Skript - EAL Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme und ...
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Inhaltsverzeichnis<br />
1 Ersatzschaltbilder 3<br />
2 Kühlung 5<br />
3 Netzgleichrichter 7<br />
3.1 M1-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3.2 M2-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3.3 M3-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.4 B2-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
3.5 B6-Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4 Gleichspannungswandler (DC/DC Wandler) 14<br />
4.1 Linearregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.2 Tiefsetzsteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.3 Hochsetzsteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
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1 Ersatzschaltbilder<br />
Die aus der Elektrotechnik bekannten Ersatzschaltbilder sind <strong>für</strong> eine Vielzahl von physikalischen<br />
Vorgängen einsetzbar. Beispiele da<strong>für</strong> sind z.B. die Mechanik, der Magnetismus oder<br />
die Wärmeleitung. Lässt sich das Problem als Ersatzschaltbild mit entsprechenden „Spannungen“<br />
<strong>und</strong> „Strömen“ darstellen, so können alle bekannten Gesetze aus der Elektrotechnik<br />
angewendet werden. In der Elektrotechnik gelten die Gr<strong>und</strong>gleichungen:<br />
U 0 = U R + U C<br />
I = C dU<br />
dt<br />
I = U R<br />
Dazu gehört das elektrische Ersatzschaltbild aus Abbildung 1. Analog sind die mechanischen<br />
U R<br />
R<br />
U<br />
C<br />
U C<br />
I<br />
Abbildung 1: elektrisches Ersatzschaltbild<br />
Gr<strong>und</strong>gleichungen<br />
M = M a + M r<br />
M a = 1 dω<br />
J dt<br />
M r = rω<br />
Daraus lässt sich ein mechanisches Ersatzschaltbild ableiten, das in Abbildung 2 dargestellt<br />
ist. Die dazugehörigen Werkzeuge lassen sich auch in anderen Bereichen einsetzen. So entspricht<br />
im magnetischen Ersatzschaltbild die Spannung der Durchflutung <strong>und</strong> der Strom dem<br />
magnetischen Fluss. Das Ersatzschaltbild eines Permanentmagneten ist in Abbildung 3 dargestellt.<br />
Der Permanentmagnet hat ständig einen Fluss (= Strom), jedoch keine Verluste (der<br />
Magnet wird nicht warm). Daher muss ein Kurzschluss vorliegen bzw. die magnetische Feldstärke<br />
= 0 sein. In der Leistungselektronik kommt es häufig zu thermischen Vorgängen <strong>und</strong> der<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Wärmeleitung. Mit Hilfe eines thermischen Ersatzschaltbildes lässt sich<br />
die Wärmeleitung elegant berechnen. Die Spannung entspricht dabei dem Temperaturunterschied<br />
<strong>und</strong> der Strom der transportierten Wärmeleistung. Es ergeben sich die thermischen<br />
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M R<br />
r<br />
M<br />
1<br />
J<br />
M a<br />
ω<br />
Abbildung 2: mechanisches Ersatzschaltbild<br />
H<br />
B<br />
R mag<br />
φ<br />
H<br />
B<br />
Abbildung 3: magnetisches Ersatzschaltbild eines Permanentmagneten<br />
ϑ R<br />
R th<br />
ϑ<br />
C th<br />
ϑ C<br />
P<br />
Abbildung 4: thermisches Ersatzschaltbild<br />
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Gr<strong>und</strong>gleichungen<br />
ϑ = ϑ R + ϑ C<br />
P = C th<br />
dϑ C<br />
dt<br />
P = ϑ R<br />
R th<br />
Das entsprechende thermische Ersatzschaltbild ist in Abbildung 4 dargestellt. Thermische<br />
Induktivitäten sind nicht bekannt.<br />
2 Kühlung<br />
l<br />
A<br />
λ<br />
P 1<br />
P 2<br />
T 1<br />
T 2<br />
Abbildung 5: Standardaufbau einer Kühlung<br />
Abbildung 5 zeigt den typischen Aufbau, der bei einer Kühlung betrachtet wird. Eine Wärmeleistung<br />
P fließt durch ein Material mit der spezifischen Leitfähigkeit λ, der Dicke l <strong>und</strong><br />
