August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...
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Nachrichten<br />
Herr Bartels mag da richtig in seiner Einschätzung liegen.<br />
Übersehen hat er aber, dass jenes Vertragswerk unter einer<br />
Schwarz/Roten Regierung, CDU/SPD, erstellt wurde. Hat Herr<br />
Bartels vergessen, seiner Kontrolle als Abgeordneter nachzukommen?<br />
(Mitglied des Bundestages seit 1998, ordentliches<br />
Mitglied im Verteidigungsausschuss; stellvertretender verteidigungspolitischer<br />
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion)<br />
Auch wenn noch niemand Genaues sagen kann, so gibt es<br />
doch erste Anzeichen, dass bereits 2009 die „Absturz<strong>–</strong>Probleme“<br />
des Drohnenprojektes Euro Hawk bekannt waren. Sollte<br />
sich das bewahrheiten, dann sind personelle Konsequenzen,<br />
wie sie von SPD <strong>–</strong> Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann<br />
gefordert werden, reiner Wahlkampf. Oder hat Herr<br />
Oppermann schon vergessen, dass die SPD auch 2009 auf der<br />
Regierungsbank gesessen hat? Die SPD ist damit genauso in<br />
der Verantwortung für die Anschaffung der Drohne und erst<br />
recht ist sie mitverantwortlich für die absurden Geheimhaltungsklauseln<br />
in den 2007 abgeschlossenen Verträgen. Sie ist<br />
dadurch auch verantwortlich, dass Parlament und Ausschüsse<br />
nicht ausreichend informiert wurden.<br />
Die Schlussfolgerung aus diesem „Drohnendebakel“ kann nur<br />
eines sein: Finanzierte Projekte aus Steuergeldern haben offen<br />
und transparent unter parlamentarischer Kontrolle zu<br />
erfolgen. Bundestagsabgeordnete, die es zulassen, sich durch<br />
den Vermerk „Geheim“ die Kontrolle entziehen zu lassen und<br />
Steuergelder zu verschwenden, haben es nicht verdient, <strong>2013</strong><br />
wiedergewählt zu werden.<br />
einzige und ehrliche Konsequenz. Wie jeder Affäre wird auch<br />
diese von einer „Aktenvernichtung“ begleitet. Wie der Spiegel<br />
berichtete, soll es Anweisungen gegeben haben, alle Daten zu<br />
schreddern.<br />
Es zeigt sich einmal mehr, dass die Politik nicht mehr „Herr“<br />
der Lage ist. Erneut wird das Vertrauen in die Politik erschüttert.<br />
Wie will der Verteidigungsminister seinen Soldaten jetzt<br />
noch glaubhaft erklären und vermitteln, dass die Bundeswehrreform<br />
von allen Härten abverlangt? Deutlich wird auch, dass<br />
der Haushalt des Verteidigungsministers zu groß ist, oder wie<br />
will man sonst erklären, dass immer noch hunderte Millionen<br />
von Euro verschwendet werden können, obwohl die Bundeswehr<br />
vor der großen Aufgabe steht, sich zu reformieren.<br />
Herr Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière und sein<br />
Staatssekretär Stéphane Beemelmans lässt das aber alles<br />
unbeeindruckt. Wenn sie das eine nicht bekommen, wünschen<br />
sie sich einfach das nächste: Herr De Maizière will 16<br />
Drohnen kaufen.<br />
Die Politiker und das Militär haben bei der Realisierung der<br />
„Aufklärungsdrohne Euro Hawk“ schon versagt. Man mag<br />
sich die Folgen nicht vorstellen, wenn sie „Kampfdrohnen“<br />
bekommen. Die Piraten aus Niedersachsen haben sich dazu<br />
eindeutig positioniert. „Den Einsatz von Drohnen bei der<br />
Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an<br />
den Außengrenzen (Frontex) lehnen die Piraten ebenso ab wie<br />
den Einsatz von bewaffneten Drohnen bei militärischen<br />
Einsätzen.“<br />
Auch wenn die Bundeskanzlerin Frau Merkel dem Verteidigungsminister<br />
ihr Vertrauen ausgesprochen hat, was sie<br />
immer tut, bevor ihre Minister zurücktreten, löst das nicht die<br />
Probleme. Volle Parlamentarische Kontrolle und Offenlegung<br />
von Verträgen, die mit Steuergeldern bezahlt werden, ist die<br />
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