<br />
5 'Mastau',<br />
'Kaninchesberg',<br />
'Bee<strong>de</strong>r Mühle'<br />
Möglichst umweltschonen<strong>de</strong> Trassenwahl<br />
für die Umgehung Schwarzenacker,<br />
Schwarzenbach<br />
Die Bliesaue sollte wegen ihrer wichtigen Funktion im<br />
Naturhaushalt (Klimaausgleich für die Innenstadt) und ihrer<br />
Be<strong>de</strong>utung für die Landwirtschaft möglichst wenig<br />
zerschnitten wer<strong>de</strong>n. Zu begrüßen ist die von <strong>de</strong>r Stadt<br />
<strong>Homburg</strong> ausgearbeitete neue Trassenvariante <strong>de</strong>r<br />
Umgehung Schwarzenacker, Schwarzenbach.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>,<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 162<br />
6 Siedlungsrand von Bee<strong>de</strong>n<br />
nach Nordwesten<br />
Erhaltung bzw. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ortsund<br />
landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n grünen Ortsran<strong>de</strong>s<br />
bei baulichen Erweiterungen nach<br />
Nordwesten durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />
Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />
(Erhaltungs- und Pflanzgebote,<br />
Grünflächen).<br />
Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />
entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />
zum Bee<strong>de</strong>r Bruch hin bei. Der begrünte Ortsrand zum<br />
Bee<strong>de</strong>r Bruch und zum Höllengraben hin besitzt wichtige<br />
Kulissenfunktion für das Landschaftserlebnis und die Erholungseignung<br />
in diesem Bereich<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
7 Straße 'Am Zweibrücker<br />
Wasserwerk'<br />
Keine weitere Bebauung im Außenbereich<br />
zwischen Schwarzenbach und Johanneum<br />
Eine Zersiedlung <strong>de</strong>s die Ortslagen trennen<strong>de</strong>n Waldstückes<br />
zwischen Schwarzenbach und <strong>Homburg</strong>-Vorstadt<br />
(Johanneum) sollte vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
8 Au<strong>de</strong>nkellertal (Lambsbachtal)<br />
Freihalten von Bebauung, keine Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Bebauung nach Sü<strong>de</strong>n<br />
Erhalt <strong>de</strong>s landschaftlich reizvollen Lambsbachtales mit extensiven<br />
Feuchtwiesen für Landwirtschaft, Erholung und<br />
Naturschutz<br />
Stadtplanung,<br />
betroffene Landwirte<br />
1 - 2<br />
9 Wassergewinnungsgebiet<br />
Bee<strong>de</strong>r Bruch<br />
Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />
Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />
an die Grundwasserneubildung<br />
Vermeidung weiterer Schädigungen und Beeinträchtigungen<br />
<strong>de</strong>s Bee<strong>de</strong>r Bruches und <strong>de</strong>s 'Höllengrabens'<br />
Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Saarbergwerke<br />
1 - 2<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
10<br />
EA<br />
'Mastau'<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />
- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />
standorttypische Wiesengesellschaften<br />
- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />
großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />
räumlich und zeitlich entzerren<br />
- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />
<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />
standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />
Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />
z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze,<br />
Ameisenbläuling u.a.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises und betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
6 - 10<br />
11<br />
EA<br />
'Ebersberg'<br />
'Bee<strong>de</strong>r Mühle'<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung<br />
Die kleinteilige landwirtschaftliche Nutzung sollte zur Erhaltung<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s beibehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Aufgabe <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung auf <strong>de</strong>n<br />
Kuppen von Ebers- und Kaninchesberg sollte eine Aufforstung<br />
mit heimischen, standortgerechten Baumarten geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises und betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
6 - 10<br />
12 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />
Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />
anstreben, keine Entwässerung<br />
Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />
zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Naßwiesen) bei.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises und betroffene Landwirte<br />
*<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 163<br />
13 Blies Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im<br />
Herbst<br />
Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />
Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Uferrandstreifen steht Raum für gewässertypische<br />
dynamische Erosions- und Sedimentationsprozesse<br />
und die naturnahe Uferausbildung zur Verfügung<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises und betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
14<br />
EA<br />
Erbach von Jägerhausstraße<br />
bis zur Mündung in<br />
die Blies<br />
Sukzessionsüberlassung eines mind. 3 m<br />
breiten Uferrandstreifens nach Entfernung<br />
<strong>de</strong>r Betonhalbschalen und Bau <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />
6 - 10<br />
15 Lambsbach Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im<br />
Herbst o<strong>de</strong>r Sukzessionsüberlassung<br />
16 'Bee<strong>de</strong>r Brünnchen' Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzung<br />
Extensive Pflege und Unterhaltung <strong>de</strong>r<br />
Teiche, entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />
Im Flächennutzungsplan als Grünfläche mit<br />
Zweckbestimmung 'Naherholung' (nicht,<br />
wie bisher, 'Ökologischer Ausgleich') darstellen.<br />
Teiche und Gehölze tragen wesentlich zur Eingrünung <strong>de</strong>r<br />
Ortslage bei und wer<strong>de</strong>n vielfältig zur Erholung genutzt;<br />
Erholungsnutzung ist unproblematisch.<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer<br />
3 - 5<br />
*<br />
17 Fichteiche südlich <strong>de</strong>s<br />
'Bee<strong>de</strong>r Brünnchens' und<br />
am Ebersberg<br />
Unterhaltung <strong>de</strong>r Teiche entsprechend <strong>de</strong>m<br />
Gewässererlaß<br />
Entwicklung naturnaher Uferzonen und Vermeidung von<br />
Belastungen <strong>de</strong>s Gewässerhaushaltes<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer<br />
3 - 5<br />
18 Brachflächen am<br />
Kaninchesberg<br />
Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Brachflächen<br />
Langfristig Entwicklung naturnaher Gebüsche und Wäldchen<br />
Eigentümer *<br />
19 Wasserschutzgebiet<br />
Bee<strong>de</strong>n<br />
Landwirtschaftliche Nutzung (Düngung und<br />
Pflanzenschutz auf Ackerflächen, Gülle auf<br />
Grünland) auf Grundwassernutzung abstimmen<br />
Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im 'Bee<strong>de</strong>r Bruch' und<br />
'Bee<strong>de</strong>r Flur'<br />
Untere und Oberste Wasserschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte,<br />
Saarbergwerke VL *<br />
1 - 2<br />
20 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze<br />
anstreben<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 164<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
21 Blies 'Passive' Renaturierung<br />
- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />
(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />
von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />
- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />
mit Steinschüttungen<br />
22 Erbach Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />
Bei ausreichen<strong>de</strong>r Wassermenge 'passive'<br />
Renaturierung (vgl. Maßnahme Nr. 21 ) einleiten<br />
Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />
und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />
Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />
sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />
Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />
(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />
gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle<br />
Verbesserung und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen<br />
für Pflanzen- und Tiergesellschaften<br />
Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
6 - 10<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
23 Frei- und Grünflächen<br />
öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />
Anlagen,<br />
große Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />
gesamten Ortslage,<br />
evangelische Kirche,<br />
Schulhaus,<br />
Grünanlage am Turm,<br />
Jugenddorf<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />
Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />
heimischen Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetaion und<br />
Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />
Grün-, Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Obst- und Gartenbauvereine<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 165<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
24 Erbach von Jägerhausstraße<br />
bis zur Mündung in<br />
die Blies<br />
Abschnittsweise Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />
mit Ufergehölzen nach Entfernung <strong>de</strong>r<br />
Betonhalbschalen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />
Vögel<br />
Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />
Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
VL *<br />
6 - 10<br />
25 Blieskasteler Straße Pflanzung von Hausbäumen (z.B. Lin<strong>de</strong>,<br />
Walnuß. Birne) auf geeigneten Hausvorflächen<br />
Neuentwicklung orts- und landschaftstypischer Grünstrukturen,<br />
gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 166<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.2 STADTTEIL BRUCHHOF - SANDDORF<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
1 Königsbruch Ausweisung als Naturschutzgebiet Schutz und Pflege relativ stabiler Sukzessionsstadien auf<br />
entwässerten Moorstandorten, Sicherung eines <strong>de</strong>r größten<br />
zusammenhängen<strong>de</strong>n Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
1 - 2<br />
SEITE<br />
2 Landschaftsschutzgebiet<br />
VII, Karlsbergwald<br />
Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />
<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s und Schutzzweckes<br />
(naturnahe Waldwirtschaft, naturorientierte<br />
Erholung, Kulturrelikte im Kulturpark<br />
<strong>Homburg</strong>)<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
genau präzisiert.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
3 Südwestlich <strong>de</strong>r<br />
Hei<strong>de</strong>straße bis zur<br />
Kapelle<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r Darstellung als Fläche für<br />
die Forstwirtschaft und Grünfläche im<br />
Flächennutzungsplan<br />
Erhaltung als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug zwischen<br />
Bruchhof und Sanddorf<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
4 entfällt<br />
5 Campingplatz Königsbruch<br />
6 Wassergewinnungsgebiet<br />
Königsbruch<br />
Aufstellung eines Bebauungsplanes mit<br />
Pflanzgeboten für heimische Bäume und<br />
Sträucher und grünordnerische Festsetzungen<br />
zur naturnahen Gestaltung <strong>de</strong>r Weiher.<br />
Wünschenswert wäre eine Verkleinerung<br />
<strong>de</strong>r gesamten Wasserfläche. Es sollte geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n, ob eine wasserrechtliche Genehmigung<br />
<strong>de</strong>r Teiche besteht.<br />
Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />
Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />
an die Grundwasserneubildung bei <strong>de</strong>r<br />
anstehen<strong>de</strong>n Neuvergabe von Wasserrechten<br />
Entwicklung naturnaher Uferabschnitte<br />
Biotopvernetzung mit angrenzen<strong>de</strong>n Feuchtgebieten<br />
Eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche wür<strong>de</strong> durch geringere<br />
Verdunstung dazu beitragen, <strong>de</strong>n Wasserhaushalt im<br />
Königsbruch zu verbessern.<br />
Anpassung <strong>de</strong>r Wassernutzung an die natürlichen Gegebenheiten<br />
Vermeidung weiterer Schädigungen <strong>de</strong>s Königsbruchs und<br />
<strong>de</strong>s Jägersburger Moores durch Grundwasserentnahme<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
Oberste und Untere Wasserund<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Wasserversorgung Ostsaar<br />
1 - 2<br />
1 - 2<br />
7 Ortsrand südwestlich <strong>de</strong>r<br />
Hei<strong>de</strong>bruchstraße<br />
Freihaltung von Bebauung, keine bauliche<br />
Erweiterung nach Südwesten<br />
Erhalt <strong>de</strong>s durch Obstgärten geprägten Ortsran<strong>de</strong>s am<br />
Rand <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes 'Closenbruch'.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 167<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
8 Königsbruch,<br />
'Bruchwiesen'<br />
Eichelscheid)<br />
(nördlich<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r Grünlandnutzung<br />
- Entwicklung stabiler, standorttypischer<br />
Wiesengesellschaften<br />
- möglichst späten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />
großer Fläche anstreben o<strong>de</strong>r Schnittzeitpunkte<br />
räumlich und zeitlich entzerren<br />
- Entwicklung extensiver Saumbereiche entlang<br />
<strong>de</strong>r Gräben<br />
- Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen Gräben<br />
- keine Drainage weiterer Grünlän<strong>de</strong>r<br />
- Düngung auf Grundwassernutzung abstimmen<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />
standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />
Bei Nutzungsaufgabe (insbeson<strong>de</strong>re im nördlichen Teilbereich)<br />
ist Sukzessionsüberlassung aus landschaftspflegerischer<br />
Sicht eine sinnvolle Alternative<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
3 - 5<br />
9 Nördliches Königsbruch Beibehaltung <strong>de</strong>r Nutzung von Magerwiesen Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />
zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope mit hoher Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n<br />
Arten- und Biotopschutz bei.<br />
10 Königsbruch Ackernutzung (Düngung und Pflanzenschutz)<br />
auf Grundwassernutzung abstimmen<br />
Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im Königsbruch. Bei<br />
Aufgabe <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung ist Sukzessionsüberlassung<br />
aus landschaftspflegerischer Sicht eine sinnvolle<br />
Alternative<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte,<br />
Wasserversorgung Ostsaar<br />
*<br />
1 - 2<br />
11 Königsbruch Sukzessionsüberlassung weitgehend verbuschter<br />
Flächen<br />
vorwaldartige Stadien durch gelenkte Sukzession<br />
(Durchforstung) zu standortgemäßen<br />
Waldflächen entwickeln<br />
Entwicklung naturnaher Waldflächen auf Son<strong>de</strong>rstandorten<br />
Naturnahe Waldflächen in Verbindung mit <strong>de</strong>n ausge<strong>de</strong>hnten<br />
Forstflächen, Pfeifengrasbestän<strong>de</strong>n und extensiver<br />
Grünlandnutzung stellen wertvolle Biotopkomplexe dar.<br />
Eigentümer 6 - 10<br />
12 'Am Exerzierplatz' Beibehaltung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung betroffene Landwirte *<br />
13 'Bruchwiesen' (südwestlich<br />
Campingplatz),<br />
nördlich Hummelwald<br />
Sukzessionsüberlassung von Brachflächen Entwicklung naturnaher Vorwäldchen und Gebüsche auf<br />
Son<strong>de</strong>rstandort (entwässertes Moor)<br />
Eigentümer *<br />
14 Kehrberg Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen<br />
(Grünland)<br />
Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch landwirtschaftlich<br />
genutzer Flächen vermei<strong>de</strong>n<br />
Die landwirtschaftlich genutzten 'Inseln' im ausge<strong>de</strong>hnten<br />
Karlsbergwald sollten als Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
erhalten und weiterhin landwirtschaftlich genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinflächigen<br />
Nutzung durch Aufforstung soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
betroffene Landwirte *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 168<br />
15 Teiche am Campingplatz<br />
'Königsbruch'<br />
Unterhaltung <strong>de</strong>s südwestlichen und <strong>de</strong>s<br />
mittleren Teiches entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />
(<strong>de</strong>r Wasserzufluß zu <strong>de</strong>n Teichen<br />
soll - entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />
- so geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r<br />
Gesamtabflußspen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Bächen verbleiben),<br />
evtl. müssen die Teiche verkleinert<br />
und <strong>de</strong>m Wasserdargebot angepaßt wer<strong>de</strong>n,<br />
naturnahe Gestaltung <strong>de</strong>r südwestlichen<br />
Ufer.<br />
Entwicklung naturnaher Uferbereiche in <strong>de</strong>r Kontaktzone zu<br />
angrenzen<strong>de</strong>n Brachflächen im Königsbruch,<br />
Verringerung von Belastungen <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />
Oberste und Untere Wasserund<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer o<strong>de</strong>r Pächter<br />
1 - 2<br />
16 Hirschbrunnen,<br />
Bachlauf,<br />
Teiche<br />
Unterhaltung und Entwicklung nach Garten<strong>de</strong>nkmalpflegerischen<br />
Planungen "Waldpark<br />
Schloss Karlsberg".<br />
Pflege <strong>de</strong>s historischen Erbes<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Forstamt<br />
1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
17 Teiche am Campingplatz<br />
'Königsbruch<br />
Umgestaltung <strong>de</strong>r südwestlichen Teichufer<br />
- Anlage von Flachwasserzonen<br />
- punktuelle Bepflanzung mit Ufergehölzen<br />
- Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Ufer<br />
Entwicklung von Lebensräumen für Amphibien, Fische,<br />
Insekten und Vögel,<br />
landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Campingplatzes,<br />
Biotopvernetzung mit Feuchtflächen im Königsbruch<br />
Oberste und Untere Wasserund<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer o<strong>de</strong>r Pächter<br />
1 - 2<br />
18 Ehemalige Torfstiche im<br />
Königsbruch<br />
Entbuschung, Freilegung und Konservierung<br />
ehemaliger Torfstiche und Biotopgestaltung<br />
(Torfschlenken) prüfen<br />
Dokumentation historischer Nutzung, Einbindung in Konzept<br />
'Kulturpark <strong>Homburg</strong>'<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Naturlandstiftung<br />
3 - 5<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
19 Altholz im Karlsbergwald Erfassung <strong>de</strong>r Fle<strong>de</strong>rmauspopulation, Erhaltung<br />
und Entwicklung von höhlenreichen Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />
Sicherung und Entwicklung von Sommerquartieren und<br />
Wochenstuben für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Forstamt<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 169<br />
20 Schule (Hei<strong>de</strong>straße),<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten (Rosenstraße),<br />
Kreuzung Hei<strong>de</strong>straße -<br />
Sickingerstraße,<br />
Jugendherberge<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />
Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />
heimischen Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetaion und<br />
Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />
Grün-, Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
21 'Herzogskastanien' Nachpflanzen <strong>de</strong>r abgängigen, bzw. abgestorbenen<br />
Kastanien<br />
Ersatz <strong>de</strong>r abgängigen Natur<strong>de</strong>nkmäler; Markierung eines<br />
kulturhistorisch wichtigen Punktes im Kulturpark <strong>Homburg</strong><br />
Forstamt 1 - 2<br />
22 Gewerbegebiet nordwestlich<br />
<strong>de</strong>r Kaiserslauterner<br />
Straße<br />
Begrünung von Park-, Stell- und Lagerplätzen<br />
verbessern,<br />
dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />
bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />
<strong>de</strong>r Eingrünung und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />
Tier- und Pflanzenarten<br />
Eigentümer<br />
(Industriebetriebe),<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
(Beratung)<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 170<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.3 STADTTEIL EINÖD - SCHWARZENACKER<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />
Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />
Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />
extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
2 Landschaftsschutzgebiet IX<br />
(Bliestal von Wörschweiler<br />
bis Blieskastel mit <strong>de</strong>n<br />
südöstlich anschließen<strong>de</strong>n<br />
Höhenzügen<br />
Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung<br />
Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />
<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (Waldflächen,<br />
Kulturgüter Karlsberg und Schloßberg) und<br />
<strong>de</strong>s Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
Vorrang naturorientierter Erholung)<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
genug präzisiert.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
3 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />
nach § 79 SWG<br />
Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> realisiert<br />
4 'In <strong>de</strong>n Schiffelswiesen',<br />
'Im Brühl',<br />
'In <strong>de</strong>n Kreuzwiesen'<br />
(Talbereich zwischen<br />
John-Deere-Gelän<strong>de</strong> und<br />
Webenheimer Straße)<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r Talaue von Bebauung<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s gewachsenen Orts- und Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />
Erhaltung guter Standorte für die Landwirtschaft,<br />
Begrenzung <strong>de</strong>r Flächenversiegelung und Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
Grundwasserneubildung und -regeneration im Auenbereich<br />
sowie im Einzugsgebiet <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes<br />
'Bliestal' (Schutzzone III).<br />
Die Möglichkeit zur Sanierung <strong>de</strong>s Schwarzbaches mit <strong>de</strong>r<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung von Überschwemmungsbereichen in <strong>de</strong>r<br />
Aue (Retention, Grundwasseranreicherung) sollte nicht<br />
'verbaut' wer<strong>de</strong>n.<br />
Erhaltung von unverbauten Auelandschaften als Überflutungs-<br />
und Retentionsfläche bei Hochwasser<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
5 Lambsbach zwischen<br />
<strong>Homburg</strong>er Straße und<br />
Autobahn<br />
Freihalten von Bebauung<br />
Freihaltung <strong>de</strong>r landwirtschaftlich genutzten Flächen am<br />
Lambsbach als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Grünzug zwischen<br />
<strong>de</strong>n Ortsteilen Schwarzenbach und Schwarzenacker<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
6 Geplantes Baugebiet<br />
W 513, 'Schlangenhöhler<br />
Weg'<br />
Festsetzung von naturnah gestalteten<br />
Grünflächen und Uferrandstreifen am Pfän<strong>de</strong>rbach<br />
und Pflanzgeboten (Hochstamm-<br />
Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische Bäume und<br />
Sträucher) im Bebauungsplan<br />
Vermei<strong>de</strong>n von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Pfän<strong>de</strong>rbaches<br />
durch das Baugebiet,<br />
landschaftliche Einbindung und Ortsrandgestaltung nach<br />
Nor<strong>de</strong>n<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Bauamt 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 171<br />
7 'Am Nilberg' Erhalt <strong>de</strong>s strukturreichen, das Orts- und<br />
Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n Streuobst- und<br />
Wiesengelän<strong>de</strong>s bei baulichen Erweiterungen;<br />
Integration als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
Grünfläche innerhalb <strong>de</strong>r Bebauung durch<br />
Sicherung im Rahmen <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />
8 Grünflächen an <strong>de</strong>r<br />
Hauptstraße,<br />
Heinrich-Spörl-Straße,<br />
Bahnböschungen entlang<br />
<strong>de</strong>r Bahnlinie <strong>Homburg</strong> -<br />
Zweibrücken,<br />
Südlich 'Wustental',<br />
Kleingärten und Gehölze<br />
am südwestlichen Ortsrand<br />
entlang Raiffeisenstraße<br />
und 'Am alten Bahnhof'<br />
Entlang <strong>de</strong>r Grünflächen keine baulichen<br />
Verdichtungen in diesen Bereichen; Darstellung<br />
als Grünflächen im Flächennutzungsplan<br />
Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />
entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />
bei.<br />
Erhalt siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r und ortsrandprägen<strong>de</strong>r Grünstrukturen<br />
mit beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für die landwirtschaftliche<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage, insbeson<strong>de</strong>re für die<br />
Son<strong>de</strong>rgebiete (Einkaufszentrum) und Mischgebiete an <strong>de</strong>r<br />
Hauptstraße<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
9<br />
EA<br />
'Dörmersklamm',<br />
'Mühlklamm',<br />
'Kan<strong>de</strong>lgrund',<br />
bewal<strong>de</strong>ter Hang südlich<br />
Schlangenhöhler Weg<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Grünzüge<br />
Im Flächennutzungsplan als 'Grünflächen'<br />
o<strong>de</strong>r 'Flächen für die Forstwirtschaft' darstellen;<br />
Sukzessionsüberlassung o<strong>de</strong>r forstwirtschaftliche<br />
Nutzung<br />
Erhaltung typischer, siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Landschaftsformen<br />
(Klamme), Entwicklung zu naturnahen Waldflächen<br />
für Siel und Naherholung sowie als Elemente zur Biotopvernetzung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
10 Wasserschutzgebiet<br />
Bliestal<br />
Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />
Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />
an die Grundwasserneubildung<br />
Vermeidung von Schädigungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />
Bliesaue durch die Grundwasserentnahme<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
11 'In <strong>de</strong>r Gutenbrunner Au',<br />
'In <strong>de</strong>n Mengertsstrangen'<br />
Umwandlung von Ackerflächen in extensives<br />
Grünland im Auenbereich <strong>de</strong>r Blies<br />
Entwicklung standortgerechter Bewirtschaftung und Lebensgemeinschaften,<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos nach<br />
Überschwemmungen<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 172<br />
12<br />
EA<br />
'In <strong>de</strong>r Gutenbrunner Au',<br />
'In<br />
<strong>de</strong>n<br />
Mengertsstrangen',<br />
'Am Gerhardsgraben',<br />
'In <strong>de</strong>n Stegwiesen',<br />
'Im Aalkorb',<br />
'Bei <strong>de</strong>n Eichen',<br />
'In <strong>de</strong>n Fischersträngen',<br />
'In <strong>de</strong>n Nonnenwiesen',<br />
'Im Dörrfeld',<br />
'Im Käsbrühl',<br />
'In <strong>de</strong>n Kreuzwiesen',<br />
'An <strong>de</strong>r Altmühle',<br />
'In <strong>de</strong>n Sauerwiesen',<br />
'In <strong>de</strong>n Gänswiesen',<br />
'Im Schei<strong>de</strong>nbrühl',<br />
'In <strong>de</strong>n Schiffelswiesen',<br />
'Im Brühl'<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />
- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />
standorttypische Wiesengesellschaften<br />
- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />
großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />
räumlich und zeitlich entzerren<br />
- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />
<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />
standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />
Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />
z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze<br />
u.a.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
13 Gesamte Blies- und<br />
Schwarzbachaue<br />
Landwirtschaftliche Nutzung (Düngung und<br />
Gülleeinsatz) auf Grundwassernutzung abstimmen<br />
Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen vor Nitriteinträgen<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte VL *<br />
1 - 2<br />
14 Feuchtgraben am<br />
'Gerhardsgraben', 'Im<br />
Fohlengrund' und südlich<br />
<strong>de</strong>s Lagerplatzes an <strong>de</strong>r<br />
Autobahn<br />
Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Röhrichte,<br />
Seggenrie<strong>de</strong>, Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren<br />
u.a. Brachflächen<br />
15 Blies- und Schwarzbach Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im<br />
Herbst<br />
Relativ stabiles Sukzessionsstadium<br />
Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />
da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten Standorten<br />
für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz ebenfalls wertvolle<br />
Bereiche darstellen.<br />
Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />
Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte,<br />
(Anlieger)<br />
VL *<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte,<br />
(Anlieger)<br />
VL *<br />
*<br />
3 - 5<br />
16 'Gerhardsgraben',<br />
Pfän<strong>de</strong>rbach außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s<br />
17 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im<br />
Herbst<br />
Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze<br />
anstreben<br />
Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />
Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte,<br />
(Anlieger) VL *<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />
3 - 5
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 173<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
18 Blies 'Passive' Renaturierung<br />
- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />
(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />
von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />
- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />
mit Steinschüttungen<br />
19 Schwarzbach Renaturierung<br />
- Entfernen <strong>de</strong>r Uferverbauungen<br />
- Sicherung <strong>de</strong>r Ufer zur Autobahn durch<br />
ingenieurbiologischen Verbau<br />
- Aufweitung <strong>de</strong>s Bachprofils<br />
- Einbringen von Störelementen (Rauhbäume)<br />
- Anhebung <strong>de</strong>r Bachsohle<br />
- Überflutungsmöglichkeiten in <strong>de</strong>r Aue<br />
schaffen<br />
- nach Renaturierung natürliche Erosions-,<br />
Sedimentations- und Verlagerungsprozesse<br />
zulassen<br />
Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />
und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />
Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />
sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />
Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />
(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />
gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Schwarzbach ist <strong>de</strong>rart massiv verbaut, daß bauliche<br />
Eingriffe zur Einleitung <strong>de</strong>r Renaturierung notwendig sind.<br />
Durch die Renaturierung sollen Uferform und Gewässercharakteristik<br />
naturnah gestaltet, das Gewässer und sein<br />
Umfeld als Lebensraum für Pflanzen und Tiere aufgewertet<br />
und <strong>de</strong>r Wasserhaushalt durch verbesserte Retention und<br />
Grundwasserneubildung geför<strong>de</strong>rt, sowie die natürlichen<br />
Wechselwirkungen zwischen Fließgewässer und Aue wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte,<br />
(Anlieger)<br />
VL *<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte,<br />
(Anlieger)<br />
3 - 5<br />
6 - 10<br />
20 'In <strong>de</strong>r Nußgrube',<br />
'Am Steinweg'<br />
Ortsrand <strong>de</strong>s Neubaugebietes (Heinrich-<br />
Spörl-Straße) durch Anlage einer Streuobstwiese<br />
neugestalten. Der neu zu entwickeln<strong>de</strong><br />
Ortsrand kann als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r,<br />
mit <strong>de</strong>m Außenbereich in Verbindung<br />
stehen<strong>de</strong>r Grünzug in eine spätere Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Bebauung integriert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Neubaugebiet grenzt unmittelbar an landwirtschaftlich<br />
genutzte Flächen an; <strong>de</strong>r in Resten noch vorhan<strong>de</strong>ne typische<br />
Ortsrand mit Streuobst (am Nilberg) sollte ergänzt<br />
wer<strong>de</strong>n, um das große Neubaugebiet zu glie<strong>de</strong>rn, mit <strong>de</strong>m<br />
Außenbereich zu verbin<strong>de</strong>n (Biotopverbund) und siedlungsnahe,<br />
naturnahe Spiel- und Erholungsflächen zu entwickeln.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
Grünflächenamt,<br />
Obst- und Gartenbauvereine,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 174<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
21 Frei- und Grünflächen<br />
öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />
Anlagen,<br />
Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />
gesamten Ortslage,<br />
Grünanlagen an Einkaufsmärkten<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und Bauerngärten<br />
mit alten Blumensorten und heimischen<br />
Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetaion und Wildkräutern<br />
in öffentlichen und privaten Grün-,<br />
Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
22 Schlangenhöhle Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />
und Absperrung<br />
Sicherung von Sommerquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong><br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
23<br />
EA<br />
Schwarzbach<br />
Abschnittsweise Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />
mit Ufergehölzen nach Renaturierung<br />
(siehe Maßnahme Nr. 19)<br />
Biologische Böschungssicherung,<br />
Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />
Insekten,<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
6 - 10<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 175<br />
24 'Am Hungerberg',<br />
'Auf <strong>de</strong>m Kan<strong>de</strong>lgrund',<br />
an <strong>de</strong>n Berghöfen<br />
Pflanzung von Hecken o<strong>de</strong>r Baumreihen<br />
entlang von Feldwirtschaftswegen<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vegetation und<br />
Tierwelt (Biotopvernetzung) in intensiv landwirtschaftlich<br />
genutzten Bereichen<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />
Aufwertung von Wegeverbindungen, die auch<br />
zur Erholung genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
betroffene Landwirte (Anlieger),<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
VL *<br />
3 - 5<br />
25 Son<strong>de</strong>rgebiete mit Einkaufsmärkten,<br />
Heinrich-Spörl-Straße',<br />
Neunmorgenstraße,<br />
Hauptstraße<br />
26 <strong>Homburg</strong>er Straße,<br />
Hauptstraße,<br />
Ernstweiler Straße,<br />
Heinrich-Spörl-Straße<br />
Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />
großkronigen Laubbäumen verbessern,<br />
dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />
bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen,<br />
Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />
Begrünung von Park-, Stell- und Lagerplätzen<br />
verbessern,<br />
dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />
bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen,<br />
Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />
<strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Einkaufszentren sowie Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer Tier- und<br />
Pflanzenarten<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />
<strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />
und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer Tier- und<br />
Pflanzenarten<br />
Eigentümer (Gewerbebetriebe),<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 176<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.4 STADTTEIL ERBACH - REISKIRCHEN<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 'Rutschhecke' Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />
III, gleichzeitig Präzisierung<br />
und räumliche Differenzierung <strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s<br />
(Waldflächen, kleinstrukturierte<br />
Offenlandbereiche) und <strong>de</strong>s Schutzzweckes<br />
(naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
Offenhaltung<br />
Der Wald nordöstlich von Erbach-Reiskirchen stellt eine<br />
landschaftsökologische Einheit dar, die zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes (klimatischer Ausgleich<br />
für Erbach und das Industriegebiet Ost, Schutz und<br />
Regeneration <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im Erbacher<br />
Wald) und wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für die naturbezogene<br />
Erholung (letzte siedlungsnahe Waldfläche für <strong>de</strong>n<br />
dicht bebauten Stadtteil) vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
2 'Am Mühlenteich',<br />
'Neue Teilung',<br />
'Reiskircher Schmalau',<br />
'Erbacher Weiher',<br />
'Erbacher Mul<strong>de</strong>',<br />
'Häselheck',<br />
'Brunnenwiesen',<br />
'Hanfäcker',<br />
'Unter <strong>de</strong>m großen<br />
Garten'<br />
Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet<br />
Als innerörtlichen Grünzug entlang <strong>de</strong>s Erbaches<br />
erhalten, keine Bebauung o<strong>de</strong>r<br />
parkartige Gestaltung<br />
landwirtschaftliche Nutzung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Grünland, erhalten.<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s FNP; Darstellung mit <strong>de</strong>r<br />
Zweckbestimmung<br />
Ökologie/Feuchtbrachen (evtl. Erbach-<br />
Renaturierung, vgl. Nr. 14) und als Fläche für<br />
die Landwirtschaft<br />
Planungsabsicht für einen Weiher sollte<br />
überprüft wer<strong>de</strong>n<br />
Freihalten <strong>de</strong>r Erbachaue als klimatischen Ausgleichsraum<br />
für Erbach und als siedlungsnahe Frei- und Erholungsfläche<br />
für <strong>de</strong>n 'Berliner Wohnpark'<br />
Landschaftsprägen<strong>de</strong>r und siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />
1 - 2<br />
3<br />
EA<br />
'Dammweiher',<br />
'Unter <strong>de</strong>n Großwiesen',<br />
'Dörrwiesen'<br />
Freihalten von Bebauung, Sukzessionsüberlassung;<br />
im Flächennutzungsplan als<br />
Freifläche darstellen<br />
Erhalt <strong>de</strong>r strukturreichen, siedlungsnahen Freifläche für<br />
Erholung und als Erlebnis- und Abenteuerspielplatz. Die<br />
Fläche ist einer <strong>de</strong>r letzten Freiräume, <strong>de</strong>r zu Fuß von <strong>de</strong>r<br />
dicht bebauten Erbacher Ortsmitte aus erreichbar ist.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
4 Siedlungsrand von Reiskirchen<br />
nach Südwesten,<br />
'Bruchgarten',<br />
'Brunnenwiese',<br />
'Hanfäcker'<br />
Eingrünung <strong>de</strong>s geplanten Neubaugebietes,<br />
Ortsran<strong>de</strong>twicklung<br />
Entwicklung eines strukturreichen, das Orts- und<br />
Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s.<br />
Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />
entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />
zur Erbachaue hin bei.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 177<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
5<br />
EA<br />
'Berliner Wohnpark' 3. BA Planung wird nicht weiter verfolgt, statt<strong>de</strong>ssen<br />
ist im FNP eine Darstellung als<br />
Ausgleichsfläche mit <strong>de</strong>m Ziel Aufforstung<br />
geplant<br />
Sicherung und Aufwertung von Freiflächen für Naturschutz<br />
und Erholung im am dichtesten besie<strong>de</strong>lten Stadtteil<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />
Forstamt<br />
1 - 2<br />
6 Geplante Neubaugebiete<br />
'Vogelbacher Weg'<br />
(W 117) in Realisierung,<br />
'Nördlich <strong>de</strong>r Ludwigstraße'<br />
(W 115)<br />
Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />
Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />
(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />
Bäume und Sträucher) im Bebauungsplan<br />
Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Durchgrünung <strong>de</strong>s Neubaugebietes<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
7 Geplantes Neubaugebiet<br />
'Nördlich <strong>de</strong>r Bernwardstraße'<br />
(W 114) in<br />
Realisierung<br />
Festsetzung von Pflanzgeboten für Hochstamm-Obstbäume<br />
o<strong>de</strong>r heimische Bäume<br />
und Sträucher im Bebauungsplan<br />
Durchgrünung <strong>de</strong>s Neubaugebietes am Rand <strong>de</strong>s dicht besie<strong>de</strong>lten<br />
Stadtteils<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />
in<br />
Realisierung<br />
8 Schutzzone 3<br />
Wasserschutzgebiet<br />
<strong>Homburg</strong>/Brunnenstraße<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r Schutzgebietsabgrenzungen<br />
durch hydro-geologische Untersuchungen<br />
und nötigenfalls Ergänzung o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung<br />
Angesichts <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Buntsandsteins für die<br />
Grundwasserneubildung sollte eine Erweiterung <strong>de</strong>r<br />
Schutzzone 3 geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
9 Erbacher Wald,<br />
Reiskircher Mühle,<br />
'(Auf <strong>de</strong>m Bremmentrisch',<br />
'Ober <strong>de</strong>m<br />
Streitweg')<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
Ausweisung von Wasserschutzgebieten<br />
Die teilweise zur Wasserversorgung genutzten Brunnen in<br />
diesen Bereichen sind nicht durch Wasserschutzgebiete<br />
geschützt.<br />
Oberste<br />
Stadtwerke<br />
Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
1 - 2<br />
10<br />
EA<br />
'Hinkelwiese',<br />
'Am Reiskircher Weiher',<br />
'Am Mühlenteich',<br />
'Neue Teilung',<br />
'Reiskircher Schmalau',<br />
'Erbacher Schmalau',<br />
'Erbacher Weiher',<br />
'Erbacher Mühle',<br />
'Häselheck',<br />
'Hanfäcker'<br />
11 Südlich 'Bruchgarten',<br />
'Erbacher Mühle',<br />
'Brunnenwiesen',<br />
'Unter <strong>de</strong>m großen<br />
Garten'<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Grünlandnutzung;<br />
Umbruch und ackerbauliche Nutzung<br />
sollen unterbleiben; möglichst späten Mahdtermin<br />
und max. Viehbesatz von 2 GVE/ha<br />
anstreben<br />
Sukzessionsüberlassung von Röhrichten<br />
und Seggenrie<strong>de</strong>n<br />
Sicherung und Entwicklung von standort- und regionaltypischen<br />
Grünlän<strong>de</strong>rn<br />
Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />
Mittelfristige Verbuschung ist unproblematisch, da die zu<br />
erwarten<strong>de</strong>n Sukzessionsstadien für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz<br />
ebenfalls wertvolle Biotoptypen darstellen.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
Eigentümer und Anlieger *<br />
*<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 178<br />
12 Potentielle Aufforstungsfläche<br />
an <strong>de</strong>r Autobahnraststätte<br />
Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch genutzter landwirtschaftlicher<br />
Fläche<br />
Aufforstung in Verbindung mit Maßnahme Nr. 5 sinnvoll<br />
Stadt Hombug, Stadtplanung,<br />
Forstamt<br />
*<br />
