Mentoring in der Studieneingangsphase - Fachgruppe Informatik an ...
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Es gibt aber auch Druck von <strong>in</strong>nen, also hier von den Universitäten und den Kräften, die direkt<br />
auf sie e<strong>in</strong>wirken. Die Wissenschafts- und Bildungsm<strong>in</strong>isterien drängen, <strong>an</strong><strong>der</strong>e Universitäten<br />
s<strong>in</strong>d aktiv und geben so Konkurrenz vor (vgl. Zusammenstellungen, wie etwa [KIF]), die<br />
Hochschulleitungen haben die Beobachtung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Studienabgänger aufgenommen, so<br />
auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> RWTH.<br />
Die aufkommenden G8-Jahrgänge und <strong>der</strong> doppelte Abiturjahrg<strong>an</strong>g werden die Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />
noch e<strong>in</strong>mal verschärfen und bergen damit die Gefahr e<strong>in</strong>es Rückschritts bei <strong>der</strong><br />
relativen Zahl <strong>der</strong> Absolventen pro Jahrg<strong>an</strong>g, wenn die Anstrengungen nicht noch gesteigert<br />
werden. In den nachfolgenden geburtenschwächeren Jahrgängen muss es zu e<strong>in</strong>er deutlichen<br />
Steigerung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Absolventen pro Geburtsjahrg<strong>an</strong>g kommen, wenn die Industrie<br />
nicht gezwungen se<strong>in</strong> soll, Arbeitsplätze zu exportieren.<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Maßnahmen, um die Zahl <strong>der</strong> Absolventen zu steigern [4ING1]. E<strong>in</strong>e<br />
davon ist die Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Studienabbrecher 3 . Diese soll durch geeignete<br />
<strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>-Maßnahmen erreicht werden. Diese Maßnahmen dienen d<strong>an</strong>n auch <strong>der</strong> besseren<br />
Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n, wenn sie e<strong>in</strong>en unvermeidlichen Abbruch früher<br />
herbeiführen 4 5 .<br />
2. Vielfältige Formen des <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>s<br />
Dieser Abbruch k<strong>an</strong>n <strong>in</strong> verschiedenen Stufen des Studienverlaufs geschehen, <strong>in</strong> dessen E<strong>in</strong>g<strong>an</strong>gsphase,<br />
im ersten Studienjahr, während des Studiums und nach dem Studium. Vor dem<br />
Studium k<strong>an</strong>n durch e<strong>in</strong>e nichtfundierte Entscheidung <strong>der</strong> Wahl des Faches o<strong>der</strong> durch m<strong>an</strong>gelnde<br />
Vorkenntnisse bereits die Grundlage für den Abbruch gelegt werden. Zur Vermeidung<br />
des Abbruchs, aber auch für <strong>an</strong><strong>der</strong>e Zwecke, s<strong>in</strong>d verschiedene Arten des <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>s denkbar<br />
und werden auch praktiziert:<br />
- Vor dem Studium und zur Schulzeit für die Unterstützung e<strong>in</strong>er überlegten Studienfachentscheidung<br />
und auch <strong>der</strong> Klärung <strong>an</strong> welcher Institution studiert werden soll [4ING 2,3],<br />
- zur unmittelbaren Vorbereitung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität, durch Vorkurse, Propädeutika, Vorse-<br />
3 In <strong>in</strong>genieurwissenschaftlichen o<strong>der</strong> naturwissenschaftlichen Studiengängen <strong>an</strong> Universitäten s<strong>in</strong>d Abbrecherquoten<br />
von 40 bis 50% nicht selten. Nach <strong>der</strong> neuesten Untersuchung [Heu 3] brechen 47 <strong>der</strong> Studierenden<br />
des Bachelor-Studieng<strong>an</strong>gs <strong>Informatik</strong> <strong>an</strong> Universitäten ab. Dies bedeutet, dass fast die Hälfte <strong>der</strong> Studierenden,<br />
die <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen, nicht zu e<strong>in</strong>em Abschluss im gleichen Fach kommen. Die offizielle Def<strong>in</strong>ition von Abbrechern<br />
bezieht dabei Studienfachwechsler nicht mit e<strong>in</strong>. Def<strong>in</strong>iert m<strong>an</strong> strenger, dass e<strong>in</strong>e vorausgehende Studienwahl<br />
überlegt und fundiert zust<strong>an</strong>de gekommen se<strong>in</strong> musste, so ist die Abbrecherquote bereits merklich<br />
kle<strong>in</strong>er. Def<strong>in</strong>iert m<strong>an</strong> die Abbrecher erst nach e<strong>in</strong>er „überlebten“ E<strong>in</strong>g<strong>an</strong>gsphase im Studium, so s<strong>in</strong>d die Zahlen<br />
bereits <strong>in</strong> „zivilen“ Größenordnungen. Daraus ergibt sich bereits die Stoßrichtung unseres <strong>Mentor<strong>in</strong>g</strong>, nämlich<br />
die E<strong>in</strong>g<strong>an</strong>gsphase zu überleben. Wir sehen, dass bereits die Def<strong>in</strong>ition von Studienabbrechern unterschiedlich<br />
getroffen werden k<strong>an</strong>n.<br />
4 Nach [RWTH2] beträgt die durchschnittliche Zahl <strong>der</strong> Studiensemester bei Abbruch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> ca. 6, mit<br />
<strong>in</strong> jüngerer Zeit leicht abnehmen<strong>der</strong> Tendenz [Heu08]. E<strong>in</strong> Teil dieser Abbrüche f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den ersten Semestern<br />
statt.<br />
5 E<strong>in</strong> Studienabbruch bedeutet nicht notwendigerweise schlechte Aussichten im Berufsleben, wie bek<strong>an</strong>nte<br />
Beispiele <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> zeigen. Im Allgeme<strong>in</strong>en dürften jedoch die Berufsperspektiven deutlich schlechter<br />
se<strong>in</strong> als bei Personen mit Abschluss.<br />
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