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Gerolsteiner Mulde - The University of Chicago Library

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,<br />

I


ENTWURF J<br />

zu einem<br />

Geologischen Führer<br />

durch die<br />

<strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong><br />

Von<br />

Dr. H. RAUFF<br />

Pr<strong>of</strong>essor an der Königlichen Bergakademie zu Berlin<br />

Mit drei Tafeln (Pr<strong>of</strong>ile und Karte)<br />

BERLIN<br />

Im Vertrieb hei der Königlichen Geologischen Lanclesanstalt j ,<br />

Berlin N. 4, Invalidenstrasse H<br />

1911<br />

Preis Mark 1,50


Inhalt<br />

Seite<br />

Vorwort. . . . . . . . . . . . . . • . . . . .• • ........ . 4<br />

Das Itheinische Schiefergebirge.<br />

Die Formationen clf\s Gebirgrs 11llt] ihre Verbreitung 11arill<br />

Das Dnvonmeer ........................ .<br />

Gebirgsbildung durch Schielitenfaltullg. Eilligll tektonisclwGrulHlbegriti'e<br />

Kurze Geschichte des rheinischen Rchiefergebirges, erläutert (lurch das<br />

Pr<strong>of</strong>il auf 'l'afel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Die Eifelkalkmulden.<br />

Facies des Eifeler Mittel devon<br />

Gliederung des Eifeler Mitteldevon .<br />

"Graben" der Eifelkalkmuldcn.<br />

Die <strong>Gerolsteiner</strong> Mulilo.<br />

Geographisches ...<br />

Die SchichtCllfolgr.<br />

Untrrilcnlll. ()IJ,q'koblell~ (t u t) .<br />

.I(otci~ellstcin ~wischcll tut llnd tm c .<br />

I"ossi lioll in tut ..•...<br />

:\Iitteltlc\'oll. \;nltrijllgatl1sstufe (t m c 1)<br />

Fossilien darin ....<br />

Calceolascllichten (t m C 2) •<br />

Fossilien darin<br />

Crinoidenschichten (t md 1) .<br />

Possilien darin<br />

Stringocephalenschichten (t md 2)<br />

Crilloidenblke in tm d 2<br />

Possiliell in tm d 2 ••••• .<br />

Dolomitisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Vergleichende Übersicht üLer die Stratigraphie der Gel'ülsteiner<br />

und Hillesheirnel' l\fuldp<br />

B.lln~~an


VorwOl't<br />

Es wal' urHprüng'lich nicht meine Absicht die vorliegenue<br />

kleine Arbeit, deren Hauptteil die auf Tafel 2 beigefügte Karte<br />

ist, schon jetzt herauszugeben; nenn :->ie ist unfertig. Eine<br />

Anzahl· ungeklärter StdleJl umt unsichrer Ergebnisse sind au!"<br />

der Karte teils unmittelbar a bzuleHen, teils versteol~t darin enthalten.<br />

Ich lrann sie deshalb nur alH einen vorläufigen Entwurf<br />

bezeichnen, deol:ien weitere Ausführung nicht nur ein spezialisierteres,<br />

sondern auch ein in vielen Punkten berichtigtes Bild<br />

liefern wird. Wenn die Veröffentlichung trotzdem hier erfolgt,<br />

so geschieht das aus dem besondern Anlaß, daß die diesJährige<br />

Hauptversammlung' des ~iederrheinischen geologischen Vereins<br />

in Gerobtein Rtattfinden wird, und der V ol':->tand des Vereins<br />

mich gebeten hat, bei nen damit verbundnen Exkursionen die<br />

Führung zu übernehmen, was ich gern zugesagt habe. Nun<br />

brauche ich nicht auszuführen, welchen Wert Spezialkarten bei<br />

geologisehen Exkursionen haben, selbst dann, wenn diese unter<br />

Führung erfolgen; brauche nicht zu sagen, wie sehr Holl'he<br />

Karten eine schnelle geologische Orientierung ermög'lichen, das<br />

Verständnis erleichtern und vertiefen und feste Grundlagen für<br />

die wissenschaftliche Diskussion darbieten. Die Vorteile sind<br />

meines Erachtens so groß, und deshalb war mein Wunsch, sie<br />

den Exkursionsteilnehmern zu verschaffen, so lebhaft, daß ich<br />

glaubte die Herausgabe der hier beigefügten Karte rechtfertigen<br />

zu können. Ist sie auch noch von provisorischem Charakter,<br />

so hat sie doch das geologische Bild der <strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong> in<br />

mehr als seinen Hauptlinien bereits fixiert.<br />

Noch ein andrrr GruUll war bestimmend. Gerolstein ist<br />

ein geologischer Anziehungspunkt ersten Ranges; daher ist auch<br />

Ili" Nachfrage nach literarischen Hilfsmitteln, aus denen man<br />

sich ochllell über seine g'eologischen Verhältnisse unterrichten<br />

liöllnte, stark. Aber es gibt nicht eine einzige auch nur daH<br />

wesentlichste zusammenfassende Schrift. Was übcr die <strong>Gerolsteiner</strong>·<br />

<strong>Mulde</strong> bisher erforscht worden ist, muß man aus zahl-


5<br />

reichen. weit verHtl'ellten Quellen mühsalll zUl:;alllmen:-\chöpf~n.<br />

Hier liegt al"o eine gro13e literari::.che Lücke vor uud zugleioh<br />

die Aufgabe sie auszufüllen.<br />

Deshalb, und um der <strong>Gerolsteiner</strong> VerHauuulung' zu nützen,<br />

hat di@ Geologil:lche Landesanl->talt meinür Bitte gewillfahrt, die<br />

Karte ungeachtet ihrer noch yorhandnen U wmlängliohkeil<br />

heraubzugeben. Dafür schulde ioh Herrn Geheimrat Pr<strong>of</strong>. Dl'.<br />

BEYSCHLAG g'anz besondel'n Dank, nicht minder für die der<br />

Schrift und ihren Tafeln gewährte Ausstattung. l!leinell1 Danke<br />

auch an diesel' Stelle Ausdruek zn geben, ist mir ebenso Pflirht<br />

WIe herzliches Bedürfnis.<br />

Die Karte ist die Frucht zweier Kartierungtlkurse von je<br />

14:- und 16tägiger Daner, die ich mit einer kleinen Schäl'<br />

meiner Rtndcnten abg'ehalten hahe. Ich selbst konnte mich<br />

dabei auf ciuige Imrto~rapbü3che Vorarbeiten stützen; das waren<br />

1. eilie amtliche Aufnahme der Blätter Gel'olsteil1 und<br />

HillcHheim (abgeliefert im Jahre 1900). MallUskl'iptkarten<br />

im Archiv der Künigl. Geologischen Landesanstalt<br />

zu Berlin,<br />

2. eine Exkurl:>ionslmrte der Königl. Bel'gakademie zu<br />

Berlin für die Studentenam.;flüge. Sie gibt, von einigen<br />

Modifikationen abgesehen, im wesentlichen Karte 1<br />

wieder,<br />

:3. eine Aufnahme des jetzigen Bergasses~ol's K. G. HOYER,<br />

der die <strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong> auf meine Veranlal:>sung ] !lOG<br />

für f'ein Referelldarexamen untc'I'sucht hat. Manu .. kript<br />

im Arrhi v riel' König1. G-eologisehen T.JttIHlesanstalt.<br />

HOYERS Karte bezeichnet den andern gegenüber einen<br />

we5entlichell FOl'tsehritt; im ganzen wie im einzelnen, btratigl·a,phisch<br />

wie tektonisoh, in der Abgrenzung Iler Stufen wie in<br />

der Festleg'ung -von Verwerfungen, die in 1. noch 100 gut wie<br />

gänzlich fehlen.<br />

Meinen Studenten habe ich diel:!e Karten nicht in die Hand<br />

g'egeben, um ihre Beobachtung~tätigkeit möglicb~t vorurteilslos<br />

und tlelb~tändig zu machen. Anch wurden mir auf die::!e "\Veise,<br />

je nach UbereinHtimmung oder Differenz unsre l' neuen und der<br />

frühern Aufnahmen, Revision und Korrektur erleichtert.<br />

Die Leistungen meiner Schüler waren natürlich -verschieden;<br />

aber dip Schwäche dei' pin('n wurde duroh die andern an~geglichen,<br />

die zum Teil recht gute Bef~thigungen zum Feldg'eologen<br />

bekulllieten. Die \"orliegende Karte ist im wesentlichen ihr<br />

Werk. Indem ich (las aber festbtelle, muß ich auch HOYERb<br />

noch einmal g'edpnkf111, deHsen SChOll treffliche Aufnahme sich<br />

im ganzen, zum Teil auch im einzelnen mit der unsrigen deckt.


6<br />

UlI~re femere Aufgabe wird nUll t:>


7<br />

Die eingeklammerten Zahlen im Text verweisen auf das Literatllrvcl'zcichni~<br />

Seite 49.<br />

Die Uel'olsteiner <strong>Mulde</strong> j,,1, elll Glied des Rheinis(~hen<br />

~ehicfergebil"ges, diesem organisch eingefügt. Ulll Soin und<br />

\Verden des kleinen Teilstücks zu verstehen, n1üs"en ~wir auch<br />

vom Ganzen etwas wissen; deshalb wollen wir zuerst einige<br />

Angaben über<br />

Das Rheinische Schiefergebirge<br />

machen.<br />

Au semem Aufbau beteiligen sich folgende FOl'mationeu:<br />

Alluvium. Absätze der Bäche lind Flüsse in den jetzigen Talflächen, Kalksinter,<br />

Gehänge-Lehm und Schutt, Torflager des Hohen Venn usw.<br />

Dilul'ium. Schotter, Kies und Sand auf den Nieder-, M:ittel- und Hauptterrassen<br />

des Hheins, der Mosel, Lahn, Sieg, Ruhr USIV. - Löß und<br />

Lehm auf den Terrassen und auf den Hochflächen des Gebirges. - Feuersteinschotter<br />

des Aachcner Waldes und auf dem Hohen Venn. - Vulkanische<br />

Bildungen am Hhein z. T., der EHel z. T., des Westenvaldes z. 1'.<br />

Tertiär. Älteste Flußterrassen mit Kieseloolithschotter (Pliocän), Schotter Lier<br />

V llllendarer Stufe (Oligociin ?) und andre hochliegende Kiese und<br />

Sandc. - Pliocäne Braunkohlen bei Düren. - l\fiocäne Braunkohlenformation<br />

dfJl" Kölner Bucht (bis Aachen), des Westerwaldes, Neuwieder<br />

und Limhurger Beckens, im Einrichgau USIV. - Marines Oligociin bei<br />

Düsseldorf, Krefeld, Aachen IISW. - Vulkanische Bildungen im Riehengebirge,<br />

Westerwald )I. T., in der Eifel 7.. T.<br />

Krehle. Am Norcbaumr. de~ Gebirges, nämlich Senon de~ Aachencl' Waldes<br />

und Schollen von Senon am Nordabhange des Hohen Venn. - Senonrest<br />

von Irnich südlich Zülpich. - Untere Oberkreide am Südrande des<br />

Westfiilischen Beckens.<br />

Jura. Unterer Lias = Luxemburger (Angulaten-) Sandsteiu, Uryphitenkalk uutl<br />

Psilonotenton an cler Sauer und untern Priim. - Winziger Erosionsrost<br />

von Angulatentou bei Drove südlich Düren.<br />

Trias. Keuper, lI1uschelkaik (.:\Iuschelsanclstein) nml Buntsandstein in der Dürener<br />

uncl Trierer Bucht. ~- Isolierte Buntmndstcinschollen in der EifBl zwischen<br />

diesen Buchten. - Konglomerat von .l\'Ialmedy (?). - Buntsandstein am<br />

Ostrande des Gebirges vom Vogelsberge nordwärts bis zum Wf\rburger<br />

Walde.<br />

Perm. Rotliegendes mit mächtigen Eruptivmassen zwischen der Saal' und<br />

Bingen. - Oherrotliegendes am Süclostraude der Trierer Bucht, in der<br />

Wittlicher Senke und östlich von Wie~buden. - Rotliegendes am Ost~<br />

mnde des Gehirges zwischen Gießon, Ma.rburg, 'l'reisnch, BaUenberg. -<br />

I':echstein bei Franlwnbcrg, ~lm Kellerwalde nnd 7.wischcn \Yildungen,<br />

Waldeck, Korbach, Marsberg (Stadtberge) bis nach der Diemel. - Konglomerat<br />

von Münden (?) nordöstlich von Iserlohn.<br />

Karbon. Produktives Oberkarbon bei Saarbrücken. - Kohlclllmlk und Produktives<br />

bei Aachen. - Kohlcukalk, Kulm, Flözleeres und Produktiycs der<br />

rheinisch-westfälischen Huhrruuldc. - Kulill an der Ostseite des Gebirges


8<br />

in weiter Verbreitung: mit Eruptivmassf'n namentlich in der Dill- und<br />

Lahnmulde, sowie im Kellerwalde, ohne solch!' von da und von der Edel'<br />

nordwärts bis nahe zum Nordrande.<br />

J)e\,OJl. BiIdpt die Hauptmasse des Gebirges. ]~ruptivgosteine besonders im<br />

Mittel und Oberdevon de~ Dill- und Lahngebietes, des Kellerwaldes, des<br />

Sauerlandes an der obern Lenne, Ruhr und Hoppeke.<br />

Silur. Im Kellel'walde. - In tlessen si'tdwcstlichrr Fortsetzung zwischen Lahn­<br />

UJl(l Dillmulde (Linie Sinn- Gladenbach). - Ralmstufe des Hohen Venll.<br />

Kambrium. Revin- und Dedlle-Stuf'e im Sattel des Hohen Venll. - Sericit­<br />

O'neise Phyllite und älteste Quarzite am Südrancle des Hunsrück und<br />

Taunu~, sowie im Rhpindul'chbruch zwischen Bingel'hriick und Trechtingshausen.<br />

E::; Hind al::;o 'ulle Formationen yom Alluvium bi::; zum<br />

Kambrium yel'iJ.'('ten; aber (lie meisten duvon I"inrl plltwedel' an<br />

die eigentlichen Ränne!' des Gebirget- oder doch :m randlich<br />

gelegne Bezirke !?,'ebunclen, und uur eiue Formation, nämlich<br />

rIas De\'on, ist es, die mit etwa 5000 m Mächtigkeit fast den<br />

O'unzen innern Teil des Gebirg'ps zusammen,,;etzt. Nur in einer<br />

~ttleren Zone, die in NO dU~'eh die Eifel nnd nen 'Vesterwald<br />

btl'eicht, Hind diesem Devonkprnp t:>inze]ne, mehl' oder wenig'er<br />

ausgedehntE' Im.cln VOll DüH\'iUlll, T('rtiür und Buntsandstein<br />

in gering'er oder relatiy goringer Miichtigkeit aufgelagert.<br />

Diluvium uud Tertiär dps W c~t('rwaldes, Lim burger uml ~ cmwiedpr Beckens. -<br />

Tertiär des Si~bengebirges. Diluviale unt! tertiäre Vulkane der Vor- und<br />

Hocheifel. - Buntsaudsteinschollen an der Urft und Kill.<br />

Die Devonfol'matioll teilen wir in (h'ei Stockwerke: Ober-,<br />

~littel- und Unterdevon.<br />

vVenn wir eiIw o'eol()o'i~che UhCl'Hic'hti'\kHrte (les Niedcrrhcinit-ichell<br />