13 Bexbacher Straße (B 423),<br />
Brelauer Straße,<br />
Berliner Straße,<br />
Schongauer Straße,<br />
Lappentascher Straße<br />
Erhaltung innerstädtischer Grünstrukturen,<br />
För<strong>de</strong>rung und Entwicklung heimischer<br />
Baum- und Straucharten<br />
Erhaltung innerstädtischer Grünstrukturen mit Be<strong>de</strong>utung<br />
für Kleinklima, Stadtbild, Wohnqualität und als Lebensraum<br />
siedlungstypischer Tier- und Pflanzenarten.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-; SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
14 Erbach südlich <strong>de</strong>r Autobahn<br />
Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung eines natürlichen, wenn auch nur zeitweise<br />
wasserführen<strong>de</strong>n Bachlaufes, Verlangsamung <strong>de</strong>s<br />
Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r Versickerung bei<br />
Nie<strong>de</strong>rschlägen.<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
15 Frei- und Grünflächen<br />
öffentlicher Gebäu<strong>de</strong><br />
Son<strong>de</strong>rschule L + G<br />
(Spandauer Straße),<br />
Sportzentrum,<br />
Jugendheim<br />
Sprachenschule<br />
(Lappentascher Straße),<br />
Schule (Cranachstraße),<br />
Schule (Thomasstraße),<br />
und<br />
Wohnblocks südlich<br />
Lappentascher Straße<br />
Umgestaltung und Verstärkung <strong>de</strong>r Begrünung<br />
mit heimischen Gehölzen, vor allem<br />
mit Laubbäumen<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas, <strong>de</strong>r Eingrünung und <strong>de</strong>r<br />
Lebensräume siedlungstypischer Tier- und Pflanzenarten,<br />
gestalterische Aufwertung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 179<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
Stadtökologieprogramm:<br />
Information und Beratung über, sowie<br />
För<strong>de</strong>rung von<br />
- Entsiegelung von Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen,<br />
Einfahrten, Stellplätzen, Hofflächen usw.<br />
- Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser zur<br />
16 Gesamte Wohnbauflächen<br />
Gartenbewässerung, Regenwasserversickerung<br />
- Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />
- extensive Pflege privater und öffentlicher<br />
Grünflächen<br />
- bevorzugte Verwendung heimischer Pflanzen<br />
In <strong>de</strong>n stark verdichteten Stadtteilen mit hohem Versiegelungsgrad<br />
sind insbeson<strong>de</strong>re Maßnahmen zur Nie<strong>de</strong>rschlagswasserrückhaltung<br />
und zur Verbesserung <strong>de</strong>s<br />
Kleinklimas notwendig<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer<br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
17<br />
EA<br />
Erbach in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs mit<br />
Ufergehölzen (Erlen, Wei<strong>de</strong>n) nach<br />
Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen (vgl.<br />
Maßnahme Nr. 14)<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />
Vögel<br />
Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />
Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Eigentümer,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
18<br />
EA<br />
'Häselheck' (Salvia) Landschaftsgehölzpflanzung Verbesserung <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>s Gewerbegebietes<br />
(Salvia) am Rand <strong>de</strong>s Erbach-Grünzuges<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Eigentümer,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
19 Landstraße L 218<br />
Autobahn - Reiskirchen<br />
Pflanzung einer Allee mit großkronigen,<br />
heimischen Laubbäumen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />
Aufwertung von Straßenverbindungen<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />
1 - 2<br />
20<br />
EA<br />
Berliner Straße,<br />
'Zum Lappentascher Hof'<br />
Pflanzung von Baumreihen mit heimischen,<br />
großkronigen Laubbäumen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Stadtbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />
Aufwertung wichtiger Straßenverbindungen<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
21 Dürerstraße Rückbau <strong>de</strong>r Straße,<br />
Verengung <strong>de</strong>r Fahrbahnen,<br />
Pflanzung von Baumreihen,<br />
stärkere Durchgrünung<br />
Verkehrsberuhigung, Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch<br />
großkronige Laubbäume, gestalterische Aufwertung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 180<br />
22 Industriegebiet Ost<br />
(Michelin, Kaiserslauterer<br />
Eisenwerk, Neunkircher<br />
Eisenwerk, Einkaufsmarkt,<br />
Lokschuppen)<br />
Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />
großkronigen Laubbäumen verbessern<br />
Dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />
bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen;<br />
Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung)<br />
und <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />
sowie Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />
Pflanzen- und Tierarten<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Eigentümer (Industriebetriebe)<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 181<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.5 STADTTEIL HOMBURG - MITTE<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 Ehemaliger Zollbahnhof Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen Erhaltung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und Tiergesellschaften und<br />
ihrer Lebensräume; durch mehrere Gutachten belegte Vorkommen<br />
zahlreicher Rote-Liste-Arten von lan<strong>de</strong>sweiter<br />
Be<strong>de</strong>utung<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
2 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />
Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />
Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />
extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r und ausge<strong>de</strong>hnte<br />
Röhrichte und Seggenrie<strong>de</strong><br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
3 'Bee<strong>de</strong>r Bruch'<br />
'Schwarzer Weiher'<br />
'Schmalau'<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />
VII (Bliestal von Haseler<br />
Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />
Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />
und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
4 Erbach südlich Entenmühlstraße<br />
Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet<br />
Schutz und Freihaltung <strong>de</strong>s Grünzugs wegen seiner beson<strong>de</strong>ren<br />
klimatischen Funktion für die Innenstadt<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
5<br />
EA<br />
'Am Bee<strong>de</strong>r Weiher'<br />
'An <strong>de</strong>r Entenmühle'<br />
6 Landschaftsschutzgebiet<br />
VII<br />
Feuchtbrachen am Erbach als 'Geschützte<br />
Landschaftsbestandteile' ausweisen und <strong>de</strong>r<br />
Sukzession überlassen. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Darstellung bei <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />
Flächennutzungsplanes. Verkleinerung <strong>de</strong>r<br />
geplanten Gewerbe- und Industriegebiete<br />
Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung, Präzisierung<br />
und räumliche Differenzierung <strong>de</strong>r<br />
Schutzgebietsverordnung (Waldflächen, Kulturgüter<br />
Karlsberg und Schloßberg) und <strong>de</strong>s<br />
Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
Vorrang naturorientierter Erholung)<br />
7 Gewerbegebiet G 5 Massive Eingrünung nach Südosten zum<br />
Naturschutzgebiet Closenbruch hin durch<br />
Festsetzung eines breiten Grüngürtels und<br />
Pflanzgebote im Bebauungsplan<br />
Schutz und Entwicklung von Rückzugsräumen für Tier- und<br />
Pflanzenarten nährstoffreicher Feuchtstandorte<br />
Die zur Biotopvernetzung an Erbach und Blies wichtigen<br />
Flächen sollten aus Biotopschutzgrün<strong>de</strong>n (geschützte<br />
Biotope nach § 25 SNG) und wegen ihrer klimatischen<br />
Funktion nicht für Gewerbegebiete beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
genug präzisiert.<br />
Durch massive Eingrünung <strong>de</strong>s geplanten Gewerbegebiets<br />
kann eine Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s am<br />
Rand <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes, das auch zur Erholung genutzt<br />
wird, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
1 - 2<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 182<br />
8 Schutzzone III<br />
Wasserschutzgebiet<br />
<strong>Homburg</strong>/Brunnenstraße<br />
Überprüfung <strong>de</strong>r Schutzgbebietsabgrenzungen<br />
durch hydro-geologische Untersuchungen<br />
und, falls erfor<strong>de</strong>rlich, Ergänzung o<strong>de</strong>r<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung<br />
Angesichts <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Buntsandsteins für die<br />
Grundwasserneubildung, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r bewal<strong>de</strong>ten Flächen,<br />
sollte eine Erweiterung <strong>de</strong>r Schutzzone III geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste<br />
Stadtwerke<br />
Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
1 - 2<br />
9<br />
EA<br />
Mischgebiet M 408<br />
'Bee<strong>de</strong>r Flur'<br />
Erhaltung bzw. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ortsund<br />
landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n grünen Ortsran<strong>de</strong>s<br />
bei baulichen Erweiterungen nach<br />
Westen durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />
Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />
(Erhaltungs- und Pflanzgebote, Grünflächen)<br />
Erhalt <strong>de</strong>s strukturreichen, das Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n<br />
Ortsran<strong>de</strong>s.<br />
Der Ortsrand und die Bee<strong>de</strong>r Flur wer<strong>de</strong>n vielfach zur Erholung<br />
genutzt und tragen entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage zum Bee<strong>de</strong>r Bruch hin bei. Der begrünte<br />
Ortsrand zum Bee<strong>de</strong>r Bruch und zum Höllengraben<br />
hin besitzt wichtige Kulissenfunktion für das Landschaftserlebnis<br />
und die Erholungseignung in diesem Bereich<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
10 Zwischen Talstraße, Umgehungsstraße<br />
und <strong>de</strong>r<br />
Straße 'Am Mühlgraben'<br />
Bei Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />
Sicherung einer 'grünen Achse' zwischen<br />
Innenstadt (Talstraße) und Stadtpark<br />
Erhalt und Ausbau <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Fuß- und Radwegverbindung<br />
von <strong>de</strong>r Innenstadt zum Stadtpark abseits <strong>de</strong>r<br />
stark befahrenen Staßen<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
11 'Schmalau' Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />
Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />
anstreben, keine Entwässerung<br />
Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />
zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Naßwiesen) bei und vermin<strong>de</strong>rt<br />
negative Ran<strong>de</strong>inflüsse auf das Naturschutzgebiet<br />
'Höllengraben'.<br />
betroffene Landwirte *<br />
12<br />
EA<br />
'Schwarzweiherbach'<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />
- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />
standorttypische Wiesengesellschaften<br />
- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />
großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />
räumlich und zeitlich entzerren<br />
- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />
<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />
standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />
Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />
z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze<br />
u.a.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
13 Naturschutzgebiet<br />
Closenbruch<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen landwirtschaftlichen<br />
Nutzungen und Strukturen:<br />
- extensive Grünlandnutzung und Äcker auf<br />
kleinen Parzellen<br />
- Hecken und Gebüsche<br />
Die noch vorhan<strong>de</strong>nen kleingliedrigen, extensiven Nutzungen<br />
enthalten typische, immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kulturbiotope<br />
mit hoher Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz, Kultur- und<br />
Landschaftsgeschichte und das Landschaftsbild.<br />
betroffene Landwirte,<br />
MfU<br />
*<br />
14 'Webersberg',<br />
'Auf <strong>de</strong>r Leinenkant'<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />
Nutzungen<br />
Die landwirtschaftlich genutzten Kuppen im ausge<strong>de</strong>hnten<br />
Waldbereich südlich <strong>de</strong>r Uni-Kliniken sollten als Bereicherung<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s erhalten und weiterhin landwirtschaftlich<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
betroffene Landwirte *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 183<br />
15 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />
Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />
anstreben, keine Entwässerung<br />
Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />
zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Nasswiesen) bei.<br />
betroffene Landwirte *<br />
16<br />
EA<br />
'Bee<strong>de</strong>r Mühle',<br />
Johanneum,<br />
'Rechts am Zweibrücker<br />
Weg',<br />
'An <strong>de</strong>r Entenmühle'<br />
Beibehalung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung<br />
Offenhaltung <strong>de</strong>s klimatisch wichtigen Talraumes betroffene Landwirte *<br />
17 'Unter <strong>de</strong>m Weiherdamm<br />
im Bruch' (Lambsbachtal)<br />
Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Röhrichte und<br />
Seggenrie<strong>de</strong><br />
Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />
Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />
da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und<br />
nassen Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls<br />
wertvolle Bereiche darstellen.<br />
Eigentümer *<br />
18 Blies Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im Herbst<br />
Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />
Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />
betroffene Landwirte,<br />
Eigentümer<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
19<br />
EA<br />
Erbach von <strong>de</strong>r Entenmühlstraße<br />
bis Jägerhausstraße<br />
Sukzessionsüberlassung eines mind. 3 m<br />
