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Leitfaden zur Erstellung schriftlicher Prüfungsaufgaben an ...

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Berufliche Schulen<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

Umsetzung der Lehrpläne<br />

L<strong>an</strong>desinstitut<br />

für Schulentwicklung<br />

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong><br />

<strong>Prüfungsaufgaben</strong> <strong>an</strong> Berufsfachschulen für<br />

Kinderpflege<br />

www.ls-bw.de<br />

best@ls.kv.bwl.de<br />

Qualitätsentwicklung<br />

und Evaluation<br />

Schulentwicklung<br />

und empirische<br />

Bildungsforschung<br />

Bildungspläne<br />

Stuttgart 2013 • H–12/29


Redaktionelle Bearbeitung<br />

Redaktion:<br />

Autorinnen<br />

und Autoren:<br />

Jonas Naum<strong>an</strong>n, LS Stuttgart<br />

Rita Brehmer, Pforzheim (Fachberaterin RP Karlsruhe)<br />

Andrea Deiß-Jenth, Herrenberg (Fachberaterin RP Stuttgart)<br />

Sus<strong>an</strong>ne Klotz, Freiburg (Fachberaterin RP Freiburg)<br />

Bernd Pospichal, Ludwigsburg (Fachberater RP Stuttgart)<br />

Mario Rosentreter, Pforzheim (Fachberater RP Karlsruhe)<br />

D<strong>an</strong>iel Schmidt, Leutkirch (Fachberater RP Tübingen)<br />

Jonas Naum<strong>an</strong>n, LS Stuttgart<br />

St<strong>an</strong>d: Juni 2013<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Druck und<br />

Vertrieb:<br />

Urheberrecht:<br />

L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung (LS)<br />

Heilbronner Str. 172, 70191 Stuttgart<br />

Fon: 0711 6642-0<br />

Internet: www.ls-bw.de<br />

E-Mail: best@ls.kv.bwl.de<br />

L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung (LS)<br />

Heilbronner Str. 172, 70191 Stuttgart<br />

Fax 0711 6642-1099<br />

Fon: 0711 66 42-1200<br />

E-Mail: best@ls.kv.bwl.de<br />

Inhalte dieses Heftes dürfen für unterrichtliche Zwecke in den<br />

Schulen und Hochschulen des L<strong>an</strong>des Baden-Württemberg vervielfältigt<br />

werden. Jede darüber hinausgehende fotomech<strong>an</strong>ische<br />

oder <strong>an</strong>derweitig technisch mögliche Reproduktion ist nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers möglich.<br />

Soweit die vorliegende Publikation Nachdrucke enthält, wurden<br />

dafür nach bestem Wissen und Gewissen Lizenzen eingeholt. Die<br />

Urheberrechte der Copyrightinhaber werden ausdrücklich <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt.<br />

Sollten dennoch in einzelnen Fällen Urheberrechte nicht<br />

berücksichtigt worden sein, wenden Sie sich bitte <strong>an</strong> den Herausgeber.<br />

Bei weiteren Vervielfältigungen müssen die Rechte der Urheber<br />

beachtet bzw. deren Genehmigung eingeholt werden.<br />

© L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung, Stuttgart 2013


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Vorwort ......................................................................................................................... 2<br />

2 Ausbildungsziel: Berufliche H<strong>an</strong>dlungskompetenz ................................................... 2<br />

3 Die schriftliche Abschlussprüfung <strong>an</strong> Berufsfachschulen für Kinderpflege ........... 3<br />

3.1 Hinweise <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> von <strong>Prüfungsaufgaben</strong> ......................................................... 4<br />

3.2 Die Anforderungsstufen einer schriftlichen Abschlussprüfung .................................... 5<br />

3.3 Die formale Struktur der schriftlichen Abschlussprüfung ............................................ 7<br />

3.4 Korrektur- und Bewertungshinweise ........................................................................... 8<br />

3.5 Exemplarische Notentabellen ....................................................................................10<br />

3.6 Checkliste für die schriftliche Abschlussprüfung ........................................................11<br />

4 Formale Gestaltung und Beispiele für mögliche <strong>Prüfungsaufgaben</strong> ......................13<br />

4.1 Formale Gestaltung ..................................................................................................13<br />

4.2 Beispiele für mögliche <strong>Prüfungsaufgaben</strong> .................................................................16<br />

5 Literaturverzeichnis ....................................................................................................36<br />

Anh<strong>an</strong>g ................................................................................................................................37<br />

1


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

1 Vorwort<br />

An Berufsfachschulen für Kinderpflege werden die H<strong>an</strong>dlungsfelder „Berufliches H<strong>an</strong>deln<br />

theoretisch und methodisch fundieren“ und „Unterstützung der Sprachentwicklung“ schriftlich<br />

geprüft. 1 Um die Lehrkräfte bei der <strong>Erstellung</strong> von schriftlichen <strong>Prüfungsaufgaben</strong> zu unterstützen,<br />

wurde der vorliegende <strong>Leitfaden</strong> entwickelt. Dieser beinhaltet neben allgemeinen<br />

didaktischen Hinweisen exemplarische <strong>Prüfungsaufgaben</strong> für die beiden H<strong>an</strong>dlungsfelder<br />

der Berufsfachschule für Kinderpflege und soll Lehrkräften Hilfe und Anregung bei der <strong>Erstellung</strong><br />

von schriftlichen <strong>Prüfungsaufgaben</strong> bieten. Ziel ist es, eine strukturelle und qualitative<br />

Vergleichbarkeit der <strong>Prüfungsaufgaben</strong> zu realisieren ohne die Eigenständigkeit und individuellen<br />

Vorortbedingungen der Schulen zu vernachlässigen. Der vorliegende <strong>Leitfaden</strong> ist<br />

auf der Grundlage eines Auftrags des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport in enger<br />

Kooperation mit den Fachberatern der Regierungspräsidien sowie dem L<strong>an</strong>desinstitut für<br />

Schulentwicklung entst<strong>an</strong>den. Der <strong>Leitfaden</strong> ist wie folgt aufgebaut: Zunächst werden grundlegende<br />

Aussagen <strong>zur</strong> schriftlichen Abschlussprüfung sowie Hinweise <strong>zur</strong> Gestaltung von<br />

<strong>Prüfungsaufgaben</strong> dargelegt. In einem zweiten Teil sind Beispiele für mögliche <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

aufgeführt.<br />

2 Ausbildungsziel: Berufliche H<strong>an</strong>dlungskompetenz<br />

Ziel der schulischen Abschlussprüfung ist der Nachweis über das Erreichen des Ausbildungsziels<br />

und der für den Beruf der Kinderpflegerin/des Kinderpflegers erforderlichen H<strong>an</strong>dlungskompetenzen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler auf den Abschluss ihrer Berufsausbildung<br />

vorzubereiten, liegt im Ver<strong>an</strong>twortungsbereich der Berufsfachschule in enger Kooperation mit<br />

dem Lernort Praxis. 2 Der vorliegende <strong>Leitfaden</strong> bezieht sich auf die schriftliche Abschlussprüfung<br />

<strong>an</strong> Berufsfachschulen für Kinderpflege. Die Gesamtheit der Prüfung umfasst am<br />

Ende der schulischen Ausbildung die Elemente:<br />

- schriftliche Prüfung<br />

- mündliche Prüfung 3<br />

Der Abschlussprüfung k<strong>an</strong>n somit eine Steuerungsfunktion zugesprochen werden, die in<br />

ihrer Gesamtheit die berufliche H<strong>an</strong>dlungskompetenz abbilden soll. In den verschiedenen<br />

Teilelementen der Gesamtprüfung werden entsprechende Schwerpunkte diesbezüglich gesetzt.<br />

Das Anforderungsniveau der einzelnen Prüfungsteile als zu erreichender St<strong>an</strong>dard gibt<br />

Aufschluss über die methodisch-didaktische Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung des gesamten Ausbildungsprozesses,<br />

der sich inhaltlich auf die Lehrpläne der Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

bezieht.<br />

1 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg: Ausbildungs- und Prüfungsordnung über die<br />

Ausbildung und Prüfung <strong>an</strong> den Berufsfachschulen für Kinderpflege. St<strong>an</strong>d: 25.11.2012. S. 14.<br />

2 vgl. ebd. S. 11f.<br />

3 vgl. ebd. S. 12ff.<br />

2


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Insbesondere ist über die gesamte Ausbildungszeit hinweg auf die Gestaltung eines lernfeldorientierten<br />

Unterrichts <strong>zur</strong> Entwicklung der beruflichen H<strong>an</strong>dlungskompetenz und auf eine<br />

entsprechende Gestaltung der Leistungserhebungen auch im Hinblick auf die Abschlussprüfung<br />

zu achten.<br />

3 Die schriftliche Abschlussprüfung <strong>an</strong> Berufsfachschulen für Kinderpflege<br />

In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er das Ausbildungsziel erreicht<br />

und die erforderlichen Kompetenzen für die Aufnahme des Berufspraktikums erworben hat.<br />

Sie wird <strong>an</strong> der Berufsfachschule für Kinderpflege abgenommen und umfasst neben der<br />

schriftlichen, eine mündliche Prüfung. 4 In § 21 heißt es: „Der Zeitpunkt der schriftlichen Prüfung<br />

wird vom Schulleiter im Einvernehmen mit der oberen Schulaufsichtsbehörde, der Zeitpunkt<br />

der mündlichen Prüfung vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses festgelegt." 5 In<br />

der Ausbildungs- und Prüfungsordnung werden für die schriftliche Prüfung folgende Anforderungen<br />

dargelegt:<br />

„§ 24 Schriftliche Prüfung<br />

(1) Die Leitung der schriftlichen Prüfung obliegt dem Schulleiter oder einer von ihm beauftragten<br />

Lehrkraft.<br />

(2) Schriftliche Prüfungsarbeiten sind zu fertigen<br />

1. im Fach Deutsch (180 Minuten),<br />

2. im H<strong>an</strong>dlungsfeld Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch und methodisch fundieren (150 Minuten)<br />

und<br />

3. im H<strong>an</strong>dlungsfeld Unterstützung der Sprachentwicklung (150 Minuten).<br />

(3) Die <strong>Prüfungsaufgaben</strong> werden im Rahmen der Bildungs- und Lehrpläne von der Schule gestellt.<br />

Die obere Schulaufsichtsbehörde sorgt für die Gleichwertigkeit der Aufgabenstellung.<br />

(4) Über die schriftliche Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen, die vom Leiter der schriftlichen<br />

Prüfung und den aufsichtsführenden Lehrkräften unterschrieben wird.<br />

(5) Die schriftlichen Arbeiten werden von der Fachlehrkraft der Klasse und von einer weiteren<br />

Fachlehrkraft, die der Vorsitzende des Prüfungsausschusses bestimmt, korrigiert und bewertet;<br />

dabei sind g<strong>an</strong>ze und halbe zu verwenden. Als Note der schriftlichen Prüfung gilt der auf die erste<br />

