RegJo Hannover 1/13 Download (30,8 MB)
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egjo hannover portrait 69<br />
„es sind diese<br />
winzigen<br />
augen blicke,<br />
auf die es<br />
wirklich<br />
ankommt.“<br />
Serge Caurant<br />
Bild: Mercure<br />
Serge Caurant im Gespräch mit <strong>RegJo</strong> <strong>Hannover</strong>. Dem Mercure wird er seine persönliche Handschrift verleihen.<br />
Der weltoffene Franzose<br />
Serge Caurant heißt der neue Direktor des Mercure Hotel <strong>Hannover</strong> Mitte. Er hat auf der ganzen Welt<br />
gearbeitet – mit weltmännischer Gastfreundschaft und herzlicher Persönlichkeit empfängt er seine Gäste.<br />
Interview: Stefanie Stüting<br />
Was macht für Sie ein gutes Hotel und einen erfolgreichen<br />
Gastgeber aus?<br />
Der erste Eindruck ist das, was zählt. Es sind diese ersten<br />
Bruchteile von Sekunden, in denen ich ein Hotel betrete,<br />
die ein Bild in meinem Kopf und bestenfalls eine Emotion<br />
im Herzen entstehen lassen. Es ist das unmittelbare<br />
Gefühl von Gastfreundschaft, von zu Hause sein. Dieser<br />
erste Eindruck wird nicht nur von der Einrichtung und dem<br />
Ambiente, sondern von den Menschen und ihrer Persönlichkeit<br />
geprägt. Die Menschen sind das Wichtigste. Dahinter<br />
aber steckt harte Arbeit und ernsthaftes Training. Tag<br />
für Tag muss man sich immer wieder bewusst machen,<br />
worum es geht und eben dies verbessern. Ich nenne das<br />
die „Muckibude“.<br />
Wo haben Sie persönlich sich für den Job eines deutschen<br />
Hoteldirektors fit gemacht?<br />
Schon während der Expo 2000 habe ich für die Accor<br />
Gruppe in <strong>Hannover</strong> gearbeitet. Wenn man als Franzose<br />
nach Deutschland kommt, dann freut man sich natürlich<br />
– denn hier wird hochdeutsch gesprochen und man versteht<br />
die Leute. Nach der Hotelfachschule, die ich in Paris<br />
besuchte, kam ich als 22-Jähriger nach München, genau<br />
genommen an den Starnberger See. Ich war total schockiert.<br />
In meiner Pariser Deutschklasse war ich Einser-Kandidat,<br />
hier in Bayern verstand ich nun kein einziges Wort.<br />
Pustekuchen – es war fürchterlich. Nach zwei Wochen bin<br />
ich nach Paris zurückgefahren. Damals war mein Traum,<br />
in Amerika zu arbeiten, deshalb habe ich dann das Angebot,<br />
sechs Monate im Waldorf-Astoria New York zu arbeiten,<br />
begeistert angenommen. Aber Deutschland ließ mich<br />
nicht los – made in Germany. Ich habe einen Grundig-Fernseher<br />
gekauft, die deutsche Pünktlichkeit und Sauberkeit<br />
machten mich intuitiv an. Deshalb war ich in den kommenden<br />
Jahren erst in Erbach im Rheingau und später als<br />
Direktor des Novotels in Duisburg tätig.<br />
Aber Ihre kosmopolitische Neugier ließ Sie nicht in Ruhe …<br />
Das stimmt, ich verspüre etwa alle fünf Jahre das dringende<br />
Bedürfnis, etwas Neues zu machen, ein neues Land<br />
kennenzulernen, eine Veränderung zu erleben. Deshalb<br />
bin ich ins westafrikanische Niger gegangen und arbeitete<br />
in einem Sofitel Hotel, wo die Crème de la Crème der<br />
legendären Paris-Dakar-Rallye abstieg. Einige Jahre später<br />
arbeitete ich in Abidjan, Hauptstadt der Elfenbeinküste.<br />
Abidjan war damas das wirtschaftliche und kulturelle<br />
Zentrum ganz Westafrikas. Open minded zu sein ist das,<br />
was zur Marke Mercure passt und was ich nach <strong>Hannover</strong><br />
mitbringen möchte. Auch wenn das Mercure zu einer Kette<br />
mit einheitlichen Standards gehört, werden sich die Gäste<br />
wegen des regionalen Anspruchs und der Individualität der<br />
Marke hier wie zu Hause fühlen.