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August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...

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Piratenwelt<br />

NIEDERSACHSEN<br />

geschrieben von Susann Flegel & Kevin Price,<br />

CC-BY 2.0<br />

Seit den Kommunalwahlen 2011 stellt<br />

der Landesverband Niedersachsen<br />

innerhalb der <strong>Piratenpartei</strong> die meisten<br />

Mandatsträger in den Volksvertretungen,<br />

und ist dabei überaus erfolgreich.<br />

Wir haben einige Beispiele zusammen<br />

getragen.<br />

Braunschweig: Stadtrat<br />

gewinnt Transparenzklage<br />

gegen Oberbürgermeister<br />

Der Piratenfraktion im Stadtrat wurde<br />

der Einblick in Verträge zwischen der<br />

Stadt und einer ortsansässigen Stiftung<br />

durch den Oberbürgermeister Gert<br />

Hoffmann verweigert. Hoffmann<br />

begründete dies damit, dass nach der<br />

Niedersächsischen Kommunalverfassung<br />

(NKomVG) eine Akteneinsicht nur<br />

gewährt werden muss, wenn sie der<br />

Kontrolle der Umsetzung von Ratsbeschlüssen<br />

oder organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen der Verwaltungsarbeit<br />

dient<br />

deren Beantwortung Hoffmann<br />

verpflichtet war, erzielte das selbe<br />

Ergebnis: Auskunft verweigert.<br />

Da es für dieses Zurückhalten von<br />

Informationen keinerlei rechtliche<br />

Grundlage gab, reichte Schicke-Uffmann<br />

Klage vor dem Verwaltungsgericht<br />

ein. Dieses bestätigte die Rechtsauffassung<br />

der Piraten und verurteilte<br />

Hoffmann dazu, dem Piraten den<br />

angefragten Wortlaut der Verträge<br />

mitzuteilen. Das Gericht betonte, dass<br />

jedes einzelne Mitglied der Kommunalvertretung<br />

umfangreiche, persönliche<br />

Informationsrechte gegenüber der<br />

Verwaltung hat.<br />

Das Urteil ist ein großer Erfolg, weil es<br />

Rechtssicherheit und Zugang zu bisher<br />

geheimen Verträgen für alle niedersächsischen<br />

Kommunalpolitiker schafft.<br />

»Sobald das Urteil rechtskräftig ist,<br />

weiß jedes niedersächsische Ratsmitglied,<br />

wie es an alle Informationen<br />

kommen kann, die es für seine Arbeit<br />

benötigt,«, erklärt Schicke-Uffmann,<br />

der die Landesliste der niedersächsischen<br />

Piraten für den Bundestag<br />

anführt. »Es ist bedauerlich, dass die<br />

Rechte eines demokratisch gewählten<br />

Rates gegenüber einem Verwaltungsbeamten<br />

erst vor Gericht durchgesetzt<br />

werden mussten.«<br />

Stadtrat Osnabrück:<br />

Ralf ter Veer erwirkt<br />

transparenten Haushalt<br />

durch OpenSpending<br />

Öffentliche Haushalte zu verstehen und<br />

zu überblicken ist eine Kunst <strong>–</strong> für die<br />

Kämmerer, die darüber beschließenden<br />

Mitglieder der Gremien und vor allem<br />

für die Bürger. Allein der Jahreshaushalt<br />

der Stadt Osnabrück umfasst 2<br />

Bände.<br />

Die Plattform openspending.org setzt in<br />

dieser Hinsicht neue Maßstäbe. Nicht<br />

nur Landes- oder Kommunalhaushalte,<br />

sondern auch der um ein Vielfaches<br />

größere Bundeshaushalt wird dort<br />

jedem Interessierten übersichtlich<br />

dargestellt. Mit nur wenigen Mausklicks<br />

gewinnt man Einblick in die<br />

einzelnen Ressorts mitsamt Änderungen<br />

gegenüber den Vorjahren.<br />

Um die Haushalte derart übersichtlich<br />

zu präsentieren, werden die Daten in<br />

maschinenlesbarem Format benötigt.<br />

PDF-Dateien lassen sich zu diesem<br />

Zweck nicht ohne weiteres verwenden,<br />

aber die Verwaltung kann die Daten aus<br />

ihrer Software maschinenlesbar<br />

exportieren und verfügbar machen.<br />

Genau das hat der Pirat Ralf ter Veer im<br />

Osnabrücker Stadtrat erfolgreich<br />

durchgesetzt. Die Verwaltung wurde<br />

beauftragt, die beschlossenen Haushaltspläne<br />

sowie -entwürfe zur freien<br />

Nutzung zu publizieren.<br />

Durch dieses Leuchtturm-Projekt will<br />

die <strong>Piratenpartei</strong> Osnabrück mit gutem<br />

Beispiel vorangehen und alle öffentlichen<br />

Stellen anregen, ihre Haushaltspläne<br />

für jedermann nachvollziehbar zu<br />

präsentieren. Die Kernforderung der<br />

Piraten, das Staatswesen transparent zu<br />

gestalten und Teilhabe zu ermöglichen,<br />

nimmt hiermit greifbar Gestalt an.<br />

Die Piratenfraktion schaltete zur<br />

Klärung die Kommunalaufsicht beim<br />

Niedersächsischen Innenministerium<br />

ein, welche die Rechtsauffassung<br />

Hoffmanns bestätigte. Eine schriftliche<br />

Anfrage des Fraktionsvorsitzenden<br />

Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann, zu<br />

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