August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...
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Programm<br />
Die Fixierung zum Beispiel muss von einem Richter angeordnet<br />
werden. In der Praxis wird aber auch ohne diese Genehmigung<br />
fixiert, weil nicht genug Personal zur Beaufsichtigung<br />
schwieriger Patienten vorhanden ist. Das ist Freiheitsberaubung<br />
und kann strafrechtlich verfolgt werden. Dazu kommt<br />
die Unerfahrenheit mancher Pflegekräfte im Umgang mit<br />
Fixierungsgurten. Es gab in Deutschland deswegen schon<br />
einige Todesfälle, weil Menschen sich in den nicht sachgemäß<br />
angelegten Gurten stranguliert haben.<br />
Der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle<br />
Rechte in Straßburg hat Ende 2001 massive Kritik an den<br />
deutschen Pflegeheimen geübt. Bis zu 85 % der deutschen<br />
Heimbewohner seien unterernährt und ausgetrocknet, weil<br />
ihnen zu wenig Nahrung und Flüssigkeit verabreicht werde.<br />
Der medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) sieht<br />
diese Qualitätsdefizite nicht als Einzelfälle, sondern als<br />
strukturbedingtes Problem.<br />
Transparentes System<br />
der Pflegestufenbegutachtung<br />
Bei der Einstufung in eine Pflegestufe wird bisher bei allen<br />
Senioren für Verrichtungen des täglichen Lebens derselbe<br />
Zeitaufwand berücksichtigt, beispielsweise 5 Minuten für<br />
einen Toilettengang.<br />
„Ein Mensch ist nicht nach Minuten zu berechnen. Das ist<br />
menschenunwürdig und kann nicht für jeden Menschen<br />
gleich sein. Die Individualität jedes einzelnen Menschen hört<br />
im Alter nicht auf.“ so Leurs.<br />
Wichtig ist, dass der Mensch sich als ganzheitliches Individuum<br />
fühlen kann. Und das funktioniert nicht im Minutentakt.<br />
Wie steht die <strong>Piratenpartei</strong> zur Pflege?<br />
Die <strong>Piratenpartei</strong> spricht sich in ihrem Wahlprogramm für<br />
klare und eindeutige Regeln zum Personaleinsatz in Krankenhäusern<br />
und Pflegeeinrichtungen aus. Durch Fachgremien<br />
sollen anhand empirischer Fakten Zahlenschlüssel festgelegt<br />
werden, nach denen die Anzahl von Patienten pro Pflegekraft<br />
und der Verhältnis von Fach- und Hilfskräften definiert ist.<br />
Außerdem setzt sich die <strong>Piratenpartei</strong> in ihrem Wahlprogramm<br />
für eine Fortbildungsverpflichtung und einen Fortbildungsnachweis<br />
Pflegender ein, um den modernen pflegerischen<br />
und medizinischen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Arbeitgeber sollen ihre Angestellten für diese Fortbildungen<br />
verpflichtend freistellen.<br />
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