Münchner Lehrerzeitung - BLLV
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Bildungspolitik<br />
Referat für Bildung und Sport<br />
soll nach Kienbaumgutachten umstrukturiert werden<br />
Alle Fachleute sind sich einig: Die<br />
Herausforderungen in den <strong>Münchner</strong><br />
Schulen machen eine Umstrukturierung<br />
im Referat für Bildung und Sport<br />
notwendig!<br />
Auf die Schulen in der Schulstadt<br />
München kommen in den nächsten<br />
Jahren große pädagogische und schulpolitische<br />
Herausforderungen zu,<br />
wollen wir den Bedürfnissen der Schülerinnen<br />
und Schüler gerecht werden:<br />
Die Schülerzahlen steigen, der Betreuungsbedarf<br />
wird stetig größer. Unterricht<br />
und Erziehung müssen inklusiv<br />
und integrativ ausgerichtet werden,<br />
Eltern erwarten zu Recht den Ausbau<br />
des Ganztagsunterrichts – gigantische<br />
und zugleich lohnenswerte Aufgaben,<br />
die das Zusammenwirken aller Beteiligten<br />
erfordern!<br />
Nun hat die Kienbaum Management<br />
Consultants GmbH kürzlich ein „Externes<br />
Gutachten zu Optimierungsmöglichkeiten<br />
von Strukturen und Prozessen<br />
im Referat für Bildung und Sport“<br />
vorgelegt und darin eine Verschlankung<br />
von Schnittstellen und Leitungsspannen<br />
angemahnt. Die Intention ist positiv,<br />
soll damit doch eine höhere Effizienz<br />
in der Kommunikation mit den<br />
Schulen erreicht werden.<br />
Was auf den ersten Blick sinnvoll zu sein<br />
scheint, erweist sich für die tägliche<br />
Arbeit an den Schulen bei vertiefter<br />
Betrachtung jedoch als bedenklich:<br />
Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen,<br />
Förderschulen, Grundschulen sowie<br />
Schulen besonderer Art sollen in einem<br />
Geschäftsbereich zusammengefasst<br />
werden. Daneben soll es einen übergreifenden<br />
Geschäftsbereich für „Querschnittsaufgaben“<br />
geben. Bemerkenswert:<br />
In der Leitungsebene der Geschäftsbereiche<br />
findet sich nach derzeitigem<br />
Stand keine Pädagogen mehr.<br />
Der MLLV befürchtet, dass die<br />
Kommunikationswege in Zukunft<br />
noch länger werden, da die spezifischen<br />
Aufgaben der einzelnen<br />
Schularten nicht verallgemeinert<br />
behandelt werden können.<br />
Nicht zuletzt auch wegen der personellen<br />
Unterbesetzung im Referat gelingt<br />
es bereits heute zu selten, wirklich effizient<br />
zusammen zu arbeiten. Der MLLV<br />
mahnt daher an, dass jede Schulart in<br />
ihrer Organisationsstruktur und in ihrer<br />
Führung nach außen stark repräsentiert<br />
sein muss. Dies entspricht dem Selbstverständnis<br />
der Großstadt München als<br />
Schulstadt am besten.<br />
Der MLLV wollte daher von den Parteien<br />
wissen, wie sie zu der Umstrukturierung<br />
im RBS stehen. Lesen Sie<br />
im Folgenden die Stellungnahmen:<br />
Vielen Dank für Ihr Schreiben, das<br />
sich sehr konstruktiv und vor allem<br />
direkt aus den Praxiserfahrungen<br />
heraus mit dem externen Gutachten<br />
durch die Kienbaum Management<br />
Consultants GmbH befasst hat.<br />
Nach Erhalt des Gutachtens hat die<br />
SPD-Stadtratsfraktion viele Gespräche<br />
geführt, unter anderem mit der zweiten<br />
Bürgermeisterin Christine Strobl, mit<br />
dem Dienstellenpersonalrat sowie mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern der Beruflichen<br />
Schulen. Es ist wichtig, die verschiedenen<br />
Sichtweisen einzubinden.<br />
Wichtig ist vor allem die Beschleunigung<br />
und Vereinfachung der Prozesse mit klar<br />
definierten AnsprechpartnerInnen und<br />
Schnittstellen. In vielen Bildungsgesprächen<br />
in der SPD-Fraktion waren immer<br />
wieder die starken Verzögerungen und<br />
bestehende Kommunikationsschwierigkeiten<br />
die größten Kritikpunkte aus Sicht<br />
der Schulen. In diesem Punkt sind sich<br />
alle Beteiligten einig, dass wir uns hier<br />
verbessern wollen und auch verbessern<br />
müssen. Da sind viele Vorschläge im<br />
Gutachten, aber auch die Gespräche<br />
und Arbeitsgruppen im Referat, die<br />
diese jetzt umsetzen wollen, eine sehr<br />
positive Entwicklung.<br />
Mich hat die Zusammenfassung der<br />
verschiedenen Schularten in einer<br />
einzigen Schulsäule im Organigramm<br />
nicht komplett überzeugt. Die Argumente<br />
für eine Trennung in zwei Geschäftsbereiche<br />
(Schulsäulen), die dann viel<br />
zielgenauer arbeiten können, überwiegen<br />
nach meiner Auffassung. Hier kann<br />
den Besonderheiten des beruflichen<br />
Dieter Reiter<br />
Oberbürgermeisterkandidat<br />
der <strong>Münchner</strong> SPD<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Dezember/2013<br />
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