der Oberfläche A. Dabei wird von einem stationären Zustand ausgegangen, d.h. das Material<br />
speichert keine Wärmeenergie <strong>und</strong> es gilt P 1 = P 2 = P. Bei dem vorhandenen Aufbau stellt<br />
sich ein Temperaturunterschied von<br />
∆T = P<br />
l<br />
λA }{{}<br />
R th<br />
ein. In der Literatur wird auch oft der thermische Widerstand als Kehrwert des Leitwertes<br />
verwendet mit δ th = 1<br />
λ th<br />
. In der folgenden Tabelle sind einige Materialen mit den dazugehörigen<br />
Werten <strong>und</strong> Eigenschaften aufgelistet. Zudem gibt es noch Wärmeleitpasten mit einem<br />
Wärmewiderstand von 100 . . . 130. Diese sind dazu gedacht, die Luft zu ersetzen, <strong>und</strong> nicht das<br />
Kupfer. Allgemein gilt, dass gute Wärmeleiter meistens fest sind. Wärmeleitpasten sind vergleichsweise<br />
schlechte Wärmeleiter. Abbildung 6 zeigt den typischen Aufbau eines leistungselektronischen<br />
Bauteils. Das Bauteil (Silizium) ist über einem Isolator <strong>und</strong> einer Kühlfläche<br />
angebracht. Diese widerum ist mit einer Wärmeleitpaste an einen Kühlkörper angebracht. Das<br />
thermische Ersatzschaltbild ist in Abbildung 7 dargestellt. Bei dauerhaftem Betrieb können<br />
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Tabelle 1: Werkstoffe <strong>und</strong> ihre Eigenschaften<br />
Werkstoff δ th [cmK/W] Eigenschaft<br />
stehende Luft 3050 gut, wenn die Fläche A groß ist<br />
Al 2 O 3 (Aluminiumoxid) 6 günstig bestellbar<br />
Silizium 1,2 ist ein recht guter Wärmeleiter<br />
Aluminiumnitrid 0,65 ist ein Salz/Isolator!<br />
Aluminium 0,5 -<br />
Kupfer 0,25 -<br />
Silizium<br />
Isolator<br />
Kühlfläche<br />
Wärmeleitpaste<br />
Kühlkörper<br />
Abbildung 6: Standardaufbau eines leistungselektronischen Bauteils<br />
R th Iso R th Cu R th W LP R th AL R th KK<br />
P<br />
C th Iso C th Cu C th KK<br />
Abbildung 7: thermisches Ersatzschaltbild eines leistungselektronischen Bauteils<br />
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die Kapazitäten vernachlässigt werden, bei Pulsbetrieb müssen sie jedoch berücksichtigt werden.<br />
Das Innere des Bauteils ist leicht zu modellieren, so dass dort lediglich die Wärmeleitung<br />
berücksichtigt werden muss. Beim Kühlkörper kommen zusätzlich noch die Strahlung <strong>und</strong> die<br />
Konvektion der Luft hinzu. Daher sind die Kühlkörper meist schwarz <strong>und</strong> mit zusätzlichen<br />
Lüftern ausgestattet. Die abgestrahlte Leistung eines Kühlkörpers berechnet sich nach<br />
P rad = σǫA(T 4 KK − T 4 a )<br />
Dabei entspricht σ = 5, 67 · 10 −8 W/m 2 K 4 der Strahlungskonstante, ǫ dem Emissionsgrad<br />
(der Unsicherheit), A der Fläche <strong>und</strong> T a der Umgebungstemperatur (ambient). Typische Werte<br />
<strong>für</strong> ǫ sind in Tabelle 2 angegeben.<br />
Tabelle 2: typische Emissionsgrade<br />
Werkstoff<br />
ǫ<br />
Kupfer, poliert 0,04<br />
Aluminium, poliert 0,05<br />
Aluminium, Sandguss 0,3<br />
Aluminium, schwarz eloxiert 0,9<br />
Im Allgemeinen ist die Konvektionsleistung größer als die Strahlungsleistung. Kostengüstig<br />
herzustellen sind in diesem Zusammenhang Kühlkörper mit Strangpressprofil.<br />
3 Netzgleichrichter<br />
Unter Netzgleichrichtern versteht man Schaltungen, die aus der Netzspannung (Wechselspannung)<br />
eine Gleichspannung generieren. Gr<strong>und</strong>legende Auslegungskriterien sind die Anzahl der<br />
Phasen (1, 2 oder 3), die Form der Ansteuerung (netzgeführt oder geregelt) <strong>und</strong> die Art der<br />
Schaltung (Mittelpunkt- oder Brückenschaltung).<br />
3.1 M1-Schaltung<br />
D 1<br />
U<br />
U D<br />
U R R1<br />
I<br />
Abbildung 8: Ersatzschaltbild der M1-Schaltung<br />