Dezimale errechnete Durchschnitt der beiden Bewertungen, der auf eine g<strong>an</strong>ze oder halbe Note zu<br />

runden ist. Dezimalen von 0,3 bis 0,7 sind hierbei auf eine halbe, die übrigen Dezimalen auf eine<br />

g<strong>an</strong>ze Note zu runden. Weichen die Bewertungen um mehr als eine g<strong>an</strong>ze Note ab und können<br />

sich die beiden Korrektoren nicht einigen, hat der Vorsitzende des Prüfungsausschusses die endgültige<br />

Note für die schriftliche Prüfung festzusetzen; dabei gelten die Bewertungen der beiden<br />

Korrektoren als Grenzwerte, die nicht über- und unterschritten werden dürfen.<br />

4 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg: Ausbildungs- und Prüfungsordnung über die<br />

Ausbildung und Prüfung <strong>an</strong> den Berufsfachschulen für Kinderpflege. St<strong>an</strong>d: 25.11.2012. S. 12.<br />

5 Ebd. S. 12.<br />

3


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

(6) Die Note der schriftlichen Prüfung wird fünf bis sieben Schultage vor der mündlichen Prüfung<br />

bek<strong>an</strong>nt gegeben.“ 6<br />

3.1 Hinweise <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> von <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Im Rahmen der schriftlichen Abschlussprüfung müssen die gesamten Inhalte und Methoden<br />

der beiden relev<strong>an</strong>ten Prüfungsh<strong>an</strong>dlungsfelder <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

<br />

<br />

<br />

Eine Aufgabenstellung darf nicht in gleicher Weise Gegenst<strong>an</strong>d des Unterrichts gewesen<br />

sein.<br />

Die Aufgaben müssen so gestellt werden, dass für deren Bearbeitung und Lösung fachspezifische<br />

Kenntnisse und die Anwendung fachspezifischer Methoden die Voraussetzung<br />

bilden. Im Rahmen eines Aufgabensatzes sollten Fachkenntnissen und Methoden<br />

wiedergegeben, fachspezifische Themen erörtert sowie theoretische Zusammenhänge<br />

dargestellt und bewertet werden. Ein expliziter Bezug <strong>zur</strong> sozialpädagogischen Praxis<br />

wird erwartet. Eine reine Reproduktion gelernten Wissens entspricht nicht dem Anforderungsniveau<br />

einer schriftlichen Abschlussprüfung.<br />

Die Schwerpunkte der Anforderungen liegen in einem Bereich, der geprägt ist vom<br />

<br />

<br />

<br />

Wissen und Verstehen bek<strong>an</strong>nter theoretischer und praktischer Sachverhalte,<br />

Analysieren und Bewerten des Gelernten in unterschiedlichen praktischen Situationen,<br />

Reflektieren und fachlichen Bewerten.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Grundsätzlich können alle für den Unterricht geeigneten Materialien und Texte ihre Anwendung<br />

für die Gestaltung einer schriftlichen Abschlussprüfung finden (theoretische und<br />

praktische Darstellungen, Fallbeispiele, Praxissituationen, Grafiken, Bilder etc.). Sie dürfen<br />

nicht in gleicher Weise bereits im Unterricht verwendet worden sein und müssen in<br />

gängiger Form (Quellen<strong>an</strong>gabe) <strong>an</strong>gegeben werden.<br />

Erläuterungen und vertiefende Erklärungen können der Prüfungsaufgabe beigefügt werden,<br />

soweit sie zum Verständnis der Materialien beitragen. Die Materialien sind am R<strong>an</strong>d<br />

mit einer Zeilenzählung zu versehen. Zugelassene Hilfsmittel sind <strong>an</strong>zugeben.<br />

Für den jeweiligen Aufgabensatz gilt, dass dieser durch Teilaufgaben vorzustrukturieren<br />

ist, wobei die Untergliederung nicht zu kleinschrittig ausfallen sollte, damit die Möglichkeit<br />

einer eigenständigen Lösung der Aufgabe gewährleistet bleibt.<br />

Je Aufgabesatz müssen mindestens zwei Lernfelder des jeweiligen H<strong>an</strong>dlungsfeldes<br />

thematisch berücksichtigt werden.<br />

6 Ebd. S. 14f.<br />

4


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

3.2 Die Anforderungsstufen einer schriftlichen Abschlussprüfung<br />

Im Hinblick auf die schriftliche Abschlussprüfung werden folgende Anforderungsstufen unterschieden:<br />

- Anforderungsstufe I: Wiedergabe gelernter Sachverhalte, Wissen und Verstehen<br />

- Anforderungsstufe II: Analyse, Anwendung und Tr<strong>an</strong>sfer<br />

- Anforderungsstufe III: Reflexion und Bewertung<br />

Dabei liegt der Schwerpunkt in der schriftlichen Abschlussprüfung in der Anforderungsstufe<br />

II. Die Stufen I und III sind <strong>an</strong>gemessen zu berücksichtigen, wobei Stufe I stärker gewichtet<br />

wird als Stufe III. 7<br />

Anforderungsstufe I<br />

Aufgaben aus der Anforderungsstufe I sollen im Schwerpunkt die Wiedergabe von Sachverhalten<br />

aus einem begrenzten Bereich der prüfungsrelev<strong>an</strong>ten H<strong>an</strong>dlungsfelder umfassen, die<br />

Fähigkeit <strong>zur</strong> Wiedergabe und Zusammenfassung von Sachverhalten und Problemstellungen<br />

aus vorgegebenem Material sowie die Beherrschung einer sicheren Fachsprache prüfen und<br />

die Anwendung gelernter und im Unterricht geübter Arbeitstechniken ermöglichen.<br />

Mögliche Operatoren können sein: 8<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Definieren Sie…“<br />

„Stellen Sie heraus…“<br />

„Arbeiten Sie heraus…“<br />

„Erarbeiten Sie…“<br />

„Legen Sie dar…“<br />

„Ordnen Sie zu…“<br />

„Fassen Sie zusammen…“<br />

Anforderungsstufe II<br />

Aufgaben dieser Anforderungsstufe umfassen das Auswählen, Anordnen und Auswerten von<br />

Informationen aus vorgegebenem Material, das vergleichende Darstellen von Theorien und<br />

Sachverhalten sowie das Übertragen gelernter Wissensbestände auf vergleichbare Situationen.<br />

Auch das Anwenden bereits geübter Methoden auf vorgegebene Problem- und Aufgabenstellungen<br />

k<strong>an</strong>n ein Element der schriftlichen Abschlussprüfung darstellen.<br />

7 Anmerkung: Die Strukturierung der Prozessschritte pädagogischen H<strong>an</strong>delns auf drei Anforderungsstufen erfolgte durch die<br />

Autorengruppe des <strong>Leitfaden</strong>s.<br />

8 Die im Folgenden formulierten Operatoren sind als Hilfestellung gedacht, um in der konkreten Aufgabenstellung eine Zuordnung<br />

<strong>zur</strong> intendierten Anforderungsstufe zu erleichtern.<br />

5


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Mögliche Operatoren können sein: 9<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Kennzeichnen Sie…“<br />

„Charakterisieren Sie…“<br />

„Erklären Sie…“<br />

„Verdeutlichen Sie…“<br />

„Ordnen Sie…“<br />

„Erläutern sie…“<br />

„Analysieren Sie…“<br />

„Vergleichen Sie…“<br />

„Werten Sie aus…“<br />

„W<strong>an</strong>deln Sie um…“<br />

„Übertragen Sie…“<br />

„Wenden Sie <strong>an</strong>…“<br />

Anforderungsstufe III<br />

Im Mittelpunkt dieser Anforderungsstufe steht die Fähigkeit <strong>zur</strong> selbstständigen Gestaltung,<br />

Reflexion und Urteilsbildung. Dies schließt die Bewertung von Fragestellungen und Aufgaben<br />

mit ein. Aufgaben dieser Anforderungsstufe umfassen das Verarbeiten vorgegebener<br />

Sachverhalte mit dem Ziel, zu einer eigenständigen Darstellung, zu selbstständigen Lösungen,<br />

Schlussfolgerungen, Begründungen und Bewertungen zu gel<strong>an</strong>gen. Beurteilungen und<br />

Stellungnahmen zu theoretischen und praktischen Fragestellungen können ebenso Best<strong>an</strong>dteil<br />

der schriftlichen Abschlussprüfung sein, wie das Entwickeln eigenständiger Hypothesen.<br />

Mögliche Operatoren können sein: 10<br />

„Überprüfen Sie…“<br />

„Erörtern Sie…“<br />

„Diskutieren Sie…“<br />

„Ziehen Sie Schlussfolgerungen…“<br />

„Nehmen Sie Stellung…“<br />

„Entwickeln Sie…“<br />

„Entscheiden Sie begründet…“<br />

9 Die im Folgenden formulierten Operatoren sind als Hilfestellung gedacht, um in der konkreten Aufgabenstellung eine Zuordnung<br />

<strong>zur</strong> intendierten Anforderungsstufe zu erleichtern.<br />

10 ebd.<br />

6


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

3.3 Die formale Struktur der schriftlichen Abschlussprüfung 11<br />

Deckblatt<br />

Das Deckblatt der Abschlussprüfung ist einheitlich zu gestalten und mit den entsprechenden<br />

Angaben zu versehen. Es müssen Informationen <strong>zur</strong> Art der Prüfung, dem Schuljahr, der<br />

Schulart, dem H<strong>an</strong>dlungs- und der Lernfelder, der Dauer der Prüfung, den gestatteten Hilfsmitteln,<br />

einem Bearbeitungshinweis, dem Aufgabensatz und den entsprechenden Seitenzahlen<br />

aufgeführt sein. Auch sollte der Prüfling explizit darauf hingewiesen werden, die Vollständigkeit<br />

der Prüfungsunterlagen zu überprüfen und Fehler gegebenenfalls der Prüfungsaufsicht<br />

zu melden.<br />

Aufgabenblatt<br />

Das Aufgabenblatt umfasst in ähnlicher Weise die bereits auf dem Deckblatt aufgeführten<br />

Informationen. Dem Prüfling muss klar ersichtlich sein, dass es sich um einen in seiner Gesamtheit<br />

zu bearbeitenden Aufgabensatz h<strong>an</strong>delt. Die Aufgaben und Teilaufgaben müssen<br />

entsprechend durchnummeriert werden. Auch sind die für die jeweiligen Aufgaben und Teilaufgaben<br />

zu erreichende Punkte und die Gesamtpunktzahl auszuweisen.<br />

Lösungsvorschlag<br />

Jedem Aufgabensatz ist ein Lösungsvorschlag beizufügen. Dieser erläutert den der Aufgabe<br />

zugrundeliegenden Erwartungshorizont. Es ist zu beachten, dass der Lösungsvorschlag eine<br />