breiten Uferrandstreifens nach Entfernung<br />
<strong>de</strong>r Betonhalbschalen und Bau <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />
20 Lambsbach Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />
ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />
Mahd höchstens einmal jährlich im Herbst<br />
Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />
Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />
betroffene Landwirte,<br />
Eigentümer<br />
3 - 5<br />
21 Teich am Lambsbach<br />
nördlich 'Emilienruh'<br />
Unterhaltung <strong>de</strong>s Teiches entsprechend<br />
<strong>de</strong>m Gewässererlaß. Der Wasserzufluß soll<br />
entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß so geregelt<br />
wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflußspen<strong>de</strong><br />
im Lambsbach verbleiben<br />
Entwicklung naturnaher Uferzonen und Vermeidung von<br />
Belastungen <strong>de</strong>s Gewässerhaushaltes durch übermäßige<br />
Wasserentnahme aus <strong>de</strong>m Lambsbach<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Angelverein<br />
1 - 2<br />
22 Schrebergärten westlich<br />
<strong>de</strong>s Hauptbahnhofes<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Schrebergärten und <strong>de</strong>s Gehölzstreifens<br />
Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug zwischen Bahnhof und westlich<br />
angrenzen<strong>de</strong>r Wohnbebauung; zur Freizeitgestaltung<br />
genutzter Bereich<br />
Bun<strong>de</strong>sbahn,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
*<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 184<br />
23 Stadtpark Extensive Pflege großer zusammenhängen<strong>de</strong>r<br />
Grünflächen, soweit sie nicht als Spielo<strong>de</strong>r<br />
Liegewiese genutzt wer<strong>de</strong>n:<br />
- Reduzierung <strong>de</strong>r Rasenschnitte, Entwicklung<br />
von Extensivwiesen<br />
- sukzessives Ersetzen von artenarmen,<br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Zierpflanzungen und<br />
Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern durch heimische Gehölze<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für siedlungstypische<br />
Pflanzen- und Tierarten<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
24 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze anstreben<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
25 Blies und Lambsbach 'Passive' Renaturierung<br />
- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />
(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />
von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />
- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />
mit Steinschüttungen<br />
- keine weitere Unterhaltung <strong>de</strong>s Uferausbaues<br />
- natürliche Sedimentations- und Erosionsprozesse<br />
zulassen<br />
- Überschwemmungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen dul<strong>de</strong>n<br />
Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />
und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />
Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />
sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />
Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />
(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />
gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste und Untere Wasserschutzbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte, (Anlieger)<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
26<br />
EA<br />
Erbach<br />
Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />
Bei ausreichen<strong>de</strong>r Wassermenge 'passive'<br />
Renaturierung (vgl. Maßnahme Nr. 25) südlich<br />
<strong>de</strong>r Entenmühlstraße einleiten<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle, Verbesserung<br />
und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen für<br />
Pflanzen- und Tiergesellschaften,<br />
Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
6 - 10<br />
27<br />
EA<br />
Schwarzweihergraben Êntfernen <strong>de</strong>r Betonhalbschalen Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle, Verbesserung<br />
und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen für<br />
Pflanzen- und Tiergesellschaften,<br />
Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 185<br />
28 Festplatz südlich Forum,<br />
"Forumsbebauung"<br />
Bei Überplanung sind lokalklimatische<br />
Ausgleichswirkungen und Stadt- bzw. Landschaftsbild<br />
zu beachten<br />
Sicherung <strong>de</strong>r lokalklimatischen Ausgleichsfunktion <strong>de</strong>r<br />
Erbachaue für die Innenstadt. Einbindung und Eingrünung<br />
<strong>de</strong>r geplanten Bebauung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
29 Frei- und Grünflächen<br />
öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />
Anlagen:<br />
Forum,<br />
Stadtbad,<br />
Festplatz,<br />
Kirche, Kin<strong>de</strong>rgarten und<br />
Schule an <strong>de</strong>r Ringstaße,<br />
Realschule,<br />
Jophanneum,<br />
Mannlich-Gymnasium<br />
Saar-Pfalz-Gymnasium,<br />
Fußweg zwischenKaiserund<br />
Richard-Wagner-<br />
Straße am BBZ<br />
Umgestaltung und Verstärkung <strong>de</strong>r Begrünung<br />
mit heimischen Gehölzen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Laubbäumen<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />
Tier- und Pflanzenarten, gestalterische Aufwertung<br />
Stadt<br />
Grünflächenamt<br />
<strong>Homburg</strong>,<br />
3 - 5<br />
30 Stadtpark Belassen und Einbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s naturnahen<br />
Teils im Südwesten <strong>de</strong>s Parks mit Röhrichten<br />
und Seggenrie<strong>de</strong>n in die Parkgestaltung<br />
31 Gesamte Innenstadt Ausbau und gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>s<br />
Radwegenetzes<br />
Schaffung durchgängiger Radwege von und<br />
zu wichtigen Einrichtungen wie z.B. Universität,<br />
Schulen, Rathaus, Schwimmbad,<br />
Christian-Weber-Platz, Industriegebiete usw.<br />
Erhaltung naturnaher Vegetation im Grenzbereich zwischen<br />
Innenstadt und freier Landschaft<br />
Schließen bestehen<strong>de</strong>r Lücken, Aufwertung <strong>de</strong>s Fahrra<strong>de</strong>s<br />
als innerstädtisches Verkehrsmittel<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
32 Stollen, Höhlen und Felsenkeller<br />
am Schloßberg,<br />
Schlangenhöhle<br />
Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />
und Absperrung<br />
Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong><br />
1 - 2<br />
33 Zufahrtstraße zur 'Emilienruh'<br />
Bau einer dauerhaften Amphibienschutzeinrichtung<br />
- feste Zäune o<strong>de</strong>r<br />
- Durchlässe unter Fahrbahn<br />
Wichtiger Amphibienwan<strong>de</strong>rstrecke wird durch die<br />
Zufahrtsstraße zerschnitten<br />
Stadt <strong>Homburg</strong> 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 186<br />
34 Gesamte Wohnbauflächen Stadtökologieprogramm:<br />
Information und Beratung über, sowie<br />
För<strong>de</strong>rung von<br />
- Entsiegelung von Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen,<br />
Einfahrten, Stellplätzen, Hofflächen usw.<br />
- Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser zur<br />
Gartenbewässerung, Regenwasserversickerung<br />
- Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />
- extensive Pflege privater und öffentlicher<br />
Grünflächen<br />
- bevorzugte Verwendung heimischer<br />
Pflanzen<br />
In <strong>de</strong>n stark verdichteten Stadtteilen mit hohem Versiegelungsgrad<br />
sind insbeson<strong>de</strong>re Maßnahmen zur Nie<strong>de</strong>rschlagswasserrückhaltung<br />
und zur Verbesserung <strong>de</strong>s<br />
Kleinklimas notwendig<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
35<br />
EA<br />
Erbach im Stadtpark und<br />
südlich von <strong>Homburg</strong>-Mitte<br />
bis Jägerhausstraße<br />
Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs mit<br />
Ufergehölzen (Erlen-Wei<strong>de</strong>n) nach<br />
Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen (vgl.<br />
Maßnahme Nr. 26)<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />
Vögel<br />
Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />
Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
6 - 10<br />
36 Industriegebiete Ost und<br />
West (Gewerbegebiet In<br />
<strong>de</strong>n Rohrwiesen, Scheffler,<br />
Bosch, DSD, Gerlach u.a.)<br />
Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />
großkronigen Laubbäumen verbessern.<br />
Dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />
bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen;<br />
Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung)<br />
und <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />
sowie Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />
Pflanzen- und Tierarten<br />
Eigentümer (Industriebetriebe),<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
(Beratung)<br />
3 - 5<br />
37 Wohngebiet 'Am Steinhübel',<br />
Lagerplatz (Baustoffe,<br />
Sand) an <strong>de</strong>r Entenmühlstraße<br />
Pflanzung von Landschaftsgehölzen mit<br />
großkronigen, heimischen Laubbäumen<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, landschaftliche Einbindung<br />
<strong>de</strong>r Bebauung am Steinhübel und <strong>de</strong>s Lagerplatzes<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
38 Jägerhausstraße,<br />
Entenmühlstraße,<br />
Bee<strong>de</strong>r Straße,<br />
Saarbrücker Straße<br />
Pflanzung von Baumreihen, stärkere Durchgrünung<br />
<strong>de</strong>s Straßenraumes<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume,<br />
gestalterische Aufwertung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
39 Parkplätze 'Am Mühlgraben',<br />
'Schillerplatz',<br />
Richard-Wagner-Straße<br />
Stärkere Begrünung <strong>de</strong>r Parkplätze durch<br />
großkronige, heimische Laubbäume<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume,<br />
gestalterische Aufwertung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 187<br />
40 'Ober und Untere Alle',<br />
'Am Zweibrücker Tor'<br />
Nachpflanzen abgängiger Bäume, Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r Allee entlang <strong>de</strong>r Straße 'Am<br />
Zweibrücker Tor'<br />
Erhaltung und Entwicklung <strong>de</strong>r innerstädtischen Grünachse<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 188<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.6 STADTTEIL JÄGERSBURG<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 'Spickelbach'<br />
'Spickelweiher'<br />
'Lin<strong>de</strong>nschacher Bruch'<br />
'Lochwiesen' (am Erbach)<br />
Ausweisung als 'Geschützter Landschaftsbestandteil'<br />
Schutz und Pflege von Landschaftsteilen (Großseggenrie<strong>de</strong><br />
und Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren), die zur Glie<strong>de</strong>rung und<br />
Belebung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s und zur Entwicklung von<br />
Lebensraumverbundsystemen be<strong>de</strong>utsam sind.<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
2 'Eichwald' Erweiterung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebiete<br />
III und IV<br />
gleichzeitig Präzisierung und Differenzierung<br />
<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s und Schutzzweckes<br />
(naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
naturorientierte Erholung)<br />
Die Wäl<strong>de</strong>r um Jägersburg stellen eine landschaftsökologische<br />
Einheit dar, die zur Erhaltung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Naturhaushaltes (klimatischer Ausgleich für Jägersburg,<br />
Schutz und Regeneration <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im<br />
Erbacher Wald) und wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für<br />
die naturbezogene und naturverträgliche Erholung (eine <strong>de</strong>r<br />
größten, zusammenhängen<strong>de</strong>n Waldflächen <strong>de</strong>s Stadtgebietes)<br />
vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
3 entfällt<br />
4 Naturschutzgebiet Felsbachtal<br />
Aufstellung und Realisierung eines Pflegeund<br />
Entwicklungsplanes<br />
Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />
zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung von<br />
Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Naßstandorte<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
5 Landschaftsschutzgebiet<br />
V Feilbachtal,<br />
'Folloch'<br />
Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />
<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (naturnahe<br />
Waldbewirtschaftung, Entwicklung <strong>de</strong>r Fischteiche<br />
im Folloch, naturorientierte Erholung)<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
genug präzisiert.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
6 Gerstenweg<br />
Geplantes Baugebiet<br />
W 705 'An <strong>de</strong>r alten Kirche'<br />
('Bussardweg')<br />
7 'Am Geißenrech'<br />
Ev. Kirche<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />
Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />
(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />
Bäume und Sträucher) im Bebauungsplan;<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Gehölzsaum zum Erbach<br />
hin soll erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Freihaltung von Bebauung, Erhalt <strong>de</strong>s Gehölzbestan<strong>de</strong>s<br />
durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />
Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />
(Erhaltungs- und Pflanzgebote,<br />
Grünflächen)<br />
Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Eingrünung und landschaftliche<br />
Einbindung <strong>de</strong>s Neubaugebietes<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s innerörtlichen, das Orts- und Landschaftsbild<br />
glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Grünzuges, teilweise Nutzung als Kleingärten<br />
möglich.<br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2
7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 189<br />
8 'Im Gartenflur'<br />
'Lange Ahnung am<br />
Websweiler Weg'<br />
'Auf <strong>de</strong>r Schloßwiese'<br />
Freihaltung von Bebauung, keine Erweiterung<br />
von Freizeiteinrichtungen (Campingplatz)<br />
in diesem Bereich<br />
Erstellung eines Nutzungs- und Entwicklungskonzeptes.<br />
Die <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen<br />
sollen erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; für<br />
Brachflächen soll die Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r<br />