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Die einfachste der Gleichrichterschaltungen ist die M1-Schaltung. Das Ersatzschaltbild ist<br />
in Abbildung 8 dargestellt. Die Diode dient dabei als stromgesteuerter Schalter. Solange ein<br />
Strom durch die Diode fließt, wird das Potential durchgereicht, andernfalls sperrt die Diode.<br />
Daher ist das Verhalten der M1-Schaltung lastabhängig. Abbildung 9 <strong>und</strong> 10 zeigen die Strom<strong>und</strong><br />
Spannungsverläufe <strong>für</strong> eine ohmsche <strong>und</strong> eine ohmsch-induktive Last. Ist die Induktivität<br />
U<br />
U R<br />
I<br />
t<br />
U D<br />
Abbildung 9: Strom <strong>und</strong> Spannung der M1-Schaltung bei ohmscher Last<br />
U<br />
Diode sperrt<br />
U R<br />
I<br />
t<br />
U D<br />
Abbildung 10: Strom <strong>und</strong> Spannung der M1-Schaltung bei ohmsch-induktiver Last<br />
allerdings sehr groß, so schaltet die Diode niemals ab, <strong>und</strong> es kann eine negative Spannung<br />
an der Last anliegen. Um dies zu vermeiden wird eine Freilaufdiode eingeführt, die dann den<br />
Strom trägt (vgl. Abbildung 11). Die dazugehörigen Strom- <strong>und</strong> Spannungsformen sind in<br />
Abbildung 12 dargestellt. Besitzt die Zuleitung eine Streuinduktivität L σ , so kann es dazu<br />
kommen, dass beide Dioden zur selben Zeit leiten (-> hohe Verluste).<br />
3.2 M2-Schaltung<br />
Bei der M1-Schaltung wird ledigliche die positive Halbwelle der Netzspannung genutzt, um die<br />
Last zu versorgen. Eine Möglichkeit, beide Halbwellen zu verwenden, stellt die M2-Schaltung<br />
dar. Der schematische Aufbau ist in Abbildung 13 dargestellt. Der verwendete Transformator<br />
muss dabei über eine Mittelpunktanzapfung verfügen. Werden statt den Dioden Thyristoren<br />
verwendet, so lässt sich der Einschaltzeitpunkt varieren. Damit kann die im Mittel an<br />
der Last anliegende Spannung eingestellt werden. Die Strom- <strong>und</strong> Spannungsverläufe sind<br />
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D 1<br />
D 2<br />
U<br />
U D<br />
U R R1<br />
I<br />
Abbildung 11: Ersatzschaltbild der M1-Schaltung mit Freilaufdiode<br />
exponentieller Abfall<br />
U<br />
U R<br />
I<br />
t<br />
Abbildung 12: Strom <strong>und</strong> Spannung der M1-Schaltung mit Freilaufdiode bei ohmschinduktiver<br />
Last<br />
D 1<br />
U<br />
U 1<br />
U R<br />
U 2<br />
R 1<br />
I<br />
D 2<br />
Abbildung 13: Ersatzschaltbild der M2-Schaltung<br />
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bei der M2-Schaltung ebenfalls von der Last abhängig. Die Verläufe <strong>für</strong> die ohmsche Last<br />
sind in Abbildung 14 dargestellt. Die im Mittel an der Last anliegende Spannung kann durch<br />
T 1 zündet<br />
T 2 zündet<br />
U<br />
U R<br />
t<br />
U 1 U 2<br />
I R<br />
I<br />
α<br />
Abbildung 14: Strom <strong>und</strong> Spannung der M2-Schaltung bei ohmscher Last<br />
das Varieren der Einschaltzeitpunkte der Thyristoren eingestellt werden. Dies wird als Phasenanschnittssteuerung<br />
bezeichnet. Die im Mittel anliegende Spannung in Abhängigkeit des<br />
Anschnittwinkels α ist in Abbildung 15 dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass sich durch<br />
den Phasenanschnitt eine Phasenverschiebung der Gr<strong>und</strong>welle ergibt. Dadurch wird die Quelle<br />
mit einer zusätzlichen Blindleistung belastet. Das qualitative Verhältnis zwischen Blind<strong>und</strong><br />
Wirkleistung ist in Abbildung 16 dargestellt.<br />
3.3 M3-Schaltung<br />
Bisher wurde lediglich eine Phase des Drehstromnetzes zur Gleichrichtung verwendet. Um die<br />
Welligkeit der Ausgangsspannung weiter zu reduzieren <strong>und</strong> größere Leistungen zu ermöglichen<br />
