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August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...

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Nachrichten<br />

Er könne es nicht mit seinem Gewissen<br />

vereinbaren, dass die US-Regierung die<br />

Privatsphäre, die grundlegenden<br />

Freiheiten mit ihrem Überwachungsapparat<br />

zerstöre. Er betrachtet die<br />

Veröffentlichung der Dokumente aus<br />

diesem Grund nicht als Straftat.<br />

Die amerikanischen Dienste sahen das<br />

anders. Am 20. Juni wurde bekannt,<br />

dass am 14. Juni Strafanzeige gegen<br />

Snowden gestellt wurde, vom FBI. Ihm<br />

wird Spionage, Diebstahl von Regierungseigentum<br />

und die widerrechtliche<br />

Weitergabe von geheimen Informationen<br />

vorgeworfen. Es wurde ein<br />

Haftbefehl ausgestellt und die Behörden<br />

in Hongkong erhielten die Aufforderung,<br />

Snowden auszuliefern. Am 23.<br />

Juni bestieg Snowden eine Maschine<br />

der russischen Aeroflot und hält sich<br />

seitdem im Transferbereich des<br />

Moskauer Flughafens auf.<br />

Derweil wurde der Fall Snowden zum<br />

16<br />

Selbstläufer. PRISM war in aller Munde.<br />

Die Fragen nach deutscher Beteiligung<br />

mehrten sich, ebenso wie die Frage, was<br />

und wie wurde überwacht.<br />

Die deutsche Regierung hielt sich sehr<br />

zurück, was vor dem Hintergrund der<br />

langjährigen Zusammenarbeit von<br />

BND, militärischem Abschirmdienst<br />

und NSA nicht weiter überrascht. Es<br />

existiert bis heute eine amerikanische<br />

Anlage am Rand des <strong>August</strong>-Euler-<br />

Flugplatzes bei Darmstadt (früher<br />

gehörte es zu Griesheim), die von den<br />

USA als „Dagger Complex“ bezeichnet<br />

wird. Inwieweit diese an PRISM<br />

beteiligt ist oder welchen anderen<br />

Zweck sie hat, ist mangels zugänglicher<br />

Informationen nicht bekannt. Sie steht<br />

auf deutschem Boden und dient<br />

amerikanischen Zielen.<br />

Bekannt wurde aus Regierungskreisen<br />

nur, dass Presseberichte gesammelt und<br />

untersucht werden, um Klarheit zu<br />

bekommen. Auch der amerikanische<br />

Botschafter wurde um eine Stellungnahme<br />

der Regierung gebeten.<br />

Mittlerweile zeigte sich, dass anscheinend<br />

tausende US-Firmen mit den<br />

Geheimdiensten kooperieren. Am<br />

Beispiel Microsoft zeigte Bloomberg,<br />

dass Sicherheitslücken erst an die<br />

Geheimdienste gemeldet wurden, um<br />

deutlich später erst eine Mitteilung an<br />

die Nutzer der Programme herauszugeben<br />

und ein Update zur Beseitigung der<br />

Lücke zu erstellen. Die NSA sollte die<br />

Möglichkeit erhalten, die Schwachstellen<br />

auszunutzen.<br />

Am 17. Juni wurde auf einer Pressekonferenz<br />

der stellvertretende Regierungssprecher<br />

Streiter auf die Rolle des BND<br />

angesprochen. Auf wiederholte<br />

Nachfragen wand er sich mit dem<br />

Hinweis auf Cyberterrorismus und<br />

ähnliche Bedrohungen heraus und<br />

versuchte dann durch „dazu kann ich

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