Leitlinie, d. h. eine Orientierungshilfe für die Korrigierenden darstellt. Individuelle Lösungswege<br />

der Prüflinge sind in <strong>an</strong>gemessener Form zu berücksichtigen, wenn die Ausführungen<br />

dem Wesen der Aufgabenstellung entsprechen. Qualitativ gute, dem Auftrag aber nicht entsprechende<br />

Beiträge, verfehlen das gestellte Thema und sind nicht zu werten.<br />

Dem zuständigen Regierungspräsidium sind die <strong>Prüfungsaufgaben</strong> in zweifacher Ausführung<br />

auf der Grundlage der aufgeführten Rahmenkriterien zu übersenden. In jedem zu prüfenden<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld sind zwei Aufgabensätze zu erstellen. Jeder eingereichte Prüfungssatz umfasst<br />

neben dem Deck- und Aufgabenblatt auch den jeweiligen Lösungsvorschlag. Dieser ist<br />

verbindlich mit ein<strong>zur</strong>eichen. Jede Seite, einschließlich des Deckblatts, ist mit einer Seitenzahl<br />

zu versehen. Die Aufgabensätze sind nach einem gängigen Punkteschlüssel zu erstellen.<br />

Eine Punkteverteilung ist bei jeder Aufgabe und Teilaufgabe auszuweisen.<br />

Notenschlüssel<br />

Jedem Aufgabensatz ist ein entsprechender Notenschlüssel beizufügen.<br />

11 Festlegung der Rahmenkriterien durch die Autorengruppe des <strong>Leitfaden</strong>s.<br />

7


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

3.4 Korrektur- und Bewertungshinweise<br />

Korrekturverfahren<br />

Die Erstkorrektur ist mit roter Farbe durchzuführen. Korrekturzeichen sind dabei auf den<br />

rechten R<strong>an</strong>d zu setzen. Die Zweitkorrektur ist mit grüner Farbe unter Benutzung des linken<br />

R<strong>an</strong>des durchzuführen. Bei der Zweitkorrektur werden nur diejenigen Fehler gekennzeichnet,<br />

die bei der Erstkorrektur übersehen wurden. Wird in der Zweitkorrektur ein in der<br />

Erstkorrektur <strong>an</strong>gestrichener Fehler nicht als solcher bzw. mit einem <strong>an</strong>deren Gewicht bewertet,<br />

wird diese Stelle im Text und am R<strong>an</strong>d gekennzeichnet. Wenn eine Schülerin oder<br />

ein Schüler g<strong>an</strong>ze Aufgaben oder Aufgabenteile nicht bearbeitet hat, so sind diese mit Angabe<br />

ihrer exakten Bezeichnung <strong>an</strong> der Stelle auf der Schülerarbeit von der Erstkorrektorin<br />

bzw. vom Erstkorrektor zu vermerken, wo diese Ausführungen auf dem Lösungsblatt hätten<br />

stehen müssen.<br />

Bewertung<br />

Grundlage für die Bewertung der Prüfungsarbeiten ist die Reinschrift. Bietet diese etwas Falsches,<br />

der Entwurf aber das Richtige, so ist der Entwurf nur d<strong>an</strong>n zu werten, wenn es sich<br />

offensichtlich um einen Übertragungsfehler h<strong>an</strong>delt. Ist die Reinschrift nicht vollständig, so<br />

k<strong>an</strong>n der Entwurf nur d<strong>an</strong>n ohne Abzug von Noten her<strong>an</strong>gezogen werden, wenn er zusammenhängend<br />

konzipiert ist und die Reinschrift etwa drei Viertel des erkennbar <strong>an</strong>gestrebten<br />

Umf<strong>an</strong>gs umfasstFalls Teile des Entwurfs für die Bewertung her<strong>an</strong>gezogen werden, ist dies<br />

in der Reinschrift mit „siehe Entwurf" zu vermerken.<br />

Lösungsvorschläge<br />

Die Lösungsvorschläge zu den schriftlichen Prüfungen sind grundsätzlich unverbindliche<br />

Hilfen bei den Korrekturen. Sie dienen der Information für die Lehrkräfte. Sie besitzen keinen<br />

Ausschließlichkeitscharakter. Individuelle Lösungswege der Schülerinnen und Schüler, auch<br />

solche Lösungen, die hinsichtlich des Aufbaus von der durch die Teilaufgaben vorgegebenen<br />

Gliederung und dem Lösungsvorschlag in sinnvoller Weise abweichen, sollen möglich sein.<br />

Die vorgegebenen Arbeits<strong>an</strong>weisungen müssen aber in jedem Fall erfüllt werden. […]<br />

8


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Korrektur- und Bewertungshinweise<br />

a) Allgemeine Korrekturzeichen:<br />

r = richtiges Teilergebnis<br />

f = falsches Teilergebnis<br />

ug = ungenau<br />

ul = unleserlich<br />

uv = unvollständig<br />

b) Sprachlich-formale Mängel:<br />

A = Ausdruck<br />

G = Grammatik<br />

R = Rechtschreibung<br />

Z = Zeichensetzung<br />

F = Form<br />

c) Mängel inhaltlicher Art:<br />

I = Inhalt<br />

Def = Definition<br />

Log = Logik<br />

T = Thema bzw. Aufgabenstellung nicht beachtet, falsches Textverständnis<br />

Bgr = Fehlende/falsche Begründung<br />

Zs = Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

Wh = Wiederholung<br />

Fs = Fachsprache<br />

Bsp = Beispiel<br />

Bz = Fehlender, falscher Bezug<br />

Lü = Lücke<br />

Ff = Folgefehler<br />

Wf = Fehler, der wiederholt vorkommt<br />

Df = Denkfehler, zum Beispiel<br />

Nichterfassen eines Problems im Ansatz,<br />

Anwendungen von Lösungsmethoden, die nicht <strong>zur</strong> Lösung führen<br />

können,<br />

Fehler gegen den sachgerechten G<strong>an</strong>g der Lösung.<br />

Wertende Zusätze zu den Korrekturzeichen sind nicht zulässig.<br />

Ergebnisermittlung<br />

Nach der Korrektur wird die Summe aller Korrekturpunkte gebildet, die in den vom Schüler<br />

oder der Schülerin zu bearbeitenden Aufgaben erzielt wurden. Das Ergebnis ist gegebenenfalls<br />

auf die nächste g<strong>an</strong>ze Zahl auf<strong>zur</strong>unden. Die Summe der erteilten Korrekturpunkte ist<br />

nach einer gängigen Bewertungstabelle in Noten umzusetzen. In der Zweitkorrektur wird,<br />

unabhängig vom Ergebnis der Erstkorrektur, entsprechend verfahren.<br />

9


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

3.5 Exemplarische Notentabellen 12<br />

30-Punkteschlüssel<br />

Punkte<br />

Noten<br />

29-30 1,0<br />

26-28 1,5<br />

23-25 2,0<br />

20-22 2,5<br />

17-19 3,0<br />

14-16 3,5<br />

11-13 4,0<br />

8-10 4,5<br />

5-7 5,0<br />

2-4 5,5<br />

0-1 6,0<br />

60-Punkteschlüssel<br />

Punkte<br />

Noten<br />

57-60 1,0<br />

51-56 1,5<br />

45-50 2,0<br />

39-44 2,5<br />

33-38 3,0<br />

27-32 3,5<br />

21-26 4,0<br />

15-20 4,5<br />

9-14 5,0<br />

3-8 5,5<br />

0-2 6,0<br />

90-Punkteschlüssel<br />

Punkte<br />

Noten<br />

85-90 1,0<br />

76-84 1,5<br />

67-75 2,0<br />

58-66 2,5<br />

49-57 3,0<br />

40-48 3,5<br />

31-39 4,0<br />

22-30 4,5<br />

13-21 5,0<br />

4-12 5,5<br />

0-3 6,0<br />

120-Punkteschlüssel<br />

Punkte<br />

Noten<br />

113-120 1,0<br />

101-112 1,5<br />

89-100 2,0<br />

77-88 2,5<br />

65-76 3,0<br />

53-64 3,5<br />

41-52 4,0<br />

29-40 4,5<br />

17-28 5,0<br />

5-16 5,5<br />

0-4 6,0<br />

12 Anmerkung: Die <strong>an</strong> dieser Stelle aufgeführten linearen Notentabellen stellen unverbindliche Hilfen dar.<br />

10


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

3.6 Checkliste für die schriftliche Abschlussprüfung 13<br />

Kriterien – Ausbildungs- und Prüfungsordnung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die schriftliche Prüfung erfolgt in den H<strong>an</strong>dlungsfeldern „Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch<br />

und methodisch fundieren“ und „Unterstützung der Sprachentwicklung.“<br />

Die Bearbeitungszeit der schriftlichen Prüfung beträgt je H<strong>an</strong>dlungsfeld 150 Minuten.<br />

Inhaltlich beziehen sich die <strong>Prüfungsaufgaben</strong> auf Themen der H<strong>an</strong>dlungsfelder beider<br />

Klassenstufen der Berufsfachschule für Kinderpflege.<br />

Die Überprüfung der Gleichwertigkeit der <strong>Prüfungsaufgaben</strong> erfolgt durch das Regierungspräsidium.<br />

Die Leitung der schriftlichen Prüfung obliegt der Schulleitung oder einer von ihm beauftragten<br />

Lehrkraft.<br />

Über die Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen (Unterschrift Schulleitung, Aufsicht).<br />

Die Arbeiten werden von der Fachlehrkraft der Prüfungsklasse und einer weiteren durch<br />

den Vorsitz des Prüfungsausschusses ausgewählten Lehrkraft korrigiert.<br />

Die Ergebnisse in g<strong>an</strong>zen oder halben Noten werden den Prüflingen fünf bis sieben Tage<br />

vor der mündlichen Prüfung bek<strong>an</strong>ntgegeben.<br />

Kriterien - <strong>Erstellung</strong> einer schriftlichen Abschlussprüfung<br />

Gesamtheit der Inhalte: Die Gesamtheit der in der Berufsfachschule vermittelten Inhalte,<br />

Ziele und Methoden der Prüfungsh<strong>an</strong>dlungsfelder müssen für die schriftliche Abschlussprüfung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Eine Aufgabenstellung, die in gleicher Weise Gegenst<strong>an</strong>d im Unterricht war, erfüllt die<br />

Bedingung einer Abschlussprüfung nicht.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf der Anforderungsstufe II (Analyse, Pl<strong>an</strong>ung, Tr<strong>an</strong>sfer), wobei<br />

die Stufen I (Wissen und Verstehen) und III (Reflexion, Bewertung, Evaluation) <strong>an</strong>gemessen<br />

zu berücksichtigen sind.<br />

Die Schwerpunkte der Anforderung liegen in einem Bereich, der geprägt ist vom Verarbeiten<br />

und Darstellen bek<strong>an</strong>nter Sachverhalte, dem Übertragen und Anwenden des Gelernten<br />

in vergleichbaren Situationen und dem Reflektieren und fachlichen Bewerten.<br />

