Münchner Lehrerzeitung - BLLV
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Bildungspolitik<br />
Gleichwertigkeit von beruflicher<br />
und allgemeiner Bildung –<br />
Studienberechtigung für Handwerksmeisterinnen<br />
und -meister<br />
Die Ausbildung im dualen System ist ein<br />
Stützpfeiler der Wirtschaft Münchens.<br />
Jeder fünfte Jugendliche in München ist<br />
in einem Ausbildungsberuf. Daher war<br />
und ist die Gleichwertigkeit von beruflicher<br />
und akademischer Bildung ein besonderes<br />
Anliegen von Heinrich Traublinger.<br />
Seinem beharrlichen und langjährigen<br />
Einsatz ist es zu verdanken, dass<br />
• in Bayern Handwerksmeisterinnen und<br />
-meister die uneingeschränkte Studienberechtigung<br />
erhalten haben.<br />
• gemeinsam mit der Hochschule München<br />
für angewandte Wissenschaften<br />
ein passgenaues Studienangebot für<br />
Meisterinnen und Meister etabliert<br />
wurde.<br />
• ein eigener Bachelor-Studiengang<br />
„Unternehmensführung“ geschaffen<br />
wurde.<br />
Zudem ist es ihm ein besonderes Anliegen,<br />
das Handwerk in der gesellschaftlichen<br />
Meinung wieder zu stärken und<br />
hervorzuheben. Daher wurde auf Initiative<br />
von Heinrich Traublinger im Jahr 2010<br />
ein Symposium zum Thema „Der Mensch<br />
beginnt nicht erst beim Akademiker“<br />
durchgeführt und gemeinsam mit Prof.<br />
Schleicher, Leiter der Abteilung Indikatoren<br />
und Analysen, Direktorat der OECD,<br />
ein gemeinsames Positionspapier entwickelt,<br />
das die Kernaussage enthält „Der<br />
Meisterbrief im Handwerk ist eine Spitzenqualifizierung,<br />
die ebenso wie viele<br />
akademische Abschlüsse im tertiären<br />
Bildungsbereich anzusiedeln ist.“<br />
Öffnung des dualen Systems für<br />
besondere, auch schwächere<br />
Zielgruppen<br />
„Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige<br />
Jugendliche erhält einen<br />
Ausbildungsplatz im Handwerk, wenn<br />
auch nicht unbedingt am Wunschort<br />
und im Wunschberuf.“ Zu dieser Aussage<br />
steht der Präsident der Handwerkskammer.<br />
Daher hat er sich für<br />
benachteiligte und schwächere Zielgruppen<br />
mit folgenden Maßnahmen verstärkt<br />
eingesetzt:<br />
• Projekt zur aktiven Ansprache von<br />
Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
mit dem Ziel, die Jugendlichen<br />
selbst sowie deren Eltern über die<br />
Möglichkeiten der Berufsausbildung<br />
zu informieren.<br />
• Passgenaue Vermittlung von Jugendlichen<br />
in Lehrstellen im Rahmen eines<br />
Matching-Projektes, wobei bewusst<br />
auch schwächere Jugendliche angesprochen<br />
wurden.<br />
• Projekt, mit dem Ziel junge, arbeitslose<br />
Fachkräfte in Spanien anzusprechen,<br />
bedarfsorientiert nachzuqualifizieren<br />
und in Handwerksbetriebe<br />
zu vermitteln (Projektstart 2012).<br />
Duales System in Europa<br />
etablieren<br />
In Europa setzt sich Heinrich Traublinger<br />
engagiert für die Belange des Handwerks<br />
und der beruflichen Bildung ein.<br />
In verschiedenen osteuropäischen<br />
Kerschensteiner-Medaille<br />
Das Gremium, welches<br />
entscheidet, an wen die<br />
Kerschensteiner-Medaille<br />
verliehen wird, setzt sich<br />
aus folgenden Personen<br />
zusammen:<br />
Vertreter der Politik, des Handwerks,<br />
der Industrie- und<br />
Handelskammer, der Wissenschaft,<br />
des MLLV, des Gemeinsamen<br />
Elternbeirates sowie die<br />
zweite Bürgermeisterin der<br />
Landeshauptstadt München<br />
Christine Strobl und Stadtschulrat<br />
Rainer Schweppe<br />
Staaten brachte er den Aufbau von<br />
leistungs-fähigen Handwerksorganisationen<br />
maßgeblich voran. Vor allem in<br />
Kroatien, Slowenien und Ungarn wurden<br />
die Partnerschaftsabkommen mit den<br />
dortigen Handwerksorganisationen<br />
genutzt, um wertvolle Hilfestellung und<br />
Unterstützung beim Aufbau moderner<br />
beruflicher Bildungssysteme zu geben.<br />
Heinrich Traublinger bedankte sich im<br />
Anschluss für die Auszeichnung. Er<br />
machte in seiner Rede deutlich, dass<br />
ihm als <strong>Münchner</strong> gerade auch die<br />
Zusammenarbeit mit seiner Heimatstadt<br />
am Herzen liege. Dabei forderte er die<br />
Kommunen und die Stadt München auf,<br />
auch weiterhin verstärkt mit der Handwerkskammer<br />
zu kooperieren.<br />
„Der Zweckverband der Meisterschulen<br />
am <strong>Münchner</strong> Ostbahnhof ist ein wunderbares<br />
Beispiel für die Früchte, die die<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />
der Handwerkskammer und der Kommune<br />
trägt“, so Traublinger. Er hoffe<br />
auf weitere Erfolgsmodelle.<br />
Dr. Julia Bernreuther,<br />
Birgit Maria Mayer<br />
MLLV Presse-Team<br />
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<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Dezember/2013<br />
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