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<strong>BENUTZERHINWEISE</strong><br />

• Zum Arbeiten mit <strong>de</strong>m Landschaftsplan <strong>Homburg</strong> empfehlen wir Ihnen die folgen<strong>de</strong>n<br />

Einstellungen vorzunehmen:<br />

Aktivieren Sie im Menü „Ansicht“ die Optionen „Seitenlayout“ und „Dokumentstruktur“.<br />

Am linken Bildschirmrand erscheint eine Liste, die <strong>de</strong>m Inhaltsverzeichnis <strong>de</strong>s<br />

Erläuterungstextes entspricht. Diese Liste erleichtert Ihnen das Navigieren im Text. Die<br />

Hervorhebung zeigt Ihnen an, wo Sie sich im Text befin<strong>de</strong>n.<br />

Durch Anklicken <strong>de</strong>r Kapitelüberschriften in dieser Liste können Sie zu <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Stelle im Text springen.<br />

Wählen Sie im Menü „Tabelle“ die Option „Gitternetzlinien ausblen<strong>de</strong>n“; dadurch wird die<br />

Textansicht übersichtlicher.<br />

Bei kleinen Bildschirmen empfiehlt es sich, im Menü „Ansicht“ die Option „Ganzer<br />

Bildschirm“ zu aktivieren. Die Windows typischen Befehlszeilen wer<strong>de</strong>n dann<br />

ausgeblen<strong>de</strong>t und <strong>de</strong>r gesamte Bildschirm steht für die Betrachtung <strong>de</strong>s Textes zur<br />

Verfügung.<br />

Gleichzeitig erscheint ein kleines Fenster mit <strong>de</strong>n Einträgen „Ganzer Bildschirm“ und<br />

„Ganzer Bildschirm schließen“. Wenn Sie auf „Ganzer Bildschirm schließen“ klicken<br />

kehren Sie zur üblichen Windows-Darstellung zurück.<br />

• Einzelne Textabschnitte sind farbig hervorgehoben. Mit diesen Textteilen sind Karten<br />

verknüpft, die <strong>de</strong>n jeweiligen Sachverhalt erläutern.<br />

Durch Klicken auf <strong>de</strong>n farbigen Text wer<strong>de</strong>n die dazugehörigen Karten geöffnet.<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Inhaltsverzeichnisses ist ein Kapitel „Abbildungs- und Kartenverzeichnis“<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Wenn Sie es öffnen erhalten Sie eine Übersicht aller Karten und Abbildungen<br />

und können durch Anklicken direkt zu <strong>de</strong>r gewünschten Karte gelangen, ohne <strong>de</strong>n<br />

vollständigen Text zu durchsuchen.<br />

• Voraussetzung zum Öffnen <strong>de</strong>r Karten und Bil<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Adobe Acrobat-Rea<strong>de</strong>r. Falls<br />

dieses Betrachtungsprogramm nicht auf Ihrem Rechner installiert ist, können Sie es<br />

kostenlos unter http://www.adobe.<strong>de</strong>/products/acrobat/readstep2.html aus <strong>de</strong>m Internet<br />

herunterla<strong>de</strong>n. Zum Herunterla<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Internet klicken Sie auf die angegebene<br />

Adresse und folgen Sie <strong>de</strong>n Anweisungen <strong>de</strong>r Adobe-Homepage.


• Zum Betrachten <strong>de</strong>r geöffneten Karte sind die Werkzeuge zum Verschieben und<br />

Zoomen wichtig. Klicken Sie auf das „Hand-Symbol“ am linken Bildschirmrand. Jetzt<br />

können Sie <strong>de</strong>n Kartenausschnitt durch anklicken (Maustaste festhalten) und<br />

verschieben (dann Maustaste loslassen) verän<strong>de</strong>rn.<br />

Die Vergrößerung können Sie über das „Lupen-Symbol“ am linken Bildschirmrand<br />

verän<strong>de</strong>rn. Klicken Sie auf das Lupen-Symbol, ziehen Sie mit <strong>de</strong>r Lupe einen Rahmen<br />

um <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>n Sie vergrößern wollen (linke Maustaste klicken, festhalten und dabei<br />

einen Rahmen aufziehen; beim Loslassen wird das Bild vergrößert).<br />

Zum Verkleinern von Bildausschnitten verfahren Sie genauso, nur halten Sie dabei die<br />

„Strg“-Taste gedrückt.<br />

Weitere Funktionen fin<strong>de</strong>n Sie im Acrobat- Rea<strong>de</strong>r „Hilfe“- Menü (oberer Bildschirmrand)<br />

erläutert.<br />

• Sie können <strong>de</strong>n Text o<strong>de</strong>r Teile davon wie in Word üblich ausdrucken.<br />

• Karten und Abbildungen können in beliebiger Größe und Vergrößerung über <strong>de</strong>n Adobe-<br />

Acrobat-Rea<strong>de</strong>r ausgedruckt wer<strong>de</strong>n. Klicken Sie dazu auf das Drucksymbol am oberen<br />

Rand. Nehmen Sie die Druckereinstellungen (Bezeichnung <strong>de</strong>s Druckers, Papiergröße<br />

etc.) wie gewohnt vor.<br />

Bitte beachten Sie: ist im Druckfenster ein Häkchen bei <strong>de</strong>r Option „Seitengröße“<br />

gesetzt, wird die gesamte Karte (abhängig von <strong>de</strong>r eingestellten Papiergröße evtl. sehr<br />

klein) ausgedruckt.<br />

Ist bei Seitengröße kein Häkchen zu fin<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r sichtbare Bildschirmausschnitt<br />

gedruckt. Das Häkchen lässt sich durch anklicken setzen bzw. entfernen.<br />

• Bei Fragen o<strong>de</strong>r Problemen mit Installationen o<strong>de</strong>r Handhabung wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte<br />

an:<br />

DIPL. ING. PETER GLASER<br />

L a n d s c h a f t s A r c h i t e k t BDLA<br />

Herrn Stucky<br />

Mainzer Str. 33 - 66424 <strong>Homburg</strong><br />

Ruf 06841-6 38 88/6 80 66 Fax 06841–6 80 55<br />

mailto:Stucky@la-glaser.<strong>de</strong>


LANDSCHAFTSPLAN<br />

DER<br />

STADT HOMBURG<br />

Aufgestellt:<br />

<strong>Homburg</strong>, Oktober 1994, KS/sch<br />

Überarbeitet, Mai 2002, KS/uh<br />

Überarbeitet, Dezember 2002, KS/uh<br />

Überarbeitet nach Anhörung <strong>de</strong>r Träger<br />

öffentlicher Belange und frühzeitiger<br />

Bürgerbeteiligung, Dezember 2004, KS<br />

Dipl.-Ing. PETER GLASER<br />

LandschaftsArchitekt BDLA<br />

Mainzer Straße 33 - 66424 <strong>Homburg</strong>


Inhaltsverzeichnis 2<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

1. Vorbemerkungen 5<br />

1.1 Auftragsvergabe 5<br />

1.2 Rechtliche Grundlagen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung 5<br />

1.3 Planerische Rahmenbedingungen 7<br />

1.4 Planungsverständnis und Verfahrensablauf 10<br />

2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 13<br />

2.1 Geologie 13<br />

2.2 Landschaftsstruktur 14<br />

2.3 Bo<strong>de</strong>n 16<br />

2.4 Wasserhaushalt 18<br />

2.5 Klima 22<br />

2.6 Vegetation 30<br />

2.6.1 Potentielle natürliche Vegetation 30<br />

2.6.2 Reale Vegetation, Biotoptypen 32<br />

2.7 Tierwelt 41<br />

3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 57<br />

3.1 Bewertung <strong>de</strong>s Arten- und Biotoppotentials 57<br />

3.2 Bewertung <strong>de</strong>s Erholungspotentials 60<br />

3.3 Bewertung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>npotentials 66<br />

3.4 Bewertung <strong>de</strong>s Wasserpotentials 71<br />

3.5 Bewertung <strong>de</strong>s Klimapotentials 74<br />

3.6 Schutzgebiete- und -objekte 76<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis 3<br />

Seite<br />

4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und 88<br />

geplanten Nutzungen<br />

4.1 Siedlung 88<br />

4.2 Verkehr 90<br />

4.3 Landwirtschaft 94<br />

4.4 Forstwirtschaft 100<br />

4.5 Wasserwirtschaft 101<br />

4.6 Ver- und Entsorgung 103<br />

4.7 Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungs- und 105<br />

Freizeitnutzung<br />

4.8 Abgrabungen, Gewinnung von Bo<strong>de</strong>nschätzen 106<br />

4.9 Beurteilung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Flächennutzungsplanes 107<br />

und geplanter Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rungen<br />

5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 115<br />

6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 117<br />

6.1 Allgemeine Entwicklungsziele für das Stadtgebiet 117<br />

6.2 Entwicklungsziele <strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutz- 122<br />

programms<br />

6.3 Entwicklungsziele für Teilbereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes 126<br />

6.3.1 Jägersburger Moor und Königsbruch 126<br />

6.3.2 Bliesaue 126<br />

6.3.3 Erbachaue 129<br />

6.4 Handlungsbezogene Entwicklungsziele 135<br />

6.4.1 Ziele für die Siedlungsentwicklung 135<br />

6.4.2 Entwicklungsziele Verkehr 142<br />

6.4.3 Entwicklungsziele für die Landwirtschaft 144<br />

6.4.4 Entwicklungsziele für die Forstwirtschaft 148<br />

6.4.5 Entwicklungsziele für die Wasserwirtschaft 150<br />

6.4.6 Entwicklungsziele für die einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne 153<br />

Erholung und Freizeitgestaltung<br />

6.4.7 Entwicklungsziele für Naturschutz und 155<br />

Landschaftspflege<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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Inhaltsverzeichnis 4<br />

Seite<br />

7. Handlungsprogramm 160<br />

7.1 Stadtteil Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach 161<br />

7.2 Stadtteil Bruchhof-Sanddorf 166<br />

7.3 Stadtteil Einöd-Schwarzenacker 170<br />

7.4 Stadtteil Erbach-Reiskirchen 176<br />

7.5 Stadtteil <strong>Homburg</strong>-Mitte 181<br />

7.6 Stadtteil Jägersburg 188<br />

7.7 Stadtteil Kirrberg 193<br />

7.8 Stadtteil Wörschweiler 198<br />

Anhang:<br />

8. Literaturverzeichnis 203<br />

9. Abbildungs- und Kartenverzeichnis 209<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


1. Vorbemerkungen 5<br />

1. VORBEMERKUNGEN<br />

1.1 AUFTRAGSVERGABE<br />

Die Kreisstadt <strong>Homburg</strong> beschloss 1988 die Aufstellung eines<br />

Landschaftsplanes nach § 9 Saarländisches Naturschutzgesetz<br />

(SNG) in <strong>de</strong>r damals gültigen Fassung vom 31.01.79. Anlass für die<br />

Aufstellung eines Landschaftsplanes war die geplante Fortschreibung<br />

<strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes aus <strong>de</strong>m Jahr 1980. Da die vorgesehene<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes nachhaltige Landschaftsverän<strong>de</strong>rungen<br />

zur Folge hat, ist die Aufstellung eines Landschaftsplanes<br />

erfor<strong>de</strong>rlich (§ 8 Abs. 2 SNG in <strong>de</strong>r Fassung vom<br />

19.03.93).<br />

Der Auftrag zur Erarbeitung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes erging an die<br />

LandschaftsArchitekten Glaser-Steffen.<br />

Der Landschaftsplan wur<strong>de</strong> als Entwurf im Oktober 1994 vorgelegt.<br />

Im Januar 2001 beauftragte die Kreisstadt <strong>Homburg</strong> das<br />

LandschaftsArchitekturbüro Glaser mit <strong>de</strong>r Aktualisierung und<br />

Fortschreibung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes.<br />

1.2 RECHTLICHE GRUNDLAGEN DER LANDSCHAFTSPLANUNG<br />

BUNDESNATUR-<br />

SCHUTZGESETZ /<br />

SAARLÄNDISCHES<br />

NATURSCHUTZGESETZ<br />

Die Ziele <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege sind in § 1<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes (BNatSchG), in <strong>de</strong>r Neufassung<br />

vom 25.03.02 und in § 1 <strong>de</strong>s Saarländischen Naturschutzgesetzes<br />

(SNG) vom 19.03.93 formuliert:<br />

§ 1 Ziele <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />

"(1) Natur und Landschaft sind innerhalb und außerhalb <strong>de</strong>r<br />

besie<strong>de</strong>lten Bereiche so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln,<br />

dass<br />

1. die Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Ökosysteme in ihrer typischen Struktur und Vielfalt,<br />

2. die Tier- und Pflanzenarten in ihrer genetischen Vielfalt, ihrer<br />

natürlichen Häufigkeit und in ihrer natürlichen ökologischen<br />

Verbreitung,<br />

3. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Naturgüter,<br />

4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 6<br />

nachhaltig und dauerhaft gesichert sind."<br />

LANDSCHAFTS<br />

PROGRAMM<br />

Diese Ziele sind im Landschaftsprogramm <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom<br />

01.03.89 auf überörtlicher Ebene sach- und handlungsbezogen<br />

konkretisiert (vgl. dazu Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept<br />

unter Punkt 6).<br />

LANDSCHAFTSPLAN<br />

Landschaftspläne stellen die örtlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen<br />

zur Verwirklichung dieser Ziele näher dar. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

aufgestellt, sobald es aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r<br />

Landschaftspflege erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />

Der Landschaftsplan enthält gem. § 8 SNG Darstellungen über:<br />

1. <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Zustand von Natur und Landschaft und seine<br />

Bewertung nach <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n §§ 1 und 2 festgelegten Zielen und<br />

Grundsätzen <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege,<br />

2. <strong>de</strong>n angestrebten Zustand von Natur und Landschaft und <strong>de</strong>r<br />

vorgesehenen Maßnahmen, mit Lösungsvorschlägen zur Konfliktminimierung<br />

bei konkurrieren<strong>de</strong>n Nutzungsansprüchen,<br />

3. die Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen zur Sicherung und Schaffung<br />

von Biotopverbundsystemen,<br />

4. die Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege wildwachsen<strong>de</strong>r<br />

Pflanzen und wildleben<strong>de</strong>r Tierarten.<br />

Der Landschaftsplan bedarf zur Wirksamkeit <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong>.<br />

Für das Verfahren zur Aufstellung und Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Landschaftspläne gelten die Vorschriften <strong>de</strong>s Baugesetzbuches für<br />

die Flächennutzungspläne entsprechend.<br />

Die bauleitplanerischen Inhalte <strong>de</strong>s Landschaftsplanes wer<strong>de</strong>n erst<br />

durch Übernahme in <strong>de</strong>n Flächennutzungsplan behör<strong>de</strong>nverbindlich.<br />

Ansonsten entfaltet <strong>de</strong>r genehmigte Landschaftsplan die<br />

gleiche Rechtswirkung wie <strong>de</strong>r Flächennutzungsplan. Er hat keine<br />

unmittelbare Rechtswirkung für Privatpersonen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 7<br />

Gemäß § 14 Abs. 2 BNatSchG sind in Planungen und<br />

Verwaltungsverfahren die Inhalte <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu<br />

berücksichtigen. Insbeson<strong>de</strong>re sind die Inhalte <strong>de</strong>r<br />

Landschaftsplanung für die Beurteilung <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit<br />

und <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeit heranzuziehen. Soweit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r<br />

Landschaftsplanung in <strong>de</strong>n Entscheidungen nicht Rechnung<br />

getragen wer<strong>de</strong>n kann, ist dies zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

FLÄCHENNUTZUNGS-<br />

PLAN<br />

Der Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> reicht in seinen<br />

Grundzügen (Aufstellungsbeschluss) bis in das Jahr 1976 zurück.<br />

Er wur<strong>de</strong> 1981 genehmigt und seither durch sogenannte<br />

Parallelverfahren nach § 8 Abs. 3 BauGB in Teilen mehrfach<br />

geän<strong>de</strong>rt.<br />

Die Bearbeitung <strong>de</strong>s Flächennutzungplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

erfolgt durch die Abteilung Stadtplanung <strong>de</strong>r Stadtverwaltung. Derzeit<br />

liegt ein Vorentwurf zur Fortschreibung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes<br />

vor.<br />

SONSTIGE GESETZE<br />

UND VORGABEN<br />

Weitere, im Rahmen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu berücksichtigen<strong>de</strong><br />

Gesetze und Vorgaben sind in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Zusammenfassung<br />

dargestellt:<br />

1.3 PLANERISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Bei <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes sind die Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>splanung (§ 8 Abs. 4 SNG) und die im Landschaftsprogramm<br />

und in <strong>de</strong>n Landschaftsrahmenplänen dargestellten<br />

überörtlichen Ziele und Maßnahmen <strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r<br />

Landschaftspflege (Ziffer 212 Landschaftsprogramm) zu beachten.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 8<br />

LANDESENTWICK-<br />

LUNGSPLAN<br />

"UMWELT"<br />

Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan Teilabschnitt "Umwelt (Vorsorge für<br />

Flächennutzung, Umweltschutz und Infrastruktur)" vom 13.07.2004<br />

setzt die verbindlichen Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung insbeson<strong>de</strong>re<br />

gegenüber <strong>de</strong>n kommunalen Gebietskörperschaften und sonstigen<br />

Planungsträgern fest.<br />

Im Einzelnen trifft <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan Umwelt bezogen auf<br />

das Stadtgebiet folgen<strong>de</strong> Festlegungen:<br />

• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Naturschutz<br />

• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Freiraumschutz<br />

• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Grundwasserschutz<br />

• Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />

• Vorranggebiete für Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

• Vorranggebiete für die Landwirtschaft<br />

• Standortbereiche für kulturelles Erbe<br />

• Standortbereiche für Tourismus<br />

Die festgelegten Vorranggebiete und Standortbereiche sind im Landschaftsplan<br />

berücksichtigt und von entgegenstehen<strong>de</strong>n Planungen<br />

freigehalten.<br />

Die im Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 'Teilabschnitt Umwelt' festgelegten<br />

Vorranggebiete für Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen im<br />

Bereich Erbach, zwischen Lappentascherhof und Autobahnanschluß<br />

’<strong>Homburg</strong>’ <strong>de</strong>r A6 und bei Bee<strong>de</strong>n sind im Landschaftsplan<br />

berücksichtigt. Die Plandarstellung dieser Bereiche als 'Offenland'<br />

bzw. 'Wald' in <strong>de</strong>r Maßnahmenkarte ist als Bestandsdarstellung zu<br />

verstehen, die bis zur Nutzung <strong>de</strong>r Vorranggebiete für Gewerbe,<br />

Industrie o<strong>de</strong>r Dienstleistungen beibehalten wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Die im Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan 'Teilabschnitt Umwelt' festgelegten<br />

Vorranggebiete für die Landwirtschaft sind im Landschaftsplan<br />

ebenfalls berücksichtigt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 8a<br />

Die im Maßnahmenplan dargestellten und im Handlungsprogramm<br />

beschriebenen Maßnahmen und Ausgleichsflächen innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Vorranggebiete für die Landwirtschaft stellen keinen grundsätzlichen<br />

Wi<strong>de</strong>rspruch zu <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Vorranggebiete<br />

dar.<br />

Diese Maßnahmen sind im Handlungsprogramm (Kap.7) mit VL*<br />

gekennzeichnet.<br />

Ihre Umsetzung kann nur in Abstimmung und im Einvernehmen mit<br />

<strong>de</strong>n betroffenen Landwirten und <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer erfolgen.<br />

LANDESENTWICK-<br />

LUNGSPLAN<br />

"SIEDLUNG"<br />

Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan "Siedlung", vom 11.09.97, formuliert die<br />

Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung und Lan<strong>de</strong>splanung für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Siedlungsstruktur durch folgen<strong>de</strong> Festlegungen:<br />

• die strukturräumliche Ordnung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s durch die Einteilung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sgebietes in die Teilräume<br />

- Randzone <strong>de</strong>s Verdichtungsraumes<br />

- Kernzone <strong>de</strong>s Verdichtungsraumes,<br />

- ländlicher Raum,<br />

• die Achsenkonzeption <strong>de</strong>r<br />

- Siedlungsachsen 1. Ordnung,<br />

- Siedlungsachsen 2. Ordnung,<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 9<br />

die das Grundgefüge <strong>de</strong>r räumlichen Verflechtung bil<strong>de</strong>n und die<br />

Teilräume bzw. Gemein<strong>de</strong>n bedarfsgerecht miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbin<strong>de</strong>n,<br />

• die zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s in<br />

- Oberzentren,<br />

- Mittelzentren,<br />

- Unterzentren,<br />

wobei sich die entsprechen<strong>de</strong> Typisierung auf <strong>de</strong>n zentralen Ort<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> erstreckt; <strong>de</strong>n jeweiligen Ober- und Mittelzentren ist<br />

ein Verflechtungsbereich sowie <strong>de</strong>n Unterzentren ein<br />

Nahversorgungsbereich zugeordnet,<br />

• die angestrebte räumliche Verteilung <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung auf<br />

<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r erwarteten Gesamtbevölkerung <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

im Zieljahr 2005,<br />

• die erfor<strong>de</strong>rliche Zahl an Wohneinheiten zur angemessenen<br />

Befriedigung <strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>s Planungszeitraumes zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Wohnungsnachfrage,<br />

• die Bindungswirkungen.<br />

Für die Bauleitplanung und die Landschaftsplanung von beson<strong>de</strong>rer<br />

Be<strong>de</strong>utung ist dabei die angestrebte Verteilung <strong>de</strong>r Wohnbevölkerung<br />

und die erfor<strong>de</strong>rliche Zahl <strong>de</strong>r Wohneinheiten zur Befriedigung <strong>de</strong>r zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Wohnungsnachfrage. Der Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />

weist, ausgehend von Bevölkerungs- und Wohnungsprognosen, <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Städten und Gemein<strong>de</strong>n eine bestimmte Anzahl von<br />

Wohneinheiten zu und bestimmt damit unmittelbar das<br />

Siedlungswachstum.<br />

LANDSCHAFTS-<br />

PROGRAMM,<br />

LANDSCHAFTS-<br />

RAHMENPLAN<br />

Der Landschaftsrahmenplan für das Saarland wird <strong>de</strong>rzeit erstellt.<br />

Auf die überörtlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse und Maßnahmen <strong>de</strong>s Landschaftsprogrammes<br />

wird bei <strong>de</strong>n Zielsetzungen (Kap. 5) für die<br />

Raumnutzung eingegangen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 10<br />

1.4 PLANUNGSVERSTÄNDNIS UND VERFAHRENSABLAUF<br />

Landschaftsplanung wird als querschnittsorientierte Planung und<br />

nicht als "Naturschutzplan auf Kommunalebene" verstan<strong>de</strong>n. Die<br />

gegenwärtige Landschaft ist eine Kulturlandschaft, die von <strong>de</strong>n natürlichen<br />

Gegebenheiten (Geologie, Bo<strong>de</strong>n, Relief, Klima, Wasser,<br />

Vegetation usw.) und durch menschliche Tätigkeiten (Land- und<br />

Forstwirtschaft, Siedlungstätigkeit etc.) geprägt wird. Sie ist das<br />

Produkt natürlicher und kulturhistorischer Erscheinungen und Prozesse.<br />

Die Landschaftsplanung muss versuchen, dieser Tatsache<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist daher eine Analyse und Diagnose (Bestandsaufnahme und<br />

Beurteilung) <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten und <strong>de</strong>r Nutzungen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, um Planaussagen ableiten zu können.<br />

Bei <strong>de</strong>r Erfassung und Beurteilung <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten<br />

und <strong>de</strong>r Nutzungen muß neben <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Erscheinungsbild<br />

auch die historische und die zukünftige (absehbare) Entwicklung<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Generelles Leitbild ist das Prinzip <strong>de</strong>r standortangepaßten Nutzungen.<br />

Darunter wer<strong>de</strong>n Nutzungen verstan<strong>de</strong>n,<br />

• von <strong>de</strong>nen keine Belastungen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes (z.B. Nährstoffeintrag<br />

in Gewässer) ausgehen,<br />

• die eine <strong>de</strong>m Standort und <strong>de</strong>r Nutzungsart (Grünland, Acker,<br />

Wald) entsprechen<strong>de</strong> Lebensgemeinschaft von Pflanzen und<br />

Tieren hervorbringen und<br />

• die eine nachhaltige Nutzung erlauben (z.B. Erosion vermei<strong>de</strong>n).<br />

Diese standortangepaßten Nutzungen sind die Grundlage für die<br />

Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, eine vielfältige Tier- und<br />

Pflanzenwelt, die nachhaltige Nutzbarkeit <strong>de</strong>r Naturgüter sowie die<br />

Vielfalt und Eigenart <strong>de</strong>r Kulturlandschaft.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 11<br />

Das Leitbild <strong>de</strong>r Landschaftsplanung ist daher eine Kulturlandschaft,<br />

die geprägt ist von<br />

• standortangepaßten Nutzungen in Land- und Forstwirtschaft,<br />

Siedlungsbau, Freizeit, Wasserwirtschaft usw., die - sozusagen<br />

als Nebenprodukt - Funktionen <strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutzes,<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>n-, Wasser- und Klimaschutzes übernehmen und sich<br />

als attraktive Landschaftsbil<strong>de</strong>r darstellen<br />

• Möglichkeiten zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nutzungsmuster innerhalb <strong>de</strong>r<br />

sozialen und standörtlichen Rahmenbedingungen<br />

• Zeugnissen und Spuren <strong>de</strong>r regionalen Geschichte. Dies<br />

können abiotische (Landschaftsformen, Aufschlüsse, Bauwerke,<br />

Ortsbil<strong>de</strong>r usw.) o<strong>de</strong>r biotische (durch althergebrachte Bewirtschaftung<br />

entstan<strong>de</strong>ne 'Biotope' wie z.B. Naßwiesen, Halbtrockenrasen,<br />

Nie<strong>de</strong>rwäl<strong>de</strong>r) Zeugnisse sein<br />

• "Naturzellen" (Brachflächen), die <strong>de</strong>r Sukzession unterliegen<br />

und damit die natürliche Dynamik <strong>de</strong>r Entwicklung von Flora und<br />

Fauna eines Standortes dokumentieren.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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1. Vorbemerkungen 12<br />

VERFAHRENS-<br />

ABLAUF<br />

Für das Verfahren zur Aufstellung und Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Landschaftspläne gelten die Vorschriften <strong>de</strong>s Baugesetzbuches für die<br />

Flächennutzungsplanung<br />

Kommune<br />

Planungsbüro<br />

Aufstellungsbeschluss<br />

(§ 2 Abs. 1 BauGB)<br />

Auftragsvergabe<br />

Klären <strong>de</strong>r Aufgabenstellung und Ermitteln<br />

<strong>de</strong>s Leistungsumfangs<br />

Bekanntgabe<br />

Aufstellungsbeschlusses<br />

(§ 2 Abs. 1 BauGB)<br />

<strong>de</strong>s<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r Planungsgrundlagen<br />

Beratung über <strong>de</strong>n Vorentwurf Vorstellung in Gremien und Ausschüssen Vorläufige Planfassung (Vorentwurf)<br />

Bürgerbeteiligung<br />

(§ 3 Abs. 1 BauGB)<br />

Entscheidung über eingegangene<br />

Anregungen<br />

Beschluss über <strong>de</strong>n geän<strong>de</strong>rten<br />

Vorentwurf<br />

= Entwurf<br />

Beteiligung <strong>de</strong>r Träger öffentlicher Belange<br />

(§ 4 Abs. 1 BauGB)<br />

a) obligatorisch:<br />

- Ministerium für Umwelt<br />

- TÖB’s gemäß Erlass<br />

- Kreisbeauftragte für<br />

Naturschutz<br />

- Kreisbeirat für Naturschutz<br />

b) empfohlen<br />

- Ortsbeauftragte für Naturschutz<br />

- Beauftragte für Naturschutz<br />

- Verbän<strong>de</strong> nach § 29 BNatSchG<br />

Öffentliche Auslegung<br />

(§3 Abs. 2 und 3 BauGB)<br />

Entscheidung über die bei <strong>de</strong>r<br />

Trägerbeteiligung und Offenlegung<br />

eingegangenen Anregungen<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>n Plänen benachbarter<br />

Kommunen<br />

(§ 8 Abs. 5 SNG)<br />

Beschluss <strong>de</strong>s Landschaftsplanes<br />

Einreichen <strong>de</strong>s Landschaftsplanes bei <strong>de</strong>r<br />

obersten Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

Bekanntmachung <strong>de</strong>r Genehmigung<br />

(§ 8 Abs. 8 SNG)<br />

Kommunale Entwicklungspolitik<br />

Private Bürgerinteressen<br />

Vorstellung in Gremien und Ausschüssen<br />

Genehmigung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes<br />

durch die oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

(§ 8 Abs. 8 SNG)<br />

Der Landschaftsplan ist rechtswirksam<br />

Überarbeitung <strong>de</strong>s Vorentwurfs<br />

Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Trägerbeteiligung<br />

Stellungnahme zu <strong>de</strong>n eingegangenen<br />

Anregungen<br />

Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Offenlegung<br />

Stellungnahme zu <strong>de</strong>n eingegangenen<br />

Anregungen<br />

Überarbeitung <strong>de</strong>s Entwurfs entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Entscheidungen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>:<br />

Erstellung <strong>de</strong>r genehmigungsfähigen<br />

Planfassung<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 13<br />

2. NATÜRLICHE GEGEBENHEITEN DES PLANUNGSGEBIETES<br />

2.1 GEOLOGIE<br />

Die Angaben zur Geologie <strong>de</strong>s Stadtgebietes basieren auf <strong>de</strong>r<br />

geologischen Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1 : 100.000 mit Erläuterungen<br />

Der geologische Aufbau <strong>de</strong>s Stadtgebietes <strong>Homburg</strong> ist in erster<br />

Linie durch <strong>de</strong>n Buntsandstein gekennzeichnet. Auf größeren<br />

Flächen fin<strong>de</strong>n sich daneben noch quartäre Formationen und<br />

Muschelkalk. Die Schichten <strong>de</strong>s unteren Rotliegen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>s<br />

Karbons treten im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> nur relativ kleinflächig<br />

- nordwestlich von Jägersburg - auf. Dort fin<strong>de</strong>n sich auch<br />

punktuelle Vorkommen von Melaphyr, einem basischen<br />

Ergußgestein.<br />

Die geologischen Formationen und ihre Verbreitung im Stadtgebiet<br />

<strong>Homburg</strong> sind in Karte „Geologie“ dargestellt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 14<br />

2.2 LANDSCHAFTSSTRUKTUR<br />

Die Landschaftsstruktur im Stadtgebiet ist geprägt von <strong>de</strong>r weiten<br />

Ebene <strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er Beckens im Nor<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Mitte, sowie<br />

<strong>de</strong>m im Osten und Sü<strong>de</strong>n ca. 120 m - 150 m steil ansteigen<strong>de</strong>n<br />

Saarbrücken-Kirkeler Wald. Der Saarbrücken-Kirkeler Wald wird im<br />

Sü<strong>de</strong>n vom Bliestal durchbrochen; die steil ansteigen<strong>de</strong>n Talseiten<br />

bil<strong>de</strong>n einen markanten Durchbruch: die Wörschweiler Pforte. Die<br />

bei<strong>de</strong>n Naturräume sind sehr unterschiedlich geprägt und bil<strong>de</strong>n<br />

einen sichtbaren Kontrast.<br />

Saarbrücken-Kirkeler<br />

Wald<br />

<strong>Homburg</strong>er Becken<br />

Der Saarbrücken-Kirkeler Wald ist ein kleinräumiges Waldgebirge,<br />

das durch tief eingesenkte Kastentäler und quellreiche Talschluchten<br />

mit teilweise bizarren Fels- und Verwitterungsformen stark in<br />

Einzelrücken und Kuppen geglie<strong>de</strong>rt ist. Das Relief ist auf kleinem<br />

Raum oft sehr bewegt und abwechslungsreich. Die schmalsohligen<br />

Tälchen sind bis zu 100 m eingetieft. Mit Höhen von<br />

360 - 400 m üNN wird <strong>de</strong>r Saarbrücken-Kirkeler Wald <strong>de</strong>r<br />

submontanen Höhenstufe zugerechnet. Wegen <strong>de</strong>r bewegten<br />

Topographie und <strong>de</strong>r armen Bö<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Naturraum fast<br />

ausschließlich forstwirtschaftlich genutzt.<br />

Das <strong>Homburg</strong>er Becken wird aus ebenen Terrassenplatten <strong>de</strong>s<br />

Mittleren Buntsandsteins gebil<strong>de</strong>t. Diese Terrassenplatten steigen<br />

von <strong>de</strong>r Bliesaue im Sü<strong>de</strong>n nach Nor<strong>de</strong>n hin an. Sie wer<strong>de</strong>n dabei<br />

von <strong>de</strong>n nur schwach eingesenkten Tälchen <strong>de</strong>s Erbachs,<br />

Felsbachs und Feilbachs durchzogen. In <strong>de</strong>n Bach- und<br />

Flußnie<strong>de</strong>rungen ist <strong>de</strong>r Buntsandstein vielfach von Auelehmen<br />

überlagert. Durch <strong>de</strong>n hohen Grundwasserstand haben sich in<br />

Jahrtausen<strong>de</strong>n stellenweise ausge<strong>de</strong>hnte Torfkomplexe<br />

ausgebil<strong>de</strong>t, die eine bo<strong>de</strong>nkundliche Beson<strong>de</strong>rheit im Stadtgebiet<br />

darstellen. Beispiele hierfür sind das Jägersburger Moor,<br />

Königsbruch und Closenbruch.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r ebenen Topographie und <strong>de</strong>r verkehrsgünstigen<br />

Lage - die Kaiserslautern - St. Ingberter Senke ist seit alter Zeit ein<br />

wichtiger Verkehrsweg - bil<strong>de</strong>t das <strong>Homburg</strong>er Becken <strong>de</strong>n<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Siedlungstätigkeit.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 15<br />

St. Ingberter Senke<br />

Die St. Ingberter Senke umfasst im Stadtgebiet im wesentlichen die<br />

Bliesaue zwischen Bee<strong>de</strong>n und Bierbach. Sie ist topographisch und<br />

geologisch mit <strong>de</strong>m <strong>Homburg</strong>er Becken vergleichbar. Die Bliesaue<br />

bietet durch die Auelehmablagerungen günstige Bedingungen für die<br />

Landwirtschaft. Neben <strong>de</strong>n Muschelkalk-Hochflächen ist die Bliesaue<br />

daher ein Schwerpunktraum <strong>de</strong>r Landwirtschaft.<br />

Zweibrücker Westrich Einen geringen Anteil am Bearbeitungsgebiet hat <strong>de</strong>r Naturraum<br />

Zweibrücker Westrich, <strong>de</strong>r sich östlich - außerhalb <strong>de</strong>s Planungsbereichs<br />

- und südlich bei Einöd an <strong>de</strong>n Saarbrücken-Kirkeler Wald<br />

anschließt. Der Zweibrücker Westrich gehört zu <strong>de</strong>n Muschelkalklandschaften<br />

und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.<br />

Nordpfälzer Bergland<br />

Nordwestlich von Jägersburg steigt das Nordpfälzer Bergland an. Es<br />

wird von Schichten <strong>de</strong>s Rotliegen<strong>de</strong>n gebil<strong>de</strong>t. Ein Teil dieses Gebietes<br />

wird forstwirtschaftlich genutzt, die landwirtschaftliche Nutzung<br />

wur<strong>de</strong> zugunsten eines Golfplatzes größtenteils aufgegeben.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 16<br />

2.3 BODEN<br />

Die Angaben zu <strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stadtgebietes basieren auf <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nübersichtskarte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (BÜK 100) mit<br />

Erläuterungen (CD)<br />

In <strong>de</strong>r Karte "Bo<strong>de</strong>ntypen" sind die folgen<strong>de</strong>n im Stadtgebiet von<br />

<strong>Homburg</strong> anzutreffen<strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n dargestellt:<br />

Brauner<strong>de</strong>n Brauner<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n die vorherrschen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>ntypen <strong>de</strong>s<br />

Saarbrücken-Kirkeler Wal<strong>de</strong>s.<br />

Kolluvisol<br />

Rendzina<br />

Bei <strong>de</strong>n Kolluvien (in Hangfußlagen und Nie<strong>de</strong>rungen zusammengeschwemmtes<br />

Sediment und Abschwemmmassen) han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um durchlässige lehmige San<strong>de</strong> ohne Grundwassereinfluss,<br />

die landwirtschaftlich als Ackerland genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Bö<strong>de</strong>n, die sich im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes aus <strong>de</strong>m<br />

unteren Muschelkalk <strong>de</strong>s Zweibrücker Westrichs entwickeln, unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich grundlegend von <strong>de</strong>n Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt<br />

sich um kalkhaltige, nährstoffreichere flach- bis mittelgründige<br />

Rendzina-Bö<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r im Vergleich mit <strong>de</strong>n<br />

vorgenannten Bö<strong>de</strong>n günstigen Nährstoffversorgung ackerbaulich<br />

genutzt. Die Muschelkalkhöhen östlich von Kirrberg (Rheinland-<br />

Pfalz) und bei Einöd stellen daher neben <strong>de</strong>r Bliesaue die wichtigsten<br />

Bereiche für die Landwirtschaft dar. Da <strong>de</strong>r Muschelkalk teilweise<br />

tiefgründig verwittert und daher sehr wasserdurchlässig ist,<br />

haben sich stellenweise (z.B. südöstlich von Kirrberg) Kalk-Halbtrockenrasen<br />

gebil<strong>de</strong>t.<br />

Podsolige Brauner<strong>de</strong>n Durch Verwitterungsvorgänge - insbeson<strong>de</strong>re durch Auswaschung<br />

von Eisen- und Aluminiumionen sowie Huminstoffen und <strong>de</strong>ren Ablagerung<br />

in tieferen Schichten, was zur Verbleichung <strong>de</strong>r oberen<br />

Bo<strong>de</strong>nschichten führt - und durch Verlagerungsvorgänge im<br />

Bo<strong>de</strong>n entstehen aus Brauner<strong>de</strong>n podsolierte Brauner<strong>de</strong>n und<br />

Podsole.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 17<br />

Diese Bo<strong>de</strong>ntypen sind durch Nährstoffverarmung in <strong>de</strong>n oberen<br />

Bo<strong>de</strong>nschichten, Versauerung und eine unvollständig zersetzte Humusauflage<br />

gekennzeichnet. Podsole treten bevorzugt an Hängen<br />

auf und sind unter Besenhei<strong>de</strong>fluren und Na<strong>de</strong>lwald beson<strong>de</strong>rs<br />

ausgeprägt.<br />

Gley<br />

Nie<strong>de</strong>rmoor<br />

Vega<br />

Gleye sind grundwasserbeeinflusste Bö<strong>de</strong>n mit dauerhaft sehr<br />

hoch anstehen<strong>de</strong>m Grundwasser.<br />

Gleye sind durch häufige und starke Staunässe gekennzeichnet.<br />

Derartige Bö<strong>de</strong>n sind im Stadtgebiet hauptsächlich im Bereich <strong>de</strong>s<br />

<strong>Homburg</strong>er Beckens insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Bliesaue und <strong>de</strong>r<br />

Erbachnie<strong>de</strong>rung anzutreffen.<br />

Nie<strong>de</strong>rmoorbö<strong>de</strong>n entwickeln sich über Gleyebö<strong>de</strong>n aus laufen<strong>de</strong>r<br />

Humusansammlung, da <strong>de</strong>r Humus auf Grund <strong>de</strong>s hohen<br />

Wasserstan<strong>de</strong>s nicht zersetzt wird (Sauerstoffmangel).<br />

Diese Bö<strong>de</strong>n sind durch einen sehr hohen Grundwasserstand,<br />

Staunässe und häufig oberflächig stehen<strong>de</strong>s Wasser gekennzeichnet.<br />

Auf Grund dieser extremen Standortbedingungen wer<strong>de</strong>n diese<br />

Flächen so gut wie überhaupt nicht mehr genutzt und haben sich<br />

zu hochwertigen Feuchtgebieten entwickelt. In geringerem Umfang<br />

wer<strong>de</strong>n Teilflächen noch als Grünland o<strong>de</strong>r Viehwei<strong>de</strong> genutzt.<br />

Auebö<strong>de</strong>n (Vega) sind in <strong>de</strong>r gesamten Bliesaue anzutreffen. Sie sind<br />

im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Gleyen durch schwanken<strong>de</strong> Grundwasserstän<strong>de</strong><br />

und mehr o<strong>de</strong>r weniger regelmäßige Überflutungen gekennzeichnet.<br />

Die Auebö<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Bliesaue wer<strong>de</strong>n fast ausschließlich als Grünland<br />

genutzt. Lediglich sehr kleinflächig ist Ackerbau im Auenbereich<br />

anzutreffen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 18<br />

2.4 WASSERHAUSHALT<br />

Die Angaben zum Wasserhaushalt basieren auf folgen<strong>de</strong>n<br />

Datengrundlagen;<br />

• Hydrogeologische Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1 : 100.000<br />

• Ökologisches Wasserversorgungskonzept Südost-Saar<br />

• Gewässergütekarte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

• Gewässerpflegeplan Blies<br />

• Diverse Protokolle von Bachbegehungen, Untersuchungen<br />

etc.<br />

OBERFLÄCHEN-<br />

GEWÄSSER<br />

Das Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> entwässert größtenteils in die Blies.<br />

Die nördlich einer vom Jägersburger Bahnhof über <strong>de</strong>n Spickelweiher,<br />

Lin<strong>de</strong>nweihertal und Königsbruch nach Bechhofen verlaufen<strong>de</strong>n<br />

Wasserschei<strong>de</strong> gelegenen Bereiche entwässern in <strong>de</strong>n<br />

Glan.<br />

Die Blies besitzt aufgrund ihrer Länge, <strong>de</strong>s großen Wassereinzugsgebietes<br />

und <strong>de</strong>r starken Pegelschwankungen eine sehr<br />

große Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt in <strong>de</strong>n von ihr<br />

durchquerten Naturräumen.<br />

Die Überflutungs- und Auedynamik ist an <strong>de</strong>r Blies größtenteils<br />

noch gegeben. Der Talraum <strong>de</strong>r Blies bei <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n stellt,<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r Bliesaue zwischen Neunkirchen und Limbach<br />

und <strong>de</strong>r Blieskastel-Breitfurter Aue, <strong>de</strong>n größten und wichtigsten<br />

Retentionsraum <strong>de</strong>r Blies dar.<br />

Die Blies wur<strong>de</strong> zwischen Neunkirchen-Wellesweiler und Blieskastel<br />

in <strong>de</strong>n Jahren 1973 - 1981 ausgebaut. Dabei wur<strong>de</strong>n die<br />

Ufer durch Steinschüttungen befestigt, <strong>de</strong>r Flusslauf mit Bögen und<br />

Mäan<strong>de</strong>rn aber weitgehend erhalten. Lediglich zwischen Wörschweiler<br />

und Ingweiler wur<strong>de</strong> die Blies - vermutlich beim Bau <strong>de</strong>r<br />

Autobahn A 8 - auf einer Länge von 1,5 km begradigt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 19<br />

Der Erbach durchquert mit einer Gesamtlänge von 15,5 km von<br />

<strong>de</strong>r Quelle bei Altbreitenfel<strong>de</strong>rhof bis zur Mündung in die Blies das<br />

Stadtgebiet von Nord nach Süd. Der Erbach diente in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

als Abwassersammler für Jägersburg, Erbach, Reiskirchen<br />

und <strong>Homburg</strong> und war mit Abwasser übermäßig belastet.<br />

Zum Schutz <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>s Grundwassers wur<strong>de</strong> er daher<br />

mit Betonhalbschalen ausgebaut. Der Abwassersammler <strong>Homburg</strong><br />

ist mittlerweile fertiggestellt, so dass keine Abwässer mehr in <strong>de</strong>n<br />

Erbach gelangen. Dadurch sind die Betonhalbschalen zum Schutz<br />

<strong>de</strong>s Grundwassers nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich. Es ergibt sich daher<br />

mittel- bis langfristig die Möglichkeit zur Renaturierung <strong>de</strong>s<br />

Erbachs.<br />

Mit Steinschüttungen und Begradigungen zwischen Zweibrücken<br />

und <strong>de</strong>r Mündung in die Blies bei Einöd ist auch <strong>de</strong>r Schwarzbach<br />

naturfern ausgebaut.<br />

Abschnittsweise begradigt und verbaut sind <strong>de</strong>r Lambsbach, <strong>de</strong>r<br />

Pfän<strong>de</strong>rbach und <strong>de</strong>r Schwarzweihergraben.<br />

Die übrigen Wasserläufe sind, von punktuellen Verbauungen und<br />

Befestigungen abgesehen unverbaut.<br />

Im Königsbruch sind im Bereich <strong>de</strong>r Bruchwiesen zahlreiche<br />

Gräben anzutreffen. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um ehemalige Bäche<br />

und Rinnsale, die durch die zunehmen<strong>de</strong> Dränage <strong>de</strong>r Wiesen und<br />

die Grundwassernutzung im Königsbruch in <strong>de</strong>n letzten 20 bis<br />

30 Jahren ausgetrocknet sind.<br />

Die typische Bachauenvegetation fehlt an allen Bachläufen fast<br />

vollständig. Naturnahe Bachauen o<strong>de</strong>r Quellflurvegetation in Form<br />

von Quell-Erlen-Eschen-Wäl<strong>de</strong>rn und Bach-Erlen-Eschen-Wäl<strong>de</strong>rn<br />

fin<strong>de</strong>t sich fast ausschließlich in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 20<br />

WEIHER UND TEICHE<br />

Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> gibt es zahlreiche künstlich angelegte<br />

Weiher und Teiche. Die größten unter ihnen sind die vom Erbach<br />

durchflossenen Jägersburger Weiher: Schloßweiher, Brückweiher<br />

und Möhlwoog, <strong>de</strong>r Spickelweiher, sowie die Weiher am Campingplatz<br />

im Königsbruch. Diese Weiher wer<strong>de</strong>n vorwiegend zu Erholungsaktivitäten<br />

wie Schwimmen, Bootfahren, Spazieren genutzt.<br />

Im Oberlauf von Feilbach, Felsbach, Erbach sowie am Lambsbach<br />

und am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen ist eine Reihe kleinerer Teiche vorhan<strong>de</strong>n,<br />

die als Angelweiher genutzt wer<strong>de</strong>n. Einige Teiche, z.B. am<br />

Feilbach und Lambsbach, sind nicht mehr genutzt und sich selbst<br />

überlassen.<br />

Die Teiche an <strong>de</strong>r Autobahnanschlussstelle Waldmohr dienen <strong>de</strong>r<br />

Rückhaltung von Wasser aus <strong>de</strong>r Straßenentwässerung.<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit stellt <strong>de</strong>r Karlsbergweiher, ein Relikt <strong>de</strong>r 1793<br />

zerstörten Schlossanlage am Karlsberg, dar. Eine Rekonstruktion<br />

und Sanierung unter garten<strong>de</strong>nkmalpflegerischen Aspekten ist im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Planungen für einen "Waldpark Schloss Karlsberg"<br />

geplant und soll kurzfristig ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Stillgewässer sind, von kleinen, offenen Wasserflächen in Moorund<br />

Bruchgebieten abgesehen, für <strong>de</strong>n <strong>Homburg</strong>er Raum untypische<br />

Landschaftselemente; sie wur<strong>de</strong>n alle mit einer bestimmten<br />

Nutzungsabsicht (Angeln, Erholung, Wasserrückhaltung...)<br />

angelegt. Die Anlage <strong>de</strong>r Teiche und ihrer Uferbereiche erfolgte dabei<br />

in erster Linie nach funktionalen, bzw. ästhetisch-gestalterischen<br />

Gesichtspunkten. Die zur Erholung genutzten Weiher im Königsbruch<br />

und die Jägersburger Weiher unterliegen zu<strong>de</strong>m im Randbereich<br />

erheblichem Nutzungsdruck und starken Störungen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 21<br />

Zur Ausbildung standortgerechter Ufervegetation steht selten genügend<br />

Raum zur Verfügung. Entwe<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n die Ufer bis zur<br />

Wasserlinie genutzt o<strong>de</strong>r sie wer<strong>de</strong>n durch nicht standortgerechte<br />

Bepflanzung und intensive Pflege geprägt. Größere Verlandungszonen<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>r Vegetation fin<strong>de</strong>n sich lediglich am<br />

Spickelweiher und am Möhlwoog. Die Weiher und Teiche wer<strong>de</strong>n von<br />

Amphibien als Laichgewässer genutzt (vgl. 2.7 "Tierwelt"), wobei nur<br />

die naturnahen Weiher mit Verlandungszonen wie z.B. <strong>de</strong>r<br />

Spickelweiher für Amphibien von Be<strong>de</strong>utung sind,<br />

GRUNDWASSER<br />

Die Stadt <strong>Homburg</strong> liegt im Mittleren und Oberen Buntsandstein,<br />

<strong>de</strong>r im Südosten <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s weitverbreitet ist und einen hervorragen<strong>de</strong>n<br />

Grundwasserleiter darstellt.<br />

Große Teile <strong>de</strong>s südöstlichen Saarlan<strong>de</strong>s zählen daher zu <strong>de</strong>n<br />

Grundwassereinzugsgebieten, die bevorzugt zur Trinkwassergewinnung<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n Naturräumen <strong>Homburg</strong>er Becken, St. Ingberter Senke und<br />

Saarbrücken-Kirkeler Wald sind daher zahlreiche Wassergewinnungsanlagen<br />

(Tiefbrunnen) anzutreffen. Zum Schutz <strong>de</strong>r Wassereinzugsgebiete<br />

sind mehrere Wasserschutzgebiete ausgewiesen.<br />

Das Stadtgebiet hat Anteil an <strong>de</strong>n Wasserschutzgebieten Bliestal,<br />

<strong>Homburg</strong>-Brunnenstraße, <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n und <strong>Homburg</strong>-Königsbruch.<br />

Die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes ist geplant.<br />

Neben <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rbrunnen <strong>de</strong>r Wasserversorgungsunternehmen<br />

besitzen zahlreiche Industriebetriebe eigene Tiefbrunnen und entsprechen<strong>de</strong><br />

Wasserrechte zur Nutzung <strong>de</strong>s Grundwassers. Insgesamt<br />

bestehen im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> Wasserrechte zur<br />

För<strong>de</strong>rung von insgesamt rund 27 Mio. m³ pro Jahr (Angaben <strong>de</strong>r<br />

Unteren Wasserbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Landkreises).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 22<br />

2.5 KLIMA<br />

REGIONALKLIMA<br />

Die Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>s Klimapotentials <strong>de</strong>r<br />

Kreisstadt <strong>Homburg</strong> basiert auf folgen<strong>de</strong>n Datengrundlagen:<br />

• Klimaatlas Rheinland-Pfalz (Deutscher Wetterdienst - DWD<br />

1957)<br />

• 25 Jahre Wetter - Das Klima <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>-Saar.<br />

Städtische Lokalklimatologie. (ACHILLES 1982);<br />

• Klimaökologische Untersuchung <strong>Homburg</strong>-Saar; Gutachten<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s<br />

Landschaftsplanes (SEITZ-ÖKOPLANA 1993)<br />

• Die Wetterlagen-, Tages- und Jahreszeitabhängigkeit <strong>de</strong>r<br />

Verteilung von Lufttemperatur, spezifischer Luftfeuchte,<br />

Windfeld, Äquivalenttemperatur und an<strong>de</strong>rer bioklimatisch<br />

wirksamer Größen im Lokalklima <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>/Saar.<br />

Dissertation. Universität <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (KÜHNE 1999).<br />

<strong>Homburg</strong> ist auf <strong>de</strong>r Grenzlinie <strong>de</strong>s Saar-Nahe-Berg- und<br />

Hügellan<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m pfälzischen Muschelkalkgebiet lokalisiert.<br />

Klimatisch fin<strong>de</strong>t die Stadt ihre Einordnung in <strong>de</strong>n SW-Teil <strong>de</strong>s<br />

größeren Klimagebietes Saar-Nahe (vgl. ACHILLES 1982). Der<br />

Klimabereich Saar-Nahe ist durch mil<strong>de</strong> Winter und<br />

vergleichsweise geringe Temperaturunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

Sommer und Winter mit 17 °C subatlantisch geprägt.<br />

Die Klimadaten zeigen im Vergleich zum übrigen Saarland eine<br />

relativ günstige und ausgeglichene Ausprägung (siehe Tabelle).<br />

Das Bearbeitungsgebiet gehört mit durchschnittlichen<br />

Lufttemperaturen von +1 °C im Januar und +18 °C im Juli sowie<br />

einer Jahresmitteltemperatur von +9 °C zu <strong>de</strong>n wärmsten Gebieten<br />

<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 23<br />

Die Nie<strong>de</strong>rschläge weisen mit 80 - 90 mm ein Maximum im Herbst<br />

(Oktober - Dezember) und mit 60 mm ein Minimum im Februar und<br />

April auf. Insgesamt ist die Nie<strong>de</strong>rschlagsverteilung über das Jahr<br />

gesehen jedoch relativ gleichmäßig. Das Jahresmittel <strong>de</strong>r<br />

Nie<strong>de</strong>rschläge liegt mit 880 mm etwas unter <strong>de</strong>m saarländischen<br />

Durchschnitt. Der Winter ist im Vergleich mit <strong>de</strong>m Nordsaarland<br />

(Hochwald) nur schwach ausgeprägt. Die phänologischen Daten<br />

(Entwicklung <strong>de</strong>r Pflanzenwelt) zeigen, dass <strong>de</strong>r Vorfrühling und<br />

Frühling im Vergleich zu <strong>de</strong>n klimatisch begünstigten Bereichen<br />

<strong>de</strong>s Bliesgaus etwas später beginnt, <strong>de</strong>r Früh- und Hochsommer<br />

aber nur wenige Tage später einsetzt als in <strong>de</strong>n Gunstgebieten<br />

(vgl. Tab).<br />

Die Windrichtung in <strong>Homburg</strong> wird wesentlich von <strong>de</strong>r Topographie<br />

beeinflusst. Strömungsbahnen sind das Erbach-Tal sowie Tal- und<br />

Kaiserstraße, welche die aus <strong>de</strong>m Closenbruch stammen<strong>de</strong> Kaltluft<br />

in Richtung Innenstadt leiten. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r im Winter verstärkt<br />

auftreten<strong>de</strong> Kaltluftabfluss vom Closenbruch in Richtung<br />

Innnenstadt teilt die Städtische Wärmeinsel in ein primäres und ein<br />

sekundäres Maximum in <strong>de</strong>n Bereichen Altstadt und Kreuzung<br />

Bexbacher Straße/Richard Wagner Straße.<br />

Im Winter liegen die Maximaltemperaturen im Bereich <strong>de</strong>r Altstadt<br />

und Unterhang <strong>de</strong>s Schlossbergs bzw. Lan<strong>de</strong>skrankenhausareal.<br />

Im Sommer im Bereich mit überproportional großem<br />

Verkehrsflächenanteil (Bexbacher Straße/Richard Wagner Straße)<br />

(vgl. KÜHNE 1999).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 24<br />

Klimadaten <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

<strong>Homburg</strong><br />

Zum Vergleich Saarland<br />

min.<br />

max.<br />

Mittlere Januar 1 -1 1<br />

wirkliche Lufttemperatur April 9 0,5 9<br />

in °C Juli 18 15 18<br />

Oktober 9 7 9<br />

Jahr 9 7 9<br />

Mittlere Januar 70 60 120<br />

Nie<strong>de</strong>rschlagssummen Februar 60 50 90<br />

in mm März 70 60 100<br />

April 60 50 90<br />

Mai 70 60 80<br />

Juni 70 60 80<br />

Juli 80 70 100<br />

August 80 70 100<br />

September 70 60 90<br />

Oktober 80 70 120<br />

November 80 70 100<br />

Dezember 90 70 120<br />

Jahr 880 750 1200<br />

Mittlere relative Luftfeuchtigkeit in % 55 55 65<br />

Mittlere Zahl Eistage 20


2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 25<br />

LOKALKLIMA<br />

KLIMAÖKOLOGISCHE<br />

SITUATION IM STADT-<br />

GEBIET<br />

Zur Beurteilung <strong>de</strong>s Klimapotentials wur<strong>de</strong> speziell eine<br />

"Klimaökologische Analyse <strong>de</strong>s Stadtgebietes" in Auftrag gegeben<br />

(SEITZ 1993). Im Rahmen dieses Gutachtens wur<strong>de</strong>n zwischen<br />

August 1989 und November 1990 unterschiedliche Messungen<br />

ausgewählter Klimaparameter nach folgen<strong>de</strong>n Verfahren<br />

durchgeführt:<br />

• 21 feste Messstationen registrierten kontinuierlich<br />

Lufttemperatur, Windrichtung und Windgeschwindigkeit. Die<br />

Stationen wur<strong>de</strong>n unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Flächennutzung und <strong>de</strong>s Reliefs eingerichtet, so dass sich<br />

für kleinräumige Teilbereiche <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes<br />

Aussagen machen lassen.<br />

• Mit Hilfe mobiler Einrichtungen (Messfahrten, Messgänge,<br />

zeitweise an zusätzlichen Standorten installierte<br />

Messgeräte) wur<strong>de</strong> die ortsspezifische Verteilung von<br />

Lufttemperatur und Wind im Freiland sowie in <strong>de</strong>r<br />

Bebauung erfasst. Mit dieser Metho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n sowohl<br />

kleinräumige als auch flächenhafte Aussagen möglich.<br />

• Mit Hilfe kleinaerologischer Messungen<br />

(Temperaturson<strong>de</strong>naufstiege zur Registrierung <strong>de</strong>s<br />

vertikalen Temperaturverlaufs, Pilotballonvermesungen und<br />

Rauchversuche zur Bobachtung von Luftströmungen)<br />

wur<strong>de</strong>n regionale und lokale Luftströmungen erfasst sowie<br />

die Intensität und Mächtigkeit von Kaltluftabflüssen bzw.<br />

Hangab- und Talabwin<strong>de</strong>n sowie Bo<strong>de</strong>ninversionen<br />

untersucht.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 26<br />

Nach <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s Klimagutachtens wird das<br />

Ventilationsgeschehen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong>/Saar durch<br />

ortsspezifische Lokalströmungen geprägt. Markanteste<br />

Erscheinung ist dabei <strong>de</strong>r tagesperiodische Wechsel <strong>de</strong>r<br />

Windrichtung, vor allem an Tagen mit erhöhtem Strahlungseinfluss.<br />

Die sommerlichen Strahlungstage zeichnen sich im Raum<br />

<strong>Homburg</strong> durch Wind aus nördlichen bis östlichen Richtungen aus.<br />

Dabei fallen tagesperiodisch wechseln<strong>de</strong> Windrichtungshäufigkeiten<br />

auf. In Teilbereichen <strong>de</strong>s Stadtgebietes können sich<br />

zwischen Tag und Nacht nahezu gegenläufige Strömungen<br />

entwickeln.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r naturräumlichen Situation ergeben sich innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes Teilbreiche, <strong>de</strong>ren Ventilationsgeschehen in<br />

unterschiedlichem Maße von ortsspezifischen Lokalströmungen<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n. So befin<strong>de</strong>n sich das Bliestal, das obere und<br />

untere Erbachtal, das Lambsbachtal sowie das Schwarzbachtal in<br />

direktem Einfluss talabwärts gerichteter Kaltluftströme<br />

(Talabwin<strong>de</strong>). Dabei wer<strong>de</strong>n jedoch vor allem im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Mastau und im unteren Erbachtal meist nur geringe<br />

Windgeschwindigkeiten erreicht, so dass hier erhöhte Neigung zu<br />

Kaltluftstagnation und vermin<strong>de</strong>rtem Luftaustausch besteht. Infolge<br />

von Kaltluftrückstau im Bereich <strong>de</strong>r Talenge zwischen<br />

Wörschweiler und Schwarzenacker wer<strong>de</strong>n hier vor allem in <strong>de</strong>r<br />

zweiten Nachthälfte sogar zeitweise talaufwärts gerichtete<br />

Luftströmungen beobachtet.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Talverengung im Bereich Schwarzenacker /<br />