::-;('hiefel'g'ch~'u:eH '\ctJ-aehtcll (47, 49), ~() ~ehcn wir,<br />

dllß VOll clie:,en :3 t-lto('kwerkell rlu ... U llLerdevoll den grüßtpll<br />

Teil de~ Gebirges einnimmt; denn TaUllllH, Wei'\teJ'wald und<br />

i:':Jit:>g'erlulld, Hunsrück und gifel el':,cheinell hanpbächlich in rler<br />

Flirbe del'l untern Stockwerk/'.<br />

Das Mitteldpyoll zeigt uu\' im BCl'gischen und Sauerlande<br />

eine g'l'ößere, zu:;ammenhängende Ausbreitung; im übricren finden<br />

wir es nnr in schmalen, zum Teil kurzen Streifen i~n KeUel'­<br />

walde, Dill- und Lahngebiete, bei Bad Nauheim, bei Butzbach<br />

nördlich und Obel'l'oßbach südlich VOll Nauheim, bei Bino'erbl'ück<br />

und westlieh davon bei Strom berg, bei Olkenbach ngrdöstlich<br />

Wittlich, in der Eifel zwi:,;chen der Triel'er und DÜl'enel'<br />

Triai'>bucht und um Nordw('stl'andf' de:,; Hohen Vf'nn.<br />

Dar-: Ohl'l'rlevon enrlli(']I be~'kitet in :,ehmalen Bändcl'll daH<br />

Mitteldpvon am lillkti- und l"cdlt:,rheinisehen Nordl'ande aes<br />

Gebirg'es, i::;t im Kellerwahle vorhanden ullIl umsäumt bis südli('h<br />

von vVetzlal' aeu OHtrand rlt's Devonmassivf:, von wo ef;<br />

im Dill- und Lahllgebiete in schmalen, SW streichenden Züg'en


9<br />

llis an den Wef>tel'wald und eInl"> LimbUl'g'el' BeekClI in (1m; ({('­<br />

birge hineillgTeift. Im Innern des Massiv~ ~thel' nu([en wir o~<br />

rechtsrheinisch nur im Herzpu c1eb Sauerlanc1es (in der Attelldorner<br />

Doppelmulde uml den winzigen <strong>Mulde</strong>n von Salwei,<br />

Wennholtham,en und Sehüren), linksrheini:;ch nur bci Bü(kl'­<br />

heim webtlieh Gel'ol~toin, wo es nicht mehl' al~ !'twa tix2 km<br />

.B'läohe einnimmt.!)<br />

Diese ung-leichmäBige Verteilung der drei DeVolletag'oll i:;t<br />

nicht U1'sprüng-lich; denn da~ ganze niederrheinische Devon<br />

be:;teht, wenn wir von :,;eineu eruptiven Massenge:;teinen abbehen,<br />

aus Meeres:;edimenten. Das Meeresbecken, worin der Ahsatz<br />

eIer GebteinsRchichton erfolgte, reichte weit über eIie Grenzen<br />

ael' l'heini:;chen Deyon. Seine Nordküste lag' schon in einer<br />

frühen Zeit det; Unterdevon am Bristol Chnnncl im Hüdlichen<br />

Eng-land und I'cheint VOll dort in ö:;tlielter Riehtnng (lUl"eh<br />

Belgien, Holland und N orddeut:ochland gezog'cll zn Boin. K Heh<br />

"\Y er:;treckte sich das MeeJ' bib über die Spitzen VOll Cornwa,ll<br />

uml (leI' Bretagne, alHo übel' die Grenzen von Europa, im 0<br />

zur Zeit des Untel'(Ieyon üllel' Böhmell uwl 8('hksion hib weit<br />

nach Polen hinoin. EiJligc q'chiete, wie die del'l (Hohen \r enn"?),<br />

Harzes und Thüringer WaMeb, waren In~eln; 1'ther teib vor,<br />

teils mit dem Eintritt de" Nlitteldevoll wurden auch sie untergetaucht,<br />

und eino g-roße, fort"chreitende Überflutung' ('fl'ansgression)<br />

ver:;chlang jetzt i:>ogar den 2,Tößten Teil des zentralcn<br />

und nördlichen Rußland, der bis dahin Festland gewesen ·war.<br />

Wic nach N, Wund 0, so dehnte sich da" Devonmeer auch<br />

l'iidwärtH weit aus, nämlich YOIl Bölllnell über (lie O"italpen uml<br />

Hal'dinien, iihel' Nüdfi'allkrpich lm(l ,[ie ibel"i:;che Halbinsel, fo,O<br />

(IaL~ eb wohl lIen 1..(Tößtell Teil deR wel'llil·hen Eul'opu hedeckte .<br />

.,luf delll Boden diesel' weiten ~lcel'e:, wurden die mächtigen<br />

De vonschichten als eine zUbammenhä ngende Gesteillsdecke a h­<br />

gelagert. Dementi:>precheml wareu ni('bt nur die Schichten del'l<br />

Unterdeyon, sondern auch die deI"> l\Iittel- uud Oherdevon, ein:;<br />

über dem andern ruhend, in dem !!:aur,en Raume des t3chiefel'­<br />

gebirges ausg'ebreitet.<br />

Der Meeresboden war flach, :'0 (laß aueh die Sedimente<br />

horizontale oder nur schwach geneigte Biinke aufbauten.<br />

Wenn abo lIIittel- und Oberdevon jetzt im größten Teile<br />

des Gebirg'e8 f('hkn, so müsspn I'lie hiel' nachträg'lich zel'stort<br />

l1lHI putferIlt word


10<br />

ouer welliger "teil hih "olllil'üI'ht au(gel'ichtet :;ilJ(l, :so mü::;slm<br />

wir schJießell, (laß :;ie :späte!' LageverälHlel'ungeJJ erlitton haben,<br />

Die:se "Dislokationen" !let' (j-e~teim;::,chiehtell htoig-ertcn bich bi"<br />

zur Gehil'gHoildullg'. TlLllg·pntial gCl'icMete Dl'uckkri1fto, die in der<br />

Erdrinrlo auftraten. schoben dip horizontalpll, I-inhmHl'inell Bänke,<br />

ab wiil'en p" ilbol'einandorliegolHk 1'llc!J:-;tl'eifpll, zu Falten zu­<br />

I-iHlllmen. die "ich !tll" deli Flntpl1 het'lI ll" zu lJOhen Gebirgell<br />

pmporwülbtell, Au:; laugen, annähernd. paralleloJl Falten lind<br />

Faltenziigen be"tehell die:so "KettengebIrge", (len Wellen de::;<br />

Meeres vergleichbar, Dem \V ellenberge ent:;pricht der "Sattel"<br />

oder die "Antikline", dem Wellentale die "<strong>Mulde</strong>" oder<br />

"Synkline" einer jeden Falte, Wenn der Wind aus SO bläst,<br />

so streichen die Wellon in NO. Aueh (kr gebirg::;bilrlende<br />

H('hllh kam au:s SO, uml ,,0 haben die Falten ae:s SchiefergebirgeK<br />

illl allgellleinell Nordost- oder "Niederländisches"<br />

Streichen, wa::; ::;ieh auf elell geologi~;('hcll KHrtoll i1l (lem NO­<br />

VeTlaufe der Farllenbänder au:spl'ägt.<br />

Zwei andre wichtige Richtungen, in denen zahlreiche Dislokationen,<br />

all' tla "ind Falten, Brüche, Verwerfungen, in<br />

Deutsehlaud verlaufen, bind da", NW - oder "Hercynische" und<br />

clas N- oder "Rheinische" Streichen.<br />

Die Faltung war nicht auf clas rheini"ehe Gebiet beschränkt,<br />

~ondel'U hatte das große "Variskische" Gebirge geselmffen,<br />

das ganz Mitteleuropa durchzog' und die meisten unsrer deutsvhen<br />

Mittelgebirge umfaßte. Diese::; Gebirge wurde wieder zerstört<br />

und abg FU(;;(jEL illl ~tii,(1ti:'H'hell Nlu:seul1l für Handel UIHI lJl(lu"tl'i~<br />

zn Köln an" mttürlirhen Ge::;teiuen des Uebil'g'l'-; ol'hant hat.<br />

Der S('hnitt bl'giullt im S (oberes Pr<strong>of</strong>il link:- oben) im<br />

Saar-Nahcbf'cIH'll, geht übel' Hochwalcl nIltl Huu:Sl'llck nortlwäl'ts<br />

an die Mo~el, VOll hier durch die Eifel (mit Eifolkalk-


11<br />

mulde) naeh Mecherllielt in der DÜ.'C1JOI' TJ'ia.:;lllwht lIlld dUI'eh<br />

dic Kölner Bucht nud da:-; nimLelThciuische Tieflaml all d()jl<br />

Rhein (recht:; 0 bell). Der untol'e l'echtsrheinische Schnitt (Lagog'en<br />

beginnt im S im Sieg'crbndc und führt llorrlWÜl't,; durch<br />

das Berg·ischc nnd da" Saucl'land in da" Steinkohlcngebirgc all<br />

der Ruhr,<br />

Die Pl'onlc l.eig·cll um; aJle oben allgefilltl'teu .B'ol'll1ationen<br />

mit Ausna.hme von Silur unü .JUl'a, die nicht getr<strong>of</strong>fen wordell<br />

sind, zeigen uns die gefi:tltcten SchicLtell ]nit ihren <strong>Mulde</strong>n und<br />

Sättoln, zeigen das RuinenhaJte der Falten, deren obere Teile<br />

his auf die Rumpffläche abgetmg'cll worden sind, zeigen, wie<br />

das Gebirge von Eruptivgesteinen und Erzgängen durchset.zt,<br />

wie e" durch Brüche zerstückelt ist, und wie die zerbl'oc1ll1en<br />

Stücke an Verwerfung'en ( I) und Übet'i'chiclHlIJ()'cu (/')


I~<br />

hat. J) Aber noc·h in derl:lplhen Zeitepochl> sind dit;jeuigen Falten,<br />

(lie illl Gebiete des heutigrn Sam'-Nahebeckens aufgewölbt<br />

worden waren Ilflll alle Stockwerke des Devons enthielten,<br />

dermaßen stark wiedeI' abO'et"ao'en worden, daß sie, als zur<br />

::> '"<br />

Zeit der Saarbrücker Schichten clir Flözbilclung begann, b'<br />

18<br />

auf das Gedinne I'>chon wieder wegg'efreHsen wal'en. 2 )<br />

Ganz anders lieo'cn die V crh~iltnisse im N des Schief'crb<br />

gebirgef., bei Aachen und an der Rnhr (siehe untrct:l Pr<strong>of</strong>il<br />

l·ecl;tts). Hier sind Obel'- und Untel'karbon, ebenso Ober-,<br />

Mittel- und Unterdevon ohne Lücke entwickelt, das Karbon<br />

lie~t gleichförmig oder "konkordant" auf dem Devon und<br />

hildet mit diesem einen einheitlich gefalteten Schichtenkomplex.<br />

Daraus folgt, daß hier die Faltung erRt nach der Ablagerung<br />

der obersten Kohlenschichten t:!tattgefuudeJl hat. Da nun das<br />

Rotliegende, das zeitlich auf das Obel'karbon folgt, da wo es<br />

(im ;\10) noch YOl'handen i':lt, ullgefaltet, also grade l'iO (Iil'\­<br />

kOl'dant auf dem Obel'karbon liegt 3 ) wie im S. im Saar-Nahebecken,<br />

Obel'karbon auf De"l"on, so muß die Faltung im nördlichen<br />

Teile


13<br />

terrestrisch -limnü,;cher Bildungen vor, die' besigell, - (lid3" d&.~<br />

Gebiet noch immer, oder falb el:> in der ZwiDch'~'Y\.Ztli.t V(}l1l \'.leel'e<br />

bedeckt war, wieder landfest ist. ""<br />

Die Tertiärzeit wal' eine none PeL'iode lebhafter Di,;lokationen<br />

(Aufrichtung der Alpen Ul:>w.) In ~liUeldeutschland vorursachten<br />

die jungen Bewegungen neben schwacher (Saxoni::lcher)<br />

Faltung I) eine außerordentliche Bruch- und Schollen bildung.<br />

Diese Zertrümmerung des Bodens setzte bereits am Ausgange der<br />

Jurazeit ein 1), erreicht.e aber er"t im mittleren Tertiär ihre gröl~te<br />

f?tärke. In unserm Pr<strong>of</strong>il haben mit Ausnahme der großen<br />

Uberschiebungen (Tafel 1 links oben und unten) und einiger<br />

Verwerfungen, deren paläozoi"ches, vorpermisches Alter man<br />

ablesen kann 2), die meisten Verwerfungen mesozoische" und<br />

namentlich kainozoischeK ,Utel'. Diejenigen nntel' dem MünRtel'­<br />

lande sind llräluefuzi8ch 3), diejenigen im niederrheinischen<br />

Graben teils vOl'oligocän, teil" miocän, teilE> (lilnvinl.<br />

Die Zeit stäl'ln,ter Bruchbildung' \rHt' zugleich eine Periode<br />

intensiyel' vullmnischor Tätigl!:eit) und so sehen wir im Rheinischen<br />

Schiefergebirge vom Miocän his in das jüngere Diluvium hinein<br />

eine große Zahl von kleinen Vlllkanell die Erdl'iude durchhrechen<br />

(Pr<strong>of</strong>il: Eifel).<br />

Im Mi()cän (Oligoci:ill'!) llegann auell die erste Anlage der<br />

hentigen Flußsysteme, die fllsdann im Diluvium, zusammen mit<br />

del' feinem Modellierullg' eIer Landschaft, ihre jetzüre Ausgestaltung<br />

erhalten haben.<br />

Das Wfll'on cilllQ,'e Grundzuge aH~ dem geologischen Bilde<br />

uml der Ueschichte des Rheinischen Schiefel'gelJü·g·es. (he dUl'eh<br />

R.54 noch t'1was ('l'giinzt wenlelJ. Si


14<br />

Hl der Eiie11A. zu,m Teil auch in (len belg'ischen Ardennen<br />

filid3);, :LIali, pt'jzeichnende diesel' F'acieli besteht, wie schon der<br />

Na:n6 Eit(dkalir besagt, in der fast ausschließlich kalkigen<br />

~atur aer Schichten ferno]' in ihrC'm außerordentlichen ReichtuIll<br />

an Ül'O'anisltlem'l'sten, dip in der MittC' dei-' Rtockwerks ihre grüßt('<br />

~ .<br />

Fülle lLlIfwoiSflll. Dip G(,,,trüJe siud hauptl-lächlieh Mel'geJschiefcl',<br />

Mel'o'l'lkalke, krystalline Kalke uIld Dolomite, die Organismen<br />

von~iegenll Bra~hiopodrn, Kurallen und Stl'omatoporen, sodaml<br />

Crinoiden und Tl'ilol~itpn, i>telII'IlWeii-'e au('h Gastropoden, wührelld<br />

LanwllihrfLlwhien nwl Uephalopot1ell zUJ'ücktl'eten, Goniatiten<br />

sogar fast gtinzlich fehlen,<br />

Im Gegensat7:e zum kalkigen Mitteldevon ist das linksrheinisehe<br />

Unterde,'on eine detritog'ene, qmu'zR,1ndig-tonige, aus<br />

TOl1hchicfe],ll, Gl' Grl'nZballcl die Kalkmuldcn teilweise UIll­<br />

"iiumell, Kcha,rf mal'kiOl't.") Leider i"t del' Roteistm"teiu nieht<br />

überall au,,!!;ebil(h,t; el' >-teIlt, W('IlIl ttul'h weit verbreitet, doeh<br />

Uul' üriliche Abänderungen eilleR körnigen Kalksteill:-; dar.<br />

Dpl" Ulltel's('hip(l VOll "ancligel' und kalkige!' L'';teies deI' Ulltermlll<br />

Mitteldevoll lIir(] vielfach auf eine gTüßcre Meerestiefe zur<br />

MitteldevoIl)\eit )\urückgeführt. Allein es fragt sich, ob die<br />

Vel'hältnii>se, zeitweise wenigstens, nieht grade umgekehrt lagen.<br />

Jedoch so oder so, der Tiefenunterschied VOll G'nter- und Mitteldevon-NIcer<br />

wal', nach den l!'aunen i\U lll'teilen, jedenfa1l8 nicht<br />

bedeutend genug, um den l!'acieswechsel ausl'eicheud zu erklären.<br />

Der uuterdcvouil-lche Hnnsl'ücblChiefel' ist in viel tiefel'm \Vassel'<br />

abgesetzt wonlell als das kalkige Mitteldenm und dOlllLO('h ganz<br />

und gar aus samIig-tonigem Koutillentalschlallllll aufgebaut. Dasselbe<br />

gilt für die mitteldevonisclwn Tentaculiten- und "Vissenbacbel'<br />

1) Nicht in Eifelkalk-Fllcies sind die Orthocerasschicfer von Ülkenbach<br />

a. d. Alt nördlich Wittli(~h, sowie pin Teil des Mitteldovoll am N-Abfalle drs<br />

Hohen VClln (E. HOLZAPFEL, Festschrift zum 11. Allg'cmeincn Deutschen BerO'­<br />

mannstage in Aachen. 1. S. ~5 -27. Berlin 1910) une] der, .\.rdennen entwiCkelt.<br />

") Vergleiche v. DEeHEN, Geologische Karte VOll Rheinland und Westfalen)<br />

1 : 80000. Blatt Nlayen.


15<br />

Schiefer. Weit mehr a18 die Frage nach der Tiefendifferenz<br />

kommt also diejenige in Betracht, warum in der Eifel die<br />

Zufuhr von kontinentalem Detritus zur Mittpldevonzeit aufgehört<br />

hat, wHhrend Hie zum Beispiel, trotz tieferer See, in dpll<br />

rec-htsrheini;rhen Gohieten der zuletzt genanllten ~chi(>fpr, oder<br />

in dem Flacht-.eegebietp det> LennefolchieferM, wie auch Iless Pli<br />

sandige Natur bewei8t, andauert


16<br />

seiner verschiednell <strong>Mulde</strong>n bildet. Der Grund, warum sich<br />

die Scm:LL;'l:!che Gliedorung nicht vel'ftJlgemeinern läßt, liegt in<br />

dem schnellen Facieswechsel der Schiehtcn, selbst innerhalb ein<br />

und derselben <strong>Mulde</strong>. I )<br />

Die EifelkallnnuldeIJ lieS('en iIJ eiuem etwa 25 km breiten<br />

Senkung~felde, das von S mteh N das Gebirge durchquert und<br />

die Einbrüche der Trierer und Dürel1ol' Triasbucht miteina[Jder<br />

verbindet. Dieser" Graben der Eifelkalkmulden;' ist eine<br />

der Ursachen, der wir die Erhaltung' dO:-i Eifeler MitteldoyonR<br />

und des kleinen Oberdevonrestes von Büdesheim veL'tlanken.<br />

Eine andre Ursache dafür ist, daß das Mitteldevon sehr tief<br />

in das Unterdevon eing'efaltet i8t, eine dritte endlich der Umstauel,<br />

daß nicht nnr das gesamte <strong>Mulde</strong>ngebiet als Ganzes ab­<br />

'..'.'e:-iunken ist, sondern innerhalb dieses auch die pinzelnen <strong>Mulde</strong>n<br />

oder Teile davon abormals eingebrochell siUll (vergl. Tafel 1,<br />

()hel'c,~ Pr<strong>of</strong>il:. Eifel). Ohne (liese Hehllt,,;mittel wären die 110('h<br />

~'oI'hanc111eu Uberblcibsel ,on Mittel- Ullri Oberdevon den landabtrag'enden<br />

und einebllenden Kräften elJenfall:-. ?:um Opfer<br />

gefallen,<br />

~'[an untcnlcheidet, von N nach S aufg'ezählt, folgende<br />

Kalkmulden : Die kleine <strong>Mulde</strong> von (j.oldbach westlich Sötenich,<br />

fast ganz unter Buntsandstein begraben, die <strong>Mulde</strong>n von Sötenich,<br />

Blankenheim, Rohr, Lommel'sdorf, Ahrdorf und Hillesheim,<br />

Prüm, Gerolstein und die schmale <strong>Mulde</strong> im Salmer Walde<br />

obtlich Bil'l'esborn, Diese <strong>Mulde</strong>n sind alJ81' llitht so einfach<br />

gebaut, wie eR dafS sehematisierte Pr<strong>of</strong>il auf Tafel 1 darstellt,<br />

sondel'll zum Teil Doch in sich ~'eraltet, dadm:yh mit Spezial­<br />

RätteIn und <strong>Mulde</strong>n auso'estattut und durch UberschiebunO'en<br />

lInd Verwerfungen vielfa~ll gestört und zel'"tüekclt. '"<br />

Am berühmtesteu von ihnen ist<br />

Die GeroIsteiner <strong>Mulde</strong><br />

(lurch ihre landschaftliche Schönheit wie durch ihre geologische<br />

Bedeutung, durch ihren Reichtum an Fossilien wie durch ihre<br />

intcres:-ianten vnlkauibchell Bildungen, Zug'leich ist sie dadurch<br />

ausgezeichnet, daß darin eine große :Fülle mannigfaltigerEl'­<br />

seheinungen auf einen kleineu Raum zusammengedrängt ist.<br />

1) So ist zum Beispiel die ~ordosthälfte der Sötenicher <strong>Mulde</strong> anders<br />

rntwiekclt als die Südwesthälfte, dPr :;;r ordflügel dieser etwas anders als ihr<br />

Süd flügel. Im Nordostzipfel den, eIben Sötenicher <strong>Mulde</strong> i~t bei Iversheim die<br />

('rilloidenschicht typisch n,usgebildot, 2 km davon entfernt, östlich Arlotf, ist sie<br />

ab solche kaum wiederzuerkennen, u,w.<br />

Diese Faciesdifferenzen fehlen auch in der Hillesheimer <strong>Mulde</strong> nicht, sind<br />

aber von SCHULl. nicht genügend bewertet worden, so daß mauche der vOll ihm<br />

ausgcschiednen Zonen nicht überall ua, "'I] sie in der <strong>Mulde</strong> sein müßten, zu<br />

finuen sinu.


