Leitfaden für verteiltes Arbeiten - KEG Saar

Leitfaden zum Thema Verteiltes Arbeiten in KMU 22
3 Anwendungen
3.1 Groupware
Neben den Workflow-Management-Systemen stellen auch Workgroup Computing-
Systeme einen Teilbereich der Computer Supported Colaborative Work (CSCW) dar,
wobei die technischen Ausprägungen von WfMS und Workgroup Computing im Algemeinen
unter dem Begriff Groupware eingeordnet werden. Während WfMS gut
geeignet sind, um strukturierte und semistrukturierte Prozesse teilweise oder vollständig
zu automatisieren, existieren in der Unternehmensrealität auch solche Prozesse,
die nur schwach strukturiert sind und sich daher nur unzureichend modellieren
lassen. Dies sind im Regelfall Prozesse, bei denen Personen an der Prozessausführung
beteiligt sind und miteinander kommunizieren. Auch solche Prozesse sollten in
einem bestimmten Umfang durch Workflow-Management-Systeme unterstützt und
damit in die unternehmensweite Prozessteuerung eingebunden werden. Um dies zu
ermöglichen, ist die alleinige Betrachtung der Steuerung des Workflows unzureichend;
es ist zusätzlich der Einsatz verschiedener Werkzeuge erforderlich, um die
Zusammenarbeit von Mitarbeitern ermöglichen. Die Unterstützung der schwach
strukturierten Prozesse ist der Anwendungsbereich von Workgroup Computing-
Systemen / Workgroup Computing-Systeme werden angewendet um schwach strukturierte
Prozesse zu unterstützen. Durch ihren Einsatz können etwa Medienbrüche
vermieden werden, die entstehen, wenn die Kommunikation zwischen Mitarbeitern
keine Schnittstelle zu den Unternehmensanwendungen besitzt und ein Auftrag beispielsweise
ausgedruckt und per Fax versendet werden muss, damit eine gemeinsame
Diskussion möglich ist. Verschiedene Klassen möglicher Szenarien der CSCW
ergeben sich durch ihre Einordnung in eine Raum-Zeit-Matrix, welche auf der Zeitachse
gleiche Zeit (synchrone Kommunikation) und unterschiedliche Zeit (asynchrone
Kommunikation), sowie auf der Raumachse gleicher Ort und ungleicher Ort unterscheidet.