26.01.2014 Aufrufe

August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...

August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...

August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nachrichten<br />

Herr Bartels mag da richtig in seiner Einschätzung liegen.<br />

Übersehen hat er aber, dass jenes Vertragswerk unter einer<br />

Schwarz/Roten Regierung, CDU/SPD, erstellt wurde. Hat Herr<br />

Bartels vergessen, seiner Kontrolle als Abgeordneter nachzukommen?<br />

(Mitglied des Bundestages seit 1998, ordentliches<br />

Mitglied im Verteidigungsausschuss; stellvertretender verteidigungspolitischer<br />

Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion)<br />

Auch wenn noch niemand Genaues sagen kann, so gibt es<br />

doch erste Anzeichen, dass bereits 2009 die „Absturz<strong>–</strong>Probleme“<br />

des Drohnenprojektes Euro Hawk bekannt waren. Sollte<br />

sich das bewahrheiten, dann sind personelle Konsequenzen,<br />

wie sie von SPD <strong>–</strong> Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann<br />

gefordert werden, reiner Wahlkampf. Oder hat Herr<br />

Oppermann schon vergessen, dass die SPD auch 2009 auf der<br />

Regierungsbank gesessen hat? Die SPD ist damit genauso in<br />

der Verantwortung für die Anschaffung der Drohne und erst<br />

recht ist sie mitverantwortlich für die absurden Geheimhaltungsklauseln<br />

in den 2007 abgeschlossenen Verträgen. Sie ist<br />

dadurch auch verantwortlich, dass Parlament und Ausschüsse<br />

nicht ausreichend informiert wurden.<br />

Die Schlussfolgerung aus diesem „Drohnendebakel“ kann nur<br />

eines sein: Finanzierte Projekte aus Steuergeldern haben offen<br />

und transparent unter parlamentarischer Kontrolle zu<br />

erfolgen. Bundestagsabgeordnete, die es zulassen, sich durch<br />

den Vermerk „Geheim“ die Kontrolle entziehen zu lassen und<br />

Steuergelder zu verschwenden, haben es nicht verdient, <strong>2013</strong><br />

wiedergewählt zu werden.<br />

einzige und ehrliche Konsequenz. Wie jeder Affäre wird auch<br />

diese von einer „Aktenvernichtung“ begleitet. Wie der Spiegel<br />

berichtete, soll es Anweisungen gegeben haben, alle Daten zu<br />

schreddern.<br />

Es zeigt sich einmal mehr, dass die Politik nicht mehr „Herr“<br />

der Lage ist. Erneut wird das Vertrauen in die Politik erschüttert.<br />

Wie will der Verteidigungsminister seinen Soldaten jetzt<br />

noch glaubhaft erklären und vermitteln, dass die Bundeswehrreform<br />

von allen Härten abverlangt? Deutlich wird auch, dass<br />

der Haushalt des Verteidigungsministers zu groß ist, oder wie<br />

will man sonst erklären, dass immer noch hunderte Millionen<br />

von Euro verschwendet werden können, obwohl die Bundeswehr<br />

vor der großen Aufgabe steht, sich zu reformieren.<br />

Herr Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière und sein<br />

Staatssekretär Stéphane Beemelmans lässt das aber alles<br />

unbeeindruckt. Wenn sie das eine nicht bekommen, wünschen<br />

sie sich einfach das nächste: Herr De Maizière will 16<br />

Drohnen kaufen.<br />

Die Politiker und das Militär haben bei der Realisierung der<br />

„Aufklärungsdrohne Euro Hawk“ schon versagt. Man mag<br />

sich die Folgen nicht vorstellen, wenn sie „Kampfdrohnen“<br />

bekommen. Die Piraten aus Niedersachsen haben sich dazu<br />

eindeutig positioniert. „Den Einsatz von Drohnen bei der<br />

Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an<br />

den Außengrenzen (Frontex) lehnen die Piraten ebenso ab wie<br />

den Einsatz von bewaffneten Drohnen bei militärischen<br />

Einsätzen.“<br />

Auch wenn die Bundeskanzlerin Frau Merkel dem Verteidigungsminister<br />

ihr Vertrauen ausgesprochen hat, was sie<br />

immer tut, bevor ihre Minister zurücktreten, löst das nicht die<br />

Probleme. Volle Parlamentarische Kontrolle und Offenlegung<br />

von Verträgen, die mit Steuergeldern bezahlt werden, ist die<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!