Es entspricht einer Abschlussprüfung nicht, diese als reine Reproduktion gelernten Wissens<br />

zu konzipieren.<br />

Kleinschrittigkeit der Aufgabenstellung: Für jeden Aufgabensatz gilt, dass dieser durch<br />

Teilaufgaben zu strukturieren ist, wobei die Untergliederung nicht zu kleinschrittig ausfallen<br />

sollte, damit die Möglichkeit einer eigenständigen Lösung der Aufgabe gewährleistet<br />

bleibt.<br />

Es wird im Sinne der Differenzierbarkeit empfohlen, eine relativ hohe Gesamtpunktzahl zu<br />

verwenden (zum Beispiel 60 Punkte).<br />

Art der Aufgabenstellung und der Materialauswahl: Die Aufgaben bieten die Möglichkeit,<br />

die Kompetenzen in der selbstständigen, problemgerechten Materialauswertung, der<br />

logischen Ged<strong>an</strong>kenführung, der fach- und sachgerechten schriftlichen Darstellung und<br />

der Bewältigung einer komplexen Aufgabenstellung in vorgegebener Zeit zu überprüfen.<br />

Für die <strong>Erstellung</strong> einer Abschlussarbeit können alle Text- und Materialarten verwendet<br />

werden, die auch für den Unterricht geeignet sind.<br />

Texte sind in kopierfähiger Ablichtung gut lesbar vorzulegen. Sie sind am R<strong>an</strong>d mit Zeilenzählung<br />

zu versehen.<br />

Quellen sind in gängiger Form <strong>an</strong>zugeben (z. B. Name, Vorname: Titel. Untertitel. Auflage.<br />

Ort: Verlag, Jahr. Seitenzahl.).<br />

13 Anmerkung: Zusammenfassende Darstellungen der Anforderungen <strong>an</strong> die <strong>Erstellung</strong> einer schriftlichen Abschlussprüfung<br />

durch die Autorengruppe des <strong>Leitfaden</strong>s.<br />

11


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Korrektur und Bewertungshinweise<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Erstkorrektur ist mit roter Farbe am rechten R<strong>an</strong>d der Arbeit durchzuführen.<br />

Die Zweitkorrektur ist mit grüner Farbe am linken R<strong>an</strong>d der Arbeit durchzuführen.<br />

Bei der Zweitkorrektur werden nur diejenigen Fehler gekennzeichnet, die in der Erstkorrektur<br />

übersehen wurden.<br />

Die <strong>an</strong>gegebenen Korrekturzeichen sind zu verwenden.<br />

Grundlage für die Bewertung der Prüfungsarbeit ist die Reinschrift.<br />

Bietet die Reinschrift etwas Falsches, der Entwurf aber das Richtige, ist dieser nur zu<br />

werten, wenn es sich offensichtlich um einen Übertragungsfehler h<strong>an</strong>delt.<br />

Ist die Reinschrift nicht vollständig, so k<strong>an</strong>n der Entwurf nur d<strong>an</strong>n ohne Punktabzug her<strong>an</strong>gezogen<br />

werden, wenn er zusammenhängend konzipiert ist und die Reinschrift etwa ¾<br />

des Gesamtumf<strong>an</strong>gs ausmacht.<br />

Die Lösungsvorschläge sind unverbindliche Hilfen bei den Korrekturen.<br />

Sie besitzen keinen Ausschließlichkeitscharakter. Individuelle Lösungswege der Schülerinnen<br />

und Schüler sind zu berücksichtigen, wobei die Arbeits<strong>an</strong>weisungen erfüllt sein<br />

müssen.<br />

Kriterien <strong>zur</strong> formalen Gestaltung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die <strong>Prüfungsaufgaben</strong> sind in zweifacher Ausführung <strong>an</strong> das zuständige Regierungspräsidium<br />

zu versenden.<br />

Jeder eingereichte <strong>Prüfungsaufgaben</strong>satz umfasst das Deckblatt, das Aufgabenblatt und<br />

den für den Aufgabensatz gültigen Lösungsvorschlag.<br />

Jede Seite ist mit einer Seitenzahl zu versehen (einschließlich Deckblatt).<br />

Die Aufgaben des Aufgabensatzes müssen durchnummeriert werden (Nummerierung).<br />

In jedem zu prüfenden H<strong>an</strong>dlungsfeld sind zwei Aufgabensätze zu erstellen und beim<br />

Regierungspräsidium ein<strong>zur</strong>eichen.<br />

Die Aufgabensätze sind nach einem gängigen Punkteschlüssel zu erstellen.<br />

Eine Punkteverteilung ist bei jeder Aufgabe und Teilaufgabe auszuweisen.<br />

12


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

4 Formale Gestaltung und Beispiele für mögliche <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

4.1 Formale Gestaltung<br />

Deckblatt<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

Anmerkung: Das Schullogo sollte <strong>an</strong><br />

geeigneter Stelle aufgeführt werden.<br />

Schuljahr<br />

Berufliche Schule<br />

Straße<br />

Postleitzahl Ort<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld<br />

Lernfelder<br />

Dauer<br />

Hilfsmittel<br />

Bearbeitungshinweise<br />

Ein Aufgabensatz mit den jeweiligen Teilaufgaben ist zu bearbeiten.<br />

Aufgabensatz<br />

Seitenzahl einschl. Deckblatt<br />

Der Prüfling ist verpflichtet, jeden Aufgabensatz auf seine Vollständigkeit zu prüfen. Unstimmigkeiten<br />

sind umgehend der Prüfungsaufsicht mitzuteilen.<br />

13


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Aufgabenblatt<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Aufgabensatz<br />

Berufsfachschule für<br />

Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Lernfelder:<br />

Punkte<br />

Aufgabe 1<br />

Anmerkung: Wenn erforderlich, k<strong>an</strong>n eine weitere Untergliederung<br />

erfolgen, die allerdings nicht zu kleinschrittig erfolgen sollte.<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Gesamtpunktzahl<br />

14


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Lösungsvorschlag<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Berufsfachschule für<br />

Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Lernfelder:<br />

Punkte<br />

Lösungsvorschlag<br />

Aufgabe 1<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Gesamtpunktzahl<br />

15


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

4.2 Beispiele für mögliche <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Prüfungsaufgabe A<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Aufgabensatz A<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch<br />

und methodisch fundieren<br />

Lernfelder:<br />

Punkte<br />

Lernfeld 6 : Entwicklung und Verhalten beobachten, beschreiben, erklären<br />

Lernfeld 9 : Grundlegendes Verständnis für Entwicklungs- und<br />

Bildungsprozesse bis zum Grundschulalter entwickeln<br />

Beobachtungsprotokoll Lena (2;2 Jahre)<br />

Beobachtungszeit: 23.06.2012, 10.00 bis 10.10 Uhr<br />

Beobachterin: Karin<br />

1<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

Beobachtungssituation: Lena steht am R<strong>an</strong>d des S<strong>an</strong>dkastens. Im S<strong>an</strong>dkasten<br />

spielen noch drei <strong>an</strong>dere Kinder und backen „Kuchen“ mit S<strong>an</strong>dkastenförmchen.<br />

Lena richtet den Blick auf die Kinder und schaut längere Zeit, ohne den Blick<br />

abzuwenden, auf das Tun der Kinder. Sie geht mehrmals in die Hocke und<br />

richtet weiterhin den Blick auf das Tun der Kinder. Sie bewegt die Arme und<br />

lacht dabei. Als ein Kind genau vor dem Kuchen steht, so dass Lena nicht<br />

mehr hinsehen k<strong>an</strong>n, geht sie näher zu den Kindern her<strong>an</strong>, um den Kuchen<br />

besser sehen zu können. Sie schaut so l<strong>an</strong>ge zu, bis der Kuchen fertig ist. Anschließend<br />

geht sie zum Kuchen und tippt mit den Fingerspitzen vorsichtig <strong>an</strong><br />

den Kuchen, bis Max kommt und sagt: „He, lass das!“ Daraufhin geht Lena<br />

einen Schritt <strong>zur</strong>ück, bleibt d<strong>an</strong>n stehen und schaut weiterhin auf den Kuchen,<br />

zeigt auf ihn und sagt leise: „Kuchen“.<br />

Mittlerweile haben die <strong>an</strong>deren Kinder Wasser in den S<strong>an</strong>dkasten getragen<br />

und matschen mit S<strong>an</strong>d. Die Kinder haben große Löcher ausgegraben und<br />

füllen Wasser hinein. Lena betrachtet das Geschehen. Sie geht l<strong>an</strong>gsam zu<br />

den Kindern hin, kniet sich hin, zeigt mit dem Zeigefinger auf die Löcher und<br />

sagt: „Wasser, da!“ Dabei lacht sie und taucht ihre H<strong>an</strong>d in ein Wasserloch. Sie<br />

patscht mit beiden Händen in das Wasserloch, so dass es spritzt. Mia bekommt<br />

ein paar Spritzer ab und lacht. Lena nimmt nun eine H<strong>an</strong>d voll Matsch,<br />

bewegt den Matsch von einer in die <strong>an</strong>dere H<strong>an</strong>d, und füllt ihn in ein Förmchen.<br />

Sie reicht es Mia und sagt: „Mein Kuchen!“ Mia nimmt es und sagt: „Dein<br />

Kuchen ist lecker!“ Daraufhin lächelt Lena und nimmt sich ein weiteres Förmchen<br />

und füllt es mit einer Schaufel r<strong>an</strong>dvoll mit S<strong>an</strong>d. Sie streicht die Oberfläche<br />

mit der Schaufel glatt und gießt mit der Gießk<strong>an</strong>ne etwas Wasser auf den<br />

Kuchen und reicht ihn wiederum Mia. Jetzt lacht sie richtig laut.<br />

16


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Aufgaben<br />

Der Orientierungspl<strong>an</strong> für die baden-württembergischen Kindergärten und <strong>an</strong>dere<br />

Tageseinrichtungen sieht die regelmäßige Beobachtung und Dokumentation<br />

der kindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozesse als wichtige Aufgabe<br />

für pädagogische Fachkräfte vor.<br />

1 Erläutern Sie die Bedeutung der Beobachtung im Orientierungspl<strong>an</strong>.<br />

12 Punkte<br />

2 Zeigen Sie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der vorliegenden Beschreibung zentrale Merkmale<br />

eines Beobachtungsprotokolls auf. Benennen Sie die Merkmale und erklären<br />

Sie deren Bedeutung. Belegen Sie Ihre Aussagen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Textstellen.<br />

