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Abschlussbericht (pdf) - AGES

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Seite 35 von 45<br />

In der vorliegenden Arbeit bestand ein klarer Zusammenhang zwischen der<br />

Beobachtung klinischer Symptome durch die ImkerInnen (lückiges Brutnest,<br />

Erscheinungsbild der unverdeckelten Brutstadien) und dem Erreger-Nachweis. Bei<br />

Völkern mit klinischen Anzeichen der EFB-Erkrankung konnte das Vorkommen von<br />

Melissococcus plutonius in den Völkern anhand der Bienenproben in 43 % der Fälle<br />

bestätigt werden. Hingegen war der Erreger-Nachweis aus Völkern ohne klinische<br />

Symptome nur in 20 % der Fälle positiv. Ein lückenhaftes Brutnest ist somit als<br />

wesentliches Indiz für ein mögliches Erregervorkommen zu werten und sollte immer<br />

beachtet werden und Anlass für weitergehende Untersuchungen auf Brutkrankheiten<br />

(z.B. Amerikanische Faulbrut, Europäische Faulbrut, Sackbrut, Kalkbrut, Erkrankung<br />

durch starken Varroabefall oder das Akute Bienenparlayse Virus) sein.<br />

Grundsätzlich sollten aus Gründen der Krankheitsvorbeugung keine Jungvölker aus<br />

Völkern mit unruhigem Brutbild gebildet werden und derartige Völker nicht als Zuchtbzw.<br />

Pflegevölker in der Königinnenzucht verwendet werden.<br />

Hinsichtlich des Krankheitsverlaufes gibt es für die weltweit verbreitete (Bradbear<br />

1988, zitiert nach Bailey & Ball, 1991) Europäische Faulbrut unterschiedliche<br />

Berichte. Diese reichen von letalem Verlauf bis zur Möglichkeit der Selbstheilung<br />

eines Volkes unter günstigen Bedingungen.<br />

Da der Erreger unabhängig von der geographischen Herkunft genetisch sehr<br />

homogen ist und die Variationen der Virulenz von Isolaten gering sind, sind diese<br />

Unterschiede des Krankheitsverlaufes wohl in den Bienenpopulationen und/oder den<br />

imkerlichen Maßnahmen begründet (Forsgren, 2010). Dazu sind jedoch weitere<br />

wissenschaftliche Untersuchungen vonnöten.<br />

Hinsichtlich Desinfektionsmaßnahmen gibt es interessante Ergebnisse von Charrière<br />

& Roetschi (2012) aus Kontaminierungsversuchen mit Melissococcus plutonius.<br />

Dabei zeigte sich, dass die Infektiösität bei Auftrag der Bakteriensuspension auf Holz<br />

nach einem Jahr Lagerung bei -20° C nicht abnahm, während dies bei 4 °C und bei<br />

Raumtemperatur in hohem Ausmaß der Fall war. Der Wildstamm zeigte eine<br />

Projekt: Molekularbiologische Untersuchungen zum möglichen Vorkommen von Melissococcus plutonius (Erreger der<br />

Europäischen Faulbrut) an Bienen in Österreich

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