werden Drehstromgleichrichter verwendet. Die dazugehörige Schaltung ist in Abbildung 17<br />
dargestellt. Die Spannung der einzelnen Phasen <strong>und</strong> die Spannung, die am Ausgang anliegt,<br />
ist <strong>für</strong> eine ohmsche Last in Abbildung 18 abgebildet. Bei einer induktiven Last verzögert sich<br />
der Stromfluss <strong>und</strong> die Dioden/Thyristoren schalten später ab. Dadurch sinkt die verfügbare<br />
Spannung an der Last abermals ab. Die im Mittel an der Last wirksame Spannung kann<br />
durch den Zündwinkel in gleicher Weise wie in Abbildung 15 dargestellt beeinflusst werden.<br />
Der maximal mögliche Zündwinkel ist dabei auf ≈ 150 ◦ begrenzt.<br />
t<br />
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U R<br />
L<br />
R<br />
π<br />
2<br />
π<br />
α<br />
Abbildung 15: Spannung in Abhängigkeit des Anschnittwinkels α<br />
Q<br />
P<br />
π<br />
2<br />
π α<br />
Abbildung 16: Verhältnis zwischen Blindleistung <strong>und</strong> Wirkleistung in Abhängigkeit des Anschnittwinkels<br />
α<br />
U 1<br />
D 1<br />
U 2<br />
D 2<br />
U 3<br />
D 3<br />
U R<br />
I<br />
R 1<br />
Abbildung 17: Ersatzschaltbild der M3-Schaltung<br />
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U<br />
α = 0 ◦ U R<br />
U 1 U 2 U 3<br />
t<br />
Abbildung 18: Spannungsverläufe der M3-Schaltung bei ohmscher Last<br />
3.4 B2-Schaltung<br />
Eine weitere Gattung der Gleichrichter sind die Brückenschaltungen. Bei den bisher vorgestellten<br />
Mittelpunktschaltungen wird nur die Amplitude einer Halbwelle an den Ausgang weitergereicht<br />
oder von dem jeweiligen Ventil gesperrt. Dadurch ist die Ausgangsspannung halbiert.<br />
Noch entscheidender ist jedoch, dass der Strom bei den Mittelpunktschaltungen stets aus der<br />
Quelle hinaus in eine Richtung fließt. Ist die Quelle ein Transformator, so kann dies zu Problemen<br />
mit der Sättigung des Magnetfeldes führen. Der einfachste Brückengleichrichter ist<br />
an die M2-Schaltung angelehnt <strong>und</strong> wird auch als Graetz-Brücke bezeichnet. Der prinzipielle<br />
Aufbau ist in Abbildung 19 dargestellt. Die Bestimmung der Strom <strong>und</strong> Spannungsformen ist<br />
D 1 D 2<br />
I<br />
U<br />
D 3 D 4<br />
U R R1<br />
Abbildung 19: Ersatzschaltbild der B2-Schaltung (Graetz-Brücke)<br />
bei Brückengleichrichtern nicht mehr in geschlossener Form möglich. Ein Vorgehen von einem<br />
Schaltzustand zum nächsten ist zielführend. Die Spannungsverläufe <strong>für</strong> die B2-Schaltung sind<br />
in Abbildung 20 abgebildet.<br />
3.5 B6-Schaltung<br />
Die M3-Schaltung <strong>für</strong> Drehstrom hat ebenfalls den Nachteil, dass der Strom nur in je eine<br />
Richtung fließt. Um die damit verb<strong>und</strong>ene Überlastung des Transformators zu vermeiden wird<br />
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U<br />
U 1 U 2<br />
U R<br />
t<br />
Abbildung 20: Spannungsverläufe der B2-Schaltung bei ohmscher Last<br />
die B6-Schaltung verwendet. Das Schaltbild befindet sich in Abbildung 21. Diese Schaltung<br />
hat den weiteren Vorteil, dass die Ausgangsspannung selbst ohne einen Glättungskondensator<br />
nie Null wird. Die zur B6-Schaltung gehörenden Spannungsformen sind in der Abbildung 22<br />
dargstellt.<br />
U 1<br />
U 2<br />
D 1 D 2 D 3<br />
I<br />
U R<br />
U 3<br />
D 4 D 5 D 6<br />
R 1<br />
Abbildung 21: Ersatzschaltbild der B6-Schaltung<br />
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U<br />
U R<br />
U 1 U 2 U 3<br />
t<br />
Abbildung 22: Spannungsverläufe der B6-Schaltung bei ohmscher Last<br />
4 Gleichspannungswandler (DC/DC Wandler)<br />
Gleichspannungswandler werden dazu verwendet, eine Gleichspannung in eine Gleichspannung<br />