:Geographisches. Die <strong>Mulde</strong> ist in der Streichrichtung von ihrem Südwestende<br />

bei Hinterhau8en westlich Lissingen bis nördlich von Hohenfels .etwa<br />

12 km .lang; ihre g~ößte Breite zwischen Gees .und Bewingen beträgt 5 kill.<br />

Der Westzipfel bei Hinterhausen und das Nordostende hei Hohenfels,<br />

zwischen Betteldorf und Essingen, erscheinen yon dem <strong>Mulde</strong>nhau]Jtteil .durch<br />

vulkanische Uberschüttuug .getrennt und fehlen noch in unsrer Aufllahme.<br />

Ebenso fehlt der schmale Ausläufer, der am Süc1.rande (ler <strong>Mulde</strong> I'om Geeser<br />

Walde ill NO nach Kirchweiler zieht.<br />

Ähnlich wie das nördliche Ausheben durch Tuff und Lava, ist auch der<br />

ganze nordwestliche <strong>Mulde</strong>nrand durch yulkanische und Buntsandsteillbodeckung<br />

verhüllt, und nur am Südrallde streicht die Grenze VOll Unter- und Mitteldevon<br />

zu 'l'age aus.<br />

Die Kill strömt mitten durch die <strong>Mulde</strong>. Sie tritt am Nordrallde in das<br />

Kartengebiet ein, beschreibt einen großen, nach W geöffneten 'Bogen, der sich<br />

aus eiller Südost-, Süd-, Siidwest- und Weststrecke zus!tmmensetzt, und nimmt<br />

oberhalb Lissingcn südlichen Lauf an. An ihrem linken' Ufer liegen dic jedem<br />

Geologen und Sammler wohlbekannten Dörfer Pelm und G{'rolstein, an ihrem<br />

rechten Lissingen, während Gces, östlich von Gerolstein, l'/~ km vom Flu~so<br />

entfernt ist. - Das Gesamtgefiille dioses beträgt innerhalb -des Kartengebiotes<br />

374-348 = 26 m.<br />

Auf der rechten Seite empfängt die Kill, gegenüber Gerolstein, den kleinen<br />

Graben des Sarresdorfer Tals, und bei Lissingen die Oos .und den Drei­<br />

Bach. Die Oos nimmt den von N zufließenden Schauer-Bach auf. Das<br />

Gebiet auf der linken Flußseite ist wasserreicher; hier folgeu von N nach S<br />

der Hohenfelser und der Berlinger Bach, das Bächlein neben der Chaussee<br />

Kirchweiler-Pelm, der Geeser,- der Le-hnen'- oder L'ein-e-Bach und ,teratis<br />

dem .<strong>Gerolsteiner</strong> Walde herabkommende: Bach süd1ich. Gerols.t~iJl. . . -'"<br />

Der erwähnte Bogen der Kill uml das. Sarresdorfer Tal ":umrahmen.·· eiu<br />

Hochpla~au (vergl. Taf. 3), das im Kuh LI 0 rn bis zu 532. m ansteigt und<br />

mit dem schön bewaldeten Kassel-burgberg (485 m) uud 'den viel gemalteu<br />

Dolomitschr<strong>of</strong>fen der Hllstlei (488m) uud Munterlei (482 m) steil zum<br />

Flusse a.bfällt. Mit gleichartigen Schr<strong>of</strong>feu grf>uzt der Kuhdol'll lind die Rückseite<br />

der Munterlei gegen das Sarresdorfer Tälchen. DerKasselbnrger Hahn<br />

aber (545 m),. der Hügel der (großen) Kreislcanl (5201111 und der Quit.ten·­<br />

berg (523 m) mit llem uerilhmten Krater der 'Pa'penk aule sind dreiltem<br />

Plateau aufruhende vulkanische Kuppen. Ein durch Erosion vom Plate:tu'" abgetrenntes<br />

Stück ist der isolierte Kegel der Auburg (465 m). Nordwestlich<br />

vom Sarresdorfer Tal liegt der S eh 0 c I{ en (.509 m), sowie· die Buntsandsteinplatte<br />

(500 m) zwischen Bewingen und Roth.<br />

Auf der linken Killseite erheben sich in der Richtung von N nach S der<br />

Seiderad (490 m), der Bongsberg (Soll busch) (531 m), die Baarlei<br />

(521 m), der Dachsberg (437 m), der große (507 m) und kleine Hoiligcnstein,<br />

der Schloßberg (436 m), an dessen Steilwänden sich Gerolstoin angesiedelt<br />

hat, der Mühlenberg gegenüber Sarresdorf und die Höhe des Gerolstein<br />

er Waldes (490 m) gegenüber Lissingen. Dicht unter dem Siidrande der<br />

Karte ragt der .Lavaturm der Dietzenlei (617 m) besonders hoch empor und<br />

nördlich davon ist der Heidkopf (.580 m), ein schöner .aufl"älliger Tafelberg,<br />

aus Buntsandstein aufgeschichtet.<br />

Der Talboden der Kill liegt bei Gerolstein etwa 360 m ü .. M. Der Steilabsturz<br />

der 'rechten Talseite ist 120-125 m hoch; die höchsten Berge erheben<br />

sich um 220 m (Heidkopf) und 2.57 m (Dietzenlei) über den Fluß.<br />

Laubwald und dunkle Fichtenhaine, Wiesen, Felder und Ödland in buntem<br />

Wechsel, die Maunigfaltigkeit der Bergformen mit ihren Schr<strong>of</strong>fen und Klippen,<br />

ihren Tafeln sanften Rückon und hohen Kuppen, die schönen Flußkrümmungeu<br />

im .Talgrnnd~, daneben die eleganten Kurven der Bahn und die Schlangenlinien<br />

2


18<br />

der darauf rollenden Züge, die Parbenkontraste der verschiednen Gesteine an<br />

nackten Felsen und auf kahler Heide, der Reichtum malerischer Einzelbilder<br />

und dip wundervollen Fernsichten machen dip Umgebung von Gerolstein zu<br />

einer der herrlichsten Eifellannschaften.<br />

Die Schichtenfolge.<br />

Untel'devon.<br />

Die Eintpilung ,1(':-; Untpl"devoll siplw Seitt> 52; tlie ullgefährp<br />

Beteiligung der verschiednen Untcrtlevongliedel' ::im Aufbau dOlS<br />

Schiefergebirges lehrt Tafel l.<br />

Dic tiefern Stufen des Unterdevon kommen in der nächsten<br />

Umgebung der <strong>Mulde</strong> nicht vor; als unmittelbar Licgende:-; (Ief;<br />

l\littcldevOll il-'t hier nm dal-'<br />

Oberkoblenz (tut Ilor Karte Tafel 2) mit I-'pillCn 01101'11<br />

~("hirhten vorhanden. Der Charakter tlic~cr Rehichtell ist, welln<br />

man VOll (len hangellllCll Grenzhorizolltcn absieht, immfcrn einheitlich,<br />

als es sich im welSentlichen um kalkfreie , sandigschiefrige<br />

Gesteine handelt; im einzelnen aber sind sie petrographisch<br />

recht verschieden beschaffen und im Streiclwn schnell<br />

wechselnd, so daß sif' an verschiednen Aufschlü~sen nur selten<br />

dieselbe Aufeinanderfolge zeigen. Wir finden in diesen Schichten<br />

des obersten Koblenz:<br />

GlUne, uunkelviolette und rote, lIlilue Ton8chiefer in Wechsellagerung<br />

uer verschieden gefärbten Bänke, bröcklig bis grifflig zerfallend, zum Beispiel<br />

süd westlich Lissingen.<br />

Sogenannte Urau wackpn, die keine echten Grauwacken sind, bond ern<br />

Sandsteine (von paläolithischem Habitus) mit tonig-glimmrigelll bis mehr oder<br />

weniger stark ferritischem Bindemittel, von verschieilnem Korn un(l grauer,<br />

grün- oder brallngraller, dunkel schokoladenbrallner, rORtbrauner odpr pisenroter<br />

Farbe, teils in dickern kompakten Bänken, teils dünnplattig und in<br />

Sogenannte G rau w a eire n s chi e fe r übergehend oder mit solchen<br />

wechsellagernd.<br />

Q,unrzitische Sanlhteine mit quarzigem Bindemittel, meist feinkörnig,<br />

frst, sclnver verwitternd, kompakt dickbankig bis dünnplattig und schiefriO"<br />

weißlich bis dunkelbraun und schwärzlich-blaugrau und dnnn mit umbrabraun:;<br />

odrr ziegelroter bis intensiv dunlcrlroter, abfärbellller Verwitterungsrinde.<br />

Zu die~f'n rein kieseligen Gc~teinen gesellen sich d~tnn,<br />

hoch oben in tut, noch<br />

"Kalkige Grauwacken'·, da8 sind Sandsteine mit kalkigem Bindemittel.<br />

ferner<br />

Unreine, zum Teil rtwas knollige Kalkbänke, kalkige Schiefer und<br />

Reinere, fast quarzfreie, krystalline, mehr oder weniger eisrnschüssig;e<br />

bunte, gefleckte und gelbrote bis blutrote Kalke, die zum Teil zu<br />

'<br />

K nlk- Eise n ste i n (PI uß ste in) werden.<br />

Nicht nur die EilSenstcine, die nicht immer vorbanden I::iind,<br />

sondern auch die ihnen benachbarten eisenschüssig-en Kalke,


19<br />

Kalkgrauwacken; und rot verwitternden, den Boden auffällig<br />

färbenden quarzitischen Grauwacken sind für die Gl'emschichteu<br />

sehr bezeichnend.<br />

Den besten Einblick in diese Grenzschichten und ihre m~nnigfaltigen Gesteine<br />

gewinnt man auf dem W eg'e,dßr vom Höhenpunkt4 77 ,5 im Gerolsteinel'<br />

Walde, südöstlich Lissingen, in NNW hinabführtnach PU!lkt 367 der alten<br />

Straße, die südlich der Kill von Lissillgen nach Gerolstein geht I).<br />

Gute 450 Schritte nördlich 477,5 ist eine Weggabelung; wir wollen sie<br />

mit Punkt I bezeichnen. Hier beginnt unser Pr<strong>of</strong>il anf dem 1. abzweigenden<br />

Wege. Wo dieser Diagonalweg 300 Schritte weiter den westlich gelegnen<br />

'Südnordweg trifft, sei Punkt H. Wo von diesem Wege etwa 300 Schritte<br />

weiter der Fußweg in W nach der Bahn hinabflihrt, sei Punkt Ur. Es folgen<br />

nun von I gegen N:<br />

1. Grünlichgrauer, feinkörnig-dichter, plattiger Quarzit,<br />

2. Dunkelgraue und schulIltzig-gelbgmue Grauwacken mit unnkelgntuer<br />

V crwitterungsrindB,<br />

3. Harte, feste Quarzite, plattig, weißlich mit roten Punkten,<br />

4. C,rlinlichgraue llu!l gelbgnttlf', ~andigc G:mllw'acken ulld Ul'anwad(('J\­<br />

~chiefet in Wechsellagortlllg,<br />

" 5. ~uerst wie!l. Beginnende RotfärlJllllg des Boden:;, die zllnillllllt.<br />

Weiterhin nicht klar aufgeschlo:;scn: Dunkle, rot verwitternde, quarzitischc Grauwacke<br />

und dunkBlrotbraune kalkige, feinkörnige Grauwclckej durch Auslaugung<br />

etwas sandig und feiilporös, vergleiche 10,<br />

" 6. 30 Schritte südsüdöstlich von Punkt II: Körniger Roteisenstein,<br />

unteres Flöz der Karte. Mächtigkeit? Lose Stücke GSchritte weit gehiiuft.<br />

Darauf- dunkle Grauwacken wie in 5,<br />

'<br />

7. Grünlicher Sandstein, innen mit rotvioletten kleinen Putzen oder Flecken,<br />

4 Schritte·breit,<br />

" " 8. "Dunkelbraune, kalkige, feinkörnige Grauwacke, ii.hnlich derjenigen in 5,<br />

aber dicht, nicht porös, dlLUnplattig', mit rostbraunen Abdrücken von Crinoidenstielen;<br />

vergleiche 10. - .T etzt sind wir am<br />

. Punkt II; 8 Schritte weiter:<br />

9.' Dünne, sehr feste, gelbliche Kalkbank ;. feingebändert, mit entsprechender<br />

Stl'eifnng auf der grauen Verwittel'ungsrinde, "<br />

10. Häufung von Roteisenstein-Stücken Z) zwischen dunkelbrauner bis<br />

dunkelvioletter oder graurötlicher, eisenschüssiger, feinkörniger, plattiger, feingestreifter,<br />

poröser Kalkgrauwacke. Die Poren zum Teil den Schichtllngsstreifen<br />

parallel angeordnet. Sehr charakteristisches Leitgestein, "das, teils .~icht, teils<br />

porös, als ständiger Begleiter des Eisensteius oder seines kalkigen Aquivalents<br />

in allen <strong>Mulde</strong>n vorhanden zu sein scheint. 20 Schritte breit,<br />

Nicht klar aufgeschlossen, 24 Schritte,<br />

11. Außen gelbliche, innen bräunlichgralle, ph1ttige Crinoidenstielkalkbank,<br />

12. Außen gelblich bis grünlich graue, innen schmutzig gelb-, grün lichbis<br />

bräunlichgraue, etwas sandige .iVIergelkalke mit wenig CrinoidcnstiBJresten,<br />

dÜllnplattig, schiefrig zerfallend, 12 Schritte breit,<br />

13. Wie 10, oberes Eisenstein-Flöz der Karte, 12 Schritte breit; am Wege<br />

alte Schürflöcher.<br />

I) Das Pr<strong>of</strong>il hat FRICCII bereits beschrieben und abgebildet (9, Seite 7-10,<br />

14). Unsre: Aufnahmecrgärizt es durch stärkere Berücksichtigung der" petrographischen<br />

Gliederung.<br />

2) Vielleicht 2tes :B'löz?, oder herabgespiilt? (die Stücke der festen Bänke<br />

werden hier weit \'erschleppt), odel' Repetition des lstell Flözes durch Ver­<br />

,verfung? VergL S. 20.<br />

2*


20<br />

Etwa 10 Schritte weiter liegt unsre Grenze ~wischen<br />

Unter- und Mitteldevot1. Aber bevor wir daö Pr<strong>of</strong>il fortsetzen<br />

(8. 22), besehüJtigt uns uoch<br />

Der Roteisenstein 1) in tut. EI' iöt ein kry~tallill('1' Kalk­<br />

~teill mit Eü;ell~teiul{ü1'llel'll. Allgemein gilt Cl' als oolithiseh,<br />

aber die~e Bezeichnung' i~t fal~('h. Noc'h nicht piu einziges<br />

Ooicl habe ich darin gefundpn. Waö wie Oolithkürner ausöieht,<br />

sind kleine, ruml gPl'olltp und in Eisenötein verwandelte<br />

Fragmente YO)) Orinoiden, ganz untel'~'eordnet auch<br />

VOll Korallen, Bryozoen, Bl'!tf'hiopoden, winzig'pu S('hnecken UHW.<br />

Die mikl'oskopibche Analyse schließt jeden Zweifel darüber<br />

aus. 2 ) Wir stellen also zunächst fest, daß die Eisensteinkörner<br />

rcin klnstibch sind, runde, durch Abrolhmg' ~eformte Sandkörner,<br />

die ul'H)lrünglich ]mlki~' warCll uml nunmehr yereisent in einet·<br />

W:löserklareu Oller weingelben Gl'ulHlnul:--öe von g'l'obkl'ystallinem,<br />

organogenem Kalk eingehettet sind. Die dunkeln Körnel'<br />

liegen im allgemeinen scharf beg'l'ellzt in !lieser Grundmaööe,<br />

und es führen keine durch Eisenoxyd bezeichneten Infilt.rationsweg'e<br />

zu ihnen.<br />

Der Gehalt lIeH Kalksteins an Eisensteinköl'nern schwankt<br />

zwischen Extremen. Von d~~' yölligeu Erfüllung deö Kalkeö<br />

(lamit gelangt man (lur('h alle Ubel'g'änge his zu sole'hen Stücken,<br />

worin nur einige wenige Körner :;teckell.<br />

Hiel'I.1urch erklärt sich, warum der Eiseui':!tein allenthalben<br />

1IUl' wenig' am,haltend i:--t, wahrscheinlich auch, wenigstens zum<br />

'reil, wa.rum die Zahl der Flöze an den yel'Hchiedllen Aufi':!C'hlüH:--en<br />

,\ echselt; daö Erz bezeiC'hllet eben uur lokale Ahünderungeu<br />

eine:-- Kalksteins.<br />

In der J,illie ,les H. l~ lllitgpteilten Pr<strong>of</strong>ils \cl'zeichnet un~rc Kartp zwei<br />

:b'löze, links und rt'chts tlaneben aber nUf ein Flöz. Diese AbwpicllUng kann<br />

folgende Ursachen haben:<br />

1. Es sind in der Tat ul'8priinglich zwei Flöze (oder drei, nämlich NI'. 6,<br />

10, 13 des Pr<strong>of</strong>ils) sedimentiert worden, die sich vom Pr<strong>of</strong>il aus auch nach<br />

bei den Seiten als Eisenstein weiter fortsetzen, sich aber in folge mangelnder<br />

Aufschlüsse bisher versteckt haben, oder<br />

2. eins yon den beiden Flözen der Karw verliert im Fortstreichen nach<br />

links und rechts schnell ~einen Eisengehalt, oder<br />

3. es gibt nur ein einziges Eisensteinflöz, das aber infolge einer streichenden<br />

Verwerfung von geringer ~prunghöhp, bri abgesunkncm Südflügr 1, verdoppelt<br />

(oder iufolge von zwei Vcrwerfllllgen verdreifacht) auftritt, ohnp daß man oberfiächlich<br />

eine Störung wahrnehmen könnte, oder<br />

4. es kann die Verdoppelung des Flözes infolge von Verwerfung auch links<br />

und rechts vom Pr<strong>of</strong>il vorhanden, aber bisher nicht aufgefunden sein.<br />

1) FLIEGEL hat in seinem Pr<strong>of</strong>il den Eisenstein (fe in Taf. 1) schon zum<br />

Mitteldevon gezogen.<br />

2) Auf' die mikl'oskopischo Analyse werdr ich an andrer 8telle ausführlicher<br />

eingehen; hier erwähne ich nur noch, daß man ncb!'n den Rollstückchrn<br />

auch ungerollte Crinoidensti~lglieder sowohl aus Eisenstein wie aus unverändertem<br />

Kalk beobachtet.


