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Abschlussbericht (pdf) - AGES

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entsteht ein säuerlicher Geruch. Daher auch der Name Sauerbrut. Erscheint sekundär<br />

vorwiegend Bacillus alvei, so entwickelt sich ein fauliger Geruch (Ritter, 1994).<br />

1.3 Bekämpfung<br />

In Österreich stehen keine zugelassenen Medikamente für eine chemische Therapie<br />

zur Verfügung. Die Europäische Faulbrut unterliegt nur bei seuchenhaftem Auftreten<br />

im Sinne von § 2 Z. 4 dem Bienenseuchengesetz (BGBl Nr. 290/1988, Novelle 2005).<br />

Liegt eine schwache Infektion vor, so besteht die Möglichkeit der Selbstheilung<br />

(Shimanuki, 1990).<br />

Durch imkerliche Maßnahmen kann die Selbstheilung der Völker unterstützt werden:<br />

Wechsel der Königin und somit eine Brutunterbrechung; Zuhängen einer Wabe mit<br />

junger und reifer Brut sowie Fütterung, dies fördere das Ausräumen der erkrankten<br />

Brut durch Arbeiterinnen; Vermeidung von Pollenunterversorgung, da Eiweißmangel<br />

EFB fördert sowie Stressvermeidung (Alippi, 1999).<br />

Bei intensivem Befall erfolgt die Bekämpfung mittels Kehrschwarmverfahrens. Dabei<br />

werden alle Bienen eines Volkes abgekehrt und der Kunstschwarm auf Mittelwände<br />

gesetzt. Da die Königin ein Infektionsherd sein kann, wird eine neue junge Königin<br />

zugesetzt. Der Kunstschwarm wird flüssig gefüttert und alle Waben werden<br />

eingeschmolzen. Rähmchen und Bienenkästen werden gründlich gereinigt und<br />

desinfiziert (Ritter 1996).<br />

1.3.1 Bekämpfungsverfahren in der Schweiz und Großbritannien<br />

In der Schweiz und in Großbritannien ist die Europäische Faulbrut eine<br />

meldepflichtige Krankheit. In Großbritannien wird empfohlen, schwache Völker und<br />

Völker mit einem hohen Anteil erkrankter Brut abzutöten, Völker mit geringen<br />

Krankheitsanzeichen können auch medikamentös - unter Beaufsichtigung eines<br />

Bieneninspektors - behandelt werden. Auch die Sanierung der Bienenvölker über das<br />

Kehrschwarmverfahren ist zulässig (FERA, 2013).<br />

Projekt: Molekularbiologische Untersuchungen zum möglichen Vorkommen von Melissococcus plutonius (Erreger der<br />

Europäischen Faulbrut) an Bienen in Österreich

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