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Erfahrungsbericht_Bogotá, Kolumbien_Jenny Reiß - Akademisches ...

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Des Weiteren zu erwähnen ist die sehr gute Organisation des Auslandssemesters seitens<br />

der Partneruni. Die Verantwortliche steht als ständige Ansprechpartnerin vor Ort zur Verfügung<br />

und unterstützt bei Fragen und Problemen jeglicher Art.<br />

In Geduld üben konnte ich mich bei der Ausstellung meines Passwortes für den Uni-Emailaccount,<br />

da es ein Problem mit meiner Immatrikulationsnummer gab sowie mit dem Erhalt der<br />

Cédula de Extranjería, die jeder Austauschstudierende bei der kolumbianischen Migrationsbehörde<br />

beantragen muss. Für diese sind außerdem zahlreiche Dokumente, wie Kopien, Fotos<br />

und der Nachweis der Blutgruppe notwendig, über welche es sich schon im Vorfeld zu informieren<br />

lohnt. Man kann sich also auf einige organisatorische Wege einstellen, die nicht<br />

unbedingt beim ersten Mal Erfolg versprechend sein werden. Jedoch sind die bogotános<br />

sehr freundlich und bemüht zu helfen, wo sie nur können.<br />

Das Leben in <strong>Bogotá</strong> hat mir auf der Stelle sehr gut gefallen.<br />

Obwohl bzw. vielleicht gerade weil es sehr verschieden zu<br />

Deutschland ist. Die Menschen, die Musik, das Essen, die<br />

Stadt. Alles erscheint mir absolut erlebenswert, was für mich<br />

vor allem mit den Personen zusammenhängt, die ich hier kennengelernt<br />

habe. Außerdem natürlich das Land <strong>Kolumbien</strong> an<br />

sich, als eines der wohl vielfältigsten und abwechslungsreichsten<br />

Länder überhaupt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten und<br />

Reisezielen. In jeglicher Hinsicht, bspw. Geschichte und Kultur<br />

sowie Natur bietet das Land jede Menge zu entdecken und es<br />

empfiehlt sich etwas mehr Zeit mitzubringen, um im Anschluss<br />

noch reisen zu können. Neben den größeren Städten <strong>Bogotá</strong>,<br />

Medellín und Cali ist dabei vom Amazonastiefland über Andengipfel<br />

bis hin zur Pazifik- und Karibikküste für jeden Geschmack<br />

etwas dabei.<br />

Sehr charakteristisch für <strong>Bogotá</strong> ist das Wetter. Dieses gestaltet sich äußerst wechselhaft.<br />

Im Prinzip ist jeden Tag alles möglich und man weiß nie so richtig, was einen erwartet. Das<br />

ändert sich eigentlich das ganze Jahr über nicht, nur gibt es mal mehr Sonne, mal weniger<br />

und mal mehr Regen und mal weniger. Aufgrund der Höhenlage von ca. 2.600m ist es meist<br />

angenehm, aber nicht zu warm.<br />

Doch nicht nur das Wetter in <strong>Bogotá</strong> weist große Gegensätze auf. Die Stadt bietet quasi alles,<br />

was man sich nur vorstellen kann und lässt kaum Wünsche offen, auch was die persönliche<br />

Freizeitgestaltung betrifft. So gibt es neben vielen Sehenswürdigkeiten, zahlreiche Kulturangebote<br />

wie Museen, Kirchen, Kino, Theater oder Konzerte und ebenso ein ausgeprägtes<br />

Nachtleben mit den verschiedensten Bars und Clubs. Überhaupt ist die Musik eine wesentlicher<br />

Bestandteil des täglichen Lebens.<br />

Nah beieinander liegen jedoch auch Armut und Reichtum. So prägen gleichsam schicke Geschäftsviertel<br />

mit Hochhäusern, Straßenhändler und Menschen, die auf der Straße leben das<br />

Stadtbild. Allgegenwärtig und nicht zu übersehen gehört all dies zu <strong>Bogotá</strong>. So wird einem<br />

doch immer wieder bewusst, wie privilegiert das eigene Leben ist und vor allem, wie wenig<br />

man dies mitunter zu schätzen weiß.<br />

Eine kolumbianische Freundin, die mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat, sagte einmal zu<br />

mir, dass sie nicht versteht, warum die Deutschen das Leben nicht genießen können. Zumindest<br />

hatte sie wohl oft diesen Eindruck. Eine Erklärung konnte ich ihr darauf allerdings auch<br />

nicht geben.<br />

Für mich nie so ganz nachvollziehbar waren die Feiertage. Bis auf wenige festgelegte Ausnahmen,<br />

werden die meisten Feiertage auf den darauffolgenden Montag verschoben und die<br />

verlängerten Wochenenden zum Reisen genutzt. Des Öfteren konnte mir auch niemand so<br />

genau sagen, um was für einen Feiertag es sich eigentlich handelt, wenn mal wieder ein<br />

Montag frei war.

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