21<br />

Die Erklärung 2. ist wenig wahrscheinlich; die von 3. (und 4.) würd('n<br />

wir, weil streichende Verwerfungen an den <strong>Mulde</strong>nrändern gewöhnliche Erscheinungen<br />

sind, derjenigen von 1. ohne weiteres vorziehen, wenn sich nicht an<br />

andern Orten bei zweifellos ungestörter Lagerung mehrere Eisemteinflöze brobachten<br />

ließen. I) Deshalb wagon wir noch koino bestimmte Antwort; aber<br />

die relativ große· Mächtigkeit der Eisensteinzonr in unserm Pr<strong>of</strong>il spricht Dir<br />

l~epetition durch Verwerfung.<br />

20-23 v. H. Fe (etwa ~!)-;H v. H. Fe~ 0 3 ) hu El·Y, ii"\t.<br />

i"\chon ein hoher Gehalt; lIttS Erz g-ilt uesllalb heut nicht mehr<br />

als abbauwürdig.<br />

Wegen der Enh;tehung des Eisensteins, ob er syngenetisch<br />

oder metasomatisch 2) sei, sind die Ansichten geteilt. Die<br />

Frage läuft jetzt darauf hinaus, zu sagen, ob die Eisensteinkörner<br />

schon fet·tig gebildet in den Kalk, worin ::;ie sitzen,<br />

hineingekommen siml, oder erst nachträglich darin ihren Eisengehalt<br />

el'halteu habetl. Es ist hier uicht der 0rt den Geg·eustand<br />

lLusführlicher zu behandeln; ich muß lllich darauf beschränken<br />

als Ergebnis meiner bisherigen Untersuchung die<br />

Ansicht auszusprechen, daß das Erzfl.öz syng·enetisch ist und<br />

ein aus Kalkschlamm und eingcschwemmtem Eisensteinsa1ll)<br />

g·emischtes Sediment darstellt, daß sich


22<br />

Fossilien in tut sind im Kal'tengehiete im ganzen r"elten;<br />

(loch zeigen kleine Aufschhi.::;::;e im Gel'olsteiner und Geeser Walde,<br />

namentlich aber lose Stücke Hm Boden (Pr<strong>of</strong>il; Gehängesohutt<br />

am Willesch-Berge; unter der Schütt usw.), daß nicht nur die<br />

kalkigen Ge'3teine, sondern auch dip I;:alkfreien Grauwaoken und<br />

'lual'zitisrhen Handsteine fos::;ilfü hrende Bänke u1l1Rohließen.<br />

Mall findet (larin:<br />

Pleurodic('lwn problematiculn GOLDF.<br />

lleliolites (r) sp., verzweigte Form<br />

Crinoidenstielglieder<br />

Fenestella div. sp.<br />

Ortltotltetes umbraculum SCHLOTH.<br />

Cltonetes sarcinulata SCHLOTH.<br />

Atrypa reticularis LIN.<br />

Spirljer subcuspidatus SCHNUR<br />

Spirifer speciosus BRONN.<br />

RllyncllOTlella daleidensis F. ROEM.<br />

Rltyncl/Onella Orbignyana .!RCH. &VERl'i.<br />

Plellrotollwria sp.<br />

Tentaculites scalaris SCHLOTH. (Bankpr<br />

füllend)<br />

Homal0Tlotu8 sp. Abdrücke großer Rumpfsegmente<br />

usw.<br />

Im Eisenstein kommt auch bereits der<br />

pchte Spirifer cultrijugatu8 F.RoEM.<br />

und (als großp Seltenheit) Calceola<br />

Hmdalilla LMI. vor.<br />

Mitteldevon.<br />

Einteilung siehe Seite 15.<br />

Die Cultrijugatusstufe (tmcl der Karte). Sie bildet, wie<br />

~~hon gesagt, in petrog-raphisC'her und faunistischer Beziehung<br />

Ubergangsschichten, so daß sie von manchen Geologen (E. SOHULZ<br />

und andern) noch zum Unterdevon gestellt wird. Wir rechnen<br />

sie zum Mitteldevon, weil ihre Verwandtschaft mit diesem weit<br />

stärker ist als mit jenem.<br />

Die Gesteine Jer Cultl'ijugatusstufe :,ind schon vorwiegend<br />

kalkig, umfaRsen abm' noch Einlagerung'eu von Grauwaoken und<br />

TOIl'ichj!:Jfern in teilweir-e unreinen, sandigen Kalken. Einen<br />

g'uten UbeJ'blick über die ZusammenRetzung der Schichten gewährt<br />

die Fortsetzung der" Seite 19 begonnenen Pr<strong>of</strong>ils.<br />

Im Hangenden des Roteisensteins (Schicht Vl) folgen:<br />

14. Urünlichgelblicbp, innen &chmutzig grünliche bis gelbgraue, grauwackigmerglige<br />

Kalke, durch Verwitterung sandig. 20 Schrittte breit,<br />

15. Außen hellgelbliche: innen grünlichgraue bis bläulichgraue, 1- 2 dem<br />

dicke, zähe, schülfrig zerfallende Mergelkalkplatten ; voll Brachiopoden, deren<br />

Schalen in der Verwitterungszone des Gesteins meist in dunkeln, mulmigen Oker<br />

verwandelt ~ind. 20 Schritte breit,<br />

16. Hellgelblicher, bis grünlicher, dünnplattiger, sandig verwitternder<br />

grauwackiger lVlergelkalkschiefer. 1.') Schritte breit, '<br />

Nicht klar aufge,chlosRcn, :W Schrittr,<br />

17. Wie 1;)., dickbankig bis knollig, r:beufalls mit vielen ausU'plauo-ten<br />

durch l~benokcr ersptzten Hrachiopo


23<br />

]8. Gelbe, innen schmutzig gelhgraue, okrig punktierte, (dolomitische?)<br />

Kalke; im ganzen dünnplattig, doch auch (lickere liänke mit unregelmäßig wulstigen<br />

und krausen Schichtflächen umschließend; nicht schülfrig, ~ondern sandig<br />

zerfallend. Voll ausgelaugter Fossilien. 40 Schritte breit,<br />

19. Harte, krystalline, innen blaugraue Kalkbänke, voll ,·on Brachiopoden,<br />

Crinoidenstielgliedern nsw. (; Hchritte breit,<br />

20. Sandig·e Tonschiefer uUlI dünnplattige, grau wackig-sandige Kalke.<br />

t3 Rehritte breit,<br />

21. Wechsellagerung von sandigen, grünlichgrauen lIfergrlschiefern mit<br />

harten, blaugrauen bis rötlichgrauen, krystallinen Kalkbänken. Etwa 45 Schritte<br />

bi~ Punkt III (guter Fnndpunkt für Spir~fer c:ultriju.qatus),<br />

22. Wechsellagerung von grauen Mergelschiefern mit harten Bänken, die<br />

in 16 Stufen aus dem Wege heraustreten. 100 Schritte breit. Alsdann:<br />

Grenze gegen die untern Calceolaschichten.<br />

Die Schichten 14 -18 können wir zu einer liegenden Zone, die 19-22<br />

zu einer hangenden Zone der Cultrijugatll~stufe zusammenfassen. Leitend für<br />

(liese Stufe sind ganz beson(ler8 ilie dunkeln Kalke der obern Zone, die, fossilreich<br />

und wetterfest, i.n größern und kleinem plattigen Rtilcken, <strong>of</strong>t vermischt<br />

mit grauwackigem und quarzitischem Gestein in den Feldern und sonst auf rl~m<br />

Boden liegen.<br />

Fossilien in tmel. Die Stufe ist reich an Organismenresten.<br />

Die besten Fundpunkte sind das beschriebne Pr<strong>of</strong>il<br />

und die benachbarten Felder, ferner die Wege, die von Gees aus<br />

nach S führen, und die Partie 8ü.dö~tlich der Baarlei. Aber auch<br />

an andern Punkten sucht man nicht vergebens: Am häufigsten<br />

findet man:<br />

Cyathophylt1l1n torquatu'lll SCHLUET. Orthis subcordiformis KAYS.<br />

(= Cyth. Iwterophyllum torqllatum) Ort/wthetes umbraeulum SCHLOTH.<br />

Cystiphyllulll ve8icIJlosu1n GOLDF. Chonetes sarcinulato SCHLOTH.<br />

Atrypa reticularis LlN.<br />

Favosites gotlandica GOLDF. sp. Spirifer cUltrijngatD.s F. ROHI.<br />

Alveolites 81tborbicularis LA \1.<br />

O·inoidensfielgliec/er<br />

Spirijer subcuspidatu8 SCHNUR,<br />

alata KAYS.<br />

Rhynchonella Orbignyana ARcH.<br />

Bryozoen<br />

& VERN.<br />

Orthis striatula SCHLOTH. .II'Ierista plebefa Sow. llSW.<br />

Die fett gedruckten Arten sind leitend. Weitere Formen siehe Tabelle S.26.<br />

Die Calceolaschichten (tmc2 der Karte).<br />

Die Untern Calceolaschichten entwickeln sich ohne<br />

scharfe Grenzen aus der Cultrijugatus-Zone, so daß die kartographische<br />

Abtrennung' Schwierig·keiten bereitet und zum Teil<br />

noch unsicher geblieben ist. Im Pr<strong>of</strong>il (s. oben) folgen auf 22<br />

bei etwas fl.acherm Gehänge<br />

Weichere, grünlichgrauf', durch Yerwitterung bräunliche, wohlgeschichtete,<br />

blättrige Mergelschiefer, dif' ,"on weniger zahlreichen harten Bänken als die<br />

Schichten von 22 durchsetzt werden.<br />

Dip hilrtern Bänke der Untern Calceolaschichten siml teils hellere, deutlich<br />

krystalline Kalke, teils unu hauptsächlich dunklere, graue, dichte bis halbkrystallinf'<br />

l\'Iergelkalke, vielfach mit knolliger Absonderung. Oder sie bestehen<br />

aus mehr oder minder kalkreichen Mergelknollen, die von Mergelschiefer flasrig<br />

V3l".


24<br />

umscllIossen werden 1). Die Schiefer führen im allgellleinen nur wenig, sehr<br />

kleine Glimm


25<br />

ob achten , 1) aber in der <strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong> nicht. Hier beginnt<br />

die Stufe immer mit dünnschiefrigen, zum Teil fos:;ilarmell<br />

Mergeln, wä.hrend Kalke, reich an Korallen und Stromatoporen,<br />

erst in höhern Horizonten auftreten. Aber diese korallen­<br />

I'eichen Kalke Hcheinen nicht niveauheständig und dUl'chla.ufeJ)(l<br />

~u ttlich der Obermunterlei (Korallen.<br />

kalk). - Erste Eisenbahnbrücke über die Kill westlich Gerolstein, schwer zn·<br />

gänglich. - Umgebung des Heiligensteins, namentlich die Felder und der Pelm­<br />

Salmer Weg östlich vom Kleinen Heiligenstein. - Südabhang der Baarlei.<br />

Fossilien in tmC2. Übel' ,lie häufigeren darin vorkommenden<br />

Arten und ihre Rtratigraphisohe Verbreitung gibt die nachstehende<br />

Tabelle Aufschluß. Wie mau darans ersieht, ist keine<br />

1) Nordrand uer l'rümer lHulrli' (Pr<strong>of</strong>il nach Schwirzheim, Blatt Gel'olstein):<br />

am Nordausgange von Ncttrl'shcilll, \Ve~tlich der Eiscnbahnbriickp (Blatt Blanken·<br />

heim) u. a. a. O.


26<br />

Art, die WH anb Iler Ulltern ral('eolastufe verzeichnet<br />

hahen, auf diese bef';chl'iinkt. Teils reichen ältere Arten der<br />

Cultrijngatusbtufe in sie hinein (Teil I der Tabelle), teils gehen<br />

die neu auftretenden Formen in die Obel'btufp hinüber (Teil H.<br />

- Die mit der Oberstufe neu C'l':lcheinendcll Or!.(·anismen faßt III<br />

:tu:'~llnmpll). Die fül' Ilie pimw]ncn Rtufen be~ollders eharakteristischen<br />

uud zUlllei~t auch lJiinfig vorkommenden Arten f';ind<br />

mit einem ! versehen.<br />

I. a. Zaphrentis Guillieri BARROIS ••••<br />

Gyatlwpl!yttwn torquatulT! SCHLÜT.<br />

" ceratites GOLDF ••<br />

Cystiphyllwn vesicutosu1/l GOLDI.<br />

Calceola sandalina LA)! ...••<br />

Favosites gotlandica GOLDF. • • •<br />

Alveolites suborbicularis LAM •••<br />

(Fortsetzung sub IIa \lnd Illa)<br />

b. OrtMs striat1lla SCHLOTH. • • • • • •<br />

Strophomena rlwmboidalis WAHL. ••<br />

interstrialis PHILL. • • •<br />

,.<br />

"<br />

lepis BRONN<br />

•• • • •<br />

Vrtlwtlletes umbracululn SCHLOTH.<br />

Cl,onetes sarcinulata SCHLOTH.<br />

" minuta GOLDF •••••••<br />

Atrypa reticularis LINNE • • • • •<br />

ßpiriJer specio8US, var. intermedia<br />

SCHLOTHEIM • •<br />

concentricus SCHNUR •<br />

" curvatus SCHLOTH. • •<br />

" 8ubcu8pidatus SCHNUR<br />

C!frtina lteteroclita DEFR.. • • •<br />

Athyris concentrica Y. BUCH<br />

Anoplotheca lepida GOJ.DF.<br />

Merista plebeju SO\\'. • •••<br />

PentamerU8 galeatlls DAL:II.<br />

Rhync:honella paraflefepipeda BRONN<br />

(Fort,ptzullg- ,ul! lTh ullIl HIli).<br />

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27<br />

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111 "<br />

e. Cyrtoceras depressum GOLD!". j I· ~<br />

Phacops latifrons BRONN. • •<br />

+<br />

-I I<br />

Proetu8 Cuvieri STEIN. · .. f<br />

(Fortsetzung sub Ue und UIe).<br />

1I. a. Cyatlwphyllum lteliantlwides GOLDF ••<br />

+ -l I- ,-<br />

Actinocystis maxima SCHLÜT ••••• 1 1-<br />

GoldJussi MILNE EDW. & H. 1<br />

"<br />

"<br />

cylindrica SCHLÜ 1". • • • • t +<br />

Favosites reticulata BLAINV ••••••• -j +<br />

Helioliteß porosa GOLDF.. • • • • • • • Aulopora repens KNORR • • • • •<br />

+ + +<br />

Actinostroma verrUC08ltm GOLDF. I- + 1 1<br />

(Fortsetzung sub lIla).<br />

b. Crania proavia GOLDF. · ..... I- I<br />

Ortltis opercular is M URCH., V ERN & KEys. +<br />

Eijliensis de VERN ••••••••<br />

"<br />

+! tetragona F. ROEM ••••••••<br />

"<br />

+ +<br />

Strophomena subtetragona F. ROEM. --I irregularis F. ROEM. ..<br />

"<br />

+ +-<br />

Atrypa flabellata GOLDF. I- + ...L!<br />

desqllamata Sow. ....<br />

"<br />

+ +!<br />

Spirijer elegans STEIN. · .... +- +!<br />

"<br />

Winteri KAys. (selten) +!<br />

Productella subaculeata MURCH •• -j<br />

+ I-<br />

Retzia ferita v. BUCH • • .....<br />

+! , I<br />

Pentamerus globus BRONN .••••<br />

+ Camaroplwria microrhynclta F. ROEM. +! Rhynchonella apt!Jcta SCHNUR ~ +<br />

(Fortsetzung sub IIIb).<br />

C". Paracyclas proavia GOLDF. I I-<br />

Phacops Schlotheimi BRONN<br />

+ +<br />

(Fortsetzung sub IUe).<br />

"'<br />

"'<br />

IIl. a. Hadrophyltum pauciradiatul/I<br />

MILNE EDWARDS & HAUlb:.<br />

Hallia cf. callosa LUD\\' •••••


28<br />

Gyotlwphylluln planlllll LUIJ\\' •••••• 1<br />

" caespitosU//I GOLDF •••<br />

" heteropllylluln M. E. & H.<br />

EndophyllU1n elongatum SCHLÜT.<br />

Metriophyllwn gracüe SCHLÜT.<br />

Actinocystis Loogltensis SCHLÜT.<br />

Cystipll.'/llmn lamellosum GOLDF.<br />

Monticulipora globosa Gor.DF ..<br />

Syringopora ef/liensis SCHLÜT.<br />

Actinostroma stellulntwn NrcH.<br />

b. Ortltis canalicula SCHNUR • • •<br />

Scenidiwn (Mystropltora) areola QUENST.<br />

Strophomena anaglyplta KAYS.<br />

Davidsonia Verneltili BOUCH ••<br />

Atr.'/pa plana KAys •...••.<br />

Spirijer Davidsoni SCHNUR ••<br />

Spir(ferina macrorh1jncha SCHNUR<br />

Camarophoria rhomboidea PHILL ••<br />

Rhynclwnella Sc/muri VERN. • ••<br />

" WaMenbergi GOLDF.<br />

" }/UglIllS val'. pugnoideg<br />

"<br />

SCHNUR<br />

••••<br />

acuminata MARI.<br />

c. Conocardiu/!/ ala~forme Sow ..<br />

Capulus Gerolsteinensis ..••<br />

(;yroceras ornatuln GOLUF., var.<br />

eijf.iense ARCH. & VERN.<br />

Bronteus flahellifer GOLDF.<br />

Proetu8 cornutus GOLDF.. • •<br />

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I<br />

l­<br />

i-<br />

+<br />

Die Crinoidenschichten (tmdl derKarte). Sie treten in dreierlei<br />

Facies auf:<br />

1. Als grobkr) stallinr Crinoitlen-Korallenkalko, Das sind f


29<br />

witterungs erde (Dachsb~rg z. T.); sehr reich an Fossilien, namentlich auch an<br />

Korallen; die Fades stärker bewegten Wassers.<br />

2. Als Crinoiden.Brachiopodenmergel; Wecllsellngerung wenig mächtiger<br />

Bänke tonrrichl'1" Merg~l mit dichten bis halbkrystallinen Mergelkalkpn und<br />

grüber kry~tnlliuen Kalken. Diese Mergrl, lHr .He Facie~ ruhigern WaHser~<br />

uarstell"n, ;,intl PS hauptsächlich, ans !lenen dip ~ehöueu, wohlerhaltlleu Criuoidenkelche<br />

unsrer Sammlungen stammen. Auf UPIll Miilllenbpl'gp westlich Gpl"olstein<br />

wprden die Schichten zur Gewinnuug von Kelchen ausgebeutet, doch li~fert neuerdings<br />

auch die Pfbte Facies viele Kplche. dir aber "Ub drill harten (iestein nur<br />

lJIühsam hefau~zupl'äpariel'en sind. - Am .-liidabhangp deb Heiligpnstpins und alll<br />

Westfuße der Obermuntprlei winl die Basb der Urinoid('nstut'p aUH Mergeln<br />

gebildet (gute Fundpunkte für Lepidocentru8 effliensis J. MÜI.LER). Ob .lie,e<br />

Mergel die CrinoidensclJichten ii be ra 11 einleiten bleibe dahingestellt. I)<br />

3. Als harte, spröde, dichte, eigentümlich lichtgraue bis bläuliche, sogen.<br />

"Glaskalke" ; mit wenig Crinoidcnresten, oder diese nur in dünnen Zwischenplatten<br />

gehäuft; mit einer Fauna. tUe sich durch brsonders große Trilobitf'n<br />

(Pl!acops, BroT/teus, Harpes macrocepltalus) auszeichnet. (Hüdostrand dps KlpiDf'n<br />

Hciligpnsteins. - Dpr zum 'rcil marmorartil{c, llIasbige Kalk tle~ Felsrnriff'e~ a11l<br />

Siidabhallge tler Baarlf'i gl'lüirt wohl auch lIicrhcr.)<br />

Die Cl'inoidenkalkc ~ind delf~wh dolomiti~iert (Mühlellhel'g<br />

z. T., Heiligenstein z. T., Dach~1>erg z. T., Aubul'g' z. T.,<br />

Munterlei und Kuhdorn z. T.). Uber diel"'e Pseudomorphose<br />

vel'gl. S. 34.<br />

Fossilführung. Die Crinoillellscbichtell bezeichneu Iliejenigl'<br />

Zeit dei"\ Mitteldevoll", in Jel' i"\ich die mariue Ol'ganismenwelt,<br />

sowohl nach der Zahl Jer Arten wie der Individuen, um<br />

reichsten eutfaltet hat. Viele der eigentlichen Criuoidenkalkhi.tnke<br />

zeig'ell pinen ganz el'i"\taunlichen Fo~~ilienreichtnm.<br />

DiejenigeJl wichtig"ten Arten, (lil' am; den Calreola;;chichten<br />

heraufltOmmen und zum gl'öf~ten Teile übel' die Crinoidelll:lchichten<br />

nicht hinausgehen, habcn WÜ' l)el'eits ~eite 26 28 llmnhaft g'Pmacht.<br />

Als neu tl'et!:'11 jetzt hauptsächlich hinzu ulHl i"\ind ausschließlich<br />

auf die Crinoidenschichten heschränkt:<br />

CyathophyllUln lteliantl/Oide~ GOLDF.,<br />

var, pltilocrina FRECH<br />

Haplocrinus mespiliformis GOLDF.<br />

Cupressocrinus abbreviatus GOLDF.<br />

Cupressocrinus gracilis GOLDF.<br />

Spltaerocrinlls geometricus GOLDF.<br />

HexaerinU8 elongatus GOLDF.<br />

HexacrinuB anaglypticus GOLDF.<br />

Rltipidocrinus crenatus GOLDF.<br />

Melocrinus gibbosus GOLDF.<br />

Euealyptocrinus rosaceus GOLDF.<br />

LepidocentrlM eijtiernis J. MUELL.<br />

RhyncllOnella pat"allelepipeda, val'. subeordijormis<br />

SCHNUR<br />

Rliynclwnella parallelepipeda, var. pentagona<br />

GOLDF.<br />

RltYltcltonella primipilaris VON BUCH<br />

1'erebratula saceulus MARTIN<br />

Capulus spinoslls GOLDF.<br />

Euompltalus Verneuifi GOLDF. usw.<br />

1) Die basalen Mergel führt schon KAYSER, besonders aus der Prümer<br />

<strong>Mulde</strong> an (5, S. 342); E. SCHUL/. hat ~ie auch in der Hillesheimcr <strong>Mulde</strong><br />

gefunden (7, S. 32). KAYSER sagt, daß sie besonders dort auftreten, wo bedeutende<br />

Korallenanhäufungen im obern Calceola-Niveau fehlen. Indessen, am<br />

Westfuße der Obermunterlei z. B. ~cheinen sie auf Korallenkalk zu ruhen.