Wörschweiler und <strong>de</strong>s daraus resultieren<strong>de</strong>n erschwerten<br />

Kaltluftabflusses über das Bliestal, treten z.B. nur an ca. 30 % <strong>de</strong>r<br />

Nachtstun<strong>de</strong>n in diesem Bereich talabwärts gerichtete<br />

Luftströmungen auf.<br />

Aber nicht nur im Sommer, auch im Winterhalbjahr kommt es zu<br />

tagesperiodischen Richtungswechseln, d.h. lokalklimatischen<br />

Effekten wie z.B. Talwin<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kaltluftabflüsse in<br />

Hangeinschnitten, die an Strahlungstagen nach Sonnenuntergang<br />

das Ventilationsgeschehen prägen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 27<br />

Intensive Kaltluftbildung erfolgt insbeson<strong>de</strong>re im Königsbruch und<br />

Closenbruch. Die dortige rasche Bildung von Kaltluft nach<br />

Sonnenuntergang im bo<strong>de</strong>nnahen Bereich stellt einen wichtigen<br />

Faktor für das lokale Klimageschehen <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Bebauung dar. Denn während sich in geneigtem Gelän<strong>de</strong> die<br />

spezifisch schwerere Kaltluft <strong>de</strong>m Gefälle folgend in Bewegung<br />

setzen kann und so <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Bebauung zugute kommt,<br />

neigt Kaltluft in flacherem Gelän<strong>de</strong> (z.B. Closen- und Königsbruch)<br />

zu Stagnation und kann aus eigenem Antrieb in <strong>de</strong>r benachbarten<br />

Bebauung nur einen schwachen Luftaustausch bewirken. Dank<br />

<strong>de</strong>s auf die bo<strong>de</strong>nnahe Kaltluft einwirken<strong>de</strong>n Bewegungsimpulses<br />

von nächtlichen nordöstlichen Regionalströmungen in <strong>de</strong>r<br />

Kaiserslauterner Senke und bei Strahlungswetterlagen häufig<br />

auftreten<strong>de</strong>n nordöstlichen Höhenströmungen, die auch bei labiler<br />

Luftschichtung noch zeitweise in <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>nnahen Luftraum<br />

eingreifen, zeigen sich bis an <strong>de</strong>n nordöstlichen Randbereich <strong>de</strong>r<br />

<strong>Homburg</strong>er Kernstadt <strong>de</strong>utliche klimaökologische Positiveffekte.<br />

Im Verlauf hochdruckbeeinflusster Strahlungswetterlagen mit<br />

ausgeprägtem Lokalklima (ca. 29 %) und bei Wetterlagen mit<br />

reduziertem Strahlungseinfluss (ca. 44 %) ergeben sich im<br />

Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> lokalklimatische Differenzierungen. Typisch<br />

für diese Situationen ist, dass es in <strong>de</strong>r Bebauung zu vermin<strong>de</strong>rter<br />

Ventilation und durch die Aufheizung von Baukörpern und<br />

befestigten Flächen zu Überwärmung und Wärmestaus kommt.<br />

Nach Sonnenuntergang stellt sich hingegen intensive<br />

Kaltluftproduktion vergetationsbe<strong>de</strong>ckter Flächen ein und es kommt<br />

zur Ausbildung stabiler Luftschichtung. Sowohl bei Tag als auch<br />

verstärkt in <strong>de</strong>r Nacht stellen sich im Stadtgebiet relief- und<br />

flächennutzungsbedingt Temperaturunterschie<strong>de</strong> ein, wobei zur<br />

Zeit <strong>de</strong>r nächtlichen Abkühlungsphase zwischen kühlsten und<br />

wärmsten Bereichen Temperaturunterschie<strong>de</strong> bis 12° C auftreten.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 28<br />

Die das Mesoklima <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> bestimmen<strong>de</strong>n<br />

Strahlungswetterlagen treten in ca. 30 % <strong>de</strong>r Fälle auf. Bei<br />

Nichtstrahlungswetterlagen, die sich durch stärkere Bewölkung,<br />

höhere Windgeschwindigkeiten und intensiven vertikalen und<br />

horizontalen Luftaustausch auszeichnen, spielen die<br />

Lokalklimaeffekte nur eine untergeordnete Rolle. Das Kleinklima<br />

wird in diesem Fall von <strong>de</strong>r großräumigen Wetterlage bestimmt.<br />

Bei austauscharmen Strahlungswetterlagen kommt <strong>de</strong>n<br />

Lokalklimaeffekten eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle beim Abbau<br />

bioklimatischer und lufthygienischer Belastungen zu. Die durch<br />

Kaltluftentstehung und Kaltluftbewegung hervorgerufenen<br />

Luftströmungen wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>rartigen Wetterlagen oft zu<br />

alleinigen Trägern <strong>de</strong>r Durchlüftung ausge<strong>de</strong>hnter Stadtbereiche<br />

und <strong>de</strong>s kleinräumigen Luftaustauschs zwischen Freiraum und<br />

Bebauung. Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Übergangszeiten und im Sommer<br />

tragen diese Luftströmungen in hohem Maß zur Ventilation <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes bei. Luftströmungen und Austauschprozesse sind<br />

dabei durch die Leitlinienwirkung <strong>de</strong>s Reliefs o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bebauung<br />

vorgegeben.<br />

Die Kaltluftbewegung und die sich daraus entwickeln<strong>de</strong>n<br />

Lokalströmungen beschränken sich an Hängen weitgehend auf<br />

<strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>nnäheren Luftraum. Daher können Dämme,<br />

Gehölzgruppen und Bebauung oft zum unüberwindlichen Hin<strong>de</strong>rnis<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dem Erhalt <strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete und <strong>de</strong>n<br />

Kaltluftzugbahnen ist beson<strong>de</strong>re Beachtung zu schenken. Die<br />

wichtigsten Kaltluftentstehungsgebiete sind das obere Erbachtal,<br />

das Königs- und Closenbruch, das untere Erbachtal, das Bee<strong>de</strong>r<br />

Bruch und das Lambsbachtal<br />

.<br />

Wie bereits o.a. tritt im unteren Erbachtal und in <strong>de</strong>r Mastau kein<br />

steter Talabwind auf. Die in <strong>de</strong>r Mastau produzierte und über das<br />

Bliesal zuströmen<strong>de</strong> bo<strong>de</strong>nnahe Kaltluft wird im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Engstelle zwischen Schwarzenacker und Wörschweiler vermehrt<br />

aufgestaut, so dass sich vor allem in <strong>de</strong>r zweiten Nachthälfte<br />

zwischen Bee<strong>de</strong>n, Schwarzenbach und Entenmühlstraße<br />

talaufwärts gerichtete Luftströmungen einstellen. Sie tragen<br />

wesentlich zur Belüftung <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Randbebauung bei.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 29<br />

Über Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Freiflächen kommt<br />

es zu intensiverer Kaltluftproduktion als über Waldbestän<strong>de</strong>n. Das<br />

verän<strong>de</strong>rte Klimaregime <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s (verän<strong>de</strong>rter Tagesgang<br />

durch verzögerte Erwärmung und Abkühlung im Gegensatz zum<br />

Freiland und höhere Luftfeuchtigkeit) beeinflusst jedoch das<br />

Austauschgeschehen ganztägig positiv. Die ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Waldflächen im Osten und Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt spielen also als<br />

Kaltluftentstehungsflächen eine geringere Rolle, jedoch sind in <strong>de</strong>r<br />

Oberen Allee und <strong>de</strong>r Ringstraße stadteinwärts gerichtete<br />

Luftströmungen aus <strong>de</strong>n östlich <strong>de</strong>r Stadt gelegenen Waldflächen<br />

zu beobachten.<br />

Die Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftbahnen sind in Karte<br />

Klima dargestellt<br />

.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 30<br />

2.6 VEGETATION<br />

2.6.1 POTENTIELLE NATÜRLICHE VEGETATION<br />

Unter potentieller natürlicher Vegetation versteht man diejenigen<br />

Pflanzengemeinschaften, die sich aufgrund <strong>de</strong>r gegenwärtigen<br />

Standortbedingungen wie Klima, Bo<strong>de</strong>n, Wasserverhältnisse ohne<br />

das Eingreifen <strong>de</strong>s Menschen ausbil<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r klimatischen Bedingungen im <strong>Homburg</strong>er Raum wür<strong>de</strong><br />

die potentielle natürliche Vegetation (pnV) von Buchenwäl<strong>de</strong>rn dominiert.<br />

Unter <strong>de</strong>n gegebenen Klimaverhältnissen ist die Buche die<br />

konkurrenzkräftigste Baumart. Entsprechend <strong>de</strong>n geologischen<br />

Verhältnissen und <strong>de</strong>n sich daraus entwickeln<strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n lässt sich die<br />

potentielle natürliche Vegetation weiter differenzieren. Auf <strong>de</strong>n im<br />

Zweibrücker Westrich verbreiteten Muschelkalkbö<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n sich<br />

Muschelkalk-Buchenwäl<strong>de</strong>r, auf <strong>de</strong>n Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Oberen Buntsandsteins<br />

im Naturraum Kirkeler Wald mit guter bis sehr guter Nährstoffversorgung<br />

wür<strong>de</strong>n sich bei ausreichen<strong>de</strong>r Wasserversorgung<br />

mesophile (nährstoffreiche) Buchenwäl<strong>de</strong>r entwickeln.<br />

In <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Mittleren Buntsandsteins und <strong>de</strong>r nur<br />

geringmächtigen diluvialen Ablagerungen in <strong>de</strong>n Naturräumen Kirkeler<br />

Wald, <strong>Homburg</strong>er Becken und St. Ingberter Senke stellt dagegen ein<br />

sehr artenarmer, bo<strong>de</strong>nsaurer Buchenwald die potentielle natürliche<br />

Vegetation dar.<br />

Durch das bewegte Relief ergeben sich vor allem im Naturraum<br />

Kirkeler Wald eine Reihe von Son<strong>de</strong>rstandorten.<br />

Auf sommertrockenen, in <strong>de</strong>r Regel sonnenexponierten Hanglagen,<br />

flachgründigen Kuppen und Hangkanten über schwach bis<br />

mäßig nährstoffversorgten Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n, stellen bo<strong>de</strong>nsaure<br />

Eichen-Mischwäl<strong>de</strong>r die potentielle natürliche Vegetation dar.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 31<br />

An Nordhängen und in tief eingeschnittenen Tälchen mit feuchkühlem<br />

Lokalklima wür<strong>de</strong>n sich ohne menschliche Eingriffe auf gut<br />

nährstoffversorgten, frischen bis staunassen Bö<strong>de</strong>n feuchte Hangund<br />

Schluchtwäl<strong>de</strong>r ausbil<strong>de</strong>n, während <strong>de</strong>r gleiche Standort auf<br />

nährstoffarmen Bö<strong>de</strong>n von Buchen-Stieleichen-Mischwäl<strong>de</strong>rn eingenommen<br />

wür<strong>de</strong>.<br />

Die potentielle natürliche Vegetation auf stark vom Grundwasser<br />

beeinflussten Nie<strong>de</strong>rmoorbö<strong>de</strong>n, die in Talauen oft mit diluvialen<br />

Auelehm- und Sandablagerungen vermischt sind, stellt <strong>de</strong>r Erlenbruchwald<br />

dar.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>s Königsbruchs wäre auf <strong>de</strong>n Torfbö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Übergangsmoores (Jägersburger Moor) bei ungestörter Vegetationsentwicklung<br />

ein Kiefern-Moorbirken-Bruchwald zu erwarten.<br />

Entlang kleinerer Bäche mit schmalem Auebereich wür<strong>de</strong>n sich auf<br />

alluvialen Auebö<strong>de</strong>n (Talfüllungen <strong>de</strong>r Flüsse) bachbegleiten<strong>de</strong><br />

Erlen-Eschenwäldchen einstellen. Großflächig gut bis sehr gut<br />

nährstoffversorgte, alluviale Aueablagerungen wie z.B. in <strong>de</strong>r Bliesnie<strong>de</strong>rung<br />

stellen potentielle Standorte für Auwäl<strong>de</strong>r dar.<br />

Die potentielle natürliche Vegetation von ganzjährig o<strong>de</strong>r zeitweise<br />

wasserführen<strong>de</strong>n Quellstandorten ist <strong>de</strong>r Quell-Erlen-Eschenwald.<br />

Neben diesen Feuchtstandorten kommen im Stadtgebiet auch<br />

Trockenstandorte vor. Beispiele dafür sind die "große Düne" am<br />

<strong>Homburg</strong>er Friedhof, kleinere Sandflächen im Closenbruch sowie<br />

die anthropogenen Aufschüttungen im Bereich <strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Zollbahnhofs. Deren potentielle natürliche Vegetation stellen<br />

lückige Sandkiefern o<strong>de</strong>r Eichen-Kiefern-Wäldchen mit kleineren<br />

waldfreien Sandrasen und Hei<strong>de</strong>flächen dar (Bettinger/<br />

Mörsdorf/Ulrich, 1989).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 32<br />

2.6.2 REALE VEGETATION, BIOTOPTYPEN<br />

Die Angaben zu <strong>de</strong>n Biotoptypen <strong>de</strong>s Stadtgebietes und die<br />

Darstellungen <strong>de</strong>r Biotoptypenkarte basieren auf folgen<strong>de</strong>n<br />

Datengrundlagen;<br />

• Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Kartierung <strong>de</strong>r Biotoptypen<br />

(Arbeitsgemeinschaft für Ökologie (AFÖ) 1990)<br />

• Auswertung vorhan<strong>de</strong>ner Daten (Daten zum Arten- und<br />

Biotopschutz im Saarland (ABSP), Biotopkartierung,<br />

Schutzgebietsgutachten, Forstwirtschaftskarten, Forstliche<br />

Standortkartierung)<br />

• Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope <strong>de</strong>r<br />

Stadt <strong>Homburg</strong> (AG Phillippi-Glaser, 2001)<br />

• Stadtbiotopkartierung <strong>Homburg</strong> (Geo-Concept, 2003)<br />

Bei <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Biotoptypenkartierung wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Biotope erfasst:<br />

BIOTOPTYPEN DER<br />

FEUCHT- UND NASS-<br />

STANDORTE<br />

Auf feuchten und nassen Standorten, so z.B. im Lambsbachtal,<br />

Felsbachtal, Closenbruch und Königsbruch, kommen Auwäl<strong>de</strong>r,<br />

Erlenbrüche und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume vor, die kleinflächige<br />

Reste <strong>de</strong>r Primärökosysteme - d.h. vom Menschen unbeeinflusster<br />

Lebensgemeinschaften - darstellen und in ihrer Artenzusammensetzung<br />

<strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation entsprechen.<br />

Während Auwäl<strong>de</strong>r durch periodische Überflutung gekennzeichnet<br />

sind, sind Bruchwäl<strong>de</strong>r durch hoch anstehen<strong>de</strong>s Grundwasser fast<br />

ganzjährig überstaut. Sie bestehen überwiegend aus Erlen; auf<br />

nährstoffarmen Standorten (z.B. am Jägersburger Moor) dominieren<br />

Birken und Kiefern. Die Auwäl<strong>de</strong>r lassen sich in Weichholzauen<br />

mit Wei<strong>de</strong>n, Grau- und Schwarzerlen und Hartholzauen mit Eschen,<br />

Ulmen, Stieleichen, Hainbuchen und Ahorn unterteilen. Erlen-<br />

Wei<strong>de</strong>n-Säume sind entlang von Fließgewässern zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Feuchtigkeitsverhältnisse können 670 ha <strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er<br />

Stadtgebietes als potentieller Standort dieser Biotoptypen<br />

angesehen wer<strong>de</strong>n, tatsächlich vorhan<strong>de</strong>n sind jedoch nur 5 ha,<br />

die sich zu<strong>de</strong>m auf mehrere Stellen verteilen. Die durchschnittliche<br />

Größe dieser Biotope liegt bei 0,5 - 1 ha.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 33<br />

Auwäl<strong>de</strong>r, Erlenbrüche und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume sind über lange<br />

Zeiträume aus nutzungsbedingten Ökosystemen o<strong>de</strong>r Ersatzgesellschaften<br />

auf geeigneten Standorten entwickelbar.<br />

Die noch verbliebenen Auwäl<strong>de</strong>r und Brüche sind durch Verän<strong>de</strong>rung<br />

und Belastungen <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes infolge von Grundwassernutzung,<br />

Regulierung <strong>de</strong>r Fließgewässer und Gewässerverschmutzung<br />

beeinträchtigt. Kritisch ist die geringe Größe dieser<br />

Biotope, die die Ausprägung einer vollständigen Auwaldbiozönose<br />

nicht mehr zulässt.<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r noch verbliebenen Auwäl<strong>de</strong>r, Erlenbrüche<br />

und Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Säume; dazu sind<br />

<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Standortvoraussetzungen<br />

(Wasserhaushalt) zu sichern.<br />

Nach Schaffung bzw. Verbesserung <strong>de</strong>r Standortvoraussetzungen<br />

(Gewässergüte, Fließdynamik)<br />

<br />

Entwicklung von Aue- und Bruchwäldchen sowie<br />

Ufersäumen an Blies und Erbach, da diese Biotoptypen<br />

in <strong>de</strong>r Blies- und Erbachaue bis auf<br />

wenige vereinzelte Reste erloschen sind<br />

Die Pfeifengraswiesen, die schwerpunktmäßig im nördlichen Teil<br />

<strong>de</strong>s Königsbruch vorkommen, stellen Ersatzgemeinschaften <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen Moorvegetation dar. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um ungedüngte<br />

Wiesen auf wechselnassen Moorbö<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

zur Gewinnung von Stallstreu genutzt wur<strong>de</strong>n, heute jedoch<br />

größtenteils brachgefallen sind. Die Vegetation besteht überwiegend<br />

aus Pfeifengras mit eingestreuten Hochstau<strong>de</strong>n. Die<br />

Pfeifengraswiesen sind, wie die nachfolgend beschriebenen<br />

Feucht- und Nasswiesen, sehr reich an Tierarten.<br />

Im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> wur<strong>de</strong>n insgesamt 13 ha Pfeifengrasbestän<strong>de</strong><br />

kartiert; die Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> im nördlichen<br />

Königsbruch stellen einen <strong>de</strong>r größten zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Bestän<strong>de</strong> im Saarland dar.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 34<br />

Pfeifengraswiesen sind auf Torfbö<strong>de</strong>n mit entsprechen<strong>de</strong>n Feuchtigkeitsverhältnissen<br />

durch Extensivierung von Intensivgrünland in<br />

sehr langen Zeiträumen (50 - 150 Jahre) entwickelbar.<br />

Die Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> im nördlichen Königsbruch sind durch<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse (Grundwasserabsenkung)<br />

und durch allmähliche Verbuschung beeinträchtigt.<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Pfeifengraswiesen,<br />

<br />

Sicherung <strong>de</strong>r Standortbedingungen<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Nutzung,<br />

<br />

Schaffung von Pufferzonen<br />

Sukzessionsentwicklung beobachten, eine Verbuschung<br />

sollte verhin<strong>de</strong>rt<br />

<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

In <strong>de</strong>n Verlandungszonen und Uferbereichen stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />

sind See- und Teichröhrichte mit Schilf, Binsen und Rohrkolben<br />

anzutreffen.<br />

An <strong>de</strong>n Ufern von Fließgewässern fin<strong>de</strong>t sich stellenweise Bachröhricht<br />

mit Rohrglanzgras, Wasserschwa<strong>de</strong>n u.a.<br />

Im Gebiet <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> wur<strong>de</strong>n 22 ha Teichröhricht und<br />

8,2 ha Bachröhricht kartiert. Die durchschnittliche Größe <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Biotope liegt bei 1,1 bzw. 0,7 ha und ist damit für die meisten<br />

schilfbewohnen<strong>de</strong>n Vogelarten noch ausreichend.<br />

Auf brachgefallenen ehemaligen Feucht- und Nasswiesen mit<br />

durchschnittlicher Nährstoffversorgung entwickeln sich durch natürliche<br />

Sukzession relativ stabile Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren und<br />

Großseggenrie<strong>de</strong>, die sehr langsam verbuschen. Das Endstadium<br />

dieser sehr langsamen Sukzession sind Bruch- o<strong>de</strong>r Auenwäl<strong>de</strong>r.<br />

Auf nährstoffarmen Standorten stellen sich dagegen Braunseggenrie<strong>de</strong><br />

ein, die sich zu Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüschen<br />

weiterentwickeln.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 35<br />

Die Verbreitungsschwerpunkte <strong>de</strong>r feuchten und nassen Brachen<br />

liegen im Königsbruch, Closenbruch, Bee<strong>de</strong>r Bruch und <strong>de</strong>n Auen<br />

von Erbach, Lambsbach und Felsbach. Kleinere Vorkommen<br />

existieren verstreut entlang von Gräben und im Wald. Die<br />

Brachflächen auf feuchten und nassen Standorten entwickeln sich<br />

rasch zu ornithologisch be<strong>de</strong>utsamen Flächen. Die Seggenrie<strong>de</strong>,<br />

Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren und Röhrichte regenerieren auf<br />

feuchten und nassen Brachflächen relativ schnell (3 - 15 Jahre).<br />

Die Gefährdungen feuchter und nasser Brachflächen entsprechen<br />

im Prinzip <strong>de</strong>nen von extensivem Feuchtgrünland (Umwandlung in<br />

intensives Grünland, Standortverän<strong>de</strong>rungen).<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Bestän<strong>de</strong> erhalten und <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession<br />

überlassen; als Artenschutzmaßnahme<br />

<br />

für bestimmte Vogelarten evtl. kleine Flächen gelegentlich<br />

mähen.<br />

Da ein durchgehen<strong>de</strong>r Uferbewuchs am Erbach<br />

<br />

weitgehend fehlt, sollten dort 4 - 6 m breite<br />

Bachröhrichte in Zusammenhang mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Ufergehölzen entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Auen wird eine Fläche von rund 390 ha als<br />

gedüngte Feuchtwiesen, Viehwei<strong>de</strong>n und Äcker intensiv genutzt.<br />

Diese Flächen besitzen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz nur eine<br />

geringe Be<strong>de</strong>utung, da sich aufgrund <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Standortbedingungen<br />

(Entwässerung, Dränage, Düngung) keine auetypischen<br />

Ersatzgesellschaften, son<strong>de</strong>rn nur artenarme Agrarökosysteme<br />

entwickeln.<br />

Insgesamt fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Auen 5 ha primäre Ökosysteme<br />

(Auen- und Bruchwald, Erlen-Eschen-Wei<strong>de</strong>nsäume, Moorrelikte),<br />

280 ha schutzwürdige Ersatzgesellschaften (wechselfeuchte Wiesen,<br />

Naswiesen, Pfeifengraswiesen, Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Seggenrie<strong>de</strong>,<br />

Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüsche und Röchrichte) und 390 ha Intensivlandwirtschaft.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 36<br />

Die Talräume weisen mit rund 40 % schutzwürdiger Biotope noch<br />

eine relativ gute Biotopausstattung auf. Durch die Wasserläufe<br />

besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Vernetzung, die <strong>de</strong>rzeit<br />

jedoch durch viele Belastungen und Störungen (Gewässergüte,<br />

Gewässerausbau, Nutzungsansprüche) nicht gegeben ist.<br />

Die Talräume weisen gute Entwicklungsmöglichkeiten auf, da artenreiche,<br />

schutzwürdige Biotope unterschiedlichster Art vorkommen,<br />

wenn auch oft beeinträchtigt o<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>t.<br />

Bis in die 1980er Jahre waren im Jägersburger Moor kleinflächige<br />

Reste einer Übergangs- und Nie<strong>de</strong>rmoorvegetation zu fin<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>ren Vorkommen aber mittlerweile unwi<strong>de</strong>rbringlich erloschen<br />

sind. Die Ausmaße <strong>de</strong>r ehemaligen moorigen Nie<strong>de</strong>rung können<br />

heute nur noch erahnt wer<strong>de</strong>n, historische Karten <strong>de</strong>uten jedoch<br />

darauf hin, daß die Moore im Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> einst große<br />

Flächen einnahmen.<br />

BIOTOPTYPEN AUF<br />

STANDORTEN DURCH-<br />

SCHNITTLICHER<br />

FEUCHTIGKEIT<br />

Die Flächen mit durchschnittlicher Feuchtigkeit und guter Nährstoffversorgung<br />

wer<strong>de</strong>n überwiegend landwirtschaftlich als Äcker,<br />

Glatthaferwiesen und Viehwei<strong>de</strong>n genutzt. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

intensiven landwirtschaftlichen Nutzung besitzen diese Flächen für<br />

<strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz eine geringe Be<strong>de</strong>utung. Extensiv<br />

genutzte Äcker mit einer ausgeprägten, schützenswerten<br />

Ackerwildkrautflora kommen im Stadtgebiet nicht vor.<br />

Die durch Aufgabe intensiver Nutzung sowie durch Abgrabungen<br />

o<strong>de</strong>r Aufschüttungen entstan<strong>de</strong>nen Brachflächen spielen für <strong>de</strong>n<br />

Arten- und Biotopschutz ebenfalls eine untergeordnete Rolle.<br />

Lediglich in sehr stark ausgeräumten, unstrukturierten und<br />

landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten nehmen diese<br />

Ru<strong>de</strong>ralfluren eine Funktion als Ausgleichsbiotop und Rückzugsraum<br />

für Tiere und Pflanzen wahr. Zu diesen Biotoptypen gehören<br />

Ackerbrachen, Glatthaferbrachen, Stau<strong>de</strong>nwildkrautfluren, Brennesselfluren,<br />

Goldruten-Besenginsterfluren, Landreitgrasbestän<strong>de</strong> sowie<br />

Adlerfarnfluren und Vorwald.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 37<br />

Diese Biotoptypen kommen im gesamten Stadtgebiet mit Ausnahme<br />

<strong>de</strong>r Waldflächen vor. Äcker sind hauptsächlich auf <strong>de</strong>n<br />

Hochplateaus mit Muschelkalkbö<strong>de</strong>n im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />

im Bereich Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd sowie<br />

bei Websweiler zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Im Stadtgebiet wur<strong>de</strong>n insgesamt rund 1.390 ha Intensivnutzungen<br />

und Ru<strong>de</strong>ralvegetation kartiert.<br />

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen und Brachen sind je<strong>de</strong>rzeit<br />

herstellbar bzw. in relativ kurzen Zeiträumen (bis 5 Jahre) entwickelbar.<br />

Zu <strong>de</strong>n Biotoptypen auf Standorten mittlerer Feuchtigkeit sind auch<br />

zahlreiche Hecken und Gebüsche zu zählen. Diese besitzen als<br />

Ausgleichsbiotope und Rückzugsräume in landwirtschaftlichen Intensivgebieten<br />

und als Zusatzhabitate in Biotopkomplexen eine<br />

hohe Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz. Je nach Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit,<br />

Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt wer<strong>de</strong>n zahlreiche<br />

Typen unterschie<strong>de</strong>n. Hecken, Gebüsche und Feldgehölze<br />

sind langfristig (min<strong>de</strong>stens 15 Jahre) regenerierbar.<br />

Hecken und Gebüsche kommen im Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> zwar fast<br />

überall punktuell vor, die Heckendichte auf <strong>de</strong>n landwirtschaftlich<br />

genutzten Hochflächen im Osten <strong>de</strong>s Stadtgebietes ist jedoch ausgesprochen<br />

gering.<br />

WÄLDER<br />

Der Wald im <strong>Homburg</strong>er Stadtgebiet wird bis auf wenige kleine<br />

Flächen forstwirtschaftlich genutzt. Hinsichtlich <strong>de</strong>r Hauptbaumarten<br />

lassen sich grob zwei Bereiche unterschei<strong>de</strong>n. Diese grobe<br />

Unterteilung entspricht etwa <strong>de</strong>r naturräumlichen Glie<strong>de</strong>rung. Demnach<br />

dominiert in <strong>de</strong>n Naturräumen Saarbrücken-Kirkeler-Wald und<br />

Zweibrücker Westrich (östlich <strong>de</strong>s Erbachs und bei Websweiler) die<br />

Buche, während im <strong>Homburg</strong>er Becken (nordwestlich <strong>de</strong>s Stadtgebietes)<br />

Na<strong>de</strong>lhölzer, vor allem Fichte und Kiefer vorherrschen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 38<br />

Für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz wertvolle naturnahe Waldbereiche<br />

stellen die zonalen Buchenwäl<strong>de</strong>r am Karlsberg, Erlenbruchwäldchen<br />

im Felsbachtal, Kiefern- und Moorbirkenwäldchen am Jägersburger<br />

Moor, die Schluchtwäl<strong>de</strong>r im Mutschgrund, Hirschbrunnental,<br />

bei Websweiler, im Pfaffenbachtal und Mühlengrund, <strong>de</strong>r<br />

frühjahrsgeophytenreiche "Nasswald" bei Websweiler sowie<br />

Buchen- und Kiefernaltholzbestän<strong>de</strong> dar.<br />

Während diese Waldflächen in ihrer Zusammensetzung und Struktur<br />

etwa <strong>de</strong>r potentiellen Vegetation entsprechen, sind die übrigen<br />

Flächen durch forstwirtschaftliche Maßnahmen verän<strong>de</strong>rt.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Wertmerkmal <strong>de</strong>r Buchenwäl<strong>de</strong>r im Osten von<br />

<strong>Homburg</strong> ist ihre Größe und die relativ geringe Zerschneidung<br />

durch Siedlungen und Verkehrswege. Die Wäl<strong>de</strong>r bei Jägersburg<br />

im Nordwesten sind dagegen durch die A 6, die B 423 und die<br />

L 118 stark zerschnitten. Jedoch sind in <strong>de</strong>n größten dieser Restflächen<br />

ebenfalls noch Tierarten mit hohen Lebensraumansprüchen<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

BIOTOPTYPEN DER<br />

TROCKENSTANDORTE<br />

Auf trockenen bis wechseltrockenen Bö<strong>de</strong>n sind im Stadtgebiet<br />

<strong>Homburg</strong>, vor allem in <strong>de</strong>r Umgebung von Jägersburg und Kirrberg,<br />

insgesamt rund 27 ha Magerwiesen anzutreffen. Diese Wiesen<br />

wer<strong>de</strong>n durch Mahd o<strong>de</strong>r Beweidung extensiv genutzt und stellen,<br />

wie alle nährstoffarmen o<strong>de</strong>r extensiv genutzten Biotoptypen,<br />

schützenswerte Flächen dar.<br />

Die Wie<strong>de</strong>rherstellung von Magerwiesen durch Extensivierung von<br />

durchschnittlichem Grünland nimmt <strong>de</strong>rart lange Zeiträume in Anspruch<br />

(50- 150 Jahre), dass sie als nicht regenerierbar gelten.<br />

Auf <strong>de</strong>n Muschelkalkbö<strong>de</strong>n bei Kirrberg fin<strong>de</strong>n sich noch kleine<br />

Reste von Kalk-Halbtrockenrasen, die heute nicht mehr<br />

landwirtschaftlich genutzt wer<strong>de</strong>n und nur dank regelmäßig<br />

durchgeführter Pflegemaßnahmen (Mahd und Entbuschung)<br />

erhalten bleiben.<br />

Kleine Flächen nehmen auch die schwerpunktmäßig im Bereich<br />

Closenbruch und Friedhof <strong>Homburg</strong> vorkommen<strong>de</strong>n Sandrasen<br />

ein, die Relikte <strong>de</strong>r Primärvegetation auf Sanddünen darstellen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 39<br />

Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Trockenstandort mit ehemals ausge<strong>de</strong>hntem<br />

Sandrasen stellt auch <strong>de</strong>r ehemalige Zollbahnhof dar. Auf <strong>de</strong>n<br />

großen Schotter- und Rohbo<strong>de</strong>nflächen haben sich seltene und<br />

bedrohte Pflanzen- und Tierarten angesie<strong>de</strong>lt. Durch<br />

fortschreiten<strong>de</strong> Verbuschung mit Birke, Kiefer, Robinie und Besenginster<br />

sind die offenen Sandrasen und Ru<strong>de</strong>ralfluren jedoch stark<br />

bedroht. Insbeson<strong>de</strong>re das Vordringen <strong>de</strong>s Besenginsters und <strong>de</strong>r<br />

Robinie mit stickstoffsammeln<strong>de</strong>n Bakterienknöllchen im Wurzelbereich<br />

führt zu einer allmählichen Nährstoffanreicherung <strong>de</strong>r<br />

Magerstandorte.<br />

ROTE-LISTE- ARTEN<br />

Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind eine Reihe von Pflanzenarten<br />

<strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s bzw. <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Roten Liste<br />

anzutreffen.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Aufzählung ist zusammengestellt aus <strong>de</strong>r Biotopkartierung,<br />

<strong>de</strong>n Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland<br />

(ABSP) und <strong>de</strong>r Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten<br />

Biotope <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

RL<br />

Saar<br />

RL<br />

Bund<br />

Aceras anthropophorum (L.) Aiton Ohnhorn, Fratzenorchis 3 3<br />

Aira caryophyllea L. ssp. caryophyllea Gewöhnlicher Nelkenhafer 3 *<br />

Aira praecox L. Früher Nelkenhafer 2 *<br />

Alopecurus aequalis Sobol. Ziegelrotes Fuchsschwanzgras 3 *<br />

Anagallis minima (L.)E.H.L. Krause Acker-Kleinling 3 3<br />

Anthericum ramosum L. Ästige Graslilie 1 *<br />

Blechnum spicant (L.) Roth Rippenfarn 3 *<br />

Botrychium lunaria (L.) Swartz Echte Mondraute 2 3<br />

Calamagrostis canescens (Weber) Roth ssp. Canescens Sumpf-Reitgras 4 *<br />

Campanula patula L. ssp. patula Wiesen-Glockenblume 2 *<br />

Carex brizoi<strong>de</strong>s L. Zittergras-Segge 3 *<br />

Carex canescens L. Grau-Segge 3 *<br />

Carex echinata Murray Stern-Segge 3 *<br />

Carex lasiocarpa Ehrh. Fa<strong>de</strong>n-Segge 0 3<br />

Carex lepidocarpa Schuppen-Segge 1 3<br />

Carex pseudocyperus L. Scheinzypergras-Segge R' *<br />

Carex rostrata Stokes Schnabel-Segge 3 *<br />

Carex tumidicarpa N.J. An<strong>de</strong>. Aufsteigen<strong>de</strong> Gelb-Segge 3 *<br />

Carex vesicaria L. Blasen-Segge 3 *<br />

Carex vulpina L. sstr. Fuchs-Segge 3 3<br />

Catabrosa aquatica (L.) P.Beauv. Quellgras 1' 2<br />

Cerastium brachypetalum Pers. ssp. tauricum Bärtiges Hornkraut 3 *<br />

Ceratophyllum <strong>de</strong>mersum L. ssp. <strong>de</strong>mersum Echtes Hornblatt 3' *<br />

Circaea intermedia Ehrh. (alpina x lutetiana) Mittleres Hexenkraut 2 *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 40<br />

Corynephorus canescens (L.) P.Beauv. Silbergras 3 *<br />

Dactylorhiza incarnata (L.) Sóo sl. Fleischrotes Knabenkraut 2 2<br />

Dianthus <strong>de</strong>ltoi<strong>de</strong>s L. Hei<strong>de</strong>-Nelke 3 *<br />

Drosera rotundifolia L. Rundblättriger Sonnentau 1' 3<br />

Eleocharis mamillata H. Lindb.f. Zitzen-Sumpfbinse 2 *<br />

Epilobium palustre L. Sumpf-Wei<strong>de</strong>nröschen 3 *<br />

Eriophorum angustifolium Honckeny ssp. angustifolium Schmalblättriges Wollgras 3' *<br />

Eriophorum vaginatum L. Schei<strong>de</strong>n-Wollgras 1 *<br />

Filago minima (Sm.) Pers. Kleines Filzkraut 3 *<br />

Gentiana pneumonanthe L. Lungen-Enzian 1' 3<br />

Hydrocharis morsus-ranae L. Froschbiss 1' 3<br />

Hydrocotyle vulgaris L. Wassernabel 3 *<br />

Hypericum quadrangulum L. Geflügeltes Johanniskraut 3 *<br />

Jamesoniella autumnalis * 1<br />

Juncus squarrosus L. Sparrige Binse 3 *<br />

Jungermannia atrovivens 2 V<br />

Lemna turionifera Landolt Rötliche Wasserlinse R' *<br />

Leonurus cardiaca L. ssp. cardiaca Herzgespann, Löwenschwanz G' 3<br />

Lychnis viscaria L. Pechnelke 3 *<br />

Lycopodiella inundata (L.) Holub Moorbaerlapp 1' 3<br />

Lycopodium clavatum L. Keulen-Baerlapp 3 3<br />

Minuartia hybrida (Vill.) Schischki. ssp. Vaillanti. Schmalblättrige Miere G' 3<br />

Nuphar lutea (L.) Sibth. & Sm. Gewöhnliche Teichrose 3' *<br />

Nymphaea alba Weiße Seerose 3 *<br />

Orchis mascula (L.) L. ssp. mascula Stattliches Knabenkraut 3 *<br />

Peplis portula L. Sumpfquen<strong>de</strong>l 3 *<br />

Peucedanum palustre (L.) Moench Sumpf-Haarstrang 2 *<br />

Polystichum aculeatum Dorniger Schildfarn 3 *<br />

Polygala amarella Sumpf-Kreuzblümchen 2 *<br />

Potamogeton polygonifolius Pourret Knöterich-Laichkraut 2' 3<br />

Potamogeton trichoi<strong>de</strong>s Cham. & Schlec. Haarblättriges Laichkraut 3 3<br />

Potentilla palustris (L.) Scop. Sumpf-Blutauge 3 *<br />

Rumex aquaticus L. Wasser-Ampfer 3 *<br />

Salix atrocinerea Brot. sstr. Schwarzgraue Wei<strong>de</strong> R' *<br />

Spergula morisonii Boreau Frühlings-Spark 1' *<br />

Stellaria glauca With. Sumpf-Sternmiere R' *<br />

Teesdalia nudicaulis (L.) R. Br. Bauernsenf 3 *<br />

Tilia platyphyllos Scop. ssp. platyphyllos Sommerlin<strong>de</strong> 3' *<br />

Trichomanes speciosum. Prächtiger Dünnfarn R' -<br />

Typha angustifolia L. Schmalblättriger Rohrkolben G' *<br />

Utricularia australis R. Br. Verkannter Wasserstrauch 2 3<br />

Vaccinium uliginosum L. ssp. uliginosum Rauschbeere 1 *<br />

Vicia lathyroi<strong>de</strong>s L. Sand-Wicke 3 *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 41<br />

2.7 TIERWELT<br />

Für das Stadtgebiet liegen zahlreiche Erhebungen und Gutachten<br />

zur Tierwelt vor. Die Angaben zur Tierwelt beruhen auf folgen<strong>de</strong>n<br />

Datengrundlagen:<br />

• Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />

• Kartierung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs schutzwürdigen Biotope <strong>de</strong>s<br />

Saarlan<strong>de</strong>s (Biotopkartierung II)<br />

• Beobachtungen von örtlichen Naturschutzverbän<strong>de</strong>n<br />

• Diversen Gutachten zu Teilen <strong>de</strong>s Stadtgebietes (NSG-<br />

Gutachten, Stadtbiotopkartierung, § 25 Flächenkartierung)<br />

• Daten zu <strong>de</strong>n FFH – Gebieten<br />

VÖGEL<br />

Im Planungsgebiet kommen eine große Anzahl seltener und bedrohter<br />

Vogelarten vor. Im folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die jeweils anspruchsvollsten<br />

Arten <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Lebensräume genannt. Sie gelten<br />

als Indikatoren für wertvolle Strukturen und hohe Biotopqualität.<br />

VÖGEL IN WÄLDERN<br />

In <strong>de</strong>n Buchenwäl<strong>de</strong>rn im westlichen Stadtgebiet wer<strong>de</strong>n Schwarzspecht<br />

und Hohltaube angetroffen, die als Charakterarten für wertvolle<br />

Altholz-Waldbiotope gelten; im Karlsbergrevier brütet u.a. <strong>de</strong>r<br />

Mittelspecht und im Jägersburger Wald <strong>de</strong>r Wespenbussard, <strong>de</strong>r<br />

als Nahrungsgast auch im Closenbruch beobachtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die überwiegend im nördlichen Stadtgebiet vorhan<strong>de</strong>nen Kiefernwäl<strong>de</strong>r<br />

sind Lebensraum für Schwarzspecht, Hohltaube, Mäusebussard,<br />

Habicht, Waldohreule und Sperber. Auch diese Arten sind<br />

auf Altholzbestän<strong>de</strong> angewiesen. In feuchten Kiefernbrüchen nördlich<br />

von Eichelscheid kommt die Waldschnepfe vor, , die als<br />

Indikator für große, ungestörte Bruchwäl<strong>de</strong>r gilt. Eine Brut ist weiter<br />

östlich, in Rheinland-Pfalz, nachgewiesen. Als weitere<br />

Beson<strong>de</strong>rheit kommt in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn nördlich Eichelscheid <strong>de</strong>r<br />

Baumfalke vor.<br />

Der auf alte Weichholzauen angewiesene Kleinspecht kommt in<br />

einem Auenwaldrest am Naturschutzgebiet "Höllengraben", sowie<br />

im Closenbruch vor.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 42<br />

VÖGEL IN HECKEN UND<br />

GEBÜSCHEN<br />

Hier ist das Vorkommen <strong>de</strong>s Neuntöters beson<strong>de</strong>rs be<strong>de</strong>utsam.<br />

Diese Art benötigt reichstrukturierte Biotope mit eingewachsenen<br />

Hecken- und Gebüschstrukturen. Der Neuntöter kommt im<br />

Closenbruch und am Zollbahnhof vor.<br />

VÖGEL IN OFFENEN,<br />

GEHÖLZARMEN BRACHEN<br />

UND ACKERBRACHE-<br />

KOMPLEXEN<br />

Die anspruchsvollsten Arten sind hier das Schwarzkehlchen am<br />

Closenbruch und Zollbahnhof, <strong>de</strong>r Kiebitz bei Kirrberg sowie in <strong>de</strong>r<br />

gesamten Bliesaue, das Rebhuhn am Zollbahnhof, in <strong>de</strong>r Erbachaue<br />

am Johanneum und am Websweilerhof.<br />

VÖGEL DER FEUCHT-<br />

GEBIETE UND AUEN<br />

Als Leitarten für brachgefallene Feuchtgebiete können Braunkehlchen,<br />

Rohrammer und Sumpfrohrsänger angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Rohrammer und Sumpfrohrsänger kommen im Closenbruch, am<br />

Bee<strong>de</strong>r Brünnchen sowie in <strong>de</strong>r Erbachaue zwischen<br />

Elektrizitätswerk und Entenmühlstraße vor.<br />

Als Charaktervögel für extensives Grünland feuchter und nasser<br />

Standorte gelten Bekassine (Höllengraben bei Bee<strong>de</strong>n),<br />

Wiesenpieper und Kiebitz, wobei die Bekassine hohe Ansprüche<br />

an die Biotopqualität stellt.. Wiesenpieper und Kiebitz sind im<br />

gesamten Bliestal verbreitet.<br />

Seit etwa Mitte <strong>de</strong>r 50er Jahre sind im Stadtgebiet als Brutvögel<br />

verschwun<strong>de</strong>n: Uferschwalbe, Wie<strong>de</strong>hopf und Raubwürger.<br />

Ursache für das Ausbleiben <strong>de</strong>r Uferschwalbe ist <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Gewässer und die Verfüllung von Sand- und Lehmgruben (z.B.<br />

Sandgrube Linn), so dass keine geeigneten Brutmöglichkeiten<br />

(erodierte Steilufer) zur Verfügung stehen. Wie<strong>de</strong>hopf und<br />

Raubwürger benötigen alte, hohe Baumbestän<strong>de</strong> wie z.B.<br />

extensive Streuobstwiesen o<strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>, alte Einzelbäume<br />

und Hecken in extensiv genutzten Kulturlandschaften. Diese<br />

Strukturen sind für die genannten Arten in <strong>Homburg</strong> in nicht mehr<br />

ausreichen<strong>de</strong>m Maß vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 43<br />

Als Brutvogel lange Zeit verschwun<strong>de</strong>n war auch <strong>de</strong>r Weißstorch.<br />

Infolge eines Wie<strong>de</strong>ransiedlungsprogramms mit begleiten<strong>de</strong>n<br />

lebensraumverbessern<strong>de</strong>n Maßnahmen (Artenhilfsprogramm)<br />

brütet bei Bee<strong>de</strong>n seit einigen Jahren ein Storchenpaar wie<strong>de</strong>r<br />

erfolgreich.<br />

ROTE- LISTE- ARTEN<br />

Folgen<strong>de</strong> Vogelarten <strong>de</strong>s Anhangs I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, <strong>de</strong>r<br />

Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />

Vögel<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

Alauda arvensis Feldlerche - - V V 1<br />

Alcedo atthis Eisvogel - X 3 * 1,2<br />

Anthus pratensis Wiesenpieper - - * 3 1<br />

Ciconia ciconia Weißstorch - X 3 0 1,2<br />

Circus aeruginosus Rohrweihe - X * R 1<br />

Dendrocopos medius Mittelspecht - X V V 1<br />

Dryocopus martius Schwarzspecht X - - 1,2<br />

Falco subbuteo Baumfalke - - 3 D 1<br />

Hippolais polyglotta Orpheusspoetter - - R * 1<br />

Lanius collurio Neuntöter - X V * 1,2<br />

Locustella naevia Feldschwirl - - - V 1<br />

Luscinia megarhynchos Nachtigall - - * V 1<br />

Motacilla flava Schafstelze - - V 3 1<br />

Perdix perdix Rebhuhn - - 2 3 1<br />

Pernis apivorus Wespenbussard - X * D 1,2<br />

Picus canus Grauspecht - X * 3 1,2<br />

Rallus aquaticus Wasserralle - - - D 1<br />

Saxicola torquata Schwarzkehlchen - - 3 D 1<br />

Streptopelia turtur Turteltaube - - * V 1<br />

Tachybaptus ruficollis Zwergtaucher - - 3 3 1<br />

Vanellus vanellus Kiebitz - - 3 2 1<br />

FFH:<br />

VR:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

RL Bund:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 44<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle:Ingrisch, S. & G. Köhler unter Mitarbeit von H. Beutler, J. Börner, H. Bohn, M. Braune, R.<br />

Brocksieper, A. Bruckhaus, M. Buchweitz, H.-J. Clausnitzer, A. Coray, G. Deckert, P. Detzel, D.<br />

Dorda, R. Dülge, G. Grein, K. K. Günther, K. Harz, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Geradflügler<br />

(Orthoptera s. l.) (Bearbeitungsstand 1993, geän<strong>de</strong>rt 1997). - S.252-254. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

NW:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Süßmilch, G., J. Bos, M. Buchheit & G. Nicklaus (1997): Zur Situation <strong>de</strong>r Brutvögel <strong>de</strong>s<br />

Saarlan<strong>de</strong>s. Rote Liste - Bestandszahlen - Trends. - Lanius, Bd.31, S.1-52, Wen<strong>de</strong>l.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Erhaltung und Entwicklung von Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />

<br />

(Altholzinseln) in <strong>de</strong>n Buchen- und Kiefernwäl<strong>de</strong>rn;<br />

diese Altholzinseln sollten eine Bestandsgröße<br />

von 50 - 100 Bäumen nicht unterschreiten. Pro<br />

100 ha Waldfläche sollte eine Altholzinsel aus <strong>de</strong>r<br />

Nutzung genommen wer<strong>de</strong>n (Drachenfels 1987);<br />

Leitarten zur Erfolgskontrolle sind Schwarzspecht<br />

und Hohltaube sowie die Waldfle<strong>de</strong>rmäuse.<br />

Erhaltung von Extensivgrünland und Grünlan<strong>de</strong>xtensivierung<br />

in Auen - vor allem in räumlicher<br />

<br />

Nähe zu <strong>de</strong>rzeit hochwertigen Feuchtflächen - als<br />

Pufferzone und Erweiterung <strong>de</strong>r Biotopflächen;<br />

Leitarten: Bekassine und Kiebitz<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 45<br />

Erhaltung bzw. Neuanlage von Ausgleichsbiotopen<br />

<br />

wie Ackerrandstreifen, Brachen, Hecken auf großen<br />

Ackerflächen vor allem auf <strong>de</strong>n ausgeräumten<br />

Hochflächen im Südosten <strong>de</strong>s Stadtgebietes;<br />

Leitart: Rebhuhn<br />

Entwicklung von Auwäldchen und Ufergehölzen<br />

<br />

entlang <strong>de</strong>s Erbachs und <strong>de</strong>r Blies, Sicherung o<strong>de</strong>r<br />

Neuschaffung von Habitatstrukturen wie z.B. Steilufer,<br />

Sandbänke, Kolke im Rahmen von Gewässerrenaturierungen;<br />

Leitarten: Kleinspecht, Eisvogel<br />

Erhaltung und Sicherung von feuchten Brachflächen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Sicherung <strong>de</strong>s Wasser-<br />

<br />

stan<strong>de</strong>s. Zur För<strong>de</strong>rung einzelner Arten sind ggf.<br />

Pflegemaßnahmen (wie z.B. abschnittsweises<br />

Mähen o<strong>de</strong>r Freihaltung von Wasserflächen)<br />

durchzuführen. Für die Naturschutzgebiete Closenbruch<br />

und "Höllengraben" sind Pflege- und Entwicklungspläne<br />

umzusetzen;<br />

Leitarten: Braunkehlchen, Sumpfrohrsänger u.a.<br />

FLEDERMÄUSE<br />

Im Stadtgebiet sind bisher sechs Fle<strong>de</strong>rmausarten beobachtet wor<strong>de</strong>n.<br />

Die einzelnen Arten und ihre Teilbiotope stellt folgen<strong>de</strong> Übersicht<br />

dar:<br />

FUNDORTKATASTER (Anzahl beobachteter Tiere)<br />

Art Jagdbiotop Winterquartier Sommerquartier<br />

Mausohr<br />

(Myotis myotis)<br />

6 Schlangenhöhle u.<br />

Schlossberghöhlen<br />

1 Kirrberg/Mörsbacher<br />

Str.<br />

Wasserfle<strong>de</strong>rmaus<br />

(Myotis daubentoni)<br />

1 Karlsbergweiher<br />

1 Emilienruheweiher<br />

1 Möhlwoog<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 46<br />

Abendsegler<br />

(Nyctalus noctula)<br />

Kleiner Abendsegler<br />

(Nyctalus leisleri)<br />

Zwergfle<strong>de</strong>rmaus<br />

(Pipistrellus pipistrellis)<br />

3 Karlsbergweiher<br />

2 Emilienruheweiher<br />

1 Zollbahnhof<br />

3 Kirrberg/Fischerh.<br />

3 Seitental Emilienr.<br />

3 Möhlwoog<br />

3 Michelinwerke<br />

1 Möhlwoog<br />

2 Sanddorf<br />

4 Möhlwoog<br />

Braunes Langohr<br />

(Plecotus auritus)<br />

4 LKH-Stollen *<br />

* nach Störung nur noch 1<br />

aus: BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989a und aktuelle Beobachtungen<br />

In <strong>de</strong>n FFH- Fle<strong>de</strong>rmausquartieren Eichelscheidt, Stollen auf <strong>de</strong>m<br />

Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skrankenhauses und Schlangenhöhle sowie in<br />

<strong>de</strong>n Schlossberghöhlen ist das Große Mausohr (Myotis myotis)<br />

nachgewiesen.<br />

Es sind weitere Winter- und Sommerquartiere bekannt; die dort<br />

vorkommen<strong>de</strong>n Fle<strong>de</strong>rmausarten konnten bisher jedoch nicht bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n, so dass sie in <strong>de</strong>r Übersicht noch fehlen.<br />

Mausohr, Wasserfle<strong>de</strong>rmaus und Braunes Langohr benötigen als<br />

Winterquartier Felshöhlen und Stollen, während Abendsegler und<br />

Kleiner Abendsegler in Baumhöhlen und -spalten überwintern. Mit<br />

Ausnahme von Mausohr und Zwergfle<strong>de</strong>rmaus bevorzugen alle<br />

Arten Höhlen und Spalten in alten Bäumen als Sommerquartier.<br />

Die Zwergfle<strong>de</strong>rmaus nimmt ganzjährig Gebäu<strong>de</strong>nischen und<br />

-ritzen als Quartier an.<br />

Die Sicherung und Vermehrung potentiell geeigneter Winter- und<br />

Sommerquartiere stellt einen Schlüsselfaktor zur Erhaltung bzw.<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Bestandssituation dar.<br />

Die Fle<strong>de</strong>rmäuse stellen eine <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>tsten Tiergruppen im<br />

Saarland dar. Alle im Stadtgebiet vorkommen<strong>de</strong>n Arten sind gefähr<strong>de</strong>t<br />

o<strong>de</strong>r stark gefähr<strong>de</strong>t.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 47<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Erhaltung von Stollen, Höhlen und Bunkeranlagen<br />

<br />

als Winterquartiere, fle<strong>de</strong>rmausgerechter Verschluss,<br />

um Störungen fernzuhalten.<br />

Erhaltung von alten Gebäu<strong>de</strong>n und Dachstühlen<br />

<br />

als Sommerquartiere, Schaffung bzw. Sicherung<br />

von Zugängen für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Erhaltung und Vermehrung von Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />

<br />

in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn als Sommerquartiere<br />

INSEKTEN<br />

Zur Insektenfauna liegen neben <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r o.g.<br />

Grundlagen für einzelne Teilbereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes <strong>de</strong>taillierte<br />

Untersuchungen vor. Gut untersucht sind die Bereiche Closenbruch<br />

und Zollbahnhof (Altherr, M., 1990; Arbeitsgemeinschaft für<br />

Ökologie, 1987; Baus, M./Wolf, C. u.a., 1992). Das Closenbruch repräsentiert<br />

naturraumtypische Feuchtbiotope, <strong>de</strong>r Zollbahnhof ist<br />

zwar anthropogenen Ursprungs, enthält aber naturraumcharakteristische<br />

Trockenbiotope, so dass die beson<strong>de</strong>rs schützenswerten<br />

Biotoptypen <strong>de</strong>r Naturräume <strong>de</strong>s Stadtgebietes untersucht sind.<br />

Ein großer Untersuchungsbedarf besteht für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />

Wäl<strong>de</strong>r. Hier ist in anbetracht <strong>de</strong>s vergleichsweise hohen Anteils<br />

naturnaher und alter Waldflächen sowie <strong>de</strong>r guten Strukturierung<br />

eine gut ausgeprägte, typische Insektenfauna zu erwarten.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r o.g. Gutachten wur<strong>de</strong>n im Closenbruch Libellen<br />

und Käfer, im Zollbahnhof Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken,<br />

Wanzen und Hautflügler untersucht. Es zeigte sich, daß das<br />

Closenbruch aufgrund seines Strukturreichtums für Käfer ein<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Lebensraum ist. Es konnten mehrere seltene o<strong>de</strong>r<br />

bedrohte Arten <strong>de</strong>r Roten Liste sowie saarlandweit seltene Arten<br />

festgestellt wer<strong>de</strong>n. Die Libellenfauna dagegen ist relativ artenarm,<br />

wobei Ubiquisten (Allerweltsarten) vorherrschen. Dies wird auf die<br />

Eutrophierung <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes zurückgeführt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 48<br />

Im Zollbahnhof waren alle untersuchten Insektengruppen sehr<br />

artenreich vertreten. Da noch nicht für alle Gruppen Rote Listen<br />

vorliegen, ist eine Bewertung teilweise relativ schwierig. Es wur<strong>de</strong>n<br />

fünf saarlandweit seltene Käferarten, vier Schmetterlingsarten <strong>de</strong>r<br />

Roten Liste, zehn Heuschreckenarten <strong>de</strong>r Roten Liste sowie eine<br />

Reihe vermutlich seltener Wanzenarten gefun<strong>de</strong>n (Baus, M.,<br />

Wolf, C. u.a., 1992).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 49<br />

ROTE-LISTE ARTEN<br />

In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Übersicht sind die Insekten <strong>de</strong>r Anhänge II und IV<br />

<strong>de</strong>r FFH- Richtlinie, <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland, die im Stadtgebiet nachgewiesen<br />

wur<strong>de</strong>n nach Artengruppen getrennt zusammengestellt:<br />

Heuschrecken<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

Chorthippus montanus Sumpfgrashüpfer - - 3 3 1<br />

Chorthippus vagans Steppengrashüpfer - - 3 R 3<br />

Conocephalus dorsalis Kurzflügige Schwertschrecke - - 3 2 1<br />

Decticus verrucivorus Warzenbeisser - - 3 3 1<br />

Gryllus campestris Feldgrille - - 3 3 1<br />

Stethophyma grossus Sumpfschrecke - - 2 * 1<br />

Metrioptera brachyptera Kurzflügelige Beissschrecke - - N 2 1<br />

Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke - - N 3 1<br />

Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke - - 3 * 1<br />

Oedipoda germanica Rotflügelige Ödlandschrecke - - 1 0 3<br />

Omocestus haemorrhoidalis Buntbäuchiger Grashüpfer - - G 1 1<br />

Stenobothrus lineatus Hei<strong>de</strong>grashüpfer - - N 3 1<br />

FFH:<br />

VR:<br />

RL Bund:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle:Ingrisch, S. & G. Köhler unter Mitarbeit von H. Beutler, J. Börner, H. Bohn, M. Braune, R.<br />

Brocksieper, A. Bruckhaus, M. Buchweitz, H.-J. Clausnitzer, A. Coray, G. Deckert, P. Detzel, D.<br />

Dorda, R. Dülge, G. Grein, K. K. Günther, K. Harz, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Geradflügler<br />

(Orthoptera s. l.) (Bearbeitungsstand 1993, geän<strong>de</strong>rt 1997). - S.252-254. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 50<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

NW:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Dorda, D., S. Maas & A. Staudt (1996): Rote Liste <strong>de</strong>r Heuschrecken <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 2.<br />

Fassung. - S.52-56. -<br />

In: Dorda, D., S. Maas & A. Staudt (1996): Atlas <strong>de</strong>r Heuschrecken <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.6, Minister<br />

für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & DELATTINIA (Hrsg.), Saarbrücken, 58 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />

3 = Broschüre ’Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>’,<br />

Hrsg.: Kreis- und Universitätsstadt <strong>Homburg</strong>, Rathaus, Am Forum 5, 66424 <strong>Homburg</strong>, 2002<br />

Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben ist die Beobachtung <strong>de</strong>r Rotflügeligen Ödlandschrecke am<br />

Zollbahnhof (BELL mdl., vgl. auch DORDA 2002).<br />

Libellen<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

Aeshna juncea Torf-Mosaikjungfer - - 3 2 1<br />

Aeshna mixta Herbst-Mosaikjungfer - - - G 1<br />

Brachytron pratense Kleine Mosaikjungfer - - 3 G 1<br />

Calopteryx splen<strong>de</strong>ns Gebän<strong>de</strong>rte Prachtlibelle - - V 3 1<br />

Calopteryx virgo Blauflügel-Prachtlibelle - - 3 3 1<br />

Coenagrion mercuriale Helm- Azurjungfer II - 1 0 2<br />

Coenagrion pulchellum Fle<strong>de</strong>rmaus-Azurjungfer - - 3 2 1<br />

Cordulegaster boltonii Zweigestreifte Quelljungfer - - 3 3 1<br />

Cordulia aenea Gemeine Smaragdlibelle - - V ** 1<br />

Ischnura pumilio Kleine Pechlibelle - - 3 3 1<br />

Lestes barbarus Südliche Binsenjungfer - - 2 D 1<br />

Lestes dryas Glänzen<strong>de</strong> Binsenjungfer - - 3 3 1<br />

Lestes virens Kleine Binsenjungfer - - 2 1 1<br />

Ophiogomphus cecilia Grüne Keiljungfer<br />

II +<br />

IV<br />

-<br />

2 D 2<br />

Orthetrum brunneum Südlicher Blaupfeil - - 3 G 1<br />

Somatochlora flavomaculata Gefleckte Smaragdlibelle - - 2 D 1<br />

Sympecma fusca Gemeine Winterlibelle - - 3 3 1<br />

FFH:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 51<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