früheren Nutzungen (Grünland) angestrebt<br />
und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Erhaltung eines orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n Bereichs<br />
mit immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n strukturreichen Kulturbiotopen;<br />
Bereich mit hoher Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz,<br />
Kultur- und Landschaftsgeschichte und Landschaftsbild.<br />
Die naturraumtypischen Kulturbiotope können nur durch<br />
extensive landwirtschaftliche Nutzungen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
betroffene Landwirte,<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
9 Möhlwoog<br />
3 Weiher im Folloch<br />
Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Weiher und<br />
Teiche, Verlandung <strong>de</strong>r Gewässer durch<br />
natürliche Vegetationsentwicklung und Sedimentation,<br />
Entwicklung zu Feuchtgebieten<br />
ohne offene Wasserflächen<br />
Die Verringerung <strong>de</strong>r Wasserflächen verringert auch die<br />
Verdunstung. Dadurch wird <strong>de</strong>r Wasserhaushalt <strong>de</strong>s<br />
Erbaches und <strong>de</strong>s Feilbaches verbessert, Tier- und<br />
Pflanzenwelt können sich <strong>de</strong>m allmählichen Verlandungsprozeß<br />
anpassen.<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Forstamt<br />
*<br />
10 Spickelweiher Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Flachwasserzone<br />
im Westen <strong>de</strong>s Weihers<br />
Vollständiges Verlan<strong>de</strong>n soll durch Unterhaltung<br />
entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />
unterbleiben<br />
Erhaltung naturnaher Uferbereiche und Wasserfläche<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Forstamt<br />
*<br />
11 'Am nassen Wald'<br />
'Hinter <strong>de</strong>n Gärten'<br />
'Hammelstaler Wiesen'<br />
'In <strong>de</strong>r Ebersbach'<br />
'Jenseits <strong>de</strong>r Ebersbach'<br />
Grünlandnutzung am Erbach und Ebersbach<br />
erhalten<br />
Auszäunen <strong>de</strong>r Bachufer, Entwicklung eines<br />
mind. 3 m breiten Uferstreifens ohne Beweidung<br />
und Düngung mit abschnittsweiser<br />
Mahd, Gewässerunterhaltung abschnittsweise<br />
Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />
Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
12 Potentielle Aufforstungsflächen<br />
nördlich Jägersburg<br />
Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch genutzer landwirtschaftlicher<br />
Flächen vermei<strong>de</strong>n<br />
Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung durch Aufforstungen soll vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n, die Landwirtschaft soll zur Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Die Aufforstungen<br />
sollten sich auf in <strong>de</strong>r Umgebung ebenfalls vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Brachflächen, für die kein Nutzungsinteresse mehr besteht,<br />
beschränken.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
Forstamt<br />
*<br />
13 'Hähnchensborn' Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Feuchtwiesenbrachen<br />
keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen Eingriffe in<br />
<strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />
Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />
Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />
da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und nassen<br />
Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls wertvolle<br />
Bereiche darstellen.<br />
Eigentümer *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 190<br />
14 'Lin<strong>de</strong>nschacher Bruch'<br />
Spickelbach am Jägersburger<br />
Bahnhof<br />
Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />
keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen Eingriffe in<br />
<strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />
15 Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />
Websweilerhof<br />
Wiesen und Wei<strong>de</strong>n - teilweise mit Streuobst<br />
- westlich <strong>de</strong>r Ortslage erhalten, pflegen<br />
und ergänzen<br />
Die extensive, erhalten<strong>de</strong> Nutzung trägt zum Fortbestand<br />
typischer orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Kulturbiotope bei.<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Steuobstbestän<strong>de</strong> als potentiellen Lebensraum<br />
für Neuntöter, Grünspecht, Gartenrotschwanz etc. und<br />
als landschaftstypische Ortseingrünung<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte,<br />
VL *<br />
*<br />
16 Felsbach Unterlassung von Unterhaltsmaßnahmen<br />
Der Bach sollte sich selbst überlassen<br />
bleiben und naturnah entwickeln<br />
Der Bach fließt durch unbesie<strong>de</strong>ltes Gebiet ohne angrenzen<strong>de</strong><br />
landwirtschaftliche Nutzung; Unterhaltungsmaßnahmen<br />
sind nicht notwendig.<br />
17 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Ersosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze<br />
anstreben<br />
Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
18 Teiche an Erbach und<br />
Ebersbach<br />
Teiche in <strong>de</strong>n Nebenschluss legen<br />
Der Wasserzufluss zu <strong>de</strong>n Teichen soll so<br />
geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflussspen<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>n Bächen verbleiben<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserführung<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer bzw. Pächter<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 191<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
19 Gustavsburg,<br />
Schule,<br />
St. Josefskirche<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
große Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />
gesamten Ortslage<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und Bauerngärten<br />
mit alten Blumensorten und heimischen<br />
Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetation und Wildkräutern<br />
in öffentlichen und privaten Grün-,<br />
Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
20 Erbach und Ebersbach Punktuelle Bepflanzung <strong>de</strong>s Uferrandstreifens<br />
(s. Nr. 11) mit einzelnen Erlen- o<strong>de</strong>r<br />
Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />
Biologische Böschungssicherung<br />
Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />
Insekten<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Betonung <strong>de</strong>s Bachlaufes<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
21 Südlich Neubaugebiet<br />
Websweiler<br />
Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s durch lockere<br />
Pflanzung von Obstbäumen o<strong>de</strong>r Laubbäumen<br />
entsprechend <strong>de</strong>r potentiellen<br />
natürlichen Vegetation<br />
Entwicklung einer landschaftstypischen Begrünung und<br />
Ortsrandgestaltung mit Be<strong>de</strong>utung als Lebensraum für die<br />
heimische Tier- und Pflanzenwelt<br />
Eigentümer,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 192<br />
22 Landstraße L 117<br />
Waldmohr - Hochen<br />
Landstraße L 221<br />
Neubreitenfel<strong>de</strong>rhof -<br />
Websweiler<br />
Pflanzung einer Allee mit heimischen,<br />
großkronigen Laubbäumen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Beschattung und gestalterische Aufwertung von Wegeverbindungen<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
23 Saar-Pfalz-Straße Rückbau <strong>de</strong>r Straße<br />
Verengung <strong>de</strong>r Fahrbahnen<br />
Pflanzung von Baumreihen<br />
Begrünung<br />
Verkehrsberuhigung<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume<br />
gestalterische Aufwertung<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 193<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.7 STADTTEIL KIRRBERG<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
SEITE<br />
1 Lambsbachtal zwischen<br />
Kirrberg und Schwarzenacker<br />
Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />
Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />
Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />
extensiv genutzter Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r und ausge<strong>de</strong>hnter<br />
Röhrichte und Großseggenrie<strong>de</strong><br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
2 Landschaftsschutzgebiet VII Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />
<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s (Waldflächen, kleinstrukturierte<br />
Offenlandbereiche) und <strong>de</strong>s<br />
Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />
Offenhaltung)<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
präzisiert.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
3 Lambsbachtal nördlich <strong>de</strong>r<br />
Ortslage bis Lan<strong>de</strong>sgrenze<br />
Aufstellung und Realisierung eines Pflegeund<br />
Entwicklungsplanes<br />
Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />
zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung von<br />
Lebensgemeinschaften feuchter und nasser Auenstandorte.<br />
Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
4 Geplante Baugebiete<br />
W 607 'Vorm Schloß'<br />
W 608 'Am Lerchenhübel'<br />
Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />
Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />
(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />
Bäume und Sträucher) in <strong>de</strong>n Bebauungsplänen<br />
Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Eingrünung <strong>de</strong>r Neubaugebiete Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
5 Gärten entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Ortslage<br />
Freihalten von Bebauung; in diesem Bereich<br />
keine bauliche Verdichtung; Darstellung<br />
als Grünfläche im FNP beibehalten<br />
Erhalt <strong>de</strong>r Gärten als innerörtlicher, privat genutzter Grünzug<br />
entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung *<br />
6 Tennisplätze am Ortseingang<br />
Kirrberg<br />
Rückbau <strong>de</strong>r ehemaligen Tennisplätze<br />
Entwicklung von Feuchtbereichen mit hoher Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz im Uferbereich <strong>de</strong>s<br />
Lambsbaches<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />
Tennisclub<br />
1 - 2<br />
7 Ortsrand nach Nordwesten Keine baulichen Erweiterungen nach Nordwesten<br />
8 'Krummer Acker',<br />
'Ober <strong>de</strong>n Dachslöchern'<br />
Freihalten von Bebauung; in diesem Bereich<br />
keine bauliche Verdichtung; Darstellung<br />
als Grünfläche im FNP beibehalten<br />
Bewahrung landschaftstypischer Siedlungsform, Freihaltung<br />
<strong>de</strong>s das Landschaftbild prägen<strong>de</strong>n exponierten Hangbereiches<br />
Erhalt <strong>de</strong>r Gärten und kleingliedrigen Grünland-, Ackerund<br />
Gehölzstrukturen<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 194<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
9<br />
EA<br />
'Rotes Land',<br />
'Am Zweibrücker Weg',<br />
'Kalkofer Dell',<br />
'Kalköfen',<br />
'Jean Paris',<br />
'Schützenfranzenklamm',<br />
'Auf <strong>de</strong>m Kirschberg',<br />
'Am Kirscherg'<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen und<br />
Strukturen:<br />
- extensive Grünlandnutzung<br />
- Erhalt, Pflege und Ergänzung <strong>de</strong>r Streuobstbestän<strong>de</strong><br />
- kleine Ackerparzellen<br />
- Hecken und Einzelbäume<br />
- kleingliedrige, strukturreiche Privatwäldchen<br />
Die <strong>de</strong>rzeitige kleingliedrige, extensive Nutzung erhält<br />
typische, immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kulturbiotope mit hoher<br />
Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz, Kultur- und Landschaftsschutzgebiete<br />
und das Landschaftsbild.<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte<br />
*<br />
10 Lambsbach nördlich <strong>de</strong>r<br />
Ortslage<br />
Auszäunen <strong>de</strong>r Bachufer im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Wei<strong>de</strong>n; Entwicklung eines mind. 3 m breiten<br />
Uferrandstreifens ohne Beweidung und<br />
Düngung, mit abschnittsweiser Mahd o<strong>de</strong>r<br />
Sukzessionsüberlassung<br />
Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />
Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />
betroffene Landwirte (Anlieger),<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
11 Zwischen <strong>de</strong>n Straßen<br />
'Auf <strong>de</strong>m alten Schloß' und<br />
'Stockwiese'<br />
Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme extensiver Grünlandnutzung;<br />
keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen<br />
Eingriffe in <strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />
Bei<strong>de</strong> Entwicklungsziele (Feuchtwiese bzw. -wei<strong>de</strong> und<br />
mittelfristig verbuschen<strong>de</strong> Feuchtbrache) stellen für <strong>de</strong>n<br />
Arten- und Biotopschutz wertvolle Biotoptypen dar.<br />
betroffene Landwirte (Anlieger),<br />
Eigentümer<br />
*<br />
12<br />
EA<br />
Kleinerbach<br />
Unterlassung von Unterhaltungsmaßnahmen<br />
Der Bach sollte sich selbst überlassen<br />
bleiben und naturnah entwickeln<br />
Der Bach fließt durch unbesie<strong>de</strong>ltes Gebiet ohne angrenzen<strong>de</strong><br />
landwirtschaftliche Nutzung; Unterhaltungsmaßnahmen<br />
sind nicht notwendig.<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Forstamt<br />
*<br />
13 Teich an <strong>de</strong>r Merburg Naturnahe Gewässerunterhaltung Erhaltung und Entwicklung naturnaher Uferbereiche Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
Angelverein<br />
1 - 2<br />
14 Lambsbach südlich <strong>de</strong>r<br />
Ortslage<br />
Naturnahe Gewässerunterhaltung<br />
Der Bach fließt durch Röhrichte und Seggenrie<strong>de</strong>; eine<br />
Unterhaltung, Ufersicherung o.ä. ist nicht unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
15 'Am <strong>Homburg</strong>er Fußpfad' Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Nutzung o<strong>de</strong>r Aufforstung prüfen<br />
16 Flächen nordwestlich<br />
Kirrberg<br />
Beibehaltung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />
landwirtschaftlichen Nutzung<br />
Eine Aufgabe <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n; die Landwirtschaft<br />
in diesen Bereichen soll zur Pflege <strong>de</strong>r<br />
Kulturlandschaft erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
Eigentümer,<br />
betroffene Landwirte,<br />
Forstamt<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
Forstamt<br />
1 - 2<br />