30<br />

, Neu keten femel' auf, ~'ehen aber in Ilie Stringocephalenschichten<br />

hinauf:<br />

Hallia callosa LUDWIG<br />

Strolllatopora concentrica GOLDF.<br />

Endophy[lum torosulII SCHLUET,<br />

Endophyllum Kuntfli SCHLUET.<br />

Atr.ijpo aspera SCHLOTH.<br />

Cyathopb.'lllum diantlws GOLDF. Spin)er undiferu8 F. ROEM.<br />

Cyatl/Oph!Jllllm Lindströmi FRECH<br />

Rh!/nchonella t3chnurii V ER:-f.<br />

CyatllOpltyllum hypocraterfforme GOLDF. StringIJcepltallis Burtini DE[?R.<br />

C!/athoph,l/llum conglomeratum SCHLl'ET.<br />

Cyathophyllum 'luadrigeminlllll GOLDF.<br />

Ellnema orno{ulII GOLlW.<br />

Fi.stuliporn fOOO8a (tOLDF,<br />

lJecltenefta 1 erneuili BARn,<br />

Von diesen erlangen Cyathophyllum dl:anthlls, C. Lindst1'ömi<br />

und C. qllad1'igeminum; sowie Strin.lJocephallls Bm'tin'i und Dechenella<br />

Verneu'i.li ('r"t in den Stl ing-ocephalensi'hichten ihre gTößte<br />

Vel'bl'eitnng.<br />

Die Untere Stringocephalenstufe (t m d ~ (101' Karte).<br />

1 lip für ,lips" :-itut'P kennzpichnrndsten GestdJlI' "illLl ,lllukelgmup his schwärzlidlf',<br />

<strong>of</strong>t mit einüBI Ktich ins rötliche \'rr~ehcn(', bituminiisr, bPim An,chlagen<br />

etwa~ ,,~tinkenuc" Mrrgrlkalkr, dicht bis feinkrystallin, gern mit schwiIch<br />

muschli?em Bruch Ilnd glatter odor gerippter BrtlChflächE', Untergeordnet kommen<br />

anch grö~.er krystalline, lichtere und rötlichgraue bis rötlichgrünlichgraue Varietäten<br />

yar. - Uber die Crinaidenkalkc dieser Stufe siehe Reite 32, '<br />

Die dunkeln Mergelkalke sind nULnchmal fast fossilleer. So<br />

der schmale Streifen, del' um Süclwestabhange der Baarlei an<br />

die Criuoidenschiehtenklippe westlich angrenzt, und der südliche<br />

Zug' von tmd2, der vom Sellbusch in NO naelL Bedingen<br />

"tl'cioht. Ob diese fossilarmen, plattig entwickeltelJ Kalke an<br />

(leI' Basi~ der Stl'ingorcphalenschirhten liegeu, wie e" die Kat'te<br />

an der eben cl'wi\'hnten K1ippr darsteJIt, nnd ob si


31<br />

Die Position der fast fossilleeren dunkeln Plattenkalke ist<br />

also noch nicht fixiert.<br />

E. SOHULZ hat die eigentlichen Stringocephalenschichten der<br />

Hillesheimel' <strong>Mulde</strong> (exe1. Crinoidens\"hicht) ill 9 Zonen gegliedert,<br />

wovon 4 auf die Obel"Ktnfe, !") auf dip Unten;tufe entfallen;<br />

vergo}. Tabelle Seite 3f>. Die Oberstufe fehlt hei Gerolstein;<br />

die Glieder der UnteriStnfp sind teilwpisp wiederzuerkennen.<br />

aber selbst teil weise nicht überall.<br />

Terebratula caiqua l ) hl'zeiehnet ill der Geroh,teiuPl" Mulch'<br />

keinen beiStimmten Horizont, ah,o ItlH·h nicht die "mittlere" ZOll!'<br />

der untern Stringocephalenstnfe; denn iSie geht dort entweder<br />

durch die ganze yot:handne SchiC'htenfolge oder doch durch<br />

mehr als die untere Hälfte hindurch.<br />

In den uunkeln Kalken ist si(> fast iiberall hpinJi~"h, "0" ohl tief~r ah<br />

höher: Nahp über den Crinoillenschichten gegeniiber c Bahn<br />

(in Menge, in großen uml kleinpn, dickleibigen und flacherpn Schn len); - in<br />

dem langen, an drr Bahn wpitpchill folgenden Pr<strong>of</strong>il bi, nach Pelm: - alll<br />

Dachsberge gleich übpc tmd 1 (Idcinp lnliivifluen); an der We~t,eite der<br />

Baarlei; -- westlich vom 1:iellbul>ch; - am Siidwestllbhang-e dr~ Spideratl. Ebenso<br />

ist sie auch im Dolomit yorhanden: Steinbrüche westlich über Pelm (große,<br />

Strill.Qote,uhalus-ähnliche 1


32<br />

Auch der "Obere Korallenkalk" ist wahrscheinlich·als solcher<br />

vorhanden (auf dm' Höhe we:;tlich unu südwestlich Pe Im, am<br />

Seiderad usw.), aber dolomitisiert, 1-;0 ll sind.<br />

Crinoiden - und Crinoiden -Korallenkalke i III Bel'ei .·lw Y u 11<br />

tmd2 (x .leI' Karte). Dip mit x be~cichllCt(>1l f:l('hichten erschcillell<br />

~mf rler Karte al,., Ein]agerlln!!ell in tmd2. AJr., i'lOlche betrachten<br />

wir sie alleil der HauptbHelle Bach; abel' wir konnten noch Hicht<br />

enugültig' fesbtellell ]. o!J sich ClJ'iuoidenkalke in vÜl'sdlie(lnen<br />

Horizonten yon tmd2 wipderholen oder ob die vOl'handne Repetition<br />

auf Rtöl'Ullg'ell ~l1l'ücbufühl'ell ist, 2. oh niuht. ein Teil<br />

VOll Y. zu tm d 1 gehört. Denn es haudelt sirh in erster Linie<br />

UlIl Crinoidcnkalko, die VOll denjenigen der Crionidensehichteu<br />

(tmdl) petl'Ogl'aphi-;ch lli('!Jt 11[1 untet'seheidell Hincl.<br />

Bel'or lIer \VPg ({ees-Prlill in dir ('hanR;ce Gerobtrin-Pelm eimniindpt,<br />

:;c.hlligt er eineIl Hahn llacl1 W. VOll hier aus liiuft eine Felsrippe, derpn<br />

Breit,· bi~ zur ('hauoscc reicht, in UNO üen Hang hinauf Kleine Steinbrüche<br />

sind darin angclog-t. ::;ie stehen in einem Crinoiden-Korallenkalk, dessen massige<br />

Bänke von dünneIl Bänken kr)'iitallinen Kalkes mit mergligen ZwischensehlChten<br />

überlagert werdeu. I ) Nördlich davon, das heißt im Hangenden, folgen dnnkle<br />

fitring-ocephalenlmlke mit Terebratula caiqua, wie dic Stücke auf dem Felde zeigen.<br />

Dieselben Verhältnisse wiederholpn sich in den kleinen BrHehen an der Straße<br />

Pellll-Kirch weiler, östlich von ("KU." der Karte bei) Pehn. Nur sind hier die<br />

massigen, klotzigen L'rinoidellkalke noch typischer clltwickelt. In dem größern<br />

der beiden Hrüche ist eine glatte Wand von etwa 4,5 m Höhe aufgeschlossen<br />

I Basis nicht freigelegt), ,leoocn kompaktes Gestein iiber und über von dicken<br />

('rinuidenstielen erfüllt ist. Drrriiber folgt wieder die "'cclJsellngerung von Mergel<br />

II lld tliinnen, festen Kalkbfinkell (etwa;) m) bis zur Oberkantt> lies Bruches. Im }'eldp<br />

llurüber zahllciche kleine Hornkorallen uud duukelgraup Kulk- IlUlI l.\Iprgplkalk­<br />

,bit!;:p mit Decltenella ]"emeui/i, Tcrebratula taiqua, Hastropodeu n~lV.<br />

Weiter nördlich, hei :::;chmitz-iVIühlp am Berlinger BaclJe, sind Crinoidenreiche<br />

Bä.nke merglig allsgf,bilrlrt, umschließen :-; traten , die mit Atrypa aspera<br />

erfüllt sind, und wenlen .I·on massigen Platten ral1chgraucn, splittrig lJis pamllelepipedisch<br />

brechenden Kalkes überlagert, der, zum 'feil ans Korallen und Stromatoporen<br />

aufgebaut, unregelmäßig wulstig-knollige Schichtflächen zeigt.<br />

Schöne, große Crinoidcukalkplatten liegen versteckt im Bette des Berlinger<br />

lhches, Jlalbwcg:; zwischen Schmitz-Mühle und Berlingen. Ihr Verband und<br />

ilm Stellung in lIeu hangendsten Teilen der <strong>Mulde</strong> bellürfen noch der Aufklärung.<br />

Wahrp }luster sinil die Crinoirlenkalkp um Sammelbassin auf d"f Höbe<br />

nörlilich von Schmitz-M i'lhle nnll an der Turbiuenleitung, die vom Bassin aus<br />

zum Gerolstcincr Schloßbrunncn ("Fbr." der Karte) hinabführt. Hier stecken<br />

in den hunten Platten neben lien großcn Crilloidcnstielen wierderum sehr viele<br />

kleine Hornkorallen, viele Cal


33<br />

zu beurteilen ist besonderR schwierig, weil sie fast keine andern Reste als<br />

Crinoidenstielglieder aufweisen. 1)<br />

Die Fauna der x-Schichten ist, soweit wir bisher tlehen,<br />

mehr diEtienige von tmd2 als von tmdl. Aber wir kounten tlie<br />

noch nicht g'enügend sammeln und durcharbeiten, um ihrt'll<br />

Charakter vollständig zu beurteilen und möchten dC>lhalb mit<br />

der stratigraphischen Einreihung von x noch vorHichtig' seiu.<br />

Das um so mehr, als wir von neUPlll erfahren haben, tlaß manche<br />

AI-ten, die man bisher für ein;r,elne Stufen al~ h'itend ansah,<br />

auch in andern vorkommen und somit ihre Bedeutnng all';<br />

"Zonenfossilien" ein!;ebüßt haben. 2 )' Wie meistenteils im rheinischen<br />

Devon so ist auch hier die Vergesellschaftung der Arten<br />

maßgebender für die Altersbestimmung als einzelne sogen. Leitformen.<br />

Immerhin geht unsre \'orläufige Ansicht dahin, daß x<br />

mittlere Schichten der untern Stl'ingocepha1enstufc ycrtritt 111111<br />

dereu Crinoirlenfacie>l darstellt, aher nicht üherall und ~rleichmäßig'<br />

zur Ausbildung' golangt ist. So fehlen z. B. die Criti'oirlenbänke<br />

in dem Pr<strong>of</strong>il über dol' Bahn zwischen Gerolstein uml PclllJ.<br />

Fossilien in tmd2. Zu den häufigeren oder bezeichnendsten<br />

Arten gehöl'en (vel'gl. auch die Tabellen S. 26 und :10):<br />

Hallia callosa LUDWIG<br />

Endopliyllllm t01'osum SCHLlET.<br />

Cyatlwpliyllu7n Izeternphyllum GOLDf.<br />

Cyathollhyllum ('eratites GOLDF.<br />

Cyathophyllum dianthus GOLDF.<br />

('yathophyllum Lindströmi FRECH<br />

C'gatliophyllllm cae.pitoSIl/ll GOLDF.<br />

Cyathophyllum quadrigeminum<br />

GOLDF.<br />

G'yatliopltyllum hypocraterijorme GOLDr.<br />

Cyathophyllum (Fasciphyllum) eonglomeratum<br />

SCHLUEI,<br />

Cystiphyllum vesiCIl{OSUIIl GOLDF.<br />

Calceola sandalina LAM.<br />

Favosites gotlandiea GOLDF.<br />

Favosites reticulata BLAINV.<br />

Alveolites suborbicularis LAß!.<br />

Fistulipora favosa GOLDF.<br />

Heliolites porosa GOLDF.<br />

Äctinostroma stellulatwn NrCH.<br />

Actinostroma verrUC08um GOLDF.<br />

Stromatopora cortcentrica GOLDF.<br />

Cupressocrin/J5 cras .. us GOLDF. (selten)<br />

Chonetes crenulata F. RoE.'II.<br />

J'rodllctelta suoaeuteata MURCH.<br />

Atrypa reticll{ari. L!NNE.<br />

Atrypa asJlera SCHJ.OTH.<br />

Spirifer undiferm, F. ROEM.<br />

Spirifer Urii FLEMlSG (= inflat/Js<br />

SCHNUR)<br />

At/lyris concentrica vos BUCH<br />

Rltynclwnell Sclw/Jrii VERN.<br />

StringoceJlhalus Burtini DEFR.<br />

Tt'rt'bl'Rtllla raillllR ARCH. und VERN.<br />

Pleurotomaria delpltinllioides SCHLOTH.<br />

EUllema arma~U/n GOLUl'.<br />

Cyrtoceras lineatum GOLDF.<br />

CY1'toceras depressU/n GOLDF.<br />

Gyroceras ornatum GOLDF., var, eißiense<br />

ARCH. nnd VERN,<br />

Phacops latifrons BRONN<br />

Dechl'nella Verneuili BARR.<br />

1) Unsicher ist auch die Stellung der Crinoiden,lolomite, die man nördlich<br />

vom Bahnh<strong>of</strong> Gerolstein oben am Fahrwege zur Pal'enkaulr findet. Dolomitischer<br />

Uehängeschutt verhüllt hier das Anstehende, gO daß man ohne Schürfrn zu keinem<br />

bestimmten Ergebnis kommen wird.<br />

2) VergI. unsre Fossilliste S. 26-28 mit ältern Listen.<br />

3


Die Obere Stringocephalenstufe scheint in der <strong>Mulde</strong><br />

nicht vortreten, sondern durch Erosion völlig weggefressen zu sein.<br />

Der Dolomit. Die Stringocephalenkalke sind durch einen von oben nach<br />

unten fortschreitenden Umwandlungsprozeß mehr oder weniger stark dolomitisiert<br />

worden. Vielfach ist die Umwandlung bis auf die Crinoidenschichten herab<br />

prfolgt und hat diese mit ergriffen (S. 29), hier und da sogar noch Calceola­<br />

Hchichten (zum Beispiel auf der Höhe zwischen Li&singen und Willeschberg).<br />

Die Dolomitbildung ist nicht immer, hier aber ein sekundärer Vorgang.<br />

Die CO 2 haItigen Tage wässer, die den Kalkstein durchziehen, haben CaCOg ausgelaugt<br />

und dadurch MgCO: 1, das scholl ursprünglich im Gestein vorhanden war<br />

und schwerer löslich ltls Ca CO:: ist, angereichert. I) Daher trifft man vf'rschiedne<br />

Rtadien der Dolomitisierung an, von den prsten Anfiingpn der Um" andlung bis<br />

zur vollendeten Dolomitbildung.<br />

Durch die Pseudomorphose wird das Gestein zuckerkörnig und mehr oder<br />

weniger porös bis luckig. Die Fossilien werden immer undeutlicher und gehen<br />

schließlich zu Grunde, so daß der Dolomit <strong>of</strong>tmal& leer oder sehr arm an<br />

organischen Hesten ist, während doch fiel' ursprüngliche Kalkstein reich daran<br />

war. Ebpnso verschwindpt i!ir Schichtnng nach und nach, das Gestein wird<br />

lllabbig, ~enkrecht zerklilftet und bildet groteske F'eIRformen, die durch Verwitterung<br />

uud Erosion herauslIlodelliert worden sind. Zugleich entsteht pin<br />

!{roß~tückiger Uehäng!'schntt, der an manchen fltellen (Munterlf'i, Hustlpi usw.)<br />

rine Art Blocklehm, zum Teil mit gewaltigen Blöcken narstellt.<br />

Die Dolomite sind meist hellfarbig, weißlich, gelblich, fleischfarben, rötlich,<br />

violett, auch bunt gefleckt, scheckig, hin und wieder auch von dunkleren Tönen.<br />

Eine vergleichende Übersicht über die bisher ermittelte<br />

Stratigraphie der <strong>Gerolsteiner</strong> und Hillesheimel' <strong>Mulde</strong> gewinnen<br />

wir dur eh nebenstehende Tabelle (S. 35).<br />

Buntsandstein (8 m der Karte).<br />

Ein mittplkörniger, hier und da grobkörniger, gewöhnlich<br />

mürber, üstlich vom Heidkopf festerer, meist roter Sandstein<br />

mit diskordantm' Pal'allelstl'ulrtur. Am Willeschberge mit<br />

Konglomeratbank.<br />

Außer uen auf uer Karte verzeichneten Partien unu Flecken von 8 m sind<br />

noch an andern Punkten winzige Erosionsreste vorhanden (südlich Gerolstein;<br />

Südhang des Kleinen Heiligensteins usw.).<br />

Nordöstlich vom Schocken sind die Buntsandsteinschichten feinkörniger,<br />

dünner geschichtet, etwas toniger, glimmerhaltig und in der Aufnahme von 19')0<br />

(vergI. Vorwort) als "Oberer Buntsandstein" (so) bezeichnet. Der übrige<br />

Buntsandstein der Karte gilt als "Mittlerer B un tsan ds te in" (8 m).<br />

Wir sind noch nicht uazu gekommrn dpm Buntsandstein eingehende Aufmerksamkeit<br />

zuzuwenden.<br />

I) Normaler Dolomit Ca MgC2 0,; enthitlt 54,35 v. H. CaCO. und 45 65 v. H.<br />

MgCOa• Zwei Teile ein und desselben Handstückes von Gerölsteiner 'Dolomit<br />

(wahrscheinlich aus den Stringocephalenschichten) ergaben:<br />

Ca COs . 63,27 % 57,75 0 ()<br />

Mg COa • • • . . 35,97 41,32<br />

Si02, AllOa, Fe 2 03' • • • • 0,41.<br />

H. ROSENIlUSCH. Elemente der Gesteinslehre. 3. Auflage, S. 531. Stuttoart 1910.<br />

Wie einseitig die Auslaugung von CaCOa aus dem Gestein erfolgt erhellt<br />

(lamus, daß die Stalaktiten in den Höhlen der Dolomitfelsen (zum Bei;piel dps<br />

Buchenloches) aus Mgfreiem CaCOa bestehen (38, S. ;), 50 Anm.)


