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Theoretische und praktische Untersuchungen zur Akustik von ...

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4 Akustische Messung im<br />

K<strong>und</strong>t’schen Rohr<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten die akustischen Eigenschaften eines Materials<br />

zu bestimmen. Zum einen kann man das Hallraumverfahren einsetzen, das nur für große Probenabmessungen<br />

geeignet ist <strong>und</strong> mit diffusem Schalleinfall arbeitet, was zu Ergebnissen nahe<br />

der Wirklichkeit führt. Um die Meßgenauigkeit einzuhalten muß die Prüffläche mindestens<br />

12 m 2 betragen. Für eine schnelle <strong>und</strong> einfache Einschätzung kann auch ein anderes Verfahren<br />

eingesetzt werden, die Messung im K<strong>und</strong>t´schen Rohr. Der Schalleinfall ist systembedingt<br />

senkrecht zum Rohrabschluss, was in Bezug auf die Hallraummessung zu geringfügig ungenaueren,<br />

aber noch brauchbaren Ergebnissen führt. Dazu ist eine geringere Probengröße<br />

erforderlich. Abhängig <strong>von</strong> den zu untersuchenden Frequenzen kommen Flächen <strong>von</strong><br />

18 x 18 cm 2 <strong>und</strong> Durchmesser <strong>von</strong> ø=3,5 cm zum Einsatz. Hier wurden die akustischen Eigenschaften<br />

mit letzterem Verfahren ermittelt, deshalb wird es in folgendem näher vorgestellt.<br />

4.1 Theorie<br />

Im K<strong>und</strong>t´schen Rohr können Schallabsorptionsgrade für senkrechten Schalleinfall bestimmt<br />

werden. Bei diesem Verfahren werden in einem Meßrohr stehende Wellen erzeugt. Einseitig<br />

wird durch einen Lautsprecher ein stationäres Signal mit konstanter Spektraldichte erzeugt.<br />

Dadurch entsteht eine zum anderen Ende hinlaufende <strong>und</strong> eine dort reflektierte, <strong>zur</strong>ücklaufende<br />

Welle, die sich überlagern. Dabei bilden sich ausgeprägte Maxima <strong>und</strong> Minima des<br />

Schalldruckes aus. Deren Größe <strong>und</strong> Lage verändert sich, wenn an der dem Lautsprecher gegenüberliegenden<br />

Rohrseite der zu untersuchende Prüfkörper eingesetzt wird, <strong>und</strong> zwar in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> dessen Eigenschaften. Durch Abtasten des Schallfeldes im Rohr mittels<br />

Schalldruckmessung an zwei festen Orten <strong>und</strong> Berechnung der Transferfunktion, kann der<br />

Schallabsorptionsgrad für senkrechten Schalleinfall bestimmt werden (siehe Abbildung 4.1).<br />

Dieses sehr einfache Verfahren ist für die Feststellung <strong>von</strong> Änderungen der Absorptionseigenschaften<br />

oder <strong>zur</strong> Qualitätskontrolle empfehlenswert. Es ist allerdings nur für homogene<br />

Materialien einsetzbar. Um vergleichende Aussagen zum Hallraumverfahren mit diffusem<br />

Schalleinfall treffen zu können, kann in Sonderfällen eine Umrechnung <strong>von</strong> senkrechten auf<br />

diffusen Schalleinfall stattfinden [11].<br />

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