04.02.2014 Aufrufe

BMI - ernest-kupfer.at

BMI - ernest-kupfer.at

BMI - ernest-kupfer.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GESCHWINDIGKEIT<br />

Umwelt & Leben<br />

Die Geschwindigkeit ist immer wieder das Hauphema bei Diskussionen rund um den Verkehr.<br />

Für den einen ist es zu langsam, für den anderen viel zu schnell.<br />

Grundsätzlich ist die Geschwindigkeit<br />

in der Straßenverkehrsordnung,<br />

StVO, festgelegt:<br />

Fahrgeschwindigkeit:<br />

(1) Der Lenker eines Fahrzeuges<br />

h<strong>at</strong> die Fahrgeschwindigkeit<br />

den gegebenen oder<br />

durch Straßenverkehrszeichen<br />

angekündigten Umständen,<br />

insbesondere den Straßen-,<br />

Verkehrs- und Sichtverhältnissen<br />

sowie den Eigenschaen<br />

von Fahrzeug und Ladung anzupassen.<br />

Er darf auch nicht so<br />

schnell fahren, dass er andere<br />

Straßenbenützer oder an der<br />

Straße gelegene Sachen beschmutzt<br />

oder Vieh verletzt,<br />

wenn dies vermeidbar ist. Er<br />

darf auch nicht ohne zwingenden<br />

Grund so langsam fahren,<br />

dass er den übrigen Verkehr<br />

behindert.<br />

(2) …max. erlaubte Höchstgeschwindigkeit<br />

im Ortsgebiet<br />

50km/h, Freiland 100km/h<br />

und Autobahnen 130km/h ….<br />

Grundsätze<br />

Fahren auf Sicht: die Fahrgeschwindigkeit<br />

ist so einzurichten,<br />

dass das Fahrzeug beim<br />

Aureten eines Hindernisses<br />

rechtzeig angehalten werden<br />

kann.<br />

Fahren auf halbe Sicht: ein<br />

Fahrzeug muss auf Straßen mit<br />

einer Breite von weniger als<br />

2 Fahrstreifen auf der halben<br />

eingesehenen Strecke zum<br />

Stillstand gebracht werden<br />

können.<br />

Neben den gesetzlichen Besmmungen<br />

ist aber Umstand,<br />

dass die Geschwindigkeit in unmielbarem<br />

Zusammenhang<br />

mit der Verkehrssicherheit und<br />

der Verletzungswahrscheinlichkeit<br />

steht, ein wichtiger<br />

Faktor, der das Verkehrsverhalten<br />

prägen sollte.<br />

Mit zunehmender Geschwindigkeit<br />

steigt das Unfall- und<br />

Verletzungsrisiko dramasch<br />

an.<br />

Wie die nebenstehende Tabelle<br />

zeigt, h<strong>at</strong> die gewählte<br />

Fahrgeschwindigkeit einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die<br />

Anprallgeschwindigkeit bei<br />

einem plötzlich auauchenden<br />

Hindernis. Dort wo man mit 30<br />

km/h bei einer Vollbremsung<br />

gerade noch stehen bleiben<br />

kann, erfolgt bereits bei 50<br />

km/h ein Aufprall auf das Hindernis<br />

völlig ungebremst.<br />

Daher ist die Verletzungswahrscheinlichkeit<br />

eines Fußgängers<br />

bei einer Kollision<br />

mit einem PKW bis zu einer<br />

Aufprallgeschwindigkeit von<br />

10 km/h relav gering.<br />

Im Bereich zwischen 10 und<br />

30-35 km/h beträgt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Fußgänger<br />

leicht verletzt wird, ca.<br />

60-70 %. Aber bereits hier ist<br />

die Wahrscheinlichkeit einer<br />

schweren Verletzung schon<br />

beträchtlich und ein tödlicher<br />

Ausgang möglich.<br />

Bei Aufprallgeschwindigkeiten<br />

über 35 km/h sinken die<br />

Überlebenschancen für den<br />

Fußgänger rapide.<br />

Man kann die Aufprallgeschwindigkeit<br />

mit einem<br />

freien Fall vergleichen. Die<br />

nachfolgende Tabelle zeigt<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

Aufprallgeschwindigkeit und<br />

Fallhöhe:<br />

Geschw. Fallhöhe<br />

20km/h 1,6m<br />

30km/h 3,6m<br />

40km/h 6,4m<br />

50km/h 10,0m<br />

60km/h 14,4m<br />

Ein Fußgängerunfall mit<br />

40km/h Aufprallgeschwindigkeit<br />

entspricht bereits dem<br />

Sturz aus dem 2. Stock eines<br />

Wohnhauses.<br />

Diese Zusammenhänge zeigen<br />

deutlich, dass es wichg ist auf<br />

die" angepasste" Geschwindigkeit<br />

zu achten. Diese richtet<br />

sich nach Sichtbedingungen,<br />

Beleuchtungsverhältnissen,<br />

Wetter- und Verkehrslage,<br />

Straßenzustand, Umgebungsbedingungen,<br />

persönlichem<br />

Befinden und … und …<br />

DI Rudolf Fruhmann<br />

Betrachten wir den Anhalteweg, der sich aus dem Reakonsweg<br />

und dem Bremsweg zusammensetzt:<br />

Geschwindigkeit Reakonsweg Bremsweg Anhalteweg<br />

10km/h 2,8m 0,6m 3,4m<br />

20km/h 5,6m 2,4m 7,9m (ca. 2 Pkw)<br />

30km/h 8,3m 5,3m 13,7m (ca. 3Pkw)<br />

50km/h 13,9m 14,8m 28,7m (ca. 6-7 Pkw)<br />

70km/h 19,4m 29,1m 48,5m (ca. 11 Pkw)<br />

Bei 1 Sekunde Reakonszeit und 6,5m/s² Bremsverzögerung<br />

und trockener griffiger Straße.<br />

Bei Nässe, Schnee, Eis, Laub oder Verschmutzungen kann sich<br />

der Anhalteweg verdreifachen.<br />

<strong>BMI</strong> 5 / 2012 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!