Die Arbeit als PDF - Universität Osnabrück
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7 Isoliniendarstellung<br />
einigung zweier Listen mit konstantem Aufwand, der insbesondere nicht von der Länge der<br />
Linien abhängt, da keine Verweise angepasst werden müssen.<br />
7.3.3 Bewertung<br />
Alle Operationen, die in einer Gitterzelle durchgeführt werden können, verursachen konstante<br />
Kosten. Da der Algorithmus alle Gitterzellen genau einmal betrachtet, verhält sich<br />
die Laufzeit für einen Isolevel linear zur Anzahl der Gitterzellen bzw. Messwerte. Isolinien<br />
zu verschiedenen Isoleveln können keine gemeinsamen Punkte haben, weshalb die Berechnungen<br />
zu verschiedenen Isoleveln nicht voneinander profitieren können. <strong>Die</strong> Laufzeit in<br />
Abhängigkeit der Gitterzellenzahl n und Isolevelzahl m ist demnach: O (n · m). Weil jeder<br />
Isolevel jeder Gitterzelle mindestens einmal betrachtet werden muss, ist die Laufzeit des Algorithmus<br />
nicht mehr verbesserbar. Der Speicherbedarf ergibt sich analog zu O (n · m), denn<br />
nichts befindet sich mehrfach im Speicher. Somit ist das asymptotische Verhalten mit dem<br />
des einfachen Marching Square Algorithmus identisch und in der Praxis verringert sich die<br />
Animationsgeschwindigkeit kaum, wie Tabelle 1 in Kapitel 8 zu entnehmen ist. Insgesamt<br />
kann festgehalten werden, dass der erweiterte Marching Square Algorithmus aufgrund seiner<br />
linearen Laufzeit lediglich vernachlässigbare Auswirkungen auf das Laufzeitverhalten hat<br />
und folglich zur Anwendung in dieser Echtzeitumgebung bestens geeignet ist. Durch die so<br />
ermöglichte Glättung und Beschriftung der Isolinien konnte die Ästhetik der Darstellung des<br />
Programms entscheidend verbessert werden. Darüber hinaus kann der Algorithmus auch <strong>als</strong><br />
Erweiterung der anderen hier beschriebenen Contourplot Verfahren implementiert werden,<br />
da sich diese nur durch den Linienverlauf innerhalb einer Gitterzelle vom Marching Square<br />
Algorithmus unterscheiden.<br />
7.4 Glättung der Isolinien<br />
Zur Visualisierung von Wetter- und Klimadaten werden hauptsächlich Isolinien und Isoflächen<br />
verwendet. <strong>Die</strong>se werden bei der Vektorisierung in Form von eckigen Polygonen aus<br />
den Rasterdaten extrahiert. Eine solche kantige Darstellung ist nicht sehr ästhetisch und vor<br />
allem bei einer starken Vergrößerung werden die Ecken sehr deutlich. Für eine harmonischere<br />
Darstellung sollen die Polygone geglättet werden. Dabei ist es wichtig die Originalwerte<br />
nicht zu sehr zu verändern und dennoch eine ansehnliche Kurve zu erzeugen. In diesem Kapitel<br />
werden mehrere Verfahren vorgestellt, mit denen ein Linienzug geglättet werden kann.<br />
7.4.1 Bézierkurven<br />
Eine Bézierkurve wird durch Stützpunkte definiert, wobei die Punkte in Anker- und Kontrollpunkte<br />
unterschieden werden. <strong>Die</strong> Kurve verläuft durch die beiden Endpunkte der Kurve und<br />
die Ankerpunkte beeinflussen den Verlauf. Dabei liegt die Kurve in der konvexen Hülle des<br />
Kontrollpolygons [Schwarz]. Für 0 ≤ t ≤ 1, t ∈ R; i = 0, ..., n n ∈ Z wird eine Bézierkurve<br />
n-ter Ordnung mit den Stützpunkten P i wie folgt definiert:<br />
∑<br />
P (t) = n P i B i,n (t)<br />
i=0<br />
Dabei entsprechen die B i,n den Bersteinpolynomen<br />
( ) n<br />
B i,n (t) = t<br />
i<br />
i (1 − t) n−i Seite 48