VR:<br />

RL Bund:<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Ott, J. & W. Piper (Bearbeiter) unter Mitarbeit <strong>de</strong>r AG Rote Liste <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Deutschsprachiger Odonatologen GdO e.V.: R. Altmüller, T. Brockhaus, R. Buchwald, K. Burbach,<br />

H.-J. Clausnitzer, F. Eislöffel, J. Kuhn, A. Martens, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Libellen (Odonata)<br />

(Bearbeitungsstand: 1997). - S.260-263. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Didion, A., B. Trockur & M. Schorr (1997): Rote Liste <strong>de</strong>r im Saarland gefähr<strong>de</strong>ten<br />

Libellenarten (2. Fassung: 1997). - S.9-36. -<br />

In: Minister für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für<br />

tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland e.V. (Hrsg.) (1997): Bestand und<br />

Gefährdung <strong>de</strong>r Libellen, Tagfalter, Moose und Armleuchteralgen <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.7,<br />

Saarbrücken, 110 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

NW:<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 52<br />

Schmetterlinge (Tagfalter)<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

Erebia meolans Gelbbindiger Mohrenfalter - - V 0 1<br />

Quercusia quercus Blauer Eichen-Zipfelfalter - - - V 1<br />

Lycaena dispar<br />

Großer Feuerfalter<br />

II +<br />

IV<br />

-<br />

2 3 2<br />

Dunkler Wiesenknopf-<br />

II + -<br />

Maculinea nausithous Ameisenbläuling<br />

IV<br />

3 1 1,2<br />

II + -<br />

Maculinea teleius<br />

Großer Moorbläuling<br />

IV<br />

2 1 2<br />

FFH:<br />

VR:<br />

RL Bund:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Pretscher, P. (Bearbeiter) unter Mitarbeit von D. Bartsch, E. Bettag, F. A. Bink, R. Bläsius,<br />

E. Blum, O. Blochwitz, R. Bolz, M. Binot, M. Brau, E. Brockmann, M. Bücker, O. Cza<strong>de</strong>k, D.<br />

Doczkal, G. Ebert, G. Embacher, R. Feldmann, K. Fiedler, P. Föhst, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r<br />

Großschmetterlinge (Macrolepidoptera) (Bearbeitungsstand: 1995/1996). - S.87-111. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle Ulrich, R. & S. Caspari (1997): Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Tagfalter (Rhopalocera und<br />

Hesperiidae) und Wid<strong>de</strong>rchen (Zygaenidae) <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s (3. Fassung: 1997). - S.37-60. -<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 53<br />

In: Minister für Umwelt, Energie und Verkehr <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s & Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für<br />

tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland e.V. (Hrsg.) (1997): Bestand und<br />

Gefährdung <strong>de</strong>r Libellen, Tagfalter, Moose und Armleuchteralgen <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s. - Bd.7,<br />

Saarbrücken, 110 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

NW:<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />

AMPHIBIEN UND<br />

FISCHE<br />

In einer Reihe von Quellen, Brunnenstuben, Bachläufen und<br />

Tümpeln im Wald (so z.B. im Mutschgrund in Hirsch- und Pfaffenbrunnen)<br />

ist neben Grasfrosch und Erdkröte <strong>de</strong>r Feuersalaman<strong>de</strong>r<br />

anzutreffen.<br />

In <strong>de</strong>r offenen Landschaft wer<strong>de</strong>n Tümpel und Teiche wie die<br />

Fischteiche im Lambsbachtal, in <strong>de</strong>r Bliesaue, am Schwarzbach<br />

und am Zollbahnhof von Grasfrosch, Wasserfrosch und <strong>de</strong>r Erdkröte<br />

angenommen.<br />

Im Untersuchungsgebiet kommen die meisten Amphibienarten im<br />

Closenbruch und im Lambsbachtal vor. Neben Grasfrosch,<br />

Wasserfrosch und Erdkröte sind so seltene Arten wie Springfrosch<br />

und Kreuzkröte zu fin<strong>de</strong>n.<br />

HINWEISE FÜR<br />

DIE PLANUNG<br />

Wasserstän<strong>de</strong> und Wasserqualität in <strong>de</strong>n Laichgewässern<br />

<br />

sichern<br />

entlang <strong>de</strong>r Blies und <strong>de</strong>s Erbachs Entwicklung<br />

<br />

von Tümpeln und Blänkern im Uferbereich und in<br />

<strong>de</strong>n Auwiesen<br />

Amphibienschutzeinrichtungen wie Leitzäune und<br />

<br />

Krötentunnel an Amphibienwan<strong>de</strong>rstrecken,<br />

insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>r Zufahrt zur Emilienruhe und<br />

<strong>de</strong>r Straße <strong>Homburg</strong>-Kirrberg anlegen.<br />

ROTE-LISTE-ARTEN<br />

Folgen<strong>de</strong> Amphibienarten <strong>de</strong>r Anhänge II und IV <strong>de</strong>r FFH-<br />

Richtlinie, <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 54<br />

Amphibien und Fische<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

II + -<br />

Bombina variegata<br />

Gelbbauchunke<br />

IV<br />

2 2 2,3<br />

Bufo calamita Keuzkröte IV - 3 3 1<br />

Bufo viridis Wechselkröte IV - 2 2 1<br />

Cottus gobio Groppe II - 2 2 2<br />

Lampetra planeri Bachneunauge II - 2 2 2<br />

Rana dalmatina Springfrosch IV - 3 * 1<br />

Salamandra salamandra Feuersalaman<strong>de</strong>r - - V * 1<br />

Triturus cristatus<br />

Kammolch<br />

II +<br />

IV<br />

-<br />

3 3 1,2<br />

- - - -<br />

FFH:<br />

VR:<br />

RL Bund:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Beutler, A., A. Geiger, P. M. Kornacker, K.-D. Kühnel, H. Laufer, R. Podloucky, P. Boye & E.<br />

Dietrich unter Mitarbeit von E. Andrä, O. Assmann, A. Bitz, U. Dierking, U. Fritz, U. Geise, J.<br />

Gerstner, W.-R. Grosse, H.-J. Gruber, U. Gruber, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Kriechtiere (Reptilia)<br />

und Rote Liste <strong>de</strong>r Lurche (Amphibia) (Bearbeitungsstand: 1997). - S.48-52. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 55<br />

Quelle: GERSTNER, J. (1989): Die Lurche (Amphibia). In: Minister für Umwelt, Hrsg., Rote Liste -<br />

Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im Saarland, Saarbrücken, 25-27.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

NW:<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

2 = Standarddatenbögen <strong>de</strong>r FFH-Gebietsmeldungen<br />

3 = Broschüre ’Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>’,<br />

Hrsg.: Kreis- und Universitätsstadt <strong>Homburg</strong>, Rathaus, Am Forum 5, 66424 <strong>Homburg</strong>, 2002<br />

REPTILIEN<br />

ROTE-LISTE-ARTEN<br />

Die be<strong>de</strong>utendsten Reptilienvorkommen fin<strong>de</strong>n sich am Zollbahnhof,<br />

im Lambsbachtal und im Closenbruch. Bemerkenswert ist das<br />

Vorkommen <strong>de</strong>r bedrohten Ringelnatter, die an die Feuchtbiotope<br />

in <strong>de</strong>n genannten Bereichen gebun<strong>de</strong>n ist, sowie das <strong>de</strong>r Mauerei<strong>de</strong>chse<br />

auf <strong>de</strong>n trocken-warmen Schotterflächen <strong>de</strong>s Zollbahnhofs<br />

und <strong>de</strong>r Schlingnatter (ertmals 1936 für <strong>Homburg</strong><br />

erwähnt).Weitere Reptilienvorkommen gibt es im Königsbruch, am<br />

Jägersburger Moor in <strong>de</strong>r Schwarzbachaue sowie <strong>de</strong>n Schloßberghöhlen.<br />

Folgen<strong>de</strong> Reptilien <strong>de</strong>r Anhänge II und IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie, <strong>de</strong>r<br />

Roten Liste <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

sind im Stadtgebiet nachgewiesen:<br />

Reptilien<br />

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name FFH VR RL RL NW<br />

Bund Saar<br />

Coronella austriaca Schlingnatter IV - 3 3 1<br />

Podarcis muralis Mauerei<strong>de</strong>chse IV - 2 2 1<br />

Natrix natrix Ringelnatter - - 3 3 1<br />

FFH:<br />

VR:<br />

II = In Anhang II <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie geführte Art von gemeinschaftlichem Interesse, für <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung beson<strong>de</strong>re Schutzgebiete ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

IV = In Anhang IV <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie geführte streng zu schützen<strong>de</strong> Arten von gemeinschaftlichem<br />

Interesse.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/030301.htm)<br />

X = In Anhang I <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie geführte in Schutzgebieten zu schützen<strong>de</strong> Arten.<br />

Quelle: Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000, BfN – Handbuch zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und <strong>de</strong>r Vogelschutzrichtlinie, Hrsg.:Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz,<br />

1998<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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2. Natürliche Gegebenheiten <strong>de</strong>s Planungsgebietes 56<br />

RL Bund:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

N Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Beutler, A., A. Geiger, P. M. Kornacker, K.-D. Kühnel, H. Laufer, R. Podloucky, P. Boye & E.<br />

Dietrich unter Mitarbeit von E. Andrä, O. Assmann, A. Bitz, U. Dierking, U. Fritz, U. Geise, J.<br />

Gerstner, W.-R. Grosse, H.-J. Gruber, U. Gruber, ... (1998): Rote Liste <strong>de</strong>r Kriechtiere (Reptilia)<br />

und Rote Liste <strong>de</strong>r Lurche (Amphibia) (Bearbeitungsstand: 1997). - S.48-52. -<br />

In: Binot, M., R. Bless, P. Boye, H. Gruttke & P. Pretscher (zusammengestellt und bearbeitet)<br />

(1998): Rote Liste gefähr<strong>de</strong>ter Tiere Deutschlands. - Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.),<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 434 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

RL Saar:<br />

NW:<br />

0 Ausgestorben o<strong>de</strong>r verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefähr<strong>de</strong>t<br />

3 Gefähr<strong>de</strong>t<br />

D Daten mangelhaft<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

* Derzeit nicht als gefähr<strong>de</strong>t angesehen<br />

** Ungefähr<strong>de</strong>t<br />

R Extrem selten (rarus, rare)<br />

V Zurückgehend, Art <strong>de</strong>r Vorwarnliste<br />

Quelle: Gerstner, J. (1988): Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Kriechtiere (Reptilia). - S.23-24. -<br />

In: Minister für Umwelt Saarland (Hrsg.) (1988): Rote Liste - Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im<br />

Saarland. - Saarbrücken, 127 S.<br />

O<strong>de</strong>r online: Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (http://www.bfn.<strong>de</strong>/03/0301.htm)<br />

Nachweise:<br />

1 = Daten zum Arten- und Biotopschutz (ABSP),<br />

CD-Rom, Hrsg.: Ministerium für Umwelt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, o.J.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 57<br />

3. BEWERTUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT DES NATURHAUS-<br />

HALTES<br />

Die unter 2.1 bis 2.7 beschriebenen Landschaftsfaktoren bil<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Landschaft verschie<strong>de</strong>ne Funktionszusammenhänge. Diese<br />

Funktionszusammenhänge wer<strong>de</strong>n als Landschaftspotentiale bzw.<br />

Regenerationspotentiale bezeichnet. Das Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

und das Saarländische Naturschutzgesetz nennen folgen<strong>de</strong><br />

Potentiale:<br />

- Arten- und Biotoppotential<br />

- Erholungspotential<br />

- Bo<strong>de</strong>npotential<br />

- Wasserpotential<br />

Oberflächengewässer<br />

Grundwasser<br />

- Klimapotential<br />

Sie sind im Rahmen <strong>de</strong>r Landschaftsplanung zu erfassen und zu<br />

bewerten.<br />

3.1 BEWERTUNG DES ARTEN- UND BIOTOPPOTENTIALS<br />

Der Bewertung <strong>de</strong>s Arten- und Biotoppotentials liegen die<br />

Auswertungen folgen<strong>de</strong>r Daten zugrun<strong>de</strong>;<br />

• FFH – Gebiete <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

• Verordnungen und Gutachten über die Naturschutzgebiete<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

• Kartierung <strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope <strong>de</strong>r<br />

Stadt <strong>Homburg</strong> (AG Phillippi-Glaser, 2001) 1<br />

• Stadtbiotopkartierung <strong>Homburg</strong> (Geo-Concept, 2003) 2<br />

• Kartierung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs schutzwürdigen Biotope <strong>de</strong>s<br />

Saarlan<strong>de</strong>s (Biotopkartierung II)<br />

• Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />

• Waldbiotopkartierung 3<br />

1 Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

2 Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

3 Auswertung <strong>de</strong>s Gutachtens „Waldbiotopkartierung“ für die Zielsetzung Landschaftsplan<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 58<br />

KERNFLÄCHEN<br />

Kernflächen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz im Stadtgebiet sind<br />

die gemel<strong>de</strong>ten FFH- und Vogelschutzgebiete, die rechtskräftig<br />

ausgewiesenen o<strong>de</strong>r im Ausweisungsverfahren befindlichen<br />

Naturschutzgebiete sowie die nach § 25 SNG geschützten Biotope.<br />

Derartige Flächen und Bereiche sind im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong><br />

- das Naturschutzgebiet "Höllengraben" mit Röhrichten, Hochstau<strong>de</strong>nfluren,<br />

extensivem Feuchtgrünland,<br />

- das Lambsbachtal mit naturnahen Röhrichten , Seggenrie<strong>de</strong>n und<br />

Resten von Au- und Bruchwald nördlich <strong>de</strong>r Ortslage Kirrberg,<br />

sowie mit extensiv genutzten Nass- und Feuchtwiesen südlich <strong>de</strong>r<br />

Ortslage,<br />

- das Naturschutzgebiet Closenbruch mit ausge<strong>de</strong>hnten Schilfröhrichten<br />

und Seggenrie<strong>de</strong>n,<br />

- <strong>de</strong>r nördliche Teil <strong>de</strong>s Königsbruchs mit großen Pfeifengraswiesen<br />

auf Moorstandort,<br />

- die Überreste <strong>de</strong>s Jägersburger Moores mit im Verschwin<strong>de</strong>n begriffenen<br />

Fragmenten <strong>de</strong>s ehemaligen Zwischenmoores und zu erwarten<strong>de</strong>r<br />

Entwicklung von Calluna-Hei<strong>de</strong>n auf Zwischenmoortorf,<br />

- das Felsbachtal als ein naturnahes, sich weitgehend selbst überlassenes<br />

Bachtälchen mit Auen- und Bruchwäldchen,<br />

- die naturnahen, altholzreichen Waldbestän<strong>de</strong> am Karlsberg<br />

(zonaler Hainsimsen-Buchenwald) und östlich von Jägersburg,<br />

- das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen Zollbahnhofs, das sich als Sekundärstandort<br />

naturraumtypischer, seltener Trockengesellschaften<br />

(Sandrasen, Trockenwäldchen) zu einem <strong>de</strong>r zoologisch und botanisch<br />

lan<strong>de</strong>sweit wichtigsten Rückzugsräume für wärmelieben<strong>de</strong><br />

Arten entwickelt hat,<br />

- Teilstücke <strong>de</strong>r Bliesaue mit extensiver Feuchtwiesennutzung,<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 59<br />

VERBINDUNGS-<br />

FLÄCHEN<br />

Verbindungsflächen sind großflächige Bereiche mit Vernetzungsund/o<strong>de</strong>r<br />

Pufferfunktionen für die Kernflächen.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Verbindungsflächen ist durch die Erfassung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Biotopkartierung, <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und<br />

Biotopschutz, in <strong>de</strong>r Satdtbiotopkartierung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Waldbiotopkartierung dokumentiert.<br />

Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind folgen<strong>de</strong> Landschaftsteile als<br />

Verbindungsflächen für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz von<br />

Be<strong>de</strong>utung:<br />

- kleinflächige, extensiv genutzte Magerwiesen und Kalkhalbtrockenrasen<br />

bei Kirrberg,<br />

- Teile <strong>de</strong>r Erbachaue mit größeren Feuchtbrachen, ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Röhricht- und Seggenbestän<strong>de</strong>n,<br />

- Teile <strong>de</strong>s Königsbruchs mit Feuchtgebieten,<br />

- <strong>de</strong>r Spickelweiher mit <strong>de</strong>r naturnah ausgeprägten Verlandungszone<br />

am Westufer,<br />

- altholzarme, aber naturnahe Waldbestän<strong>de</strong>,<br />

- weite Teile <strong>de</strong>r Blies- und Schwarzbachaue mit intensiver Grünlandnutzung,<br />

- das Bee<strong>de</strong>r Bruch, Teile <strong>de</strong>s Closenbruchs und große Teile <strong>de</strong>s<br />

Königsbruchs mit teilweise intensiver Grünland- und Ackernutzung,<br />

stellenweise auf Moorbö<strong>de</strong>n,<br />

- die landwirtschaftlich genutzten Hangbereiche im Muschelkalk bei<br />

Kirrberg,<br />

- die Erbachaue mit <strong>de</strong>m naturfern ausgebauten Bachlauf,<br />

- die naturfernen, d.h. nicht überwiegend aus Baumarten <strong>de</strong>r potentiellen<br />

natürlichen Vegetation aufgebauten Wirtschaftswäl<strong>de</strong>r.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 60<br />

VERBINDUNGS-<br />

ELEMENTE<br />

Verbindungselemente sind kleinflächige o<strong>de</strong>r punktuelle<br />

Landschaftselemente mit Vernetzunsfunktionen für Kern- und<br />

Verbindungsflächen.<br />

3.2 BEWERTUNG DES ERHOLUNGSPOTENTIALS<br />

Als Erholungspotential wird die Eignung <strong>de</strong>r Landschaft für naturorientierte<br />

Erholungsaktivitäten verstan<strong>de</strong>n. Wertbestimmend sind<br />

in diesem Zusammenhang die natürlichen Gegebenheiten (Landschaftsfaktoren),<br />

die Nutzungsstrukturen und möglicherweise vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Beeinträchtigungen. Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungsaktivitäten<br />

wur<strong>de</strong>n in diesem Zusammenhang nicht erfasst (siehe<br />

dazu Abschnitt 4.7 "Einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne Erholungs- und Freizeitnutzung"),<br />

da sie von <strong>de</strong>n natürlichen Gegebenheiten weitgehend<br />

unabhängig sind. Entschei<strong>de</strong>nd für die Standortwahl von<br />

Erholungseinrichtungen wie Sportanlagen (Schwimmbä<strong>de</strong>r, Tennisanlagen),<br />

Kleingärten usw. sind vielmehr Kriterien wie lokaler Bedarf,<br />

Verkehrsanbindung etc.<br />

Zur Bewertung <strong>de</strong>r Eignung <strong>de</strong>r Landschaft für die naturorientierte<br />

Erholung wird das Gemein<strong>de</strong>gebiet zunächst in Teilräume mit jeweils<br />

unterschiedlichen Raumqualitäten unterteilt, um die Eigenart<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Landschaftsteile zu berücksichtigen:<br />

zusammenhängen<strong>de</strong>, geschlossene Waldflächen mit <strong>de</strong>n Qualitäten:<br />

hohe Luftfeuchtigkeit, ausgeglichenes Klima, Raumerlebnis,<br />

<br />

Ruhe, Farb- und Lichteffekte (Licht/Schatten)<br />

kleinräumige Flur, offene Bereiche in Wäl<strong>de</strong>rn (Lichtungen, Rodungsinseln)<br />

mit <strong>de</strong>n Qualitäten: Abwechslungsreichtum (Aha-<br />

<br />

Effekte), Vielfalt von Vegetation und Nutzungsstruktur, Kleingliedrigkeit<br />

großräumige, offene Flur mit <strong>de</strong>n Qualitäten: Erlebnis von<br />

<br />

Weite, Fern- und Ausblicke, aber auch Eintönigkeit.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 61<br />

Für diese Teilräume wur<strong>de</strong> untersucht, ob die folgen<strong>de</strong>n Wertmerkmale<br />

(Indikatoren), die als Ausdruck von Vielfalt, Eigenart und Schönheit<br />

<strong>de</strong>n Erholungswert eines Landschaftsteils ausmachen, vorkommen:<br />

abwechslungsreiche, interessante Topographie, hohe Reliefenergie,<br />

Kletterpfa<strong>de</strong>, Schluchten,<br />

<br />

Felsen<br />

südwest-, süd- und südostexponierte Hangbereiche mit beson<strong>de</strong>rer<br />

<br />

Klimagunst<br />

naturnahe Urtümlichkeit vermitteln<strong>de</strong> Vegetationsbestän<strong>de</strong> wie<br />

<br />

z.B. Schilfzonen, Auewäldchen, Altholzbestän<strong>de</strong><br />

naturschonen<strong>de</strong>, gewachsene Kulturlandschaft vermitteln<strong>de</strong><br />

<br />

Nutzungsformen wie z.B. Wiesennutzung in Auen, Streuobst<br />

landschaftsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Gehölzstrukturen (Vertikalstrukturen) wie<br />

<br />

z.B. Hecken, Streuobst, Einzelbäume usw.<br />

Beleben<strong>de</strong> Vegetationselemente (Horizontalstrukturen) wie z.B.<br />

<br />

blütenreiche Wiesen und Äcker, Wegraine, blütenreiche Hochstau<strong>de</strong>n<br />

und Ru<strong>de</strong>ralfluren<br />

Kultur<strong>de</strong>nkmäler, Sehenswürdigkeiten und Zeugnisse früherer<br />

<br />

Bewirtschaftungsformen wie z.B. historische Gebäu<strong>de</strong>, Grenzsteine,<br />

Wassergräben, Kapellen, Feldkreuze<br />

durch Eingriffe, Bebauungen und technische Einrichtungen unbeeinträchtigte<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>r und "Fernkulissen" mit reiz-<br />

<br />

vollen Aus- und Fernblicken<br />

Die wertbestimmen<strong>de</strong>n Merkmale <strong>de</strong>r Erholungslandschaft sind teilweise<br />

von natürlichen Gegebenheiten abhängig wie z.B. Topographie,<br />

Exposition und Ausblicke, teilweise sind sie nutzungsbedingt wie<br />

<strong>de</strong>r Anteil naturnaher Vegetationsbestän<strong>de</strong> und die Ausstattung mit<br />

landschaftsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n und beleben<strong>de</strong>n Vegetationselementen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 62<br />

Die Erholungseignung <strong>de</strong>r Landschaft abwerten<strong>de</strong> Faktoren sind in<br />

erster Linie die verkehrsreichen Autobahnen A 8 und A 6 sowie die<br />

Kaiserstraße (L 119) und die B 423. Sie beeinträchtigen die Erholungsfunktion<br />

<strong>de</strong>r Landschaft durch Lärm- und Schadstoffemissionen<br />

und Zerschneidungseffekte. Visuelle Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />

Erholungslandschaft ergeben sich durch die vom Elektrizitätswerk<br />

bei Bee<strong>de</strong>n ausgehen<strong>de</strong>n Hochspannungsfreileitungen, die die<br />

Bliesaue im Bereich Mastau überqueren und die Waldflächen östlich<br />

von Schwarzenbach zerschnei<strong>de</strong>n.<br />

Die Bewertung und Aggregation <strong>de</strong>r einzelnen Wertmerkmale und<br />

abwerten<strong>de</strong>n Faktoren folgt einem Schema nach Bielefeld, 1990.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r Bewertung ist in <strong>de</strong>r Karte "Erholung - Zustand"<br />

dargestellt.<br />

LANDSCHAFTSTEILE<br />

MIT SEHR HOHEM<br />

ERLEBNISWERT<br />

Landschaftsteile mit sehr hohem Erlebniswert für die naturorientierte<br />

Erholung weisen mehrere <strong>de</strong>r vorgenannten Indikatoren auf. Im<br />

Stadtgebiet wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Landschaftsteile als Bereiche mit<br />

sehr hohem Erlebniswert eingestuft:<br />

- Die Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Naturraumes Saarbrücken-Kirkeler Wald im<br />

Osten und Südwesten <strong>de</strong>s Stadtgebietes,<br />

- die Auen und Nie<strong>de</strong>rungen von Blies, Bittensbach, Lambsbach,<br />

Bee<strong>de</strong>r Bruch ("Höllengraben"), Closenbruch, Königsbruch, Felsbach,<br />

soweit sie nicht durch Autobahnen o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />

verlärmt sind,<br />

- die strukturreichen, landwirtschaftlich genutzten Hänge und Hochflächen<br />

im Muschelkalk bei Kirrberg und <strong>de</strong>r kleinteilige, landwirtschaftlich<br />

genutzte Bereich östlich von Jägersburg.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 63<br />

LANDSCHAFTSTEILE<br />

MIT HOHEM<br />

ERLEBNISWERT<br />

Landschaftsteile mit hohem Erlebniswert besitzen eine geringere<br />

Anzahl von Wertindikatoren, o<strong>de</strong>r die potentiell höhere Wertigkeit<br />

ist durch Beeinträchtigungen vermin<strong>de</strong>rt. Landschaftsteile mit hohem<br />

Erlebniswert im Stadtgebiet sind:<br />

- gering verlärmte Teilbereiche <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

- gering verlärmte Teile <strong>de</strong>r unteren und oberen Erbachaue<br />

- die landwirtschaftlich genutzten Plateaus und Hänge bei Einöd<br />

und am Websweiler Hof<br />

- die im Vergleich zum Kirkeler Wald topographisch weniger abwechslungsreichen<br />

Wäl<strong>de</strong>r im Nordwesten <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />

LANDSCHAFTSTEILE<br />

MIT MITTLEREM<br />

ERLEBNISWERT<br />

Landschaftsteile mit mittlerem Erlebniswert sind durch Verlärmung<br />

und Zerschneidung stärker beeinträchtigt o<strong>de</strong>r relativ strukturarm.<br />

Im Stadtgebiet sind dies:<br />

- die stärker verlärmten Bereiche <strong>de</strong>r Blies- und Erbachaue<br />

- die verlärmten Waldflächen zwischen Jägersburg und Erbach-<br />

Reiskirchen<br />

- die landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereiche auf <strong>de</strong>r Einö<strong>de</strong>r<br />

Höhe (Berghänge) und am Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />

LANDSCHAFTSTEILE<br />

MIT GERINGEM<br />

ERLEBNISWERT<br />

Landschaftsteile mit geringem Erlebniswert sind größtenteils auf<br />

starke Verlärmung durch die Autobahnen A 8 und A 6 zurückzuführen.<br />

Sie konzentrieren sich daher auf die Waldflächen entlang<br />

<strong>de</strong>r A 6 und die Bliesaue in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r A 8.<br />

LANDSCHAFTSTEILE<br />

OHNE ERLEBNISWERT<br />

Landschaftsteile ohne Erlebniswert für die naturorientierte Erholung<br />

stellen die besie<strong>de</strong>lten Bereiche <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> und das unmittelbare<br />

Umfeld <strong>de</strong>r Hauptverkehrsstraßen (A 8, A 6, B 423, B 40)<br />

dar.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 64<br />

ZUORDNUNG DER<br />

ERHOLUNGSRÄUME<br />

ZU EINZELNEN<br />

SIEDLUNGSTEILEN<br />

Die Bewertung <strong>de</strong>r Erlebnis- und Erholungswirksamkeit <strong>de</strong>r Landschaft<br />

ist abhängig von <strong>de</strong>r subjektiven Wahrnehmung <strong>de</strong>r Erholungssuchen<strong>de</strong>n.<br />

Allgemein kann angenommen wer<strong>de</strong>n, daß landnutzungsorientierte<br />

Personen o<strong>de</strong>r Personen mit emotionalen Bindungen<br />

an die Landschaft (z.B. Bauern) zu einer an<strong>de</strong>ren, in <strong>de</strong>r<br />

Regel positiveren Bewertung <strong>de</strong>r Landschaft gelangen (Acoplan,<br />

1982, S. 43). Diese Tatsache sowie <strong>de</strong>r Mangel an siedlungsnahen,<br />

erlebnisreichen Erholungsräumen und die eingeschränkte<br />

Zugänglichkeit von Erholungsräumen in Teilen <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />

erklären, warum einige Landschaftsteile, die entsprechend <strong>de</strong>r<br />

Bewertung nur einen geringen Erlebniswert besitzen, trotz<strong>de</strong>m stark<br />

zur Erholung aufgesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r realen Erholungsnutzung wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Karte "Erholung - Zustand" Naherholungsbereiche abgegrenzt. Bei<br />

dieser Abgrenzung wur<strong>de</strong> davon ausgegangen, daß im unmittelbaren<br />

Wohnumfeld ein Bedarf an Spazier- und Radwan<strong>de</strong>rwegen<br />

von maximal ein- bis eineinhalbstündiger Dauer zur Wochenendund<br />

Feieraben<strong>de</strong>rholung besteht. Abgegrenzt wur<strong>de</strong>n daher<br />

Spazierbereiche bis 1 km Abstand vom Ortsrand, wobei<br />

Einschränkungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Zugänglichkeit<br />

berücksichtigt wur<strong>de</strong>n.<br />

Anhand dieser Abgrenzungen lassen sich die zuvor bewerteten<br />

Landschaftsteile einzelnen bzw. mehreren Siedlungsteilen zuordnen<br />

und die Ausstattung <strong>de</strong>r Stadtteile mit Flächen für die naturorientierte<br />

Erholung abschätzen sowie Defizite aufzeigen.<br />

Es zeigt sich, daß die einzelnen Stadtteile sehr unterschiedlich mit<br />

Erholungsflächen ausgestattet sind.<br />

In <strong>de</strong>r Umgebung (1 km-Bereich) <strong>de</strong>r Stadtteile Wörschweiler, Kirrberg,<br />

Bruchhof-Sanddorf und Jägersburg sind Landschaftsteile mit<br />

sehr hohem Erlebniswert anzutreffen, die zu Fuß gut erreichbar<br />

sind.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 65<br />

In <strong>de</strong>r Umgebung von Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach und Einöd-Schwarzenacker<br />

sind ebenfalls Landschaftsteile mit hohem Erlebniswert anzutreffen,<br />

gleichzeitig sind jedoch die Zugangsmöglichkeiten zu<br />

diesen Erholungsräumen insbeson<strong>de</strong>re durch Verkehrstrassen begrenzt.<br />

Für diese Ortsteile ist die Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Zugangsmöglichkeiten vordringlich. Dies gilt z.B. für die in die Ortslage<br />

hineinreichen<strong>de</strong> Klamme bei Einöd und das Lambsbach- und<br />

Pfän<strong>de</strong>rbachtal.<br />

Eine relativ schlechte Ausstattung mit naturnahen Landschaftsteilen<br />

mit hohem Erlebniswert besitzen die Stadtteile <strong>Homburg</strong>-Mitte<br />

und Erbach-Reiskirchen. In <strong>Homburg</strong>-Mitte sind <strong>de</strong>r Schloßberg,<br />

<strong>de</strong>r Stadtpark mit <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n Naturschutzgebiet Closenbruch<br />

und die Freiflächen am Erbach südlich von Forum und Festplatz<br />

als wichtigste Erholungsflächen freizuhalten.<br />

Noch stärker eingeschränkt sind <strong>de</strong>rartige Erholungsmöglichkeiten<br />

in Erbach-Reiskirchen. Für Erbach-Reiskirchen stehen lediglich <strong>de</strong>r<br />

Erbacher Wald und die Freiflächen am Erbach als Erholungsräume<br />

zur Verfügung. Trotz <strong>de</strong>s lediglich mittleren Erholungswertes und<br />

zahlreicher Beeinträchtigungen ist in diesem Fall die Erhaltung und<br />

Entwicklung dieser Flächen für die Erholung erfor<strong>de</strong>rlich, da für <strong>de</strong>n<br />

gesamten Stadtteil sonst keine siedlungsnahen Erholungsräume<br />

bestehen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 66<br />

3.3 BEWERTUNG DES BODENPOTENTIALS<br />

Zur Bewertung <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und Bo<strong>de</strong>nfunktionen wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Datengrundlagen verwen<strong>de</strong>t:<br />

• Bun<strong>de</strong>s- Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz (BbodSchG)<br />

• Bo<strong>de</strong>ninformationssystem SAARBIS mit Karten zum<br />

Nitratrückhaltevermögen und zum natürlichen<br />

Ertragspotential und Erläuterungen<br />

Das Bun<strong>de</strong>s- Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz nennt in §2 folgen<strong>de</strong><br />

Bo<strong>de</strong>nfunktionen:<br />

Natürliche Funktionen als:<br />

• Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere,<br />

Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen<br />

• Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re mit seinen<br />

Wasser- und Nährstoffkreisläufen<br />

• Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche<br />

Einwirkungen auf Grund <strong>de</strong>r Filter-, Puffer- und<br />

Stoffumwandlungseigenschaften, insbeson<strong>de</strong>re auch zum<br />

Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers<br />

Funktionen als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kulturgeschichte<br />

Nutzungsfunktionen als:<br />

• Rohstofflagerstätte<br />

• Fläche für Siedlung und Erholung<br />

• Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung<br />

• Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche<br />

Nuzungen, Verkehr und Entsorgung<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 67<br />

ÜBERBAUUNG UND<br />

VERSIEGELUNG<br />

Die Bebauung und Versiegelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns durch Straßen,<br />

Wohn- und Gewerbegebiete unterbricht die natürlichen Kreisläufe<br />

und schaltet die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns aus. Je<br />

nach Versiegelungsgrad ergeben sich dabei unterschiedliche<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktion. Den höchsten Versiegelungsgrad<br />

weisen dabei <strong>de</strong>r stark verdichtete Innenstadtbereich<br />

und die Gewerbe- und Industriegebiete sowie Einkaufsmärkte auf.<br />

In <strong>de</strong>n Industriegebieten sind neben <strong>de</strong>n überbauten Bereichen<br />

sehr große, versiegelte Parkplätze angelegt.<br />

NÄHRSTOFFEINTRAG Die reale Belastungen <strong>de</strong>s Bö<strong>de</strong>ns durch <strong>de</strong>n Eintrag von<br />

Nährstoffen wie z.B. Nitrate lässt sich im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Landschaftsplanung mit einem vertretbaren Aufwand nicht<br />

ermitteln. Außer<strong>de</strong>m können sich aufgrund von Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Landbewirtschaftung sehr kurzfristig erhebliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

ergeben. Aufgrund <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Daten <strong>de</strong>s Saarländischen<br />

Bo<strong>de</strong>ninformationssystems (SAARBIS) kann jedoch das<br />

Nitratrückhaltevermögen und damit das Gefärdungspotential<br />

gegenüber Nährstoffeinträgen angegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

ALTLASTEN<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>s Landschaftsplanes <strong>de</strong>r<br />

Kreisstadt <strong>Homburg</strong> ist die Kenntnis über Lage und<br />

Gefährdungspotential möglicher Altlasten von Be<strong>de</strong>utung.<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis digitaler Daten <strong>de</strong>s LfU (ALKA) wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Homburg</strong> eine flächige Erfassung <strong>de</strong>r bekannten Standorte<br />

(Altablagerungen und Altstandorte) vorgenommen und diese in das<br />

GIS (Umwelt-Informationssystem <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>)<br />

überführt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 68<br />

Bezüglich eines belastbaren rechtlichen Status<br />

(Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutzgesetz BBodSchG) ergibt sich - nach<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>m LfU - aktuell (Stand: 02.03.04) für die im<br />

Stadtgebiet <strong>Homburg</strong> erfassten Flächen folgen<strong>de</strong>r Sachstand:<br />

Rechtlicher Status<br />

Anzahl Flächen<br />

Anhaltspunkte n. § 3 Abs. 1 BBodSchV 169<br />

Altlastenverdachtsfläche n. § 2 Abs. 6 BBoSCHG 11<br />

Altlasten n. § 2 Abs. 5 BBoSchG 11<br />

Anhaltspunkte nach § 3 Abs. 1 BbodSchV.<br />

Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Altlast bestehen bei einem<br />

Altstandort insbeson<strong>de</strong>re, wenn auf Grundstücken über einen<br />

längeren Zeitraum o<strong>de</strong>r in erheblicher Menge mit Schadstoffen<br />

umgegangen wur<strong>de</strong> und die jeweilige Betriebs-, Bewirtschaftungso<strong>de</strong>r<br />

Verfahrensweise o<strong>de</strong>r Störungen <strong>de</strong>s bestimmungsgemäßen<br />

Betriebs nicht unerhebliche Einträge solcher Stoffe in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

vermuten lassen. Bei Altablagerungen sind diese Anhaltspunkte<br />

insbeson<strong>de</strong>re dann gegeben, wenn die Art <strong>de</strong>s Betriebes o<strong>de</strong>r<br />

Zeitpunkt <strong>de</strong>r Stillegung <strong>de</strong>n Verdacht nahe legen, dass Abfälle<br />

nicht sachgerecht behan<strong>de</strong>lt, gelagert o<strong>de</strong>r abgelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

Altlastenverdachtsflächen nach § 2 Abs. 6 BboSchG.<br />

Altlastverdächtige Flächen sind Altablagerungen und Altstandorte,<br />

bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Verdacht schädlicher Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r<br />

sonstiger Gefahren für <strong>de</strong>n einzelnen o<strong>de</strong>r die Allgemeinheit<br />

besteht.<br />

Altlasten nach § 2 Abs. 5 BboSchG.<br />

Altlasten sind stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige<br />

Grundstücke, auf <strong>de</strong>nen Abfälle behan<strong>de</strong>lt, gelagert o<strong>de</strong>r<br />

abgelagert wor<strong>de</strong>n sind und Grundstücke stillgelegter Anlagen und<br />

sonstige Grundstücke, auf <strong>de</strong>nen mit umweltgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen<br />

umgegangen wor<strong>de</strong>n ist, durch die schädliche<br />

Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r sonstige Gefahren für <strong>de</strong>n einzelnen<br />

o<strong>de</strong>r die Allgemeinheit hervorgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 69<br />

Lage, Größe, Gefährdungspotential (grobe gutachterliche<br />

Einschätzung) sowie Angaben (soweit möglich) zum<br />

Sanierungsstand sind über die Karte Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nfunktionen abrufbar.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r sowohl<br />

bestehen<strong>de</strong>n als auch geplanten Wasserschutzgebiete zeigt sich,<br />

wie wichtig die Kenntnis über Lage und Größe möglicher<br />

Altlastflächen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> ist, <strong>de</strong>nn die Stadt<br />

<strong>Homburg</strong> trägt lan<strong>de</strong>sweit eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung für <strong>de</strong>n<br />

Grundwasserschutz.<br />

MECHANISCHE<br />

EINWIRKUNGEN<br />

Zu <strong>de</strong>n mechanischen Einwirkungen, die <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n nachhaltig beeinträchtigen,<br />

gehören die Bo<strong>de</strong>nerosion durch Nie<strong>de</strong>rschläge und<br />

Überschwemmung sowie die Bo<strong>de</strong>nverdichtung.<br />

Die potentielle Erosionsgefährdung durch Nie<strong>de</strong>rschläge wur<strong>de</strong> anhand<br />

<strong>de</strong>r vereinfachten Bo<strong>de</strong>nabtragsglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nkundlichen<br />

Kartieranleitung abgeschätzt (Arbeitsgruppe Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>,<br />

1995).<br />

Eine hohe bzw. sehr hohe potentielle Erosionsgefährdung ergab<br />

sich dabei für die topographisch stark bewegten Bereiche <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes, im Saarbrücken-Kirkeler Wald und im Nordwesten<br />

<strong>de</strong>s <strong>Homburg</strong>er Beckens. Da diese Bereiche weitgehend bewal<strong>de</strong>t<br />

sind, ist die tatsächliche Erosionsgefahr jedoch gering.<br />

Eine hohe bzw. sehr hohe potentielle Erosionsgefährdung für<br />

ackerbaulich genutzte Flächen ergab sich für die Hangbereiche bei<br />

Kirrberg, Einöd und am Rosenhof sowie auf <strong>de</strong>n stark geneigten<br />

Flächen am Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />

Eine potentielle Erosionsgefährdung durch Überschwemmungen ist<br />

lediglich in <strong>de</strong>r Bliesaue gegeben, da die übrigen Bäche nicht<br />

flächenhaft über die Ufer treten. In <strong>de</strong>r Bliesaue stellt die überwiegen<strong>de</strong><br />

Grünlandnutzung einen wirksamen Schutz vor Bo<strong>de</strong>nabtrag<br />

bei Hochwasser dar.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 70<br />

Die Bereiche mit hoher Erosionsgefährdung sind in <strong>de</strong>r Karte<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionen dargestellt.<br />

Die Gefahr <strong>de</strong>r Schädigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns durch Verdichtung besteht<br />

vor allem bei nassen Bö<strong>de</strong>n. Verdichtungen zerstören die Bo<strong>de</strong>nstruktur<br />

und verringern das Porenvolumen, so dass die Bo<strong>de</strong>norganismen<br />

und die Wasserspeicher- und -leitfähigkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

beeinträchtigt wird. Ursache von Verdichtungen sind Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />

mit schweren Geräten bei hohem Bo<strong>de</strong>nwassergehalt sowie<br />

Trittbelastung bei Beweidung.<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Durch Ausweisung weiterer Wohn- und Gewerbeflächen im<br />

Stadtgebiet ist auch weiterhin ein erheblicher Flächenverbrauch<br />

(hauptsächlich auf Kosten <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzflächen) zu<br />

erwarten.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 71<br />

3.4 BEWERTUNG DES WASSERPOTENTIALS<br />

Als Wasserpotential wer<strong>de</strong>n die Funktionen <strong>de</strong>s Planungsraumes<br />

zur Regeneration und Regulation <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes angesehen.<br />

OBERFLÄCHEN-<br />

GEWÄSSER<br />

Von großer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt ist <strong>de</strong>r größtenteils<br />

intakte Retentionsraum <strong>de</strong>r Blies. Die Blies ist <strong>de</strong>r längste Fluss<br />

<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s; ihr Wassereinzugsgebiet erfasst mehr als 40 %<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfläche. Aufgrund <strong>de</strong>r geologischen Verhältnisse<br />

schwankt <strong>de</strong>r Wasserstand relativ stark, so daß <strong>de</strong>r<br />

Abflussregulation ein beson<strong>de</strong>res Gewicht zufällt. Die Bliesaue<br />

zwischen Limbach und Wörschweiler stellt einen <strong>de</strong>r größten<br />

Retentionsräume <strong>de</strong>r Blies dar.<br />

Neben <strong>de</strong>r Blies sind im Bearbeitungsraum weitere Fließgewässer<br />

vorhan<strong>de</strong>n, die mit ihrem Ausbauzustand und <strong>de</strong>r organischen<br />

Belastung <strong>de</strong>r Gewässer in <strong>de</strong>r Karte Oberflächengewässer<br />

dargestellt sind.<br />

Unverbaute Bachabschnitte sind für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt von<br />

großer Be<strong>de</strong>utung:<br />

Sie besitzen eine höhere Selbstreinigungskraft als verbaute<br />

<br />

Bachabschnitte (Reinigungsfunktion).<br />

Sie verzögern durch ihre größere Fließlänge und ihre Ufer- und<br />

<br />

Sohlenform <strong>de</strong>n Wasserabfluss aus <strong>de</strong>r Landschaft<br />

Sie bieten vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Tiergruppen<br />

<br />

wie Fische, Insekten, Vögel (Biotopfunktion).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 72<br />

GRUNDWASSER<br />

Das Grundwasserpotential, d.h. die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Planungsgebietes<br />

für die Regeneration und <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers, kann<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Hydrogeologischen Karte <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r forstlichen Standortskarte nur grob abgeschätzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der im Stadtgebiet vorherrschen<strong>de</strong> Buntsandstein stellt einen<br />

Hauptgrundwasserleiter dar. Die aus <strong>de</strong>m Buntsandstein entstan<strong>de</strong>nen<br />

lehmigen San<strong>de</strong> und San<strong>de</strong> besitzen eine hohe Wasserdurchlässigkeit,<br />

aber nur ein geringes Filter- und Puffervermögen<br />

gegenüber Schadstoffeintragungen und Säure<strong>de</strong>positionen. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, dass das Planungsgebiet eine hohe Be<strong>de</strong>utung für die<br />

Regeneration <strong>de</strong>s Grundwassers (Grundwasserneubildung) besitzt,<br />

gleichzeitig aber auch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen<br />

aufweist.<br />

Günstig ist <strong>de</strong>r verhältnismäßig hohe Waldanteil von über 40 % im<br />

Stadtgebiet. Der Wald verlangsamt <strong>de</strong>n Oberflächenabfluss und<br />

för<strong>de</strong>rt durch die Durchwurzelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns die Versickerung<br />

von Nie<strong>de</strong>rschlägen. Als beson<strong>de</strong>rs wichtige Bereiche für die<br />

Grundwasserneubildung gelten daher die ausge<strong>de</strong>hnten Wäl<strong>de</strong>r<br />

über <strong>de</strong>m Buntsandstein <strong>de</strong>s Stadtgebietes.<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit stellt die von Osten in das Stadtgebiet reichen<strong>de</strong><br />

Westpfälzische Moornie<strong>de</strong>rung dar, zu <strong>de</strong>r auch das Jägersburger<br />

Moor sowie Königs- und Closenbruch gehören. Diese Landschaftsteile<br />

waren bis vor rund 30 Jahren durch oberflächennahe<br />

Grundwasserstän<strong>de</strong> und nie<strong>de</strong>rmoorähnliche Bö<strong>de</strong>n geprägt. Durch<br />

zahlreiche Eingriffe wie z.B. Gewässerbegradigungen, Teichanlagen,<br />

landwirtschaftliche Dränagen und die intensive Nutzung <strong>de</strong>r<br />

tieferen Grundwasservorkommen ist <strong>de</strong>r oberflächennahe Wasserhaushalt<br />

dieser Bereiche jedoch mittlerweile stark gestört.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 73<br />

Problematisch ist auch <strong>de</strong>r Interessenkonflikt zwischen <strong>de</strong>n stetig<br />

wachsen<strong>de</strong>n Flächenansprüchen für Wohnen, Industrie und Gewerbe,<br />

<strong>de</strong>n Grundwasser-Nutzungsansprüchen <strong>de</strong>r Wasserwirtschaft<br />

und <strong>de</strong>m Gebot <strong>de</strong>r nachhaltigen Bewirtschaftung <strong>de</strong>r Naturgüter.<br />

Dieser Interessenkonflikt besteht praktisch im gesamten südöstlichen<br />

Saarland von Saarbrücken über St. Ingbert-Kirkel bis<br />

nach <strong>Homburg</strong>.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 74<br />

3.5 BEWERTUNG DES KLIMAPOTENTIALS<br />

Als Klimapotential wer<strong>de</strong>n die Leistungen verschie<strong>de</strong>ner Landschaftsteile<br />

zum Abbau o<strong>de</strong>r zum Ausgleich bestehen<strong>de</strong>r natürlicher<br />

o<strong>de</strong>r anthropogener klimatischer Belastungen betrachtet. Klimatisch<br />

belastete Bereiche stellen die austauscharmen, inversionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Tal- und Auenbereiche und die großflächig versiegelten Siedlungsflächen<br />

dar.<br />

Klimatische Ausgleichswirkungen können angenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn Frisch- o<strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete an belastete Gebiete<br />

angrenzen und ein Luftaustausch gewährleistet ist o<strong>de</strong>r wenn eine<br />

Verbindung über sogenannte Kaltluftabflussrinnen vorliegt.<br />

Frisch- o<strong>de</strong>r Kaltluftentstehungsgebiete stellen Wäl<strong>de</strong>r und Offenlandbereiche<br />

von min<strong>de</strong>stens 3 km² Größe dar. Im Stadtgebiet sind<br />

die untere und die obere Erbachaue, das Königs- und Closenbruch<br />

und das Lambsbachtal die wichtigsten klimatischen Ausgleichsflächen.<br />

Obwohl diese Flächen durch <strong>de</strong>n hohen Grundwasserstand,<br />

<strong>de</strong>n Moorbo<strong>de</strong>n und die Beckenlage selbst häufig von Inversionen<br />

betroffen sind, bewirken die dort entstehen<strong>de</strong>n Kaltluftmassen bei<br />

austauscharmen Wetterlagen (vgl. Kap. 2.5 'Klima') einen lokalklimatisch<br />

wirksamen Entlastungseffekt (Ökoplana/ Seitz, 1990). Die<br />

genannten Bereiche und die in <strong>de</strong>r Karte Klima dargestellten, durch<br />

Messungen ermittelten Kaltluftabflussrinnen sind daher klimatisch<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtige Flächen.<br />

Bei einer Betrachtung <strong>de</strong>s Stadtgebietes unter bioklimatischen Gesichtspunkten<br />

(vgl. Tab. Seite 84) ergeben sich zwei unterschiedliche<br />

Klimazonen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 75<br />

Klimafaktor<br />

Belastungsstufe<br />

mittl. Windgeschwindigkeit<br />

m/s<br />

mittlere Temperatur<br />

Juli (°C)<br />

Bioklimastufe<br />

Schonstufe<br />

Reizstufe<br />

teils belastend schonend reizschwach reizmild reizmäßig reizstark<br />

1,5 1,6 - 2,7 2,8 - 3,0 3,1 - 3,5 3,6 - 4,0 4,0<br />

17,5 17,4 - 16,7 16,6 - 16,0 15,9 - 15,3 15,2 - 14,5 14,5<br />

15,4 15,3 - 14,8 14,7 - 14,2 14,1 - 13,4 13,3 - 12,4 12,4<br />

Zahl <strong>de</strong>r Tage<br />

mit Tagesmittel<br />

<strong>de</strong>r Temp. von<br />

mind. 10 °C<br />

Tempe-<br />

Mai-Juli<br />

mittl.<br />

ratur<br />

(°C)<br />

mittl. Dampfdruck<br />

(mm Hg)<br />

mittl. Abkühlungsgröße<br />

(100 W)<br />

cm²<br />

157 156 - 153 152 - 147 146 - 135 134 - 127 127<br />

10,7 10,6 - 10,4 10,3 - 10,1 10,0 - 9,8 9,7 - 9,4 9,4<br />

4 4 - 8 8 - 10 10 - 12 12 - 15 15<br />

Erholungseignung<br />

ungünstig z.T. noch<br />

ungünstig<br />

günstig günstig günstig günstig<br />

aus: Acoplan-Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982<br />

Als bioklimatisch belastend wer<strong>de</strong>n dabei die Nie<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

<strong>Homburg</strong>er Beckens mit Blies- und Erbachaue, Bee<strong>de</strong>r Bruch, Closenbruch,<br />

Königsbruch und die besie<strong>de</strong>lten Bereiche eingestuft. Die<br />

übrigen überwiegend bewal<strong>de</strong>ten Bereiche und Hochflächen bei<br />

Einöd und Kirrberg gelten als klimatische Schonstufe (vgl. Acoplan-<br />

Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982).<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Zu erwarten<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen können durch Indikatoren im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsplanes nur ungenügend abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Bei Eingriffen<br />

in inversionsgefähr<strong>de</strong>ten Lagen (Talzüge), Kaltluftabflussbahnen<br />

o<strong>de</strong>r Grenzbereiche zwischen klimatisch belasteten<br />

Räumen und Freiräumen mit Ausgleichsfunktion (Kaltluftentstehungsflächen,<br />

Wäl<strong>de</strong>r) z.B. durch Erweiterung o<strong>de</strong>r Verdichtung<br />

von Bauflächen, sind Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Kleinklimas möglich. Dies<br />

betrifft insbeson<strong>de</strong>re die geplante Ausweisung von Gewerbeflächen in<br />

<strong>de</strong>r unteren Erbachaue an <strong>de</strong>r B 423, nördlich <strong>de</strong>s Lappentascher Hofes<br />

und westlich <strong>de</strong>s Königbruchs (Erweiterung Bosch Ost). Für die bei<strong>de</strong>n<br />

letzten sollten mögliche Auswirkungen durch <strong>de</strong>tailliertere<br />

Klimauntersuchungen ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 76<br />

3.6 SCHUTZGEBIETE UND -OBJEKTE<br />

Im Stadtgebiet sind Schutzgebiete und -objekte nach <strong>de</strong>r FFH-<br />

Richtlinie <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft, nach <strong>de</strong>m<br />

Saarländischen Naturschutzgesetz und nach <strong>de</strong>m Saarländischen<br />

Wassergesetz ausgewiesen.<br />

FFH - GEBIETE<br />

Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie <strong>de</strong>r EU dient <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

natürlichen Lebensräume sowie <strong>de</strong>r wildleben<strong>de</strong>n Tiere und<br />

Pflanzen. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r EU zur Schaffung<br />

eines zusammenhängen<strong>de</strong>n ökologischen Netzes unter <strong>de</strong>m<br />

Namen 'NATURA 2000'. Die Auswahl und Meldung <strong>de</strong>r in dieses<br />

Netz einzuglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n sogenannten 'Gebiete gemeinschaftlicher<br />

Be<strong>de</strong>utung' obliegt in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland <strong>de</strong>n<br />

Län<strong>de</strong>rn gemäß <strong>de</strong>n durch die Richtlinie vorgegebenen Kriterien.<br />

Die Län<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n ihre Gebiete an das Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, von wo die Meldungen<br />

nach Brüssel gegeben wer<strong>de</strong>n. Das Schutzgebietssystem<br />

soll jene Flächen umfassen, in <strong>de</strong>nen die wertvollen Lebensraumtypen<br />

und die Habitate <strong>de</strong>r gemeinschafts-weit seltenen und bedrohten<br />

Arten vorkommen.<br />

Für die Schutzgebiete legen die Mitgliedsstaaten die nötigen Erhaltungsmaßnahmen<br />

fest.<br />

Im Stadtgebiet sind folgen<strong>de</strong> FFH-Gebiete gemel<strong>de</strong>t:<br />

- Jägersburger Wald und Königsbruch bei <strong>Homburg</strong>,<br />

einschließlich Erweiterung (Natura 2000 Nr.6610-302). Das<br />

Gebiet beinhaltet folgen<strong>de</strong> Lebensraumtypen nach FFH-<br />

Richtlinie:<br />

• 2330 Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und<br />

Agrostis<br />

• 3130 Oligo- bis mesotrophe stehen<strong>de</strong> Gewässer mit<br />

Vegetation <strong>de</strong>s Littorelletea uniflorae und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Isoeto-<br />

Nanojuncetea<br />

• 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Bo<strong>de</strong>n, torfigen und<br />

tonig-schluffigen Bö<strong>de</strong>n (Molinion caeruleae)<br />

• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren <strong>de</strong>r planaren bis montanen<br />

Stufe<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 77<br />

• 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis,<br />

Sanguisorba officinalis)<br />

• 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)<br />

• 91D0 Moorwäl<strong>de</strong>r<br />

• 91D1 Birken-Moorwald<br />

sowie folgen<strong>de</strong> Arten <strong>de</strong>r FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie:<br />

• Neuntöter (Lanius collurio)<br />

• Kammmolch (Triturus cristatus)<br />

• Großer Moorbläuling (Maculinea teleius)<br />

• Schwarzblauer Bläuling (Maculinea nausithous)<br />

• Wespenbussard (Pernis apivorus)<br />

• Grauspecht (Picus canus)<br />

• Schwarzspecht (Dryocopus martius)<br />

- Closenbruch bei <strong>Homburg</strong> (Natura 2000 Nr.6610-301) mit einer<br />

Fläche von 82 ha. Das Gebiet beinhaltet folgen<strong>de</strong> Lebensraumtypen<br />

nach FFH-Richtlinie:<br />

• 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Bo<strong>de</strong>n, torfigen und<br />

tonig-schluffigen Bö<strong>de</strong>n (Molinion caeruleae)<br />

• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren, planar bis montan<br />

Außer<strong>de</strong>m kommt <strong>de</strong>r Neuntöter (Lanius collurio) als Art <strong>de</strong>r FFH-<br />

Richtlinie vor.<br />

- Binnendüne nordöstlich von <strong>Homburg</strong> (Natura 2000 Nr.6610-<br />

303) mit einer Fläche von 5 ha. Wertgeben<strong>de</strong>r Lebensraumtyp<br />

<strong>de</strong>r FFH-Richtlinie sind:<br />

• 2330 Dünen mit offenen Grasflächen mit Silbergras.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 78<br />

- Bliesaue Bee<strong>de</strong>n (Natura 2000 Nr.6609-307) mit einer Fläche<br />

von 6 ha. Wertgeben<strong>de</strong> Lebensraumtypen- und arten nach FFH-<br />

Richtlinie sind:<br />

• 6510 Magere Flachland-Mähwiesen<br />

sowie das Vorkommen von<br />

• Schwarzblauer Bläuling (Maculinea nausithous)<br />

• Gelbbauchunke (Bombina variegata)<br />

- Blies (Natura 2000 Nr.6609-305). Wertgeben<strong>de</strong><br />

Lebensraumtypen- und arten nach FFH-Richtlinie sind:<br />

• 3260 Flüsse <strong>de</strong>r planaren bis montanen Stufe mit Vegetation<br />

<strong>de</strong>s Ranunculion fluitans und <strong>de</strong>s Callitricho- Batrachion<br />

• 6431 Feuchte Hochstau<strong>de</strong>nfluren, planar bis montan<br />

sowie das Vorkommen von:<br />

• Eisvogel (Alcedo atthis)<br />

• Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)<br />

• Helm- Azurjungfer (Coenagrion mercuriale)<br />

• Groppe (Cottus gobio)<br />

• Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)<br />

- Naturschutzgebiet Lambsbachtal (Natura 2000 Nr.6610-304) .<br />

Wertgeben<strong>de</strong> Lebensraumtypen- und arten nach FFH-Richtlinie<br />

sind:<br />

• 3260 Flüsse <strong>de</strong>r planaren bis montanen Stufe mit Vegetation<br />

<strong>de</strong>s Ranunculion fluitans und <strong>de</strong>s Callitricho- Batrachion<br />

• 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore<br />

sowie das Vorkommen von:<br />

• Bachneunauge (Lampetra planeri)<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 79<br />

- Schlangenhöhle bei <strong>Homburg</strong>-Schwarzenacker (Natura 2000<br />

Nr. 6709-304). Wertgeben<strong>de</strong>r Lebensraumtyp <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie<br />

ist:<br />

• Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />

Die FFH-Gebiete sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und -objekte<br />

dargestellt.<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Meldung genießen diese Gebiete - ohne<br />

förmliches Ausweisungsverfahren - <strong>de</strong>n Schutzstatus <strong>de</strong>r FFH-<br />

Richtlinie. Verän<strong>de</strong>rungen, die zu einer Zerstörung o<strong>de</strong>r Beeinträchtigung<br />

dieser Flächen führen können, sind nicht zulässig. Die<br />

FFH-Richtlinie schreibt für Vorhaben und Projekte innerhalb und<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Schutzgebiete eine Verträglichkeitsprüfung vor, falls<br />

von diesen Vorhaben Beeinträchtigungen o<strong>de</strong>r Störungen<br />

ausgehen können. In <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> sind entsprechend <strong>de</strong>n<br />

Planungen <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> Konflikte mit <strong>de</strong>r geplanten<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s Gewerbegebietes Bosch-Ost zu erwarten. Die<br />

geplante Erweiterung grenzt unmittelbar an das FFH-Gebiet<br />

"Jägersburger Wald und Königsbruch" an und beansprucht die<br />

bisher als Pufferflächen dienen<strong>de</strong>n Waldflächen zwischen <strong>de</strong>m<br />

bestehen<strong>de</strong>n Gewerbegebiet und <strong>de</strong>m FFH-Gebiet. Sollte diese<br />

Planung weiter verfolgt wer<strong>de</strong>n ist eine FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

NATURSCHUTZ-<br />

GEBIETE<br />

"Naturschutzgebiete sind durch Rechtsverordnung bestimmte<br />

abgegrenzte Landschaftsräume o<strong>de</strong>r Teile von diesen, in <strong>de</strong>nen<br />

ein beson<strong>de</strong>rer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit<br />

o<strong>de</strong>r in Teilen<br />

1. zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Entwicklung bestimmter Pflanzen- und Tiergesellschaften<br />

