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LESERBRIEFE<br />

Leserbriefe<br />

„Schreiben Sie uns – wir sind<br />

auf Ihre Meinung gespannt.“<br />

So haben wir im Editorial des<br />

vorigen Heftes die „Saitensprung“-<br />

Leser ermuntert,<br />

uns wissen zu lassen, was sie<br />

von dem Streitgespräch mit<br />

einem Musiker der Neonazi-<br />

Szene halten. Sie ließen sich<br />

nicht lange bitten.<br />

Viele Zuschriften haben uns<br />

erreicht – wütende, kritische<br />

<strong>und</strong> zustimmende.<br />

Nachfolgend dokumentieren<br />

wir einige Leserbriefe.<br />

Ich bin schockiert, dass Sie es nicht<br />

verhindert haben, dass einem Neonazi<br />

wie Frank Krämer Raum in der Zeitschrift<br />

„Saitensprung“ gegeben wird. Seine<br />

stumpfe, widerliche Propaganda hat<br />

doch wirklich absolut gar nichts in einer<br />

studentischen Zeitschrift zu suchen. Des<br />

weiteren verfügen die Interviewer nicht<br />

ausreichend über Kompetenzen um ein<br />

Streitgespräch mit einem geschulten<br />

Nazi wie Krämer zu führen.<br />

Christopher Klausendrein (per E-Mail)<br />

Es hat mich schwer schockiert,<br />

dass ihr den bekannten Neonazi Klaus<br />

Kraemer über mehrere Seiten ausführlich<br />

zu Wort kommen lasst. Dieser versteht<br />

es, durchaus geschickt, Stimmung<br />

zu machen, an gesellschaftliche Konflikte<br />

anzudocken, den Faschismus zu<br />

verharmlosen <strong>und</strong> permanent die klare<br />

Einordnung als Nazi zu verwischen.<br />

Kraemers Äußerungen sind über Jahre<br />

erprobt <strong>und</strong> bewegen sich immer auf<br />

einem schmalen Grat vor der Volksverhetzung,<br />

die durch euch ein breites Publikum<br />

bekommt. Dabei interessiert mich<br />

nicht die Distanzierung eures Redakteurs<br />

zu Anfang des Artikels, dadurch kann<br />

sich Krämer nur einmal mehr in der Rolle<br />

des aufmüpfigen Rebellen gefallen. [...]<br />

Schlussendlich bleibt für mich die Frage,<br />

was der Erkenntnisgewinn des Interviews<br />

ist? Es gibt diverse gute wissenschaftliche<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Experten zum Thema<br />

Musik der extremen Rechten. Ein offenes<br />

Interview direkt zu veröffentlichen spielt<br />

der Strategie der Wortergreifung der Neonazis<br />

nur in die Hände.<br />

Frank Kloser (per E-Mail)<br />

Hier hat die Redaktion einer Hochschulzeitung<br />

ein Thema aufgegriffen, das<br />

bisher in der erwachsenen Öffentlichkeit<br />

weitgehend unbekannt ist. Dazu gratuliere<br />

ich ausdrücklich! Für viele Jugendliche<br />

ist diese Musik aber durchaus attraktiv.<br />

Ob sie die Texte nur „in Kauf nehmen“<br />

oder auch zu diesen eine Affinität haben<br />

sei dahin gestellt. Ich sehe in diesem kritischen<br />

Interview einen gelungenen Weg,<br />

mich für die Problematik rechtsradikalen<br />

Gedankenguts in der Rockmusik zu interessieren.<br />

Gerade ein vermeintlich „reflektierter“<br />

Gesprächspartner macht mir<br />

deutlich, wie lautlos (bei allem Lärm) die<br />

Infiltration mit rechtsradikalem Gedankengut<br />

funktioniert. Da lese ich zunächst<br />

locker selbst über die unsägliche Einlassung<br />

zur Todesstrafe hinweg, stutze, lese<br />

noch einmal <strong>und</strong> erst dann kommt das<br />

Entsetzen! Ich lese das nicht gern, es tut<br />

mir seelisch <strong>und</strong> beinahe auch körperlich<br />

weh, solche Texte zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Gibt es aber einen anderen Weg,<br />

66 Jahre nach Ende des Faschismus in<br />

Deutschland braune Strömungen an den<br />

Pranger zu stellen? Seid weiter so mutig!<br />

>><br />

Ute Kelchheuser, Hannover<br />

Ob Sie sich<br />

dafür selbst auf die<br />

Schulter klopfen<br />

dürfen, bleibt Ihnen<br />

selbst überlassen.

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