anderer Größe zu wandeln. Kriterien dabei sind die Welligkeit <strong>und</strong> Genauigkeit der<br />
Ausgangsspannung <strong>und</strong> die Verluste, die der Wandler verursacht.<br />
4.1 Linearregler<br />
Die einfachste Schaltung <strong>für</strong> eine DC/DC Wandlung stellt der Linearregler dar. Dabei kann<br />
das Stellglied sowohl in Reihe als auch parallel zur Last verschaltet werden. Der Linearregler<br />
wird nur <strong>für</strong> kleine Spannungen verwendet, da er große Verluste verursacht. Der Wandler<br />
kommt ohne Schaltvorgänge aus, <strong>und</strong> daher ist die Ausgangsspannung sehr genau. Das Ersatzschaltbild<br />
mit einer Z-Diode als Stellglied ist in Abbildung 23 dargestellt.<br />
U 0<br />
I 0<br />
R V<br />
D 1 RL<br />
Abbildung 23: Ersatzschaltbild eines Linearreglers<br />
4.2 Tiefsetzsteller<br />
Der Tiefsetzsteller gehört zu der Kategorie der Schaltnetzteile. Er wird verwendet, um die<br />
Spannung zu reduzieren. Das Ersatzschaltbild befindet sich in Abbildung 24. Ist der Leistungsschalter<br />
eingeschaltet, baut sich der Strom in der Induktivität auf. Anschließend fließt<br />
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Leistungselektronik/Übungen<br />
<strong>Skript</strong><br />
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U 0<br />
I 0<br />
T 1<br />
D 1<br />
L 1<br />
U C RL<br />
Abbildung 24: Ersatzschaltbild des Tiefsetzstellers<br />
der Strom durch die Freilaufdiode weiter <strong>und</strong> speist die Last bei ausgeschaltenem Leistungsschalter.<br />
Die Größe der Ausgangsspannung ist dabei proportional zum Tastverhältnis, mit dem<br />
der Leistungsschalter betrieben wird. Die resultierenden Spannungs- <strong>und</strong> Stromformen sind<br />
in Abbildung 25 dargestellt. Als Leistungsschalter werden üblicherweise GTOs, IGBTs oder<br />
U 0<br />
U<br />
U D1<br />
U C<br />
t<br />
I<br />
t 0 t 1 t 2<br />
t<br />
I L<br />
I 0<br />
Eingangsstrom<br />
Diodenstrom<br />
Abbildung 25: Strom- <strong>und</strong> Spannungsformen des Tiefsetzstellers<br />
MOSFETs eingesetzt. Normale Tyristoren wie bei den Netzgleichrichtern eignen sich nicht, da<br />
diese nicht aktiv ausgeschaltet werden können. Es werden zwei Betriebsarten in Abhängigkeit<br />
des Stromflusses unterschieden. Wird die Spule dauerhaft von einem Strom durchflossen, so<br />
handelt es sich um nicht-lückenden Betrieb. Hat die Stromkurve Lücken, so handelt es sich<br />
um lückenden Betrieb. Beim nicht-lückenden Betriebsfall sind die Zusammenhänge linear <strong>und</strong><br />
dieser ist daher leichter zu berechnen.<br />
15
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Leistungselektronik/Übungen<br />
<strong>Skript</strong><br />
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4.3 Hochsetzsteller<br />
Der Hochsetzsteller stellt das zweite gr<strong>und</strong>legende Schaltnetzteil dar. Er wird dazu verwendet,<br />
die Eingangsspannung in eine höhere Ausgangsspannung zu wandeln. Das Ersatzschaltbild ist<br />
in Abbildung 26 dargestellt. Beim geschlossenem Ventil lädt sich die Induktivität auf. Wird das<br />
L 1<br />
U C RL<br />
U 0<br />
I 0<br />
T 1<br />
D 1<br />
Abbildung 26: elektrisches Ersatzschaltbild des Hochsetzstellers<br />
Ventil geöffnet, flißt der Strom durch die Spule weiter <strong>und</strong> lädt den Aufgangskondensator auf<br />
eine höhere Spannung. Die entsprechenden Strom- <strong>und</strong> Spannungsformen sind in Abbildung<br />
27 dargstellt.<br />
U C<br />
U<br />
U 0<br />
U L1<br />
t<br />
U 0 − U C<br />
t 0 t 1 t 2<br />
t<br />
I<br />
I L<br />
I R<br />
Eingangsstrom<br />
Eingangsstrom & Ausgangsstrom<br />
Abbildung 27: Strom- <strong>und</strong> Spannungsformen des Hochsetzstellers<br />
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