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WALL OF DEATH<br />
RENNT! SPRINGT! SCHUBST!<br />
Pogotanz war gestern.<br />
Die heutigen Konzertbesucher<br />
gehen bei ihren Bewegungsorgien<br />
eine Stufe weiter.<br />
Das derzeit beliebteste<br />
Phänomen: die „Wall Of Death“.<br />
Dabei rennen zwei Menschenmengen<br />
aufeinander zu <strong>und</strong><br />
springen ineinander.<br />
Notärzte schütteln den Kopf, Veranstalter<br />
versuchen Einhalt zu gebieten,<br />
Bands wollen beschwichtigen, aber letztlich<br />
sind sie alle machtlos. Es ist ein martialischer,<br />
beunruhigender <strong>und</strong> zugleich<br />
irgendwie beeindruckender Anblick: H<strong>und</strong>erte<br />
Leute teilen sich während eines<br />
Intros in zwei große, klar abgetrennte<br />
Menschenmengen. Sie posieren, brüllen,<br />
zeigen sich gegenseitig den Mittelfinger<br />
<strong>und</strong> hüpfen vor Vorfreude <strong>und</strong> zum Aufwärmen<br />
auf der Stelle. „Go!“, brüllt der<br />
Sänger, der auf der Bühne steht. Parallel<br />
dazu setzt der vom Stakkato-Schlagzeug<br />
angepeitschte Song ein. Blitzschnell rennen<br />
die beiden Menschenmengen aufeinander<br />
zu <strong>und</strong> springen mit vollem Elan<br />
ineinander. Ein heilloses Durcheinander<br />
entsteht, in dem es nicht mehr möglich<br />
ist, einzelne Personen zu unterscheiden.<br />
Die Menschen verschmelzen zu einer einzigen,<br />
wild um sich schlagenden Masse,<br />
drücken gegeneinander, rempeln sich an,<br />
fallen zu Boden <strong>und</strong> springen wieder auf,<br />
um weiterzumachen.<br />
„Wall Of Death“ nennt sich das Phänomen,<br />
das sich in der Hardcore-Musikszene<br />
als Alternative zum Pogotanz entwickelte<br />
<strong>und</strong> mittlerweile etliche andere<br />
Musikstile infiziert zu haben scheint. „Die<br />
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