12 Punkte<br />

3 Beobachten stellt eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte dar.<br />

Immer wieder k<strong>an</strong>n es passieren, dass Beobachtungen unbewusst verfälscht<br />

werden. Stellen Sie sechs Wahrnehmungs- und Beobachtungsfehler<br />

dar und erklären Sie, wie sich diese in der Praxis vermeiden lassen.<br />

12 Punkte<br />

4 Aus dem vorliegenden Protokoll können unterschiedliche Schlussfolgerungen<br />

gezogen werden. Welche Interessen des Kindes werden bei diesem<br />

Beobachtungsprotokoll sichtbar? Leiten Sie daraus drei mögliche Aktivitäten<br />

für Lena ab. Entscheiden Sie sich für ein Angebot und formulieren Sie<br />

für dieses zwei Ziele.<br />

12 Punkte<br />

5 Im Prozess der Beobachtung sind viele unterschiedliche Formen der Dokumentation<br />

denkbar. Je nach Ziel und Einrichtung sollte diese ausgewählt<br />

werden. Erläutern Sie, was m<strong>an</strong> unter einem Portfolio versteht. Stellen Sie<br />

Ziele und mögliche Best<strong>an</strong>dteile dar.<br />

12 Punkte<br />

Gesamtpunktzahl<br />

60 Punkte<br />

17


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Lösungsvorschlag:<br />

1. Erläutern Sie die Bedeutung der Beobachtung im Orientierungspl<strong>an</strong>.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Beobachtung bildet die Grundlage für die pädagogische Arbeit im Hinblick auf<br />

das Kennenlernen der Kinder, das Erfassen kindlicher Besonderheiten und Entwicklungsgeschwindigkeiten.<br />

Durch den Prozess der Beobachtung fühlen sich die Kinder wertgeschätzt.<br />

Durch die Beobachtung kindlichen Verhaltens können Vorurteile abgebaut und Fehlentwicklungen<br />

vorgebeugt werden.<br />

Die Beobachtung ermöglicht das Erkennen individueller Entwicklungsverläufe und<br />

das Wahrnehmen von Übergängen.<br />

Beobachten ermöglicht das Entdecken kindlicher Ressourcen.<br />

Durch Beobachten können individuelle Bildungsprozesse besser verst<strong>an</strong>den werden.<br />

Die Ergebnisse der Beobachtung bilden die Grundlage für Entwicklungsgespräche<br />

mit den Eltern.<br />

Die Beobachtungsergebnisse bilden die Voraussetzung für die gezielte Förderung<br />

der Entwicklung und aktive Begleitung der Kinder (bewusste pädagogische Maßnahmen).<br />

Der Einsatz von Materialien sowie die Raumgestaltung können bewusster gepl<strong>an</strong>t<br />

werden.<br />

Ebenso sind die Pl<strong>an</strong>ung und Gestaltung von Aktivitäten/Projekten von den Ergebnissen<br />

der Entwicklungs- und Lernbeobachtung abhängig.<br />

Die Beobachtung dient der Vorbereitung auf Gespräche mit Kolleginnen/Kollegen und<br />

Eltern.<br />

2. Zeigen Sie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der vorliegenden Beschreibung zentrale Merkmale eines<br />

Beobachtungsprotokolls auf. Benennen Sie die Merkmale und erklären Sie deren<br />

Bedeutung. Belegen Sie Ihre Aussagen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Textstellen.<br />

<br />

<br />

Zentrale Merkmale eines Beobachtungsprotokolls sind:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Genaue Angaben von Ort, Zeitpunkt, Beobachterin oder Beobachter;<br />

Beschreibung der Situation, in der die Beobachtung stattfindet, Umgebungsbeobachtung;<br />

genaue Beschreibung der H<strong>an</strong>dlungen des Kindes (zum Beispiel: Richtet<br />

Blick auf <strong>an</strong>dere Kinder, geht mehrmals in die Hocke, geht um den S<strong>an</strong>dkasten<br />

herum);<br />

Beschreibung von Mimik und Gestik;<br />

wörtliche Rede ist Best<strong>an</strong>dteil des Protokolls.<br />

Bedeutung der Merkmale:<br />

o<br />

Es soll eine möglichst genaue, umfassende Beschreibung des kindlichen Verhaltens<br />

ohne Bewertungen und interpretierende Zusammenhänge erkennbar<br />

werden, damit das Verhalten des Kindes in der Folge einer fachlichen Deutung<br />

unterzogen werden k<strong>an</strong>n. Durch die Beschreibung von Mimik und Gestik<br />

k<strong>an</strong>n das Engagement und die innere Befindlichkeiten des Kindes dargelegt<br />

werden.<br />

18


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

3. Beobachten stellt eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte dar. Immer<br />

wieder k<strong>an</strong>n es passieren, dass Beobachtungen unbewusst verfälscht<br />

werden. Stellen Sie sechs Wahrnehmungs- und Beobachtungsfehler dar und<br />

erklären Sie, wie sich diese in der Praxis vermeiden lassen.<br />

1. Es ist möglich, dass wir nur einen Teil einer H<strong>an</strong>dlungsabfolge sehen und den Rest<br />

aus der eigenen subjektiven Perspektive hinzudeuten, was leicht zu falschen Schlüssen<br />

führen k<strong>an</strong>n.<br />

2. Es besteht die Gefahr, dass Kinder nur d<strong>an</strong>n beobachtet werden, wenn sie auffällig<br />

sind und stille Kinder eher unbeachtet bleiben.<br />

3. M<strong>an</strong>ches wird übersehen, weil es zu selbstverständlich ist und unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle<br />

liegt.<br />

4. In Folge zeitlich <strong>an</strong>dauernder Beobachtungsphasen besteht die Gefahr, dass die<br />

Aufmerksamkeit mit der Zeit nachlässt und mitunter wichtige Informationen verloren<br />

gehen.<br />

5. Bei der Beobachtung von Situationen, in der mehr als eine Person agiert, zieht oft<br />

diejenige Person die besondere Aufmerksamkeit des Beobachtenden auf sich, die die<br />

stärkste/auffälligste Aktion zeigt.<br />

6. Halo-Effekt (Überstrahlungseffekt: Das heißt, ein Merkmal, das <strong>an</strong> einer bestimmten<br />

Person beobachtet wurde, wird auf <strong>an</strong>dere Situationen und Bereiche übertragen);<br />

7. Strenge- oder Mildeeffekt;<br />

8. Kontrastfehler;<br />

9. Projektionen.<br />

Jeweils ein Punkt für die Nennung/Beschreibung des Beobachtungsfehlers und ein weiterer<br />

Punkt für die Erläuterung des Praxistr<strong>an</strong>sfers.<br />

4. Aus dem vorliegenden Protokoll können unterschiedliche Schlussfolgerungen<br />

gezogen werden. Welche Interessen des Kindes werden bei diesem Beobachtungsprotokoll<br />

sichtbar? Leiten Sie daraus drei mögliche Aktivitäten für Lena<br />

ab. Entscheiden Sie sich für ein Angebot und formulieren Sie für dieses zwei<br />

Ziele.<br />

<br />

<br />

Mögliche Interessen des Kindes könnten sein:<br />

o<br />

Funktionsspiel, Matschen mit S<strong>an</strong>d, Materialerfahrungen, Einfüllen/Umfüllen,<br />

Interesse am H<strong>an</strong>deln der <strong>an</strong>deren Kinder, Kontaktaufnahme zu <strong>an</strong>deren Kindern,<br />

Nachahmung der <strong>an</strong>deren Kinder, Rollenspiel.<br />

Folgende Aktivitäten könnten auf der Grundlage der Beobachtung abgeleitet werden:<br />

o<br />

o<br />

Bereitstellen von unterschiedlichen Behältern oder Materialien (Einfüllen/Umfüllen);<br />

Ziele: Intensive taktile Sinneserfahrungen, intensive Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />

mit dem Material, durch sprachliche Begleitung, Förderung der<br />

Begriffsbildung;<br />

<strong>an</strong>dere Gelegenheiten zum Matschen <strong>an</strong>bieten, zum Beispiel mit Erde; Ziele:<br />

Physikalische und chemische Grunderfahrungen, Mengenkonst<strong>an</strong>z erfahren.<br />

19


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

5. Im Prozess der Beobachtung sind viele unterschiedliche Formen der Dokumentation<br />

denkbar. Je nach Ziel und Einrichtung sollte diese ausgewählt werden.<br />

Erläutern Sie, was m<strong>an</strong> unter einem Portfolio versteht. Stellen Sie Ziele und<br />

mögliche Best<strong>an</strong>dteile dar.<br />

Ein Portfolio umfasst die systematische Dokumentation sozialer, emotionaler und kognitiver<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes unter Einbeziehung seines sozialen Umfeldes. Es<br />

h<strong>an</strong>delt sich um eine vielfältige Sammlung unterschiedlicher Dokumentationen, die pädagogischen<br />

Fachkräften aus verschiedenen Perspektiven ein umfassendes Bild von der Entwicklung<br />

des einzelnen Kindes vermitteln.<br />

Folgende Ziele können für die Arbeit mit dem Portfolio dargelegt werden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wertschätzung des Kindes;<br />

das Kind erfährt etwas über die eigenen Entwicklungsschritte;<br />

Spiegelung der pädagogischen Arbeit des Teams;<br />

Anregung, die eigene Arbeit zu reflektieren;<br />

Portfolio als Gesprächs<strong>an</strong>lass mit den Kindern;<br />

Grundlage für die Gestaltung einer förderlichen Lernumgebung.<br />

Zentrale Inhalte des Portfolios sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Arbeitsproben der Kinder: Zeichnungen und Gemälde unterschiedlichster Art, erste<br />

Schreibversuche;<br />

Fotos dokumentieren H<strong>an</strong>dlungen und Tätigkeiten des Kindes;<br />

Aufzeichnungen der pädagogischen Fachkräfte: Die Beobachtungen und Notizen von<br />

Fachkräften <strong>zur</strong> Entwicklung und zum Verhalten von Kindern;<br />

Audio- und Videosequenzen: Ton- und Bildmaterialien geben einen lebendigen Einblick<br />

in das Denken und H<strong>an</strong>deln von Kindern.<br />

20


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Prüfungsaufgabe B<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Aufgabensatz B<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch<br />

und methodisch fundieren<br />

Lernfelder:<br />

Lernfeld 7: Entwicklungsförderndes Verhalten einüben<br />

Lernfeld 11: Mitwirkung bei der Zusammenarbeit mit Eltern und weiteren<br />

Beteiligten<br />

Punkte<br />

Praxissituation<br />

1<br />

5<br />

10<br />

15<br />

Frau Müller bringt ihre vierjährige Tochter Marie am Morgen in die Kindertageseinrichtung<br />

(Kita). Während Marie ihre Gummistiefel auszieht und ihre Mutter<br />

sich um sie kümmert, kommt die Kinderpflegerin Jutta vorbei und fragt im<br />

Vorbeigehen, ohne sich umzudrehen: „Na, wie geht’s?“ und läuft weiter. Frau<br />

Müller ruft ihr hinterher: „Gut, dass ich Sie sehe, ich muss unbedingt mit Ihnen<br />

sprechen.“ Jutta ist in Eile, dreht sich um und erwidert: „Jetzt ist es gerade ungünstig.“<br />

