PDF-Dokument - Humboldt-Universität zu Berlin
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für eine Fusion der Landes- und der Universitätsbibliothek aus. Dadurch erhoffte<br />
man sich für beide Bibliotheken verbesserte räumliche Bedingungen, außerdem<br />
dringend notwendige Fortschritte der bibliothekarischen Versorgung der neuen<br />
Fakultäten und Studienrichtungen der TUD. Der Wissenschaftsrat hob allerdings<br />
die „Gewährleistung einer umfassenden Literaturversorgung der Hochschulangehörigen“<br />
gegenüber den regionalen und überregionalen Dienstleistungen hervor. 33<br />
2.6 Geschichte der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek<br />
Dresden<br />
2.6.1 Die ehemalige Sächsische Landesbibliothek<br />
Die Sächsische Landesbibliothek Dresden geht auf die Büchersammlung von Kurfürst<br />
August von Sachsen aus dem Jahr 1556 <strong>zu</strong>rück. Diese Privatbibliothek war<br />
im Dresdner Residenzschloss untergebracht. 1728 zog sie in mehrere Pavillons<br />
des Dresdner Zwingers. Im 18. Jahrhundert wurden mit der Maya-Handschrift<br />
(„Codex Dresdensis“) und den Bibliotheken der Grafen Bünau (1764) und Brühl<br />
(1768) bedeutende Sammlungen erworben. Insgesamt zählte die Bibliothek <strong>zu</strong><br />
dieser Zeit 62.000 Bände und gehörte damit <strong>zu</strong> den bedeutendsten ihrer Art in<br />
Deutschland. Im Jahr 1786 erfolgte der Um<strong>zu</strong>g aus den überfüllten Zwingerpavillons<br />
in das Japanische Palais, wo die Bibliothek unter dem Direktor Johann Christoph<br />
Adelung für die Öffentlichkeit <strong>zu</strong>gänglich gemacht wurde. 1806 wurde sie<br />
<strong>zu</strong>r Königlich Öffentlichen Bibliothek, im Jahr 1917 <strong>zu</strong>r Königlich Sächsischen Landesbibliothek<br />
und 1 Jahr später, 1918, <strong>zu</strong>r Sächsischen Landesbibliothek. In den<br />
zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Umbauten<br />
durchgeführt und das Buchmuseum eröffnet. Jedoch wurden das Bibliotheksgebäude<br />
sowie zahlreiche Teile des Bestandes 1945 durch Bombenangriffe zerstört.<br />
Zwei Jahre später zog die Sächsische Landesbibliothek in eine ehemalige<br />
Kaserne im Norden von Dresden und wurde dort 1948/49 der Öffentlichkeit mit<br />
Einschränkungen wieder <strong>zu</strong>gänglich gemacht. Die SLB erhielt 1966 als Sondersammlung<br />
die Bibliothek des aufgelösten Stenographischen Landesamtes. 1983<br />
wurde die Deutsche Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek angegliedert; außerdem<br />
erhielt sie den Status einer Zentralbibliothek für Kunst und Musik. In den<br />
33 Vgl. ebd., S. 201-211.<br />
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