(Biozönosen) und ihrer Lebensräume (Biotope)<br />

2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen o<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>skundlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 80<br />

3. wegen ihrer Seltenheit, beson<strong>de</strong>ren Eigenart o<strong>de</strong>r hervorragen<strong>de</strong>n<br />

Schönheit<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist" (SNG § 17 Abs. 1).<br />

In <strong>Homburg</strong> sind folgen<strong>de</strong> Naturschutzgebiete ausgewiesen (die<br />

Schutzgebiete sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und -objekte<br />

dargestellt):<br />

- Jägersburger Wald / Königsbruch, Verordnung vom<br />

30.08.2004, Größe ca. 638 ha<br />

Schutzzweck ist:<br />

1. die Erhaltung, Pflege und Entwicklung <strong>de</strong>r Lebensräume<br />

seltener und gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzengesellschaften und<br />

Tierarten auf Nie<strong>de</strong>rmoor mit angrenzen<strong>de</strong>n Waldflächen<br />

2. Die Erhaltung und Entwicklung als Gebiet mit<br />

gemeinschaftlicher Be<strong>de</strong>utung (FFH-Gebiet) für<br />

Lebensraumtypen nach Anhang l <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie sowie<br />

Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II <strong>de</strong>r FFH- Richtlinie.<br />

3. Die Erhaltung <strong>de</strong>r Funktion als Naherholungsfläche<br />

zwischen <strong>Homburg</strong> und Waldmohr mit <strong>de</strong>m Charakter einer<br />

ausge<strong>de</strong>hnten Moornie<strong>de</strong>rung.<br />

- Höllengraben, Verordnung vom 07.02.1989, Größe: 30 ha,<br />

teilweise auf Kirkeler Gemarkung<br />

Schutzzweck ist die Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

eines Ausschnitts aus <strong>de</strong>r Bliesaue mit Auwaldfragmenten, genutzten<br />

und brachgefallenen Auewiesen, Gräben und Tümpeln.<br />

Die hier vorherrschen<strong>de</strong>n Lebensgemeinschaften Auwaldfragment,<br />

Wei<strong>de</strong>n-Erlen-Gehölze, Nasswiesen, Röhrichte, Großseggenrie<strong>de</strong>,<br />

Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Quellfluren und Wasserpflanzengesellschaften<br />

bieten in ihrer hervorragen<strong>de</strong>n Ausprägung einer Vielzahl<br />

seltener und gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzen- und Tierarten einen<br />

geeigneten Lebensraum.<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Schutzzweckes ergeben sich durch die<br />

unmittelbar angrenzen<strong>de</strong>n Intensivnutzungen..<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 81<br />

- Closenbruch, Verordnung vom 19.09.1990, Größe ca. 81,5 ha<br />

Schutzzweck ist die Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines<br />

hochkomplexen, reichstrukturierten Ausschnittes dieser teilweise<br />

brachgefallenen und teilweise extensiv genutzten Kulturlandschaft;<br />

die naturnahen Lebensgemeinschaften <strong>de</strong>s Wasserschwa<strong>de</strong>n-<br />

und Schilfröhrichts, <strong>de</strong>r Großseggenrie<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r<br />

Feucht- und Nasswiesen, <strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren feuchter und<br />

nasser Standorte, <strong>de</strong>r Glatthaferwiesen, <strong>de</strong>r Sandrasen und <strong>de</strong>r<br />

Feldgehölze bieten in <strong>de</strong>r hier vorgefun<strong>de</strong>nen Vernetzung einer<br />

Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter auch seltene und<br />

gefähr<strong>de</strong>te Arten, einen geeigneten Lebensraum.<br />

Problematisch, insbeson<strong>de</strong>re für die Sandrasenflächen, ist die<br />

drohen<strong>de</strong> Verbuschung mit Adlerfarn und Besenginster bei<br />

fortschreiten<strong>de</strong>r Sukzession. Die regelmäßig durchgeführten<br />

Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung einzelner Flächen sind<br />

daher unbedingt beizubehalten.<br />

- Lambsbachtal, Verordnung vom 01.02.1988, Größe ca. 4 ha;<br />

zusätzlich Flächen in Rheinland-Pfalz<br />

Schutzzweck ist die Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

eines Übergangsmoores sowie eines Auenabschnittes mit Überflutungsmoor-Charakter<br />

im Naturraum "Saarbrücken-Kirkeler-<br />

Wald".<br />

In <strong>de</strong>m Gebiet treten vorrangig die selten gewor<strong>de</strong>nen und lan<strong>de</strong>sweit<br />

zurückgehen<strong>de</strong>n Lebensgemeinschaften Erlen-Bruchwald,<br />

Erlen-Wei<strong>de</strong>n-Saum, Großseggenried, Hochstau<strong>de</strong>nflur,<br />

Übergangsmoor mit Schwingrasen und Schnabelseggenried sowie<br />

Leucobryum-Buchenwald auf. Das Seitental <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />

stellt mit seinem Überflutungsmoorcharakter ebenfalls<br />

eines <strong>de</strong>r seltenen Biotope <strong>de</strong>s Naturraumes dar.<br />

In seiner hervorragen<strong>de</strong>n Ausprägung erfüllt das Gebiet die Biotopansprüche<br />

<strong>de</strong>r dort nachgewiesenen bedrohten Pflanzenund<br />

Tierarten (u.a. mehrere Rote-Liste-Arten).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 82<br />

Beeinträchtigungen und Gefährdungen sind <strong>de</strong>rzeit nicht erkennbar.<br />

- Felsbachtal, Verordnung vom 16.03.1992, Größe ca. 11 ha<br />

Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen<br />

Bachtales mit auf nährstoffarme Nassstandorte angewiesenen<br />

Lebensgemeinschaften, welche in unserer Kulturlandschaft<br />

selten und in ihrem Bestand bedroht sind. Die für <strong>de</strong>n<br />

Naturraum <strong>Homburg</strong>er Becken charakteristisch ausgeprägten<br />

feuchten Laubmischwaldgesellschaften und die Lebensgemeinschaften<br />

Wei<strong>de</strong>n-Faulbaum-Gebüsch, Seggenried, Hochstau<strong>de</strong>nflur<br />

und Pfeifengraswiese bieten in ihrer Vernetzung einer Vielzahl<br />

von Pflanzen und Tieren, darunter seltenen und gefähr<strong>de</strong>ten,<br />

einen geeigneten Lebensraum.<br />

Beeinträchtigungen und Gefährdungen sind <strong>de</strong>rzeit nicht<br />

erkennbar.<br />

LANDSCHAFTS-<br />

SCHUTZGEBIETE<br />

"Landschaftsschutzgebiete sind durch Rechtsverordnung bestimmte,<br />

abgegrenzte Landschaftsräume o<strong>de</strong>r Teile von diesen, in <strong>de</strong>nen<br />

ein beson<strong>de</strong>rer Schutz von Natur und Landschaft<br />

1. zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Naturhaushalts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Nutzungsfähigkeit <strong>de</strong>r Naturgüter<br />

2. wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart o<strong>de</strong>r Schönheit <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

o<strong>de</strong>r<br />

3. wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für die naturbezogene,<br />

naturverträgliche Erholung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist" (SNG § 18 Abs. 1).<br />

In <strong>Homburg</strong> sind durch Verordnung vom 12.12.1973 große Flächen<br />

als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Stadtgebiet hat<br />

Anteil an folgen<strong>de</strong>n Gebieten:<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Schutzgebiet III<br />

Schutzgebiet IV<br />

Erbachtal mit Schloßweiher und Brückweiher<br />

und <strong>de</strong>m Waldgebiet westlich Jägersburg<br />

Jägersburger Wald östlich Jägersburg sowie<br />

Königsbruch bis B 40<br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 83<br />

Schutzgebiet V<br />

Feilbachtal von Websweiler bis Hochwiesmühle<br />

Schutzgebiet VII Waldgebiet <strong>Homburg</strong>er Staatsforst von B 40<br />

und B 423 bis Lan<strong>de</strong>sgrenze mit Karlsberg,<br />

Schloßberg, Roßberg, Webersberg, Ebersberg,<br />

Lambsbachtal, Bun<strong>de</strong>nbacherberg, Zimmermannsberg,<br />

"Am Gabion", Kalkhofer Delle,<br />

Schützenfranzenklamm und Kirschberg<br />

Schutzgebiet IX<br />

Bliestal von Wörschweiler bis Blieskastel mit<br />

<strong>de</strong>n südöstlich anschließen<strong>de</strong>n, bewal<strong>de</strong>ten<br />

Höhenzügen.<br />

Ein Schutzzweck ist in <strong>de</strong>r Verordnung nicht formuliert. Die Grün<strong>de</strong>,<br />

die zur Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet geführt haben,<br />

dürften wohl die Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

und die Be<strong>de</strong>utung als Erholungsraum im Einzugsbereich <strong>de</strong>r<br />

Ballungsgebiete von <strong>Homburg</strong>-Neunkirchen-Bexbach sein.<br />

Schutzzweck sollte daher die Erhaltung <strong>de</strong>s charakteristischen<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>s, das in <strong>de</strong>r Bliesaue durch ausge<strong>de</strong>hnte Grünlandnutzung<br />

und in <strong>de</strong>n übrigen Bereichen durch z.T. naturnahe<br />

und altholzreiche Wäl<strong>de</strong>r geprägt ist, sein. Zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Erholungseignung soll die landschaftliche Vielfalt und Eigenart erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n sowie große naturnahe, unverlärmte Bereiche <strong>de</strong>r<br />

naturorientierten Erholung vorbehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>de</strong>rzeitigen Landschaftsschutzgebiete sind in <strong>de</strong>r Karte<br />

Schutzgebiete und –objekte dargestellt.<br />

Zur Zeit ist eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Landschaftsschutzgebietsgrenzen<br />

im Verfahren.<br />

GESCHÜTZTE<br />

LANDSCHAFTS-<br />

BESTANDTEILE<br />

Geschützte Landschaftsbestandteile sind im Stadtgebiet nicht ausgewiesen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 84<br />

NATURDENKMÄLER<br />

Natur<strong>de</strong>nkmäler sind durch Rechtsverordnung festgesetzte Einzelobjekte<br />

<strong>de</strong>r Natur, <strong>de</strong>ren Schutz und Erhaltung<br />

1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen o<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>skundlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart o<strong>de</strong>r Schönheit<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die Festsetzung hat auch die für <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s<br />

Natur<strong>de</strong>nkmals notwendige Umgebung einzubeziehen (SNG § 20<br />

Abs. 1).<br />

Im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong> sind durch Verordnung vom<br />

10.11.1992 folgen<strong>de</strong> Natur<strong>de</strong>nkmäler ausgewiesen:<br />

- D 602 03 Felsen "Stumpfer Gipfel"<br />

- D 602 07 Schlangenhöhle, Einöd<br />

Die Natur<strong>de</strong>nkmale sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete und –objekte<br />

dargestellt.<br />

GESCHÜTZTE<br />

BIOTOPE NACH<br />

§ 25 SNG<br />

Das Saarländische Naturschutzgesetz (SNG) regelt im § 25 SNG<br />

<strong>de</strong>n Schutz bestimmter Biotope. Als schutzwürdige Biotope gelten<br />

grundsätzlich folgen<strong>de</strong> Lebensräume:<br />

Moore, Sümpfe<br />

Großseggenrie<strong>de</strong><br />

Braunseggensümpfe<br />

Kleinseggenrie<strong>de</strong><br />

Pfeifengraswiesen<br />

Waldsimsenflur<br />

Mesotrophe Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nflure<br />

Röhrichte<br />

Seggen- und binsenreiche Nasswiesen<br />

Quellbereiche<br />

Naturnahe Bach- und Flussabschnitte<br />

Verlandungsbereich stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />

Offene natürliche Block- und Geröllhal<strong>de</strong>n<br />

Besenhei<strong>de</strong>fluren<br />

Borstgrasrasen<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 85<br />

Trocken- und Halbtrockenrasen<br />

Wäl<strong>de</strong>r- und Gebüsche trockenwarmer Standorte<br />

Binnendünen<br />

Bruch-, Sumpf-, Au- und Schluchtwäl<strong>de</strong>r<br />

Kryptogamen- und Farnfluren auf primär offenen Felsbildungen,<br />

Felshei<strong>de</strong>n, Felskopf- und Felsspaltengesellschaften<br />

auf sekundär entstan<strong>de</strong>nen Aufschlüssen.<br />

Alle Maßnahmen, die zu einer Zerstörung o<strong>de</strong>r sonstigen<br />

erheblichen o<strong>de</strong>r nachhaltigen Beeinträchtigung dieser Biotope<br />

führen können, sind unzulässig. Die oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

kann im Einzelfall Ausnahmen zulassen, soweit dies aus<br />

überwiegen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gemeinwohls erfor<strong>de</strong>rlich ist. Der<br />

Verursacher ist zu Ausgleichs- o<strong>de</strong>r Ersatzmaßnahmen o<strong>de</strong>r zur<br />

Entrichtung einer Ausgleichsabgabe verpflichtet.<br />

Die Biotoptypen, die unter o.g. Aufzählung fallen, sind ohne weitere<br />

Ausweisungsverfahren gesetzlich geschützt. Sie sind von Planungsträgern<br />

bei Vorhaben und Maßnahmen zu beachten und zu erhalten.<br />

Um einen Überblick über die im Gebiet <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong><br />

vorkommen<strong>de</strong>n, nach § 25 SNG geschützten Biotope zu erhalten<br />

und diese im Rahmen ihrer Planungen berücksichtigen zu können,<br />

beauftragte die Stadtverwaltung <strong>Homburg</strong> im Februar 2001 eine<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>s LandschaftsArchitekturbüros Glaser mit<br />

<strong>de</strong>m Büro Dr. Philippi mit <strong>de</strong>r Kartierung <strong>de</strong>r § 25 Biotope im<br />

Stadtgebiet. Die Kartierung erfasste die nach §25 SNG geschützten<br />

Biotope im Offenland. Wäl<strong>de</strong>r und bestehen<strong>de</strong> Naturschutzgebiete<br />

bzw gemel<strong>de</strong>te FFH- Gebiete wur<strong>de</strong>n nicht kartiert.<br />

Die Ergebnisse dieser Kartierung sind in <strong>de</strong>r Karte Schutzgebiete<br />

und -objekte dargestellt. Eine ausführliche Datenbank zu <strong>de</strong>n<br />

Einzelflächen mit Angaben zu Biotoptypen, wertgeben<strong>de</strong>n Arten<br />

usw. liegt <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> als separates GIS-Projekt "Kartierung<br />

<strong>de</strong>r nach § 25 SNG geschützten Biotope" im Format Arc-View vor.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 86<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

In <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Schutzgebieten sind im "Höllengraben" und im<br />

"Closenbruch" im Sinne <strong>de</strong>s Naturschutzes negative Sukzessionsentwicklungen<br />

zu beobachten. So breiten sich im "Höllengraben"<br />

eutrophe Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren aus. Zu<strong>de</strong>m führen sinken<strong>de</strong><br />

Wasserstän<strong>de</strong> zu einer <strong>de</strong>utlichen Artenverschiebung. Das Artenspektrum<br />

<strong>de</strong>r Vogelwelt zeigt beispielsweise <strong>de</strong>utliche Verän<strong>de</strong>rungen.<br />

Charakterarten strukturreicher, durchschnittlich feuchter Biotope<br />

nehmen an Zahl zu, während typische, Feuchtgebiete bewohnen<strong>de</strong><br />

Arten zurückgehen (Weyers, mündl. Mitteilung, Mai 1992).<br />

Im Closenbruch sind die schützenswerten Sandrasen und mageren<br />

Brachflächen durch starke Ausbreitung von Adlerfarn und Besenginster<br />

bedroht. In diesen Gebieten wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Obersten<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong> in Verbindung mit <strong>de</strong>m ehrenamtlichen Naturschutz<br />

und <strong>de</strong>n örtlichen Naturschutzverbän<strong>de</strong>n die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Pflege- und Entwicklungspläne umgesetzt, um diesen natürlichen<br />

Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen entgegenzusteuern.<br />

Das Jägersburger Moor ist durch sinken<strong>de</strong>n Grundwasserstand<br />

mittlerweile so stark <strong>de</strong>gradiert, dass Torfsetzung und Mineralisation<br />

eingesetzt haben. Die Schutzgebietsverordnung zielt daher auf die<br />

Sicherung <strong>de</strong>r ungestörten Vegetationsentwicklung hin zu<br />

Moorbirken-Kiefernwäl<strong>de</strong>rn. Die Wie<strong>de</strong>rherstellung offener, gehölzfreier<br />

Moorflächen wird nicht angestrebt.<br />

Schutzwürdige Gebiete, die als Schutzgebiete nach <strong>de</strong>m Saarländischen<br />

Naturschutzgesetz vorgeschlagen wer<strong>de</strong>n, sind in Kap. 6.4.7<br />

"Entwicklungsziele für Naturschutz und Landschaftspflege"<br />

beschrieben.<br />

WASSERSCHUTZ-<br />

GEBIETE<br />

Das Stadtgebiet hat Anteil an folgen<strong>de</strong>n Wasserschutzgebieten:<br />

Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Brunnenstraße.<br />

Verordnung vom 14.05.79<br />

Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Königsbruch.<br />

Verordnung vom 27.07.82<br />

Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes <strong>Homburg</strong>-Bee<strong>de</strong>n<br />

Verordnung vom 13.12.89<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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3. Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes 87<br />

Schutzzone II und III <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes Bliestal<br />

ÜBERSCHWEMMUNGS<br />

GEBIETE<br />

Der größte Teil <strong>de</strong>r Bliesaue und ein Teil <strong>de</strong>r Schwarzbachaue ist<br />

durch Verordnung vom 11.11.1998 als Überschwemmungsgebiet<br />

ausgewiesen.<br />

Schutzzweck ist<br />

• die Erhaltung o<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r ökologische Strukturen<br />

<strong>de</strong>r Blies und iher Überflutungsflächen<br />

• die Verhin<strong>de</strong>rung erosionsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Eingriffe<br />

• <strong>de</strong>r Erhalt naturlicher Rückhalteflächen und<br />

• die Regelung <strong>de</strong>s Hochwasserabflusses<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes sind verboten:<br />

• die Umwandlung von Grün- in Ackerland<br />

• die Ausweisung neuer Bauflächen in Bauleitplänen<br />

Genehmigungspflichtig sind:<br />

• Erhöhungen o<strong>de</strong>r Vertiefungen <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />

• Herstellung o<strong>de</strong>r Beseitigung von Anlagen<br />

• Anlegen von Baum und Strauchpflanzungen<br />

• Lagern von Stoffen<br />

• Entnahme von Bo<strong>de</strong>nbestandteilen<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Im Lambsbachtal ist die Ausweisung eines weiteren Wasserschutzgebietes<br />

und die Bohrung eines Tiefbrunnens geplant.<br />

In Kirrberg und im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stadtgebietes ist die Ausweisung<br />

weiterer Wasserschutzgebiete beantragt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 88<br />

4. ERFASSUNG UND BEWERTUNG DER BESTEHENDEN UND<br />

GEPLANTEN NUTZUNGEN<br />

4.1 SIEDLUNG<br />

Die Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes und<br />

<strong>de</strong>s Saarländischen Naturschutzgesetzes gelten ausdrücklich für<br />

<strong>de</strong>n unbesie<strong>de</strong>lten und <strong>de</strong>n besie<strong>de</strong>lten Bereich. Zur Beurteilung<br />

<strong>de</strong>r Stadtteile wer<strong>de</strong>n Konflikte und negative Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />

Siedlungsteile auf <strong>de</strong>n Naturhaushalt sowie positive und erhaltenswerte<br />

Merkmale <strong>de</strong>r Stadtteile stichwortartig gegenübergestellt.<br />

Einöd<br />

Problembereiche,<br />

Fehlentwicklungen<br />

bauliche<br />

große Einkaufszentren mit enormer Flächenversiegelung,<br />

hohem Verkehrsaufkommen<br />

und schlechter landschaftlicher<br />

Einbindung<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Grundwasserneubildung,<br />

Wasserrückhaltung, <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>r Wohnqualität<br />

(Verkehrsbelastung)<br />

Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />

Grün- und Freiflächen<br />

siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />

- Mühlklamm<br />

- Lambsbachaue<br />

- Pfän<strong>de</strong>rtal<br />

Zerschneidung <strong>de</strong>r Aue und Verlärmung<br />

<strong>de</strong>r Ortslage durch die A 8<br />

Überbauung <strong>de</strong>r Schwarzbachaue durch<br />

Traktorenwerk bei Zweibrücken; Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />

hohes Verkehrsaufkommen in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstraße;<br />

Bau einer Umgehungsstraße in <strong>de</strong>r<br />

Diskussion<br />

schlechte landschaftliche Einbindung<br />

<strong>de</strong>s Neubaugebietes am Sportplatz<br />

Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />

Einbindung<br />

- zur Schwarzbachaue hin im Sü<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Ortslage<br />

- Streuobstwiesen am Nilberg<br />

Wörschweiler kleines Gewerbegebiet in <strong>de</strong>r Bliesaue landschaftlich reizvolle Umgebung am<br />

Wörschweiler Hof;<br />

Ortsrand mit guter landschaftlicher Einbindung<br />

zur Bliesaue hin<br />

Kirrberg<br />

Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />

- Talheimer Bach<br />

- westlich Kalkhofer Weg<br />

- Lambsbachaue<br />

Reste von Dorfbiotopen im alten Ortsteil<br />

Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />

Einbindung<br />

- am Colling<br />

- zur Lambsbachaue<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 89<br />

Problembereiche, bauliche Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />

Fehlentwicklungen<br />

Grün- und Freiflächen<br />

Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach naturferner Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs Ortsrän<strong>de</strong>r mit guter landschaftlicher<br />

Einbindung<br />

- im Nordosten von Bee<strong>de</strong>n zum<br />

Bee<strong>de</strong>r Bach hin<br />

- Am Jugenddorf in Schwarzenbach<br />

zum Lambsbach hin<br />

- Bee<strong>de</strong>r Brünnchen<br />

starker Durchgangsverkehr auf <strong>de</strong>r<br />

B 423<br />

Bau einer Umgehungsstraße geplant<br />

siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />

- unverbaute Lambsbachaue<br />

Jägersburg<br />

hohes Verkehrsaufkommen am Naherholungsgebiet<br />

'Jägersburger Weiher'<br />

starker Verkehr und unbefriedigen<strong>de</strong><br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Saar-Pfalz-Straße<br />

Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug 'Jägersburger<br />

Weiher'<br />

kleinteilige, extensive Landschaftsteile<br />

westlich <strong>de</strong>s Naherholungsgebietes<br />

unverbaute Erbachaue nördlich <strong>de</strong>s<br />

Naherholungsgebietes<br />

Bruchhof-Sanddorf hohes Verkehrsaufkommen auf <strong>de</strong>r<br />

Kaiserstraße<br />

siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge<br />

- zwischen Hei<strong>de</strong>bruch und<br />

Hei<strong>de</strong>straße<br />

- östlich <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>straße 'Vor <strong>de</strong>n<br />

Birken'<br />

Ortsrand mit guter landschaftlicher Einbindung<br />

zum Closenbruch hin<br />

Erbach-Reiskirchen naturferner Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug Erbach<br />

Einschränkung <strong>de</strong>s potentiellen Retentionsraumes<br />

<strong>de</strong>s Erbachs durch Gewerbegebiete<br />

am Schemelweg und in <strong>de</strong>n<br />

Rohrwiesen<br />

aue ist zwar beeinträchtigt, aber entwicklungsfähig<br />

starke Verkehrsbelastung und unbefriedigen<strong>de</strong><br />

Begrünung <strong>de</strong>r Berliner Straße,<br />

<strong>de</strong>r B 423, <strong>de</strong>r Dürer-, <strong>de</strong>r Steinbachund<br />

<strong>de</strong>r Robert-Bosch-Straße<br />

geringe Ausstattung mit naturnahen<br />

Freiflächen und erschwerter Zugang zur<br />

freien Landschaft<br />

Gewerbe- und Industriegebiete sowie<br />

Einkaufsmärkte mit hoher Flächenversiegelung<br />

und unbefriedigen<strong>de</strong>r Durchgrünung<br />

Ortsrand im Südwesten von Reiskirchen<br />

mit guter landschaftlicher Einbindung<br />

zur Erbachaue hin<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 90<br />

Problembereiche,<br />

Fehlentwicklungen<br />

bauliche<br />

<strong>Homburg</strong>-Mitte erhebliche Verkehrsprobleme durch<br />

'autogerechte Innenstadt'<br />

schlechte Gestaltung und mangelhafte<br />

Begrünung mit heimischen Großbäumen<br />

von<br />

- Messeplatz<br />

- Forum - Umfeld<br />

- Umfeld Stu<strong>de</strong>ntenwohnheim am<br />

Forum<br />

'grüne Achse' zwischen Forum und<br />

Stadtpark durch die Talstraße fehlt<br />

Gewerbe- und Industriegebiete sowie<br />

Einkaufsmärkte mit hoher Flächenversiegelung<br />

und unbefriedigen<strong>de</strong>r<br />

Durchgrünung<br />

Erhaltenswerte Siedlungsteile,<br />

Grün- und Freiflächen<br />

siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Grünzüge:<br />

- Schloßberg<br />

- Stadtpark<br />

4.2 VERKEHR<br />

Das Stadtgebiet wird durch die topographisch günstige Lage am<br />

Schnittpunkt <strong>de</strong>r Westpfälzischen Moornie<strong>de</strong>rung und <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

schon seit historischer Zeit von be<strong>de</strong>utsamen Verkehrswegen<br />

durchzogen (Stadt <strong>Homburg</strong>, 1980).<br />

STRASSEN<br />

Straßen mit überregionaler Be<strong>de</strong>utung sind<br />

die Autobahn 6 (E 12) Saarbrücken-Mannheim<br />

die Autobahn 8 Karlsruhe-Luxembourg.<br />

Straßen regionaler Be<strong>de</strong>utung sind<br />

die Landstraße 119<br />

Saarbrücken-<strong>Homburg</strong>-Kaiserslautern-Mainz<br />

(Kaiserstraße)<br />

die Bun<strong>de</strong>sstraße 423 Sarreguemines-<strong>Homburg</strong>-Waldmohr-Kusel<br />

Wichtige örtliche Verbindungen sind<br />

die Landstraße 1.0.118 <strong>Homburg</strong>-Jägersburg<br />

die Landstraße 1.0.120 <strong>Homburg</strong>-Käshofen<br />

die Landstraße 1.0.111 Schwarzenacker-Wörschweiler-Blieskastel<br />

die Landstraße 1.0.117 Jägersburg-Websweiler-Höchen<br />

die Landstraße 1.0.110 Einöd-Zweibrücken<br />

die Landstraße 2.0.213 <strong>Homburg</strong>-Kirrberg<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 91<br />

die Landstraße 2.0.215 <strong>Homburg</strong>-Sanddorf<br />

die Landstraße 2.0.218 <strong>Homburg</strong>-Reiskirchen-Autobahnanschluss<br />

<strong>Homburg</strong><br />

Der Straßenverkehr belastet und beeinträchtigt durch Schadstoffemissionen,<br />

Barrierewirkung, Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

etc. sowohl Funktionen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes als auch Ansprüche<br />

<strong>de</strong>s Menschen an die Landschaft. Schwerwiegen<strong>de</strong> Beeinträchtigungen<br />

bestehen an folgen<strong>de</strong>n Straßen:<br />

Autobahn 6<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erholungseignung durch Verlärmung und<br />

Barrierewirkung im Jägersburger Wald; Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />

Wohnqualität in Reiskirchen; Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />

im Jägersburger Moor (Wolff, 1983); Zerschneidung großer<br />

Waldflächen<br />

Autobahn 8<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erholungseignung durch Verlärmung und<br />

Barrierewirkung in <strong>de</strong>r Bliesaue, <strong>de</strong>r Wohnqualität in Einöd,<br />

Ingweiler, Schwarzenbach und Schwarzenacker<br />

Landstraße 1.0.119<br />

und Bun<strong>de</strong>sstraße 423<br />

starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Wohnqualität in Schwarzenbach-<br />

Schwarzenacker, <strong>Homburg</strong>-Mitte, "Berliner Wohnpark" und Bruchhof<br />

durch hohes Verkehrsaufkommen (Berufspendler)<br />

Landstraße 1.0.110<br />

starke Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Wohnqualität in Einöd durch hohes<br />

Verkehrsaufkommen (Berufspendler, Supermärkte in Einöd und<br />

Zweibrücken)<br />

BAHNVERKEHR<br />

<strong>Homburg</strong> liegt an <strong>de</strong>r Bahnstrecke Paris - Mannheim und ist als IC-<br />

Haltepunkt gut an das überregionale Bahnnetz angebun<strong>de</strong>n. Der<br />

Nahverkehr beschränkt sich auf die Strecken <strong>Homburg</strong>-Saarbrücken,<br />

<strong>Homburg</strong>-Kaiserslautern und <strong>Homburg</strong>-Bexbach bzw.<br />

Neunkirchen. Diese Strecken wer<strong>de</strong>n etwa im Halbstun<strong>de</strong>ntakt<br />

befahren.<br />

Die ehemaligen Bahnverbindungen ins Bliestal, nach Zweibrücken<br />

und nach Waldmohr wur<strong>de</strong>n auf Busse umgestellt, die Gleisanlagen<br />

stillgelegt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 92<br />

SONSTIGER ÖPNV<br />

(Bus)<br />

RADVERKEHR<br />

Busverbindungen bestehen zwischen <strong>Homburg</strong>-Innenstadt und <strong>de</strong>n<br />

Stadtteilen sowie ins Bliestal, nach Zweibrücken und Waldmohr.<br />

<strong>Homburg</strong> besitzt ein recht umfangreiches Radwegenetz bzw.<br />

radgerechtes Wegenetz. Dieses besteht aus ausgewiesenen Radwegen,<br />

Radwan<strong>de</strong>rwegen und gut ausgebauten Feld- und Waldwirtschaftswegen.<br />

Im unbesie<strong>de</strong>lten Außenbereich sind die Verbindungen durchweg<br />

als gut zu bezeichnen. Sämtliche Ortsteile, Naherholungseinrichtungen<br />

und Erholungslandschaften sind mit <strong>de</strong>m Rad gut erreichbar.<br />

Die einzige Ausnahme stellt die Bliesaue zwischen Mastau<br />

und Wörschweiler dar. Hier fehlt eine straßenunabhängige,<br />

attraktive Wegverbindung. Die innerörtlichen bzw. innerstädtischen<br />

Radwege sind im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Wegen im Außenbereich<br />

unbefriedigend. Sie sind selten als straßenunabhängige<br />

Fahrradstraßen konzipiert, son<strong>de</strong>rn lediglich durch Farbe von <strong>de</strong>r<br />

Straße o<strong>de</strong>r Gehwegen abgegrenzt. Das innerstädtische Netz weist<br />

zu<strong>de</strong>m Lücken auf und wird durch abgestellte Autos, Mülleimer etc.<br />

zweckentfrem<strong>de</strong>t. An verkehrsreichen Straßen und Kreuzungen<br />

besteht daher ein hohes Unfallrisiko.<br />

Beson<strong>de</strong>rs unbefriedigend ist die Radwegesituation in Einöd in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstraße, in Schwarzenbach-Schwarzenacker entlang <strong>de</strong>r B 423,<br />

in <strong>Homburg</strong>-Stadtmitte und Erbach-Reiskirchen in <strong>de</strong>r Dürer- und<br />

Steinbachstraße.<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Schon im bestehen<strong>de</strong>n Flächennutzungsplan von 1980 ist eine<br />

Umgehung Schwarzenbach-Schwarzenacker als Studie vermerkt.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Varianten<br />

diskutiert. Die <strong>de</strong>rzeit verfolgte Variante beginnt mit einem<br />

Autobahnanschluss südlich <strong>de</strong>s Mastauhofes, führt westlich <strong>de</strong>s<br />

Kaninchesberges parallel <strong>de</strong>r Trasse <strong>de</strong>r ehemaligen Bahnlinie<br />

<strong>Homburg</strong>-Zweibrücken bis zum Umspannwerk und verläuft dann<br />

östlich <strong>de</strong>s Umspannwerkes und <strong>de</strong>s Industriegebietes bis zum<br />

Forum.<br />

Diese Trassenvariante ist im Gegensatz zu verschie<strong>de</strong>nen zuvor<br />

diskutierten Varianten wesentlich natur- und landschaftsver-<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 93<br />

träglicher. Die aktuelle Variante führt nicht zu einer vollständigen<br />

Zerschneidung <strong>de</strong>r Erbachaue und beansprucht keine nach § 25<br />

SNG geschützten Biotope.<br />

Die ebenfalls als Studie im Flächennutzungsplan dargestellte<br />

Verbindungsstraße zwischen <strong>Homburg</strong> und Kirrberg über <strong>de</strong>n<br />

Rabenhorst ist aus landschaftspflegerischer Sicht abzulehnen, da<br />

sie zu einer Zerschneidung zusammenhängen<strong>de</strong>r, siedlungsnaher<br />

Freiräume führt und wertvolle Waldflächen beansprucht.<br />

Diskutiert wird zur Zeit auch eine direkte Anbindung <strong>de</strong>s Industriegebietes<br />

Ost an die A 6. Dazu soll die stillgelegte Bahntrasse als<br />

Straße mit einem neu zu bauen<strong>de</strong>n Autobahnanschluss<br />

südwestlich von Jägersburg ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Diese <strong>de</strong>rzeit<br />

wenig realistische Überlegung hätte <strong>de</strong>n Verlust von Erholungswald<br />

zur Folge. Die verbleiben<strong>de</strong>n Restflächen wären durch die<br />

zusätzliche Verlärmung weitgehend entwertet, und die<br />

dichtbesie<strong>de</strong>lten Stadtteile Erbach und Reiskirchen wären vom<br />

letzten Naherholungsgebiet, <strong>de</strong>m Waldgebiet nordwestlich <strong>de</strong>s<br />

Königsbruches, abgeschnitten.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 94<br />

4.3 LANDWIRTSCHAFT<br />

Für das Stadtgebiet liegen z.T. sehr <strong>de</strong>taillierte Erhebungen und<br />

Gutachten zur Landwirtschaft vor. Insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong><br />

Datengrundlagen wur<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t:<br />

• Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong> und die<br />

Gemein<strong>de</strong> Kirkel Eine landwirtschaftliche Strukturanalyse<br />

und Entwicklungsplanung im Auftrag <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-<br />

Kreises.<br />

• Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) für das<br />

Saarland. Gutachten <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer im Auftrag<br />

<strong>de</strong>s Ministeriums für Umwelt<br />

Die Landwirtschaftsfläche <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> beträgt nach <strong>de</strong>r<br />

Flächenerhebung <strong>de</strong>s Statistischen Amtes 2.453 ha. Davon wer<strong>de</strong>n<br />

jedoch nur 1.167 ha tatsächlich innerhalb landwirtschaftlicher<br />

Betriebe genutzt (Thös, 1992).<br />

Im <strong>Homburg</strong>er Stadtgebiet bil<strong>de</strong>n die flächenabhängige Viehhaltung<br />

und <strong>de</strong>r Futterbau einen ein<strong>de</strong>utigen Schwerpunkt in <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft. Flächenunabhängige tierische Vere<strong>de</strong>lung (Massentierhaltung)<br />

und Marktfruchtanbau kommen nicht vor bzw. sind<br />

flächenmäßig und wirtschaftlich unerheblich.<br />

Obwohl <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Erwerbspersonen in <strong>de</strong>r Landwirtschaft von<br />

2,46 % im Jahr 1961 auf 0,9 % im Jahr 1987 zurückgegangen ist,<br />

ist im Planungsgebiet für saarländische Verhältnisse noch ein<br />

hoher Anteil an Haupterwerbsbetrieben zu fin<strong>de</strong>n. Die mittleren<br />

Betriebsgrößen liegen bei 35,5 ha, wobei die Haupterwerbsbetriebe<br />

mit durchschnittlich 52,6 ha <strong>de</strong>utlich größer, die Nebenerwerbsbetriebe<br />

mit durchschnittlich 23,8 ha <strong>de</strong>utlich kleiner sind.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 95<br />

Es überwiegen Betriebe mit einer geringen bis sehr geringen Bewirtschaftungsintensität,<br />

wobei in Schwerpunktbereichen bei Einöd<br />

und Schwarzenbach, die besten natürlichen Voraussetzungen für<br />

die Landwirtschaft (wie die Aue und Nie<strong>de</strong>rterrassen <strong>de</strong>r Blies)<br />

aufweisen, große Flächen mit mittlerer und erhöhter Intensität<br />

bewirtschaftet wer<strong>de</strong>n. Im Gegensatz dazu ist die landwirtschaftliche<br />

Nutzung durch eine sehr kleinteilige Flur mit mittleren Schlaggrößen<br />

von 0,9 - 1,1 ha in <strong>Homburg</strong> und Kirrberg zusätzlich erschwert.<br />

Hier wur<strong>de</strong>n auf Grund <strong>de</strong>r vergleichsweise ungünstigen<br />

natürlichen Bedingungen (hängiges Gelän<strong>de</strong>, nährstoffarme sandige<br />

Bö<strong>de</strong>n) keine flurordnen<strong>de</strong>n Maßnahmen durchgeführt. In diesem<br />

Ortsteil entwickelten sich daher auch keine Betriebe, die größere<br />

Einzelgrundstücke als Erwerbsgrundlage benötigt hätten. Die Bewirtschaftungsintensität<br />

liegt durchweg auf einem niedrigen Niveau.<br />

In Einöd und Schwarzenbach fin<strong>de</strong>n sich - im Gegensatz zu<br />

Kirrberg und <strong>Homburg</strong> - auch weit über die Durchschnittsgröße von<br />

1,84 ha für Ackerland und 2,46 ha für Grünland hinausgehen<strong>de</strong>,<br />

einheitlich bewirtschaftete Parzellen. Hauptsächlich in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

liegen ausge<strong>de</strong>hnte Grünlän<strong>de</strong>r, die die wirtschaftliche Grundlage<br />

<strong>de</strong>r größten und leistungsfähigsten Futterbaubetriebe im Stadtgebiet<br />

darstellen und überwiegend mit erhöhter Intensität genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Grünlandnutzung überwiegt die Wiesen- und Mähwei<strong>de</strong>nutzung<br />

<strong>de</strong>utlich gegenüber <strong>de</strong>r reinen Wei<strong>de</strong>nutzung. In <strong>de</strong>n Betrieben<br />

mittlerer und erhöhter Intensität hat sich aufgrund <strong>de</strong>r leichten<br />

Mechanisierbarkeit und <strong>de</strong>r größeren Ertragssicherheit die Silagenutzung<br />

als Standardverfahren zur Wiesennutzung etabliert. In Betrieben<br />

geringer und sehr geringer Bewirtschaftungsintensität überwiegt<br />

dagegen die klassische Heunutzung. Insgesamt wird gut die<br />

Hälfte <strong>de</strong>s Grünlan<strong>de</strong>s zur Silage und etwas mehr als ein Drittel zur<br />

Heuwerbung genutzt. Die mit erhöhter Intensität genutzten Wiesen fin<strong>de</strong>n<br />

sich als sogenannte Ansaatwiesen vor allem im Bereich <strong>de</strong>r Bliesaue.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 96<br />

Die Wei<strong>de</strong>nutzung erfolgt überwiegend als Koppelwei<strong>de</strong>. Die<br />

Koppelwei<strong>de</strong> gilt als relativ extensive Wei<strong>de</strong>form, da sie auf Grund<br />

<strong>de</strong>r langen Standzeiten we<strong>de</strong>r hohe Viehbesätze noch hohe Futtererträge<br />

zulässt. Selbst die größeren spezialisierten Futterbaubetriebe<br />

betreiben überwiegend Koppelwei<strong>de</strong>nutzung. Sie dient<br />

diesen Betrieben als Ergänzung <strong>de</strong>r Stallfütterung und zu einer <strong>de</strong>r<br />

Tiergesundheit för<strong>de</strong>rlichen Bewegung.<br />

Die Aufstallung erfolgt überwiegend auf Stroh. In <strong>de</strong>n wenigen Betrieben<br />

mit Gülleentmistung sind ausreichen<strong>de</strong> Lagerkapazitäten<br />

vorhan<strong>de</strong>n, so dass eine pflanzenbaulich sinnvolle und im Sinne<br />

<strong>de</strong>s Grundwasserschutzes verträgliche Ausbringung möglich ist.<br />

Auffällig ist ein sehr hoher Anteil von Pfer<strong>de</strong>n beim Viehbesatz. Da<br />

in Neunkirchen und <strong>Homburg</strong> ein großes Interesse an Freizeitpfer<strong>de</strong>haltung<br />

und Reitsport besteht, ist die Pensionspfer<strong>de</strong>haltung<br />

häufig ein wichtiger, <strong>de</strong>n Haupterwerb gewährleisten<strong>de</strong>r Faktor.<br />

Auch bezüglich <strong>de</strong>r Ackerflächen zeigen sich <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Bewirtschaftungsintensität zwischen <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen<br />

Schwerpunkten Einöd und Websweiler und <strong>de</strong>m<br />

übrigen Stadtgebiet. Durch <strong>de</strong>n Getrei<strong>de</strong>anteil von rund 70 % <strong>de</strong>r<br />

angebauten Feldfrüchte ist eine ausgewogene Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Fruchtfolge möglich. Pflanzenbaulich positiv zu werten ist, dass<br />

rund ein Viertel <strong>de</strong>s Feldfutteranbaus mit <strong>de</strong>n klassischen<br />

Feldfutterpflanzen Klee, Kleegras und Landsberger Gemenge<br />

durchgeführt wird. Insgesamt wird <strong>de</strong>r Feldfutterbau jedoch von<br />

Mais beherrscht. Positiv ist hierbei, dass die Hälfte <strong>de</strong>r<br />

Maisanbaufläche nach <strong>de</strong>n Zielsetzungen <strong>de</strong>s Pilotprojektes<br />

"Umweltfreundlicher Maisanbau" <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-Kreises mit<br />

verstärkter mechanischer und verringerter chemischer Unkrautbekämpfung<br />

bearbeitet wird.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 97<br />

Die pflanzenbaulichen Möglichkeiten zum Zwischenfrucht- und<br />

Gründüngungsanbau wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit nicht voll genutzt. Die Ursachen<br />

hierfür sind die ausreichen<strong>de</strong> Futterversorgung <strong>de</strong>r Betriebe<br />

und die hohen Saatgutkosten. Wünschenswert ist <strong>de</strong>r Anbau von<br />

Zwischenfrüchten und Gründüngungspflanzen vor allem zur Auflockerung<br />

<strong>de</strong>r Fruchtfolgen und zur Vermeidung von Nährstoffauswaschung<br />

und Bo<strong>de</strong>nabtrag.<br />

Konflikte zwischen <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>s Naturschutzes lassen sich zwei Problemfel<strong>de</strong>rn zuordnen:<br />

vergleichsweise intensive Grünlandnutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

□<br />

Rückzug <strong>de</strong>r Landwirtschaft aus <strong>de</strong>r kleinstrukturierten Kulturlandschaft<br />

(vor allem in <strong>Homburg</strong> ,Jägersburg und<br />

□<br />

Kirrberg)<br />

GRÜNLAND IN DER<br />

BLIESAUE<br />

Auf Grund einer im Rahmen <strong>de</strong>r agrarstrukturellen Vorplanung<br />

durchgeführten vegetationskundlichen Untersuchung wur<strong>de</strong>n vier<br />

Phasen <strong>de</strong>r Grünlandintensivierung in <strong>de</strong>r Bliesaue festgestellt. Als<br />

Ausgangspunkt und heute in <strong>de</strong>r Bliesaue nur mehr kleinflächig<br />

vorhan<strong>de</strong>n, sind die typischen Glatthaferwiesen mit durchschnittlich<br />

21 Pflanzenarten und einer jährlichen Düngung von 50-100 kg N/ha<br />

anzusehen. Mit steigen<strong>de</strong>r Düngung bis zu 150 kg N/ha und Jahr,<br />

früherem und häufigerem Schnitt (teilweise in Kombination mit<br />

Gülledüngung) ist eine Entwicklung über die verarmten<br />

Glatthaferwiesen mit durchschnittlich 15 Pflanzenarten und die wirtschaftsbedingten<br />

Flutrasen-Grünlän<strong>de</strong>r mit bis zu 200 kg N/ha bis hin<br />

zu reinen Queckenrasen festzustellen. Die Queckenrasen erhalten<br />

teilweise mehr als 200 kg N/ha und Jahr und enthalten<br />

durchschnittlich nur noch 7 Pflanzenarten. Diese nutzungsbedingte<br />

Instabilität <strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r hat die Notwendigkeit <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n<br />

Nach- bzw. Neuansaat zur Folge. Eine Stabilisierung<br />

<strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r bei Stickstoffgaben von 200 kg/ha bei sehr frühem<br />

Silageschnitt und erfolgen<strong>de</strong>r Gülledüngung ist nicht möglich.<br />

Die intensive Grünlandnutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue stellt die wirtschaftliche<br />

Basis <strong>de</strong>r langfristig gesicherten landwirtschaftlichen Betriebe<br />

dar. Diese Bewirtschaftung ist gekennzeichnet durch:<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 98<br />

große Schläge mit einheitlicher Bewirtschaftung<br />

□<br />

relativ hohe jährliche Düngung mit bis zu 200 kg N/ha<br />

□<br />

einen frühen ersten Schnitt vor <strong>de</strong>r Gräserblüte<br />

□<br />

bis zu vier Schnitte pro Jahr<br />

□<br />

artenarme, hochproduktive Ansaatwiesen aus wenigen Hauptfuttergräsern<br />

□<br />

instabile Wiesen, die durch zu starke Dünung 'umkippen' und<br />

□<br />

sich zu Flut- und Queckenrasen entwickeln, die dann umgebrochen<br />

und neu angesät wer<strong>de</strong>n<br />

Vorherrschen <strong>de</strong>r stark mechanisierten Silagenutzung, die eine<br />

□<br />

zeitliche Differenzierung und abschnittweise Mahd kaum zulässt<br />

Insgesamt ergibt sich durch diese Wirtschaftsweisen eine Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>r Biotopfunktion in <strong>de</strong>r Bliesaue. Durch <strong>de</strong>n Rückgang<br />

arten- und blütenreicher Wiesen, die erst nach o<strong>de</strong>r während<br />

<strong>de</strong>r Blüte gemäht wer<strong>de</strong>n, verschlechtert sich die Nahrungsgrundlage<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Insekten und Vögel. Der frühe erste Schnitt<br />

verhin<strong>de</strong>rt die Brutchance für wiesenbrüten<strong>de</strong> Vogelarten. Regelmäßig<br />

wer<strong>de</strong>n Nester von Kiebitz, Wiesenpieper, Braunkehlchen<br />

u.a. bei <strong>de</strong>r Mahd zerstört.<br />

Die großflächige einheitliche Bewirtschaftung führt zu einem Verlust<br />

von Saum- und Grenzbiotopen (Altgrasstreifen, Gräben,<br />

Säume, Zäune ...) und zu einer schlagartigen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Nahrungsangebots sowie <strong>de</strong>m Verlust von Deckungs- und Rückzugsmöglichkeiten<br />

in <strong>de</strong>r Aue.<br />

RÜCKZUG AUS DER<br />

KLEINSTRUKTURIER-<br />

TEN KULTURLAND-<br />

SCHAFT<br />

Die unter Arten- und Biotopschutz- sowie Erholungsaspekten hochwertigen<br />

kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Flächen bei<br />

Kirrberg wer<strong>de</strong>n größtenteils von auslaufen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten<br />

Betrieben bewirtschaftet.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 99<br />

Mittelfristig ist hier mit einer Nutzungsaufgabe zu rechnen. Die<br />

"nutz(ungs)losen" Flächen wer<strong>de</strong>n voraussichtlich brachfallen,<br />

aufgeforstet o<strong>de</strong>r, wo dies die Topographie zulässt, für Bauzwecke<br />

beansprucht. Die Weiterführung <strong>de</strong>r Nutzung durch die verbleiben<strong>de</strong>n<br />

Landwirte aus <strong>Homburg</strong>, Schwarzenbach o<strong>de</strong>r Einöd ist unwahrscheinlich,<br />

da lange Anfahrtswege bestehen und bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Gegebenheiten eine betriebswirtschaftlich rentable Nutzung<br />

kaum möglich ist. Die Nutzungsaufgabe in diesen Bereichen<br />

hätte einen Verlust überwiegend extensiv genutzter, hochwertiger<br />

Kulturbiotoptypen - z.B. Magerwiesen und Halbtrockenrasen -die teilweise<br />

einen Lebensraum seltener und bedrohter Arten darstellen,<br />

zur Folge. Die Vielfalt und Eigenart dieser Landschaftsteile, die<br />

Ausdruck <strong>de</strong>r Kulturgeschichte <strong>de</strong>r Landschaft und <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

ist und einen hohen Erholungs- und I<strong>de</strong>ntifikationswert besitzt,<br />

ginge verloren.<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Der mit <strong>de</strong>m Schlagwort "Wachsen o<strong>de</strong>r Weichen"<br />

gekennzeichnete Strukturwan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Landwirtschaft ist in <strong>Homburg</strong><br />

schon relativ weit fortgeschritten. Mittel- und langfristig ist mit<br />

einer Fortsetzung dieser Ten<strong>de</strong>nz zu rechnen. So wird ein Rückgang<br />

<strong>de</strong>r überwiegend extensiv wirtschaften<strong>de</strong>n Nebenerwerbslandwirtschaft<br />

um 2/3 <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Betriebe prognostiziert. Der<br />

Rückgang fällt lokal unterschiedlich aus. In <strong>Homburg</strong> und Kirrberg<br />

ist <strong>de</strong>r sogenannte Strukturwan<strong>de</strong>l schon weitgehend<br />

abgeschlossen. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Landwirtschaft wird auch<br />

künftig im Bereich Viehhaltung und Futterbau liegen. Es ist jedoch<br />

eine zunehmen<strong>de</strong> Differenzierung in intensive Milchviehhaltung zur<br />

Erzielung eines Haupterwerbs und in eine vergleichsweise extensiv<br />

betriebene Mutterkuhhaltung im Nebenerwerb erkennbar. Es ist<br />

daher damit zu rechnen, daß <strong>de</strong>r landwirtschaftliche Nutzungsdruck<br />

auf die Ackerflächen in Einöd und Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof sowie auf<br />

das Grünland in <strong>de</strong>r Bliesaue bestehen bleibt.<br />

Während in diesen Bereichen eine weiterführen<strong>de</strong> intensive<br />

Nutzung wahrscheinlich ist, ist in Reiskirchen, <strong>Homburg</strong> und<br />

Kirrberg mit brachfallen<strong>de</strong>n Flächen zu rechnen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 100<br />

Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Flächen in Erbach-Reiskirchen und <strong>Homburg</strong><br />

wer<strong>de</strong>n voraussichtlich als Baugebiete o<strong>de</strong>r Ausgleichsflächen zur<br />

Aufforstung beansprucht, während die Flächen in Kirrberg<br />

brachfallen o<strong>de</strong>r aufgeforstet wer<strong>de</strong>n.<br />

4.4 FORSTWIRTSCHAFT<br />

Die Waldflächen <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> nehmen mit 3.617 ha ca. 44 %<br />

<strong>de</strong>r Stadtfläche ein. Der weitaus größte Teil davon ist Staatswald,<br />

<strong>de</strong>r zum Regionalbetrieb Ost (früheres Forstamt <strong>Homburg</strong>) gehört.<br />

Die übrigen Waldflächen sind in privatem und städtischem Besitz.<br />

Auf Grund <strong>de</strong>r natürlichen Standortbedingungen wür<strong>de</strong>n im Bearbeitungsgebiet<br />

von Natur aus Hainsimsen bzw. Flattergras-Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />

vorherrschen (s. Kap. 2.6.1 "Potentielle natürliche Vegetation").<br />

Es wird die "naturnahe Waldwirtschaft" praktiziert. Diese ist<br />

gekennzeichnet durch:<br />

Schaffung und Erhaltung von gemischten, baumartenreichen<br />

□<br />

Wäl<strong>de</strong>rn, die sich aus standortgemäßen Baumarten zusammensetzen.<br />

Schaffung und Erhaltung ungleichaltriger, stufiger Bestandsstrukturen,<br />

mit hohem Anteil von<br />

□<br />

Altbäumen<br />

Einzelstammpflege und -nutzung zur vollen Ausschöpfung <strong>de</strong>r<br />

□<br />

individuellen Zuwachspotentiale und zur Erzielung höchster Qualitätsleistungen<br />

Naturverjüngung, wo immer sie möglich und sinnvoll ist, um das<br />

□<br />

natürliche genetische Material für die Zukunft zu erhalten<br />

Sicherung <strong>de</strong>r Stetigkeit <strong>de</strong>r Waldlebensgemeinschaft durch kahlschlagfreie<br />

Bewirtschaftung, d.h. ohne periodische Zerstörung<br />

□<br />

<strong>de</strong>s Ökosystems Wald (Dauerwald)<br />

Sowie<br />

□ Pflege, und - soweit nötig - Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Waldbiotope<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 101<br />

Durch die seit Jahren praktizierte naturnahe Waldwirtschaft erfolgt<br />

<strong>de</strong>r Umbau standortfrem<strong>de</strong>r Bestän<strong>de</strong> bzw. von Bestän<strong>de</strong>n naturferner<br />

Vegetationszusammensetzung zu naturnahen, arten- und<br />

strukturreichen Wäl<strong>de</strong>rn. Sowohl Staats- als auch Stadtwald sind<br />

FSC-zertifiziert (Stadtwald sogar zusätzlich nach PEFC).<br />

4.5 WASSERWIRTSCHAFT<br />

GRUNDWASSER<br />

Im Stadtgebiet hat vor allem die Nutzung <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen<br />

<strong>de</strong>s Buntsandsteins eine herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung. Zur<br />

Zeit gibt es in <strong>Homburg</strong> neben zahlreichen firmeneigenen Tiefbrunnen<br />

in <strong>de</strong>n Industriegebieten drei große Wassergewinnungsgebiete,<br />

die als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind:<br />

- das Königsbruch: nutzungsberechtigt ist <strong>de</strong>r Zweckverband<br />

Wasserversorgung Ostsaar (WVO) mit jährlich 4 Mio. m³<br />

- das Closenbruch: nutzungsberechtigt sind die Stadtwerke<br />

<strong>Homburg</strong> mit jährlich 3 Mio. m³<br />

- die Bliesnie<strong>de</strong>rung bei Bee<strong>de</strong>n (Höllengraben): nutzungsberechtigt<br />

ist die energis.<br />

Die Stadtwerke <strong>Homburg</strong> haben die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes<br />

"Lambsbachtal" beantragt und planen dort eine<br />

jährliche För<strong>de</strong>rung von bis zu 1,8 Mio. m³. Im Sü<strong>de</strong>n schließt sich<br />

das Wasserschutzgebiet "Bliestal" mit Brunnen bei Blieskastel an<br />

das Stadtgebiet an.<br />

Die Ausweisung weiterer Wasserschutzgebiete im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes und bei Kirrberg ist geplant.<br />

Als Indizien für eine <strong>de</strong>rzeitige Übernutzung <strong>de</strong>r Grundwasservorräte<br />

wer<strong>de</strong>n die Vegetationsverän<strong>de</strong>rungen und Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Avibiozönosen (Vogelwelt) im Königsbruch und in <strong>de</strong>n<br />

Naturschutzgebieten Höllengraben, Closenbruch und Jägersburger<br />

Moor ge<strong>de</strong>utet (Wolff, P., 1983, Weyers, 1992, mündl.).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 102<br />

Auch das ökologische Wasserversorgungskonzept Südost Saar<br />

stellt für die Bereiche Königsbruch und Brunnenstraße <strong>de</strong>utliche<br />

Nutzungkonkurrenz zwischen <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s Naturschutzes und<br />

<strong>de</strong>r Wasserwirtschaft fest.<br />

Das ökologische Wasserversorgungskonzept hat zu<strong>de</strong>m für die<br />

Bereiche <strong>de</strong>s Mittleren Buntsandsteins aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Durchlässigkeit <strong>de</strong>r Deckschichten ein hohes<br />

Gefährdungspotentilal gegenüber Schadstoffeinträgen festgestellt.<br />

Tatsächliche Belastungen <strong>de</strong>s Grundwassers sind <strong>de</strong>rzeit im<br />

Wassergewinnungsgebiet Bee<strong>de</strong>n durch Pestizi<strong>de</strong> gegeben.<br />

Sanierungsmaßnahmen wer<strong>de</strong>n durchgeführt.<br />

OBERFLÄCHEN-<br />

GEWÄSSER<br />

Die Fließgewässer <strong>de</strong>s Stadtgebietes sind, mit Ausnahme <strong>de</strong>r<br />

Blies, als Gewässer III. Ordnung eingestuft. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />

die Unterhaltung und Nutzung <strong>de</strong>n Grundstückseigentümern <strong>de</strong>r<br />

Bachparzellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jeweiligen Kommune obliegt. Die Blies<br />

untersteht als Gewässer II. Ordnung <strong>de</strong>r Unterhaltspflicht <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s. Problematische Nutzungen o<strong>de</strong>r Maßnahmen <strong>de</strong>r<br />

Wasserwirtschaft betreffen vor allem <strong>de</strong>n Erbach. Im Oberlauf ist<br />

durch <strong>de</strong>n Aufstau <strong>de</strong>r Jägersburger Weiher die Verdunstung so<br />

hoch, dass im weiteren Verlauf in extremen Trockenperio<strong>de</strong>n nur<br />

eine geringe Wasserführung besteht. Ebenso gravierend ist <strong>de</strong>r<br />

naturferne Ausbau <strong>de</strong>s Erbachs bedingt durch seine ehemalige<br />

Nutzung als Abwassersammler. Durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s<br />

Abwassersammlers sind die Einleitungen in <strong>de</strong>n Erbach zwar<br />

verschwun<strong>de</strong>n, die Wasserqualität hat sich <strong>de</strong>utlich verbessert, <strong>de</strong>r<br />

naturferne Ausbau besteht jedoch weiterhin.<br />

ZU ERWARTENDE<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Nach <strong>de</strong>n Ufersicherungsarbeiten an <strong>de</strong>r Blies zwischen 1973 und<br />

1981 mit Steinschüttungen und Gehölzpflanzungen ist ein weiterer<br />

Ausbau von Fließgewässern nicht vorgesehen. Langfristig ist die<br />

Renaturierung <strong>de</strong>s Erbachs geplant. Da <strong>de</strong>r Erbach jedoch zahlreiche<br />

Teiche speist, geht durch Verdunstung und Versickerung<br />

soviel Wasser verloren, dass <strong>de</strong>r Erbach unterhalb <strong>de</strong>r Jägersburger<br />

Weihers bei lang anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit nur noch extrem<br />

wenig Wasser führt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 103<br />

In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> die verdunstete und versickerte Wassermenge<br />

quantitativ durch Abwassereinleitungen ausgeglichen. Diese<br />

Einleitungen fehlen jedoch seit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>s Abwassersammlers,<br />

so dass dadurch das Dilemma mit <strong>de</strong>r zu hohen Verdunstung<br />

<strong>de</strong>r Jägersburger Weiher sichtbar wird.<br />

4.6 VER- UND ENTSORGUNG<br />

WASSER<br />

Zuständig für die Wasserversorgung sind die Stadtwerke <strong>Homburg</strong>.<br />

Die Wassergewinnung für die Stadt <strong>Homburg</strong> erfolgt im Closenbruch,<br />

<strong>de</strong>r Stadtteil Kirrberg wird durch Brunnen im Lambsbachtal<br />

versorgt.<br />

Der Zweckverband Wasserversorgung Ostsaar (WVO) speist das<br />

im Königsburch geför<strong>de</strong>rte Wasser in überregionale Netze ein,<br />

ebenso wie die Saarbergwerke das Wasser aus <strong>de</strong>m Bee<strong>de</strong>r<br />