Frau Müller ärgert sich über diese Antwort und ruft Jutta nach: „Sie<br />

haben ja nie Zeit!“ Daraufhin bleibt Jutta stehen, richtet den Blick <strong>zur</strong> Decke<br />

und fragt: „Was ist denn nun schon wieder?“ Frau Müller stemmt die Hände in<br />

die Hüften und sagt wutschnaubend: „Ich finde das unmöglich, dass Sie gestern<br />

meine Marie […].“ Jutta unterbricht sie und sagt in barschem Ton: „Meine<br />

liebe Frau Müller: Jetzt reicht es mir l<strong>an</strong>gsam! Immer wollen Sie, dass wir uns<br />

g<strong>an</strong>z speziell um Ihre Tochter kümmern, aber wir haben ja schließlich noch 46<br />

<strong>an</strong>dere Kinder zu betreuen und außerdem würde es ihrer Marie g<strong>an</strong>z und gar<br />

nicht schaden, wenn sie mal etwas selbstständiger werden würde!“ „Ich finde<br />

es unerhört, wie Sie hier mit den Eltern reden“, erwidert Frau Müller. Daraufhin<br />

läuft Jutta empört zu ihrer Kollegin und sagt: „Mit der Frau Müller rede ich kein<br />

Wort mehr.“<br />

21


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Aufgaben<br />

1. Das Gespräch zwischen Frau Müller und der Kinderpflegerin Jutta verlief<br />

für beide Seiten wahrscheinlich unbefriedigend.<br />

1.1 Wählen Sie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Praxissituation drei Textbeispiele für eine<br />

misslungene Kommunikation (Zitat plus Zeilen<strong>an</strong>gabe) und begründen<br />

Sie Ihre Wahl.<br />

1.2 Erläutern Sie die drei personalen Grundhaltungen einer gelingenden<br />

Kommunikation.<br />

1.3 Begründen Sie, warum sich das Gespräch nicht mit den unter 1.2<br />

gen<strong>an</strong>nten personalen Grundhaltungen vereinbaren lässt.<br />

1.4 Beschreiben Sie drei Elemente nonverbaler Kommunikation.<br />

6 Punkte<br />

9 Punkte<br />

9 Punkte<br />

6 Punkte<br />

2. Im Sinne einer gelingenden Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern<br />

und pädagogischem Personal sollten Konflikte aufgearbeitet werden.<br />

2.1 Erklären Sie, was unter einer Erziehungspartnerschaft zu verstehen<br />

ist.<br />

2.2 Zeigen Sie auf, wie im Rahmen der Erziehungspartnerschaft ein<br />

Konfliktgespräch geführt werden sollte. Denken Sie dabei <strong>an</strong><br />

Vorbereitung, Regeln und den möglichen Verlauf des Gesprächs.<br />

2 Punkte<br />

15 Punkte<br />

3. Die Zusammenarbeit mit Eltern k<strong>an</strong>n vielseitig gestaltet werden.<br />

3.1 Nennen Sie acht Formen der Zusammenarbeit mit Eltern.<br />

3.2 Beschreiben Sie drei Formen, die zu einem positiven Klima in einer<br />

Kindertageseinrichtung beitragen können näher und erläutern Sie<br />

deren Bedeutung.<br />

4 Punkte<br />

9 Punkte<br />

Gesamtpunktzahl<br />

60 Punkte<br />

22


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Lösungsvorschlag:<br />

1. Das Gespräch zwischen Frau Müller und der Kinderpflegerin Jutta verlief für beide<br />

Seiten wahrscheinlich unbefriedigend.<br />

1.1 Wählen Sie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Praxissituation drei Textbeispiele für misslungene<br />

Kommunikation (Zitat plus Zeilen<strong>an</strong>gabe) und begründen Sie Ihre Wahl.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

Zum Beispiel: Zeile 4: […] fragt im Vorbeigehen, ohne sich umzudrehen: „Na, wie<br />

geht’s?“ Jutta baut keinen Blickkontakt auf und wartet die Be<strong>an</strong>twortung der Frage<br />

nicht ab. Dies könnte Desinteresse signalisieren.<br />

<br />

<br />

Zum Beispiel Zeile 11: […] Jutta unterbricht sie und sagt in barschem Ton: „[…].“ Jutta<br />

lässt Frau Müller nicht aussprechen und k<strong>an</strong>n dadurch den Grund des Ärgers nicht<br />

erfahren. Jutta scheint kein Interesse am Anliegen von Frau Müller zu haben. Ein gegenseitiges<br />

Zuhören ist nicht gegeben.<br />

Zum Beispiel Zeile 17: […] „Mit der Frau Müller rede ich kein Wort mehr.“ Jutta verweigert<br />

das Gespräch mit Frau Müller. Sie scheint <strong>an</strong> einer gemeinsamen Zusammenarbeit<br />

und Lösung des Konflikts kein Interesse zu haben. Sie zeigt wenig wertschätzendes<br />

Verhalten.<br />

1.2 Erläutern Sie die drei personalen Grundhaltungen einer gelingenden<br />

Kommunikation.<br />

Die drei Grundhaltungen sind: Empathie (Einfühlungsvermögen; sich in das Gefühlsleben<br />

eines Anderen einfühlen und signalisieren, dass m<strong>an</strong> dieses versteht), Kongruenz (sich so<br />

geben, wie m<strong>an</strong> ist/echt sein) und Akzept<strong>an</strong>z (den Gesprächspartner als Mensch <strong>an</strong>nehmen,<br />

unabhängig von seinem Verhalten).<br />

1.3 Begründen Sie, warum sich das Gespräch nicht mit den unter 1.2 gen<strong>an</strong>nten<br />

personalen Grundhaltungen vereinbaren lässt.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

Empathie: Jutta ist in Eile, erkennt nicht, dass Frau Müller Gesprächsbedarf hat. Jutta<br />

geht nicht auf das Anliegen von Frau Müller ein, stattdessen entzieht sie sich einem<br />

weiteren Gespräch.<br />

Kongruenz: Jutta formuliert in barschem Ton: „Meine liebe Frau Müller […].“ Hier<br />

passt der unfreundliche Ton nicht mit der Formulierung „liebe […]“ zusammen.<br />

Dadurch zeigt Jutta ein <strong>an</strong>deres Verhalten als sie fühlt. Sie wirkt somit nicht<br />

echt/kongruent.<br />

Akzept<strong>an</strong>z: Jutta nimmt das Anliegen von Frau Müller nicht ernst, geht nicht auf Ihren<br />

Ärger ein, reagiert mit Vorwürfen und verweigert das Gespräch. Die Ausdrucksweise<br />

von Jutta ist nicht wertschätzend (zum Beispiel: „Was ist denn nun schon wieder?“<br />

(Zeile 9) „Jetzt reicht es mir l<strong>an</strong>gsam […]“ (Zeile 12).<br />

23


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

1.4 Beschreiben Sie drei Elemente nonverbaler Kommunikation.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

Mögliche Elemente nonverbaler Kommunikation sind:<br />

<br />

<br />

<br />

Haltung: Die Körperhaltung ist ein Ausdruck von Gefühlen und Befindlichkeiten. Hierbei<br />

ist entscheidend, wie das Gewicht verlagert wird, ob die Haltung offen oder geschlossen<br />

ist, ob ein Mensch frei steht oder Stütze sucht, wie er sich bewegt oder wie<br />

er sitzt.<br />

Mimik: Der Gesichtsausdruck zeigt die persönliche Verfassung und die Emotionen eines<br />

Menschen. Mimik umfasst Gesichtszüge, Augenkontakt, Blickrichtung, Kopfbewegungen.<br />

Diese Elemente der Mimik können beherrscht werden, <strong>an</strong>dere, wie zum<br />

Beispiel die Veränderung der Gesichtsfarbe, dagegen nicht.<br />

Gestik: Hierbei wird das gesprochene Wort mit Bewegungen der Hände unterstützt.<br />

Je nach Temperament setzen Menschen Gestik unterschiedlich stark ein. Gestik wird<br />

benutzt, um das gesprochene Wort zu untermalen und wird stärker eingesetzt, wenn<br />

die Inhalte emotional sind. Viele Gesten sind auf der g<strong>an</strong>zen Welt gleich, jedoch gibt<br />

es auch kulturell unterschiedliche, sogar missverständliche Gesten.<br />

2. Im Sinne einer gelingenden Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und<br />

pädagogischem Personal sollten Konflikte aufgearbeitet werden.<br />

2.1 Erklären Sie, was unter einer Erziehungspartnerschaft zu verstehen ist.<br />

Unter Erziehungspartnerschaft versteht m<strong>an</strong> eine enge Zusammenarbeit aller <strong>an</strong> der Erziehung<br />

eines Kindes beteiligter Personen und Abstimmung der dafür notwendigen Aufgaben.<br />

Im Blickpunkt steht dabei das Wohl des Kindes.<br />

2.2 Zeigen Sie auf, wie im Rahmen der Erziehungspartnerschaft ein Konfliktgespräch<br />

geführt werden sollte. Denken Sie dabei <strong>an</strong> Vorbereitung, Regeln und<br />

den möglichen Verlauf des Gesprächs.<br />

Vorbereitung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zeit, Ort und Thema festlegen und dies vorab den Eltern mitteilen;<br />

Störungen/Unterbrechungen ausschließen;<br />

<strong>an</strong>gemessene Raumgestaltung: Tisch zwischen den Gesprächspartnern, Blumen,<br />

Getränke, etc.;<br />

thematische Vorbereitung: Besprechen im Kollegium, Gesprächspl<strong>an</strong> erstellen, Unterlagen<br />

vorbereiten (zum Beispiel: Portfolio des Kindes).<br />

Regeln:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Grundhaltungen zeigen;<br />

positiv beginnen und enden (zum Beispiel: S<strong>an</strong>dwichtechnik);<br />

Gesprächstechniken <strong>an</strong>wenden (Ich-Botschaften, Aktives Zuhören);<br />

Belehrungen und Ratschläge vermeiden.<br />

24


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Verlauf/Durchführung:<br />

Begrüßung, <strong>an</strong>schließend Überblick über den gepl<strong>an</strong>ten Gesprächsablauf geben;<br />

weiteren Bedarf der Eltern abklären;<br />

Lösungssuche: Gemeinsame Basis bestimmen, Vereinbarungen für die Zukunft treffen;<br />

Gesprächszusammenfassung und Ergebnisse festhalten.<br />

3. Die Zusammenarbeit mit Eltern k<strong>an</strong>n vielseitig gestaltet werden.<br />

3.1 Nennen Sie acht Formen der Zusammenarbeit mit Eltern.<br />

Elternbrief, Elterncafé, Elternabend, Einzelgespräch, Tür- und Angelgespräch, Feste, Hausbesuch,<br />

Ausflüge […].<br />

3.2 Beschreiben Sie drei Formen, die zu einem positiven Klima in einer<br />

Kindertageseinrichtung beitragen können näher und erläutern Sie deren<br />

Bedeutung.<br />

<br />

Tür- und Angelgespräch:<br />

Sie dienen dem Informationsabgleich und zum Aufbau und Erhalt einer guten Beziehung.<br />

