August 2013 – Printausgabe 2 - Flaschenpost - Piratenpartei ...
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Nachrichten<br />
Wer ist noch beteiligt?<br />
Der französische Auslandsgeheimdienst<br />
hört auch in Frankreich ab. Es werden<br />
die Verbindungen zu Facebook und<br />
Twitter sowie eMails und SMS protokolliert<br />
und gespeichert. Andere<br />
französische Geheimdienste haben<br />
Zugriff auf diese Daten.<br />
Microsoft stellt den Geheimdiensten in<br />
Amerika umfangreiche Daten zur<br />
Verfügung. Es wurde sichergestellt,<br />
dass die NSA Zugriff auf die Daten des<br />
Maildienstes outlook.com hat.<br />
Auch die Verschlüsselung der Verbindungen<br />
von Skype wird für die NSA<br />
umgangen, damit entsprechend protokolliert<br />
werden kann. Es ist der NSA also<br />
vollständiger Zugriff auf Daten,<br />
Netzwerke und Server gegeben worden.<br />
Im Dementi kurz nach der Veröffentlichung<br />
hörte sich das anders an.<br />
Und Deutschland? In den letzten Tagen<br />
mehrten sich die Hinweise, dass auch<br />
der BND großangelegt abhört.<br />
Eigens dazu wird derzeit in den USA ein<br />
neues NSA-Rechenzentrum erbaut,<br />
welches dann eine Speicherkapazität von<br />
angeblich 16 Yottabyte (16.000.000.000.00<br />
0.000.000.000.000 Byte) haben soll. Die<br />
Amerikaner nennen das „Warehousing“,<br />
was auf deutsch dem Begriff „Lagern“<br />
bzw. „Einlagern“ entsprechen würde.<br />
In Deutschland werden auch Adressen<br />
der Briefpost eingescannt. Diese<br />
werden dann, nach Auskunft der Post<br />
zur leichteren Zollabfertigung, an die<br />
Behörden in den USA gemeldet. Auch<br />
in Amerika selbst werden Adressen von<br />
Absender und Empfänger von Briefpost<br />
eingescannt und gespeichert. Auch hier<br />
findet eine geheimdienstliche Auswertung<br />
statt. Auch der Bundeswehr ist<br />
PRISM ein Begriff, es wurde in Afghanistan<br />
auch durch deutsche Truppen<br />
genutzt. Die Regierung leugnet derzeit<br />
noch, dass der Ursprung der Daten das<br />
derzeit diskutierte PRISM ist. Angeblich<br />
sollen die Truppen auf ein zufällig<br />
genauso genanntes Programm zugegriffen<br />
haben.<br />
Dazu gehört auch, dass Edward<br />
Snowden Asyl gewährt wird. Er ist<br />
aufgrund seiner Veröffentlichungen zu<br />
einem politisch Verfolgten geworden,<br />
dem nach deutschem Recht Asyl<br />
gewährt werden müsste. Für seine<br />
Enthüllungen wurde Snowden von der<br />
<strong>Piratenpartei</strong> in NRW für das Bundesverdienstkreuz<br />
vorgeschlagen. Er hat<br />
dafür gesorgt, dass ein illegales<br />
Programm aufgedeckt wurde und die<br />
Bevölkerung vieler Länder darüber<br />
Kenntnis erlangt haben.<br />
Was kann ich tun?<br />
Jeder sollte mit seinen Daten vorsichtig<br />
umgehen. Ein Ausspähen der Daten so<br />
schwer wie möglich zu machen, ist<br />
sicherlich der richtige Weg. Emails<br />
können verschlüsselt werden, es sollten<br />
nur Anbieter ausgewählt werden, die<br />
als sicher gelten. Tipps dazu gibt es<br />
auch auf den Internetseiten der<br />
<strong>Piratenpartei</strong> sowie der Landesverbände.<br />
Auch die sogenannten Cryptoparties<br />
vermitteln die entsprechenden Kenntnisse.<br />
Der Internet-Knoten De-CIX in<br />
Frankfurt ist einer der größten Knotenpunkte<br />
für Internet-Datenverkehr in<br />
Europa. Hier betreibt der deutsche<br />
Nachrichtendienst eine entsprechend<br />
ausgelegte Abhöreinrichtung. Offiziell<br />
spricht man von 5 bis maximal 20 % des<br />
Datenverkehrs, allerdings dürfen<br />
De-CIX und eco (Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft) keine<br />
weitergehenden Auskünfte geben.<br />
Dem BND, und somit der Regierung, ist<br />
auch bekannt, dass PRISM nicht nur<br />
flächendeckend alle Daten für bis zu 6<br />
Monate speichert, vielmehr ist auch<br />
bekannt, dass die sogenannten Metadaten<br />
(eMail-Adressen, Betreffzeilen,<br />
Server die genutzt wurden) für immer<br />
gespeichert werden.<br />
Da die Amerikaner dieses Programm<br />
bereitgestellt haben, ist es schon fast<br />
klar, dass nicht zwei unterschiedliche<br />
PRISM existieren, sondern vielmehr die<br />
Nutzung des Abhörprogramms auch<br />
durch Deutschland üblich geworden ist.<br />
Was sagen die Piraten?<br />
Die <strong>Piratenpartei</strong> setzt sich für einen<br />
umfassenden Datenschutz ein. Jeder soll<br />
selbst bestimmen können, wer Zugriff<br />
auf seine Daten hat und was mit ihnen<br />
gemacht wird. Aus diesem Grund wird<br />
die derzeitige Abhörpraxis aufs schärfste<br />
kritisiert und abgelehnt. Es kann nicht<br />
sein, dass jeder Nutzer moderner und<br />
gängiger Kommunikationsmethoden<br />
unter Generalverdacht gestellt und aus<br />
diesem Grund überwacht wird. Es gilt<br />
jetzt, die Affäre vollständig aufzuarbeiten<br />
und aufzuklären.<br />
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