*<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 195<br />
17<br />
EA<br />
Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze<br />
anstreben<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
18 Teiche am Kleinerbach Teiche, wo dies topographisch möglich ist,<br />
in <strong>de</strong>n Nebenschluss verlegen<br />
Der Wasserzu- und -abfluss <strong>de</strong>r Teiche soll<br />
so geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflussspen<strong>de</strong><br />
im Bachbett verbleiben<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserführung im Kleinerbach Untere Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />
19 Stollen, Höhlen und Felsenkeller<br />
am Colling<br />
Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />
und Absperrung<br />
Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong><br />
1 - 2<br />
20 'Kalköfen' Offenhaltung <strong>de</strong>r Kalkhalbtrockenrasen durch<br />
Pflegemaßnahmen (Entbuschen und gelegentliche<br />
Mahd)<br />
Erhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Kalkhalbtrockenrasen mit Pflanzenarten<br />
<strong>de</strong>r Roten-Liste als lokale Beson<strong>de</strong>rheit für das<br />
Stadtgebiet<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Naturlandstiftung<br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 196<br />
21 Gärten entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches,<br />
alter Ortskern,<br />
Schule und Kin<strong>de</strong>rgarten,<br />
Gärten am Kalkofer Weg<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />
Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />
heimischen Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetation und<br />
Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />
Grün-, Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
22 Lambsbach Pflanzung von Ufergehölzen (Erlen, Wei<strong>de</strong>n),<br />
in landwirtschaftlich genutzten Abschnitten<br />
Entwicklung eines Gehölzsaumes<br />
auf <strong>de</strong>n Uferrandstreifen (vgl. Nr. 10); im<br />
besie<strong>de</strong>lten Bereich punktuelle Bepflanzung<br />
mit einzelnen Erlen- und Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />
Biologische Böschungssicherung, Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel<br />
und Insekten, Biotopvernetzung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Eigentümer,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
23 'Am Einö<strong>de</strong>r Weg' Pflanzung o<strong>de</strong>r Entwicklung von Hecken<br />
(evtl. Benjeshecken)<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleinsäuger,<br />
Vögel und Insekten und Biotopvernetzung in intensiv landwirtschaftlich<br />
genutzten Bereichen<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />
Aufwertung von Wegeverbindungen<br />
betroffene Landwirte,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 197<br />
24 Neubaugebiet Collingstraße Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s nach Nor<strong>de</strong>n<br />
durch lockere Pflanzung von Obst- o<strong>de</strong>r<br />
Laubbäumen entsprechend <strong>de</strong>r potentiellen<br />
natürlichen Vegetation auf <strong>de</strong>r an die Bebauung<br />
angrenzen<strong>de</strong>n Brachfläche<br />
Entwicklung einer landschaftstypischen Begrünung und<br />
Ortsrandgestaltung<br />
Eigentümer,<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />
3 - 5<br />
25<br />
EA<br />
Landstraße L 214<br />
Kirrberg - Zweibrücken<br />
Pflanzung einer Allee mit heimischen, großkronigen<br />
Laubbäumen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
Beschattung und gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>r Wegeverbindung<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 198<br />
LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />
7.8 STADTTEIL WÖRSCHWEILER<br />
NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />
TRÄGER<br />
PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />
1 Bliesaue zwischen<br />
Wörschweiler und Bee<strong>de</strong>n<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />
VII (Bliestal von Haseler<br />
Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />
2 'Im Fohlengrund' Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />
IX (Bliestal von Wörschweiler<br />
bis Blieskastel mit <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n<br />
Höhenzügen)<br />
Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />
und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />
PRIORITÄT<br />
(in Jahren)<br />
3 - 5<br />
SEITE<br />
3 Landschaftsschutzgebiet<br />
biei Wörschweiler<br />
Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung<br />
Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />
<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (Waldflächen,<br />
Kulturgüter 'Gutenbrunnen' und Klosterruine<br />
Wörschweiler) und <strong>de</strong>s Schutzzweckes<br />
(naturnahe Waldbewirtschaftung, Vorrang<br />
naturorientierter Erholung)<br />
Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />
genug präzisiert.<br />
Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
4 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />
nach § 79 SWG<br />
Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />
5 entfällt<br />
6 Geplantes Wohnbaugebiet<br />
'Wörschweiler Nord'<br />
W 801<br />
Die Fläche entfällt bei <strong>de</strong>r Fortschreibung<br />
<strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes. Die Ausweisung<br />
von Wohnbauflächen an dieser<br />
Stelle wird nicht weiter verfolgt.<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanungsamt<br />
1 - 2<br />
7 Wasserschutzgebiet Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />
Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />
an die Grundwasserneubildung<br />
Vermeidung von Schädigungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />
Bliesaue durch die Grundwasserentnahme<br />
Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 199<br />
NUTZUNGSREGELUNGEN<br />
8 Gutenbrunnertal<br />
(Bittensbachtal)<br />
Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch landwirtschaftlich<br />
genutzter Fläche vermei<strong>de</strong>n.<br />
Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung durch Aufforstungen soll vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n; die Landwirtschaft soll zur Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Nach Aufgabe<br />
<strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung ist eine Aufforstung dieser<br />
Flächen nur dann vertretbar, wenn sich die Baumarten an<br />
<strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation orientieren.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte,<br />
Forstamt<br />
*<br />
9 Bittensbach,<br />
'Kapellental',<br />
'Marxenweiher'<br />
Grünlandnutzung in <strong>de</strong>n Tälchen erhalten<br />
Auszäunen <strong>de</strong>r Gräben und Bäche, Entwicklung<br />
eines mind. 3 m breiten Uferstreifens<br />
ohne Beweidung und Düngung mit abschnittsweiser<br />
Mahd, abschnittsweise<br />
Gewässerunterhaltung<br />
Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />
extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />
Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />
betroffene Landwirte (Anlieger),<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
3 - 5<br />
10<br />
EA<br />
'Marxenweiher',<br />
'Katzental',<br />
'Im Fohlengrund' (am<br />
Gerhardsgraben),<br />
nördlich Gewerbegebiet<br />
Bierbach<br />
Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />
und Wiesenbrachen bzw. Röhrichten und<br />
Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren<br />
Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />
Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />
da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und<br />
nassen Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls<br />
wertvolle Bereiche darstellen.<br />
Eigentümer und Anlieger *<br />
11 Wörschweiler Hof Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />
Nutzung<br />
Die landwirtschaftliche Nutzung gewährleistet <strong>de</strong>n Erhalt<br />
<strong>de</strong>r reizvollen, erholungswirksamen Kulturlandschaft im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Wörschweiler Hofes<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
*<br />
12<br />
EA<br />
'Im Fohlengrund',<br />
'Mastau'<br />
Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />
- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />
standorttypische Wiesengesellschaften<br />
- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />
großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />
räumlich und zeitlich entzerren<br />
- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />
<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />
standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />
Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />
z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze,<br />
Ameisenbläuling u.a.<br />
Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />
Kreises,<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
13 'Im Fohlengrund' Umwandlung von Ackerflächen in extensives<br />
Grünland im Auenbereich <strong>de</strong>r Blies<br />
Entwicklung standortgerechter Bewirtschaftung und Lebensgemeinschaften,<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos nach<br />
Überschwemmungen<br />
betroffene Landwirte 1 - 2<br />
14 Wasserschutzgebiet<br />
Bliestal<br />
Landwirtschaftliche Nutzung auf Grundwassernutzung<br />
abstimmen<br />
Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen vor Nitrateintrag<br />
betroffene Landwirte,<br />
Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 200<br />
15 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />
in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gemarkung<br />
Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />
z.B.<br />
- hangparallele Bearbeitung<br />
- Unter- und Zwischensaaten<br />
- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />
Feldgehölze<br />
anstreben<br />
Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />
betroffene Landwirte<br />
VL *<br />
1 - 2<br />
RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />
16 Blies 'Passive' Renaturierung<br />
- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />
(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />
von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />
- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />
mit Steinschüttungen<br />
17 Ehemaliger Nasslagerplatz<br />
für Stammholz(Polter) in<br />
<strong>de</strong>r Bliesaue<br />
Nach erfolgtem Holzverkauf biotopgestalten<strong>de</strong><br />
Maßnahmen, Entwicklung von Blänken<br />
(flache Tümpel, bis zu 70 cm tief), die alle<br />
5 - 10 Jahre neu ausgeschoben wer<strong>de</strong>n,<br />
ansonsten Sukzessionsüberlassung<br />
Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />
und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />
Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />
sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />
Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />
(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />
gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Verbesserung und Bereicherung <strong>de</strong>r Lebensraumbedingungen<br />
insbeson<strong>de</strong>re für Wiesen- und Wasservögel sowie<br />
Weißstorch<br />
Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
VL *<br />
Eigentümer,<br />
Forstamt<br />
3 - 5<br />
bereits<br />
realisiert<br />
18 Ehemalige Sandgrube und<br />
Müll<strong>de</strong>ponie am Marxenweiher<br />
Mit Müll und Schutt verfüllte Bereiche ab<strong>de</strong>cken<br />
und bepflanzen<br />
noch nicht verfüllte Bereiche offenhalten und<br />
als Trockenbiotope <strong>de</strong>r Sukzession überlassen<br />
Entwicklung von Trockenbiotopen auf Sekundärstandorten;<br />
das entsprechen<strong>de</strong> Artenpotential ist im nahegelegenen<br />
Naturschutzgebiet 'Limbacher Sanddüne' gegeben.<br />
Eigentümer *<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 201<br />
BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN UND BIOTOPSCHUTZ<br />
19 Hausgärten am Ortsrand<br />
zur Gutenbrunner Au hin,<br />
Ortsmitte,<br />
Wörschweiler Hof,<br />
Gutenbrunnen<br />
Dorfbiotopprogramm:<br />
- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />
Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />
heimischen Gehölzen<br />
- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />
(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />
- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />
- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />
- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />
- Bauerngartenwettbewerbe<br />
- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />
(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />
- Zulassung von Spontanvegetation und<br />
Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />
Grün-, Haus- und Hofflächen<br />
- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />
Trockenmauern<br />
- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />
Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />
- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />
Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />
Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />
im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />
an exponierten Stellen als Schau- und<br />
Musterbeispiele mit Vorbil<strong>de</strong>ffekt<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
1 - 2<br />
20 Höhlen und Felsenkeller<br />
am Klosterberg,<br />
ehemalige Bunker,<br />
Umgebung Gutenbrunnen<br />
Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />
und Absperrung<br />
Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />
Eigentümer<br />
1 - 2<br />
PFLANZMASSNAHMEN<br />
21 Bittensbach Punktuelle Bepflanzung <strong>de</strong>s Uferrandstreifens<br />
(siehe Nr. 9) mit einzelnen Erlen- o<strong>de</strong>r<br />
Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />
Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />
Insekten,<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />
Betonung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
betroffene Landwirte (Anlieger)<br />
3 - 5<br />
22 Wörschweiler Hof Anlage einer Streuobstwiese o<strong>de</strong>r Pflanzung<br />
einzelner Obstbäume<br />
Landschaftstypische Begrünung, Entwicklung von Lebensräumen<br />
für Vögel und Insekten<br />
Eigentümer<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 202<br />