Bruch.<br />

STROM<br />

Die Versorgung <strong>de</strong>s Stadtgebietes mit elektrischer Energie erfolgt<br />

ebenfalls durch die Stadtwerke. Die Stadtwerke sind ein reines Verteilungsunternehmen<br />

ohne Eigenerzeugung; <strong>de</strong>r Strom wird von<br />

<strong>de</strong>n Pfalzwerken bezogen.<br />

Das Stadtgebiet wird von mehreren überregionalen Leitungstrassen<br />

durchzogen. Zwischen Bliesbergerhof, Schaltwerk Bee<strong>de</strong>n<br />

und Kirrberg sind mehrere Trassen gebün<strong>de</strong>lt. Weitere wichtige<br />

Hochspannungsleitungen verlaufen von Bee<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Roßberg,<br />

östlich an <strong>de</strong>r Stadtmitte vorbei durch das Closenbruch und<br />

das Königsbruch sowie im Bereich Websweilerhof.<br />

Durch die genannten Hochspannungsleitungen ergeben sich Beeinträchtigungen<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, die in <strong>de</strong>r Mastau bei<br />

Bee<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Waldflächen östlich Schwarzenbach beson<strong>de</strong>rs<br />

gravierend sind.<br />

ABWASSER Das Stadtgebiet ist - mit Ausnahme von einigen Aussiedlerhöfen -<br />

an die zentrale Abwasserbeseitigung durch die Kläranlage<br />

<strong>Homburg</strong> angeschlossen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 104<br />

Durch die hohe Versiegelung <strong>de</strong>r Siedlungsbereiche und die<br />

Mischwasserkanalisation kommt es bei Starkregen zu Abwasserspitzen,<br />

die dazu führen, daß die Regenüberläufe <strong>de</strong>s<br />

Erbach- und <strong>de</strong>s Lambsbach-Sammlers anspringen.<br />

MÜLL, BAUSCHUTT<br />

Der Hausmüll <strong>de</strong>s Stadtgebietes wird durch <strong>de</strong>n EVS entsorgt und<br />

auf <strong>de</strong>r Deponie in Mörsbach abgelagert.<br />

Bauschutt wird an mehreren Stellen <strong>de</strong>s Stadtgebietes (z.B. Sandgrube<br />

im Taubental) abgelagert.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 105<br />

4.7 EINRICHTUNGSGEBUNDENE ERHOLUNGS- UND FREIZEIT-<br />

NUTZUNG<br />

Die Stadt <strong>Homburg</strong> ist mit Freizeiteinrichtungen (Sport- und Spielplätzen,<br />

Mehrzweckhallen usw.) gut ausgestattet.<br />

Größere öffentliche Grünanlagen und Parks zur Freizeitnutzung<br />

sind jedoch nur in Jägersburg (Naherholungsgebiet "Jägersburger<br />

Weiher") und in <strong>Homburg</strong>-Mitte (Stadtpark) anzutreffen.<br />

Im Rahmen einer Agenda 21 Arbeitsgruppe wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorschlag<br />

entwickelt, bei<strong>de</strong> Naherholungsgebiete durch einen Freizeitweg<br />

miteinan<strong>de</strong>r zu verbin<strong>de</strong>n. Vorgesehen ist eine straßenunabhängige<br />

Wegeverbindung für Fußgänger, Radfahrer, Inliner usw.<br />

vom Stadtpark bis zu <strong>de</strong>n Jägersburger Weihern. Der Vorschlag<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> aufgegriffen und<br />

soll abschnittsweise umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Jägersburger Weiher sind durch Aufstau <strong>de</strong>s Erbachs und <strong>de</strong>s<br />

Felsbachs entstan<strong>de</strong>n. Die großen Wasserflächen beeinträchtigen<br />

durch die hohe Verdunstung <strong>de</strong>n Wasserhaushalt <strong>de</strong>s Erbachs. In<br />

heißen Sommermonaten o<strong>de</strong>r Trockenperio<strong>de</strong>n führt <strong>de</strong>r Erbach<br />

daher extrem wenig Wasser. Die Weiher wer<strong>de</strong>n außer von <strong>de</strong>r<br />

ortsansässigen Bevölkerung auch von Bewohnern an<strong>de</strong>rer<br />

Stadtteile und auswärtigen Besuchern aufgesucht. Sie stellen mit<br />

<strong>de</strong>m vielfältigen Angebot (Ba<strong>de</strong>n, Bootfahren, Wan<strong>de</strong>rn,<br />

Gastronomie, Veranstaltungen, Spielplatz, Campingplatz) einen<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r einrichtungsgebun<strong>de</strong>nen Erholung dar.<br />

Aus landschaftspflegerischer Sicht be<strong>de</strong>nklich sind auch <strong>de</strong>r<br />

Campingplatz und die Weiheranlagen im Königsbruch. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

die negativen Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Wasserhaushalt (hohe<br />

Verdunstung <strong>de</strong>r großen Teiche) und die naturferne Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Anlagen sollten geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 106<br />

4.8 ABGRABUNGEN, GEWINNUNG VON BODENSCHÄTZEN<br />

Von einer Sandgrube im Taubental abgesehen, gibt es im Stadtgebiet<br />

keine Lagerstätten, die unter <strong>de</strong>rzeitigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

abbauwürdig sind. In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong> dagegen<br />

vielerorts ein kleinräumiger Abbau von Sand, Sandstein,<br />

Hartstein, Lehm und Torf für die Eigenversorgung betrieben. Heute<br />

noch erkennbare Zeugen dieses Abbaus sind<br />

- <strong>de</strong>r Hartsteinbruch am Feilbach im Bereich Folloch<br />

- die <strong>de</strong>rzeit zur Erholung genutzten Weiher und Tümpel <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Tongrube am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen, die Ton zur Ziegelherstellung<br />

lieferte<br />

- die mittlerweile verbuschten Torfstiche im Königsbruch, wo<br />

schon im 18. Jh. Torf zu Heizzwecken abgebaut wur<strong>de</strong><br />

- die Schloßberg- und Schlangenhöhlen, in <strong>de</strong>nen unterirdisch<br />

"Silbersand" als Scheuersand und zur Glasherstellung abgebaut<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

- die "<strong>Homburg</strong>er Alpen", ein ehemaliger Sandsteinbruch bei Kirrberg,<br />

in <strong>de</strong>m Sandsteine zum Hausbau gebrochen wur<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 107<br />

4.9 BEURTEILUNG DES DERZEITIGEN FLÄCHENNUTZUNGSPLANES<br />

UND GEPLANTER ÄNDERUNGEN<br />

Der Aufstellungsbeschluss <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeit rechtskräftigen Flächennutzungsplanes<br />

<strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> stammt aus 1976. Der Plan,<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Abteilung Stadtplanung <strong>de</strong>s Stadtbauamtes erstellt<br />

wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> 1981 genehmigt und nennt als Zieljahr 1990. Das<br />

Stadtplanungsamt arbeitet <strong>de</strong>rzeit an <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />

Flächennutzungsplanes.<br />

Nachfolgend wird stichwortartig zum rechtskräftigen Flächennutzungsplan,<br />

zum Entwurf <strong>de</strong>r Planfortschreibung und zu weiteren,<br />

<strong>de</strong>rzeit diskutierten Planungsabsichten und Projekten Stellung<br />

genommen.<br />

Die aus landschaftspflegerischer Sicht notwendigen und<br />

wünschenswerten Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes sind<br />

für die jeweiligen Stadtteile in Kapitel 6 "Handlungsprogramm"<br />

unter "Planungen und administrative Maßnahmen" gekennzeichnet.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 108<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />

nach FNP<br />

Beurteilung<br />

Begründung<br />

Limbacher Weg, nördlich <strong>de</strong>r<br />

Ludwigstraße; W 115<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Brombeergebüsch, kleinteilige<br />

Äcker und Wiesen, Pfer<strong>de</strong>wei<strong>de</strong>n<br />

Wohnbaufläche<br />

vertretbare Baufläche;<br />

zu einem geringen Teil bereits realisiert<br />

Vogelbacher Weg<br />

Teil B; W 117<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Baldung-Memlingstraße; W 118<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Schlangenhöhler Weg; W 513<br />

(Einöd)<br />

Eckstraße und Lambsbachstraße<br />

1. und 2. BA; W 607 I und II<br />

(Kirrberg)<br />

Hausgärten Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche bauliche Verdichtung;<br />

Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />

notwendig;<br />

Wegeverbindungen zum Erbacher Wald beachten bzw. ermöglichen<br />

(vgl. W 114)<br />

Ackerbrachen, Lagerfläche Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche bauliche Verdichtung<br />

Ackerland Wohnbaufläche vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />

zum Pfän<strong>de</strong>rbach hin muss ausreichend Abstand (20 m) eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n; massive Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s zum<br />

Pfän<strong>de</strong>rbach hin<br />

Gärten Wohnbaufläche vertretbare innerörtliche Baufläche;<br />

Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />

notwendig<br />

teilweise Erhalt innerörtlicher Grünflächen und <strong>de</strong>s<br />

Baumbestan<strong>de</strong>s<br />

Vermeidung von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Pfän<strong>de</strong>rbaches<br />

und landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Baugebietes<br />

teilweise Erhalt von innerörtlichen Grünflächen und<br />

Baumbestand<br />

Bei <strong>de</strong>r alten Kirche; W 705<br />

(Jägersburg)<br />

Wiesenbrache, kleinparzellige<br />

Acker und Wiesen, z.T.<br />

Obstbaumbestand<br />

Wohnbaufläche<br />

Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Ersatzbegrünung<br />

notwendig, zu<strong>de</strong>m umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich; erhaltenswerter Gehölzbestand zum Erbach hin.<br />

Die Darstellung als Wohnbaufläche sollte kritisch geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

sehr kleinteilige und strukturreiche Fläche, historische<br />

Kulturlandschaft; als Ergänzung für nahegelegene<br />

hochwertige Naturschutzbereiche von Be<strong>de</strong>utung<br />

Am Eiskeller; W 706 (Jägersburg) Brombeergebüsch, Wald Wohnbaufläche vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Abstand (> 20 m) zum Waldrand muss wegen<br />

Baumfallgrenze eingehalten wer<strong>de</strong>n<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 109<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

Industriegebiet Ost, Bauhof; G 5<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />

nach FNP<br />

Ackerfläche, Wiese, z.T.<br />

verbuscht<br />

gewerbliche Baufläche<br />

Beurteilung<br />

vertretbare Baufläche;<br />

zur Kaiserstraße und zum Closenbruch hin massive Eingrünung<br />

notwendig.<br />

Zum Erbach hin ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand (> 10 m) einzuhalten<br />

Begründung<br />

Randkulisse zum Closenbruch (Landschaftsbild) und<br />

Renaturierungsmöglichkeit <strong>de</strong>s Erbaches sollten erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

Industriegebiet West; G 9 und<br />

Fläche am Zun<strong>de</strong>rbaum<br />

Ackerflächen und Wald<br />

(Staatsforst)<br />

gewerbliche Baufläche<br />

Problematisch ist vor allem die zu erwarten<strong>de</strong> Beeinträchtigung <strong>de</strong>r<br />

klimatischen Ausgleichsfunktion für das Stadtzentrum, <strong>de</strong>r Verlust<br />

von landwirtschaftlichen Flächen mit hoher Nutzungspriorität und die<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, so daß umfangreiche Ersatz-<br />

und Ausgleichsmaßnahmen (Bo<strong>de</strong>nversiegelung, Waldverlust,<br />

Klimaausgleich) notwendig. Bei Realisierung sollten alle Möglichkeiten<br />

zur Vermeidung von Belastungen von Natur und Umwelt mo<strong>de</strong>llhaft<br />

und konsequent umgesetzt wer<strong>de</strong>n (Energie- und Wasserkonzepte,<br />

flächensparen<strong>de</strong> Bebauung, Grünachsen, Dachbegrünung<br />

usw.)<br />

Fläche mit vielfältigen Funktionen für Wasserhaushalt<br />

(Wald), Erholung (Berliner Wohnpark, Lappentascherhof)<br />

und Lokalklima (Kaltluftentstehung und -abfluss zur<br />

Innenstadt) sowie hoher Priorität für die Landwirtschaft<br />

Industriegebiet West, Bosch II;<br />

G 10<br />

Ackerflächen, Wiesen gewerbliche Baufläche vertretbare Baufläche;<br />

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, insbeson<strong>de</strong>re Oberflächenwasserbehandlung<br />

und massive Eingrünung zum Lappentascherhof<br />

hin notwendig<br />

Verringerung von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />

und landschaftliche Einbindung<br />

Industriegebiet West; G 11 Ackerflächen gewerbliche Baufläche vertretbare Baufläche, von Eisenbahngleisen umgeben<br />

Industriegebiet West;<br />

G 16<br />

Ackerflächen gewerbliche Bauflächen Vertretbare Erweiterungsfläche, kritisch ist jedoch die Verengung<br />

<strong>de</strong>s kleinklimatisch wirksamen Talraumes. Die Auswirkungen auf<br />

das Klima sollten durch ein Gutachte geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zum Erbach hin ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand einzuhalten<br />

(Renaturierung).<br />

Schlüsselflächen für das Lokalklima <strong>de</strong>r <strong>Homburg</strong>er<br />

Innenstadt, Kaltluftentstehungsflächen und zur Innenstadt<br />

gerichtete Abflussflächen für Kaltluft, Entwicklungsbereiche<br />

für <strong>de</strong>n Naturschutz (Erbachrenaturierung)<br />

Schwarzbachtal; G 19 (Einöd) Industriegebiet, Wiesen gewerbliche Baufläche teilweise bebautes Industriegebiet;<br />

massive Eingrünung erfor<strong>de</strong>rlich, Ausweitung sollte aus <strong>de</strong>r Sicht<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege unterbleiben.<br />

Auenbereich <strong>de</strong>s Schwarzbaches sollte für Renaturierung<br />

<strong>de</strong>s Schwarzbaches, für Wasserhaushalt landwirtschaftliche<br />

Nutzung und Erholung (Einöd) vorbehalten<br />

bleiben<br />

Studie 'Umgehungsstraße<br />

Schwarzenbach'<br />

Wiesen, Feuchtbrachen,<br />

Ackerflächen, Gewerbebrache<br />

Vertretbare Trassenvariante.<br />

Allerdings sind Untersuchungen zur Auswirkung auf die klimatische<br />

Funktion <strong>de</strong>r Erbachaue sowie eine landschaftsgerechte<br />

Trassenführung (Höhenlage) und Eingrünung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 110<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

Studie 'Ausbau <strong>de</strong>r Straße von<br />

<strong>Homburg</strong> über Rabenhorst nach<br />

Kirrberg'<br />

Grünfläche Sport- und Freizeitpark<br />

'Berliner Wohnpark'<br />

(Erbachaue)<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung geplante Nutzung<br />

nach FNP<br />

Beurteilung<br />

Wald Der Ausbau <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Waldweges als Straßenverbindung sollte<br />

nicht weiterverfolgt und bei <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s FNP nicht<br />

mehr dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ackerflächen, Wiesen Die Erbachaue im Bereich <strong>de</strong>s 'Berliner Wohnparks' sollte auch<br />

weiterhin als Grünfläche, allerdings mit <strong>de</strong>r Zweckbestimmung<br />

Ökologie (Bachrenaturierung) erfolgen. Die Planungsabsichten für<br />

einen Weiher sollten aufgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Begründung<br />

Die Verbindung <strong>Homburg</strong>-Kirrberg über die bestehen<strong>de</strong><br />

Landstraße ist ausreichend; <strong>de</strong>r Bedarf für diese zusätzliche<br />

Straße ist nicht nachgewiesen. Neben <strong>de</strong>m<br />

Waldverlust sind durch <strong>de</strong>n Ausbau starke Beeinträchtigungen<br />

<strong>de</strong>r Biotopfunktion und <strong>de</strong>r Erholungseignung<br />

stadtnaher Waldflächen (Verlärmung, Zerschneidung)<br />

zu erwarten.<br />

Die Erbachaue sollte in diesem Bereich saniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m III. BA <strong>de</strong>s 'Berliner Wohnparks'<br />

ergeben sich evtl. Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s Wasserhaushaltes. Die Erbachaue sollte zu<br />

einem naturnahen landwirtschaftlichen, und nicht zu<br />

einem parkartigen Grünzug entwickelt wer<strong>de</strong>n. Vorrang<br />

sollten die Landwirtschaft, <strong>de</strong>r Naturschutz und die landschaftsgebun<strong>de</strong>ne<br />

Erholung haben.<br />

Grünfläche<br />

Lambsbachtal<br />

Naherholungsgebiet<br />

Wiesen, Feuchtbrachen, Teich Das Lambsbachtal sollte als Fläche für die Landwirtschaft bzw.<br />

Grünfläche mit <strong>de</strong>r Zweckbestimmung Ökologie dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein parkartig gestaltetes Freizeitgelän<strong>de</strong> und eine Teichanlage in <strong>de</strong>r<br />

dargestellten Größe sollen nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Lambsbachaue sollte als naturnaher, größtenteils<br />

landwirtschaftlich genutzter Grünzug erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Vorrang sollten die Landwirtschaft, <strong>de</strong>r Naturschutz und<br />

die landschaftsgebun<strong>de</strong>ne Erholung haben.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 111<br />

Der Flächennutzungsplan aus <strong>de</strong>m Jahr 1981 wur<strong>de</strong> durch mehrere Parallelverfahren nach § 8 (3) BauGB gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />

Bebauungsplänen geän<strong>de</strong>rt. Nachfolgend wird zu <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Stadtverwaltung erarbeiteten F-Plan Entwurf (<strong>de</strong>r im Vergleich zum aktuellen F-Plan<br />

wesentlich konfliktärmer ist) Stellung genommen.<br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />

Darstellung im FNP<br />

geplante<br />

nach FNP<br />

Nutzung<br />

Beurteilung<br />

Begründung<br />

Vorrangfläche 'Industrielle<br />

Großvorhaben' Erbacher Wald<br />

und Autobahnzubringer auf <strong>de</strong>r<br />

Bahntrasse nach Waldmohr<br />

Wald,<br />

Eisenbahntrasse<br />

stillgelegte<br />

Die Darstellung von gewerblichen Bauflächen und eines Autobahnzubringers<br />

im Erbacher Wald sollte nicht erfolgen.<br />

Sollte die Planung weiterverfolgt wer<strong>de</strong>n, ist auf Grund <strong>de</strong>r Nähe<br />

zum FFH-Gebiet "Jägersburger Wald und Königsbruch" auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Die Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Erbacher Wal<strong>de</strong>s mit seinen<br />

Funktionen für Forstwirtschaft, Naturhaushalt<br />

(Grundwasser- und Bo<strong>de</strong>nschutz, Pflanzen- und<br />

Tierwelt) und für die Erholung <strong>de</strong>r Einwohner von<br />

Erbach-Reiskirchen ist landschaftspflegerisch nicht<br />

vertretbar.<br />

Bruchgarten<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Wiesen, Brachen, z.T.<br />

Obstbaumbestand<br />

Wohnbaufläche<br />

vertretbare Baufläche am Ortsrand;<br />

Auflagen zur Erhaltung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s und Eingrünung <strong>de</strong>s<br />

Ortsran<strong>de</strong>s zum Erbach hin<br />

teilweise Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, landschaftliche<br />

Einbindung zum Grünzug entlang <strong>de</strong>s Erbaches<br />

Berliner Wohnpark 3. BA,<br />

W 112 III<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

geplante Wohnbaufläche<br />

Fläche für die Landwirtschaft,<br />

Fläche für Maßnahmen<br />

zum Schutz, zur<br />

Pflege und zur Entwicklung<br />

von Bo<strong>de</strong>n, Natur und<br />

Landschaft<br />

Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen<br />

Erhalt, Sicherung und Entwicklung von Freiräumen für<br />

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Eingriffs- Ausgleichskonzeptes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> sowie<br />

als Erholungsraum für <strong>de</strong>n dicht besie<strong>de</strong>lten Stadtteil.<br />

Sanierungsbedarf <strong>de</strong>r Alt<strong>de</strong>ponie Kaiser<br />

Langgärten<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

geplante<br />

Baufläche<br />

gewerbliche<br />

Mischgebiet, Wohngebiet Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Deckung <strong>de</strong>s Wohnflächenbedarfs durch innerörtliche<br />

Fläche, keine Belastungen angrenzen<strong>de</strong>r Wohngebiete<br />

durch Gewerbe<br />

Verlängerung Paul-Münch-Str.<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche,<br />

tatsächlich jedoch Hausgärten<br />

und Streuobstbestän<strong>de</strong><br />

Grünfläche Die geplante Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Erhaltung hochwertiger Biotopflächen und<br />

Entwicklungsräume für Erbachrenaturierung<br />

Erweiterung Bruchgarten<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Erweiterung Fabrikstraße,<br />

Steinbachstraße, Blütenstraße<br />

Grünfläche geplante Wohnbaufläche Vertretbare Abrundung. Zu § 25 Biotopen ist ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Abstand einzuhalten, nach Sü<strong>de</strong>n zum Erbach hin ist eine<br />

Ortsran<strong>de</strong>ingrünung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Grünfläche geplante Wohnbaufläche Vertretbare Abrundung. Zu § 25 Biotopen ist ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Abstand einzuhalten, nach Sü<strong>de</strong>n zum Erbach hin ist eine<br />

Ortsran<strong>de</strong>ingrünung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Verlust ortsbildprägen<strong>de</strong>r strukturreicher Ortsrän<strong>de</strong>r mit altem<br />

Obstbaumbestand<br />

Landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes<br />

und Sicherung wertvoller Biotopflächen<br />

Landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes<br />

und Sicherung wertvoller Biotopflächen<br />

Neugestaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s und umfangreicher<br />

Ausgleich für Verlust hochwertiger Biotope erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 112<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

Via Regalis II, W 206 II<br />

(Bruchhof-Sanddorf)<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />

Darstellung im FNP<br />

geplante Wohnbaufläche,<br />

vollständig im Wald gelegen<br />

geplante<br />

nach FNP<br />

Nutzung<br />

Beurteilung<br />

Begründung<br />

Wald Die Aufgabe <strong>de</strong>s geplanten Baugebietes wird begrüßt Erhaltung von Waldflächen als siedlungsnaher<br />

Freiraum<br />

An <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>bruchstraße<br />

(Bruchhof-Sanddorf)<br />

Tascher Hof<br />

(Bruchhof-Sanddorf)<br />

Grünfläche, Wald geplante Wohnbaufläche Vertretbare Schließung einer innerörtlichen Freifläche<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Abrundung. Ortsrandgestaltung nach Nord-<br />

Osten erfor<strong>de</strong>rlich<br />

DSD und G 14<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

bestehen<strong>de</strong> und geplante<br />

gewerbliche Baufläche<br />

Mischbaufläche<br />

Wohnbaufläche<br />

und<br />

Sinnvolle Planän<strong>de</strong>rung<br />

Recycling freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Gewerbeflächen in Innenstadtnähe<br />

Kirchhofstraße und Erweiterung<br />

Schwarzweihergraben<br />

(Bee<strong>de</strong>n-Schwarzenbach)<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />

Aufstellung eines B-<br />

Planes ist beschlossen<br />

Problematische Baufläche<br />

Erhebliche Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Bee<strong>de</strong>r<br />

Aue. Der weithin sichtbare gehölzbestan<strong>de</strong>ne Ortsrand wird<br />

überbaut, die landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>r gesamten Ortslage<br />

und <strong>de</strong>r landschaftliche Reiz <strong>de</strong>s Erholungsraumes wird<br />

beeinträchtigt<br />

Im unteren Krämer / Neunmorgenstraße<br />

(Einöd-Schwarzenacker)<br />

geplante Gründfläche<br />

(Friedhof) und Mischbaufläche<br />

(Bestand)<br />

geplante Wohnbaufläche Vertretbare Schließung innerörtlicher Freiflächen. Das das<br />

Baugebiet teilen<strong>de</strong>, gehölzbestan<strong>de</strong>ne Kerbtälchen sollte als<br />

siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Erweiterung Rieselberg<br />

(Einöd-Schwarzenacker)<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Planung. Nach Sü<strong>de</strong>n, Osten und Nor<strong>de</strong>n sind<br />

Ortsrän<strong>de</strong>r neu zu entwickeln<br />

Südlich <strong>de</strong>r Schlehhecke, W 607<br />

(Kirrberg)<br />

Am Collinger Berg, W 606<br />

(Kirrberg)<br />

geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />

(geän<strong>de</strong>rte an Bestand<br />

angepasste Abgrenzung)<br />

geplante Wohnbaufläche Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Unproblematische innerörtliche Verdichtung<br />

Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Erhalt landschaftstypischer Streuobstbereiche und<br />

Ortsrandstrukturen<br />

Verlängerung am Lerchenhübel,<br />

W 608-Restfläche<br />

(Kirrberg)<br />

geplante Wohnbaufläche, z.T.<br />

bereits realisiert<br />

bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche<br />

und Wald<br />

(Anpassung an Bestand)<br />

Die Verringerung <strong>de</strong>r Wohnbaufläche auf <strong>de</strong>m bereits bebauten Teil<br />

und <strong>de</strong>r Verzicht <strong>de</strong>r Inanspruchnahme von Wald wird begrüßt<br />

Erweiterung am Eckwald<br />

(Kirrberg)<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische innerörtliche Verdichtung<br />

Erweiterung Schützenhaus<br />

(Kirrberg)<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />

(2 Teilflächen)<br />

Die nördliche Teilfläche ist unproblematisch, auf die südliche<br />

Teilfläche sollte verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />

Lage im Landschaftsschutzgebiet, Inanspruchnahme<br />

kleinteiliger, strukturreicher und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r<br />

Streuobstbestän<strong>de</strong>, Zersiedlungsten<strong>de</strong>nz<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 113<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r<br />

Flurname<br />

An <strong>de</strong>r Sau<strong>de</strong>lle<br />

(Websweiler)<br />

<strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw.<br />

Darstellung im FNP<br />

geplante<br />

nach FNP<br />

Nutzung<br />

Beurteilung<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche Unproblematische Erweiterung. Auf Ortsrandgestaltung nach Sü<strong>de</strong>n<br />

und Westen ist zu achten<br />

Begründung<br />

Erweiterung Bussardweg, W 705<br />

(Jägersburg)<br />

geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />

(westlich reduziert) und<br />

Fläche für die Landwirtschaft<br />

Die wesentliche Verkleinerung <strong>de</strong>r geplanten Wohnbaufläche wird<br />

begrüßt. Die verbleiben<strong>de</strong> Baufläche ist unproblematisch. Auf<br />

Ortsrandgestaltung nach Nor<strong>de</strong>n und Osten ist zu achten<br />

Erhaltung von geschützten Biotopen (§ 25 SNG) und<br />

landschaftstypischer Streuobstwiesen<br />

Am Eiskeller, W 706<br />

(Jägersburg)<br />

geplante Wohnbaufläche geplante Wohnbaufläche<br />

(verkleinert) und Wald<br />

Die Verkleinerung <strong>de</strong>r geplanten Wohnbaufläche ist zu begrüßen.<br />

Die verbleiben<strong>de</strong> Wohnbaufläche ist als innerörtliche Verdichtung<br />

vertretbar<br />

Erhaltung von Waldflächen, Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

landschaftlichen Einbindung<br />

Kleines Hammerloch, 2.BA<br />

(Jägersburg)<br />

Fläche für die Landwirtschaft,<br />

Wald, Aufforstungsfläche<br />

geplante Wohnbaufläche<br />

Große Wohnbaufläche in großer Entfernung zur Ortsmitte.<br />

Ausgleich für entfallen<strong>de</strong> Heckenstrukturen erfor<strong>de</strong>rlich. Ortsrandgestaltung<br />

nach Nor<strong>de</strong>n notwendig<br />

Südlich <strong>de</strong>r Websweiler Straße<br />

(Jägersburg)<br />

Fläche für die Landwirtschaft geplante Wohnbaufläche<br />

und Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Im vorgesehenen Umfang sinnvolle Abrundung. Erhaltungsgebote<br />

o<strong>de</strong>r Neupflanzung von Obstbäumen, Ortsrandgestaltung nach<br />

Sü<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Ausglie<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m LSG erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Vervollständigung <strong>de</strong>r bisher einseitigen Bebauung an <strong>de</strong>r<br />

Websweiler Straße ist sinnvoll (erschlossene Fläche<br />

kurzfristig umsetzbar)<br />

Am Hattweiler Weg<br />

(Jägersburg)<br />

Mischgebiet (Bestand) Fläche<br />

für die Landwirtschaft<br />

geplante Wohnbaufläche<br />

Unproblematische Fläche, aber Entwicklung eines Siedlungsfingers<br />

in die freie Landschaft. Ortsrandgestaltung erfor<strong>de</strong>rlich, das<br />

exponierte Fläche<br />

In <strong>de</strong>r Muhl, G 21<br />

(Jägersburg)<br />

Bestehen<strong>de</strong> Wohnbaufläche<br />

(noch nicht bebaut), Wald und<br />

gewerbliche Baufläche<br />

geplante Wohnbaufläche<br />

Sinnvolles Flächenrecycling <strong>de</strong>r freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gewerbefläche,<br />

Inanspruchnahme von Wald und Gärten im geplanten Umfang<br />

vertretbar<br />

An <strong>de</strong>r Wörschweiler Hohl, W 801<br />

(Wörschweiler)<br />

geplante Wohnbaufläche Fläche für die<br />

Landwirtschaft o<strong>de</strong>r Wald<br />

Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung wird begrüßt<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Ortsabschlusses<br />

Zollbahnhof, G 12<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

geplantes Industriegebiet Fläche für Maßnahmen<br />

zum Schutz, zur Pflege<br />

und zur Entwicklung von<br />

Bo<strong>de</strong>n, Natur und<br />

Landschaft<br />

Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung wird begrüßt<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s Zollbahnhofes als Refugium seltener und<br />

bedrohter Tier- und Pflanzenarten<br />

Am Hallenbad, G 14<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

geplantes Gewerbegebiet geplantes Mischgebiet Unproblematische Planän<strong>de</strong>rung<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


4. Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n und geplanten Nutzungen 114<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s geplanten Flächennutzungsplanes <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Bezeichnung, Lage o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Nutzung bzw. geplante Nutzung<br />

Flurname<br />

Darstellung im FNP nach FNP<br />

Erweiterung 1+2 Industriegebiet<br />

West G 15 und G 17<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

geplantes Industriegebiet geplantes Industriegebiet<br />

in erheblich reduziertem<br />

Umfang und Fläche für<br />

Maßnahmen zum Schutz,<br />

zur Pflege und zur<br />

Entwicklung von Bo<strong>de</strong>n,<br />

Natur und Landschaft<br />

Beurteilung<br />

Die Reduzierung <strong>de</strong>s geplanten Industriegebietes ist sehr zu<br />

begrüßen<br />

Begründung<br />

Erhaltung von nach § 25 SNG geschützten Biotopen,<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r Erbachaue als kleinklimatischer<br />

Ausgleichsraum<br />

Große Wiese, G 20<br />

(Wörschweiler)<br />

geplantes Gewerbegebiet<br />

geplantes Gewerbegebiet<br />

(reduziert) und Fläche für<br />

die Landwirtschaft<br />

Die Reduzierung <strong>de</strong>r gewerblichen Baufläche ist zu begrüßen<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r Bliesaue als Überschwemmungsgebiet<br />

Industriegebiet West, G 22<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

geplantes Industriegebiet Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Die Planung wird auf Grund <strong>de</strong>r schlechten Erschließbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Fläche nicht weiter verfolgt<br />

Erweiterung Zun<strong>de</strong>rbaum, NG 1<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Depot am Zun<strong>de</strong>rbaum, NG 2<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

Erweiterung Bosch Ost, NG 3<br />

(Bruchhof-Sanddorf)<br />

Wald geplantes Gewerbegebiet Sehr kritisch zu prüfen<strong>de</strong> Planung Auswirkungen auf das Lokalklima sind zu prüfen.<br />

Weitere Verringerung von Erholungsflächen für <strong>de</strong>n<br />

Stadtteil Erbach-Reiskirchen<br />

Son<strong>de</strong>rbaufläche (Militär<strong>de</strong>pot) gewerbliche Baufläche Unproblematisch Inanspruchnahme von Waldflächen, erheblicher<br />

Ausgleichsbedarf.<br />

Sinnvolle Umnutzung (Flächenrecycling)<br />

Wald gewerbliche Baufläche sehr kritisch, sollte nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Sollte die Planung weiterverfolgt wer<strong>de</strong>n, ist auf Grund <strong>de</strong>r Nähe<br />

zum FFH-Gebiet "Jägersburger Wald und Königsbruch" auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall eine FFH-Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Unmittelbare Nachbarschaft zu FFH-Gebiet (FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung erfor<strong>de</strong>rlich),<br />

Ökologisch hochwertige Waldbestän<strong>de</strong> (Altholz)<br />

An <strong>de</strong>r B 423, NG 4<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

Grünfläche, Fläche für Immissionsschutzvorkehrungen<br />

gewerbliche Baufläche<br />

vertretbare Erweiterung, Auswirkungen auf das Lokalklima sollten<br />

geprüft wer<strong>de</strong>n<br />

DSD, NG 5<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

gewerbliche<br />

(Bestand)<br />

Baufläche<br />

geplantes Mischgebiet Die Flächennutzungsplanän<strong>de</strong>rung ist zu begrüßen Sinnvolle Umnutzung einer zentrumsnahen Fläche<br />

(Flächenrecycling)<br />

Raststätte <strong>Homburg</strong>, NG 6<br />

(Erbach-Reiskirchen)<br />

geplante Aufforstungsfläche geplantes Gewerbegebiet Unproblematisch<br />

Munitions<strong>de</strong>pot Websweiler, NG 7<br />

(Websweiler)<br />

Gemeinbedarfsfläche<br />

(Bestand)<br />

Gemeinbedarfsfläche<br />

(Bestand) und Wald<br />

(Bestand)<br />

Unproblematisch, Bestandsanpassung<br />

B 12 <strong>Homburg</strong>, NG 8<br />

(<strong>Homburg</strong>)<br />

Gemeinbedarfsfläche<br />

(Bestand)<br />

Son<strong>de</strong>rbaufläche Unproblematisch, geplante Nutzungsän<strong>de</strong>rung<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 115<br />

5. EINGRIFFS - AUSGLEICHSKONZEPT<br />

Der Flächennutzungsplan als vorbereiten<strong>de</strong>r Bauleitplan stellt die<br />

künftige, geplante Flächennutzung für das Stadtgebiet dar. Da die im<br />

FNP dargestellten Planungen in <strong>de</strong>r Regel mit Eingriffen in Natur und<br />

Landschaft verbun<strong>de</strong>n sind, bereitet <strong>de</strong>r Flächennutzungsplan<br />

Eingriffe in Natur und Landschaft vor. Das Baugesetzbuch sieht daher<br />

vor, dass im Flächennutzungsplan Flächen zum Ausgleich dieser<br />

Eingriffe dargestellt und <strong>de</strong>n Eingriffen zugeordnet wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Stadt <strong>Homburg</strong> beauftragte 2001 das LandschaftsArchitekturbüro<br />

Glaser mit <strong>de</strong>r Erarbeitung eines Eingriffs - Ausgleichskonzeptes.<br />

Die zentrale Aufgabe <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes - das Bereitstellen<br />

von Ausgleichsflächen für die zu erwarten<strong>de</strong>n Eingriffe - wird<br />

über <strong>de</strong>n Zwischenschritt einer naturschutzfachlichen Bewertung<br />

gelöst. Zum Einsatz kommt ein speziell auf die Verhältnisse <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Homburg</strong> abgestimmtes Punktbewertungsverfahren, welches auch<br />

Grundlage für das kommunale Öko-Konto <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> ist.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichkonzeptes ist die überschlägige Ermittlung<br />

<strong>de</strong>s Ausgleichsbedarfs für die im Flächennutzungsplan<br />

dargestellten, geplanten Wohnbauflächen, Gewerbeflächen und<br />

sonstigen Vorhaben, sowie die Darstellung geeigneter auf die<br />

naturschutzfachlichen Zielsetzungen <strong>de</strong>s Landschaftsplanes und <strong>de</strong>r<br />

Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />

abgestimmten Maßnahmen.<br />

Diese Maßnahmen und das sich daraus ergeben<strong>de</strong> "Aufwertungspotential"<br />

sind <strong>de</strong>n potenziellen Eingriffen gegenübergestellt. Die<br />

Bearbeitung erfolgt GIS gestützt, so dass je<strong>de</strong>r zeit abfragbar ist<br />

welchen Ausgleichsbedarf die Realisierung z.B. einer Wohnbaufläche<br />

erfor<strong>de</strong>rt und welche Ausgleichsmaßnahme das hierfür erfor<strong>de</strong>rliche<br />

"Ausgleichspotential" besitzt.<br />

Die Ausgleichsflächen <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes sollten als<br />

"Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />

von Bo<strong>de</strong>n, Natur und Landschaft" nach § 5 (2) Nr. 10 BauGB bei <strong>de</strong>r<br />

Fortschreibung <strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


5. Eingriffs - Ausgleichskonzept 116<br />

Eine Zuordnung bestimmter Ausgleichsflächen zu bestimmten<br />

Bauflächen erfolgte nicht, um das Konzept flexibel handhaben zu<br />

können. Ausschlaggebend für die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen<br />

ist in <strong>de</strong>r Regel die Grundstücksverfügbarkeit. Abhängig<br />

davon können durch das Eingriffs - Ausgleichskonzept z.B. mehrere<br />

kleine o<strong>de</strong>r eine große Maßnahme (in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />

Grundstücksverfügbarkeit bzw. Umsetzbarkeit) zum Ausgleich eines<br />

Eingriffs herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>s Eingriffs - Ausgleichskonzeptes sind Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsplanes und in <strong>de</strong>r Karte Eingriffs - Ausgleichskonzept<br />

dargestellt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 117<br />

6. LANDESPFLEGERISCHES ENTWICKLUNGSKONZEPT<br />

6.1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DAS STADTGEBIET<br />

Nach <strong>de</strong>r Erfassung und Bewertung <strong>de</strong>r natürlichen Gegebenheiten,<br />

<strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes sowie <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

und geplanten Nutzungen können die in <strong>de</strong>n Naturschutzgesetzen<br />

formulierten allgemeinen Ziele und Grundsätze von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege, entsprechend <strong>de</strong>n Gegebenheiten<br />

<strong>de</strong>s Stadtgebietes, konkretisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Im besie<strong>de</strong>lten Bereich sind Teile von Natur und Landschaft,<br />

auch begrünte Flächen und <strong>de</strong>ren Bestän<strong>de</strong>, in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maß zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln (BNatSchG § 2<br />

Abs. 2).<br />

Dies betrifft im beson<strong>de</strong>ren die im Abschnitt 4.1 genannten<br />

innerörtlichen Grün- und Freiflächen und die Siedlungsbiotope.<br />

Diese sind von Bebauung freizuhalten und zu naturnahen, siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

und biotopvernetzen<strong>de</strong>n Grünflächen und<br />

Grünzügen zu entwickeln.<br />

- Der Verbrauch <strong>de</strong>r sich erneuern<strong>de</strong>n Naturgüter ist so zu steuern,<br />

daß sie nachhaltig zur Verfügung stehen (BNatSchG § 2 Abs. 3).<br />

Daher sollten die Wasserrechte, die im Königsbruch, Closenbruch<br />

und im Höllengraben vergeben sind, kritisch überprüft und<br />

gegebenenfalls korrigiert wer<strong>de</strong>n. Zur Frage, ob die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Grundwasserentnahme Langzeitfolgen wie etwa Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Vegetation nach sich zieht, sollten entsprechen<strong>de</strong> wissenschaftliche<br />

Untersuchungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 118<br />

- Der Bo<strong>de</strong>n und seine natürliche Fruchtbarkeit ist zu erhalten<br />

(BNatSchG § 2 Abs. 4).<br />

Zur Erhaltung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns als nicht erneuer- o<strong>de</strong>r vermehrbares<br />

Naturgut muss in erster Linie <strong>de</strong>r Landschaftsverbrauch verringert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies ist durch sparsame Baulandausweisungen<br />

und verdichtete Bauweisen möglich. Zusätzlich besteht ein<br />

relativ hohes Potential zur Revitalisierung von Bö<strong>de</strong>n durch<br />

Flächenentsiegelungen im privaten und industriellen Bereich.<br />

Zur Vermeidung mechanischer Schädigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

(Verdichtung, Erosion) sollen in <strong>de</strong>r Landwirtschaft bo<strong>de</strong>nschonen<strong>de</strong><br />

Wirtschaftsweisen, vor allem in <strong>de</strong>n potentiell erosionsund<br />

überschwemmungsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen, angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r stofflichen Belastung ist durch<br />

lokale Maßnahmen (Sanierung von Altlasten, Verringerung<br />

lokaler Emissionen) nur in vergleichsweise geringem Umfang<br />

möglich.<br />

- Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die Gewinnung<br />

von Bo<strong>de</strong>nschätzen sind durch Rekultivierung o<strong>de</strong>r naturnahe<br />

Gestaltung auszugleichen (BNatSchG § 2 Abs. 5).<br />

- Wasserflächen sind zu erhalten und zu vermehren. Gewässer<br />

sind vor Verunreinigungen zu schützen, ihre natürliche Selbstreinigungskraft<br />

ist zu erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rherzustellen. Der rein<br />

technische Ausbau von Gewässern ist zu vermei<strong>de</strong>n<br />

(BNatSchG § 2 Abs. 6).<br />

Entsprechend dieser Zielsetzung ist die Renaturierung <strong>de</strong>s<br />

Erbaches nach <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>s Parallelsammlers anzustreben.<br />

Die teilweise ausgebauten, bzw. durch Steinschüttungen<br />

gesicherten Fließgewässer wie Blies, Lambsbach und Schwarzbach<br />

sollten <strong>de</strong>r sogenannten "passiven Renaturierung" überlassen<br />

wer<strong>de</strong>n. Naturnahe Bäche und Weiher wie z.B. <strong>de</strong>r Felsbach,<br />

<strong>de</strong>r Feilbach, <strong>de</strong>r Möhlwoog und <strong>de</strong>r Spickelweiher sollten<br />

weitgehend sich selbst überlassen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Klimas, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s örtlichen<br />

Klimas, sind zu vermei<strong>de</strong>n (BNatSchG. § 2 Abs. 8).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 119<br />

Daher müssen klimatische Ausgleichsflächen (Wäl<strong>de</strong>r, große<br />

Offenlandbereiche) und Kaltluftbahnen insbeson<strong>de</strong>re im Siedlungsbereich<br />

freigehalten wer<strong>de</strong>n. Klimatisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>, freizuhalten<strong>de</strong><br />

Flächen sind die Erbachaue südlich und nördlich <strong>de</strong>s<br />

Stadtkerns, das Closen- und Königsbruch und das Bee<strong>de</strong>r<br />

Bruch.<br />

- Die Vegetation ist im Rahmen einer ordnungsgemäßen Nutzung<br />

zu sichern, dies gilt hauptsächlich für Wald, sonstige geschlossene<br />

Vegetations<strong>de</strong>cken und die Ufervegetation (BNatSchG § 2<br />

Abs. 9).<br />

Demnach sind die großen zusammenhängen<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Stadtgebietes zu erhalten. Siedlungserweiterungen und Straßenbau<br />

dürfen nicht dazu führen, daß die Waldflächen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Naturraum <strong>Homburg</strong>er Becken nördlich von<br />

<strong>Homburg</strong> (Erbach-Reiskirchen), weiter zerschnitten wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

Ausbau <strong>de</strong>r ehemaligen Bahnlinie nach Waldmohr als Autobahnzubringer<br />

o<strong>de</strong>r eine Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Industriegebietes Ost<br />

nach Nor<strong>de</strong>n sollten daher unterbleiben.<br />

- Die wildleben<strong>de</strong>n Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften<br />

sind in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen<br />

Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensstätten und Lebensräume<br />

(Biotope) sowie ihre sonstigen Lebensbedingungen sind zu<br />

schützen, zu pflegen, zu entwickeln und wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />

(BNatSchG § 2 Abs. 10).<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 120<br />

Zur Realisierung dieses Grundsatzes sind eine Reihe von Unterzielen<br />

und Maßnahmen notwendig:<br />

- die Erhaltung <strong>de</strong>r vergleichsweisen extensiven Landwirtschaft<br />

in Kirrberg und nordwestlich Jägersburg<br />

- die Aufstellung eines Entwicklungskonzeptes für die Bliesaue,<br />

das <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>s Naturschutzes<br />

Rechnung trägt<br />

- die Sicherung <strong>de</strong>s Zollbahnhofgelän<strong>de</strong>s mit seiner artenreichen<br />

seltenen Flora und Fauna<br />

- die flächenhafte Umsetzung <strong>de</strong>r naturnahen Waldwirtschaft<br />

und Erhalt naturnaher Altholzbestän<strong>de</strong><br />

- die Aufstellung und Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsplänen<br />

für die Naturschutzgebiete <strong>de</strong>s Stadtgebietes<br />

- die Aufstellung eines Entwicklungskonzeptes für <strong>de</strong>n Landschaftskomplex<br />

Jägersburger Moor, Lin<strong>de</strong>nweiher Tal,<br />

Lin<strong>de</strong>nweiher Wald und das Königsbruch<br />

- Die Sicherung, Pflege und Entwicklung naturraumtypischer<br />

und repräsentativer Biotoptypen (vgl. "Zielsetzungen für Naturschutz<br />

und Landschaftspflege")<br />

- Für Nah- und Ferienerholung und sonstige Freizeitgestaltung<br />

sind in ausreichen<strong>de</strong>m Maße geeignete Flächen zu erschließen,<br />

zweckentsprechend zu gestalten und zu erhalten (BNatSchG<br />

§ 2 Abs. 11).<br />

Die Stadt <strong>Homburg</strong> verfügt durch die zahlreichen Spiel- und<br />

Sportanlagen sowie die umgeben<strong>de</strong> Landschaft - insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Saarbrücken-Kirkeler-Wald, die Bliesaue und das Naherholungsgebiet<br />

Jägersburg) über ein relativ gutes Erholungs- und<br />

Freizeitangebot. Lediglich die sehr dicht besie<strong>de</strong>lten Stadtteile<br />

Erbach-Reiskirchen und <strong>Homburg</strong> Mitte sind mit leicht erreichbaren,<br />

naturnahen Freiflächen weniger gut ausgestattet. Aus<br />

diesem Grund sind die Erbachaue im Süd- und Nordteil sowie<br />

<strong>de</strong>r Schloßberg zu erhalten und entsprechend zu entwickeln.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 121<br />

- Der Zugang zu Landschaftsteilen, die sich nach ihrer Beschaffenheit<br />

für die Erholung <strong>de</strong>r Bevölkerung beson<strong>de</strong>rs eignen, ist<br />

zu erleichtern (BNatSchG § 2 Abs. 12).<br />

Probleme ergeben sich auch hier in <strong>de</strong>n Stadtteilen Erbach-<br />

Reiskirchen und <strong>Homburg</strong>-Mitte. Die Bun<strong>de</strong>sstraße 423, die<br />

Autobahn 6, die Umgehung Erbach und die Landstraße 1.0.119<br />

behin<strong>de</strong>rn in diesen Stadtteilen <strong>de</strong>n Zugang zur freien<br />

Landschaft. Daher muss <strong>de</strong>r Zugang zu <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Erbachaue und Schloßberg unbedingt erhalten und ausgebaut<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von beson<strong>de</strong>rs<br />

charakteristischer Eigenart sind zu erhalten. Dies gilt auch<br />

für die Umgebung geschützter o<strong>de</strong>r schützenswerter Kultur-,<br />

Bau- und Bo<strong>de</strong><strong>de</strong>nkmäler (BNatSchG § 2 Abs. 13).<br />

Eine laufend aktualisierte Liste <strong>de</strong>r Bau<strong>de</strong>nkmäler wird beim<br />

Staatlichen Konservatoramt und <strong>de</strong>r Unteren Denkmalschutzbehör<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong> geführt.<br />

Erhaltenswerte Kulturlandschaftsteile sind im Stadtgebiet vor<br />

allem die extensiv genutzten o<strong>de</strong>r gepflegten Son<strong>de</strong>rstandorte<br />

wie z.B. die Kalkhalbtrockenrasen bei Kirrberg, die Pfeifengraswiesen<br />

im Königsbruch und die extensiven Feucht- und Nasswiesen<br />

im Lambsbachtal und <strong>de</strong>r Bliesaue.<br />

Die be<strong>de</strong>utendsten Kultur<strong>de</strong>nkmäler, <strong>de</strong>ren Umfeld von Störungen,<br />

Bebauungen etc. freizuhalten sind, sind das Römermuseum<br />

mit angrenzen<strong>de</strong>m Grabungsschutzgebiet und die<br />

Ruinen von Schloß Karlsberg ferner die Ruinen auf <strong>de</strong>m<br />

Schloßberg, sowie die Klosterruinen und Schloß Gutenbrunnen<br />

bei Wörschweiler.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 122<br />

6.2 ENTWICKLUNGSZIELE DER DATEN ZUM ARTEN- UND<br />

BIOTOPSCHUTZ IM SAARLAND<br />

Die Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland (ABSP)<br />

stellen das fachliche Rahmenprogramm für <strong>de</strong>n biotischen<br />

Ressourcenschutz im Saarland dar. Sie liefern Daten,<br />

Bewertungen und Zielsetzungen für das ganze Land und sind<br />

Arbeitsgrundlage <strong>de</strong>r Naturschutzbehör<strong>de</strong>n.<br />

Das ABSP ist Grundlage für die Ausweisung von Schutzgebieten<br />

und soll als Leitlinie für die zielgerichtete Umsetzung <strong>de</strong>r Eingriffs-<br />

Ausgleichsregelung sowie <strong>de</strong>n effizienten Einsatz von För<strong>de</strong>rmitteln<br />

im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege dienen<br />

Die Zielsetzungen <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und Biotopschutz im<br />

Saarland sind in die Landschaftspläne zu übernehmen und ggf.<br />

weiter zu differenzieren und zu <strong>de</strong>taillieren.<br />

Die Leitbil<strong>de</strong>r und Entwicklungsziele <strong>de</strong>s ABSP sind zunächst<br />

Naturraum bezogen entwickelt.<br />

Für das Stadtgebiet gelten folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />

Naturraum "St. Ingberter Senke"<br />

• Extensivierung (Reduzierung <strong>de</strong>r Düngung, Reduzierung <strong>de</strong>r<br />

Schnitthäufigkeit, zeitliche Rückverlegung <strong>de</strong>r Mahd) <strong>de</strong>r<br />

gesamten Grünland-Nutzung in <strong>de</strong>r Bliesaue,<br />

• Schutz durch Flächenversicherung (ggf. Ausweisung als NSG)<br />

<strong>de</strong>r gesamten Bliesaue zwischen Einöd und Webenheim;<br />

Erarbeitung eines speziellen Nutzungskonzeptes zur<br />

Einführung einer extensiven Grünlandnutzung.<br />

Naturraum "<strong>Homburg</strong>er Becken"<br />

• Schutz durch Flächensicherung (Ausweisung als GLB) aller<br />

Sandfel<strong>de</strong>r und Binnendünen im Naturraum (z.B. die<br />

Sandrasen mit Kiefernriegel nordöstlich Bruchhof, die<br />

Binnendüne bei <strong>Homburg</strong> usw.),<br />

• Pflege- und Entwicklungsplan für <strong>de</strong>n alten "Zollbahnhof" bei<br />

<strong>Homburg</strong>,<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 123<br />

• Maßnahmenkonzept zum Erhalt <strong>de</strong>s NSG "Jägersburger Moor"<br />

u.a. durch eine län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Regelung zur Trinkwasserför<strong>de</strong>rung;<br />

ökosystemare Inventur <strong>de</strong>r gleichnamigen Naturwaldzelle<br />

"Jägersburger Moor",<br />

• Ausweisung <strong>de</strong>s "Königsbruch" incl. <strong>de</strong>r nordöstlich an das<br />

Königsbruch anschließen<strong>de</strong>n Fläche zwischen Landstraße,<br />

Lan<strong>de</strong>sgrenze und Eisenbahn (= Zwischenmoorsenke mit<br />

großen Bestän<strong>de</strong>n an Wollgras Eriophorum angustifolium); auf<br />

diese Weise kann ein län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>r Biotopverbund<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die auf rheinland-pfälzischer Seite<br />

gelegenen Flächen sind bereits als NSG geschützt,<br />

• Erstellen eines Konzeptes für eine insgesamt umweltschonen<strong>de</strong><br />

Trinkwasserför<strong>de</strong>rung im gesamten Naturraum.<br />

Naturraum "Saarbrücken-Kirkeler Wald"<br />

Wertbestimmend ist die Unzerschnittenheit <strong>de</strong>s Naturraumes, <strong>de</strong>r<br />

als geschlossener Waldbestand von Saarbrücken über St. Ingbert<br />

bis nach <strong>Homburg</strong> reicht. Primäres Ziel ist es, <strong>de</strong>n geschlossenen<br />

Waldbestand in seiner Gesamtheit zu erhalten. Dies wird durch die<br />

naturnahe Waldwirtschaft (die u.a. Kahlschläge verbietet) gewährleistet.<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Naturraum charakteristischen Buntsandsteinformationen,<br />

liegt ein thematischer Schwerpunkt auf <strong>de</strong>m<br />

Erhalt bzw. Pflege <strong>de</strong>r Buntsandsteinfelsen incl. <strong>de</strong>r dort leben<strong>de</strong>n<br />

Pflanzengesellschaften (in <strong>de</strong>r Regel Moose).<br />

Neben <strong>de</strong>n naturraumbezogenen Entwicklungszielen wur<strong>de</strong> ein<br />

sogenanntes Zielartenkonzept entwickelt.<br />

Gelingt es, die "gewünschten" Zielarten durch Maßnahmen <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzes auf die jeweilige Fläche "zu bringen", ist ein großer<br />

Schritt im Hinblick auf eine erfolgreiche Umsetzung <strong>de</strong>s ABSP<br />

getan.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 124<br />

Die Daten zum Arten- und Biotopschutz im Saarland favorisieren<br />

als mittelfristiges Ziel eine großflächige Extensivierung <strong>de</strong>r<br />

Grünlandnutzung, insbeson<strong>de</strong>re zwischen Limbach und<br />

Webenheim. Als Monitor, d.h. als Kontrollparameter zum Erreichen<br />

dieses Zieles, kann <strong>de</strong>r Weißstorch gelten. Gelingt es, <strong>de</strong>n<br />

Weißstorch auf Dauer wie<strong>de</strong>r als Brutvogel im Gebiet zu etablieren,<br />

ist diese Zielsetzung <strong>de</strong>r Daten zum Arten- und Biotopschutz im<br />

Saarland, auch im Hinblick auf die För<strong>de</strong>rung und Entwicklung<br />

hochsensibeler Arten, erfolgreich umgesetzt.<br />

Chancen für eine Wie<strong>de</strong>reinbürgerung <strong>de</strong>s Weißstorches sind<br />

durchaus gegeben; vorausgesetzt die Rahmenparameter<br />

(Extensive Grünlandnutzung, Nass- und Feuchtwiesen) treffen zu.<br />

Neben <strong>de</strong>m Weißstorch wird <strong>de</strong>r Moorfrosch als Zielart<br />

herausgestellt.<br />

Der Moorfrosch ist Zielart für die Entwicklung <strong>de</strong>r Feuchtgebiete im<br />

oberen Lambsbachtal, im Königsbruch und im Closenbruch.<br />

Weitere Zielarten sind Wiesenbrüter im Königsbruch.<br />

Weiterhin hat das ABSP Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Biotopverbun<strong>de</strong>s entwickelt.<br />

Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Biotopverbun<strong>de</strong>s sind für folgen<strong>de</strong><br />

Biotopkomplexe vorgesehen:<br />

Entwicklung naturraumtypischer, standortgerechter Wäl<strong>de</strong>r<br />

Die Entwicklung naturraumtypischer, standortgerechter Wäl<strong>de</strong>r ist<br />

insbeson<strong>de</strong>re für die Wäl<strong>de</strong>r im <strong>Homburg</strong>er Raum und <strong>de</strong>n großen<br />

Teil <strong>de</strong>s Saarbrücken-Kirkeler Wal<strong>de</strong>s vorgesehen. Während es im<br />

Saarbrücken-Kirkeler Wald insbeson<strong>de</strong>re auf die Entwicklung<br />

naturraumtypischer, bo<strong>de</strong>nsaurer Buchwäl<strong>de</strong>r mit natürlichen Buntsandsteinfelsformationen<br />

ankommt, ist im <strong>Homburg</strong>er Raum (und<br />

hier insbeson<strong>de</strong>re im Forstrevier Jägersburg) die Entwicklung<br />

naturraumtypischer Buchen-Stieleichenwäl<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r gar<br />

Moorbirken-Bruchwäl<strong>de</strong>r möglich.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 125<br />

Entwicklung und Optimierung von naturnahen Fließgewässern<br />

mit ihren Auenbereichen<br />

Diese Maßnahme beinhaltet die Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher<br />

Bachläufe und bezieht sich auf Bachabschnitte sowohl in <strong>de</strong>r<br />

offenen Landschaft (z.B. Erbach, Feilbach usw.) als auch im<br />

besie<strong>de</strong>lten Bereich.<br />

Strukturanreicherung in Agrarlandschaften<br />

Der Saar-Pfalz-Kreis stellt einen insgesamt vielfältig strukturierten<br />

Landschaftsausschnitt dar. Dies stellt die große Anzahl schutzwürdiger<br />

Biotope unter Beweis.<br />

Allerdings gibt es auch im Saar-Pfalz-Kreis landwirtschaftlich<br />

intensiv genutzte, ausgeräumte Landschaften (Umgebung Einöd,<br />

Umgebung Jägersburg), die durch eine Strukturanreicherung<br />

(Schaffung von Korridoren) aufgewertet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Erhaltung intakter, reich strukturierter Kulturlandschaftsausschnitte<br />

Reste von kleinteiliger Wiesen- und Ackernutzung, Streuobstwiesen<br />

usw. weisen daraufhin, dass große Teile <strong>de</strong>r Landschaft<br />

früher an<strong>de</strong>rweitig genutzt waren. Diese Reste reich strukturierter<br />

Kulturlandschaftsausschnitte südlich von Kirrberg gilt es zu<br />

erhalten.<br />

Die Kernflächen <strong>de</strong>s ABSP mit <strong>de</strong>n jeweiligen Entwicklungszielen<br />

und Maßnahmen sind in <strong>de</strong>r Karte "ABSP" dargestellt.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 126<br />

6.3 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR TEILBEREICHE DES STADT-<br />

GEBIETES<br />

6.3.1 JÄGERSBURGER MOOR UND KÖNIGSBRUCH<br />

Das Jägersburger Moor und das Königsbruch wur<strong>de</strong>n 2004 als<br />

Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie sind außer<strong>de</strong>m als FFH-<br />

Gebiet gemel<strong>de</strong>t. Die <strong>de</strong>taillierten Pflege- und Entwicklungsziele<br />

sind von <strong>de</strong>r Obersten Natiurschutzbehör<strong>de</strong> im Rahmen eines<br />

Pflege- und Entwicklungsplanes festzulegen<br />

6.3.2 BLIESAUE<br />

Die Bliesaue besitzt als größte Auenlandschaft im Saarland eine<br />

herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Grundwasserschutz, die Grundwasserneubildung,<br />

<strong>de</strong>n Hochwasserschutz, die Erhaltung intakter<br />

Auenökosysteme sowie <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz.<br />

Vorrangiges Ziel für die Bliesaue ist die Freihaltung <strong>de</strong>s gesamten<br />

Talraumes von weiterer Bebauung und Zerschneidung. Der Talraum<br />

<strong>de</strong>r Blies steht für Siedlungserweiterungen und Umgehungsstraßen<br />

nicht zur Verfügung.<br />

Weitere, für die gesamte Aue gelten<strong>de</strong> Zielsetzungen sind:<br />

Die natürliche Auedynamik mit Hochwasser und Überflutungen<br />

<br />

muss wegen ihrer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />

(Versickerung, Rückhaltung) unbedingt erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Grünlandnutzung soll in <strong>de</strong>r gesamten Aue absolute Priorität<br />

