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Biologie der Kalkschwämme

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o<strong>der</strong> doch sublittoral sind. Auch meine eigenen Erfahrungen stimmen hiermit<br />

überein. Die grosse Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>Kalkschwämme</strong>, welche ich an <strong>der</strong> norwegischen<br />

und an <strong>der</strong> dalmatischen Küste sammelte, fand ich in <strong>der</strong> Littoral-Zone o<strong>der</strong> Strandregion,<br />

von <strong>der</strong> Fluthgrenze bis zu 2 Faden Tiefe. Viele Arten scheinen sogar auf<br />

die Ebbe-Marken beschränkt zu sein, so dass sie regelmässig bei eintreten<strong>der</strong> Ebbe<br />

entblösst und <strong>der</strong> Einwirkung <strong>der</strong> atmosphärischen Luft ausgesetzt werden.<br />

Schon in Tiefen von 2 - 10 Faden (in <strong>der</strong> zweiten Zone o<strong>der</strong> Zostera-Region<br />

von FORBES) findet sich nur eine geringe Anzahl von Calcispongien, und noch weniger<br />

in <strong>der</strong> grösseren Tiefe von 10-20 Faden (in <strong>der</strong> dritten o<strong>der</strong> Caulerpa-Region<br />

von FORBES). Bei sehr zahlreichen Dredge-Versuchen, welche ich in jenen Tiefen<br />

und noch tiefer (bis über 1OO Faden hinab) an <strong>der</strong> norwegischen und dalmatischen<br />

Küste anstellte, und wobei ich zahlreiche Thiere <strong>der</strong> verschiedensten Classen, namentlich<br />

auch viele Kieselschwämme erbeutete, hat mir das Schleppnetz nur sehr wenige<br />

<strong>Kalkschwämme</strong> geliefert.<br />

Dennoch scheinen einzelne Species <strong>der</strong> Calcispongien in ziemlich bedeutende<br />

Tiefen hinabzusteigen. Unter den bis jetzt bekannten Arten erreicht die bedeutendste<br />

Tiefe Leucaltis bathybia. welche SIEMENS im rothen Meere bei Perim aus 342 Faden<br />

(o<strong>der</strong> 2052 Fuss, ungefähr 700 Meter) Tiefe herauf holte. Nächstdem haben ALEXAN­<br />

DER AGASSIZ und POURTALES an <strong>der</strong> Küste von Florida einige Syconen und Leuconen<br />

in bedeutenden Tiefen gefunden, nämlich: Sycaltis perforata in 125 Faden,<br />

Leucaltis floridana in 20-40 Faden, Leucaltis clathria in 35 Faden, und Sycaltis<br />

ovipara in 26 Faden Tiefe. MERLE NORMAN fand in <strong>der</strong> S. Magnus-Bay auf den<br />

Shetland-Inseln Leucandra fistulosa in 30-60 Faden Tiefe. Ich selbst habe an <strong>der</strong><br />

norwegischen Küste bei Bergen in einer Tiefe von 80-90 Faden Leucyssa incrustans<br />

und bei ungefähr 50 Faden Leuculmis echinus gefunden. Ferner holte ich an <strong>der</strong><br />

dalmatischen Küste bei Lesina aus 60-65 Faden Sycyssa Huxleyi und aus 40-50<br />

Faden Tiefe Sycaltis conifera herauf. In geringeren Tiefen, zwischen 20 und 40<br />

Faden, fand ich in Norwegen Leucandra ananas und Leucandra caminus; in Dalmatien<br />

Sycilla cylindrus, Sycandra capillosa und Sycandra Schmidtii. Uebrigens<br />

habe ich an beiden Küsten, an <strong>der</strong> norwegischen und an <strong>der</strong> dalmatischen, viele von<br />

den littoralen Arten gelegentlich auch in Tiefen von 10-30 Faden, und einzelne in<br />

grösseren Tiefen zwischen 40 und 80 Faden gefunden. So giebt auch BOWERBANK<br />

von 3 britischen Arten (Sycandra compressa, Sycandra coronata und Ascaltis botryoides)<br />

an, dass sie „parasitical on fuci, littoral and to 8 or 10 fathoms deep"<br />

gefunden werden. Die littoralen Species, welche ich gelegentlich mit dem Schleppnetz<br />

aus grösseren Tiefen erbeutete, waren in diesen Tiefen meistens durch grössere<br />

Individuen vertreten, als in <strong>der</strong> Strand-Region.

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