23 Landstraße L 222,<br />
Limbacher Straße<br />
Pflanzung einer Allee mit heimischen, großkronigen<br />
Laubbäumen<br />
Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />
Beschattung und gestalterische Aufwertung von Wegeverbindungen,<br />
Fortführung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Allee<br />
Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />
Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />
VL *<br />
3 - 5<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
8. Literaturverzeichnis 203<br />
8. LITERATURVERZEICHNIS:<br />
Achilles, A., 1978: Das Klima <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>-Saar,<br />
Hrsg.: Verkehrsverein <strong>Homburg</strong>-Saar eV.<br />
Acoplan-Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982: Rahmenplanung<br />
Erholung; Saar-Pfalz-Kreis<br />
Altherr, M., 1990: Erfassung <strong>de</strong>r epigäischen Arthropo<strong>de</strong>nfauna am ehemaligen Zollbahnhof<br />
<strong>Homburg</strong>/West, unveröffentl.<br />
Arbeitsgemeinschaft für Ökologie/ Sauer, Lösch, Maas 1987:Gutachten zur Ermittlung<br />
<strong>de</strong>r Schutzwürdigkeit <strong>de</strong>s Gebietes "Closenbruch <strong>Homburg</strong>".<br />
Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>.<br />
Saarlouis 1987<br />
Arbeitsgemeinschaft für Ökologie/Lösch: Gutachterliche Beurteilung <strong>de</strong>s Gebietes<br />
Erbachaue zwischen Möhlwoog und Freibad <strong>Homburg</strong> auf Eignung<br />
als Fläche für die Renaturierung und die Hochwasserrückhaltung aus<br />
<strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Naturschutzes. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>. Völklingen 1989<br />
Arbeitsgemeinschaft Landschaftsprogramm Saarland (Kaule, G., Schmidt-Sper, E.-M.,<br />
Speer, F., Sauer, E.), 1981: Landschaftsprogramm Saarland, Teil D<br />
'Arten- und Biotopschutzprogramm', Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Ministers<br />
für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, Saarbrücken<br />
Arbeitsgruppe Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>, 1982: Bo<strong>de</strong>nkundliche Kartieranleitung, 3. Aufl., Hannover,<br />
1982<br />
Baus, M., Wolf, C., u.a., 1992: Der ehemalige Zollbahnhof <strong>Homburg</strong>-West<br />
Biologisches Gutachten über seine Schutzwürdigkeit im Sinne <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzgesetzes, 3. Fassung<br />
Zusammengestellt und kommentiert vom M. Baus und C. Wolf,<br />
unveröffentl.<br />
Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1984: Trockenrasen im Saarland<br />
Heft 24 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />
Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1986: Flusslandschaften <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Heft 30 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
8. Literaturverzeichnis 204<br />
Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1989: Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Heft 33 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />
Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1986: Landwirtschaft und Naturschutz - Zustand<br />
und<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r saarländischen Landwirtschaft aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Artenund<br />
Biotopschutzes -<br />
unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Ministers für Umwelt <strong>de</strong>s<br />
Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Bielefeld, U., 1990:<br />
Zum Beitrag <strong>de</strong>r Erholungsplanung<br />
in: Garten und Landschaft, 100. Jg., Heft 1, 1990, S. 41 - 49<br />
Blab, J., Riecken, U., 1989: Biotope <strong>de</strong>r Tiere in Mitteleuropa, Naturschutz aktuell, Texte<br />
zum Naturschutz und zur Landschaftspflege Nr. 7<br />
Hrsg.: Wolfgang Erz, Greven, 1989<br />
Blab, J. u.a. Hrsg., 1989: Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Tiere und Pflanzen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland (4. Auflage), Greven, 1989<br />
Blab, J., 1984: Grundlagen <strong>de</strong>s Biotopschutzes für Tiere<br />
Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 24<br />
Hrsg.: Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie,<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 1984<br />
Brucker, G., 1988:<br />
Lebensraum Bo<strong>de</strong>n - Daten, Tipps und Tests,<br />
Stuttgart<br />
Büro für Landschaftsplanung G.Penker, 1978: Landschaftsplan Stadt <strong>Homburg</strong> Saar.<br />
Bearbeitet im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Flächennutzungsplanung<br />
BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989: Endbericht <strong>de</strong>r Lambsbachkartierung 1986-1989<br />
unveröffentl.<br />
BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989a: Grundlagen für ein Fle<strong>de</strong>rmaushilfsprogramm.<br />
unveröffentl.<br />
DBV-Auengruppe, 1990: Auenschutzkonzept für ausgewählte Fließgewässer im Ostsaarland<br />
Teilbereich - Blies<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
8. Literaturverzeichnis 205<br />
Der Minister für Umwelt, Hrsg. 1989,: Rote Liste - Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im<br />
Saarland, Saarbrücken, 1989<br />
Der Minister für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, o.J.: Wasser<br />
Broschüre <strong>de</strong>s Ministers für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen<br />
Der Minister für Wirtschaft, Hrsg., 1986: Waldbaurichtlinien für die Bewirtschaftung <strong>de</strong>s<br />
Staatswal<strong>de</strong>s im Saarland, 1. Teil: Standortsökologische Grundlagen<br />
Hrsg.: Der Minister für Wirtschaft - Abt. Forsten -<br />
Saarbrücken, 1986<br />
Der Minister für Wirtschaft, Hrsg., 1989: Buchwald Nohfel<strong>de</strong>n- Natur erlernen, Natur<br />
erleben für uns alle.<br />
Hrsg.: Der Minister für Wirtschaft - Abt. Forsten<br />
Saarbrücken, 1989<br />
Deutscher Naturschutzring (DNR), Hrsg., 1980: Moore - Be<strong>de</strong>utung, Schutz, Regeneration,<br />
Bonn, 1980<br />
Deutscher Wetterdienst 1957: Klimaatlas von Rheinland-Pfalz Bad Kissingen 1957<br />
Dorda, D. (2002): Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>. Stadt <strong>Homburg</strong><br />
(Hrsg.)<br />
Drachenfels, O. von, u.a., 1987: Katalog zoologisch be<strong>de</strong>utsamer Biotoptypen mit Verzeichnissen<br />
charakteristischer Tierarten und Tiergruppen<br />
Hrsg.: Lan<strong>de</strong>samt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-<br />
Pfalz, Oppenheim, 1987<br />
Ellenberg, H., 1982: Die Vegetation Mitteleuropas mit <strong>de</strong>n Alpen in ökologischer Sicht<br />
3. verb. Auflage, Stuttgart<br />
Fischer, K., 1958: Natur und Landschaft in Vergangenheit und Gegenwart<br />
in: Blätter zur Geschichte <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>/Saar<br />
Hrsg.: Verkehrsamt <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
Forstplanungsanstalt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sforstverwaltung, o.J.: Standortkarten und Forstwirtschaftskarten<br />
<strong>de</strong>r Revierförstereien Jägersburg, Karlsberg,<br />
<strong>Homburg</strong>-Nord, <strong>Homburg</strong>-Süd<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
8. Literaturverzeichnis 206<br />
Geologisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1987: Hydrogeologische Karte <strong>de</strong>s<br />
Saarlan<strong>de</strong>s 1:100.000, Blatt 1: Waserleitvermögen <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s.<br />
Geologisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1989: Erläuterungen zur Geologischen Karte<br />
<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1 : 50.000<br />
Geologisches Lan<strong>de</strong>samt Rheinland-Pfalz, Hrsg., 1983: Geologische Karte von<br />
Rheinland-Pfalz 1 . 25.000; Erläuterungen zu Blatt 6710 Zweibrücken,<br />
Mainz, 1983<br />
Hartz, A., Wagner, W., 1991: Die Bliesaue - eine saarländische Flußlandschaft<br />
Schriftenreihe <strong>de</strong>s BUND-Saar, Heft 3<br />
Hrsg.: BUND Lan<strong>de</strong>sverband Saar e.V., Saarbrücken, 1991<br />
Institut für Umweltschutz <strong>de</strong>r Universität Dortmund, 1979: Regionale Luftaustauschprozesse<br />
und ihre Be<strong>de</strong>utung für die räumliche Planung<br />
Forschungsprojekt im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers für Raumordnung,<br />
Bauwesen und Städtebau, Bonn, 1979<br />
Kaule, G., 1986: Arten- und Biotopschutz<br />
Stuttgart<br />
Landkreis <strong>Homburg</strong>/Saar, Hrsg., 1968: 150 Jahre Landkreis <strong>Homburg</strong>-Saar, 1818 - 1968<br />
Ministerium für Umwelt: Gewässergütebericht 2000<br />
Ministerium für Umwelt: Biotopkartierung Saarland II 1988-1992<br />
Ökoplana /Seitz,R. 1990: Klimaökologische Untersuchungen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong>-<br />
Saar unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>s Strömungsgeschehens -<br />
Zwischenbericht, Mannheim<br />
Scheffer, F., Schachtschabel, P.,1984: Lehrbuch für Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>, 11. Auflage,<br />
Stuttgart, 1984<br />
Schnei<strong>de</strong>r, H., 1972: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken<br />
Hrsg.: Institut für Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt für<br />
Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> und Raumordnung<br />
Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg<br />
Stadt <strong>Homburg</strong> 1990: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Kreisstadt<br />
<strong>Homburg</strong> (Saar)<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208
8. Literaturverzeichnis 207<br />
Stadt <strong>Homburg</strong> 1990a: <strong>Homburg</strong>, 650 Jahre Stadt 1331-1980<br />
Sturm, K., Westphal, C., 1990: Ganzflächige Waldbiotopkartierung im Saarland<br />
Unveröffentlichtes Gutachten für <strong>de</strong>n Minister für Wirtschaft<br />
Thös, J., 1992: Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong> und die Gemein<strong>de</strong> Kirkel<br />
Eine landwirtschaftliche Strukturanalyse und Entwicklungsplanung im<br />
Auftrag <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-Kreises<br />
Saarbrücken, 1992<br />
Weyers, H., u.a., 1990: Die Vögel <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s - Eine Übersicht<br />
Hrsg.: Ornithologischer Beobachterring Saar (OBS), Arbeitsgemeinschaft<br />
für Vogelkun<strong>de</strong> im Saarland<br />
<strong>Homburg</strong>, 1990<br />
Weyers, H., und Wolff, P., 1981/82: Das Gebiet am 'Höllengraben'<br />
Ein Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umweltschutz<br />
Weyers: Avifauna<br />
Wolff: Botanik<br />
Saarbrücken, 1982<br />
Wild, V., 1986: Der Feilbach - von <strong>de</strong>r Quelle bis zur Mündung<br />
Ergebnis einer Bachbegehung am 22. März 1986<br />
zusammengestellt von Volker Wild<br />
Ministerium für Umwelt, Saarbrücken<br />
Wolff, P., 1983: Das Jägersburger Moor - Eine floristisch-soziologische und<br />
landschaftsökologische Untersuchung und ihre Konsequenzen für <strong>de</strong>n<br />
Naturschutz. Abhandlungen <strong>de</strong>r Delattinia 12/1983, Saarbrücken<br />
Wolff, P., 1985: Der Wasserampfer (Rumex aquaticus L.) und seine Bastar<strong>de</strong> im Saarland<br />
in: Faunistisch-floristische Notizen aus <strong>de</strong>m Saarland<br />
Hrsg.; Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für Tier- und Pflanzengeographische<br />
Heimatforschung im Saarland (16) Heft 4, S. 315 - 338<br />
Wolff, P. et al, 1986: Der ehemalige Zollbahnhof <strong>Homburg</strong>-West<br />
Biologisches Gutachten über seine Schutzwürdigkeit im Sinne <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzgesetzes<br />
2. Fassung, Oktober 1989, unveröffentl.<br />
Zimmermann, R., 1988: Zur Ermittlung und Bewertung <strong>de</strong>s Klimas im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Landschafts(rahmen)planung<br />
Untersuchungen zur Landschaftsplanung, Band 14<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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8. Literaturverzeichnis 208<br />
Hrsg.: Lan<strong>de</strong>samt für Umweltschutz (LfU) Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Karlsruhe, 1988<br />
Gesetz über <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Natur und die Pflege <strong>de</strong>r Landschaft (Saarländisches Naturschutzgesetz<br />
- SNG) vom 19.03.1993, Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1993,<br />
S. 346<br />
Saarländisches Wassergesetzes (SWG) vom 03.03.1998<br />
Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1998, S. 306<br />
Bekanntmachung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nschutzprogramms <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom 25.01.1990<br />
Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1990, S. 253<br />
Richtlinien für die Aufstellung von Landschaftsplänen vom 31.08.1981<br />
Gemeinsames Ministerialblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1982, S. 84<br />
Bekanntmachung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplanes Umwelt (Flächenvorsorge für Freiraumfunktionen,<br />
Industrie und Gewerbe) vom 18.12.1979<br />
Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1980, S. 345, in <strong>de</strong>r Fassung <strong>de</strong>r 6.<br />
Än<strong>de</strong>rung vom 30.03.1999<br />
Bekanntmachung <strong>de</strong>s Landschaftsprogramme <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom 01.03.1989<br />
Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1989, S. 353<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
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9. Abbildungs- und Kartenverzeichnis 209<br />
9. ABBILDUNGS- UND KARTENVERZEICHNIS<br />
KARTEN UND PLÄNE:<br />
Karte Geologie<br />
Karte Bo<strong>de</strong>ntypen<br />
Karte Bo<strong>de</strong>nfunktionen nach § 2 (2) 1c Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />
Karte Bo<strong>de</strong>nfunktionen nach § 2 (2) 3c Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />
Karte Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />
Karte Oberflächengewässer<br />
Karte Grundwasser<br />
Karte Klima<br />
Karte Biotoptypen Bestand<br />
Karte Bewertung Arten- und Biotopschutz<br />
Karte Bewertung Erholung<br />
Karte Erholung Entwicklung<br />
Karte Schutzgebiete und –objekte nach SNG<br />
Karte Massnahmenplan<br />
Karte Ausgleichsflächen (Eingriffs- Ausgleichskonzept <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>)<br />
Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />
c:\LP\1-1-6\Text\041208