SOTE 2010_1 - IFZ

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Inhalt / Fotos Inhalt Fotos Fotos Klaus Zeugner Klaus Zeugner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Technologie & Politik Bernhard Obermayr, Jurrien Westerhof Klimapolitik nach Kopenhagen: wie weiter? Was ist in Kopenhagen schief gelaufen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Umwelt & Energie Angelika Tisch Den Anstieg des Stromverbrauchs stoppen. Aktivitäten des Programms klima:aktiv energieeffiziente geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Wilma Mert Die neuen Ökos: bodenständig, naturbezogen und regional orientiert. IFZ-Studie über die österreichischen LOHAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Birgit Blättel-Mink, Jens Clausen, Siegfried Behrendt Der online gestützte Gebrauchtwarenhandel auf eBay. Chancen zu mehr nachhaltigem Konsum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Gastredaktion Thomas Korbun, Ulrich Petschow 25 Jahre frische Ideen für Nachhaltiges Wirtschaften. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin und Heidelberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Neue Biotechnologien Gülsevim Ocak Bio-in-techno polis. A Study on Biotechnology Companies in METU Techno polis, Turkey . . . . . . . . . . . . . 17 Klaus Zeugner zeigt auf vielen seiner Fotos Menschen, denen er auf den ausgedehnten Reisen kreuz und quer durch die Welt begegnet. Das Ziel des Absolventen der Prager Fotoschule ist es, sich in Gesprächen mit den Menschen auseinanderzusetzen und authentische Bilder zu machen. Diese Begegnungen fließen auch in die Texte seiner Geographie- Lehrbücher und in die Seminare an den Pädagogischen Hochschulen ein. Als Lehrer ist er bemüht, in Workshops Menschen für die Fotografie zu begeistern. Kontakt: klaus@zeugner.at www.zeugner.at Frauen & Technik Vera Christoph Produktmarketing im Techniksektor. Innovative Produkte: Ein Renner ... nicht nur für Männer? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Aus dem IFZ Critical Issues in Science and Technology Studies. 9 th IAS-STS Annual Conference: 3 rd -4 th May 2010, Graz, Austria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Neuerscheinung: Das Tätigsein der Dinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 CleanIT – Auf dem Weg zum Fairtrade-PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Magazin Green Products . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Biotech-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Bücher, Zeitschriften, andere Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Soziale Technik 1/2010 2
Technologie & Politik Klimapolitik nach Kopenhagen: Wie weiter? Was ist in Kopenhagen schief gelaufen? Kopenhagen wird als ein gewaltiges und kollektives Scheitern in die Geschichte der UN-Verhandlungen eingehen. Das Endergebnis, der so genannte Kopenhagen Akkord, wurde nicht einmal beschlossen, sondern nur zur Kenntnis genommen. Es dient nur dem Recycling von längst bekannten Positionen und bringt keine neue Dynamik in die Verhandlungen. Bernhard Obermayr Studium der Volkswirtschaftslehre, Leiter der Klimakampagne für Greenpeace Zentral- und Osteuropa, Mitglied des internationalen Verhandlungsteams bei Klimakonferenzen und Teilnehmer an der Kopenhagen-Konferenz. E-mail: bernhard.obermayr@greenpeace.at Jurrien Westerhof Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, seit 2000 Arbeit als Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Zentral- und Osteuropa in Wien. Jurrien.Westerhof@greenpeace.at Im Gegensatz zu früheren Jahren, wo eine arrogante US-Administration die Hauptverantwortung für den schleichenden Fortschritt oder Stillstand der Klimaverhandlungen zugesprochen bekam, war es in Kopenhagen nicht mehr so eindeutig. Eine weit verbreitete Mischung aus Desinteresse, Druck der Industrie und PolitikerInnen, die aus opportunistischen und vorwiegend innenpolitischen Gründen keine unbeliebten Maßnahmen beschließen wollen, hatten lähmende Wirkung auf die Verhandlungen. Unterschiedliche Interessen Um zu verstehen, warum Kopenhagen gescheitert ist, muss man zuerst wissen, welche Interessenblöcke es gibt und welche Rolle sie spielen. ■ Allianz der kleinen Inselstaaten: Wohl keine Gruppe von Staaten hat ein derart direktes Interesse an einem guten Klimaabkommen als die kleinen Inselstaaten (bekannt unter der englischen Abkürzung AOSIS – Alliance of Small Island States). Was sie gemein haben ist, dass sie sehr direkt von einem steigenden Meeresspiegel bedroht sind. Somit ist eine rasche Reduktion der Treibhausgasemissionen für sie überlebenswichtig. Diese Länder sind auch traditionell die treibende moralische Kraft hinter den Klimaverhandlungen und tragen sehr viel dazu bei, das Thema hoch oben auf der internationalen Agenda zu halten. Jedoch ist ihre politische Rolle durch ihre ökonomische Irrelevanz stark beschränkt. ■ EU: Lange Zeit waren die EU-Staaten Hoffnungsträger für die Kopenhagen-Verhandlungen. In Staaten wie Großbritannien, den Niederlanden oder Dänemark ist Klimapolitik zu einem der bedeutenden Themen aufgestiegen. Teilweise liegt das am gesellschaftlichen Druck, teilweise aber zum Beispiel auch an dem Einfluss eines wachsenden Wirtschaftszweiges, der mit Erneuerbaren Energien gute Geschäfte macht. In solchen Staaten war durchaus ein Druck zu spüren, in Kopenhagen ein gutes Abkommen zu beschließen. Zuvor hatte die EU schon beschlossen, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 20 Prozent, im Falle eines internationalen Abkommens um 30 Prozent zu verringern. Aber je näher die Konferenz rückte, desto uneiniger wurde die EU. Waren einige Staaten zuvor noch bereit, gegebenenfalls einseitig eine 30-prozentige Reduktion der Emissionen zu beschließen, wurde in Staaten wie Polen, Italien und immer mehr auch Deutschland der Gegendruck aus der Wirtschaft immer größer, in Kopenhagen keine weiteren Zugeständnisse zu machen. Hiermit war eine potenziell treibende Kraft hinter einem guten Abkommen weggefallen. Zudem kaprizierte sich die EU stark auf die Aufrechterhaltung von Schlupflöchern, mit denen sich die bescheidene reale Klimabilanz schön rechnen lässt (z. B. Waldanrechnungstricks oder historische Reduktionen der Osteuropäischen Staaten). Das reduzierte zudem die Glaubwürdigkeit der Europäer. ■ Entwicklungsländer, China und Indien: Einfach gesagt kann die Position der Entwicklungsländer inklusive China und Indien folgendermaßen zusammengefasst werden: „Die reichen Staaten haben den Klimawandel verursacht. Sie sollen eine Lösung finden, gegebenenfalls die Entwicklungsländer unterstützen, aber diesen keine Emissionsverpflichtungen auferlegen“. In vielen Staaten hat dabei der innenpolitische Wunsch mitgespielt, als Verteidiger der nationalen Interessen nach Hause kommen zu können. Der Vorschlag, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 50 Prozent und in Industriestaaten um 80 Prozent zu verrin- Soziale Technik 1/2010 3
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