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kreisteil - CDU Kreisverband Biberach

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Europaparlament<br />

KREISTEIL<br />

Hunde in Rumänien, Rinder in<br />

Oberschwaben und die Rolle der EU<br />

von Elisabeth Jeggle MdEP<br />

Elisabeth Jeggle und Günther Oettinger sind einer Meinung: die EU soll nicht alles regeln.<br />

Oft kommt mir die Klage zu Ohren, die<br />

EU leide an Regulierungswut und wolle<br />

„alles“ zentral bestimmen. Bei anderer Gelegenheit<br />

fragen wiederum dieselben Personen,<br />

warum die EU in diesem oder jenen<br />

Fall untätig sei, und nicht längst einen bestimmten<br />

Missstand EU-weit geregelt<br />

habe.<br />

Ich erachte es grundsätzlich als sehr<br />

wichtig und richtig, dass es viele Bereiche<br />

gibt, die besser auf nationaler oder regionaler,<br />

oft sogar kommunaler Ebene geregelt<br />

werden als einheitlich in 28 Ländern<br />

Europas. Wir brauchen aber in der EU dringend<br />

eine offene Debatte darüber, was<br />

langfristig auf europäischer Ebene geregelt<br />

werden sollte und was nicht. Ganz<br />

klar, die Meinungen gehen dabei auseinander.<br />

Dazu zwei Beispiele zu Haus- und<br />

Nutztieren.<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

Tierschutz europaweit regeln<br />

In den letzten Wochen erreichten mich<br />

Hunderte von Zuschriften mit der Aufforderung,<br />

die Europäische Union solle Rumänien<br />

zwingen, die Tötung von Straßenhunden<br />

zu beenden. Gleichzeitig wird gefordert,<br />

den Tierschutz europaweit einheitlich<br />

zu regeln. Der Tierschutz ist jedoch<br />

kein Kompetenzbereich der EU, sondern<br />

unterliegt dem sogenannten Subsidiaritätsprinzip<br />

und wird somit von den<br />

Mitgliedsstaaten geregelt. Dies halte ich<br />

für richtig, da es nicht Aufgabe der EU sein<br />

kann, eigens Regelungen für spezifische<br />

Probleme in einzelnen Mitgliedstaaten zu<br />

schaffen.<br />

Die EU fordert ihre Mitglieder dennoch<br />

auf, sich an die internationalen Standards<br />

der Welttierschutzorganisation (OIE) zu<br />

halten, auch was die Kontrolle der Hundepopulation<br />

und das Problem der Streuner<br />

betrifft. Um Tieraussetzungen und übermäßig<br />

Vermehrung und Verwilderung zu<br />

vermeiden, sind zum Beispiel Registrierung<br />

und Kastration der Hunde empfohlen.<br />

Auch Rumänien wurde wiederholt aufgefordert,<br />

diese Richtlinien zu achten und<br />

anzuwenden. Eine Richtlinie ist also eine<br />

Empfehlung, auf die sich die Mitgliedsländer<br />

geeinigt haben.<br />

EU soll nicht alles regeln<br />

Etwas anderes ist eine Verordnung: Das<br />

ist eine gemeinsam erarbeitete Vorschrift,<br />

die jedes Mitgliedsland ohne Abstriche in<br />

nationales Recht übernehmen muss. Solche<br />

Vorschriften werden von der EU zur<br />

Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere erlassen,<br />

deren Produkte in die Nahrungsmittelkette<br />

gelangen. Im Vordergrund<br />

steht dabei der Schutz der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher.<br />

Seitdem wir einen offenen Binnenmarkt<br />

haben, können Produkte problemlos über<br />

Landesgrenzen hinweg transportiert und<br />

verkauft werden. Die europäischen einheitlichen<br />

Regelungen sind daher sinnvoll<br />

und nötig, um denselben Mindeststandard<br />

bei Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

in der gesamten EU zu garantieren.<br />

Der Verbraucherschutz ist auch der<br />

Grund für die derzeit in Oberschwaben<br />

diskutierte Pflicht, alle Rinder mit Ohrmarken<br />

auszustatten. Denn in Folge des<br />

BSE-Skandals entstand diese Vorschrift<br />

zur lückenlosen Dokumentation des Betriebs<br />

und des Tieres, von dem das Fleisch<br />

in der Ladentheke stammt.<br />

Die EU kann und soll nicht alles regeln.<br />

Wir brauchen klare Linien, wo die Kompetenzen<br />

der EU beginnen und wo sie enden.<br />

Diese Grenzen müssen dann auch respektiert<br />

werden - und zwar sowohl seitens der<br />

EU als auch der Bürgerinnen und Bürger.<br />

Weitere Informationen von<br />

Elisabeth Jeggle MdEP<br />

www.elisabeth-jeggle-cdu.de<br />

<strong>Biberach</strong> 5/2013 >>> Seite 26

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