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MUSIK UND EROTIK<br />

SEX IM<br />

KOPF<br />

WIE MUSIK<br />

KÖRPERLICHE<br />

ERREGUNG<br />

AUSLÖST UND<br />

DAS LUST-<br />

EMPFINDEN<br />

steigert<br />

Serge Gainsbourg <strong>und</strong> seine Lebens- <strong>und</strong><br />

Duettpartnerin Jane Birkin mit ihrem<br />

eindringlich gestöhnten „Je t’aime“, das<br />

einer Vertonung des Geschlechtsakts<br />

gleichkam. Vierzig Jahre später gilt der<br />

nahezu tabulose Umgang der Medienwelt<br />

mit Sexualität nicht mehr als skandalös,<br />

sondern ist allgegenwärtige Normalität<br />

<strong>und</strong> Verkaufsargument. Erotik <strong>und</strong> Musik<br />

sind heute tragende Pfeiler der Populärkultur<br />

– doch was passiert, wenn sie<br />

direkt im menschlichen Körper aufeinandertreffen,<br />

bleibt häufig Gegenstand von<br />

Spekulationen.<br />

Dass Musik die Menschen auf w<strong>und</strong>ersame<br />

Weise beeinflussen kann, ist<br />

nicht neu. Sie transportiert Emotionen,<br />

wirkt Verstimmungen entgegen, kitzelt<br />

Leidenschaften wach, untermalt die Atmosphäre<br />

oder lässt ganze Lebenszusammenhänge<br />

in neuem Licht erscheinen.<br />

Doch abseits der guten Taten für<br />

die Seele hat sie noch eine ganz <strong>und</strong> gar<br />

physische Funktion: Musik macht Sex<br />

– tatsächlich oder zumindest in Gedanken.<br />

Kaum erklingt ein bestimmter Song,<br />

öffnen sich die Vorhänge des privaten<br />

Kopfkinos, die Fantasie wird angeregt,<br />

der Körper reagiert. Wie aber erklärt sich<br />

diese Fähigkeit von Musik, welche Schalter<br />

betätigen die akustischen Signale im<br />

menschlichen Organismus, <strong>und</strong> welche<br />

musikalischen Parameter sind dabei von<br />

Bedeutung?<br />

Im Jahr 1969 gab es weit über die<br />

Grenzen Frankreichs hinaus keinen größeren<br />

Skandal in der Musikbranche als<br />

Eine gr<strong>und</strong>legende Erkenntnis geht<br />

auf Untersuchungen an der McGill University<br />

in Montreal zurück. Psychologen<br />

erfassten mit Hilfe von Tomografen die<br />

Wirkung musikalischer <strong>und</strong> sexueller Reize<br />

auf die Hirnströme ihrer Versuchspersonen<br />

<strong>und</strong> stellten fest: In beiden Fällen<br />

werden exakt die gleichen Bereiche des<br />

menschlichen Gehirns stimuliert. Die<br />

Verarbeitung von Musik spielt sich also<br />

physisch an demselben Ort ab wie ein<br />

Orgasmus. Eben dort werden die körpereigenen<br />

Endorphine produziert, die<br />

beispielsweise bei der Befriedigung einer<br />

Sucht, beim Sport, dem Genuss eines guten<br />

Essens oder eben während der sexuellen<br />

Ekstase ausgeschüttet werden <strong>und</strong><br />

ihre opiatartige Wirkung entfalten. Wer-<br />

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