35<br />

Gnolsteinn ~'Iulde<br />

Hillesheimer <strong>Mulde</strong><br />

(E. SClIlJI,Z)<br />

~' f' hIt<br />

Dunkle Korallen - Stromatoporenkalke<br />

(G~'Jatlwphyllul/i quadrigelllillulII,<br />

nicht &ehr häufig)<br />

14. Oberer Dolomit VOll Hillpsheim<br />

1 J. Ramosabänke mit Amphipol'a<br />

rUiIlosa<br />

12. Bellerophonschichten<br />

11. Unterer Dolomit von Hillf',­<br />

heim<br />

._-----------<br />

I P. ()berer Korallenkalk<br />

c<br />

Korallenmcr!\,el, örtlich zum Teil<br />

durch Crilloiflcn-Komllf'nkalkl'<br />

vNt)'('ten<br />

o<br />

o<br />

~). Korallelllll,'rgel<br />

R. Caifjllaschirht<br />

Fos'>ilreich" dnuklc .\lprgdbJke.<br />

(OertlichP) an der Ihlsis (?)<br />

fast fossilfreic dunkle plattige<br />

Kalke<br />

7. MittlerN Komllen kalk<br />

(i. Loogher Dolomit<br />

Crinoidenschichten<br />

5. Crinoiden~chichten<br />

Korallenkalk<br />

Brachiopodenmergel<br />

Brachiopodenmergel<br />

Bril.chiopodenmergel<br />

4. UnterN· Korallenkaik<br />

J. Bmchiopodenkalk<br />

Brachiopodenmergel, örtlich, namentlich<br />

oben mit Korallenkalkbänken<br />

:! Nohner ::lchiefer<br />

1. Nohner Kalk<br />

Unter­<br />

Devon<br />

Cultrijugatusstufe<br />

Roteisensteinzone<br />

Grauwa.cken, Quarzite, Tonschiefer usw.<br />

o. Cultrijugatusst<strong>of</strong>e<br />

Fossilleere Grauwackensandsteine<br />

Unter­<br />

Dcyon<br />

\Vie fast immer so ist aUüh bei Gerolstein die Grenze<br />

zwischen sm und dem Lieg·enden eiJl guter Qllellenhol'izollt. Da,;<br />

jst auf den Gegen;;atz von durchlässigem Sandstein und relativ<br />

undurchlässigem Calceolamergel und unterdeyonischem Tonschiefer<br />

z urückznführen.<br />

Tertiär.<br />

Tertiäre Absätze, wie sie in Form von fluviatilen Quarzkiesen, Sanden unll<br />

limnischen Tonen in andern <strong>Mulde</strong>n und auf der Hochfläche der Eifel stellenweise<br />

auftreten (vergl. Ta.fel 1, oberes Pr<strong>of</strong>il, rechts neben .,Mosel"). haben wir<br />

in der Umgebung von (ierolstein noch nicht gpfunden.<br />

3"


36<br />

In der Aufnahme von J 900 ("ergl. Vorwort) ist die Tuffpartie südlich vom­<br />

Hohenfelser Bach, in der Pfianzenrestc (außcrhaJb des Kartcngebietes) vorkommen,<br />

als tertiär bezeichnet. Eine Revision dieser Angabe haben wir noch zurückstellen<br />

müssen.<br />

Diluvium.<br />

Fluß-Diluvium (d, dI der Karte) ulHl Höhlen.<br />

Eine ausgedehnte Z llngenförmige Dilu vialtermsse (-+ Schutt-<br />

. kegel) überschreitet der alte Weg von Gerolstein nach Lissingen.<br />

- Eine andre ältere Killterrasse, am; Lehm, an einer Stelle mit<br />

Schotter, ist im vorigen Jahl'e bei r1el'Erweiterung der Bahnh<strong>of</strong>sanlagen<br />

gegenüber Gerolstein aufgeschlossen wordcn. Sie<br />

findet westlich Sarresdorf ihre Fortsetzung". - Der letzte Rest<br />

einer hochliegenden Teuasse ist an dem Hange südwestlich der<br />

Allburg' durch Geschiebe auf den Feldern angedeutet.<br />

Zu (len diluvialen Bilduugen gehören auch die Tropf:osteinhöhlen<br />

im Dolomit. Besonders sind zwei zu nennen, nümlich<br />

die Höhle am Schloßberge und das sogenannte Buchenloch an<br />

der Nordwestseite der Obel'munterlei. In dem Höhlenlehm des<br />

Buchenl.ochs sind diluviale und postdiluviale Säugetiere, ein<br />

paläolithisches Steinwerkzeug ) sowie Reste römischer und<br />

mittelaltel'licher Kultur gefunden worden (6).<br />

Vulkanische Bildungen.<br />

Ein Blick auf die Karte lehrt, wie reich die <strong>Mulde</strong> an<br />

mannigfachen Eruptivgesteinen ist. Eine ganze Reihe verschiedenartiger<br />

Basalte und ihre Tuffe sind zum Ausbruch gekommen,<br />

Krater und Lavaströme zum Teil in großer Frische<br />

erhalten geblieben.<br />

Wie man annimmt, sind alle aus Jem feurigen Flusse erstarrten Gesteine<br />

durch cbemische Differentiation, sogen. magmatische Spaltung, aus einem<br />

st<strong>of</strong>flich einheitlichen Ul'magma des Erdinneru hervol'gegangpn. Man unterscheidet<br />

hauptsächlich fünf solcher Spaltungsprodukte, nämlich das gr anitis che,<br />

sycnitische, dioritische, gab broidische und peridotitische lifagma,<br />

die der Reihe nach immer basischer werden: Vertikalreihen I-V der nachstehenden<br />

Tabelle. Jedes dieser fünf Magmen liefert je nach den Erstarrnngsbedingungen<br />

zwei strukturell verschiedne Gesteine, nämlich je ein k ö r nig es")<br />

Tiefen- und ein po rp hyris c h es (oder glasiges) Ergu ßgcs tci n: Horizontalreihen<br />

1 und 2 der Tabelle.<br />

Innerbalb jeder Vertikalreihe sind also die Gesteine chemisch im wesentlichen<br />

gleich: Granit= Liparit=Quarzporphyr usw.<br />

I) Aus dem jüngern Acheuleen (letztes Interglazial); nach F. WmGERs: Die<br />

diluvialen Kultllrstätten Norddeutschlands und ihre Beziehungen zum Alter Jes<br />

Liiß. Prähistor. Zeitsebr. Bll. 1, S. 5, Berlin 1809.<br />

2) Bei der körnigen Struktur sind die haulltsächliehrn Gemengteile teils<br />

rundum ausk~ystallisiert !iß i 0 m 0 r p h), .. teils (v?rherr.schend) unregelmäßig begrenzt<br />

(allotnomorph). SIe haben annahernd emerlel Korngröße und berühren<br />

sich unmittelbar; Zwischensubstanz fehlt. - Bei der porphyrischen Struktnr<br />

liegtln "Einsprenglinge", d. h. relativ groLle, idiomorpb0 Gemengteile in einer<br />

feinkörnigen bis dicht erscheinenden oder auch wirklich dichten (gIa8igen)<br />

"Grundmasse".


37<br />

Die (iesteine der IIorizontalrdhen 2 uud 2 a ~inu infolge vrfselüpu\lPll<br />

geologischen Alters ~ .. rschieden. Diejenigen VOll :2 ~inrl meist (rPlatir) jung und<br />

frisch, die von 2 a meist älter und tlpshalb mehr odpr ",pnigpr zersetzt und vprändert.<br />

Die wichtigsten ErstarrungsgestPinp, die in solcher Weise entstanden sind,<br />

verzeichnet die umstehende Tabelle (S. 38 u. 3f)).<br />

Von den Gesteinen dieser Tabelle enthält LIas Pr<strong>of</strong>il Tat". 1: Quarz­<br />

]Jorphyr (0 p), Porphyrit (Pt), Melaphyr (M m), Diabas (D, unteres Pr<strong>of</strong>il),<br />

Trachyt (T), Phonolith (-'l'uff) (Ph tJ, Basalt (B). Außerdem ist Keratophyr (K)<br />

angegeben (unten); das iot ein Quarzfreir'r Porphyr, bei dem der Orthoklas Zl111l<br />

g-roßen Teil durch Anorthoklas, auch wohl durch Albit, also der Kalifclu~pat<br />

durch Natronkalifeldspat oder Natronfeldspat ersetzt ist.<br />

lVIit den in der Tabelle enthaltnen Begriffsbestimmungen der ~illz(llnpn<br />

lVlassengesteine erfahren wir auch, was Basalte sind, ihr Verhältnis zu den andern<br />

Gesteinen, und daß sip ,erschiedenartige Gesteine umfMsen, die zwei Spaltungsreihen,<br />

nämlich der IV. und V. Reihe zugehören.<br />

Bei Gerolstein sind ausschließlich Glieder der in Vertikalreihe V ein g r -<br />

1"" h m t e n Gruppe von Babaltou vertreten. Nach ihrem petrographisehen Charakter<br />

kann man diese (ir'steine, weil sif' fehlsp"tfrei sinrl., unter V ('inreihen; nach ih rem<br />

chemischen Verhalten aber entspricht nur ein Teil !ler Augitiie und Limburgitl'<br />

.Iem Magma V, während der andre Teil davon, sowie die Nephelinite uud<br />

Nephelinbasalte, Leucitite und Leucitbasalte eig-rmtlich nicht in die peridotitischI'<br />

Reihe, sondern in zwei andre, bpnachbarte (theralitische) Spaltllngsreihen<br />

gehören, 1) dir in unsrer Tabelle f('hlen.<br />

Außer (lem in der Tabelle ang-eführtell Nephelin babalt,<br />

Leucitbasalt, Leucitit und Limburg'it kommen im Kartengebiete<br />

noch Melilith-Nephelinbasalt und Hauynbatialt<br />

vor. Das sind zwei Abarten des Nephelinbasalts, bei clenen<br />

Melilith oder Hauyn bis zu einem g'ewissen Grade für Nephelin<br />

eingetreten ist.<br />

Eine Übersicht über flie petrograplJische ZmmmmensctzlUJg<br />

dieser Basalte nIlfl ihr Vorkommen in der (i-erolsteium' iVfu!fle<br />

erhalten wir durch (lie Tabelle auf S. W.<br />

Der t:hrresdorfer Layastrolll (Limburgit) ~ehört zU!"<br />

Eruption der Papenkaulej aber er i:,;t nicht au~ dem Krater ~elb:,t<br />

abgeflotisen, r50ndern eiuer etwas tiefern tltelle, der an der T,llwand<br />

gelei!:nen Hagelskaule, entquollen. Seine oeitlichen Ränder<br />

scheinen hier dUJ"ch riffbildende Strollli">chlacken aufgeotaut zu<br />

oeiIl, wie man da~ bei Lavaotrömeu häufig findet. Unten im Tal<br />

ü;t der Strom unter Wiel:len begraben und wird nur durch vereinzelte<br />

Blöcke angezeigt. In der Karte aber ist er "abgedeckt"<br />

c1arg'estellt worden.<br />

Der ~trom ergießt sich in das Killt al , wo er durch die<br />

Eisenbahn in einer 4 .) m hohen Wand aUI:l schönen Basaltstiulen<br />

gut aufgeschlossen iot.<br />

1) In eine drittp derartige theralitisehe, aber mehr dem Feldspatbasali<br />

benachbarte Reihe gehören die ebenfalls basalta~1;igell Te p.h ri te und B a.s a ni ~e.<br />

(Tephrit: Augit, basischer Plagioklas, LeucIt, N ephehn. Basamt: (l!I'­<br />

splben Gemengteile + Olivin).


Tabelle der wichtigsten Erstarrungsgesteine<br />

Reiho<br />

1------ Ī I<br />

·,,=1 des<br />

11 orl,o<br />

11<br />

I<br />

Q)<br />

CI<br />

]<br />

1. '"<br />

~<br />

~<br />

~<br />

'"<br />

I<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Geolo-<br />

Alter<br />

Körnig<br />

I Jeden<br />

Alters<br />

I<br />

I<br />

II<br />

I<br />

III<br />

I<br />

IV<br />

--<br />

Orthoklas - Gesteine<br />

Feldspathaltige Gesteine<br />

Neutrale, Mittelfarbige Basische, dunklo<br />

Saure, helle bis mittelfarbige Gesteine vorwiegend belle Gesteine mit Gesteine mit<br />

mit 60-78'10 Si 0,. Gesteine mit. (50-)55-60(-661% (40-)50(-54)°',<br />

Sl'ez. Gew. 2,6-2,7 50- 60% Si O~. Si 0,. SiO~.<br />

Spez. Gew. 2,5 -2,6 Spez. Ge". 2,7 - 2,9 Spez. Gew. 2,8-3,2<br />

Mit Quarz<br />

I<br />

Ohne Quarz<br />

Mit Nephelin Mit Hornblende Mit Pyroxen<br />

(ohne Quarz) (+ Quarz) (=f Olivin)<br />

gisches<br />

Gesteinnach<br />

Siruk-<br />

dem tur<br />

Entsteb-<br />

ungs-<br />

Orthoklas- Plagioklas - Gesteine<br />

Natl'on- Natl'onkalk- Kalknatron-<br />

Gesteine feldspat feldspat<br />

Nepllelin-<br />

Granit Syenit (Eläollth-) niorit Gabbro<br />

Syenit<br />

vorherr-I Nächst- vorherr-I Nächst- vorherr-I Nächst- Vorherr-I Nächst- vorherr-\ Nächstsehender<br />

häufige sehender häufiger sehende häufiger scheuderlhäufiger sehender häufig'cr<br />

Gemengteil( e) Gemengteil Gemengteil( e) Gemengteil Gemengteil<br />

Ortho- I Quarz Ortllo- Horn- Ortho- I Nephe- Plagio- I Horn- Plagio- I Pyroxen<br />

klas Biotit kla~ blende klas Un klas I blende kla~ 1(= Diallag)<br />

Albit (=Eläo-<br />

Anortho- litb)<br />

[+ Quarz =] [ + Olivin = ]<br />

klas Quarzdiorit Olivingabbro<br />

---<br />

I<br />

V<br />

Feldspatfreie<br />

Gesteine<br />

Basische, dunkle<br />

Gesteine mit,<br />

(38-)40(- 52)% Si 0,.<br />

Spez. Ge"\\". 3,2-3,4<br />

Mit PYl'oxeu<br />

(+ Olivin)<br />

Peridotit<br />

----<br />

vorherr-\ Nächstsehender<br />

häufiger<br />

Gemengteil<br />

Olivin<br />

I Pyroxen<br />

I (= Diallag)<br />

Pyroxen \ =f OliYin<br />

-<br />

Pyroxenit<br />

~<br />

00


I<br />

I<br />

I<br />

Liparit Trachyt Phonolith<br />

)1 di bis blende) }in llin)<br />

, .~ I glasig I (Augit) (Augit)<br />

2. zoisch, -- --~-----\---<br />

aber Sanidin Sanidin Sanidin Sanidin Sanidin Sanidin<br />

I auch QUitl"Z Quarz Plagio- =+= Glas- (An- (An-<br />

Por- ' älter (Biotit) =+= Glas- klas ba8ü, ortho- ortho-<br />

.S phy- basis (Biotit) klas) klas)<br />

~ l'isch (Horn- .Nephc- ,(Nephe-<br />

__ I ]; einer-<br />

..=; ! seits, I<br />

11 I<br />

b'<br />

18,<br />

, P I körnig!<br />

I '* !(IV, V)!<br />

(!nMzfrcier<br />

(~ua"J1pol'phyl' l'ul'jlhyr EläolithporlJhyr<br />

(Ol'thophrr)<br />

I ~ andrerr,q<br />

seits }Ieist<br />

- Ein- I Ein--l--<br />

Grund- Grund- Ein- \<br />

Grund-<br />

, yorspreng-<br />

spreng- sprengr<br />

lUge I masse r lUge masse<br />

2 I t.ertiär,<br />

H'g. i mM"<br />

a. . _._-----.----- --.- ---<br />

I aber Ortho- Ortho- Ortho- Ortho- Alkali- Alkali-<br />

I I auch klas klas klas klas feld-, feld-<br />

I I jünger Quarz Quarz Plngio- späte I späte<br />

. I<br />

(Biotit) klas Eläolith Eläolith<br />

I (Biotit) (Augit)<br />

(Horn-<br />

I I I<br />

blende)<br />

(Augit)<br />

Andesit<br />

Ein- I Ein- I EinlI1eist<br />

sprang- ,Grund- spreng- Grund- spreng-<br />

- Ein- r-<br />

Grundsprengr<br />

Grund-<br />

Kainolinge<br />

masse linge masse linge masse mge<br />

masse<br />

- - -- ----~<br />

Plagio- Plagioklas<br />

I klas<br />

Biotit Pyroxen<br />

Horn - =F Glasblende<br />

basis<br />

Pyroxen,<br />

[-1-Quarz=))acit]<br />

I)orphrrit<br />

Ein- I<br />

spreng- , Grnnd-<br />

mge IIllaS8C<br />

r<br />

Plagio- Plagioklas<br />

klas<br />

Biotit Pyroxen<br />

Hornblende<br />

Pyroxen<br />

Basalt<br />

(I'eldspatbasalt)<br />

Porphyrisch ~<br />

(auch körnig) ~""I~ I'<br />

«"Ce ... rJl I 'E' .... ~ ,S<br />

~ o:~<br />

. !- ..... ,<br />

--,.c '-"' C:....j..:l ;..;><br />

Em- ~ ;::j ~'5b 'Si<br />

I Grund- .-t ~ ,..Q::::: ;...<br />

linge<br />

'"""'-1 m~"<br />

~~ ~;Z ~ .s<br />

~=-s:!:=~J:l:'S<br />

;.§ ~~ ~ ~ I'S "',,..<br />

~ ... :;r...<br />

-&11 ill'~ill<br />

z·,.... '" '" '" Cl) • ..-f


Augit<br />

Feldspatfl'eie Basalte der <strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong>. l )<br />

IJeucitit NelJhelillbasalt Hauynbasalt<br />

______. ____. IJeucitbasalt 11<br />

Melilith-<br />

N ('iphelinbasalt<br />

Umburgit<br />

Mit Feldspatoiden (Lencit, Nephelin, Hauyn)<br />

et~~~~~~~Vi:.:'-.II'et;-~M-:-:-~-~-i:-i-:.-.-H.II=-- - ·--··--·---:~~~~2~?;i: S' 0<br />

----11-<br />

Si O~ 2) Si 01 I' ,. . 1 ~<br />

Ohne Frldspat.oide<br />

Mit Olivin<br />

etwa 45--38 v. H.<br />

Si O~<br />

B aarl ei<br />

Kasselbllrg.<br />

Kasselburger Hahn.<br />

Killerkopf (am Nordrande<br />

der Karte).<br />

Westlicher Lavastrom Flache Kuppe östdes<br />

Sellbusch. lieh der Dietzenlei 3)<br />

Durchbruch amDachs- (= Krökelberg).<br />

bergt> über der Stmße<br />

Gerolstein-Pelm.<br />

Schocken.<br />

(Öst!.) Hauptgipfel<br />

der Dictzenlei ~) (nicht<br />

mehr auf der Karte).<br />

Östlicher IJavastrom<br />

des Sellbnsch.<br />

Lavastrom<br />

des Kalemberg<br />

sild lieh Lissingen.<br />

Ein- Eiu- I J~in- Ein- Ein- i<br />

Ein-<br />

J Grund- Grund- Grund- Grundsp!eng-<br />

, . sp!cng-I.<br />

I Grundsp~el1g-<br />

sp!eng- sp~·eng-. spreng-<br />

Imge masse 11nge masse lwgr masse hnge masse hnge masse linge<br />

-_.._--------_. ------- --_._---_ .. - .._.._..- .._._----- ----,---- -II--~<br />

Augit Augit Augit Augit Aug'it Augit Augit Augit Augit.<br />

1<br />

Augit<br />

Biotit Leucit Olivin Leucit Olivin Nephelin Olivin (Nephelin) Olivin I Nephelin Olivin<br />

!<br />

Magnetit Magnetit (Nephelin, Magnetit ,(=t= Leucit, Hauyn i Melilith<br />

Magnetit:<br />

(Biotit) Glas) (Biotit) =t= Glas) Magnetit i Magnetit<br />

(Biotit) 1<br />

' __ === =~== .__. 1 (Biotit)<br />

i<br />

Grundmasse<br />

Augit<br />

Glas<br />

Lavastrom der<br />

Hagelskanle im<br />

Sarresdorfel' Tal:<br />

Westlicher<br />

Nebeugipfel der<br />

Dietzenlei 3).<br />

~<br />

0<br />

I) Vergl. die Arbeiten von HusSAK (40), Busz (41), SEIWERT (43). Nachprüfung durch HOYER (s. Vorwort).<br />

2) Diese Angaben des Si O~-Gehaltes beziohen sich auf die hier genannten Gesteine überhaupt, nicht speziell auf diejenigen<br />

VOll Gel'olstein.<br />

3) Nach HOYER.


