August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...
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Piratenwelt<br />
Wahlen 2014 auch einige deutsche Piraten vertreten sind,<br />
riefen zu Kundgebungen für eine demokratisch legitimierte<br />
EU-Verfassung auf. Auf deutsch, französisch, griechisch,<br />
türkisch, polnisch, italienisch, spanisch, englisch und in vielen<br />
anderen Sprachen war dann vor dem Gebäude der EU-Komission<br />
und auch in den Haupstädten zu lesen: „Europa, ja!<br />
Wirtschaftsdiktatur, nein! (Occupy Brüssel!)“. Schließlich<br />
gelang dann der Durchbruch: Frankreichs Präsident sprach<br />
sich ebenfalls, dem Druck der Bürgerbeweung folgend, für<br />
eine Reform der Union aus. Auch Deutschland und die<br />
anderen EU-Länder folgten: eine verfassungsgebende<br />
Versammlung der Europäer, unter Beteiligung einer schottischen,<br />
polnischen und türkischen Delegation, wurde einberufen.<br />
Die Arbeit an einer neuen Vision einer solidarischen<br />
Gemeinschaft der Bürger beginnt.<br />
Am 14.7.2016, dem Jahrestag der französischen Revolution,<br />
brachte die <strong>Piratenpartei</strong> parallel zu den Ereignissen einen<br />
Antrag in den Bundestag, der bezeichnenderweise mit<br />
„Freiheit, Gleichheit, Solidarität <strong>–</strong> Das bedingungslose<br />
Grundeinkommen“ tituliert war. Es sollte eine Enquête-Komission<br />
zum Thema Grundeinkommen aufgestellt werden,<br />
deren Ergebnis dann Gegenstand einer Volksabstimmung sein<br />
würde. Die Kommission, bestehend aus parteiübergreifenden<br />
und externen Spezialisten, wurde Ende 2016 eingerichtet, und<br />
soll bis 2020 verschiedene Optionen und Berechnungsmodelle<br />
für ein bedingungsloses Grundeinkommen erarbeiten. Parallel<br />
brachten die Piraten einen Gesetzesentwurf im Bundestag ein,<br />
der erstmals bundesweite Volksabstimmungen ermöglicht.<br />
Eine Entscheidung wird kurz vor der nächsten Bundestagswahl<br />
2017 erwartet.<br />
Am 17.08.2017 kündigten mehrere große Telekommunikationsunternehmen<br />
unter dem Deckmantel des Jugendschutzes<br />
an, die Geschwindigkeit zu als jugendgefährdend gekennzeichneten<br />
Webseiten auf ein Minimum zu reduzieren. Nach<br />
eingehender Recherche der Piratenfraktion zu diesem Thema<br />
und anschließender Vorstellung der Ergebnisse im Bundestag<br />
wurde selbst der Regierung klar, dass die Begründung der<br />
Unternehmen nur ein Vorwand war, den Traffic zu vermindern.<br />
Unter Federführung der Piraten brachte die Opposition<br />
die Regierung schließlich dazu, ein Gesetz zu erlassen, das<br />
Netzneutralität vorschreibt und damit solche Auswüchse in<br />
Zukunft verhindert.<br />
Dieser Erfolg ist ein wunderbarer Einstieg in den Wahlkampf<br />
diesen Jahres, den die Piraten mit großer Motivation beginnen.<br />
Die Umfragen sehen sie derzeit bei über 10%. Doch<br />
anstatt sich auf dem vergangenen Erfolg auszuruhen und die<br />
Hände in den Schoß zu legen, legen die Mitglieder sich richtig<br />
ins Zeug. Schließlich konnte man in den vergangenen Jahren<br />
sehen, dass die Piraten tatsächlich etwas bewirken können.<br />
Die gesamte Partei ist sich einig, dieser Linie weiter zu folgen<br />
und auch der nächsten Regierung gehörig Stöcke zwischen<br />
die Füße zu werfen, wenn diese die Grundrechte treten will.<br />
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