170 Bild 13.1: Einteilung eines Leistungsschalters in ...
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Es zeigt sich, dass <strong>in</strong>sbesondere bei den 123-kV-Anlagen beachtliche Abweichungen <strong>in</strong> den<br />
Fehlerraten der verschiedenen Fabrikate festzustellen s<strong>in</strong>d (man beachte die unterschiedliche<br />
Skalierung zwischen Fabrikat A und B). Die Fehlerrate von Fabrikat A liegt nahezu e<strong>in</strong>e<br />
Größenordnung höher als die von Fabrikat B. Bei beiden Fabrikaten ist e<strong>in</strong> Anstieg der<br />
Fehlerraten nach e<strong>in</strong>er bestimmten Betriebszeit zu erkennen. Bei Fabrikat A tritt dieser Anstieg<br />
sehr deutlich nach 20…25 Betriebsjahren auf. Bei Fabrikat B ist ebenfalls e<strong>in</strong>e ansteigende<br />
Fehlerrate nach 30…35 Betriebsjahren zu f<strong>in</strong>den, aber weniger ausgeprägt als bei<br />
Fabrikat A.<br />
Konsequenzen für Instandhaltung von GIS-Anlagen<br />
Aus den <strong>Bild</strong>ern 13.25 und 13.26 ist zu erkennen, dass nach e<strong>in</strong>er bestimmten Betriebszeit<br />
auf Grund des Anstiegs der Fehlerraten Alterungsphänomene nicht ausgeschlossen werden<br />
können. Daher ist zu klären, bei welchen Komponenten der Fehlerursprung zu suchen ist und<br />
durch welche Maßnahmen diese Fehler <strong>in</strong> Zukunft vermieden werden könnten. <strong>Bild</strong> 13.30<br />
zeigt, an welchen Komponenten die Fehler aufgetreten s<strong>in</strong>d.<br />
123 kV<br />
SS;SS-<br />
Rohre,<br />
32%<br />
Mess-<br />
Wandler<br />
21%<br />
andere,<br />
z. B.<br />
Leist.-Sch.<br />
14%<br />
Trenn-<br />
Schalt,<br />
Erd.-Schalt.<br />
33%<br />
Mess-<br />
Wandler.<br />
9%<br />
420 kV<br />
SS,<br />
Rohrverb.<br />
27%<br />
Trenn-<br />
Schalt.,<br />
Erd.-Schalt.<br />
46%<br />
andere,<br />
z. B.<br />
Leist.-<br />
Schalter<br />
18%<br />
<strong>Bild</strong> 13.30:<br />
Wesentliche Fehlerorte <strong>in</strong> 123-kV- und 420-kV-GIS<br />
<strong>Bild</strong> 13.30 macht deutlich, dass die Mehrzahl der Fehler ihren Ursprung <strong>in</strong> Trenn- und<br />
Erdungsschaltern hat. Es ist davon auszugehen, dass diese Fehler durch Partikel verursacht<br />
wurden, die im Laufe der Betriebszeit durch Abrieb bei Schalthandlungen entstanden s<strong>in</strong>d.<br />
Bei 123-kV-GIS-Anlagen hat e<strong>in</strong> gewisser Anteil von Fehlern se<strong>in</strong>en Ursprung <strong>in</strong> Messwandlern.<br />
In der ersten Generation der 123-kV-GIS-Anlagen wurden Spannungswandler und<br />
teilweise auch Stromwandler aus Epoxidharz gefertigt. Aber se<strong>in</strong>er Zeit war diese Technologie<br />
noch nicht so ausgereift, dass große Komponenten fehlerfrei gefertigt werden konnten.<br />
So traten nach e<strong>in</strong>er gewissen Betriebszeit Fehler im Feststoffmaterial auf. Fehler <strong>in</strong> Sammelschienen<br />
oder Rohrabschnitten machen 30% aus und traten hauptsächlich <strong>in</strong> der Nähe von<br />
Isolatoren auf.<br />
Diese Erkenntnisse sowie der Anstieg der Fehlerraten nach 20 bis 25 Jahren sollte beim Instandhaltungsprozess<br />
berücksichtigt werden. Gehäuse, die Trenn- und/oder Erdungsschalter<br />
enthalten, sollten nach 20 bis 25 Jahren <strong>in</strong>spiziert und gere<strong>in</strong>igt werden, <strong>in</strong>sbesondere bei<br />
Schaltgeräten mit hohen Schaltzahlen. Daneben sollten Epoxidharz isolierte Messwandler<br />
durch SF6-isolierte Stromwandler bzw. SF6-Folien isolierte Spannungswandler ersetzt<br />
werden, wie es heute <strong>in</strong> allen Spannungsebenen üblich ist. E<strong>in</strong>e weitere Fehlerursache s<strong>in</strong>d<br />
Partikel, die sich auf Isolatoroberflächen angelagert haben. Daher sollten Rohrabschnitte mit<br />
horizontal angeordneten Isolatoren <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht überprüft werden.<br />
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