<br />

Elternabend:<br />

Dieser dient der gezielten Information der Eltern (eventuell mit Einsatz von Referenten)<br />

über org<strong>an</strong>isatorische und pädagogische Fragestellungen. Darüber hinaus soll im Rahmen<br />

eines Elternabends die Elternkontakte unterein<strong>an</strong>der sowie der Beziehungsaufbau<br />

zwischen Team und Elternschaft gefördert werden.<br />

<br />

Feste:<br />

Feste können kulturelle Traditionen bewahren, fördern und pflegen. Die Elternkontakte<br />

unterein<strong>an</strong>der sowie der Beziehungsaufbau zwischen Team, Elternschaft und Kindern<br />

werden gefördert. Feste können, je nach Ausrichtung eine gewisse Bedeutung im Sinne<br />

der Öffentlichkeitsarbeit haben.<br />

25


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

Prüfungsaufgabe C<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Aufgabensatz C<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Unterstützung der Sprachentwicklung<br />

Lernfelder:<br />

Punkte<br />

Lernfeld 3: Buch-, Erzähl- und Schriftkultur erfahrbar machen I<br />

Lernfeld 5: Buch-, Erzähl- und Schriftkultur erfahrbar machen II<br />

Praxissituation<br />

1<br />

5<br />

10<br />

Max (5 Jahre) ist neuerdings von Märchen total begeistert. Er bringt jeden Tag<br />

seine Märchenkassetten mit in den Kindergarten. Einige <strong>an</strong>dere Kinder lassen<br />

sich <strong>an</strong>stecken und so lauschen sie fasziniert den Märchen, die Max mitbringt.<br />

Die Märchen sind mit dramatischer Musik unterlegt und als Hörspielversion<br />

sehr sp<strong>an</strong>nend für die Kinder gestaltet. Nach einigen Tagen kommt eine Mutter<br />

empört auf Sie zu und beschwert sich, dass ihre Tochter Mona (4 Jahre) nicht<br />

mehr schlafen k<strong>an</strong>n und Angst vor dem bösen Wolf und vor Hexen hat. Sie<br />

findet, Märchen seien nicht mehr zeitgemäß und für die Kinder zu grausam.<br />

Die Kinderpflegerin denkt nach und tauscht sich mit ihrem Team über das<br />

Thema aus.<br />

Aufgaben<br />

1. Stellen Sie dar, welche Bedeutung Märchen für die Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Kinder haben können.<br />

2. Gehen Sie auf das Märchen „Frau Holle“ ein und erklären Sie, warum Märchen<br />

der kindlichen Denkstruktur bzw. dem kindlichen Weltbild entsprechen.<br />

Zeigen Sie dies <strong>an</strong> Beispielen aus dem Märchen „Frau Holle“ auf.<br />

3. Nehmen Sie zu dem Vorwurf der Mutter, die Märchen seien zu grausam für<br />

Kinder, Stellung.<br />

4. Stellen Sie die Problematik von Märchen in Medien (Hörspiel-CD, Filme)<br />

dar.<br />

5. Die Kinderpflegerin greift das Bedürfnis der Kinder auf und stellt den Kindern<br />

verschiedene Märchen vor.<br />

a) Was muss sie bei der Auswahl der Märchen beachten?<br />

10 Punkte<br />

15 Punkte<br />

12 Punkte<br />

10 Punkte<br />

13 Punkte<br />

b) Stellen Sie wesentliche Kriterien des Märchenerzählens dar, die Sie bei<br />

der Vorbereitung und Durchführung beachten müssen.<br />

Gesamtpunktzahl<br />

60 Punkte<br />

26


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Lösungsvorschlag:<br />

1. Beschreiben Sie die Bedeutung von Volksmärchen für die Persönlichkeitsentwicklung<br />

des Kindes.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Märchen…<br />

vermitteln eine positive, optimistische Grundhaltung, zum Beispiel der aktive, offene,<br />

zunächst scheinbar Schwache und Dumme setzt sich durch. Er hat Erfolg, wenn er<br />

die Herausforderungen seines Schicksals <strong>an</strong>nimmt. Gutes und Böses existiert nebenein<strong>an</strong>der.<br />

Das Böse k<strong>an</strong>n überwunden werden.<br />

geben Orientierungshilfen. Sie zeigen im Vorbild des Helden soziale Eigenschaften<br />

und H<strong>an</strong>dlungsweisen auf, die belohnt werden (Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Gutmütigkeit,<br />

D<strong>an</strong>kbarkeit, Selbstlosigkeit, Mut, Initiative).<br />

leisten Hilfestellung bei der Bewältigung von Ängsten oder Verarbeitung innerer Konflikte.<br />

Figuren, Bilder und Ereignisse bilden eine gute Projektionsfläche für unbewusste<br />

Ängste und Konflikte. Durch wiederholte Begegnung in einer entsp<strong>an</strong>nten Atmosphäre<br />

können Kinder lernen, mit eigenen Ängsten umzugehen, beziehungsweise<br />

diese zu verarbeiten.<br />

regen die Vorstellungskraft und Ph<strong>an</strong>tasie <strong>an</strong>. Die Beschreibung von wundersamen<br />

Gestalten und Geschehnissen sowie von mark<strong>an</strong>ten Bildern können in eigene Vorstellungen<br />

umgesetzt werden.<br />

regen die Sprechfreude <strong>an</strong> und schaffen einen Zug<strong>an</strong>g zu einer „literarischen" Sprache.<br />

Eindrücke von sp<strong>an</strong>nenden Ereignissen und Figuren regen <strong>zur</strong> „Aussprache" <strong>an</strong>.<br />

Die einerseits schlichte, <strong>an</strong>dererseits sehr bildreiche und zum Teil auch geheimnisvolle,<br />

eigentümliche sowie „alte" Sprache vermittelt einen Eindruck von der Ausdrucksstärke<br />

der Sprache.<br />

versinnbildlichen Wünsche, Träume, Utopien von einer besseren, harmonischen<br />

Welt, die es durch konkretes H<strong>an</strong>deln zu verwirklichen gilt (em<strong>an</strong>zipatorische Funktion).<br />

2. Gehen Sie auf das Märchen „Frau Holle“ ein und erklären Sie, warum Märchen<br />

der kindlichen Denkstruktur bzw. dem kindlichen Weltbild entsprechen. Zeigen<br />

Sie dies <strong>an</strong> Beispielen aus dem Märchen „Frau Holle“ auf.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Anthropomorphes Denken“: Tiere, Pfl<strong>an</strong>zen mit menschlichen Eigenschaften;<br />

(Frau Holle: Das Brot und die Äpfel können sprechen);<br />

„Animistisches Denken“: Dinge sind lebendig. Dieses Denken vermittelt Nähe, schafft<br />

Ähnlichkeiten und emotionale Verbindung;<br />

(Frau Holle: Das Brot und die Äpfel können sprechen);<br />

Gebrauch von Analogien als Erklärungsmuster;<br />

(Frau Holle: Wenn Frau Holle die Betten schüttelt, d<strong>an</strong>n schneit es auf der Erde.);<br />

das Vermischen von äußeren Gegebenheiten und innerer Vorstellungswelt (Identitätswechsel,<br />

Wesen tauchen auf);<br />

(Frau Holle fällt in den Brunnen und wacht auf einer Blumenwiese auf.);<br />

„Magisches Denken“ als Methode, um unbek<strong>an</strong>nte Zusammenhänge zu erklären;<br />

(Frau Holle: Wenn Frau Holle die Betten schüttelt, d<strong>an</strong>n schneit es auf der Erde.);<br />

kindliches H<strong>an</strong>deln: Das Prinzip der H<strong>an</strong>dlung nimmt eine so zentrale Stellung ein,<br />

dass m<strong>an</strong> das gesamte kindliche Denken als ein inneres Tun, also als geistige Operation<br />

verstehen k<strong>an</strong>n;<br />

Kind denkt eindimensional und linear (ein H<strong>an</strong>dlungsstr<strong>an</strong>g);<br />

(Frau Holle: Alle Aussagen beziehen sich ausschließlich auf den G<strong>an</strong>g der H<strong>an</strong>dlung.<br />

M<strong>an</strong> erfährt nur solche Details, die die H<strong>an</strong>dlung vor<strong>an</strong>treiben. Alle H<strong>an</strong>dlungselemente<br />

dienen der Kernaussage: Belohnung darf derjenige erhoffen, der offen für die<br />

Notwendigkeiten des Lebenszusammenh<strong>an</strong>ges ist.).<br />

27


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

<br />

<br />

<br />

„Egozentrisches Denken“: Dem Kind fehlt noch die Einsicht, dass seine Perspektive<br />

nur eine von vielen möglichen Perspektiven ist. Deshalb überträgt es sie auf alle <strong>an</strong>deren<br />

Menschen;<br />

(Frau Holle: Parallelh<strong>an</strong>dlung bei Gold- und Pechmarie);<br />

„Anschauliches Denken“: Das Kind orientiert sich <strong>an</strong> einem hervorstechenden Merkmal<br />

(moralische Urteilsbildung). Erleichternd wirkt hierbei die bildhafte Sprache im<br />

Märchen;<br />

(Frau Holle: Marie wird für ihren Fleiß und ihre Einsatzbereitschaft mit Gold belohnt.<br />

Die hässliche, faule und selbstbezogene Marie wird aber mit Pech übergossen. Dies<br />

entspricht der moralischen starren Denkweise.);<br />

Ordnungsprinzip:<br />

(Bei Frau Holle ist der polare Gegensatz das herrschende Prinzip. So beschreibt das<br />

Märchen in zwei parallelen H<strong>an</strong>dlungsfolgen das Geschick zweier gegensätzlicher<br />

Schwestern. Doch spielt auch die Drei eine bedeutende Rolle. Dreimal wird die Hilfe<br />

erbeten usw.).<br />

3. Nehmen Sie zu dem Vorwurf der Mutter, die Märchen seien zu grausam für Kinder,<br />

Stellung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die oft zitierten Grausamkeiten haben nicht solch destruktive Wirkungen auf die Psyche<br />

des Kindes, wie sich das viele vorstellen, denn die Schilderung in den Märchen<br />

ist meist so gehalten, dass es kein Blut und keine Wunden gibt.<br />

Die Grausamkeit wird nur als Ausgleichsprinzip zum schrecklichen und ungerechten<br />

vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Geschehen eingesetzt. An diesem Ausgleich sind die Kinder interessiert,<br />

nicht am grausamen Geschehen selber.<br />

Das Märchen braucht diese Extreme, um eindringlich zu wirken. Die Bildersprache<br />

der Seele hat <strong>an</strong>dere Gesetze als die Sprache der Realitätsbeschreibung.<br />

Die Märchen können der individuellen Zielsetzung entsprechend ausgewählt und bestimmte<br />