<br />

haben.<br />

Die Auswirkungen <strong>de</strong>r Grundwasserentnahmen im Bliestal und<br />

<br />

bei Bee<strong>de</strong>n auf die Aue soll wissenschaftlich untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Grundwassernutzung muss sich am regenerierbaren Wasserdargebot<br />

orientieren und darf die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>r<br />

Aue nicht beeinträchtigen.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 127<br />

LEITBILD<br />

INTENSIVGRÜNLAND<br />

Die - bezogen auf <strong>de</strong>n Naturraum - vergleichsweise intensive Grünlandnutzung<br />

ist für die Erhaltung <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen für <strong>de</strong>n<br />

Großteil <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Aue wirtschaften<strong>de</strong>n Betriebe unverzichtbar. Die<br />

vollständige Extensivierung <strong>de</strong>r Grünlandnutzung ist daher ein <strong>de</strong>rzeit<br />

unrealistisches Fernziel, das erst nach einer generellen Trendwen<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Agrarpolitik erreichbar ist.<br />

Ein aus lan<strong>de</strong>spflegerischer Sicht vertretbarer und anzustreben<strong>de</strong>r<br />

Kompromiss zwischen <strong>de</strong>n teilweise differieren<strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft und <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Naturschutzes lässt sich etwa<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen formulieren:<br />

Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>r Flächen mit hoher betrieblicher<br />

<br />

Priorität und vergleichsweise hoher Nutzungsintensität für die<br />

Landwirtschaft<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Intensivgrünlän<strong>de</strong>r hin zu stabilen Wiesen, die<br />

<br />

einen kostenintensiven und unter Naturschutzaspekten nicht<br />

wünschenswerten Umbruch mit Neuansaat überflüssig machen.<br />

Dazu sind eine Reduzierung <strong>de</strong>r Düngung und die Pflege artenreicher<br />

Wiesen erfor<strong>de</strong>rlich (vgl. Thös, 1992).<br />

Soweit dies betriebswirtschaftlich möglich ist, sollte ein "Mahd-<br />

<br />

Management" angestrebt wer<strong>de</strong>n, das eine räumlich und zeitlich<br />

differenzierte Mahd <strong>de</strong>r Aue regelt, so dass für Flora und Fauna<br />

verschie<strong>de</strong>ne Wiesenstadien und Rückzugsmöglichkeiten bestehen.<br />

Optimal wäre eine Überwachung und Kontrolle <strong>de</strong>s<br />

Wiesenbrüterbestan<strong>de</strong>s durch ehrenamtlichen o<strong>de</strong>r Verbandsnaturschutz,<br />

ornithologische Beobachtung u.a. und eine Schonung<br />

von Brutgebieten durch Verlegung von Mahdterminen auf<br />

einen späteren Zeitpunkt.<br />

Entwicklung von Ausgleichsbiotopen (vgl. Kaule) in <strong>de</strong>n Intensivgebieten;<br />

dazu zählen u.a. Gräben mit Ufersäumen, Uferrand-<br />

<br />

streifen an <strong>de</strong>r Blies, Einzelbäume wie z.B. Kopfwei<strong>de</strong>n<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 128<br />

Einzelbetriebliche Beratung und Prüfung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />

Betriebe im Hinblick auf ihr Extensivierungspotential, damit<br />

<br />

die genannten Maßnahmen und evtl. möglichen Grünlan<strong>de</strong>xtensivierungen<br />

in <strong>de</strong>n Betrieb integriert und Zuschüsse und<br />

Extensivierungsprogramme optimal ausgenutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

LEITBILD<br />

EXTENSIVGRÜNLAND<br />

Eine weitere Nivellierung <strong>de</strong>r Grünlän<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bliesaue soll unterbleiben.<br />

Die kleinflächig noch vorhan<strong>de</strong>nen artenreichen o<strong>de</strong>r<br />

feuchten Wiesen sollen erhalten und in ihrer <strong>de</strong>rzeitigen Bewirtschaftung<br />

fortgeführt wer<strong>de</strong>n. Bei extensiver Bewirtschaftung dieser<br />

Flächen sollte geprüft wer<strong>de</strong>n, ob die entsprechen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rprogramme<br />

ausgenutzt wer<strong>de</strong>n. Die Nutzung soll in diesen Bereichen<br />

erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; das Brachfallen dieser wenigen<br />

Flächen ist aus Naturschutzsicht nicht wünschenswert.<br />

LEITBILD NATURNAHE<br />

FLIESSGEWÄSSER<br />

Die natürliche Fließgewässerdynamik <strong>de</strong>r Blies sollte zugelassen<br />

wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet, daß natürliche Umgestaltungsprozesse <strong>de</strong>r<br />

Ufer und <strong>de</strong>r Sohle wie z.B. Erosion, Sedimentation, Uferabbrüche,<br />

Auflandungen usw. akzeptiert wer<strong>de</strong>n sollten. Die bestehen<strong>de</strong><br />

Ufersicherung durch Steinschüttungen soll nicht mehr erneuert<br />

o<strong>de</strong>r unterhalten wer<strong>de</strong>n. Durch diese sogenannte passive<br />

Renaturierung ist langfristig die Entwicklung naturnaher Ufer zu<br />

erwarten. Bei größeren Uferabbrüchen müssen evtl. geschädigte<br />

Landwirte entschädigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gräben in <strong>de</strong>r Bliesaue wie Höllengraben, Gerhardsgraben<br />

usw. sollen renaturiert wer<strong>de</strong>n. Dazu sind die Betonhalbschalen zu<br />

entfernen und Uferrandstreifen zu entwickeln. Der Ufergehölzsaum<br />

<strong>de</strong>r Blies soll ergänzt wer<strong>de</strong>n, wobei bevorzugt Steckhölzer aus <strong>de</strong>r<br />

unmittelbaren Umgebung verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 129<br />

6.3.3 ERBACHAUE<br />

Die Erbachaue durchzieht fast das gesamte Stadtgebiet. Sie ist für<br />

die Biotopvernetzung und als siedlungsnahe Freifläche für die Erholungsnutzung<br />

<strong>de</strong>r dichtbesie<strong>de</strong>lten Stadtteile Erbach-Reiskirchen<br />

und <strong>Homburg</strong>-Mitte von großer Be<strong>de</strong>utung. Da <strong>de</strong>r Erbach in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit als Abwassersammler diente und zum Schutz <strong>de</strong>s<br />

Grundwassers mit Betonhalbschalen naturfern ausgebaut wur<strong>de</strong>,<br />

sind Biotop- und Erholungsfunktion stark beeinträchtigt. Da jedoch<br />

Teile <strong>de</strong>r Aue noch nicht überbaut sind, ergeben sich für diese Bereiche<br />

gute Entwicklungsmöglichkeiten (Arbeitsgemeinschaft für<br />

Ökologie, 1989).<br />

Für <strong>de</strong>n gesamten Erbach gelten folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />

Der gesamte potentielle Auenbereich muss von Bebauung und<br />

<br />

Zerschneidung frei bleiben.<br />

Die naturfern ausgebauten Bachabschnitte sollen renaturiert<br />

<br />

wer<strong>de</strong>n; dazu müssen die Betonhalbschalen entfernt und die<br />

Bachquerschnitte naturraumtypisch ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die<br />

natürliche Gewässerdynamik soll nach <strong>de</strong>r Renaturierung<br />

zugelassen, natürliche Uferabbrüche, Anlandungen, Erosionsund<br />

Sedimentationsvorgänge toleriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Entlang <strong>de</strong>s Erbaches sollen 10 m breite Uferrandstreifen mit<br />

<br />

Auwald-Initialpflanzungen, Sukzessionsflächen o<strong>de</strong>r extensiver<br />

Grünlandnutzung entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Bachufer sollen mit Ufergehölzen, bevorzugt Erlen und<br />

<br />

Wei<strong>de</strong>n, bepflanzt wer<strong>de</strong>n. Dabei sollen Pflanzen und Stecklinge<br />

in <strong>de</strong>r näheren Umgebung gewonnen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Bepflanzung<br />

sollen sich sonnige und schattige Bachabschnitte abwechseln.<br />

Die Bepflanzung kann im Bereich <strong>de</strong>r durchgängig zu<br />

entwickeln<strong>de</strong>n Uferrandstreifen erfolgen.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 130<br />

Im gesamten Einzugsbereich soll eine Schmutz- und Oberflächenwasserentflechtung<br />

stattfin<strong>de</strong>n. Das Oberflächenwasser<br />

<br />

soll nach einer Vorklärung <strong>de</strong>r Erbachaue zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Zielsetzung soll vorrangig bei <strong>de</strong>r Erweiterung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Neuausweisung von Baugebieten am Rand <strong>de</strong>r Erbachaue<br />

Beachtung fin<strong>de</strong>n. Dadurch wird ein Beitrag zur<br />

Wasserrückhaltung, zur Verbesserung <strong>de</strong>s Ökosystems<br />

Erbachaue und zur Entlastung <strong>de</strong>r Kläranlage geleistet.<br />

Für einzelne Teilbereiche <strong>de</strong>r Erbachaue sind folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen<br />

anzustreben:<br />

OBERLAUF VON<br />

ALTENBREITEN-<br />

FELDERHOF BIS<br />

JÄGERSBURG<br />

Im Oberlauf <strong>de</strong>s Erbaches sind mehrere Fischteiche angelegt wor<strong>de</strong>n,<br />

die sich negativ auf <strong>de</strong>n Wasserhaushalt auswirken. Die<br />

Fischteiche sollten aufgegeben o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Nebenschluss verlegt<br />

wer<strong>de</strong>n, wobei min<strong>de</strong>stens 60 % <strong>de</strong>r Gesamtwassermenge im<br />

Erbach verbleiben sollen. Die Grünlandnutzung im Uferbereich <strong>de</strong>s<br />

Erbaches und <strong>de</strong>s Ebersbaches sollte erhalten wer<strong>de</strong>n. Zum<br />

Schutz <strong>de</strong>r Bachufer soll ein 5 m breiter Uferstreifen ausgezäunt<br />

und nicht bewei<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Grünlandnutzung entlang <strong>de</strong>s<br />

Ebersbaches sollte zur Verringerung <strong>de</strong>r Erosionsgefährdung und<br />

zur Verringerung <strong>de</strong>s Nährstoffeintrags in <strong>de</strong>n Bach auf die<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Hangbereiche ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 131<br />

JÄGERSBURGER<br />

WEIHER<br />

Die Jägersburger Weiherkette trägt durch die hohe Verdunstung<br />

<strong>de</strong>r großen Weiher zur kritischen Wassersituation <strong>de</strong>s Erbaches im<br />

Südteil bei. Eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche ist wünschenswert,<br />

aber angesichts <strong>de</strong>r mittlerweile etablierten Freizeitnutzungen<br />

nicht ohne erhebliche Konflikte möglich. Lediglich <strong>de</strong>r Möhlwoog<br />

wird <strong>de</strong>rzeit nicht zur Erholung genutzt, so daß hier eine Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Wasserfläche am einfachsten möglich ist. Da <strong>de</strong>r Möhlwoog<br />

jedoch relativ naturnah ausgebil<strong>de</strong>t ist und ökologisch hochwertige<br />

Flachwasser- und Verlandungszonen aufweist, ergeben<br />

sich Zielkonflikte zwischen Naturschutz und Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Wasserhaushaltes. Als anzustreben<strong>de</strong>r Kompromiss wird eine<br />

Verkleinerung <strong>de</strong>r Wasserfläche (Ablassen) und eine Sukzessionsüberlassung<br />

<strong>de</strong>s Weihers vorgeschlagen. Durch die Sukzessionsüberlassung<br />

und <strong>de</strong>n Verzicht auf Unterhaltungsmaßnahmen wird<br />

<strong>de</strong>r Weiher langfristig verlan<strong>de</strong>n, so dass sich die Wasserfläche<br />

weiter reduziert, ohne dass sich die Biotopfunktion schlagartig<br />

verän<strong>de</strong>rt.<br />

Langfristig soll jedoch auf für das Naherholungsgebiet "Jägersburger<br />

Weiher" eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Maßnahmen vorgeschlagen:<br />

Der Wasserzu- bzw. -abfluss <strong>de</strong>s Brückweihers und <strong>de</strong>s Schloßweihers<br />

soll so geregelt wer<strong>de</strong>n, dass min<strong>de</strong>stens 60 % <strong>de</strong>r<br />

<br />

Wassermenge im Erbach verbleiben. Durch wasserwirtschaftliche<br />

Berechnungen soll überprüft wer<strong>de</strong>n, ob die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Größe <strong>de</strong>r Weiher unter diesen Bedingungen beibehalten<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Ist dies nicht <strong>de</strong>r Fall, sollen die Weiher verkleinert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die zwischen Schloß- und Brückweiher liegen<strong>de</strong>n kleinen Teiche<br />

<br />

sollten abgelassen und <strong>de</strong>r Erbach in diesem Bereich als Wiesenbach<br />

mit naturnahen Erholungsmöglichkeiten neu gestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 132<br />

REISKIRCHER MÜHLE<br />

Zwischen Möhlwoog und Reiskirchen wird die Aue landwirtschaftlich<br />

genutzt. Neben erhaltenswerten Feuchtwiesen sind Wei<strong>de</strong>n<br />

und, in geringem Umfang, Äcker anzutreffen, die bis an das Bachufer<br />

heranreichen. In diesem Abschnitt soll ein min<strong>de</strong>stens 5 m<br />

breiter Uferstreifen von <strong>de</strong>r Beweidung ausgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

(Auszäunung).<br />

Die Ackernutzung im unmittelbaren Uferbereich muss aufgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. Wünschenswert wäre eine vollständige Umwandlung <strong>de</strong>r<br />

Ackerflächen in Grünland. Generell soll die landwirtschaftliche Nutzung<br />

in diesem Bereich zur Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Erbachaue<br />

erhalten bleiben.<br />

REISKIRCHEN-<br />

ERBACH<br />

Für <strong>de</strong>n Bachabschnitt zwischen <strong>de</strong>r A 6 und <strong>de</strong>r Robert-Bosch-<br />

Straße sowie für die Schmalaugräben gelten grundsätzlich die gleichen<br />

Zielsetzungen wie für <strong>de</strong>n vorangegangenen Abschnitt. Die<br />

noch genutzten feuchten und wechselfeuchten Wiesen sollten<br />

weiterbewirtschaftet, die Bachufer von <strong>de</strong>r Beweidung ausgenommen<br />

und Äcker in Grünland umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Da dieser Teil<br />

<strong>de</strong>s Erbaches neben seiner Biotopfunktion eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

als Freiraum für die siedlungsnahe Erholung besitzt, muss <strong>de</strong>r<br />

Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines unbeeinträchtigten Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

beson<strong>de</strong>rs Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n. Daher ist in<br />

diesem Bereich folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />

Die mit Wiesen, Obstbäumen und Gärten ansprechen<strong>de</strong> Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s südwestlichen Siedlungsran<strong>de</strong>s von Erbach-Reiskirchen<br />

<br />

muss erhalten und weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Auenbereich sollte durch glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> und beleben<strong>de</strong> Landschaftselemente<br />

ästhetisch aufgewertet wer<strong>de</strong>n. Dazu können<br />

<br />

die Pflanzung von Ufergehölzen, Kopfwei<strong>de</strong>n, markanten Einzelbäumen,<br />

die Erhaltung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Feuchtbrachen und<br />

die Entwicklung blütenreicher, landwirtschaftlich genutzter Wiesen<br />

beitragen. Unter <strong>de</strong>m Erholungs- und Freiraumaspekt übernimmt<br />

die Landwirtschaft in diesem Bereich eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Sozialfunktion durch Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 133<br />

GEWERBEGEBIET<br />

ROHRWIESEN BIS ZUM<br />

NATURSCHUTZGEBIET<br />

CLOSENBRUCH<br />

Im Gewerbegebiet Rohrwiesen sind die Möglichkeiten zur Renaturierung<br />

begrenzt, da die Bachaue auf einen sehr schmalen Bereich<br />

eingeschränkt ist. In diesem Abschnitt soll lediglich die Verbauung<br />

mit Betonhalbschalen entfernt und die verbleiben<strong>de</strong>n Uferrandstreifen<br />

mit Gehölzen bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />

NATURSCHUTZGEBIET<br />

CLOSENBRUCH<br />

Im Naturschutzgebiet durchfließt <strong>de</strong>r Erbach Brachflächen sowie<br />

südlich <strong>de</strong>s Schwimmba<strong>de</strong>s ein Bachröhricht. In diesem Bereich<br />

sollen lediglich die Betonhalbschalen entfernt und <strong>de</strong>r Erbach sich<br />

selbst überlassen wer<strong>de</strong>n.<br />

STADTPARK<br />

Im Stadtpark sollen ebenfalls die Betonhalbschalen entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Verlegung und Mäan<strong>de</strong>rbildung, wie sie aus gestalterischen<br />

Grün<strong>de</strong>n hier vielleicht wünschenswert wären, ist wegen <strong>de</strong>s<br />

sehr geringen Gefälles kaum möglich. Die Hochstau<strong>de</strong>n, Röhrrichtund<br />

Schilfflächen südöstlich <strong>de</strong>s Erbaches sollen als natürlicher<br />

Bestandteil in <strong>de</strong>n Stadtpark integriert wer<strong>de</strong>n. Der Bachlauf sollte<br />

nach Entfernen <strong>de</strong>r Verbauung in seinem gera<strong>de</strong>n Verlauf belassen<br />

und mit Erlen und Wei<strong>de</strong>n bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />

INNENSTADT<br />

In <strong>de</strong>r Innenstadt wur<strong>de</strong> im Zuge <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />

und <strong>de</strong>s Erbachgewölbes eine Freilegung <strong>de</strong>s Erbaches diskutiert.<br />

Da <strong>de</strong>r Straßenraum in <strong>de</strong>r Talstraße jedoch begrenzt ist und<br />

die Erbachaue in diesem Bereich bis zu 4 m hoch überschüttet und<br />

bebaut ist, wur<strong>de</strong> dieses Vorhaben wie<strong>de</strong>r aufgegeben. Die innerstädtische<br />

Verrohrung bleibt auf einer Länge von 2 km bestehen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 134<br />

SÜDLICHE ERBACHAUE<br />

VOM FORUM BIS ZUR<br />

MÜNDUNG IN DIE BLIES<br />

Im Abschnitt südlich <strong>de</strong>s Forums sehen die landschaftspflegerischen<br />

Zielsetzungen die umfangreichsten baulichen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

vor. Neben einer Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen und einer<br />

Neuprofilierung <strong>de</strong>s Bachquerschnittes sollte eine Initialpflanzung<br />

erfolgen sowie einige Störelemente eingebracht wer<strong>de</strong>n, so dass<br />

eine passive Renaturierung eingeleitet wird.<br />

Die wertvollen Feuchtbrachen an <strong>de</strong>r neuen Industriestraße und<br />

südwestlich <strong>de</strong>s E-Werkes müssen als Lebensraum seltener Arten<br />

und für diese als Ausgangspunkte zur Wie<strong>de</strong>rbesiedlung <strong>de</strong>r renaturierten<br />

Erbachaue südlich <strong>de</strong>r Stadtmitte erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die vorhan<strong>de</strong>nen Wiesen sollen erhalten, Ackerflächen im potentiellen<br />

Auenbereich in Grünland umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 135<br />

6.4 HANDLUNGSBEZOGENE ENTWICKLUNGSZIELE<br />

Die allgemeinen Entwicklungsziele wer<strong>de</strong>n nachfolgend handlungsbezogen<br />

konkretisiert und <strong>de</strong>n jeweils betroffenen Nutzungen zugeordnet.<br />

Diese handlungsbezogenen Ziele ergeben sich aus <strong>de</strong>m<br />

Landschaftsprogramm <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s nach § 7 SNG. Dabei sind<br />

nur solche Zielsetzungen berücksichtigt, die auf das Stadtgebiet<br />

zutreffen und im Rahmen <strong>de</strong>s Landschafts- bzw. Flächennutzungsplanes<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n können. Detailliertere Zielsetzungen bleiben<br />

unberücksichtigt. Sie sollten auf <strong>de</strong>r Stufe <strong>de</strong>r verbindlichen Bauleitplanung<br />

in Grünordnungs- und Bebauungsplänen eingearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

6.4.1 ZIELE FÜR DIE SIEDLUNGSENTWICKLUNG<br />

- Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, die Nutzungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt sowie Vielfalt,<br />

Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft sind in ihrer<br />

siedlungstypischen Ausprägung zu schützen, zu pflegen und zu<br />

entwickeln.<br />

- Zum Schutz <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sollen Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen (Höfe,<br />

Garageneinfahrten, Stellplätze, Hausvorflächen ...) nicht versiegelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Vorhan<strong>de</strong>ne Versiegelungen sollten, soweit möglich,<br />

rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser als Brauchwasser soll<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Fließen<strong>de</strong> und stehen<strong>de</strong> Gewässer sollen im innerörtlichen Bereich<br />

vor Überbauung, Verrohrung o.ä. geschützt wer<strong>de</strong>n. Vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Beeinträchtigungen sollen behoben wer<strong>de</strong>n.<br />

- Im besie<strong>de</strong>lten Bereich sollen Freiflächen wie z.B. Parks,<br />

Gärten, Spielplätze, Grünflächen mit Kleingärten o<strong>de</strong>r Sportanlagen<br />

erhalten o<strong>de</strong>r gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 136<br />

- Bei allen Planungen von Bauflächen sollen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Freiflächen in ihrem Funktionsbezug einbezogen wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

soll durch <strong>de</strong>n Landschaftsplan und <strong>de</strong>n Grünordnungsplan<br />

zum Bebauungsplan erfolgen.<br />

- Soweit Freiflächen bepflanzt wer<strong>de</strong>n, soll sich die Bepflanzung<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Funktion <strong>de</strong>r Fläche und <strong>de</strong>m Siedlungscharakter<br />

anpassen. Dabei sollen bevorzugt heimische Pflanzen verwen<strong>de</strong>t<br />

und <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession Raum gegeben wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Pflegeaufwand soll möglichst gering sein.<br />

- Der Landschaftsverbrauch soll durch innerörtliche Aus<strong>de</strong>hnung<br />

<strong>de</strong>r Bausubstanz, verdichtete Bauweisen in Anlehnung an historische<br />

Bauweisen und -formen, Sanierung vorhan<strong>de</strong>ner Bausubstanz<br />

und Schließung von Baulücken verringert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Gewerbe- und Industriegebiete sollen, soweit möglich, durchgrünt<br />

und durch Grünflächen von Siedlungen getrennt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Bepflanzung sollen landschaftstypische, zweckentsprechen<strong>de</strong><br />

Arten verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

- Historisch gewachsene Ortsrän<strong>de</strong>r und orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong><br />

Siedlungsbereiche sollen erhalten und entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- Eingetretene Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Orts- o<strong>de</strong>r Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r sollen durch landschaftsgerechte Wie<strong>de</strong>rbzw.<br />

Neuherstellung ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Grundsätzlich sind exponierte Hänge, Horizontlinien bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Höhenzüge und Auen von Bebauung freizuhalten.<br />

- Zu Natur- und Wasserschutzgebieten, Gewässern und Waldrän<strong>de</strong>rn<br />

ist ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand einzuhalten.<br />

- Freiflächen und Grünzüge, die Siedlungsteile räumlich glie<strong>de</strong>rn,<br />

sollen möglichst in Verbindung mit <strong>de</strong>m Außenbereich stehen.<br />

- Fassa<strong>de</strong>n, Wand- und Dachbegrünungen sollten geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 137<br />

- Siedlungsspezifische Elemente wie Obstwiesen, Ru<strong>de</strong>ralflächen,<br />

Kirchtürme, Dachstühle, unverputzte Mauern, die spezialisierten<br />

Pflanzen und Tierarten als Lebensräume dienen, sind zu erhalten.<br />

- Der historisch gewachsene Charakter <strong>de</strong>r Siedlungen, tradierte<br />

Regeln und Erfahrungen bezüglich Gebäu<strong>de</strong>stellung, Proportionen,<br />

Materialien, Farben usw. sollen zur Bewahrung <strong>de</strong>s typischen<br />

Ortsbil<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Bauleitplanung sowie <strong>de</strong>r Dorferneuerung<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Zur Erhaltung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, <strong>de</strong>r Tierund<br />

Pflanzenwelt sowie <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit von<br />

Natur und Landschaft ist eine lan<strong>de</strong>spflegerisch notwendige Siedlungsbegrenzung<br />

zu beachten. Aus <strong>de</strong>n vorangegangenen Bewertungen<br />

ergeben sich "Tabuflächen", die für die Siedlungsentwicklung<br />

nicht zur Verfügung stehen:<br />

die Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Naturraumes Saarbrücken-Kirkeler Wald, die <strong>de</strong>r<br />

<br />

Forstwirtschaft unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange<br />

<strong>de</strong>r Erholungsnutzung vorbehalten bleiben sollen<br />

Die Bliesaue und die Nie<strong>de</strong>rung bei Bee<strong>de</strong>n (Bee<strong>de</strong>r Bruch) sind<br />

<br />

für die Landwirtschaft von existentieller Be<strong>de</strong>utung und sollen<br />

daher <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung unter Beachtung <strong>de</strong>r Belange<br />

<strong>de</strong>s Arten- und Biotopschutzes und <strong>de</strong>r Erholungsnutzung<br />

dienen.<br />

Die Erbachaue soll freigehalten und renaturiert wer<strong>de</strong>n. Unter<br />

<br />

Mitwirkung <strong>de</strong>r Landwirtschaft soll im Bereich Erbach-Reiskirchen<br />

die Entwicklung einer Erholungslandschaft, in übrigen Bereichen<br />

die ökologische Aufwertung und Biotopvernetzung im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stehen.<br />

Das Königsbruch soll durch landwirtschaftliche Nutzung für <strong>de</strong>n<br />

<br />

Arten- und Biotopschutz sowie die naturnahe Erholungsnutzung<br />

erhalten und weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Zollbahnhof soll als anthropogene Rückzugsfläche seltener naturraumtypischer<br />

Arten als Naturschutzgebiet ausgewiesen<br />

<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 138<br />

Waldflächen sollen wegen ihrer vielfältigen Funktionen als Biotop,<br />

<br />

Erholungsraum und klimatisch wirksame Frischluftproduzenten<br />

generell erhalten und <strong>de</strong>r forstwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die wichtigen landwirtschaftlichen Flächen sollen zur langfristigen<br />

<br />

Existenzsicherung <strong>de</strong>r Landwirtschaft im <strong>Homburg</strong>er Raum erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die klimatisch wirksamen Räume und Bereiche <strong>de</strong>s Stadtgebietes,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Erbachaue, müssen erhalten<br />

<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>r Erhaltung dieser Tabuflächen sind für das gesamte<br />

Stadtgebiet folgen<strong>de</strong> Ziele anzustreben:<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung und Durchgrünung <strong>de</strong>r Gewerbe-<br />

<br />

und Industriegebiete und <strong>de</strong>r Hauptverkehrsachsen<br />

Erhaltung von historisch gewachsenen Ortsrän<strong>de</strong>rn und Entwicklung<br />

von Ortsrän<strong>de</strong>rn an Neubaugebieten zur landschaft-<br />

<br />

lichen Einbindung <strong>de</strong>r Siedlungen<br />

Erhaltung und Entwicklung von innerörtlichen Grünzügen und<br />

<br />

Grünflächen mit Erholungs- und ökologischer Vernetzungsfunktion<br />

spezielle Artenschutzmaßnahmen für bestimmte Tierarten im<br />

<br />

besie<strong>de</strong>lten Bereich wie z.B. Nisthilfen, Öffnen von Dachstühlen<br />

von Scheunen, Kirchen usw. für Schwalben, Turmfalken,<br />

Schleiereulen, Fle<strong>de</strong>rmäuse etc.<br />

Ausbau von Wegen und Plätzen, privaten Hausnebenflächen<br />

<br />

usw. möglichst vermei<strong>de</strong>n. Bei unbedingt notwendigem Ausbau<br />

sollen Bauweisen und Materialien wie z.B. wassergebun<strong>de</strong>ne<br />

Decken, Schotterrasen o<strong>de</strong>r Pflaster mit Rasenfugen verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, die eine Besiedlung mit Pflanzen und Tieren sowie eine<br />

Regenwasserversickerung zulassen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 139<br />

Im einzelnen besteht für die Stadtteile folgen<strong>de</strong>r Handlungsbedarf:<br />

EINÖD<br />

Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />

<br />

Mühlklamm, Donnersklamm, Lambsbachtal, Pfän<strong>de</strong>rbachtal; in<br />

diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />

Erhaltung landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r:<br />

<br />

Streuobstbestän<strong>de</strong> am Nilberg, südlicher Ortsrand zur Schwarzbachaue<br />

Begrünung <strong>de</strong>r Parkplätze <strong>de</strong>r Einkaufsmärkte mit heimischen<br />

<br />

Laubbäumen<br />

landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Neubaugebietes am Sportplatz<br />

<br />

(Rieselberg) durch Entwicklung eines Ortsran<strong>de</strong>s. Bei baulichen<br />

Erweiterungen in diesem Bereich die Gestaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s<br />

zur freien Landschaft beachten<br />

WÖRSCHWEILER<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r Bliesaue von Bebauung, keine Erweiterung <strong>de</strong>r<br />

<br />

Gewerbefläche an <strong>de</strong>r Limbacher Straße<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

<br />

Kleingärten am Rand <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

Erhaltung und Ausbau <strong>de</strong>r Felsenkeller als Fle<strong>de</strong>rmausbiotope<br />

BEEDEN-SCHWARZENBACH Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />

Lambsbachaue, in diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />

Erhaltung landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r am Jugenddorf<br />

<br />

in Schwarzenbach zur Lambsbachaue hin, am Bee<strong>de</strong>r Brünnchen,<br />

zur Bee<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rung (Bee<strong>de</strong>r Bruch) hin<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 140<br />

KIRRBERG<br />

Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />

<br />

Lambsbachaue, Talheimerbach, westlich Kalkofer Weg<br />

Erhaltung landschaftsprägen<strong>de</strong>r Ortsrän<strong>de</strong>r am Colling und zur<br />

<br />

Lambsbachaue hin<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Reste von Dorfbiotopen im alten Ortsteil<br />

Entwicklung von Uferrandstreifen und Ufergehölzen am Lambsbach<br />

<br />

JÄGERSBURG<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r Erbachaue nördlich <strong>de</strong>s Gerstenweges; in diesem<br />

Bereich keine bauliche<br />

<br />

Entwicklung<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r siedlungsnahen Waldflächen und <strong>de</strong>r kleinteiligen,<br />

<br />

z.T. landwirtschaftlich genutzten Flur westlich <strong>de</strong>r Jägersburger<br />

Weiher; in diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />

Verkehrsberuhigung und Begrünung <strong>de</strong>r Saar-Pfalz-Straße<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r dörflichen Ortsrän<strong>de</strong>r<br />

BRUCHHOF-SANDDORF<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s landschaftsprägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s im Südwesten<br />

<br />

zum Closenbruch hin und <strong>de</strong>r siedlungsnahen Waldrän<strong>de</strong>r<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 141<br />

ERBACH-REISKIRCHEN<br />

Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />

<br />

Erbachaue, Erbacher Wald zwischen Berliner Wohnpark und<br />

B 423, Schmalau<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s im Südosten von Reiskirchen zur<br />

<br />

Erbachaue hin<br />

Begrünung <strong>de</strong>r Berliner Straße und <strong>de</strong>r B 423 durch Pflanzung<br />

<br />

von Alleen mit heimischen Laubbäumen verbessern; zwischen<br />

<strong>de</strong>r B 423 und <strong>de</strong>r östlich angrenzen<strong>de</strong>n Wohnbebauung sollten<br />

Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, in <strong>de</strong>r Berliner Straße Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

Begrünung <strong>de</strong>r Robert-Bosch-Straße durch Pflanzung von Alleen<br />

<br />

verbessern<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung im Industriegebiet Ost und <strong>de</strong>r<br />

<br />

Gewerbebebauung an <strong>de</strong>r Berliner Straße; insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Parkplätze sollen mit großkronigen heimischen Laubbäumen<br />

überstellt wer<strong>de</strong>n<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r letzten siedlungsnahen Erholungsbereiche (Erbachaue<br />

und Erbacher Wald) <strong>de</strong>r Stadtteile Erbach-Reiskirchen; in<br />

<br />

diesen Bereichen keine bauliche Entwicklung<br />

HOMBURG<br />

Freihaltung siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzüge:<br />

<br />

Schloßberg, Erbachaue, Obere Allee, Stadtpark<br />

Entwicklung eines Grünzuges entlang <strong>de</strong>r Talstraße zur Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Freiflächen am Forum mit <strong>de</strong>m<br />

<br />

Stadtpark<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Begrünung, vor allem <strong>de</strong>r Parkplätze in <strong>de</strong>n<br />

<br />

Industrie- und Gewerbegebieten Ost, Rohrwiesen, Lappentascherhof<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 142<br />

6.4.2 ENTWICKLUNGSZIELE VERKEHR<br />

In <strong>Homburg</strong> ergeben sich durch die hohe Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsplätze<br />

erhebliche Verkehrsprobleme mit <strong>de</strong>m motorisierten Individualverkehr.<br />

Zur Lösung dieser Probleme wer<strong>de</strong>n eine Reihe von<br />

Straßenaus- und -neubaumaßnahmen diskutiert, die aus landschaftspflegerischer<br />

Sicht abzulehnen sind.<br />

Als Zielsetzungen für <strong>de</strong>n Straßen- und Schienenverkehr formuliert<br />

das Landschaftsprogramm:<br />

- Bei Planungen von Verkehrswegen sind sehr strenge Maßstäbe<br />

bei <strong>de</strong>r Überprüfung <strong>de</strong>r Notwendigkeit von Neutrassierungen<br />

und Ausbauten anzulegen. Die Unvermeidbarkeit ist in je<strong>de</strong>m<br />

Einzelfall umfassend zu begrün<strong>de</strong>n.<br />

- Nicht mehr benötigte Verkehrsflächen sollen aufgelassen und<br />

renaturiert wer<strong>de</strong>n, sofern sie nicht an<strong>de</strong>ren sinnvollen Nutzungen<br />

zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Seitenflächen entlang bestehen<strong>de</strong>r und neu zu bauen<strong>de</strong>r<br />

Straßen, Wege und Eisenbahnen sollen landschaftstypisch angelegt<br />

und bepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />

- An bestehen<strong>de</strong>n Straßen und Wegen im Außenbereich sollen Gehölze<br />

erhalten bzw. neu gepflanzt wer<strong>de</strong>n. Es sind solche Gehölzarten<br />

zu verwen<strong>de</strong>n, die zweckentsprechend sind und in <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Landschaft traditionell das Straßenbegleitgrün darstellen.<br />

- In <strong>de</strong>n Ortslagen sollen entlang von Straßen, an die räumliche<br />

Situation und die Tradition angepasst, Laubbäume erhalten bzw.<br />

neu gepflanzt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Der Einsatz von Biozi<strong>de</strong>n und Auftaumitteln ist zu begrenzen.<br />

- Die natur- und landschaftsgerechte Anlage von Geh- und Radwegen<br />

soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Nach Möglichkeit sollen dazu vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Wegtrassen genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 143<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Aufstellung eines Verkehrsgutachtens, das sich nicht im Zählen<br />

<br />

von Autos erschöpft, son<strong>de</strong>rn Möglichkeiten zur Verkehrseinsparung<br />

prüft. Im Sinne von Kosten-Nutzen-Analysen sollten alternative<br />

Konzepte und Maßnahmen zur Verringerung, Vermeidung<br />

und Verlagerung von Verkehr <strong>de</strong>n diskutierten Straßenbaumaßnahmen<br />

gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Mögliche Verkehrseinsparungsmaßnahmen<br />

könnten z.B. sein:<br />

- Buspen<strong>de</strong>ldienste zu <strong>de</strong>n Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-<br />

Takt vom Bahnhof in die Stadtteile und die Industriegebiete<br />

- Honorierung von beson<strong>de</strong>ren Initiativen <strong>de</strong>r Industriebetriebe<br />

(Busdienste, Freikarten o<strong>de</strong>r Zuschüsse für öPNV) durch<br />

Erlass von Stellplatzfläche, die dann für Bauzwecke o<strong>de</strong>r<br />

Grünflächen zur Verfügung steht<br />

- Erhaltung <strong>de</strong>r Bahntrasse nach Waldmohr; Einrichtung einer<br />

S-Bahn-Verbindung Kusel-Waldmohr-<strong>Homburg</strong>-Zweibrücken<br />

prüfen<br />

- Entwicklung und Bezuschussung einer "<strong>Homburg</strong>er Verbundkarte"<br />

(Bahn/Bus) für Berufspendler<br />

- Verbesserung <strong>de</strong>s Radwegenetzes in <strong>de</strong>r Innenstadt, in Jägersburg<br />

(Saar-Pfalz-Straße), Schwarzenbach, Schwarzenacker<br />

(Bun<strong>de</strong>sstraße 423) und Einöd (Hauptstraße); Anlage<br />

straßenunabhängiger Radwege ohne Bordsteinkante,<br />

Kanaleinläufe, Schil<strong>de</strong>r etc.<br />

- Schließen <strong>de</strong>r Lücke (wie <strong>de</strong>rzeit geplant) zwischen Mastau<br />

und Wörschweiler durch Neubau eines Radweges, so daß sich<br />

eine straßenunabhängige Radwegeverbindung von <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt nach Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd und<br />

<strong>de</strong>n Erholungsräumen Bliesaue und Blieskastel ergibt.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 144<br />

6.4.3 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT<br />

Im Landschaftsprogramm sind für die Landwirtschaft u.a. folgen<strong>de</strong><br />

Zielsetzungen formuliert:<br />

- Die bäuerliche Landwirtschaft ist zu erhalten, umweltfreundliche<br />

und standortgerechte Produktion in bäuerlichen Haupt- und<br />

Nebenerwerbsbetrieben soll unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Durch Vielfalt <strong>de</strong>r Produktion und naturgemäße Landbewirtschaftung<br />

sollen die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

beson<strong>de</strong>rer Weise geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Wesentliche Bestandteile<br />

<strong>de</strong>r naturgemäßen Landbewirtschaftung sind: artgerechte Tierhaltung,<br />

Anbau standortgemäßer Feldfrüchte, Fruchtwechsel,<br />

Zwischenfruchtbau, Schutzpflanzungen für <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, das<br />

Kleinklima und die Tierwelt, <strong>de</strong>r Verzicht auf Biozi<strong>de</strong> und mineralische<br />

Stickstoffdünger, maßvolles Ausbringen von Gülle und<br />

Mist sowie die Gründüngung und Kompostwirtschaft.<br />

- Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sollen als Grundlage <strong>de</strong>r<br />

gesun<strong>de</strong>n Ernährung und zur Erhaltung <strong>de</strong>r Kulturlandschaft in<br />

ihrer gewachsenen Struktur und ihrer Erholungswirksamkeit erhalten<br />

bleiben.<br />

- Erosionsanfällige Bö<strong>de</strong>n sollen vor weiteren Gefährdungen geschützt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Umbruch von Grünland in Überschwemmungsbereichen<br />

und Auen sowie in erosionsgefähr<strong>de</strong>ten Lagen<br />

soll unterbleiben.<br />

- Zur Vermeidung von Belastungen <strong>de</strong>r Oberflächengewässer und<br />

<strong>de</strong>s Grundwassers soll in Quell- und Uferbereichen sowie in<br />

Wasserschutzzonen II auf die Verwendung von Klärschlamm,<br />

Düngemitteln und Biozi<strong>de</strong>n verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

- Fluren o<strong>de</strong>r Flurteile, die für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz o<strong>de</strong>r<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung<br />

sind, sollen vor schädigen<strong>de</strong>m Einfluss durch die Landwirtschaft<br />

bewahrt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Beseitigung von Hecken, Kleingewässern, Grünlandsenken,<br />

Feldrainen, Waldrän<strong>de</strong>rn usw. stellen vermeidbare Eingriffe in<br />

Natur und Landschaft dar und sind grundsätzlich zu unterlassen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 145<br />

- Das charakteristische Flurbild mit seinen prägen<strong>de</strong>n Teilen wie<br />

z.B. überkommene Abgrenzungen gegen Siedlungen und Wald,<br />

die räumliche Verteilung von Acker- und Grünland, die Grobglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Parzellengefüges, die Ausstattung mit natürlichen<br />

und kulturellen Objekten soll erhalten bleiben.<br />

- Streuobstbestän<strong>de</strong> sollen als wichtiges Element <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

durch Nutzung erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

- Der Bau von Feldwirtschaftswegen soll auf die ökologischen<br />

Verhältnisse, das Relief und das Landschaftsbild erfolgen. Versiegelte<br />

Wege sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf <strong>de</strong>r Grundlage eingehen<strong>de</strong>r einzelbetrieblicher Untersuchungen<br />

formuliert die "Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong><br />

und die Gemein<strong>de</strong> Kirkel" (Thös, 1992) folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />

- Der Bestand und die Entwicklung <strong>de</strong>r wenigen weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Betriebe soll durch Planungen <strong>de</strong>r Siedlungsentwicklung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Natur- und Umweltschutzes nicht gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Flächenansprüche landwirtschaftlicher Betriebe sind bei<br />

relevanten raumbeanspruchen<strong>de</strong>n Planungen zu berücksichtigen.<br />

- Die <strong>de</strong>rzeitigen Formen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Flächennutzung<br />

sollen einkommensneutral <strong>de</strong>n Ansprüchen <strong>de</strong>s Natur- und Umweltschutzes<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n. Beeinträchtigungen von Natur<br />

und Landschaft durch die Landwirtschaft sollen ohne Einkommensverluste<br />

minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Rückzugsten<strong>de</strong>nzen, vor allem bei landwirtschaftlichen Betrieben<br />

mit geringer Ertragskraft sollen vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

landwirtschaftliche Nutzung soll in <strong>de</strong>rartigen Bereichen aus<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes und zur Verringerung<br />

von Bracheten<strong>de</strong>nzen gestützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 146<br />

- Insbeson<strong>de</strong>re in Kirrberg und in <strong>de</strong>r Erbachaue sollen Möglichkeiten<br />

artverwandter, nicht landwirtschaftlicher Nutzungen<br />

(Obst- und Gartenbauvereine, Freizeit-Tierhaltung, Freizeitgrundstücke<br />

usw.) zur Offenhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

geprüft und die notwendigen Voraussetzungen für <strong>de</strong>ren<br />

Entwicklung geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Ausweitung <strong>de</strong>s Feldfutterbaues (Klee, Kleegras, Luzerne) auf<br />

Kosten <strong>de</strong>s betriebswirtschaftlich unrentablen Marktfruchtanbaues.<br />

Dies könnte zur Auflockerung <strong>de</strong>r Fruchtfolge und zum Erhalt <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit beitragen. Zu<strong>de</strong>m wäre durch das zusätzlich gewonnene<br />

Futter mehr Spielraum bei <strong>de</strong>r Rückführung instabiler<br />

Grünlandbestän<strong>de</strong> zu einer stabilen Grünlandnarbe gegeben.<br />

- För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beratung und Information über biologischen<br />

Landbau durch zuständige Stellen <strong>de</strong>s Kreises; einzelbetriebliche<br />

Prüfung <strong>de</strong>s Umstellungspotentials.<br />

- Aufbau neuer Vermarktungsstrategien (Vermarktungsgemeinschaft<br />

für extensiv erzeugtes Rindfleisch) zur Direktvermarktung<br />

- Stabilisierung <strong>de</strong>r intensiv genutzten Grünlän<strong>de</strong>r auf einem<br />

Niveau, das Nachsaaten und Umbruch mit Neuansaaten überflüssig<br />

macht (Zeit- und Kostenersparnis, geringe Umweltbelastung).<br />

Dazu ist eine Verringerung <strong>de</strong>s Düngereinsatzes und die<br />

Pflege artenreicher, weniger ertragreicherer, dafür aber stabiler<br />

Wiesen auf mittlerem Intensitätsnieveau anzustreben. Hierzu<br />

sind gezielte Grünlandberatungen zu entwickeln.<br />

- Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Einkommenssituation vor allem in<br />

Extensiv- und Nebenerwerbsbetrieben sollen, zur Vermeidung<br />

von Betriebsaufgaben, einzelbetriebliche Möglichkeiten zur Umstellung<br />

auf Ammen- bzw. Mutterkuhhaltung und Pensionspfer<strong>de</strong>haltung<br />

geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

- Zur extensiven Bewirtschaftung von Flächen, die vom<br />

Brachfallen gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r bereits brachgefallen sind, müssen<br />

finanzielle Anreize geschaffen wer<strong>de</strong>n. Die erhalten<strong>de</strong> extensive<br />

Landwirtschaft sollte vor allem im Lambsbachtal, in <strong>de</strong>r<br />

Erbachaue bei Erbach-Reiskirchen und im Königsbruch<br />

fortgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 147<br />

- Für Flächen, auf <strong>de</strong>nen die landwirtschaftliche Nutzung im Ausfall<br />

begriffen o<strong>de</strong>r schon ausgefallen ist, sollen aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Naturund<br />

Landschaftsschutzes Anreize zur Aufrechterhaltung o<strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>raufnahme, z.B. Freizeit-Tierhaltung, geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Weiterentwicklung und verstärkter Einsatz bo<strong>de</strong>n- und umweltschonen<strong>de</strong>r<br />

Bearbeitungsmetho<strong>de</strong>n, vor allem in <strong>de</strong>n vergleichs-<br />

<br />

weise intensiv genutzten Landwirtschaftsbereichen in Einöd und<br />

Schwarzenbach-Bee<strong>de</strong>n; beson<strong>de</strong>rs wichtig ist eine das Grundwasser<br />

nicht gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Nutzung im Wasserschutzgebiet<br />

Bee<strong>de</strong>n<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Biotopausstattung durch Entwicklung von<br />

<br />

Ausgleichsbiotopen (Ufergehölze, Uferrandstreifen, Anlage von<br />

Hecken, Einzelbaumpflanzungen usw.) und Mahd-Management,<br />

das auf wiesenbrüten<strong>de</strong> Vogelarten abgestimmt ist<br />

Umwandlung von Ackerland in Dauergrünland in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

<br />

bei Wörschweiler und in <strong>de</strong>r Erbachaue<br />

Beibehaltung und Ausweitung <strong>de</strong>s umweltschonen<strong>de</strong>n Maisanbaues,<br />

Versuche zur Übertragung <strong>de</strong>r mechanischen Wild-<br />

<br />

kräuterbekämpfung auf an<strong>de</strong>re Ackerfrüchte<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 148<br />

6.4.4 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE FORSTWIRTSCHAFT<br />

Das Landschaftsprogramm nennt für die Forstwirtschaft folgen<strong>de</strong><br />

Zielsetzungen<br />

- Durch nachhaltige Nutzung soll neben <strong>de</strong>m Wal<strong>de</strong>rtrag <strong>de</strong>r<br />

Sozialnutzen (Erholungs-, Klimafunktion) und <strong>de</strong>r ökologische<br />

Nutzen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s optimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Vor allem im öffentlichen Besitz befindliche Wäl<strong>de</strong>r sollen naturnah<br />

bewirtschaftet wer<strong>de</strong>n.<br />

- Wäl<strong>de</strong>r sollen grundsätzlich nicht mehr in an<strong>de</strong>re Nutzungsformen<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Bei unvermeidbaren Waldrodungen<br />

sind Ausgleichsmaßnahmen in Form von Neuaufforstungen vorzusehen.<br />

- Bei <strong>de</strong>r Bestandspflege sollen bereits frühzeitig baumartenreiche<br />

Bestän<strong>de</strong> angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Naturverjüngung <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s soll mit Zäunen gesichert wer<strong>de</strong>n,<br />

solange <strong>de</strong>r Wildbestand dies nicht an<strong>de</strong>rs zulässt.<br />

- Wertvolle o<strong>de</strong>r potentiell wertvolle Waldbiotope sollen erfasst,<br />

geschützt und entwickelt wer<strong>de</strong>n. Ein genügen<strong>de</strong>r Anteil an Totund<br />

Altholz soll für davon abhängige Tierarten erhalten bleiben.<br />

- Teile <strong>de</strong>s schlagweise bewirtschafteten Hochwal<strong>de</strong>s sollen als<br />

Lernorte <strong>de</strong>r Sukzession erhalten und als Naturwaldzellen ohne<br />

Bewirtschaftung ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Beispiele und Relikte traditioneller Bewirtschaftungsformen <strong>de</strong>s<br />

Wal<strong>de</strong>s, z.B. Köhlerplätze, Ziehwege, Nie<strong>de</strong>rwäl<strong>de</strong>r, ehemalige<br />

Weiher und Staudämme, historische Wege etc. sollen wegen<br />

ihres lan<strong>de</strong>skundlichen Dokumentationswertes erhalten und gepflegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 149<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Umsetzung von Zielen <strong>de</strong>r naturnahen Forstwirtschaft<br />

verstärkte Durchforstung junger, naturferner Bestän<strong>de</strong> (Fichten-,<br />

<br />

Douglasien-, Kiefernreinbestän<strong>de</strong>), Auflichtung und För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Sukzession und Entwicklung eines größeren Anteils an<br />

Baumarten <strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation sowie<br />

Pionier- und Nebenbaumarten<br />

Erhaltung ausreichen<strong>de</strong>r Buchen- und Kiefernalthölzer zur<br />

<br />

Sicherung davon abhängiger Tierarten wie z.B. Schwarzspecht,<br />

Hohltaube, Fle<strong>de</strong>rmäuse u.a.<br />

Belassen typischer Biotopstrukturen wie z.B. aufrecht stehen<strong>de</strong>,<br />

<br />

besonnte Stämme toter Bäume, liegen<strong>de</strong> Stämme und größere<br />

Äste, Stubben, faulen<strong>de</strong>s und morsches Totholz auf Windwurfflächen,<br />

die für zahlreiche Käferarten, insbeson<strong>de</strong>re Bock- und<br />

Hirschkäfer, wichtige Lebensräume darstellen<br />

Erhalt beson<strong>de</strong>rs markanter Bäume<br />

Pflanzung und Pflege beson<strong>de</strong>rer Einzelbäume an markanten<br />

<br />

Stellen (Wegkreuzungen, Quellen, Waldrän<strong>de</strong>rn usw.) als Merkzeichen<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Ruinen von Schloß Karlsberg, von ehemaligen<br />

<br />

Köhlerplätzen, Dämmen historischer Weiher, Grenzsteinen und<br />

an<strong>de</strong>ren kulturhistorischen Zeugnissen<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 150<br />

6.4.5 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE WASSERWIRTSCHAFT<br />

Das Landschaftsprogramm formuliert für die Wasserwirtschaft folgen<strong>de</strong><br />

Zielsetzungen:<br />

- Die Gewinnung von Grundwasser soll so gesteuert wer<strong>de</strong>n,<br />

dass höchstens die Grundwasserneubildung genutzt und<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r Vegetation und <strong>de</strong>r<br />

Oberflächengewässer unterbleiben.<br />

- In Gebieten, in <strong>de</strong>nen infolge von Grundwasserför<strong>de</strong>rung ökologische<br />

Schä<strong>de</strong>n erkennbar o<strong>de</strong>r zu befürchten sind, soll die Grundwasserentnahme<br />

auf das verträgliche Maß reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

- Der Schutz <strong>de</strong>s Grundwassers soll durch Maßnahmen, die die<br />

Versickerung <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschläge sichern und erhalten, unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dieses Ziel soll auch durch die Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Wäl<strong>de</strong>r, die Erhaltung und Reaktivierung von Wasserläufen und<br />

versiegelten Flächen angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Eingriffe durch Ausbau und Unterhaltung von Fließgewässern<br />

sollen reduziert und ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Mäan<strong>de</strong>rschleifen,<br />

Prall- und Gleitufer, Verlandungszonen, Stillwasserzonen und<br />

Altarme sollen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

- Natürliche Retentionsräume sollen erhalten bzw. wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- An Fließgewässern sollen natürliche o<strong>de</strong>r naturnahe Vegetationssäume<br />

erhalten bzw. entwickelt wer<strong>de</strong>n. Dazu sollen entsprechend<br />

breite Uferstreifen geschützt und gegebenenfalls in<br />

öffentliches Eigentum überführt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die Renaturierung technisch ausgebauter Fließgewässer ist gezielt<br />

anzustreben. Sie ist vorzugsweise dort zu betreiben, wo bereits<br />

eine dafür ausreichen<strong>de</strong> Wasserqualität vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

- Für alle stehen<strong>de</strong>n Gewässer ist eine naturnahe Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Uferzone sowie eine landschaftsgerechte Einbindung in die Umgebung<br />

anzustreben.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 151<br />

- Fischbestän<strong>de</strong> sollen vorwiegend nach ökologischen Gesichtspunkten<br />

bewirtschaftet und reguliert wer<strong>de</strong>n.<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Einrichtung von Flächen für Langzeitbeobachtung <strong>de</strong>r Vegetationsentwicklung<br />

in Wassergewinnungsgebieten zur Abschätzung<br />

<br />

ökologischer Langzeitwirkungen <strong>de</strong>r Grundwasserför<strong>de</strong>rung auf<br />

die Naturschutzgebiete Höllengraben, Closenbruch, Lambsbachtal<br />

sowie das Königsbruch (Monitoring)<br />

Entflechtung von Schmutz- und Oberflächenwasser, För<strong>de</strong>rung<br />

<br />

<strong>de</strong>r Regenwassernutzung und -versickerung; insbeson<strong>de</strong>re bei<br />

<strong>de</strong>r Ausweisung von Neubaugebieten und bei neuen Industrieund<br />

Gewerbebauten können die technischen Voraussetzungen<br />

dazu häufig geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r Wasserflächen (Teichanlagen) am Erbach<br />

Renaturierung <strong>de</strong>s Erbaches, Entfernen <strong>de</strong>r Betonhalbschalen,<br />

<br />

Neuprofilierung <strong>de</strong>r Bachquerschnitte, Abflachen <strong>de</strong>r Ufer, Bepflanzung<br />

und Entwicklung von Uferstreifen<br />

Freihaltung <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes in <strong>de</strong>r Bliesaue<br />

<br />

entsprechend <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Rechtsverordnung <strong>de</strong>s<br />

Überschwemmungsgebietes<br />

Unterhaltungsarbeiten dürfen nur entsprechend <strong>de</strong>n Grundsätzen<br />

zur Gewässerunterhaltung <strong>de</strong>s Saarländischen Wasser-<br />

<br />

gesetzes erfolgen und sollten abschnittsweise durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

"Passive Renaturierung" von Blies und Lambsbach, d.h. keine<br />

<br />

Unterhaltung <strong>de</strong>r 1973 bis 1981 angelegten Uferverbauung,<br />

statt<strong>de</strong>ssen Einleiten <strong>de</strong>r natürlichen Gewässerdynamik durch<br />

Einbau von Rauhbäumen außerhalb <strong>de</strong>r Ortslagen<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 152<br />

Sukzessionsüberlassung von Felsbach und Feilbach; "passive<br />

<br />

Renaturierung", d.h. keine Unterhaltung von Wasserbauwerken,<br />

statt<strong>de</strong>ssen Zulassen <strong>de</strong>r natürlichen Gewässerdynamik.<br />

Wie<strong>de</strong>rgewinnung <strong>de</strong>s Überschwemmungsgebietes am<br />

<br />

Schwarzbach durch Beseitigung <strong>de</strong>s Uferwalls und Abflachung<br />

<strong>de</strong>r Ufer.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 153<br />

6.4.6 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE EINRICHTUNGSGEBUNDENE<br />

ERHOLUNG UND FREIZEITGESTALTUNG<br />

Das Landschaftsprogramm stellt für die einrichtungsgebun<strong>de</strong>ne<br />

Erholung und Freizeitgestaltung folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen auf:<br />

- Die Neuerrichtung o<strong>de</strong>r Erweiterung von Einrichtungen für die<br />

Erholung soll in beson<strong>de</strong>rem Maß auf die Belange von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege abgestimmt wer<strong>de</strong>n und nicht zu<br />

einer Zersie<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Landschaft beitragen.<br />

- Die Erstellung von intensiv zu nutzen<strong>de</strong>n Erholungseinrichtungen<br />

soll in solchen Bereichen ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, die von<br />

beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturhaushalt, für die Pflanzenund<br />

Tierwelt, <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, die Gewässer, das Landschaftsbild<br />

und die natur- und landschaftsbezogene Erholung sind.<br />

- An Erholungseinrichtungen sind bezüglich ihrer Einpassung in<br />

die Landschaft hohe Anfor<strong>de</strong>rungen zu stellen. Die Gestaltung<br />

soll sich an landschaftstypischen Ausprägungen orientieren und<br />

regionaltypische Elemente <strong>de</strong>r Kulturlandschaft integrieren.<br />

- Außerhalb <strong>de</strong>r dafür genehmigten Plätze sollen Natur und Landschaft<br />

belasten<strong>de</strong> Freizeitaktivitäten wie z.B. Motorsport, Mo<strong>de</strong>llflugsport<br />

ganz unterbun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r räumlich und zeitlich eng begrenzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s "sanften Tourismus" soll langfristig geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 154<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

Das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Golfplatzes am Websweilerhof soll auch<br />

<br />

weiterhin <strong>de</strong>r Öffentlichkeit auf Wegen zugänglich und als<br />

Erholungsraum für Websweiler nutzbar sein.<br />

Der Campingplatz im Königsbruch sollte umgestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige Anlage erstreckt sich bandartig um die Weiheranlagen,<br />

so dass eine naturnahe Uferausprägung nicht möglich<br />

und <strong>de</strong>r Zugang zu <strong>de</strong>n Gewässerufern nur eingeschränkt<br />

möglich ist. Anzustreben ist eine stark konzentrierte, flächige<br />

Aus<strong>de</strong>hnung am Ostufer <strong>de</strong>r Weiher. Die <strong>de</strong>m Königsbruch zugewandten<br />

Ufer sollten <strong>de</strong>r natürlichen Entwicklung überlassen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Mo<strong>de</strong>llflugbetrieb in <strong>de</strong>r Bliesaue in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

<strong>de</strong>s Naturschutzgebietes Höllengraben sollte eingestellt<br />

<br />

wer<strong>de</strong>n. Das NSG stellt einen wichtigen Lebensraum für seltene<br />

Vogelarten dar, die durch Mo<strong>de</strong>llflugzeuge (Feindbildwirkung)<br />

erheblich gestört wer<strong>de</strong>n.<br />

Das ADAC-Bergrennen soll eingestellt o<strong>de</strong>r die Streckenführung<br />

<br />

geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Durch die <strong>de</strong>rzeitige Streckenführung wird das<br />

Naturschutzgebiet "Lambsbachtal" durch starken Besucherverkehr,<br />

abgestellte Autos und Müll erheblich beeinträchtigt. Zu<strong>de</strong>m<br />

besteht die Gefahr <strong>de</strong>r Wasserverschmutzung <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />

bei Unfällen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 155<br />

6.4.7 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR NATURSCHUTZ UND LAND-<br />

SCHAFTSPFLEGE<br />

Das Landschaftsprogramm formuliert für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

folgen<strong>de</strong> Zielsetzungen:<br />

- Natürliche und naturnahe Lebensgemeinschaften von Pflanzen<br />

und Tieren, die selten, gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs repräsentativ<br />

und landschaftscharakteristisch ausgeprägt sind - auch solche,<br />

die sich im Stadium <strong>de</strong>r Sukzession befin<strong>de</strong>n - sind zu schützen.<br />

- Lebensgemeinschaften, die durch traditionelle Bewirtschaftungsformen<br />

<strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft entstan<strong>de</strong>n und<br />

repräsentativ ausgeprägt sind, sind durch Fortsetzung dieser<br />

Bewirtschaftung o<strong>de</strong>r Pflegemaßnahmen zu erhalten.<br />

- Verinselte Lebensräume in <strong>de</strong>r Landschaft sind zu erhalten und<br />

vereinzelte Lebensräume in <strong>de</strong>r Landschaft sind zu einem Biotopverbundsystem<br />

zu verbin<strong>de</strong>n.<br />

- Zur Sicherung stadt- und dorftypischer Lebensgemeinschaften<br />

wildleben<strong>de</strong>r Tiere und Pflanzen sind Maßnahmen zur Erhaltung<br />

bestehen<strong>de</strong>r und zur Entwicklung neuer Lebensräume zu ergreifen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re ist <strong>de</strong>r Schutz wertvoller, seltener und gefähr<strong>de</strong>ter<br />

