Migrantinnen und Migranten in der Altenpflege - BiG Essen
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40<br />
Übung (Präzise formulieren)<br />
Phase 1<br />
Gründliche Vorstellung des<br />
Falles, (Lektüre <strong>der</strong> Fallbeschreibung)<br />
Phase 2<br />
Besprechung<br />
Fragensammlung<br />
Phase 3<br />
Fallanalyse <strong>der</strong> Gruppe<br />
Phase 4<br />
Formulierung des Pflegeproblems<br />
<strong>und</strong> Planung von Maßnahmen<br />
Die Teilnehmer/<strong>in</strong>nen machen<br />
sich Notizen <strong>in</strong> Bezug auf zentrale<br />
Aussagen <strong>und</strong> mögliche<br />
Interpretationen.<br />
In <strong>der</strong> Gruppe besprechen die<br />
Teilnehmenden ihre ersten Gedanken<br />
zum Fall. Sie formulieren<br />
e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Frage/n<br />
zur Situation.<br />
Welche Wahrnehmungen <strong>und</strong><br />
Absichten haben die beteiligten<br />
Personen? Wie verlaufen die<br />
Ereignisse?<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Beratung<br />
werden formuliert <strong>und</strong> aufgeschrieben.<br />
Vorschläge für Pflegemaßnahmen<br />
werden <strong>in</strong> Stichworten<br />
notiert.<br />
Zeitmanagement<br />
Protokollant<strong>in</strong> notiert die Frage/n.<br />
Gruppe berät sich über<br />
den Fall.<br />
Jede/r Teilnehmer/<strong>in</strong> soll ihre/<br />
se<strong>in</strong>e Sicht des Problems sagen.<br />
Protokollant überträgt die Ergebnisse<br />
auf OHP Folie. E<strong>in</strong>e<br />
Teilnehmer/<strong>in</strong> erstattet im Plenum<br />
Bericht.<br />
Interpretationshilfen für Beispiele zur Pflege von älteren<br />
Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>: Die Fallbeispiele<br />
weisen auf bestimmte soziokulturelle Faktoren<br />
h<strong>in</strong>, die im Ges<strong>und</strong>heitsbereich von großer<br />
Bedeutung s<strong>in</strong>d:<br />
• Sprache <strong>und</strong> Kommunikation s<strong>in</strong>d wichtige Mittel<br />
im Pflegeprozess<br />
• kulturelle Differenzen gibt es <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Normen <strong>und</strong> Werte, Alter <strong>und</strong> Familienvorstellungen,<br />
Religion etc. (vgl. Le<strong>in</strong><strong>in</strong>ger 1998)<br />
• das Verständnis für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit<br />
sowie die Erwartungen an die Pflege können<br />
durch Kultur <strong>und</strong> Religion def<strong>in</strong>iert werden<br />
• spezielle Bee<strong>in</strong>trächtigungen, aber auch Ressourcen,<br />
müssen entdeckt werden<br />
• Migration verän<strong>der</strong>t auch kulturelle Herkunftsfaktoren,<br />
ohne e<strong>in</strong>e vollständige Anpassung an die<br />
Aufnahmegesellschaft zu produzieren<br />
• die Interaktion zwischen professionellen Helfern<br />
<strong>und</strong> dem Pflegebedürftigen <strong>und</strong> kranken Klienten<br />
ist zentral im Pflegeprozess<br />
Die Fallbesprechung kann genutzt werden, um die<br />
Gr<strong>und</strong>sätze e<strong>in</strong>er „kultursensiblen Pflege“ zu erarbeiten.<br />
(Material: Arbeitskreis Charta/KDA 2002, Für<br />
e<strong>in</strong>e kultur-sensible <strong>Altenpflege</strong> – e<strong>in</strong>e Handreichung,<br />
Köln). Zitat aus dem Memorandum für e<strong>in</strong>e Kultursensible<br />
Altenhilfe (Arbeitskreis Charta/KDA 2002,<br />
S. 10):<br />
„Wir, die Unterzeichner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Unterzeichner<br />
des Memorandums, for<strong>der</strong>n Politik <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
auf, allen <strong>in</strong> Deutschland lebenden alten<br />
Menschen unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Herkunft den Zugang zu<br />
den Institutionen <strong>der</strong> Altenhilfe zu ermöglichen<br />
<strong>und</strong> dort e<strong>in</strong> kultursensibles fachliches Handeln<br />
sicherzustellen.<br />
Diskussion zu folgendem Zitat aus „für e<strong>in</strong>e kultursensible<br />
<strong>Altenpflege</strong> – e<strong>in</strong>e Handreichung“ (ebenda<br />
S. 19):<br />
„Kultursensibilität als Paradigma <strong>der</strong> <strong>Altenpflege</strong><br />
beschreibt also e<strong>in</strong>e Haltung, die auf Verständnis<br />
an<strong>der</strong>er Kulturen <strong>und</strong> Religionen beruht. Die<br />
Sensibilität liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufmerksamkeit für die<br />
kulturellen Prägungen <strong>und</strong> Bedürfnisse pflegebedürftiger<br />
Menschen <strong>und</strong> für die Folgen des Pflegehandelns.<br />
Sie ist <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise biografie-<br />
<strong>und</strong> subjektorientiert.“