41<br />

Auch vom Kalenbel'gel' Laval>tl'om (Melilith-Nephelinbasalt)<br />

südlich Lissing'en i!:,t das Pr<strong>of</strong>il stellenweise enthüllt.<br />

Der Bong's berg oder SeIl busch hat zwei Ströme geliefert,<br />

wovon der eine nach W, ind. Vermutljch<br />

sind Teile des Kasselbul'gel' Hahnt:l, der Kasselbul'g und des<br />

Sellbusches ähnlich beschaffen.<br />

Am Schocken wird wahrscheinlich eine ältere Lavaplatte<br />

von etwas jüngel'm Tuff übel-lagert.<br />

Weil die ans dem Krater herausgeblasenen Auswürflinge schon in uer<br />

Lllft und vom Winde nach ihrem Gewichte separiprt werden und ,0 aufbereitl't<br />

wieder herunterfallen, sind auch die subaerischen vulkanischen Tuife meistens<br />

gpschichtet. Die Schichten ~ind von grobem ouer feinom, nicht selten pulverförmig<br />

bis staubförmig fpinem Korn, auch "on verscllir


42<br />

Bewrgun!{ in rlir Höhe goschlcuclf'rt, in der Luft er"tarren und auf solche Weise<br />

ihn' grdrchtl'n }'Ol mPlI und 'l'orsionszcichcn der Oberfläche erhaltl'n.<br />

Ihrem Ursprunge nach bind 'l'ephra ') und Lam ein und derselben Eruption<br />

dasselbe, nämlich Teile ein und dessplben lUaO'mas. Aber deshalb brauchen sie<br />

I'l'trographisch nicht übereinzustimmen, sond~rn können vPfschiedne Gesteine<br />

bilden, weil sich auch noch wähl'pnd der Eruption magmatische ~paltung«,n vollziehen.<br />

1'Ilan kann [ÜSO am, cl"r Verochiedpnhpit VOll Tl'phra und Lava nicht<br />

ohnp wciterps auf verschiedup Am,bruchszritrn oder An~bruchsortp Hphließen 2),<br />

VOll deu Tuffen Jer (J-erobteiuer <strong>Mulde</strong> :;1ud bi:,;hcr nur<br />

wonige genaner uutersu('ht worueu. Namentlich .. fehlt es an<br />

chemischen und mikroskopischen AnalYben. Uber ihr al~gemeines<br />

makroskopisches Verhalten sei bemerkt, daß SIe<br />

mei:,;tens vortrefflich ge~chichtet sind, daß die schlackigen grobkörnio'eo<br />

Schichten im allo-emeinen mächtürer altS die fein-<br />

~ ~,<br />

kürnig'ell, jene g'ewöhnlich locker und t:ichwarz, die::le fel'>ter und<br />

braun sind. Die:;e Festigkeits- und Farbenunterschiede haben<br />

wohl darin ihre Ursaehe, !laß die dichtern Schichten besl:lere<br />

Wasserträg'er sillu ab die anclem und deshalb leichter zersetzt,<br />

braun gefärbt und durch neug'ebildetetl Zä.ment verkittet werden.<br />

Stellenweise, wie um Burbf'rge bei Bewingen (Nordrand<br />

der Karte) ü't der Tuff' 1:;0 fest, daß er zu .,Back<strong>of</strong>ensteinen«<br />

und all(lern Werksteiuen benutzt werden kann.<br />

Lo,",e, größere Krystalle von Biotit uncl Augit sind in deu<br />

Tuffen nichts ung·ewöhnliches. Kleine Olivinbomben, auch<br />

Trachyteinschlüsse kommen an der Papenkaule vor (42, S. 158).<br />

Fast überall aber sind im Tnff die Trümmer des Grundgebirges,<br />

d. h. Bruchtltücke von nnterclevonischem Sandstein und Tonschiefer,<br />

mittelclevouischem Kulk und Dolomit, hiel' und da<br />

auch von Buntsandstein eingeschlossen. Der Grauwackensandstein<br />

ist manchmal mit einer schöneu Schmelzrinde über-<br />

7


43<br />

der Papenkaule, der Baarlei, de~ Sellbusch, ganz bpbondpl's !tbar l\la~ben. dip um<br />

Nordrande der Karte an der nahn nach Hohrnfe[" liel{en unil von Kalkstiicken<br />

fiirmlich durchspickt sind.<br />

Das geologische Alter (leI' <strong>Gerolsteiner</strong> Vllllntlle ii3t diluvial.<br />

[)a~ geht daraus. hervor, dal.l iht'e Lavaströme in vorgebildeteIl<br />

Tälern ahgeflosl:len sind und diese am Grnncle erfüllen. Unsre<br />

hentigen Ta,lsysteme aber, die jetzige Tiefe und Ge:;taltllng hilfl :;iud iUI<br />

wesentlichen das Werk der Diluvialzeit.<br />

Als sich der Sarresdorfer LavastrOt~1 in das Killtal ergoß,<br />

lag der Talboclen der Kill nur 4-5 m höher als jetzt; denn<br />

um so viel liegt die Kalksteinsohle des heutigen Killbettes tiefer<br />

ab die Unterkante der Lava. Das Tal war also bei dem Ausbruche<br />

schon beinahe so weit cingeschnitten wie jetzt, worau:;<br />

I'ich da:-; sehr jugendliche (diluviale) Altel' dCi"i Stromes I'rgibt.<br />

Ahnliches g'ilt fi.ll' die andern Lavaströme. Indesi3cn be:;tchen<br />

zwischen ihnen doch Altersunterschiede, wenn auch alle diludal<br />

sind. Wenn wir von den S. 36 erwähnten, möglicherweise tertiären<br />

Tuffen absehen, so scheint die älteste EL"Uption der, Gebietf:'t;<br />

diejenige de:; Killer Kopfes gewesen zu sein, Bei ihm i:-;t eine<br />

vom Killtale durchschnittne Lavaplatte aufgeschlossen, ileren<br />

Sohle etwa 30 m über dem gegenwärtigen Killbette liegt. Als<br />

der Ausbruch erfolg,te, wal' albo der Einschnitt der Kill noch<br />

um 30 m gegen die heutige Tiefe zurück.<br />

Das diluviale Alter der <strong>Gerolsteiner</strong> Vulka.ne wird ferner<br />

dadurch ang'ezeigt, daß ihrc Gesteine feldl:lpatfreie Basalte<br />

sind. Diese Eigenschaft teilen sie mit den Basalten des Laacher<br />

Sef:'s, deren cliluvialeH Alter .. ich auch stratig"l'aphisch e1"­<br />

weisen läßt. Im Gegensatze zu diesen jüngern feldspatfreien<br />

Basalten sind alle ältern tertiären Baf;alte rler Eifel, des Siebengebirges<br />

und WeRterwaldes Feldspathasalte.<br />

Alluvium.<br />

Dazu gehören die Alluvionen, cl. h. die ßchottel', lehmigen<br />

und tonigen Absätze der Kill und ihrer Nebenbäche, sodann der<br />

Gehänge-Lehm und Schutt, die beide au:; der Verwitterung<br />

der Gesteine, sowie aus der natürlichen Ver:;chleppung' und<br />

lokalen Anhäufung der Gesteinstrümmer hervorgehen und <strong>of</strong>tmals,<br />

nament.lich durch die großen Schutthalden, die Rich<br />

nnter den Dolomitfcben bilden, die geologifwhp Beohaehtung<br />

außerordentlich er:;chweren. - AlluvialeJl Torf (at) finden wir<br />

:;üdlich vom Heilio'ellstein am Quellenhorizont (S. 35), alhl\'ialell<br />

. t:o<br />

Kalktuff (at), eine Ab:;cheidung au:; kalkreiehem Qudlwa15öel',<br />

um AUbo-an O'(' de:-: Tälchens, rlal> Papenknule und Kuhdorn<br />

trennt. ~ E~dlieh sind hier als rezente Bildungen die zahlreichen


44<br />

1[inl'ralquellen zu )IPIIl1011, die bei Pelm, GerolHteill, Goet'<br />

IInu Listlingell dor Erdp pntstl'ömeu. Die Kohlensäure, die tlie<br />

enthalten, betrachtcll wir al tl ein postvullnmisches Produkt.<br />

Wir nehmen an, daß das Mag'ma der unterirdi/"lchen vulkanischeIl<br />

Herde no(·h nicht völljo' erstUl'l·t il:it. In (lem Maße aber, wie<br />

('/"I immer mehl' erkaltpt, wird Kohlensäure am;gestoßen, die von<br />

den jm Magma ursprülJglich entlmltllcll Gasen um läDg'l:iten<br />

dm'ill zu \'erweileu Verlllag·. Bio bteigt auf Klüftell, namentlich<br />

zahlreichen V cnverfungtlspaltcll auf, "ermibcht sich mit dem<br />

Grund wastler und Hprudelt mit die~mn an geeigneten Stellen<br />

der Talsohlen in Mineralquellen hervor. Die meisten davon<br />

tlind sehr eü;enarllle, erdigalkalische Säuel'linge, manche aber,<br />

wie dic von Gees, EiseDf'äuerlinge.<br />

Die Alluvionen des Killtals sinn stellenwei/"le, z. B. ohm'­<br />

halb Pclm t-O mit KohlenS!l.ure rlurchtränkt, da/J das GIL:'; beställdig<br />

in kleinen und großen Bla"cll aUb dem Flul:ibe hel'vol'­<br />

perlt. Am Fuße der Kabselbmg ("Fbr." der Karte) liegt der<br />

<strong>Gerolsteiner</strong> Schloßbrunneni), der in seiner schönen Glasfassung<br />

ein höchst anziehendes Schauspiel gewährt. Sein Bohrloch steht<br />

fast g'änzlieh, nämlich mit 31,6 111 in den Alluvionen und nur<br />

mit 2 III im :llI:,;tchenden Kalkt'tein,<br />

Tektonik.<br />

Bpezialfaltung, in andern Eifelkalkmulden stärker ansg'eprägt,<br />

l:ipielt in dcr Gcrolstciner <strong>Mulde</strong>, wie dic Pr<strong>of</strong>ile auf<br />

Taf.3 zeig'eIl, kaum eine Rolle. Die vorhanduen Komplikationen<br />

tlind \'ielmehl" in erster Linie aun'h Verwerfnngen Ilwl SehollenhiMung<br />

bewirkt woraen.<br />

~ach KAYSElt it'lt eier Si.i.


45<br />

vielmehr herrschen


46<br />

Das Einfallen der Schichten i .. t nur am Südrande der<br />

.<strong>Mulde</strong> relativ steil; es erreicht hier übel' 50° (vergl. Taf, 3).<br />

Naoh N tritt alhnähliohe Verflachung f'in, und im <strong>Mulde</strong>nkern<br />

zeigen Jie Schichten g('wölmli('11 ein Einfallpn von 20-2:)°,<br />

zum Teil auch wflnigpl'.<br />

7,um Beispiel ('rinoidemchichtpuplatte des Dachsberw·g 4° nordwestlich,<br />

tlah~r dip breite Fläche der ('rinoidenschichten hier; Stringocephalenkalk eben da<br />

80 llordwPbtlich (Taf. 3, Pr<strong>of</strong>il I'D); K<strong>of</strong>ltllellmerglll an der Bahn zwischen Gerolotein<br />

und Pplm 10-12°, I'rinoidenschichtf·n an der Bahn gpgeniiber ({f'rolstein<br />

4 7° nsw.<br />

b) Im Bunt:,;andbteill. Die:,;er ruht dem Devon im allgemeinen<br />

mit flachliegenc1en ("schwphenden") Schichten diskOl'dmlt<br />

auf; doch findet lllan aueh r-tärker geneigte Bänke,<br />

zum Bcil'lpiel ~iidlieh VOlll Hehocken (Ja, wo der Fußweg nach<br />

Hoth i II deli Bllllt:·mlld-;teill eintritt, h 7 J /~; 2R 0 N) arIer nor


ei Gerolsteiu l ) UD(1 zwischen i\Iuntel'lei und Obermullterlei<br />

(Tafel 3, Pr<strong>of</strong>il AB). 2) - Mit östlich laufender Südg-renze<br />

schneidet auch der kleiue Einbruch von tmdz ab, der zwischen<br />

Schocken unu Hag-elskaule an dt'l' Straße (j-Pl'olstein-Roth liegt.<br />

2. Niederländiseh streirhende nud bpn:whbartgel'ichtete<br />

Verwerfungen finden wir westlich Lib8ing'en, siidlic'h VOlll<br />

Reisrod unu südül-tlieh GeeH, \\'() \'on ih nen eill srhmalel' Horst<br />

von tut zwischen tm c einQ.·efaßt wird. W pstlich neben diesem<br />

Horste liegt ein fast O-sh~eichendel' ({raben, der reich an Orinoidenkalkplatten<br />

ist und wahrst'heinlirh obere Oalceolaschichteu<br />

in Korallenkalkfacies, eingebrochen in untere Oalceolamel'gel,<br />

(oder zwischen diesen und tmcl), darstellt. Auf eIer Kartei:-.t<br />

er durch Verwm-fung'slinien bereits ahgeg'l'enzt. Westlich dancheu<br />

findet sieh wieder eill 11m etwa 50 III breiter, \Y illzigcr Ho!'st \Ton tu t.<br />

Niederländi~dJ streicht Hlll'h der intet'eHl-allte BuntSl1l1dsteillgrabell<br />

IIwiRcheu Daclu-;herg lllHl Heiligenstein (Tafel :~, Pr<strong>of</strong>il<br />

CD), ferner eine Verwerfullg: hinter (lem KulHlol'll UHW.<br />

3. Herü,ntisch streichende Sprünge spielen im ganzen<br />

Karteng'ebiete eine Rolle. Wir machen besonders auf den<br />

Sprung fillfmerk:,am, der am Bache südlich Gerolstein tmc2 an<br />

tu t legt, una an dip bchöne Heiligem,teinvel'werfung, die vom<br />

Ostende von Gel'olstein Ilfieh (ler Einbattelung' zwischen Jeu<br />

beiden Heiligensteiueu verläuft und sich rlurC'h diese Lücke im<br />

Berge auch landschaftlich gut markiert.<br />

Hypothetiscll ist die Verwprfung, die wir von tier l'apenJ:aule in NW<br />

durch die Hagelskaule nach einem Basalte hin gelegt haben, tier recht, neben<br />

dem Wege nach Roth den Bunt~andsteill durchbricht (klriner Ausbruchspnnkt?;<br />

Tulf mit viel Unterdevonstückchen auf drm Felde davor). Dieser Basaltpunkt und<br />

der Ansbruchspunkt deB Lavastroms in der Hagelskaule, ~owie der Krater der<br />

Papenkaule liel!en in einer gradrn Linie, in der wir eine Eruptionsspalte wrrouten.<br />

4. Rheinisch streichende Verwerfung'en endlich sind<br />

am Südrando der <strong>Mulde</strong> gehäuft. Einige davon, wie diejenige,<br />

die im Pelmer Walde sm neben tut bringt, scheinen übel' das<br />

Kartengebiet hinaus fortzusetzen. Ein lang'er SN-Sprung- läuft<br />

mitten durch Gerolstein, setzt über die Kill, ist am Gehäng'e<br />

nördlich vom Bahnh<strong>of</strong> leicht zu beobachten und nach der<br />

Papenkaule hin gerichtet. Auf diesel' Verwerfung' entspl'in~t der<br />

Gerolsteinel' ~pl'udel. 3)<br />

I) Kleine Stringocephalendolomitknppe als Horst zwischen tm C2 und tm d I.<br />

2) Vielleicht streicht eine parallele Verwerfung auch nördlich vom Bahnh<strong>of</strong><br />

Gerolstein durch den Berghang, da die Crinoidenschichten hier über ihre<br />

normale Mächtigkeit hinaus ausgebreitet zn sein scheiuen (vergl. B 33, Fußnote<br />

1). Aber darüber haben wir wegen des störpnuen dort litgerntlon Gphängeschuttes<br />

noch keine Klarheit gewinnen können.<br />

3) C. HEUSLER. Die neuesten Erbohrungen vou Kohlensäurequellen Verh.<br />

Nat. Ver. d. preuß. Rheinl. n. Westf. Jahrg. 45, Bonn 1888, Sitznngsber. S. 57.