Son<strong>de</strong>rstandorte sicherzustellen.<br />

- Für alle Naturschutzgebiete, erfor<strong>de</strong>rlichenfalls auch für geschützte<br />

Landschaftsbestandteile, sind Pflegepläne zu erstellen.<br />

Ihre Ausführung ist sicherzustellen.<br />

- Für Schutzgebiete und -objekte sind Zustandskontrollen im Hinblick<br />

auf das angestrebte Schutzziel durchzuführen und zu<br />

dokumentieren. Gegebenenfalls sind Pflege, Schutzziel o<strong>de</strong>r<br />

räumliche Begrenzung zu modifizieren.<br />

- Für solche Arten und Lebensgemeinschaften, <strong>de</strong>ren Lebensraum<br />

nicht durch Unterschutzstellung gesichert wer<strong>de</strong>n kann,<br />

sind Artenhilfsprogramme durchzuführen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 156<br />

- Historisch be<strong>de</strong>utsame kulturelle Landschaftsteile wie z.B.<br />

dörfliche Ortsbil<strong>de</strong>r, Wegkreuze, Bildstöcke, Alleen, sind unter<br />

<strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong>de</strong>r Erholungseignung zu schützen und zu<br />

pflegen.<br />

- Einrichtungen für Erholungssuchen<strong>de</strong>, z.B. Parkplätze, Wan<strong>de</strong>rwege,<br />

Ruheplätze etc., müssen an <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Bevölkerung ausgerichtet sein.<br />

- Für die natur- und landschaftsbezogene Erholung sind Landschaftsschutzgebiete<br />

nach SNG auszuweisen. In <strong>de</strong>n Schutzverordnungen<br />

ist die Erhaltung <strong>de</strong>r Erholungseignung als<br />

Schutzzweck zu verankern.<br />

- Am Rand und innerhalb von Siedlungen sollen geeignete<br />

Räume, die leicht erreichbar sind, für die naturorientierte Erholung<br />

erhalten und entwickelt wer<strong>de</strong>n. Diese Erholungsgebiete<br />

sollen durch Fuß- und Radwege erschlossen und mit <strong>de</strong>r Siedlung<br />

verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

HANDLUNGSBEDARF<br />

<br />

Erhaltung, Schutz, Pflege und Entwicklung naturraumtypischer,<br />

<br />

repräsentativer Biotoptypen: beson<strong>de</strong>re Schutzprioritäten bestehen<br />

in <strong>de</strong>n Naturräumen <strong>de</strong>s Bearbeitungsgebietes für folgen<strong>de</strong><br />

Biotoptypen:<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 157<br />

ZWEIBRÜCKER WESTRICH Eichen-Hainbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />

Kalkbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />

wärmelieben<strong>de</strong> Gebüsche<br />

Kalkhalbtrockenrasen<br />

Pfeifengraswiese<br />

HOMBURGER BECKEN<br />

Moorbirken-Bruchwald<br />

feuchter Eichen-Buchen-Kiefernwald<br />

Pfeifengras-Eichenwald<br />

Hainsimsen-Eichen-Buchen-Kiefernwald<br />

Sandkiefernwald<br />

Feuchtgebiete<br />

Borstgras-Besenhei<strong>de</strong><br />

Torfstiche, Übergangsmoorrelikte<br />

Pfeifengraswiesen<br />

Sandrasen<br />

Ackerwildkrautflora auf Sand<br />

ST. INGBERTER SENKE<br />

Hainsimsen-Buchenwald<br />

Sandkiefernbuchenwald<br />

Übergangsmoorrelikte<br />

Verlandungsbereiche stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />

überschwemmte Auwiesen<br />

Feuchtwiesen<br />

Sandrasen<br />

SAARBRÜCKEN-KIRKELER<br />

WALD<br />

Hainsimsen-Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />

Schlucht- und Bacheschenwäldchen<br />

frühjahrsgeophytenreicher Wald<br />

Waldquellen<br />

Übergangsmoorrelikte<br />

Felsenformationen mit Farn-, Moos- und<br />

Flechtenflora<br />

NORDPFÄLZER BERGLAND<br />

Buchenwäl<strong>de</strong>r<br />

frühjahrsgeophytenreiche Wäl<strong>de</strong>r<br />

Sukzessionsfläche von Borstgrasrasen und<br />

Streuobstwiesen<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 158<br />

Erhaltung von Teilen <strong>de</strong>r Kulturlandschaft, die auf extensive<br />

<br />

Nutzung o<strong>de</strong>r Pflege angewiesen sind. Im Bearbeitungsgebiet<br />

sind dies insbeson<strong>de</strong>re das Lambsbachtal, die Kalk-<br />

Halbtrockenrasen bei Kirrberg, die Pfeifengraswiese im Königsbruch<br />

und die Feuchtwiesen in <strong>de</strong>r Erbachaue bei Reiskirchen.<br />

In diesen Bereichen soll die extensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>raufgenommen wer<strong>de</strong>n. In Einzelfällen<br />

sind Ersatz- o<strong>de</strong>r Folgenutzungen (Pfer<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Schafhaltung)<br />

möglich und sinnvoll.<br />

Die Entwicklung von Biotopverbundsystemen ist in Bereichen<br />

<br />

großflächiger, strukturarmer Nutzungsformen anzustreben. Im<br />

Stadtgebiet trifft dies beson<strong>de</strong>rs für die Bliesaue zu. Für die<br />

Bliesaue sollte langfristig in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Landwirten<br />

ein Biotopverbundsystem aus Ufergehölzen, Uferrandstreifen,<br />

Gräben, Säumen, Wechselbrachen, unterschiedlichen Mahdrhythmen<br />

usw. entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im besie<strong>de</strong>lten Bereich <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> ist die Erbachaue<br />

<br />

von weiterer Bebauung und Zerschneidung freizuhalten und als<br />

naturnaher Grünzug zur Biotopvernetzung und für die Erholungsnutzung<br />

zu entwickeln.<br />

Für die Naturschutzgebiete Höllengraben, Closenbruch und<br />

<br />

Jägersburger Moor sind Pflegepläne zu erstellen und Entwicklungsziele<br />

zu <strong>de</strong>finieren. Die Umsetzung muss gesichert und<br />

von wissenschaftlichen Erfolgskontrollen begleitet wer<strong>de</strong>n. Im<br />

Höllengraben ist eine langsame Austrocknung und Ru<strong>de</strong>ralisierung<br />

zu beobachten; teilweise ist <strong>de</strong>r Schutzgegenstand (z.B.<br />

Pflanzenarten <strong>de</strong>r Roten Liste) beeinträchtigt (Thös, 1992).<br />

Selbst die Avifauna hat sich durch die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse<br />

verän<strong>de</strong>rt (Weyers, mündl.).<br />

Für verschie<strong>de</strong>ne Arten und Artengruppen (Schwalben, Mauersegler,<br />

Wan<strong>de</strong>rfalke, Schleiereule, Fle<strong>de</strong>rmäuse, Amphibien)<br />

<br />

sind Artenhilfsprogramme im besie<strong>de</strong>lten Bereich sinnvoll.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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6. Lan<strong>de</strong>spflegerisches Entwicklungskonzept 159<br />

Innerstädtische und fußläufig erreichbare Freiflächen mit guter<br />

<br />

Eignung für die naturorientierte Erholung wie z.B. die Erbachaue,<br />

<strong>de</strong>r Erbacher Wald, <strong>de</strong>r Schloßberg, die Bliesaue, Closenund<br />

Königsbruch sind zu erhalten und aufzuwerten. Neben <strong>de</strong>r<br />

landschaftsästhetischen Aufwertung (z.B. Ortsrandgestaltungen)<br />

ist die Verringerung von Lärmbeeinträchtigungen vor allem im<br />

Erbacher Wald und <strong>de</strong>r nördlichen Erbachaue bei Reiskirchen<br />

durch Lärmschutzmaßnahmen an <strong>de</strong>r A 6 und B 423 anzustreben.<br />

In <strong>de</strong>r südlichen Erbachaue soll die Erholungsqualität<br />

durch die Renaturierung <strong>de</strong>s Erbachs verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7. Handlungsprogramm 160<br />

7. HANDLUNGSPROGRAMM<br />

In <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Tabellen sind für je<strong>de</strong>n Stadtteil die vorgesehenen<br />

Maßnahmen zusammengestellt.<br />

Die Nummern in <strong>de</strong>r ersten Spalte entsprechen <strong>de</strong>nen im<br />

Maßnahmenplan. Ist die Maßnahmennummer grau hinterlegt und<br />

mit <strong>de</strong>m Zusatz ’EA’ versehen, so be<strong>de</strong>utet dies, daß die<br />

Maßnahmen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Eingriffs-<br />

Ausgleichskonzept <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> realisiert wird. Hierbei<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffen<br />

aufgrund geplanter Wohnbau- und Gewerbegebiete. Diese<br />

Maßnahmen wer<strong>de</strong>n größtenteils auf Eigentumsflächen <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Homburg</strong> realisiert. In <strong>de</strong>r zweiten Spalte ist <strong>de</strong>r Standort kurz<br />

beschrieben, in <strong>de</strong>r dritten die Maßnahme o<strong>de</strong>r Planung in<br />

Kurzform aufgeführt. Vorgesehen sind planerische Maßnahmen,<br />

Nutzungsregelungen, Renaturierungen und Pflanzmaßnahmen.<br />

Eine kurze Begründung erfolgt in <strong>de</strong>r vierten Spalte. Die für die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r jeweiligen Maßnahme zuständigen Stellen wer<strong>de</strong>n<br />

als "Maßnahmensträger" aufgeführt.<br />

Maßnahmen, die innerhalb von Vorranggebieten für die<br />

Landwirtschaft (VL) liegen sind mit VL * in <strong>de</strong>r Spalte<br />

Maßnahmenträger gekennzeichnet. Die Umsetzung dieser<br />

Maßnahmen ist nur im Einvernehmen mit <strong>de</strong>n betroffenen Landwirten<br />

und <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer möglich (siehe hierzu auch Seite 8).<br />

Die Dringlichkeit <strong>de</strong>r Maßnahmen ist in <strong>de</strong>r Spalte "Priorität" eingetragen;<br />

vordringlich umzusetzen wird mit 1 - 2, mittelfristig mit 3 - 5<br />

und langfristig umzusetzen mit 6 - 10 (Jahre) bezeichnet. Ein *<br />

kennzeichnet Brachflächen, die wie bisher <strong>de</strong>r Sukzession überlassen<br />

bleiben sollen o<strong>de</strong>r Flächen, auf <strong>de</strong>nen die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Nutzung auf künftig beibehalten wer<strong>de</strong>n soll. Angaben über <strong>de</strong>n<br />

Beginn einer solchen Maßnahme sind <strong>de</strong>shalb nicht möglich.<br />

In <strong>de</strong>r letzten Spalte wird auf <strong>de</strong>n ausführlichen Erläuterungstext<br />

verwiesen.<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 161<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.1 STADTTEIL BEEDEN - SCHWARZENBACH<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />

Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />

extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

2 Bliesaue,<br />

'Bee<strong>de</strong>r Brünnchen',<br />

'Mastau'<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />

VI (Bliestal von Haseler<br />

Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />

Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />

und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />

<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

3 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />

nach § 79 SWG<br />

Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> realisiert<br />

4 Naturschutzgebiet<br />

'Höllengraben'<br />

Aufstellung und Umsetzung eines Pflegeund<br />

Entwicklungsplanes<br />

Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />

zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung <strong>de</strong>s Auwaldfragmentes,<br />

<strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>n-Erlen-Gehölze, Naßwiesen,<br />

Röhrichte, Großseggenrie<strong>de</strong>, Hochstau<strong>de</strong>nfluren, Quellfluren<br />

und Wasserpflanzengesellschaften;<br />

Sicherung und Entwicklung <strong>de</strong>r Lebensräume für eine<br />

artenreiche Vogelwelt;<br />

Die Folgen <strong>de</strong>r Grundwassernutzung im Bee<strong>de</strong>r Bruch für<br />

die Entwicklungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s NSG müssen beson<strong>de</strong>rs<br />

betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Lan<strong>de</strong>samte für Umweltschutz<br />

1 - 2<br />

5 'Mastau',<br />

'Kaninchesberg',<br />

'Bee<strong>de</strong>r Mühle'<br />

Möglichst umweltschonen<strong>de</strong> Trassenwahl<br />

für die Umgehung Schwarzenacker,<br />

Schwarzenbach<br />

Die Bliesaue sollte wegen ihrer wichtigen Funktion im<br />

Naturhaushalt (Klimaausgleich für die Innenstadt) und ihrer<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Landwirtschaft möglichst wenig<br />

zerschnitten wer<strong>de</strong>n. Zu begrüßen ist die von <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Homburg</strong> ausgearbeitete neue Trassenvariante <strong>de</strong>r<br />

Umgehung Schwarzenacker, Schwarzenbach.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>,<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 162<br />

6 Siedlungsrand von Bee<strong>de</strong>n<br />

nach Nordwesten<br />

Erhaltung bzw. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ortsund<br />

landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n grünen Ortsran<strong>de</strong>s<br />

bei baulichen Erweiterungen nach<br />

Nordwesten durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />

Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

(Erhaltungs- und Pflanzgebote,<br />

Grünflächen).<br />

Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />

entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />

zum Bee<strong>de</strong>r Bruch hin bei. Der begrünte Ortsrand zum<br />

Bee<strong>de</strong>r Bruch und zum Höllengraben hin besitzt wichtige<br />

Kulissenfunktion für das Landschaftserlebnis und die Erholungseignung<br />

in diesem Bereich<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

7 Straße 'Am Zweibrücker<br />

Wasserwerk'<br />

Keine weitere Bebauung im Außenbereich<br />

zwischen Schwarzenbach und Johanneum<br />

Eine Zersiedlung <strong>de</strong>s die Ortslagen trennen<strong>de</strong>n Waldstückes<br />

zwischen Schwarzenbach und <strong>Homburg</strong>-Vorstadt<br />

(Johanneum) sollte vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

8 Au<strong>de</strong>nkellertal (Lambsbachtal)<br />

Freihalten von Bebauung, keine Erweiterung<br />

<strong>de</strong>r Bebauung nach Sü<strong>de</strong>n<br />

Erhalt <strong>de</strong>s landschaftlich reizvollen Lambsbachtales mit extensiven<br />

Feuchtwiesen für Landwirtschaft, Erholung und<br />

Naturschutz<br />

Stadtplanung,<br />

betroffene Landwirte<br />

1 - 2<br />

9 Wassergewinnungsgebiet<br />

Bee<strong>de</strong>r Bruch<br />

Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />

Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />

an die Grundwasserneubildung<br />

Vermeidung weiterer Schädigungen und Beeinträchtigungen<br />

<strong>de</strong>s Bee<strong>de</strong>r Bruches und <strong>de</strong>s 'Höllengrabens'<br />

Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Saarbergwerke<br />

1 - 2<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

10<br />

EA<br />

'Mastau'<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />

- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />

standorttypische Wiesengesellschaften<br />

- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />

großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />

räumlich und zeitlich entzerren<br />

- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />

<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />

standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />

Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />

z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze,<br />

Ameisenbläuling u.a.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises und betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

6 - 10<br />

11<br />

EA<br />

'Ebersberg'<br />

'Bee<strong>de</strong>r Mühle'<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung<br />

Die kleinteilige landwirtschaftliche Nutzung sollte zur Erhaltung<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s beibehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Aufgabe <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung auf <strong>de</strong>n<br />

Kuppen von Ebers- und Kaninchesberg sollte eine Aufforstung<br />

mit heimischen, standortgerechten Baumarten geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises und betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

6 - 10<br />

12 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />

Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />

anstreben, keine Entwässerung<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />

zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Naßwiesen) bei.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises und betroffene Landwirte<br />

*<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 163<br />

13 Blies Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im<br />

Herbst<br />

Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />

Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Uferrandstreifen steht Raum für gewässertypische<br />

dynamische Erosions- und Sedimentationsprozesse<br />

und die naturnahe Uferausbildung zur Verfügung<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises und betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

14<br />

EA<br />

Erbach von Jägerhausstraße<br />

bis zur Mündung in<br />

die Blies<br />

Sukzessionsüberlassung eines mind. 3 m<br />

breiten Uferrandstreifens nach Entfernung<br />

<strong>de</strong>r Betonhalbschalen und Bau <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />

6 - 10<br />

15 Lambsbach Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im<br />

Herbst o<strong>de</strong>r Sukzessionsüberlassung<br />

16 'Bee<strong>de</strong>r Brünnchen' Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzung<br />

Extensive Pflege und Unterhaltung <strong>de</strong>r<br />

Teiche, entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />

Im Flächennutzungsplan als Grünfläche mit<br />

Zweckbestimmung 'Naherholung' (nicht,<br />

wie bisher, 'Ökologischer Ausgleich') darstellen.<br />

Teiche und Gehölze tragen wesentlich zur Eingrünung <strong>de</strong>r<br />

Ortslage bei und wer<strong>de</strong>n vielfältig zur Erholung genutzt;<br />

Erholungsnutzung ist unproblematisch.<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer<br />

3 - 5<br />

*<br />

17 Fichteiche südlich <strong>de</strong>s<br />

'Bee<strong>de</strong>r Brünnchens' und<br />

am Ebersberg<br />

Unterhaltung <strong>de</strong>r Teiche entsprechend <strong>de</strong>m<br />

Gewässererlaß<br />

Entwicklung naturnaher Uferzonen und Vermeidung von<br />

Belastungen <strong>de</strong>s Gewässerhaushaltes<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer<br />

3 - 5<br />

18 Brachflächen am<br />

Kaninchesberg<br />

Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Brachflächen<br />

Langfristig Entwicklung naturnaher Gebüsche und Wäldchen<br />

Eigentümer *<br />

19 Wasserschutzgebiet<br />

Bee<strong>de</strong>n<br />

Landwirtschaftliche Nutzung (Düngung und<br />

Pflanzenschutz auf Ackerflächen, Gülle auf<br />

Grünland) auf Grundwassernutzung abstimmen<br />

Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im 'Bee<strong>de</strong>r Bruch' und<br />

'Bee<strong>de</strong>r Flur'<br />

Untere und Oberste Wasserschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte,<br />

Saarbergwerke VL *<br />

1 - 2<br />

20 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze<br />

anstreben<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 164<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

21 Blies 'Passive' Renaturierung<br />

- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />

(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />

von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />

- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />

mit Steinschüttungen<br />

22 Erbach Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />

Bei ausreichen<strong>de</strong>r Wassermenge 'passive'<br />

Renaturierung (vgl. Maßnahme Nr. 21 ) einleiten<br />

Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />

und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />

Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />

sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />

Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />

(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />

gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle<br />

Verbesserung und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen<br />

für Pflanzen- und Tiergesellschaften<br />

Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

Untere und Oberste Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

6 - 10<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

23 Frei- und Grünflächen<br />

öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />

Anlagen,<br />

große Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />

gesamten Ortslage,<br />

evangelische Kirche,<br />

Schulhaus,<br />

Grünanlage am Turm,<br />

Jugenddorf<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />

Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />

heimischen Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetaion und<br />

Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />

Grün-, Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Obst- und Gartenbauvereine<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.1 Handlungsprogramm Stadtteil Bee<strong>de</strong>n - Schwarzenbach 165<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

24 Erbach von Jägerhausstraße<br />

bis zur Mündung in<br />

die Blies<br />

Abschnittsweise Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />

mit Ufergehölzen nach Entfernung <strong>de</strong>r<br />

Betonhalbschalen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />

Vögel<br />

Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />

Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

VL *<br />

6 - 10<br />

25 Blieskasteler Straße Pflanzung von Hausbäumen (z.B. Lin<strong>de</strong>,<br />

Walnuß. Birne) auf geeigneten Hausvorflächen<br />

Neuentwicklung orts- und landschaftstypischer Grünstrukturen,<br />

gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 166<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.2 STADTTEIL BRUCHHOF - SANDDORF<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

1 Königsbruch Ausweisung als Naturschutzgebiet Schutz und Pflege relativ stabiler Sukzessionsstadien auf<br />

entwässerten Moorstandorten, Sicherung eines <strong>de</strong>r größten<br />

zusammenhängen<strong>de</strong>n Pfeifengrasbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

1 - 2<br />

SEITE<br />

2 Landschaftsschutzgebiet<br />

VII, Karlsbergwald<br />

Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />

<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s und Schutzzweckes<br />

(naturnahe Waldwirtschaft, naturorientierte<br />

Erholung, Kulturrelikte im Kulturpark<br />

<strong>Homburg</strong>)<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

genau präzisiert.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

3 Südwestlich <strong>de</strong>r<br />

Hei<strong>de</strong>straße bis zur<br />

Kapelle<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r Darstellung als Fläche für<br />

die Forstwirtschaft und Grünfläche im<br />

Flächennutzungsplan<br />

Erhaltung als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug zwischen<br />

Bruchhof und Sanddorf<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

4 entfällt<br />

5 Campingplatz Königsbruch<br />

6 Wassergewinnungsgebiet<br />

Königsbruch<br />

Aufstellung eines Bebauungsplanes mit<br />

Pflanzgeboten für heimische Bäume und<br />

Sträucher und grünordnerische Festsetzungen<br />

zur naturnahen Gestaltung <strong>de</strong>r Weiher.<br />

Wünschenswert wäre eine Verkleinerung<br />

<strong>de</strong>r gesamten Wasserfläche. Es sollte geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n, ob eine wasserrechtliche Genehmigung<br />

<strong>de</strong>r Teiche besteht.<br />

Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />

Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />

an die Grundwasserneubildung bei <strong>de</strong>r<br />

anstehen<strong>de</strong>n Neuvergabe von Wasserrechten<br />

Entwicklung naturnaher Uferabschnitte<br />

Biotopvernetzung mit angrenzen<strong>de</strong>n Feuchtgebieten<br />

Eine Verringerung <strong>de</strong>r Wasserfläche wür<strong>de</strong> durch geringere<br />

Verdunstung dazu beitragen, <strong>de</strong>n Wasserhaushalt im<br />

Königsbruch zu verbessern.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r Wassernutzung an die natürlichen Gegebenheiten<br />

Vermeidung weiterer Schädigungen <strong>de</strong>s Königsbruchs und<br />

<strong>de</strong>s Jägersburger Moores durch Grundwasserentnahme<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

Oberste und Untere Wasserund<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Wasserversorgung Ostsaar<br />

1 - 2<br />

1 - 2<br />

7 Ortsrand südwestlich <strong>de</strong>r<br />

Hei<strong>de</strong>bruchstraße<br />

Freihaltung von Bebauung, keine bauliche<br />

Erweiterung nach Südwesten<br />

Erhalt <strong>de</strong>s durch Obstgärten geprägten Ortsran<strong>de</strong>s am<br />

Rand <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes 'Closenbruch'.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 167<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

8 Königsbruch,<br />

'Bruchwiesen'<br />

Eichelscheid)<br />

(nördlich<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r Grünlandnutzung<br />

- Entwicklung stabiler, standorttypischer<br />

Wiesengesellschaften<br />

- möglichst späten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />

großer Fläche anstreben o<strong>de</strong>r Schnittzeitpunkte<br />

räumlich und zeitlich entzerren<br />

- Entwicklung extensiver Saumbereiche entlang<br />

<strong>de</strong>r Gräben<br />

- Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen Gräben<br />

- keine Drainage weiterer Grünlän<strong>de</strong>r<br />

- Düngung auf Grundwassernutzung abstimmen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />

standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />

Bei Nutzungsaufgabe (insbeson<strong>de</strong>re im nördlichen Teilbereich)<br />

ist Sukzessionsüberlassung aus landschaftspflegerischer<br />

Sicht eine sinnvolle Alternative<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

3 - 5<br />

9 Nördliches Königsbruch Beibehaltung <strong>de</strong>r Nutzung von Magerwiesen Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />

zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope mit hoher Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n<br />

Arten- und Biotopschutz bei.<br />

10 Königsbruch Ackernutzung (Düngung und Pflanzenschutz)<br />

auf Grundwassernutzung abstimmen<br />

Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im Königsbruch. Bei<br />

Aufgabe <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung ist Sukzessionsüberlassung<br />

aus landschaftspflegerischer Sicht eine sinnvolle<br />

Alternative<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte,<br />

Wasserversorgung Ostsaar<br />

*<br />

1 - 2<br />

11 Königsbruch Sukzessionsüberlassung weitgehend verbuschter<br />

Flächen<br />

vorwaldartige Stadien durch gelenkte Sukzession<br />

(Durchforstung) zu standortgemäßen<br />

Waldflächen entwickeln<br />

Entwicklung naturnaher Waldflächen auf Son<strong>de</strong>rstandorten<br />

Naturnahe Waldflächen in Verbindung mit <strong>de</strong>n ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Forstflächen, Pfeifengrasbestän<strong>de</strong>n und extensiver<br />

Grünlandnutzung stellen wertvolle Biotopkomplexe dar.<br />

Eigentümer 6 - 10<br />

12 'Am Exerzierplatz' Beibehaltung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung betroffene Landwirte *<br />

13 'Bruchwiesen' (südwestlich<br />

Campingplatz),<br />

nördlich Hummelwald<br />

Sukzessionsüberlassung von Brachflächen Entwicklung naturnaher Vorwäldchen und Gebüsche auf<br />

Son<strong>de</strong>rstandort (entwässertes Moor)<br />

Eigentümer *<br />

14 Kehrberg Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen<br />

(Grünland)<br />

Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch landwirtschaftlich<br />

genutzer Flächen vermei<strong>de</strong>n<br />

Die landwirtschaftlich genutzten 'Inseln' im ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Karlsbergwald sollten als Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

erhalten und weiterhin landwirtschaftlich genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinflächigen<br />

Nutzung durch Aufforstung soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

betroffene Landwirte *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 168<br />

15 Teiche am Campingplatz<br />

'Königsbruch'<br />

Unterhaltung <strong>de</strong>s südwestlichen und <strong>de</strong>s<br />

mittleren Teiches entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />

(<strong>de</strong>r Wasserzufluß zu <strong>de</strong>n Teichen<br />

soll - entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />

- so geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r<br />

Gesamtabflußspen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Bächen verbleiben),<br />

evtl. müssen die Teiche verkleinert<br />

und <strong>de</strong>m Wasserdargebot angepaßt wer<strong>de</strong>n,<br />

naturnahe Gestaltung <strong>de</strong>r südwestlichen<br />

Ufer.<br />

Entwicklung naturnaher Uferbereiche in <strong>de</strong>r Kontaktzone zu<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Brachflächen im Königsbruch,<br />

Verringerung von Belastungen <strong>de</strong>s Wasserhaushaltes<br />

Oberste und Untere Wasserund<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer o<strong>de</strong>r Pächter<br />

1 - 2<br />

16 Hirschbrunnen,<br />

Bachlauf,<br />

Teiche<br />

Unterhaltung und Entwicklung nach Garten<strong>de</strong>nkmalpflegerischen<br />

Planungen "Waldpark<br />

Schloss Karlsberg".<br />

Pflege <strong>de</strong>s historischen Erbes<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Forstamt<br />

1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

17 Teiche am Campingplatz<br />

'Königsbruch<br />

Umgestaltung <strong>de</strong>r südwestlichen Teichufer<br />

- Anlage von Flachwasserzonen<br />

- punktuelle Bepflanzung mit Ufergehölzen<br />

- Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Ufer<br />

Entwicklung von Lebensräumen für Amphibien, Fische,<br />

Insekten und Vögel,<br />

landschaftliche Einbindung <strong>de</strong>s Campingplatzes,<br />

Biotopvernetzung mit Feuchtflächen im Königsbruch<br />

Oberste und Untere Wasserund<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer o<strong>de</strong>r Pächter<br />

1 - 2<br />

18 Ehemalige Torfstiche im<br />

Königsbruch<br />

Entbuschung, Freilegung und Konservierung<br />

ehemaliger Torfstiche und Biotopgestaltung<br />

(Torfschlenken) prüfen<br />

Dokumentation historischer Nutzung, Einbindung in Konzept<br />

'Kulturpark <strong>Homburg</strong>'<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Naturlandstiftung<br />

3 - 5<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

19 Altholz im Karlsbergwald Erfassung <strong>de</strong>r Fle<strong>de</strong>rmauspopulation, Erhaltung<br />

und Entwicklung von höhlenreichen Altholzbestän<strong>de</strong>n<br />

Sicherung und Entwicklung von Sommerquartieren und<br />

Wochenstuben für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Forstamt<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.2 Handlungsprogramm Stadtteil Bruchhof - Sanddorf 169<br />

20 Schule (Hei<strong>de</strong>straße),<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten (Rosenstraße),<br />

Kreuzung Hei<strong>de</strong>straße -<br />

Sickingerstraße,<br />

Jugendherberge<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />

Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />

heimischen Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetaion und<br />

Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />

Grün-, Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

21 'Herzogskastanien' Nachpflanzen <strong>de</strong>r abgängigen, bzw. abgestorbenen<br />

Kastanien<br />

Ersatz <strong>de</strong>r abgängigen Natur<strong>de</strong>nkmäler; Markierung eines<br />

kulturhistorisch wichtigen Punktes im Kulturpark <strong>Homburg</strong><br />

Forstamt 1 - 2<br />

22 Gewerbegebiet nordwestlich<br />

<strong>de</strong>r Kaiserslauterner<br />

Straße<br />

Begrünung von Park-, Stell- und Lagerplätzen<br />

verbessern,<br />

dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />

bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />

<strong>de</strong>r Eingrünung und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />

Tier- und Pflanzenarten<br />

Eigentümer<br />

(Industriebetriebe),<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

(Beratung)<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 170<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.3 STADTTEIL EINÖD - SCHWARZENACKER<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />

Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />

extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

2 Landschaftsschutzgebiet IX<br />

(Bliestal von Wörschweiler<br />

bis Blieskastel mit <strong>de</strong>n<br />

südöstlich anschließen<strong>de</strong>n<br />

Höhenzügen<br />

Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung<br />

Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />

<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (Waldflächen,<br />

Kulturgüter Karlsberg und Schloßberg) und<br />

<strong>de</strong>s Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />

Vorrang naturorientierter Erholung)<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

genug präzisiert.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

3 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />

nach § 79 SWG<br />

Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> realisiert<br />

4 'In <strong>de</strong>n Schiffelswiesen',<br />

'Im Brühl',<br />

'In <strong>de</strong>n Kreuzwiesen'<br />

(Talbereich zwischen<br />

John-Deere-Gelän<strong>de</strong> und<br />

Webenheimer Straße)<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r Talaue von Bebauung<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s gewachsenen Orts- und Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />

Erhaltung guter Standorte für die Landwirtschaft,<br />

Begrenzung <strong>de</strong>r Flächenversiegelung und Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Grundwasserneubildung und -regeneration im Auenbereich<br />

sowie im Einzugsgebiet <strong>de</strong>s Wasserschutzgebietes<br />

'Bliestal' (Schutzzone III).<br />

Die Möglichkeit zur Sanierung <strong>de</strong>s Schwarzbaches mit <strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung von Überschwemmungsbereichen in <strong>de</strong>r<br />

Aue (Retention, Grundwasseranreicherung) sollte nicht<br />

'verbaut' wer<strong>de</strong>n.<br />

Erhaltung von unverbauten Auelandschaften als Überflutungs-<br />

und Retentionsfläche bei Hochwasser<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

5 Lambsbach zwischen<br />

<strong>Homburg</strong>er Straße und<br />

Autobahn<br />

Freihalten von Bebauung<br />

Freihaltung <strong>de</strong>r landwirtschaftlich genutzten Flächen am<br />

Lambsbach als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Grünzug zwischen<br />

<strong>de</strong>n Ortsteilen Schwarzenbach und Schwarzenacker<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

6 Geplantes Baugebiet<br />

W 513, 'Schlangenhöhler<br />

Weg'<br />

Festsetzung von naturnah gestalteten<br />

Grünflächen und Uferrandstreifen am Pfän<strong>de</strong>rbach<br />

und Pflanzgeboten (Hochstamm-<br />

Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische Bäume und<br />

Sträucher) im Bebauungsplan<br />

Vermei<strong>de</strong>n von Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Pfän<strong>de</strong>rbaches<br />

durch das Baugebiet,<br />

landschaftliche Einbindung und Ortsrandgestaltung nach<br />

Nor<strong>de</strong>n<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Bauamt 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 171<br />

7 'Am Nilberg' Erhalt <strong>de</strong>s strukturreichen, das Orts- und<br />

Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n Streuobst- und<br />

Wiesengelän<strong>de</strong>s bei baulichen Erweiterungen;<br />

Integration als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Grünfläche innerhalb <strong>de</strong>r Bebauung durch<br />

Sicherung im Rahmen <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

8 Grünflächen an <strong>de</strong>r<br />

Hauptstraße,<br />

Heinrich-Spörl-Straße,<br />

Bahnböschungen entlang<br />

<strong>de</strong>r Bahnlinie <strong>Homburg</strong> -<br />

Zweibrücken,<br />

Südlich 'Wustental',<br />

Kleingärten und Gehölze<br />

am südwestlichen Ortsrand<br />

entlang Raiffeisenstraße<br />

und 'Am alten Bahnhof'<br />

Entlang <strong>de</strong>r Grünflächen keine baulichen<br />

Verdichtungen in diesen Bereichen; Darstellung<br />

als Grünflächen im Flächennutzungsplan<br />

Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />

entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />

bei.<br />

Erhalt siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r und ortsrandprägen<strong>de</strong>r Grünstrukturen<br />

mit beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für die landwirtschaftliche<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage, insbeson<strong>de</strong>re für die<br />

Son<strong>de</strong>rgebiete (Einkaufszentrum) und Mischgebiete an <strong>de</strong>r<br />

Hauptstraße<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

9<br />

EA<br />

'Dörmersklamm',<br />

'Mühlklamm',<br />

'Kan<strong>de</strong>lgrund',<br />

bewal<strong>de</strong>ter Hang südlich<br />

Schlangenhöhler Weg<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Grünzüge<br />

Im Flächennutzungsplan als 'Grünflächen'<br />

o<strong>de</strong>r 'Flächen für die Forstwirtschaft' darstellen;<br />

Sukzessionsüberlassung o<strong>de</strong>r forstwirtschaftliche<br />

Nutzung<br />

Erhaltung typischer, siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Landschaftsformen<br />

(Klamme), Entwicklung zu naturnahen Waldflächen<br />

für Siel und Naherholung sowie als Elemente zur Biotopvernetzung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

10 Wasserschutzgebiet<br />

Bliestal<br />

Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />

Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />

an die Grundwasserneubildung<br />

Vermeidung von Schädigungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />

Bliesaue durch die Grundwasserentnahme<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

11 'In <strong>de</strong>r Gutenbrunner Au',<br />

'In <strong>de</strong>n Mengertsstrangen'<br />

Umwandlung von Ackerflächen in extensives<br />

Grünland im Auenbereich <strong>de</strong>r Blies<br />

Entwicklung standortgerechter Bewirtschaftung und Lebensgemeinschaften,<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos nach<br />

Überschwemmungen<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 172<br />

12<br />

EA<br />

'In <strong>de</strong>r Gutenbrunner Au',<br />

'In<br />

<strong>de</strong>n<br />

Mengertsstrangen',<br />

'Am Gerhardsgraben',<br />

'In <strong>de</strong>n Stegwiesen',<br />

'Im Aalkorb',<br />

'Bei <strong>de</strong>n Eichen',<br />

'In <strong>de</strong>n Fischersträngen',<br />

'In <strong>de</strong>n Nonnenwiesen',<br />

'Im Dörrfeld',<br />

'Im Käsbrühl',<br />

'In <strong>de</strong>n Kreuzwiesen',<br />

'An <strong>de</strong>r Altmühle',<br />

'In <strong>de</strong>n Sauerwiesen',<br />

'In <strong>de</strong>n Gänswiesen',<br />

'Im Schei<strong>de</strong>nbrühl',<br />

'In <strong>de</strong>n Schiffelswiesen',<br />

'Im Brühl'<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />

- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />

standorttypische Wiesengesellschaften<br />

- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />

großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />

räumlich und zeitlich entzerren<br />

- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />

<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />

standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />

Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />

z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze<br />

u.a.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

13 Gesamte Blies- und<br />

Schwarzbachaue<br />

Landwirtschaftliche Nutzung (Düngung und<br />

Gülleeinsatz) auf Grundwassernutzung abstimmen<br />

Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen vor Nitriteinträgen<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte VL *<br />

1 - 2<br />

14 Feuchtgraben am<br />

'Gerhardsgraben', 'Im<br />

Fohlengrund' und südlich<br />

<strong>de</strong>s Lagerplatzes an <strong>de</strong>r<br />

Autobahn<br />

Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Röhrichte,<br />

Seggenrie<strong>de</strong>, Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren<br />

u.a. Brachflächen<br />

15 Blies- und Schwarzbach Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im<br />

Herbst<br />

Relativ stabiles Sukzessionsstadium<br />

Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />

da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten Standorten<br />

für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz ebenfalls wertvolle<br />

Bereiche darstellen.<br />

Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />

Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte,<br />

(Anlieger)<br />

VL *<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte,<br />

(Anlieger)<br />

VL *<br />

*<br />

3 - 5<br />

16 'Gerhardsgraben',<br />

Pfän<strong>de</strong>rbach außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s<br />

17 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im<br />

Herbst<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze<br />

anstreben<br />

Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />

Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte,<br />

(Anlieger) VL *<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />

3 - 5


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 173<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

18 Blies 'Passive' Renaturierung<br />

- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />

(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />

von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />

- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />

mit Steinschüttungen<br />

19 Schwarzbach Renaturierung<br />

- Entfernen <strong>de</strong>r Uferverbauungen<br />

- Sicherung <strong>de</strong>r Ufer zur Autobahn durch<br />

ingenieurbiologischen Verbau<br />

- Aufweitung <strong>de</strong>s Bachprofils<br />

- Einbringen von Störelementen (Rauhbäume)<br />

- Anhebung <strong>de</strong>r Bachsohle<br />

- Überflutungsmöglichkeiten in <strong>de</strong>r Aue<br />

schaffen<br />

- nach Renaturierung natürliche Erosions-,<br />

Sedimentations- und Verlagerungsprozesse<br />

zulassen<br />

Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />

und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />

Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />

sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />

Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />

(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />

gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Schwarzbach ist <strong>de</strong>rart massiv verbaut, daß bauliche<br />

Eingriffe zur Einleitung <strong>de</strong>r Renaturierung notwendig sind.<br />

Durch die Renaturierung sollen Uferform und Gewässercharakteristik<br />

naturnah gestaltet, das Gewässer und sein<br />

Umfeld als Lebensraum für Pflanzen und Tiere aufgewertet<br />

und <strong>de</strong>r Wasserhaushalt durch verbesserte Retention und<br />

Grundwasserneubildung geför<strong>de</strong>rt, sowie die natürlichen<br />

Wechselwirkungen zwischen Fließgewässer und Aue wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte,<br />

(Anlieger)<br />

VL *<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte,<br />

(Anlieger)<br />

3 - 5<br />

6 - 10<br />

20 'In <strong>de</strong>r Nußgrube',<br />

'Am Steinweg'<br />

Ortsrand <strong>de</strong>s Neubaugebietes (Heinrich-<br />

Spörl-Straße) durch Anlage einer Streuobstwiese<br />

neugestalten. Der neu zu entwickeln<strong>de</strong><br />

Ortsrand kann als siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r,<br />

mit <strong>de</strong>m Außenbereich in Verbindung<br />

stehen<strong>de</strong>r Grünzug in eine spätere Erweiterung<br />

<strong>de</strong>r Bebauung integriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Neubaugebiet grenzt unmittelbar an landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen an; <strong>de</strong>r in Resten noch vorhan<strong>de</strong>ne typische<br />

Ortsrand mit Streuobst (am Nilberg) sollte ergänzt<br />

wer<strong>de</strong>n, um das große Neubaugebiet zu glie<strong>de</strong>rn, mit <strong>de</strong>m<br />

Außenbereich zu verbin<strong>de</strong>n (Biotopverbund) und siedlungsnahe,<br />

naturnahe Spiel- und Erholungsflächen zu entwickeln.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

Grünflächenamt,<br />

Obst- und Gartenbauvereine,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 174<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

21 Frei- und Grünflächen<br />

öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />

Anlagen,<br />

Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />

gesamten Ortslage,<br />

Grünanlagen an Einkaufsmärkten<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und Bauerngärten<br />

mit alten Blumensorten und heimischen<br />

Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuß, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetaion und Wildkräutern<br />

in öffentlichen und privaten Grün-,<br />

Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

22 Schlangenhöhle Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />

und Absperrung<br />

Sicherung von Sommerquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong><br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

23<br />

EA<br />

Schwarzbach<br />

Abschnittsweise Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />

mit Ufergehölzen nach Renaturierung<br />

(siehe Maßnahme Nr. 19)<br />

Biologische Böschungssicherung,<br />

Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />

Insekten,<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

6 - 10<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.3 Handlungsprogramm Stadtteil Einöd - Schwarzenacker 175<br />

24 'Am Hungerberg',<br />

'Auf <strong>de</strong>m Kan<strong>de</strong>lgrund',<br />

an <strong>de</strong>n Berghöfen<br />

Pflanzung von Hecken o<strong>de</strong>r Baumreihen<br />

entlang von Feldwirtschaftswegen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vegetation und<br />

Tierwelt (Biotopvernetzung) in intensiv landwirtschaftlich<br />

genutzten Bereichen<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />

Aufwertung von Wegeverbindungen, die auch<br />

zur Erholung genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

betroffene Landwirte (Anlieger),<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

VL *<br />

3 - 5<br />

25 Son<strong>de</strong>rgebiete mit Einkaufsmärkten,<br />

Heinrich-Spörl-Straße',<br />

Neunmorgenstraße,<br />

Hauptstraße<br />

26 <strong>Homburg</strong>er Straße,<br />

Hauptstraße,<br />

Ernstweiler Straße,<br />

Heinrich-Spörl-Straße<br />

Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />

großkronigen Laubbäumen verbessern,<br />

dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />

bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen,<br />

Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />

Begrünung von Park-, Stell- und Lagerplätzen<br />

verbessern,<br />

dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />

bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen,<br />

Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />

<strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Einkaufszentren sowie Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer Tier- und<br />

Pflanzenarten<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung),<br />

<strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />

und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer Tier- und<br />

Pflanzenarten<br />

Eigentümer (Gewerbebetriebe),<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 176<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.4 STADTTEIL ERBACH - REISKIRCHEN<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 'Rutschhecke' Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />

III, gleichzeitig Präzisierung<br />

und räumliche Differenzierung <strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s<br />

(Waldflächen, kleinstrukturierte<br />

Offenlandbereiche) und <strong>de</strong>s Schutzzweckes<br />

(naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />

Offenhaltung<br />

Der Wald nordöstlich von Erbach-Reiskirchen stellt eine<br />

landschaftsökologische Einheit dar, die zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes (klimatischer Ausgleich<br />

für Erbach und das Industriegebiet Ost, Schutz und<br />

Regeneration <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im Erbacher<br />

Wald) und wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für die naturbezogene<br />

Erholung (letzte siedlungsnahe Waldfläche für <strong>de</strong>n<br />

dicht bebauten Stadtteil) vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

2 'Am Mühlenteich',<br />

'Neue Teilung',<br />

'Reiskircher Schmalau',<br />

'Erbacher Weiher',<br />

'Erbacher Mul<strong>de</strong>',<br />

'Häselheck',<br />

'Brunnenwiesen',<br />

'Hanfäcker',<br />

'Unter <strong>de</strong>m großen<br />

Garten'<br />

Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet<br />

Als innerörtlichen Grünzug entlang <strong>de</strong>s Erbaches<br />

erhalten, keine Bebauung o<strong>de</strong>r<br />

parkartige Gestaltung<br />

landwirtschaftliche Nutzung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Grünland, erhalten.<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s FNP; Darstellung mit <strong>de</strong>r<br />

Zweckbestimmung<br />

Ökologie/Feuchtbrachen (evtl. Erbach-<br />

Renaturierung, vgl. Nr. 14) und als Fläche für<br />

die Landwirtschaft<br />

Planungsabsicht für einen Weiher sollte<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n<br />

Freihalten <strong>de</strong>r Erbachaue als klimatischen Ausgleichsraum<br />

für Erbach und als siedlungsnahe Frei- und Erholungsfläche<br />

für <strong>de</strong>n 'Berliner Wohnpark'<br />

Landschaftsprägen<strong>de</strong>r und siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />

1 - 2<br />

3<br />

EA<br />

'Dammweiher',<br />

'Unter <strong>de</strong>n Großwiesen',<br />

'Dörrwiesen'<br />

Freihalten von Bebauung, Sukzessionsüberlassung;<br />

im Flächennutzungsplan als<br />

Freifläche darstellen<br />

Erhalt <strong>de</strong>r strukturreichen, siedlungsnahen Freifläche für<br />

Erholung und als Erlebnis- und Abenteuerspielplatz. Die<br />

Fläche ist einer <strong>de</strong>r letzten Freiräume, <strong>de</strong>r zu Fuß von <strong>de</strong>r<br />

dicht bebauten Erbacher Ortsmitte aus erreichbar ist.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

4 Siedlungsrand von Reiskirchen<br />

nach Südwesten,<br />

'Bruchgarten',<br />

'Brunnenwiese',<br />

'Hanfäcker'<br />

Eingrünung <strong>de</strong>s geplanten Neubaugebietes,<br />

Ortsran<strong>de</strong>twicklung<br />

Entwicklung eines strukturreichen, das Orts- und<br />

Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n Ortsran<strong>de</strong>s.<br />

Der Ortsrand wird vielfach zur Erholung genutzt und trägt<br />

entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage<br />

zur Erbachaue hin bei.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 177<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

5<br />

EA<br />

'Berliner Wohnpark' 3. BA Planung wird nicht weiter verfolgt, statt<strong>de</strong>ssen<br />

ist im FNP eine Darstellung als<br />

Ausgleichsfläche mit <strong>de</strong>m Ziel Aufforstung<br />

geplant<br />

Sicherung und Aufwertung von Freiflächen für Naturschutz<br />

und Erholung im am dichtesten besie<strong>de</strong>lten Stadtteil<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />

Forstamt<br />

1 - 2<br />

6 Geplante Neubaugebiete<br />

'Vogelbacher Weg'<br />

(W 117) in Realisierung,<br />

'Nördlich <strong>de</strong>r Ludwigstraße'<br />

(W 115)<br />

Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />

Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />

(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />

Bäume und Sträucher) im Bebauungsplan<br />

Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Durchgrünung <strong>de</strong>s Neubaugebietes<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

7 Geplantes Neubaugebiet<br />

'Nördlich <strong>de</strong>r Bernwardstraße'<br />

(W 114) in<br />

Realisierung<br />

Festsetzung von Pflanzgeboten für Hochstamm-Obstbäume<br />

o<strong>de</strong>r heimische Bäume<br />

und Sträucher im Bebauungsplan<br />

Durchgrünung <strong>de</strong>s Neubaugebietes am Rand <strong>de</strong>s dicht besie<strong>de</strong>lten<br />

Stadtteils<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung<br />

in<br />

Realisierung<br />

8 Schutzzone 3<br />

Wasserschutzgebiet<br />

<strong>Homburg</strong>/Brunnenstraße<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Schutzgebietsabgrenzungen<br />

durch hydro-geologische Untersuchungen<br />

und nötigenfalls Ergänzung o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung<br />

Angesichts <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Buntsandsteins für die<br />

Grundwasserneubildung sollte eine Erweiterung <strong>de</strong>r<br />

Schutzzone 3 geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

9 Erbacher Wald,<br />

Reiskircher Mühle,<br />

'(Auf <strong>de</strong>m Bremmentrisch',<br />

'Ober <strong>de</strong>m<br />

Streitweg')<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

Ausweisung von Wasserschutzgebieten<br />

Die teilweise zur Wasserversorgung genutzten Brunnen in<br />

diesen Bereichen sind nicht durch Wasserschutzgebiete<br />

geschützt.<br />

Oberste<br />

Stadtwerke<br />

Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

1 - 2<br />

10<br />

EA<br />

'Hinkelwiese',<br />

'Am Reiskircher Weiher',<br />

'Am Mühlenteich',<br />

'Neue Teilung',<br />

'Reiskircher Schmalau',<br />

'Erbacher Schmalau',<br />

'Erbacher Weiher',<br />

'Erbacher Mühle',<br />

'Häselheck',<br />

'Hanfäcker'<br />

11 Südlich 'Bruchgarten',<br />

'Erbacher Mühle',<br />

'Brunnenwiesen',<br />

'Unter <strong>de</strong>m großen<br />

Garten'<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Grünlandnutzung;<br />

Umbruch und ackerbauliche Nutzung<br />

sollen unterbleiben; möglichst späten Mahdtermin<br />

und max. Viehbesatz von 2 GVE/ha<br />

anstreben<br />

Sukzessionsüberlassung von Röhrichten<br />

und Seggenrie<strong>de</strong>n<br />

Sicherung und Entwicklung von standort- und regionaltypischen<br />

Grünlän<strong>de</strong>rn<br />

Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />

Mittelfristige Verbuschung ist unproblematisch, da die zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Sukzessionsstadien für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz<br />

ebenfalls wertvolle Biotoptypen darstellen.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

Eigentümer und Anlieger *<br />

*<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 178<br />

12 Potentielle Aufforstungsfläche<br />

an <strong>de</strong>r Autobahnraststätte<br />

Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch genutzter landwirtschaftlicher<br />

Fläche<br />

Aufforstung in Verbindung mit Maßnahme Nr. 5 sinnvoll<br />

Stadt Hombug, Stadtplanung,<br />

Forstamt<br />

*<br />

13 Bexbacher Straße (B 423),<br />

Brelauer Straße,<br />

Berliner Straße,<br />

Schongauer Straße,<br />

Lappentascher Straße<br />

Erhaltung innerstädtischer Grünstrukturen,<br />

För<strong>de</strong>rung und Entwicklung heimischer<br />

Baum- und Straucharten<br />

Erhaltung innerstädtischer Grünstrukturen mit Be<strong>de</strong>utung<br />

für Kleinklima, Stadtbild, Wohnqualität und als Lebensraum<br />

siedlungstypischer Tier- und Pflanzenarten.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-; SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

14 Erbach südlich <strong>de</strong>r Autobahn<br />

Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung eines natürlichen, wenn auch nur zeitweise<br />

wasserführen<strong>de</strong>n Bachlaufes, Verlangsamung <strong>de</strong>s<br />

Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r Versickerung bei<br />

Nie<strong>de</strong>rschlägen.<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

15 Frei- und Grünflächen<br />

öffentlicher Gebäu<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rschule L + G<br />

(Spandauer Straße),<br />

Sportzentrum,<br />

Jugendheim<br />

Sprachenschule<br />

(Lappentascher Straße),<br />

Schule (Cranachstraße),<br />

Schule (Thomasstraße),<br />

und<br />

Wohnblocks südlich<br />

Lappentascher Straße<br />

Umgestaltung und Verstärkung <strong>de</strong>r Begrünung<br />

mit heimischen Gehölzen, vor allem<br />

mit Laubbäumen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas, <strong>de</strong>r Eingrünung und <strong>de</strong>r<br />

Lebensräume siedlungstypischer Tier- und Pflanzenarten,<br />

gestalterische Aufwertung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 179<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

Stadtökologieprogramm:<br />

Information und Beratung über, sowie<br />

För<strong>de</strong>rung von<br />

- Entsiegelung von Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen,<br />

Einfahrten, Stellplätzen, Hofflächen usw.<br />

- Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser zur<br />

16 Gesamte Wohnbauflächen<br />

Gartenbewässerung, Regenwasserversickerung<br />

- Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />

- extensive Pflege privater und öffentlicher<br />

Grünflächen<br />

- bevorzugte Verwendung heimischer Pflanzen<br />

In <strong>de</strong>n stark verdichteten Stadtteilen mit hohem Versiegelungsgrad<br />

sind insbeson<strong>de</strong>re Maßnahmen zur Nie<strong>de</strong>rschlagswasserrückhaltung<br />

und zur Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Kleinklimas notwendig<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer<br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

17<br />

EA<br />

Erbach in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs mit<br />

Ufergehölzen (Erlen, Wei<strong>de</strong>n) nach<br />

Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen (vgl.<br />

Maßnahme Nr. 14)<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />

Vögel<br />

Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />

Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Eigentümer,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

18<br />

EA<br />

'Häselheck' (Salvia) Landschaftsgehölzpflanzung Verbesserung <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>s Gewerbegebietes<br />

(Salvia) am Rand <strong>de</strong>s Erbach-Grünzuges<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Eigentümer,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

19 Landstraße L 218<br />

Autobahn - Reiskirchen<br />

Pflanzung einer Allee mit großkronigen,<br />

heimischen Laubbäumen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />

Aufwertung von Straßenverbindungen<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />

1 - 2<br />

20<br />

EA<br />

Berliner Straße,<br />

'Zum Lappentascher Hof'<br />

Pflanzung von Baumreihen mit heimischen,<br />

großkronigen Laubbäumen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Stadtbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />

Aufwertung wichtiger Straßenverbindungen<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

21 Dürerstraße Rückbau <strong>de</strong>r Straße,<br />

Verengung <strong>de</strong>r Fahrbahnen,<br />

Pflanzung von Baumreihen,<br />

stärkere Durchgrünung<br />

Verkehrsberuhigung, Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch<br />

großkronige Laubbäume, gestalterische Aufwertung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.4 Handlungsprogramm Stadtteil Erbach - Reiskirchen 180<br />

22 Industriegebiet Ost<br />

(Michelin, Kaiserslauterer<br />

Eisenwerk, Neunkircher<br />

Eisenwerk, Einkaufsmarkt,<br />

Lokschuppen)<br />

Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />

großkronigen Laubbäumen verbessern<br />

Dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />

bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen;<br />

Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung)<br />

und <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />

sowie Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />

Pflanzen- und Tierarten<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Eigentümer (Industriebetriebe)<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 181<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.5 STADTTEIL HOMBURG - MITTE<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 Ehemaliger Zollbahnhof Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen Erhaltung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und Tiergesellschaften und<br />

ihrer Lebensräume; durch mehrere Gutachten belegte Vorkommen<br />

zahlreicher Rote-Liste-Arten von lan<strong>de</strong>sweiter<br />

Be<strong>de</strong>utung<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

2 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />

Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />

extensiv genutzte Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r und ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Röhrichte und Seggenrie<strong>de</strong><br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

3 'Bee<strong>de</strong>r Bruch'<br />

'Schwarzer Weiher'<br />

'Schmalau'<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />

VII (Bliestal von Haseler<br />

Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />

Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />

und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />

<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

4 Erbach südlich Entenmühlstraße<br />

Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet<br />

Schutz und Freihaltung <strong>de</strong>s Grünzugs wegen seiner beson<strong>de</strong>ren<br />

klimatischen Funktion für die Innenstadt<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

5<br />

EA<br />

'Am Bee<strong>de</strong>r Weiher'<br />

'An <strong>de</strong>r Entenmühle'<br />

6 Landschaftsschutzgebiet<br />

VII<br />

Feuchtbrachen am Erbach als 'Geschützte<br />

Landschaftsbestandteile' ausweisen und <strong>de</strong>r<br />

Sukzession überlassen. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Darstellung bei <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />

Flächennutzungsplanes. Verkleinerung <strong>de</strong>r<br />

geplanten Gewerbe- und Industriegebiete<br />

Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung, Präzisierung<br />

und räumliche Differenzierung <strong>de</strong>r<br />

Schutzgebietsverordnung (Waldflächen, Kulturgüter<br />

Karlsberg und Schloßberg) und <strong>de</strong>s<br />

Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />

Vorrang naturorientierter Erholung)<br />

7 Gewerbegebiet G 5 Massive Eingrünung nach Südosten zum<br />

Naturschutzgebiet Closenbruch hin durch<br />

Festsetzung eines breiten Grüngürtels und<br />

Pflanzgebote im Bebauungsplan<br />

Schutz und Entwicklung von Rückzugsräumen für Tier- und<br />

Pflanzenarten nährstoffreicher Feuchtstandorte<br />

Die zur Biotopvernetzung an Erbach und Blies wichtigen<br />

Flächen sollten aus Biotopschutzgrün<strong>de</strong>n (geschützte<br />

Biotope nach § 25 SNG) und wegen ihrer klimatischen<br />

Funktion nicht für Gewerbegebiete beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

genug präzisiert.<br />

Durch massive Eingrünung <strong>de</strong>s geplanten Gewerbegebiets<br />

kann eine Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s am<br />

Rand <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes, das auch zur Erholung genutzt<br />

wird, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

1 - 2<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 182<br />

8 Schutzzone III<br />

Wasserschutzgebiet<br />

<strong>Homburg</strong>/Brunnenstraße<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Schutzgbebietsabgrenzungen<br />

durch hydro-geologische Untersuchungen<br />

und, falls erfor<strong>de</strong>rlich, Ergänzung o<strong>de</strong>r<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung<br />

Angesichts <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Buntsandsteins für die<br />

Grundwasserneubildung, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r bewal<strong>de</strong>ten Flächen,<br />

sollte eine Erweiterung <strong>de</strong>r Schutzzone III geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste<br />

Stadtwerke<br />

Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

1 - 2<br />

9<br />

EA<br />

Mischgebiet M 408<br />

'Bee<strong>de</strong>r Flur'<br />

Erhaltung bzw. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ortsund<br />

landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n grünen Ortsran<strong>de</strong>s<br />

bei baulichen Erweiterungen nach<br />

Westen durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />

Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

(Erhaltungs- und Pflanzgebote, Grünflächen)<br />

Erhalt <strong>de</strong>s strukturreichen, das Landschaftsbild prägen<strong>de</strong>n<br />

Ortsran<strong>de</strong>s.<br />

Der Ortsrand und die Bee<strong>de</strong>r Flur wer<strong>de</strong>n vielfach zur Erholung<br />

genutzt und tragen entschei<strong>de</strong>nd zur landschaftlichen<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Ortslage zum Bee<strong>de</strong>r Bruch hin bei. Der begrünte<br />

Ortsrand zum Bee<strong>de</strong>r Bruch und zum Höllengraben<br />

hin besitzt wichtige Kulissenfunktion für das Landschaftserlebnis<br />

und die Erholungseignung in diesem Bereich<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

10 Zwischen Talstraße, Umgehungsstraße<br />

und <strong>de</strong>r<br />

Straße 'Am Mühlgraben'<br />

Bei Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />

Sicherung einer 'grünen Achse' zwischen<br />

Innenstadt (Talstraße) und Stadtpark<br />

Erhalt und Ausbau <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Fuß- und Radwegverbindung<br />

von <strong>de</strong>r Innenstadt zum Stadtpark abseits <strong>de</strong>r<br />

stark befahrenen Staßen<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

11 'Schmalau' Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />

Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />

anstreben, keine Entwässerung<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />

zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Naßwiesen) bei und vermin<strong>de</strong>rt<br />

negative Ran<strong>de</strong>inflüsse auf das Naturschutzgebiet<br />

'Höllengraben'.<br />

betroffene Landwirte *<br />

12<br />

EA<br />

'Schwarzweiherbach'<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />

- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />

standorttypische Wiesengesellschaften<br />

- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />

großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />

räumlich und zeitlich entzerren<br />

- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />

<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />

standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />

Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />

z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze<br />

u.a.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

13 Naturschutzgebiet<br />

Closenbruch<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen landwirtschaftlichen<br />

Nutzungen und Strukturen:<br />

- extensive Grünlandnutzung und Äcker auf<br />

kleinen Parzellen<br />

- Hecken und Gebüsche<br />

Die noch vorhan<strong>de</strong>nen kleingliedrigen, extensiven Nutzungen<br />

enthalten typische, immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kulturbiotope<br />

mit hoher Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz, Kultur- und<br />

Landschaftsgeschichte und das Landschaftsbild.<br />

betroffene Landwirte,<br />

MfU<br />

*<br />

14 'Webersberg',<br />

'Auf <strong>de</strong>r Leinenkant'<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />

Nutzungen<br />

Die landwirtschaftlich genutzten Kuppen im ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Waldbereich südlich <strong>de</strong>r Uni-Kliniken sollten als Bereicherung<br />

<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s erhalten und weiterhin landwirtschaftlich<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

betroffene Landwirte *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 183<br />

15 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen extensiven<br />

Grünlandnutzung; möglichst späten Mahdtermin<br />

anstreben, keine Entwässerung<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige extensive Nutzung trägt zum Erhalt typischer,<br />

zurückgehen<strong>de</strong>r Kulturbiotope (Nasswiesen) bei.<br />

betroffene Landwirte *<br />

16<br />

EA<br />

'Bee<strong>de</strong>r Mühle',<br />

Johanneum,<br />

'Rechts am Zweibrücker<br />

Weg',<br />

'An <strong>de</strong>r Entenmühle'<br />

Beibehalung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung<br />

Offenhaltung <strong>de</strong>s klimatisch wichtigen Talraumes betroffene Landwirte *<br />

17 'Unter <strong>de</strong>m Weiherdamm<br />

im Bruch' (Lambsbachtal)<br />

Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Röhrichte und<br />

Seggenrie<strong>de</strong><br />

Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />

Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />

da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und<br />

nassen Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls<br />

wertvolle Bereiche darstellen.<br />

Eigentümer *<br />

18 Blies Entwicklung eines mind. 5 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im Herbst<br />

Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />

Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />

betroffene Landwirte,<br />

Eigentümer<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

19<br />

EA<br />

Erbach von <strong>de</strong>r Entenmühlstraße<br />

bis Jägerhausstraße<br />

Sukzessionsüberlassung eines mind. 3 m<br />

breiten Uferrandstreifens nach Entfernung<br />

<strong>de</strong>r Betonhalbschalen und Bau <strong>de</strong>s Hauptsammlers<br />

20 Lambsbach Entwicklung eines mind. 3 m breiten Uferrandstreifens<br />

ohne Düngung, mit abschnittsweiser<br />

Mahd höchstens einmal jährlich im Herbst<br />

Verringerung von Nährstoffeinträgen in das Gewässer, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung und als<br />

Versteck für Wiesenvögel, Insekten etc.<br />

betroffene Landwirte,<br />

Eigentümer<br />

3 - 5<br />

21 Teich am Lambsbach<br />

nördlich 'Emilienruh'<br />

Unterhaltung <strong>de</strong>s Teiches entsprechend<br />

<strong>de</strong>m Gewässererlaß. Der Wasserzufluß soll<br />

entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß so geregelt<br />

wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflußspen<strong>de</strong><br />

im Lambsbach verbleiben<br />

Entwicklung naturnaher Uferzonen und Vermeidung von<br />

Belastungen <strong>de</strong>s Gewässerhaushaltes durch übermäßige<br />

Wasserentnahme aus <strong>de</strong>m Lambsbach<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Angelverein<br />

1 - 2<br />

22 Schrebergärten westlich<br />

<strong>de</strong>s Hauptbahnhofes<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Schrebergärten und <strong>de</strong>s Gehölzstreifens<br />

Siedlungsglie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Grünzug zwischen Bahnhof und westlich<br />

angrenzen<strong>de</strong>r Wohnbebauung; zur Freizeitgestaltung<br />

genutzter Bereich<br />

Bun<strong>de</strong>sbahn,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

*<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 184<br />

23 Stadtpark Extensive Pflege großer zusammenhängen<strong>de</strong>r<br />

Grünflächen, soweit sie nicht als Spielo<strong>de</strong>r<br />

Liegewiese genutzt wer<strong>de</strong>n:<br />

- Reduzierung <strong>de</strong>r Rasenschnitte, Entwicklung<br />

von Extensivwiesen<br />

- sukzessives Ersetzen von artenarmen,<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Zierpflanzungen und<br />

Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern durch heimische Gehölze<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für siedlungstypische<br />

Pflanzen- und Tierarten<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

24 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze anstreben<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

25 Blies und Lambsbach 'Passive' Renaturierung<br />

- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />

(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />

von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />

- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />

mit Steinschüttungen<br />

- keine weitere Unterhaltung <strong>de</strong>s Uferausbaues<br />

- natürliche Sedimentations- und Erosionsprozesse<br />

zulassen<br />

- Überschwemmungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen dul<strong>de</strong>n<br />

Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />

und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />

Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />

sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />

Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />

(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />

gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste und Untere Wasserschutzbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte, (Anlieger)<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

26<br />

EA<br />

Erbach<br />

Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen<br />

Bei ausreichen<strong>de</strong>r Wassermenge 'passive'<br />

Renaturierung (vgl. Maßnahme Nr. 25) südlich<br />

<strong>de</strong>r Entenmühlstraße einleiten<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle, Verbesserung<br />

und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen für<br />

Pflanzen- und Tiergesellschaften,<br />

Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

6 - 10<br />

27<br />

EA<br />

Schwarzweihergraben Êntfernen <strong>de</strong>r Betonhalbschalen Wie<strong>de</strong>rherstellung naturnaher Ufer und Grabensohle, Verbesserung<br />

und Wie<strong>de</strong>rherstellung von Lebensräumen für<br />

Pflanzen- und Tiergesellschaften,<br />

Verlangsamung <strong>de</strong>s Wasserabflusses und Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Versickerung bei Nie<strong>de</strong>rschlägen<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 185<br />

28 Festplatz südlich Forum,<br />

"Forumsbebauung"<br />

Bei Überplanung sind lokalklimatische<br />

Ausgleichswirkungen und Stadt- bzw. Landschaftsbild<br />

zu beachten<br />

Sicherung <strong>de</strong>r lokalklimatischen Ausgleichsfunktion <strong>de</strong>r<br />

Erbachaue für die Innenstadt. Einbindung und Eingrünung<br />

<strong>de</strong>r geplanten Bebauung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

29 Frei- und Grünflächen<br />

öffentlicher Gebäu<strong>de</strong> und<br />

Anlagen:<br />

Forum,<br />

Stadtbad,<br />

Festplatz,<br />

Kirche, Kin<strong>de</strong>rgarten und<br />

Schule an <strong>de</strong>r Ringstaße,<br />

Realschule,<br />

Jophanneum,<br />

Mannlich-Gymnasium<br />

Saar-Pfalz-Gymnasium,<br />

Fußweg zwischenKaiserund<br />

Richard-Wagner-<br />

Straße am BBZ<br />

Umgestaltung und Verstärkung <strong>de</strong>r Begrünung<br />

mit heimischen Gehölzen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Laubbäumen<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas und <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />

Tier- und Pflanzenarten, gestalterische Aufwertung<br />

Stadt<br />

Grünflächenamt<br />

<strong>Homburg</strong>,<br />

3 - 5<br />

30 Stadtpark Belassen und Einbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s naturnahen<br />

Teils im Südwesten <strong>de</strong>s Parks mit Röhrichten<br />

und Seggenrie<strong>de</strong>n in die Parkgestaltung<br />

31 Gesamte Innenstadt Ausbau und gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>s<br />

Radwegenetzes<br />

Schaffung durchgängiger Radwege von und<br />

zu wichtigen Einrichtungen wie z.B. Universität,<br />

Schulen, Rathaus, Schwimmbad,<br />

Christian-Weber-Platz, Industriegebiete usw.<br />

Erhaltung naturnaher Vegetation im Grenzbereich zwischen<br />

Innenstadt und freier Landschaft<br />

Schließen bestehen<strong>de</strong>r Lücken, Aufwertung <strong>de</strong>s Fahrra<strong>de</strong>s<br />

als innerstädtisches Verkehrsmittel<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

32 Stollen, Höhlen und Felsenkeller<br />

am Schloßberg,<br />

Schlangenhöhle<br />

Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />

und Absperrung<br />

Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong><br />

1 - 2<br />

33 Zufahrtstraße zur 'Emilienruh'<br />

Bau einer dauerhaften Amphibienschutzeinrichtung<br />

- feste Zäune o<strong>de</strong>r<br />

- Durchlässe unter Fahrbahn<br />

Wichtiger Amphibienwan<strong>de</strong>rstrecke wird durch die<br />

Zufahrtsstraße zerschnitten<br />

Stadt <strong>Homburg</strong> 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 186<br />

34 Gesamte Wohnbauflächen Stadtökologieprogramm:<br />

Information und Beratung über, sowie<br />

För<strong>de</strong>rung von<br />

- Entsiegelung von Gebäu<strong>de</strong>nebenflächen,<br />

Einfahrten, Stellplätzen, Hofflächen usw.<br />

- Nutzung von Nie<strong>de</strong>rschlagswasser zur<br />

Gartenbewässerung, Regenwasserversickerung<br />

- Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünungen<br />

- extensive Pflege privater und öffentlicher<br />

Grünflächen<br />

- bevorzugte Verwendung heimischer<br />

Pflanzen<br />

In <strong>de</strong>n stark verdichteten Stadtteilen mit hohem Versiegelungsgrad<br />

sind insbeson<strong>de</strong>re Maßnahmen zur Nie<strong>de</strong>rschlagswasserrückhaltung<br />

und zur Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Kleinklimas notwendig<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

35<br />

EA<br />

Erbach im Stadtpark und<br />

südlich von <strong>Homburg</strong>-Mitte<br />

bis Jägerhausstraße<br />

Bepflanzung <strong>de</strong>s Bachlaufs mit<br />

Ufergehölzen (Erlen-Wei<strong>de</strong>n) nach<br />

Entfernung <strong>de</strong>r Betonhalbschalen (vgl.<br />

Maßnahme Nr. 26)<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleintiere und<br />

Vögel<br />

Der Erbach soll als das ganze Stadtgebiet durchziehen<strong>de</strong><br />

Grünstruktur betont wer<strong>de</strong>n und wahrnehmbar sein.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

6 - 10<br />

36 Industriegebiete Ost und<br />

West (Gewerbegebiet In<br />

<strong>de</strong>n Rohrwiesen, Scheffler,<br />

Bosch, DSD, Gerlach u.a.)<br />

Begrünung von Parkplätzen mit heimischen,<br />

großkronigen Laubbäumen verbessern.<br />

Dauerhafte Grünanlagen extensiv pflegen,<br />

bei Bepflanzungen heimische Arten bevorzugen;<br />

Fassa<strong>de</strong>n-, Wand- und Dachbegrünung<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas (Beschattung und Verdunstung)<br />

und <strong>de</strong>r Eingrünung <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbegebiete<br />

sowie Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume siedlungstypischer<br />

Pflanzen- und Tierarten<br />

Eigentümer (Industriebetriebe),<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

(Beratung)<br />

3 - 5<br />

37 Wohngebiet 'Am Steinhübel',<br />

Lagerplatz (Baustoffe,<br />

Sand) an <strong>de</strong>r Entenmühlstraße<br />

Pflanzung von Landschaftsgehölzen mit<br />

großkronigen, heimischen Laubbäumen<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, landschaftliche Einbindung<br />

<strong>de</strong>r Bebauung am Steinhübel und <strong>de</strong>s Lagerplatzes<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

38 Jägerhausstraße,<br />

Entenmühlstraße,<br />

Bee<strong>de</strong>r Straße,<br />

Saarbrücker Straße<br />

Pflanzung von Baumreihen, stärkere Durchgrünung<br />

<strong>de</strong>s Straßenraumes<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume,<br />

gestalterische Aufwertung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

39 Parkplätze 'Am Mühlgraben',<br />

'Schillerplatz',<br />

Richard-Wagner-Straße<br />

Stärkere Begrünung <strong>de</strong>r Parkplätze durch<br />

großkronige, heimische Laubbäume<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume,<br />

gestalterische Aufwertung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.5 Handlungsprogramm Stadtteil <strong>Homburg</strong> Mitte 187<br />

40 'Ober und Untere Alle',<br />

'Am Zweibrücker Tor'<br />

Nachpflanzen abgängiger Bäume, Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Allee entlang <strong>de</strong>r Straße 'Am<br />

Zweibrücker Tor'<br />

Erhaltung und Entwicklung <strong>de</strong>r innerstädtischen Grünachse<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 188<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.6 STADTTEIL JÄGERSBURG<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 'Spickelbach'<br />

'Spickelweiher'<br />

'Lin<strong>de</strong>nschacher Bruch'<br />

'Lochwiesen' (am Erbach)<br />

Ausweisung als 'Geschützter Landschaftsbestandteil'<br />

Schutz und Pflege von Landschaftsteilen (Großseggenrie<strong>de</strong><br />

und Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren), die zur Glie<strong>de</strong>rung und<br />

Belebung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s und zur Entwicklung von<br />

Lebensraumverbundsystemen be<strong>de</strong>utsam sind.<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

2 'Eichwald' Erweiterung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebiete<br />

III und IV<br />

gleichzeitig Präzisierung und Differenzierung<br />

<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s und Schutzzweckes<br />

(naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />

naturorientierte Erholung)<br />

Die Wäl<strong>de</strong>r um Jägersburg stellen eine landschaftsökologische<br />

Einheit dar, die zur Erhaltung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Naturhaushaltes (klimatischer Ausgleich für Jägersburg,<br />

Schutz und Regeneration <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen im<br />

Erbacher Wald) und wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung für<br />

die naturbezogene und naturverträgliche Erholung (eine <strong>de</strong>r<br />

größten, zusammenhängen<strong>de</strong>n Waldflächen <strong>de</strong>s Stadtgebietes)<br />

vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

3 entfällt<br />

4 Naturschutzgebiet Felsbachtal<br />

Aufstellung und Realisierung eines Pflegeund<br />

Entwicklungsplanes<br />

Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />

zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung von<br />

Lebensgemeinschaften nährstoffarmer Naßstandorte<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

5 Landschaftsschutzgebiet<br />

V Feilbachtal,<br />

'Folloch'<br />

Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />

<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (naturnahe<br />

Waldbewirtschaftung, Entwicklung <strong>de</strong>r Fischteiche<br />

im Folloch, naturorientierte Erholung)<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

genug präzisiert.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

6 Gerstenweg<br />

Geplantes Baugebiet<br />

W 705 'An <strong>de</strong>r alten Kirche'<br />

('Bussardweg')<br />

7 'Am Geißenrech'<br />

Ev. Kirche<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />

Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />

(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />

Bäume und Sträucher) im Bebauungsplan;<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Gehölzsaum zum Erbach<br />

hin soll erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Freihaltung von Bebauung, Erhalt <strong>de</strong>s Gehölzbestan<strong>de</strong>s<br />

durch entsprechen<strong>de</strong> grünordnerische<br />

Festsetzungen in <strong>de</strong>r Bauleitplanung<br />

(Erhaltungs- und Pflanzgebote,<br />

Grünflächen)<br />

Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Eingrünung und landschaftliche<br />

Einbindung <strong>de</strong>s Neubaugebietes<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s innerörtlichen, das Orts- und Landschaftsbild<br />

glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Grünzuges, teilweise Nutzung als Kleingärten<br />

möglich.<br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2


7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 189<br />

8 'Im Gartenflur'<br />

'Lange Ahnung am<br />

Websweiler Weg'<br />

'Auf <strong>de</strong>r Schloßwiese'<br />

Freihaltung von Bebauung, keine Erweiterung<br />

von Freizeiteinrichtungen (Campingplatz)<br />

in diesem Bereich<br />

Erstellung eines Nutzungs- und Entwicklungskonzeptes.<br />

Die <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen<br />

sollen erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; für<br />

Brachflächen soll die Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r<br />

früheren Nutzungen (Grünland) angestrebt<br />

und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Erhaltung eines orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>n Bereichs<br />

mit immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n strukturreichen Kulturbiotopen;<br />

Bereich mit hoher Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz,<br />

Kultur- und Landschaftsgeschichte und Landschaftsbild.<br />

Die naturraumtypischen Kulturbiotope können nur durch<br />

extensive landwirtschaftliche Nutzungen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

betroffene Landwirte,<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

9 Möhlwoog<br />

3 Weiher im Folloch<br />

Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Weiher und<br />

Teiche, Verlandung <strong>de</strong>r Gewässer durch<br />

natürliche Vegetationsentwicklung und Sedimentation,<br />

Entwicklung zu Feuchtgebieten<br />

ohne offene Wasserflächen<br />

Die Verringerung <strong>de</strong>r Wasserflächen verringert auch die<br />

Verdunstung. Dadurch wird <strong>de</strong>r Wasserhaushalt <strong>de</strong>s<br />

Erbaches und <strong>de</strong>s Feilbaches verbessert, Tier- und<br />

Pflanzenwelt können sich <strong>de</strong>m allmählichen Verlandungsprozeß<br />

anpassen.<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Forstamt<br />

*<br />

10 Spickelweiher Sukzessionsüberlassung <strong>de</strong>r Flachwasserzone<br />

im Westen <strong>de</strong>s Weihers<br />

Vollständiges Verlan<strong>de</strong>n soll durch Unterhaltung<br />

entsprechend <strong>de</strong>m Gewässererlaß<br />

unterbleiben<br />

Erhaltung naturnaher Uferbereiche und Wasserfläche<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Forstamt<br />

*<br />

11 'Am nassen Wald'<br />

'Hinter <strong>de</strong>n Gärten'<br />

'Hammelstaler Wiesen'<br />

'In <strong>de</strong>r Ebersbach'<br />

'Jenseits <strong>de</strong>r Ebersbach'<br />

Grünlandnutzung am Erbach und Ebersbach<br />

erhalten<br />

Auszäunen <strong>de</strong>r Bachufer, Entwicklung eines<br />

mind. 3 m breiten Uferstreifens ohne Beweidung<br />

und Düngung mit abschnittsweiser<br />

Mahd, Gewässerunterhaltung abschnittsweise<br />

Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />

Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

12 Potentielle Aufforstungsflächen<br />

nördlich Jägersburg<br />

Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch genutzer landwirtschaftlicher<br />

Flächen vermei<strong>de</strong>n<br />

Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung durch Aufforstungen soll vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n, die Landwirtschaft soll zur Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Die Aufforstungen<br />

sollten sich auf in <strong>de</strong>r Umgebung ebenfalls vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Brachflächen, für die kein Nutzungsinteresse mehr besteht,<br />

beschränken.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

Forstamt<br />

*<br />

13 'Hähnchensborn' Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Feuchtwiesenbrachen<br />

keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen Eingriffe in<br />

<strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />

Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />

Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />

da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und nassen<br />

Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls wertvolle<br />

Bereiche darstellen.<br />

Eigentümer *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 190<br />

14 'Lin<strong>de</strong>nschacher Bruch'<br />

Spickelbach am Jägersburger<br />

Bahnhof<br />

Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />

keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen Eingriffe in<br />

<strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />

15 Altenbreitenfel<strong>de</strong>rhof<br />

Websweilerhof<br />

Wiesen und Wei<strong>de</strong>n - teilweise mit Streuobst<br />

- westlich <strong>de</strong>r Ortslage erhalten, pflegen<br />

und ergänzen<br />

Die extensive, erhalten<strong>de</strong> Nutzung trägt zum Fortbestand<br />

typischer orts- und landschaftsbildprägen<strong>de</strong>r Kulturbiotope bei.<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Steuobstbestän<strong>de</strong> als potentiellen Lebensraum<br />

für Neuntöter, Grünspecht, Gartenrotschwanz etc. und<br />

als landschaftstypische Ortseingrünung<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte,<br />

VL *<br />

*<br />

16 Felsbach Unterlassung von Unterhaltsmaßnahmen<br />

Der Bach sollte sich selbst überlassen<br />

bleiben und naturnah entwickeln<br />

Der Bach fließt durch unbesie<strong>de</strong>ltes Gebiet ohne angrenzen<strong>de</strong><br />

landwirtschaftliche Nutzung; Unterhaltungsmaßnahmen<br />

sind nicht notwendig.<br />

17 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Ersosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze<br />

anstreben<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

18 Teiche an Erbach und<br />

Ebersbach<br />

Teiche in <strong>de</strong>n Nebenschluss legen<br />

Der Wasserzufluss zu <strong>de</strong>n Teichen soll so<br />

geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflussspen<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n Bächen verbleiben<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserführung<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer bzw. Pächter<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 191<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

19 Gustavsburg,<br />

Schule,<br />

St. Josefskirche<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

große Privatgärten in <strong>de</strong>r<br />

gesamten Ortslage<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und Bauerngärten<br />

mit alten Blumensorten und heimischen<br />

Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetation und Wildkräutern<br />

in öffentlichen und privaten Grün-,<br />

Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

20 Erbach und Ebersbach Punktuelle Bepflanzung <strong>de</strong>s Uferrandstreifens<br />

(s. Nr. 11) mit einzelnen Erlen- o<strong>de</strong>r<br />

Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />

Biologische Böschungssicherung<br />

Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />

Insekten<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Betonung <strong>de</strong>s Bachlaufes<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

21 Südlich Neubaugebiet<br />

Websweiler<br />

Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s durch lockere<br />

Pflanzung von Obstbäumen o<strong>de</strong>r Laubbäumen<br />

entsprechend <strong>de</strong>r potentiellen<br />

natürlichen Vegetation<br />

Entwicklung einer landschaftstypischen Begrünung und<br />

Ortsrandgestaltung mit Be<strong>de</strong>utung als Lebensraum für die<br />

heimische Tier- und Pflanzenwelt<br />

Eigentümer,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.6 Handlungsprogramm Stadtteil Jägersburg 192<br />

22 Landstraße L 117<br />

Waldmohr - Hochen<br />

Landstraße L 221<br />

Neubreitenfel<strong>de</strong>rhof -<br />

Websweiler<br />

Pflanzung einer Allee mit heimischen,<br />

großkronigen Laubbäumen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Beschattung und gestalterische Aufwertung von Wegeverbindungen<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

23 Saar-Pfalz-Straße Rückbau <strong>de</strong>r Straße<br />

Verengung <strong>de</strong>r Fahrbahnen<br />

Pflanzung von Baumreihen<br />

Begrünung<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Kleinklimas durch großkronige Laubbäume<br />

gestalterische Aufwertung<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 193<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.7 STADTTEIL KIRRBERG<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

SEITE<br />

1 Lambsbachtal zwischen<br />

Kirrberg und Schwarzenacker<br />

Ausweisung als Naturschutzgebiet prüfen<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung beson<strong>de</strong>rer Pflanzen- und<br />

Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume, insbeson<strong>de</strong>re<br />

extensiv genutzter Feuchtgrünlän<strong>de</strong>r und ausge<strong>de</strong>hnter<br />

Röhrichte und Großseggenrie<strong>de</strong><br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

2 Landschaftsschutzgebiet VII Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />

<strong>de</strong>s Schutzgegenstan<strong>de</strong>s (Waldflächen, kleinstrukturierte<br />

Offenlandbereiche) und <strong>de</strong>s<br />

Schutzzweckes (naturnahe Waldbewirtschaftung,<br />

Offenhaltung)<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

präzisiert.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

3 Lambsbachtal nördlich <strong>de</strong>r<br />

Ortslage bis Lan<strong>de</strong>sgrenze<br />

Aufstellung und Realisierung eines Pflegeund<br />

Entwicklungsplanes<br />

Definition <strong>de</strong>r Entwicklungsziele, Formulierung von Maßnahmen<br />

zur Erhaltung, För<strong>de</strong>rung und Entwicklung von<br />

Lebensgemeinschaften feuchter und nasser Auenstandorte.<br />

Oberste Naturschutzbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

4 Geplante Baugebiete<br />

W 607 'Vorm Schloß'<br />

W 608 'Am Lerchenhübel'<br />

Festsetzung von Erhaltungsgeboten für <strong>de</strong>n<br />

Obstbaumbestand und von Pflanzgeboten<br />

(Hochstamm-Obstbäume o<strong>de</strong>r heimische<br />

Bäume und Sträucher) in <strong>de</strong>n Bebauungsplänen<br />

Erhalt <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s, Eingrünung <strong>de</strong>r Neubaugebiete Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

5 Gärten entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Ortslage<br />

Freihalten von Bebauung; in diesem Bereich<br />

keine bauliche Verdichtung; Darstellung<br />

als Grünfläche im FNP beibehalten<br />

Erhalt <strong>de</strong>r Gärten als innerörtlicher, privat genutzter Grünzug<br />

entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung *<br />

6 Tennisplätze am Ortseingang<br />

Kirrberg<br />

Rückbau <strong>de</strong>r ehemaligen Tennisplätze<br />

Entwicklung von Feuchtbereichen mit hoher Be<strong>de</strong>utung für<br />

<strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz im Uferbereich <strong>de</strong>s<br />

Lambsbaches<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung,<br />

Tennisclub<br />

1 - 2<br />

7 Ortsrand nach Nordwesten Keine baulichen Erweiterungen nach Nordwesten<br />

8 'Krummer Acker',<br />

'Ober <strong>de</strong>n Dachslöchern'<br />

Freihalten von Bebauung; in diesem Bereich<br />

keine bauliche Verdichtung; Darstellung<br />

als Grünfläche im FNP beibehalten<br />

Bewahrung landschaftstypischer Siedlungsform, Freihaltung<br />

<strong>de</strong>s das Landschaftbild prägen<strong>de</strong>n exponierten Hangbereiches<br />

Erhalt <strong>de</strong>r Gärten und kleingliedrigen Grünland-, Ackerund<br />

Gehölzstrukturen<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanung 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 194<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

9<br />

EA<br />

'Rotes Land',<br />

'Am Zweibrücker Weg',<br />

'Kalkofer Dell',<br />

'Kalköfen',<br />

'Jean Paris',<br />

'Schützenfranzenklamm',<br />

'Auf <strong>de</strong>m Kirschberg',<br />

'Am Kirscherg'<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Nutzungen und<br />

Strukturen:<br />

- extensive Grünlandnutzung<br />

- Erhalt, Pflege und Ergänzung <strong>de</strong>r Streuobstbestän<strong>de</strong><br />

- kleine Ackerparzellen<br />

- Hecken und Einzelbäume<br />

- kleingliedrige, strukturreiche Privatwäldchen<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige kleingliedrige, extensive Nutzung erhält<br />

typische, immer seltener wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kulturbiotope mit hoher<br />

Be<strong>de</strong>utung für Naturschutz, Kultur- und Landschaftsschutzgebiete<br />

und das Landschaftsbild.<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte<br />

*<br />

10 Lambsbach nördlich <strong>de</strong>r<br />

Ortslage<br />

Auszäunen <strong>de</strong>r Bachufer im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Wei<strong>de</strong>n; Entwicklung eines mind. 3 m breiten<br />

Uferrandstreifens ohne Beweidung und<br />

Düngung, mit abschnittsweiser Mahd o<strong>de</strong>r<br />

Sukzessionsüberlassung<br />

Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />

Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />

betroffene Landwirte (Anlieger),<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

11 Zwischen <strong>de</strong>n Straßen<br />

'Auf <strong>de</strong>m alten Schloß' und<br />

'Stockwiese'<br />

Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme extensiver Grünlandnutzung;<br />

keine Dränagen o<strong>de</strong>r sonstigen<br />

Eingriffe in <strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />

Bei<strong>de</strong> Entwicklungsziele (Feuchtwiese bzw. -wei<strong>de</strong> und<br />

mittelfristig verbuschen<strong>de</strong> Feuchtbrache) stellen für <strong>de</strong>n<br />

Arten- und Biotopschutz wertvolle Biotoptypen dar.<br />

betroffene Landwirte (Anlieger),<br />

Eigentümer<br />

*<br />

12<br />

EA<br />

Kleinerbach<br />

Unterlassung von Unterhaltungsmaßnahmen<br />

Der Bach sollte sich selbst überlassen<br />

bleiben und naturnah entwickeln<br />

Der Bach fließt durch unbesie<strong>de</strong>ltes Gebiet ohne angrenzen<strong>de</strong><br />

landwirtschaftliche Nutzung; Unterhaltungsmaßnahmen<br />

sind nicht notwendig.<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Forstamt<br />

*<br />

13 Teich an <strong>de</strong>r Merburg Naturnahe Gewässerunterhaltung Erhaltung und Entwicklung naturnaher Uferbereiche Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

Angelverein<br />

1 - 2<br />

14 Lambsbach südlich <strong>de</strong>r<br />

Ortslage<br />

Naturnahe Gewässerunterhaltung<br />

Der Bach fließt durch Röhrichte und Seggenrie<strong>de</strong>; eine<br />

Unterhaltung, Ufersicherung o.ä. ist nicht unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

15 'Am <strong>Homburg</strong>er Fußpfad' Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />

Nutzung o<strong>de</strong>r Aufforstung prüfen<br />

16 Flächen nordwestlich<br />

Kirrberg<br />

Beibehaltung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />

landwirtschaftlichen Nutzung<br />

Eine Aufgabe <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung soll vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n; die Landwirtschaft<br />

in diesen Bereichen soll zur Pflege <strong>de</strong>r<br />

Kulturlandschaft erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

Eigentümer,<br />

betroffene Landwirte,<br />

Forstamt<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

Forstamt<br />

1 - 2<br />

*<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 195<br />

17<br />

EA<br />

Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze<br />

anstreben<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos betroffene Landwirte 1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

18 Teiche am Kleinerbach Teiche, wo dies topographisch möglich ist,<br />

in <strong>de</strong>n Nebenschluss verlegen<br />

Der Wasserzu- und -abfluss <strong>de</strong>r Teiche soll<br />

so geregelt wer<strong>de</strong>n, daß 60 % <strong>de</strong>r Gesamtabflussspen<strong>de</strong><br />

im Bachbett verbleiben<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserführung im Kleinerbach Untere Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ<br />

19 Stollen, Höhlen und Felsenkeller<br />

am Colling<br />

Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />

und Absperrung<br />

Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong><br />

1 - 2<br />

20 'Kalköfen' Offenhaltung <strong>de</strong>r Kalkhalbtrockenrasen durch<br />

Pflegemaßnahmen (Entbuschen und gelegentliche<br />

Mahd)<br />

Erhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Kalkhalbtrockenrasen mit Pflanzenarten<br />

<strong>de</strong>r Roten-Liste als lokale Beson<strong>de</strong>rheit für das<br />

Stadtgebiet<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Naturlandstiftung<br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 196<br />

21 Gärten entlang <strong>de</strong>s Lambsbaches,<br />

alter Ortskern,<br />

Schule und Kin<strong>de</strong>rgarten,<br />

Gärten am Kalkofer Weg<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />

Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />

heimischen Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetation und<br />

Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />

Grün-, Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

22 Lambsbach Pflanzung von Ufergehölzen (Erlen, Wei<strong>de</strong>n),<br />

in landwirtschaftlich genutzten Abschnitten<br />

Entwicklung eines Gehölzsaumes<br />

auf <strong>de</strong>n Uferrandstreifen (vgl. Nr. 10); im<br />

besie<strong>de</strong>lten Bereich punktuelle Bepflanzung<br />

mit einzelnen Erlen- und Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />

Biologische Böschungssicherung, Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel<br />

und Insekten, Biotopvernetzung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Eigentümer,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

23 'Am Einö<strong>de</strong>r Weg' Pflanzung o<strong>de</strong>r Entwicklung von Hecken<br />

(evtl. Benjeshecken)<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Kleinsäuger,<br />

Vögel und Insekten und Biotopvernetzung in intensiv landwirtschaftlich<br />

genutzten Bereichen<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s, Beschattung und gestalterische<br />

Aufwertung von Wegeverbindungen<br />

betroffene Landwirte,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.7 Handlungsprogramm Stadtteil Kirrberg 197<br />

24 Neubaugebiet Collingstraße Eingrünung <strong>de</strong>s Ortsran<strong>de</strong>s nach Nor<strong>de</strong>n<br />

durch lockere Pflanzung von Obst- o<strong>de</strong>r<br />

Laubbäumen entsprechend <strong>de</strong>r potentiellen<br />

natürlichen Vegetation auf <strong>de</strong>r an die Bebauung<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Brachfläche<br />

Entwicklung einer landschaftstypischen Begrünung und<br />

Ortsrandgestaltung<br />

Eigentümer,<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt<br />

3 - 5<br />

25<br />

EA<br />

Landstraße L 214<br />

Kirrberg - Zweibrücken<br />

Pflanzung einer Allee mit heimischen, großkronigen<br />

Laubbäumen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

Beschattung und gestalterische Aufwertung <strong>de</strong>r Wegeverbindung<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 198<br />

LANDSCHAFTSPLAN DER STADT HOMBURG - HANDLUNGSPROGRAMM<br />

7.8 STADTTEIL WÖRSCHWEILER<br />

NR. STANDORT KURZBESCHREIBUNG KURZBEGRÜNDUNG MASSNAHMEN-<br />

TRÄGER<br />

PLANUNGEN - ADMINISTRATIVE MASSNAHMEN<br />

1 Bliesaue zwischen<br />

Wörschweiler und Bee<strong>de</strong>n<br />

Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />

VII (Bliestal von Haseler<br />

Mühle bis Bee<strong>de</strong>n)<br />

2 'Im Fohlengrund' Erweiterung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Landschaftsschutzgebietes<br />

IX (Bliestal von Wörschweiler<br />

bis Blieskastel mit <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n<br />

Höhenzügen)<br />

Die Bliesaue stellt eine landschaftsökologische Einheit dar<br />

und sollte wegen <strong>de</strong>r Vielfalt, Eigenart und Schönheit <strong>de</strong>s<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>s, ihrer herausragen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung für<br />

<strong>de</strong>n Wasserhaushalt und <strong>de</strong>n Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für <strong>de</strong>n Arten- und Biotopschutz vollständig geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Oberste und Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong><br />

PRIORITÄT<br />

(in Jahren)<br />

3 - 5<br />

SEITE<br />

3 Landschaftsschutzgebiet<br />

biei Wörschweiler<br />

Überarbeitung <strong>de</strong>r LSG-Verordnung<br />

Präzisierung und räumliche Differenzierung<br />

<strong>de</strong>r Schutzgebietsverordnung (Waldflächen,<br />

Kulturgüter 'Gutenbrunnen' und Klosterruine<br />

Wörschweiler) und <strong>de</strong>s Schutzzweckes<br />

(naturnahe Waldbewirtschaftung, Vorrang<br />

naturorientierter Erholung)<br />

Schutzgegenstand und Schutzzweck sind zur Ableitung von<br />

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen nicht ausreichend<br />

genug präzisiert.<br />

Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

4 Bliesaue Ausweisung als Überschwemmungsgebiet<br />

nach § 79 SWG<br />

Sicherung und Erhaltung <strong>de</strong>s Retentionsraumes Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 3 - 5<br />

5 entfällt<br />

6 Geplantes Wohnbaugebiet<br />

'Wörschweiler Nord'<br />

W 801<br />

Die Fläche entfällt bei <strong>de</strong>r Fortschreibung<br />

<strong>de</strong>s Flächennutzungsplanes. Die Ausweisung<br />

von Wohnbauflächen an dieser<br />

Stelle wird nicht weiter verfolgt.<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Stadtplanungsamt<br />

1 - 2<br />

7 Wasserschutzgebiet Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens<br />

Anpassung <strong>de</strong>r maximalen Wasserför<strong>de</strong>rung<br />

an die Grundwasserneubildung<br />

Vermeidung von Schädigungen und Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r<br />

Bliesaue durch die Grundwasserentnahme<br />

Oberste Wasserbehör<strong>de</strong> 1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 199<br />

NUTZUNGSREGELUNGEN<br />

8 Gutenbrunnertal<br />

(Bittensbachtal)<br />

Aufforstung <strong>de</strong>rzeit noch landwirtschaftlich<br />

genutzter Fläche vermei<strong>de</strong>n.<br />

Eine Verdrängung <strong>de</strong>r noch vorhan<strong>de</strong>nen kleinteiligen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung durch Aufforstungen soll vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n; die Landwirtschaft soll zur Pflege <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Nach Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung ist eine Aufforstung dieser<br />

Flächen nur dann vertretbar, wenn sich die Baumarten an<br />

<strong>de</strong>r potentiellen natürlichen Vegetation orientieren.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte,<br />

Forstamt<br />

*<br />

9 Bittensbach,<br />

'Kapellental',<br />

'Marxenweiher'<br />

Grünlandnutzung in <strong>de</strong>n Tälchen erhalten<br />

Auszäunen <strong>de</strong>r Gräben und Bäche, Entwicklung<br />

eines mind. 3 m breiten Uferstreifens<br />

ohne Beweidung und Düngung mit abschnittsweiser<br />

Mahd, abschnittsweise<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Vermeidung von Trittschä<strong>de</strong>n im Uferbereich, Entwicklung<br />

extensiver Säume zur Biotopvernetzung, Verringerung von<br />

Nährstoffeinträgen in das Gewässer<br />

betroffene Landwirte (Anlieger),<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />

3 - 5<br />

10<br />

EA<br />

'Marxenweiher',<br />

'Katzental',<br />

'Im Fohlengrund' (am<br />

Gerhardsgraben),<br />

nördlich Gewerbegebiet<br />

Bierbach<br />

Sukzessionsüberlassung von Seggenrie<strong>de</strong>n<br />

und Wiesenbrachen bzw. Röhrichten und<br />

Mä<strong>de</strong>süß-Hochstau<strong>de</strong>nfluren<br />

Relativ stabiles Vegetationsstadium<br />

Mittelfristige Verbuschung und Bewaldung ist unproblematisch,<br />

da Gebüsche und Wäldchen auf feuchten und<br />

nassen Standorten für <strong>de</strong>n Biotop- und Artenschutz ebenfalls<br />

wertvolle Bereiche darstellen.<br />

Eigentümer und Anlieger *<br />

11 Wörschweiler Hof Beibehaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen landwirtschaftlichen<br />

Nutzung<br />

Die landwirtschaftliche Nutzung gewährleistet <strong>de</strong>n Erhalt<br />

<strong>de</strong>r reizvollen, erholungswirksamen Kulturlandschaft im Bereich<br />

<strong>de</strong>s Wörschweiler Hofes<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

*<br />

12<br />

EA<br />

'Im Fohlengrund',<br />

'Mastau'<br />

Extensivierung <strong>de</strong>r Wiesennutzung<br />

- Überführung <strong>de</strong>r Ansaatwiesen in stabile,<br />

standorttypische Wiesengesellschaften<br />

- späten ersten Schnitt (ab Juni) auf möglichst<br />

großer Fläche anstreben bzw. Schnittzeitpunkte<br />

räumlich und zeitlich entzerren<br />

- Schaffung extensiver Saumbereiche entlang<br />

<strong>de</strong>r Bäche, Gräben und Wege<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensräume für naturraumtypische und<br />

standortgemäße Lebensgemeinschaften<br />

Entwicklung von Lebensräumen für Rote-Liste-Arten wie<br />

z.B. Wiesenpieper, Bekassine, Braunkehlchen, Schafstelze,<br />

Ameisenbläuling u.a.<br />

Amt für Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Kreises,<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

13 'Im Fohlengrund' Umwandlung von Ackerflächen in extensives<br />

Grünland im Auenbereich <strong>de</strong>r Blies<br />

Entwicklung standortgerechter Bewirtschaftung und Lebensgemeinschaften,<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos nach<br />

Überschwemmungen<br />

betroffene Landwirte 1 - 2<br />

14 Wasserschutzgebiet<br />

Bliestal<br />

Landwirtschaftliche Nutzung auf Grundwassernutzung<br />

abstimmen<br />

Schutz <strong>de</strong>r Grundwasservorkommen vor Nitrateintrag<br />

betroffene Landwirte,<br />

Untere Wasserbehör<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

c:\LP\1-1-6\Text\041208


7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 200<br />

15 Erosionsgefähr<strong>de</strong>te Ackerflächen<br />

in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Gemarkung<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirtschaftsweisen wie<br />

z.B.<br />

- hangparallele Bearbeitung<br />

- Unter- und Zwischensaaten<br />

- Glie<strong>de</strong>rung durch Hecken, Raine und<br />

Feldgehölze<br />

anstreben<br />

Verringerung <strong>de</strong>s Erosionsrisikos<br />

betroffene Landwirte<br />

VL *<br />

1 - 2<br />

RENATURIERUNGS-, SANIERUNGS- UND GESTALTUNGSMASSNAHMEN<br />

16 Blies 'Passive' Renaturierung<br />

- Einbringen von Störelementen in das Bachbett<br />

(Rauhbäume, Baumstämme, Pflanzung<br />

von Strauchwei<strong>de</strong>n im Mittelwasserbereich)<br />

- Belassen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Uferbefestigungen<br />

mit Steinschüttungen<br />

17 Ehemaliger Nasslagerplatz<br />

für Stammholz(Polter) in<br />

<strong>de</strong>r Bliesaue<br />

Nach erfolgtem Holzverkauf biotopgestalten<strong>de</strong><br />

Maßnahmen, Entwicklung von Blänken<br />

(flache Tümpel, bis zu 70 cm tief), die alle<br />

5 - 10 Jahre neu ausgeschoben wer<strong>de</strong>n,<br />

ansonsten Sukzessionsüberlassung<br />

Die passive Renaturierung stellt die billigste, schonendste<br />

und natürlichste Art <strong>de</strong>r Gewässerrenaturierung dar. Durch<br />

Nichteingreifen und <strong>de</strong>n Fortfall von Unterhaltsarbeiten entwickelt<br />

sich langfristig eine naturnahe Uferform und Gewässercharakteristik.<br />

Für Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />

(Uferabbrüche, Überschwemmungen) sollten Entschädigungen<br />

gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Verbesserung und Bereicherung <strong>de</strong>r Lebensraumbedingungen<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Wiesen- und Wasservögel sowie<br />

Weißstorch<br />

Oberste und Untere Wasserbehör<strong>de</strong>,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

VL *<br />

Eigentümer,<br />

Forstamt<br />

3 - 5<br />

bereits<br />

realisiert<br />

18 Ehemalige Sandgrube und<br />

Müll<strong>de</strong>ponie am Marxenweiher<br />

Mit Müll und Schutt verfüllte Bereiche ab<strong>de</strong>cken<br />

und bepflanzen<br />

noch nicht verfüllte Bereiche offenhalten und<br />

als Trockenbiotope <strong>de</strong>r Sukzession überlassen<br />

Entwicklung von Trockenbiotopen auf Sekundärstandorten;<br />

das entsprechen<strong>de</strong> Artenpotential ist im nahegelegenen<br />

Naturschutzgebiet 'Limbacher Sanddüne' gegeben.<br />

Eigentümer *<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 201<br />

BESONDERE MASSNAHMEN FÜR DEN ARTEN UND BIOTOPSCHUTZ<br />

19 Hausgärten am Ortsrand<br />

zur Gutenbrunner Au hin,<br />

Ortsmitte,<br />

Wörschweiler Hof,<br />

Gutenbrunnen<br />

Dorfbiotopprogramm:<br />

- Entwicklung artenreicher Dorf- und<br />

Bauerngärten mit alten Blumensorten und<br />

heimischen Gehölzen<br />

- Erhaltung und Pflanzung von 'Hausbäumen'<br />

(Walnuss, Hochstammobst etc.)<br />

- Vermeidung von Koniferen und Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckern<br />

- Entsiegelung von Haus- und Hofflächen<br />

- Aufklärung und Information von Privatgartenbesitzern<br />

- Bauerngartenwettbewerbe<br />

- Bevorzugte Verwendung heimischer Gehölze<br />

(mind. 75 %) in öffentlichen Pflanzungen<br />

- Zulassung von Spontanvegetation und<br />

Wildkräutern in öffentlichen und privaten<br />

Grün-, Haus- und Hofflächen<br />

- Erhaltung und Neubau unverputzter<br />

Trockenmauern<br />

- Einbeziehen von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

Obst- und Gartenbauvereinen, Heimatvereinen<br />

- Anbringen von Nisthilfen für Schwalben,<br />

Öffnen <strong>de</strong>r Dachstühle für Greifvögel und<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Verbesserung und Neuentwicklung von Lebensräumen für<br />

im Rückgang begriffene, dorftypische Pflanzen- und Tiergemeinschaften<br />

an exponierten Stellen als Schau- und<br />

Musterbeispiele mit Vorbil<strong>de</strong>ffekt<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

1 - 2<br />

20 Höhlen und Felsenkeller<br />

am Klosterberg,<br />

ehemalige Bunker,<br />

Umgebung Gutenbrunnen<br />

Fle<strong>de</strong>rmausgerechte Sicherung, Sanierung<br />

und Absperrung<br />

Sicherung von Winterquartieren für Fle<strong>de</strong>rmäuse<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

Eigentümer<br />

1 - 2<br />

PFLANZMASSNAHMEN<br />

21 Bittensbach Punktuelle Bepflanzung <strong>de</strong>s Uferrandstreifens<br />

(siehe Nr. 9) mit einzelnen Erlen- o<strong>de</strong>r<br />

Wei<strong>de</strong>ngruppen<br />

Beschattung <strong>de</strong>s Gewässers,<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen für Vögel und<br />

Insekten,<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />

Betonung <strong>de</strong>s Bachlaufs<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

betroffene Landwirte (Anlieger)<br />

3 - 5<br />

22 Wörschweiler Hof Anlage einer Streuobstwiese o<strong>de</strong>r Pflanzung<br />

einzelner Obstbäume<br />

Landschaftstypische Begrünung, Entwicklung von Lebensräumen<br />

für Vögel und Insekten<br />

Eigentümer<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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7.8 Handlungsprogramm Stadtteil Wörschweiler 202<br />

23 Landstraße L 222,<br />

Limbacher Straße<br />

Pflanzung einer Allee mit heimischen, großkronigen<br />

Laubbäumen<br />

Bereicherung <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s,<br />

Beschattung und gestalterische Aufwertung von Wegeverbindungen,<br />

Fortführung <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Allee<br />

Stadt <strong>Homburg</strong>, Grünflächenamt,<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Straßenwesen<br />

VL *<br />

3 - 5<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 203<br />

8. LITERATURVERZEICHNIS:<br />

Achilles, A., 1978: Das Klima <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>-Saar,<br />

Hrsg.: Verkehrsverein <strong>Homburg</strong>-Saar eV.<br />

Acoplan-Schley/Planungsgruppe Landschaft und Stadt, 1982: Rahmenplanung<br />

Erholung; Saar-Pfalz-Kreis<br />

Altherr, M., 1990: Erfassung <strong>de</strong>r epigäischen Arthropo<strong>de</strong>nfauna am ehemaligen Zollbahnhof<br />

<strong>Homburg</strong>/West, unveröffentl.<br />

Arbeitsgemeinschaft für Ökologie/ Sauer, Lösch, Maas 1987:Gutachten zur Ermittlung<br />

<strong>de</strong>r Schutzwürdigkeit <strong>de</strong>s Gebietes "Closenbruch <strong>Homburg</strong>".<br />

Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>.<br />

Saarlouis 1987<br />

Arbeitsgemeinschaft für Ökologie/Lösch: Gutachterliche Beurteilung <strong>de</strong>s Gebietes<br />

Erbachaue zwischen Möhlwoog und Freibad <strong>Homburg</strong> auf Eignung<br />

als Fläche für die Renaturierung und die Hochwasserrückhaltung aus<br />

<strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Naturschutzes. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>. Völklingen 1989<br />

Arbeitsgemeinschaft Landschaftsprogramm Saarland (Kaule, G., Schmidt-Sper, E.-M.,<br />

Speer, F., Sauer, E.), 1981: Landschaftsprogramm Saarland, Teil D<br />

'Arten- und Biotopschutzprogramm', Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Ministers<br />

für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, Saarbrücken<br />

Arbeitsgruppe Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>, 1982: Bo<strong>de</strong>nkundliche Kartieranleitung, 3. Aufl., Hannover,<br />

1982<br />

Baus, M., Wolf, C., u.a., 1992: Der ehemalige Zollbahnhof <strong>Homburg</strong>-West<br />

Biologisches Gutachten über seine Schutzwürdigkeit im Sinne <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzgesetzes, 3. Fassung<br />

Zusammengestellt und kommentiert vom M. Baus und C. Wolf,<br />

unveröffentl.<br />

Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1984: Trockenrasen im Saarland<br />

Heft 24 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />

Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1986: Flusslandschaften <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Heft 30 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 204<br />

Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1989: Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Heft 33 <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Hrsg.: Rheinischer Verlag für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln<br />

Bettinger, A., Mörsdorf, S., Ulrich, R., 1986: Landwirtschaft und Naturschutz - Zustand<br />

und<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r saarländischen Landwirtschaft aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Artenund<br />

Biotopschutzes -<br />

unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Ministers für Umwelt <strong>de</strong>s<br />

Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Bielefeld, U., 1990:<br />

Zum Beitrag <strong>de</strong>r Erholungsplanung<br />

in: Garten und Landschaft, 100. Jg., Heft 1, 1990, S. 41 - 49<br />

Blab, J., Riecken, U., 1989: Biotope <strong>de</strong>r Tiere in Mitteleuropa, Naturschutz aktuell, Texte<br />

zum Naturschutz und zur Landschaftspflege Nr. 7<br />

Hrsg.: Wolfgang Erz, Greven, 1989<br />

Blab, J. u.a. Hrsg., 1989: Rote Liste <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Tiere und Pflanzen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland (4. Auflage), Greven, 1989<br />

Blab, J., 1984: Grundlagen <strong>de</strong>s Biotopschutzes für Tiere<br />

Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 24<br />

Hrsg.: Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie,<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg, 1984<br />

Brucker, G., 1988:<br />

Lebensraum Bo<strong>de</strong>n - Daten, Tipps und Tests,<br />

Stuttgart<br />

Büro für Landschaftsplanung G.Penker, 1978: Landschaftsplan Stadt <strong>Homburg</strong> Saar.<br />

Bearbeitet im Auftrag <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Flächennutzungsplanung<br />

BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989: Endbericht <strong>de</strong>r Lambsbachkartierung 1986-1989<br />

unveröffentl.<br />

BUND-Ortsgruppe <strong>Homburg</strong>, 1989a: Grundlagen für ein Fle<strong>de</strong>rmaushilfsprogramm.<br />

unveröffentl.<br />

DBV-Auengruppe, 1990: Auenschutzkonzept für ausgewählte Fließgewässer im Ostsaarland<br />

Teilbereich - Blies<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 205<br />

Der Minister für Umwelt, Hrsg. 1989,: Rote Liste - Bedrohte Tier- und Pflanzenarten im<br />

Saarland, Saarbrücken, 1989<br />

Der Minister für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen, o.J.: Wasser<br />

Broschüre <strong>de</strong>s Ministers für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen<br />

Der Minister für Wirtschaft, Hrsg., 1986: Waldbaurichtlinien für die Bewirtschaftung <strong>de</strong>s<br />

Staatswal<strong>de</strong>s im Saarland, 1. Teil: Standortsökologische Grundlagen<br />

Hrsg.: Der Minister für Wirtschaft - Abt. Forsten -<br />

Saarbrücken, 1986<br />

Der Minister für Wirtschaft, Hrsg., 1989: Buchwald Nohfel<strong>de</strong>n- Natur erlernen, Natur<br />

erleben für uns alle.<br />

Hrsg.: Der Minister für Wirtschaft - Abt. Forsten<br />

Saarbrücken, 1989<br />

Deutscher Naturschutzring (DNR), Hrsg., 1980: Moore - Be<strong>de</strong>utung, Schutz, Regeneration,<br />

Bonn, 1980<br />

Deutscher Wetterdienst 1957: Klimaatlas von Rheinland-Pfalz Bad Kissingen 1957<br />

Dorda, D. (2002): Biotope und Schutzgebiete <strong>de</strong>r Kreisstadt <strong>Homburg</strong>. Stadt <strong>Homburg</strong><br />

(Hrsg.)<br />

Drachenfels, O. von, u.a., 1987: Katalog zoologisch be<strong>de</strong>utsamer Biotoptypen mit Verzeichnissen<br />

charakteristischer Tierarten und Tiergruppen<br />

Hrsg.: Lan<strong>de</strong>samt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht Rheinland-<br />

Pfalz, Oppenheim, 1987<br />

Ellenberg, H., 1982: Die Vegetation Mitteleuropas mit <strong>de</strong>n Alpen in ökologischer Sicht<br />

3. verb. Auflage, Stuttgart<br />

Fischer, K., 1958: Natur und Landschaft in Vergangenheit und Gegenwart<br />

in: Blätter zur Geschichte <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>/Saar<br />

Hrsg.: Verkehrsamt <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

Forstplanungsanstalt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sforstverwaltung, o.J.: Standortkarten und Forstwirtschaftskarten<br />

<strong>de</strong>r Revierförstereien Jägersburg, Karlsberg,<br />

<strong>Homburg</strong>-Nord, <strong>Homburg</strong>-Süd<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 206<br />

Geologisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1987: Hydrogeologische Karte <strong>de</strong>s<br />

Saarlan<strong>de</strong>s 1:100.000, Blatt 1: Waserleitvermögen <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s.<br />

Geologisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1989: Erläuterungen zur Geologischen Karte<br />

<strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1 : 50.000<br />

Geologisches Lan<strong>de</strong>samt Rheinland-Pfalz, Hrsg., 1983: Geologische Karte von<br />

Rheinland-Pfalz 1 . 25.000; Erläuterungen zu Blatt 6710 Zweibrücken,<br />

Mainz, 1983<br />

Hartz, A., Wagner, W., 1991: Die Bliesaue - eine saarländische Flußlandschaft<br />

Schriftenreihe <strong>de</strong>s BUND-Saar, Heft 3<br />

Hrsg.: BUND Lan<strong>de</strong>sverband Saar e.V., Saarbrücken, 1991<br />

Institut für Umweltschutz <strong>de</strong>r Universität Dortmund, 1979: Regionale Luftaustauschprozesse<br />

und ihre Be<strong>de</strong>utung für die räumliche Planung<br />

Forschungsprojekt im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers für Raumordnung,<br />

Bauwesen und Städtebau, Bonn, 1979<br />

Kaule, G., 1986: Arten- und Biotopschutz<br />

Stuttgart<br />

Landkreis <strong>Homburg</strong>/Saar, Hrsg., 1968: 150 Jahre Landkreis <strong>Homburg</strong>-Saar, 1818 - 1968<br />

Ministerium für Umwelt: Gewässergütebericht 2000<br />

Ministerium für Umwelt: Biotopkartierung Saarland II 1988-1992<br />

Ökoplana /Seitz,R. 1990: Klimaökologische Untersuchungen im Stadtgebiet von <strong>Homburg</strong>-<br />

Saar unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>s Strömungsgeschehens -<br />

Zwischenbericht, Mannheim<br />

Scheffer, F., Schachtschabel, P.,1984: Lehrbuch für Bo<strong>de</strong>nkun<strong>de</strong>, 11. Auflage,<br />

Stuttgart, 1984<br />

Schnei<strong>de</strong>r, H., 1972: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken<br />

Hrsg.: Institut für Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt für<br />

Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> und Raumordnung<br />

Bonn-Bad Go<strong>de</strong>sberg<br />

Stadt <strong>Homburg</strong> 1990: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan <strong>de</strong>r Kreisstadt<br />

<strong>Homburg</strong> (Saar)<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 207<br />

Stadt <strong>Homburg</strong> 1990a: <strong>Homburg</strong>, 650 Jahre Stadt 1331-1980<br />

Sturm, K., Westphal, C., 1990: Ganzflächige Waldbiotopkartierung im Saarland<br />

Unveröffentlichtes Gutachten für <strong>de</strong>n Minister für Wirtschaft<br />

Thös, J., 1992: Agrarstrukturelle Vorplanung für die Stadt <strong>Homburg</strong> und die Gemein<strong>de</strong> Kirkel<br />

Eine landwirtschaftliche Strukturanalyse und Entwicklungsplanung im<br />

Auftrag <strong>de</strong>s Saar-Pfalz-Kreises<br />

Saarbrücken, 1992<br />

Weyers, H., u.a., 1990: Die Vögel <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s - Eine Übersicht<br />

Hrsg.: Ornithologischer Beobachterring Saar (OBS), Arbeitsgemeinschaft<br />

für Vogelkun<strong>de</strong> im Saarland<br />

<strong>Homburg</strong>, 1990<br />

Weyers, H., und Wolff, P., 1981/82: Das Gebiet am 'Höllengraben'<br />

Ein Gutachten im Auftrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Umweltschutz<br />

Weyers: Avifauna<br />

Wolff: Botanik<br />

Saarbrücken, 1982<br />

Wild, V., 1986: Der Feilbach - von <strong>de</strong>r Quelle bis zur Mündung<br />

Ergebnis einer Bachbegehung am 22. März 1986<br />

zusammengestellt von Volker Wild<br />

Ministerium für Umwelt, Saarbrücken<br />

Wolff, P., 1983: Das Jägersburger Moor - Eine floristisch-soziologische und<br />

landschaftsökologische Untersuchung und ihre Konsequenzen für <strong>de</strong>n<br />

Naturschutz. Abhandlungen <strong>de</strong>r Delattinia 12/1983, Saarbrücken<br />

Wolff, P., 1985: Der Wasserampfer (Rumex aquaticus L.) und seine Bastar<strong>de</strong> im Saarland<br />

in: Faunistisch-floristische Notizen aus <strong>de</strong>m Saarland<br />

Hrsg.; Delattinia - Arbeitsgemeinschaft für Tier- und Pflanzengeographische<br />

Heimatforschung im Saarland (16) Heft 4, S. 315 - 338<br />

Wolff, P. et al, 1986: Der ehemalige Zollbahnhof <strong>Homburg</strong>-West<br />

Biologisches Gutachten über seine Schutzwürdigkeit im Sinne <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzgesetzes<br />

2. Fassung, Oktober 1989, unveröffentl.<br />

Zimmermann, R., 1988: Zur Ermittlung und Bewertung <strong>de</strong>s Klimas im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Landschafts(rahmen)planung<br />

Untersuchungen zur Landschaftsplanung, Band 14<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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8. Literaturverzeichnis 208<br />

Hrsg.: Lan<strong>de</strong>samt für Umweltschutz (LfU) Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Karlsruhe, 1988<br />

Gesetz über <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Natur und die Pflege <strong>de</strong>r Landschaft (Saarländisches Naturschutzgesetz<br />

- SNG) vom 19.03.1993, Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1993,<br />

S. 346<br />

Saarländisches Wassergesetzes (SWG) vom 03.03.1998<br />

Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1998, S. 306<br />

Bekanntmachung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nschutzprogramms <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom 25.01.1990<br />

Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s 1990, S. 253<br />

Richtlinien für die Aufstellung von Landschaftsplänen vom 31.08.1981<br />

Gemeinsames Ministerialblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1982, S. 84<br />

Bekanntmachung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplanes Umwelt (Flächenvorsorge für Freiraumfunktionen,<br />

Industrie und Gewerbe) vom 18.12.1979<br />

Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1980, S. 345, in <strong>de</strong>r Fassung <strong>de</strong>r 6.<br />

Än<strong>de</strong>rung vom 30.03.1999<br />

Bekanntmachung <strong>de</strong>s Landschaftsprogramme <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s vom 01.03.1989<br />

Amtsblatt <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s, 1989, S. 353<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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9. Abbildungs- und Kartenverzeichnis 209<br />

9. ABBILDUNGS- UND KARTENVERZEICHNIS<br />

KARTEN UND PLÄNE:<br />

Karte Geologie<br />

Karte Bo<strong>de</strong>ntypen<br />

Karte Bo<strong>de</strong>nfunktionen nach § 2 (2) 1c Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />

Karte Bo<strong>de</strong>nfunktionen nach § 2 (2) 3c Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />

Karte Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfunktionen<br />

Karte Oberflächengewässer<br />

Karte Grundwasser<br />

Karte Klima<br />

Karte Biotoptypen Bestand<br />

Karte Bewertung Arten- und Biotopschutz<br />

Karte Bewertung Erholung<br />

Karte Erholung Entwicklung<br />

Karte Schutzgebiete und –objekte nach SNG<br />

Karte Massnahmenplan<br />

Karte Ausgleichsflächen (Eingriffs- Ausgleichskonzept <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong>)<br />

Landschaftsplan <strong>de</strong>r Stadt <strong>Homburg</strong><br />

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