48<br />

MITSCHF.RLICII meinte, daß es in der Eifel nur reine Auswaschung:stälel'<br />

gäbe (38, S. 7). Nun, in der <strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong><br />

ist kein Tal und kaum ein Tälchen vorhanden, das nicht, streckenweise<br />

wenigstem" Verwerfungstal wäre.<br />

Dio Kill tritt mit einer Verwerfung in das Kartengebiet ein (t u t am rechten<br />

Ufer neben sm am linken); ihr Lauf wird. wie dip Karte zeigt, auch weiterhin<br />

im Mitteldevon fast überall durch Verwerfungen bestimmt. Nur die kurzen<br />

Strecken zwischen Dachsberg und Hustlei (Taf. 3, Pr<strong>of</strong>il CD) und nördlich von<br />

Lissingen sind vielleicht frei dayon. An der Westoststrecke, an welcher Gerolstein<br />

liegt, ist die linke Talseite abgesunken. Die auf dieser Seite stehenden<br />

Bohrlöcher (auf CO,-Quellen) haben (mit etwa 80 m) die untern Stringocephalen.<br />

schichten nicht durchteuft. l )<br />

Deutliche Verwerfungstäler sind die des Berlinger Baches (Unterlauf), des<br />

Gef'ser Baches (Unterlauf, Mittellauf bei Gees) und seiner Zuflüsse östlich und<br />

slidwestlich Gers. des Baches südlich Gcrolstrin, drs Dreibaches westlich Lissingen,<br />

des Schauerbarhps in seinem Mittellauf (sm neben tmc2) usw. - Nicht genügend<br />

geklärt ,>i nd die Verhältnisse an der Chaussee Pelm - Kirchweiler; abrr wahrschrinlich<br />

ist auch hirr das Tal durch pinp Verwerfung yorgezeichnet.<br />

:Für eine vollständigere Kenntnis der Dislokationen bedarf es noch der<br />

'l'rennung der untern und obern Calceolaschichten und der feinem Gliederung<br />


49<br />

Literatur.<br />

I. Stratigraphie, Tektonik und Paläontologie.<br />

1) 1842. A. Sedgwick & R •• J. !Iul'chison. On the distribution and classitication<br />

<strong>of</strong> the older 01' palaeozoic Deposits <strong>of</strong> thc North <strong>of</strong> Gel'many ant1<br />

Belgium. 1'ransact. <strong>of</strong> the Geol. Soc. oi' Landon, ~. ser., Bd. G, Teil ~,<br />

S. 221-301, Tar. 23, 24 (Pr<strong>of</strong>ile und Karte). London.<br />

2) 1844. C. F. Roemel'. Das Rheinische Uebergangsgebirge.<br />

Hannover. .<br />

Mit 6 Taf.<br />

:3) 1849. F. Baul'. Erläuterungen zu den Pr<strong>of</strong>ilen des linksrheinischen Grbirges.<br />

Zeitschr. d. Deutsch. Geol. Ges. Bd. 1, S. 466-475, Taf. R. Berlin.<br />

4) 1853 .• 1. 8teininger. (j"oglJo~ti8 ... he Beschreibung (1,,1' };if"l. Mit 1 Kartl',<br />

Pr<strong>of</strong>ilen und 9 Tafeln. Triel'.<br />

5) 1871. E. Kayscl'. Htudien M.llX (Iem Gebiete (Ies J{br.inisdwlI IlHVOIl.<br />

Il. Die devonischen Bildungen der Eifel. ~dtschr. d. Doutsch. GooL Gos. Dd. ~U,<br />

S. 289 -376, Taf. 6. Herlin.<br />

6) 1883. E. Bracht. Die Ausgrabung- des Buchenlochs bei Gel'olstein in der<br />

Eifel und die quaternären Bewohnungsspuren darin. Mit Anhang von H. "on<br />

Dechen und A. Nehring.<br />

Anthr. Ges. Triel'.<br />

Festschrift für die 14. Allg. Vers. d. Deutsch.<br />

7) 1883. E. Schulz. Die EifelkalknlUlde von Hillesheim. Nebst einem paläontologischen<br />

Anhang. Jahrb. (l. Kgl. Preuss. Geol. Landesanst. u. Bergak.<br />

flir das Jahr 1882. (2) S. 158-254, Ta±'. 19-23. Berlin.<br />

8) 1884. H. "on nechen. Erläuterung-en zur Geol. Karte der Rheinprovinz<br />

und der Provinz Westfalen ,·tc. Bd. :!, Geolog. und paläont. Uebersicht,<br />

S. 135-148, 53, 324. Bann.<br />

9) 1886. F. Frech. Die Cyathophylliden und Zaphrentiden des Deutschen<br />

Mitteldevon. Paläont. Abhandl., berausg. von Dames & Kaysel'. Bd. 3,<br />

Heft 3, Berlin.<br />

10) 1887. R. Lellsius. Geologie von Deutschland und den angrenzenden<br />

Gebieten. Bd. 1. Westliches und südliches Deutschland. Stuttgart.<br />

11) 1894. O. Follmann. Die Eifel. Forschungen zur deutschen Landesund<br />

Volkskunde, herausg. von A. Kir c h h<strong>of</strong>f. Bd. 8, Heft 3. Stuttgart.<br />

12) 1895. E. Holzapfel. Das obere Mitteldevon (Schichten mit Stringocephalus<br />

Burtini und Maeneceras terebratum) im Rheinischen Gebirge. Abband!.<br />

d. Kgl. Preuss. Geol. Landesanst. N. F., Heft 16, mit Atlas von 29 Tar. Berlin.<br />

11. Nur Paläontologie.<br />

13) 1826-1844. A.. Gol


50<br />

17) 1850 1866. F. A. UOl:'mer. Beiträge zur geologischen Kenntnis des<br />

nordwestlichen Harzgebirges. Abteil. 1-5, zusammen mit 38 Taf. Palaeontographica<br />

Bd. 3, Bd. 5, Bd. 9, Bd. 13. Kassel.<br />

18) 1851. MUnI' Edwal'ds & .J. Haime. Monographie des Polypiprs fossiles<br />

aes terrains palapozoiqut's. Afch. du Mns'~1\ll1 .l'hist. nato Bd. 5. K. 1 582,<br />

'I'af. 1-20. Paris.<br />

19) 1851-1856. H. G. Bronn & I'. l{ol'meJ'. Lpthaea g·pognostica.<br />

:\. Auflage, Bd. 1, Athl~ Tat". I H·. Rtuttgart.<br />

20) 185:.1. H. Milne E(lllat·(ls & HaiUlI'. A Monograph or the British fos~il<br />

('orals. Uoralb or tlle Devonian Formation. Mit 10 'l'af. Palaeontographical<br />

Socicty. London.<br />

21) 1853. J. Schnur. Zusammenstellung und Beschreibung siimtlicher im<br />

U ebergangsgobirge der Eifel vorkommenden Brachiopoden nebst Abbildungen<br />

rlersrlbpll. Palaeontographica, Bd. 3, R. 169-2411, 24 Taf. Ka~spl.<br />

22) 18fi.J. 18fi5. '1'h. DavillRoll. A Monograph <strong>of</strong> thr Briti,h Dpyonian<br />

Br.whiopona (Bral"hiol'o,la, hrt li). Palarontographical f-Iodpty. London.<br />

:!;i) 11')71. E. Ka) se.·. Die Rrachiopodpll dp~ Mittel- nnd OberdpvolJ der<br />

~;ifpl. ;.';pitRchr. ,I. [l"nt",·h. I}rol. ({Pb. "B,l. 23, S. -Inl fl-I7, Taf.:1 14.<br />

Bprlin.<br />

:l4) 1871-1881. F. A. (!uenst('(U. l'etreJactPllkunde Deut:,chlands. Bd. 2,<br />

Brachiopoden, 25 'l'af.; Bd. 5, Korallen, Taf. 141-148; Bd. 6, Korallen,<br />

42 Tafeln. Leipzig.<br />

25) 1879. H. A. ~i('llolson. Oll the Structure and Affillitil:'~ <strong>of</strong> the<br />

l'abulate ('oral, <strong>of</strong> Palaeozoic Periou. Mit 15 Taf. Edinburgh & London.<br />

26) 18bO. E. Kayser. Deehenella, eine devonbche Gru)JJJe der Gattung<br />

l'hillipsia.<br />

Berlin.<br />

Zeitsehr. u. Deut.eh. Gpol. Ges. Bd. ::12, R. 703-707. Taf. 27.<br />

27) Hi80-1902.<br />

Atlas; Bd.2. Teil L.<br />

I'. Roomer & F. Frech.<br />

Stuttgart.<br />

Lethaea l'alaeozoica Bd. 1, mit<br />

28) Hi8l. A. Bargatzky. Die Stro1l1atoporen des ~heinischen De,'oll".<br />

Vprh. Nat. Ver. preuss. Rhein!. u. Westf. Jahrg. 38. S. 233-304. Bonn.<br />

2\)) 1881. C. Schlueter. Ueber einige Anthozoen des Devon. Verh. Nat.<br />

Ypr. preuss. Rheinl. 11. Westf. Jahrg. 38. :-\. 189-232. Taf. 2-~. BODll.<br />

30) 1889. ('. SeIlliitel·. Anthozoen Jes rheinischen Mittel-Devon. Abhand!.<br />

zur geol. Spezialkarte von Preussen etc. Bd. 8, Heft 4, mit 16 Taf. Berlin.<br />

31) 1889. F. Maurer. Die Fauna der Kalke von Waldgirmes bei Giessen .<br />

.Abhandl. Grossh. Hess. Landesanst. Bd. 1, S. 61 ff. Taf. 1-11. Darmstadt.<br />

32) 1889-1D07. G. F. Whhlborne. A Monograph <strong>of</strong> tho Devonian FaUll


51<br />

111. Petrographie. Vulkanische Bildungen.<br />

37) 1820. J. Steininger. Die erloschenen Vulkane in [leI' Eifel unu alll<br />

Niedorrhein. Mainz.<br />

38) lR6;). E. Mitschl'rlicb. Uober tlie vulkanischen Er~t:heinungen in der<br />

~]ifel und über die Mebmorphie der Gesteinp durch erhöhte 'l'rmperatur. Her­<br />

~tlbg. von J. Ho t h. Abhandl. d. Kgl. Akad. U. Wiss. zu Berlin. R. 5, 15, 21.<br />

:?R, 2~, u5, :16, 37, 38. 49 54.. Mit j Taf.; dnbei pine gcognost. Karte der<br />

\'nlkanischen l


J 1 .. AHu ViUlll<br />

10. Diluvium<br />

!l. 'l'prtiiiJ' ..... r<br />

i J Ob"'re;d,<br />

7. .Jura .<br />

6. 'l'ria.,<br />

5. Perm<br />

52<br />

Formatiollstabelle zu Tafel 1.<br />

,<br />

I<br />

[<br />

J<br />

Pliocän<br />

~Iiocän<br />

Oligocän<br />

Eocän<br />

Paleocän f<br />

Dan. .. fehlt<br />

Senon<br />

Emscher<br />

8.<br />

'1<br />

~ Turon<br />

Cenoman<br />

IUnterkreide<br />

{ Neocorn<br />

Gault }<br />

I fehlen im Prolli<br />

fehlen<br />

. ...... fehlt<br />

{ Keuper<br />

JI,'[uschelkalk<br />

Buntsandstein<br />

J Zechstein<br />

\ Rotliegendes<br />

Saar-Nahe-Gebiet<br />

Ottweiler Schichten<br />


53<br />

Erklärung der Buchstaben<br />

im Pr<strong>of</strong>il Tafel 1.<br />

ars t =<br />

Arkosesandstein.<br />

ba .... Schwerspatlager.<br />

b g = Bleiglanzgang.<br />

B = Basalt.<br />

Bk = Braunkohle.<br />

e = Konglomerat.<br />

er = Crinoidenschicht (Kalk).<br />

ey = Cypridinenschiefer.<br />

d Dachschiefer.<br />

d 0 = Dolomit.<br />

D = Diabas.<br />

eh =<br />

fe =<br />

F<br />

F "<br />

g n<br />

g r =<br />

g r s h =<br />

G t =<br />

Eiserner Hut.<br />

Eisenkieslager.<br />

Flinz.<br />

Flözleeres.<br />

Sel·icitgneis.<br />

Grauwacke.<br />

Grauwackenschiefer.<br />

Grenztuff.<br />

. Ho ~ e = Holzer Konglomerat.<br />

k =<br />

k a =<br />

k k n =<br />

Kies.<br />

Kalkstein.<br />

Kalkknotenschiefer.<br />

klJ = Knottensandstein (Sandstein<br />

mit Bleiglanz).<br />

k 0 = KOl'allenriffkalk.<br />

K = Keratophyr.<br />

Kb = Karbon.<br />

Kp = Keuper.<br />

Kr = Kreide.<br />

I e n == Lenneschiefer.<br />

m =<br />

m k a =<br />

Mi<br />

M m<br />

M u<br />

L = Lava.<br />

Mergel.<br />

Massenkalk.<br />

Miocän.<br />

Melaphyrmandelstein.<br />

Muschelkalk.<br />

01 Oligocän.<br />

p<br />

p h =<br />

Pt =<br />

PI =<br />

Pht =<br />

Plattenkalk.<br />

Phyllitischer Schiefer.<br />

Porphyrit.<br />

Pliocän.<br />

Phonolithtuff.<br />

Koblellz-<br />

q = Quarzit.<br />

q im Oberkoblellz<br />

quarzit.<br />

q k = Quarzkies.<br />

Up = Quarzporphyr.<br />

rfe = Roteisensteinflöze.<br />

r s h = Hoter Schiefer (Fuchs).<br />

s = Sand .<br />

s eh = Schutt (Basaltschutt).<br />

s h = Schiefer.<br />

s p = Spateiseinsteingänge.<br />

st = Sandstein.<br />

S = Schlacken.<br />

t =<br />

T =<br />

W =<br />

zb<br />

Z<br />

Ton.<br />

Trachyt.<br />

W ocklumer Kalk.<br />

Zinkblendcgang.<br />

Zechstein mit Anhydrit,<br />

Stein- und Kalisalz.


54<br />

Erläuterungen zu Tafel 1.<br />

Saar -Nahe -Becken<br />

Hunsrück<br />

truten Voruevon (Kambrium), steil aufgerichtet, ungleichfiirrnig (diskordant)<br />

bedeckt VOll Unter-Devon lllit üpuinull, Taunus'Luar~it und<br />

ITnnsrül'kschirfl'r. Dirs% Uutprdevoll durch ilir' karboni'iehe<br />

F~\lt\lng (yrrgl~ichc r:-:. 11 12) zn einem Sattd aufgewölbt<br />

lind mitollll1t dl'lll IL,mbrilllll llelch N auf jünger 8chichtrll<br />

IlllfC:·I!schob(·n. - Im 8 der I;rabeneinbrwh Ilr, 8:wr­<br />

'-ntpr dN<br />

:--;,Ihr Becken'. Darin iiuergrf'ifpwl,lah Karbon; lli",Ph<br />

'J p berHchiebuug :<br />

l'Olll Rotliegenden gleichftirmig ii bprlag'Cl't, uns<br />

Taunusquarzit<br />

nach N über das Unterdevon tmnsgrediprt. nn(l Hlln,rücbchiefer;<br />

Im Rotliegenden konkordant eingelagerte<br />

Decken von Po r Tl h Y r i t<br />

und Bleiglanzbank. Stark ge­<br />

di"~er mit Dachschieferlagen<br />

und Mdaphyrruandf'btein;<br />

faltet.<br />

Kuppe von Quarzporphyr.<br />

Eifel<br />

Konkordant iiber<br />

flun'riirkschiefcr:<br />

.J iingerrs U ntprdcron<br />

mit U n ter- und<br />

Ober-Koblenz;<br />

ZUIll Teil diskordant<br />

überdeckt von tertiäreIll<br />

Qllarzkies und<br />

vulkanischem Tu1f.<br />

Eifel<br />

Konkordallt auf Unb'rrlevon mit spiuen (Irenzflözen VOll<br />

Itoipi,pnstpin (vgl. 1).20, Anmerk. 1): Mittel- und Oberdevon<br />

in einer "Eifelkalkruuldp". Durch Verwerfung<br />

getrennt folgt nach N der N-Fliigel piner zweiten Kalkmul<br />

de. Jenseits einer Verwerfung im N wieder älteres<br />

Unterdevon in der Facies der Sicgener Schichten.­<br />

Der alte Gebirgsrumpf links von einern diluvialen Vnlkan,<br />

rechts von tertiäreIl, auf Verwerfungsspalten emporgedrungnen<br />

Vulkanen durchbrochen,<br />

Nordabfall der Eifel<br />

Diskordant über Unterdevon : Buntsandstein (mit Knottensandstcinl. Nach N<br />

jenseits einer Verwerfnng: alle Etagen der Trias mit Buntsandstein, Muschelkalk<br />

un,l Keuper.<br />

Niederrhein. Bucht<br />

Niederrhein. Tiefland<br />

(,hoLler Grabeneinbruch, durch Verwerfungen. die zum Teil sehr jung sind, in<br />

Schollen zerstückelt. - Im Untergrunde im S Trias, in der Mitte Kreide. im N<br />

Karbon j in kleinem Grabeneinurlichen diskordant über dieselll LJnteroTnnde<br />

jiing-ere Formationen: im N Zechstein über Karbon. sonst marines Oberoligocän,<br />

miocäne Braunkohlenformation, Pliocän und Diluvium.<br />

Siegerland<br />

Tiefes Unterdevon (üerlinn e nnd SiegenPT Schichten) von S 11uf zum Teil<br />

jüngere Schichten {bib Zlllll ohern l\Iitteldeyon) aufgeschoben, Die ÜberOichiebung<br />

durch l'ine jüngere Verwerfung (links) abgeschnitten. Im Unterdevon an Verwerfungen<br />

Erzgänge,<br />

Bergisches Land<br />

Unter ,leT Überschiebnng G edi n n e- Sattel und, durch Verwerfullrr davon abgeschnitten,<br />

<strong>Mulde</strong> von Mitteldevon, mit Le nne sc h i efer nnd Kalksteinen zum<br />

TI'il Kor allen ri ffka 1 k. Im liegenden Untrrrlevon: K e r a tO)l h yrd ee'ke.<br />

Sauerland<br />

Unten Unterdevon uwl iLltere' Mitteldevon. An ,1,·1' ür .. nzl' ni a h:1 ",1 eck r. Zu<br />

Tagt.' llus


Tafel 1.<br />

I" ,'fr<br />

hflt '<br />

I"<br />

11·0<br />

, jC$<br />

Sild<br />

Ob f<br />

Rel/legend"j<br />

Ein geologisches Pr<strong>of</strong>il durch das l~h einische<br />

HtJnJr'~IJ(.;I~~~:~~~kj UnleuJ .(}ten>,5<br />

"h,,~r Koblenz kobl.<br />

• Ober.<br />

devon<br />

Schiefergebirge (nach G. Fliegei)<br />

Mi/teldevon.:<br />

. B un/sands/eln 'f!ufX~<br />

Diluvium<br />

~Nord<br />

RhelnSCllol,Jer<br />

Ta un us· .. Ged·,re·<br />

qu arzi/<br />

Saar-Nahe-Becken<br />

Hunsrück Eifel Eifel<br />

Nordabfall<br />

der Eifel<br />

Niederrh.<br />

Bucht<br />

Niederrh.<br />

Tiefland<br />

Sild<br />

Nord<br />

j/egen~r<br />

Schichten<br />

Oberes Oberes! Ober I Prod<br />

Mllleidevon: ~lifeldevnn: Devon :Kulm Kurben<br />

, , : .<br />

•<br />

Sugener<br />

Schich t en<br />

Siegerland<br />

Bergisches Land<br />

d evon<br />

Sauerland<br />

a r b n n<br />

Nlünsterland


THE<br />

JOHN CREftAlt<br />

LlBRARV


Entwurf zu einer geologischen Karte<br />

der<br />

<strong>Gerolsteiner</strong> <strong>Mulde</strong><br />

unter Leitung von Pr<strong>of</strong>.Dr.H.Rauff a en von Studierenden der Kgl. zu Berlin (Karti 1908 u.1910)<br />

Farbenerklärung<br />

Farbenerklärung<br />

Tri as<br />

HII/lßlInls.ntls~;n<br />

Alluvium<br />

,fJ/Jtvff<br />

1 +++++ 1<br />

. ++*+t tJ<br />

MA.7/7,yescAv#<br />

/(/Qfzig~rCr;noiq'en,f.../K,<br />

Cri"oitli!ntl()/(Jm/~ Crinoitlen·<br />

K'or.;//enJ.I/r uno' Jle'Yt!/ i"<br />

tmd2 otter J'O/1 nOCh unsicherer<br />

st/'liltJ,yr;,oIJ. Sk//ung<br />

Mitteldevon<br />

d<br />

Diluvium {.<br />

" . . ., ""<br />

.. )(" X 11<br />

Cultrtiv,y.,lI/ssclticnfen<br />

1:0~o~


THE<br />

JOHN CRERAR<br />

lIBRARY


Tafel 3<br />

ssw<br />

Pr<strong>of</strong>il A-B<br />

NNO<br />

Munterlei<br />

Obel"'"Munterlei<br />

Quittenberg<br />

NW<br />

Pr<strong>of</strong>il C-D<br />

so<br />

Kuhdorn<br />

Hustlei<br />

Reisrod<br />

Geeser - Wald<br />

Längezu Höhe1:1<br />

tut f. tmct<br />

CoP/eH,,"­<br />

~kn~n<br />

tmdl<br />

tmdz<br />

0n.:.,fqe,,· ill7f.J'q·in.5'(1~/f'''" Crlh(1l'ffe'Ah/~ 4um'.s.7M~,.n<br />

~fm.ff'n scn/enlM idmda<br />

Bli<br />

Lim&wy/f<br />

tB<br />

MT<br />

"tI/gy/um<br />

Berliner :'i'l')graph,sch~s Inst,tut, Berl," "11,l',


I<br />

*


,<br />

.~ «


UNd!. der C. l'eiater'6ehen BUClb4naok,~a.<br />

L ________________ Berlill N.64. BrUDluIIlN. T.<br />

~

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