Geschichten mit zu abstoßender Wirkung einfach weglassen werden.<br />

Experten, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt haben, sind der Auffassung,<br />

dass das Märchenerleben für die Entwicklung des Kindes förderlich ist.<br />

Märchen können ,,Entwicklungshilfe" für die Kinder, „Erziehungshilfe" für Eltern und<br />

„Tr<strong>an</strong>sformationshilfe" für Erwachsene sein.<br />

Damit keine negativen Auswirkungen entstehen, sind deshalb folgende Aspekte wichtig:<br />

<br />

<br />

<br />

Wichtig sind die Nachbesprechung und das Nacherleben des Märchens zusammen<br />

mit dem Kind, das mit seinen Gefühlsreaktionen und ungeklärten Fragen nicht alleine<br />

gelassen werden darf. M<strong>an</strong> sollte dabei einfühlsam vorgehen, das Kind zunächst<br />

einmal seine Ansichten g<strong>an</strong>z und unkorrigiert äußern lassen, alle Reaktionen ernst<br />

nehmen und nie pauschal abwehren.<br />

Dieses Nachbereiten der Märchen vermittelt dem Kind den Eindruck, dass die im<br />

Märchen vorkommenden Ereignisse und Geschehnisse hinterfragt und auch verändert<br />

werden können.<br />

Die verbale Vertiefung sollte durch weitere Möglichkeiten der Verarbeitung ergänzt<br />

werden. So k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> das Märchen malen oder eine Figur daraus darstellen und modellieren<br />

lassen. Die „böse Hexe“ wird so im wahrsten Sinne des Wortes „h<strong>an</strong>dlich“,<br />

damit beherrschbar und ungefährlich. ln einer Kindergruppe oder im Kindergarten ist<br />

auch das Rollenspiel des Märchens oder ein Märchenpuppenspiel möglich. Auch hier<br />

ist die psychologische Führung der Erzieherin bei der Rollenwahl, bei der Durchführung<br />

und der Nachbesprechung entscheidend. Gibt m<strong>an</strong> z. B. einem schüchternen<br />

Kind eine „Retterrolle“, k<strong>an</strong>n es in seinem Selbstwert gefördert werden.<br />

28


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

4. Stellen Sie die Problematik von Märchen in Medien (Hörspiel-CD, Filme) dar.<br />

Hörspiel-CD:<br />

Filme:<br />

Es gilt: Besser eine qualitativ hochwertige Hörspiel-CD, als keine Märchen; Tonträger<br />

sind jederzeit verfügbar;<br />

keine seriellen Massen<strong>an</strong>gebote mit Billigwaren, sondern <strong>an</strong>spruchsvolle Angebote<br />

(qualitativ und künstlerisch hochwertige Produktionen);<br />

ein klarer, übersichtlicher Aufbau der Spielh<strong>an</strong>dlung erleichtert die akustische Wahrnehmung;<br />

dadurch wird das Gehörte in eigene F<strong>an</strong>tasiebilder verw<strong>an</strong>delt;<br />

intensives Zuhören ruft einen emotionalen Sp<strong>an</strong>nungs- oder Entsp<strong>an</strong>nungszust<strong>an</strong>d<br />

hervor; der selbstbestimmt jederzeit wiederholt, unterbrochen oder beendet werden<br />

k<strong>an</strong>n;<br />

Kinder sind meistens allein mit möglicherweise erschreckenden Erlebnissen –<br />

Bezugspersonen können Gefühle, Themen des Kindes nicht auff<strong>an</strong>gen;<br />

schlecht produzierte Hörspiele sind oft sehr dramatisch gestaltet, so dass sie Angst<br />

erregen können;<br />

teilweise entsprechen Kassetten und CDs nicht dem ursprünglichen Märchentext und<br />

somit nicht der Intention des Märchens.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Märchen sind Poesie, Dichtung, die sich im Inneren des Menschen während des Erzählens,<br />

Lesens oder Hörens ereignet;<br />

das Wort erzeugt unbegrenzten Freiraum, das Bild zieht feste Grenzen;<br />

die Festlegung durch äußere Bilder blockieren die Einbildung durch innere Bilder,<br />

dadurch wird die Möglichkeit der Identifikation des Zuschauers genommen oder erschwert;<br />

im Film wird einem das „Schöpferisch- Sein“ genommen (fertige und teilweise unstimmige<br />

Bilder);<br />

auch hier gilt: Besser ein guter, filmtechnisch professioneller, logisch und überschaubar<br />

im Aufbau wie auch im dramaturgischen Ablauf produzierter Kinderfilm, als keine<br />

Märchen.<br />

5. Die Kinderpflegerin greift das Bedürfnis der Kinder auf und stellt den Kindern verschiedene<br />

Märchen vor.<br />

a) Was muss sie bei der Auswahl der Märchen beachten?<br />

Eine kritische Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit Märchen ist wichtig, denn nicht jedes Märchen ist für<br />

jedes Kind geeignet. Es zeigt sich, dass sogen<strong>an</strong>nte Erst-Bilder, d. h. jede Art der Literaturbegegnung<br />

in frühester Kindheit, die Entwicklung positiv oder negativ beeinflussen k<strong>an</strong>n.<br />

Entscheidend ist vor allem eine sorgfältige Auswahl der Märchen, wobei je nach Alter und<br />

Entwicklungsst<strong>an</strong>d, Interesse, Geschlecht, seelischer Befindlichkeit und Lebenssituation ein<br />

bestimmtes Märchen für das Kind wichtig sein k<strong>an</strong>n. Bei der Wahl eines Märchens sollten<br />

solche Märchen ausgeklammert werden, in denen Grausamkeiten genau beschrieben werden.<br />

Erst gegen Ende des Kindergartenalters können Märchen erzählt werden, die zwar<br />

Grausames beinhalten, gleichzeitig aber unrealistisch und f<strong>an</strong>tastisch wirken.<br />

29


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

5. Die Kinderpflegerin greift das Bedürfnis der Kinder auf und stellt den Kindern verschiedene<br />

Märchen vor.<br />

b) Stellen Sie wesentliche Kriterien des Märchenerzählens dar, die Sie bei<br />

der Vorbereitung und Durchführung beachten müssen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Märchen sollten erzählt und nicht vorgelesen werden. Trotzdem ist eine Vorlesestunde<br />

immer noch besser als keine Märchen zu vermitteln.<br />

sich überlegen, was das ausgewählte Märchen im Kind bewirken k<strong>an</strong>n;<br />

sich selbst auf das Erzählen freuen – dies wirkt positiv auf die Kinder;<br />

in der Sprache der Märchen bleiben – nicht versuchen für alles Erklärungen abzugeben<br />

und das Märchen in unsere heutige Sprache übersetzen; zu schnell verfremdet<br />

m<strong>an</strong> damit das Märchen;<br />

die Bilder mit der eigenen F<strong>an</strong>tasie umspielen: Wie sah es aus, das rote Käppchen?<br />

Sich bewusst machen, dass m<strong>an</strong> für die Kinder erzählt, nicht um sich selbst zu produzieren;<br />

darauf achten, dass nach dem Märchenerzählen noch Zeit bleibt für eine Ruhepause<br />

<strong>zur</strong> Entsp<strong>an</strong>nung;<br />

in den Kindern und den Eltern die Freude am eigenen Erzählen wecken.<br />

Die Art der Begegnung mit Märchen ist für Kinder von großer Bedeutung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Deshalb…<br />

sollten Märchen frei erzählt werden, da Erzählen eine intensive Beziehung zwischen<br />

Kind und Erwachsenen herstellen k<strong>an</strong>n.<br />

sollte ein ständiger Blickkontakt stattfinden. Dadurch k<strong>an</strong>n der Erwachsene auf aktuelle<br />

Reaktionen flexibel reagieren und sich dem zuhörenden Kind stärker zuwenden.<br />

sollte das mündliche Erzählen durch Mimik und Gestik unterstrichen werden. Dadurch<br />

erhöht sich Aufmerksamkeit, Konzentration und Sp<strong>an</strong>nung. Dies sollte aber nicht<br />

übertrieben werden.<br />

sollte sich die Begeisterung des Erzählers auf den Zuhörer übertragen. Dadurch wird<br />

das Kind zu persönlichen Bildern und Vorstellungen <strong>an</strong>geregt und aktiviert seine<br />

Schaffensfreude.<br />

30


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Prüfungsaufgabe D<br />

Schriftliche Abschlussprüfung<br />

Schuljahr<br />

Aufgabensatz D<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld:<br />

Unterstützung der Sprachentwicklung<br />

Lernfelder:<br />

Punkte<br />

Lernfeld 1:<br />

Lernfeld 2<br />

Lernfeld 4:<br />

Lernfeld 7:<br />

Die altersgemäße Sprachentwicklung und Ausdrucksfähigkeit<br />

verstehen<br />

In den Alltag integrierte Unterstützung der sprachlichen<br />

Entwicklung I<br />

In den Alltag integrierte Unterstützung der sprachlichen<br />

Entwicklung II<br />

Massenmedien ver<strong>an</strong>twortungsvoll in die Arbeit integrieren<br />

Praxissituation<br />

1<br />

5<br />

10<br />

15<br />

Lea (3 Jahre, 7 Monate), seit 6 Monaten im Kindergarten St. Hubertus, greift<br />

immer wieder gerne zum Bilderbuch „Tiere auf dem Bauernhof“. Sie wählt dieses<br />

Buch aus dem auf Augenhöhe stehenden Regal, in dem mehrere Bilderbücher<br />

zum Thema „Tiere“ stehen. Gleich d<strong>an</strong>eben steht ein kleines Sofa, um<br />

ungestört im ausgewählten Buch auf „Entdeckungsreise“ zu gehen. Frau<br />

Schneider, die vorbeikommende Kinderpflegerin, sieht dies und fragt Lea:<br />

„Was sind denn das für Tiere?“ Die Antwort von Lea lautet: „Wauwau, Hund<br />

auch da sitzt. Der tut da grad fresse… ham, ham, ham.“ Da Lea auch <strong>an</strong>sonsten<br />

in dieser Art und Weise Fragen be<strong>an</strong>twortet, entgegnet ihr die Kinderpflegerin:<br />

„Ja, Lea, da sitzt ein Hund, der gerade frisst.“ Frau Schneider schaut<br />

sich gemeinsam mit Lea die weiteren Seiten des Bilderbuches <strong>an</strong>. Dabei fordert<br />

Frau Schneider Lea freundlich auf, die zu entdeckenden Tiere des Bilderbuchs<br />

zu zeigen und zu benennen. Sie übt mit ihr das Aussprechen der Tiernamen<br />

und verwickelt Lea immer wieder in ein kleines Gespräch, bei dem es<br />

darum geht, was die Tiere fressen, wie sie aussehen und wo sie schlafen.<br />

Große Freude haben die beiden auch dar<strong>an</strong>, die jeweiligen Tierstimmen nachzuahmen.<br />

Im weiteren Tagesverlauf legt die Kinderpflegerin Wert darauf, Lea<br />

im Freispiel weiter zu beobachten. Frau Schneider sieht die Freude von Lea<br />

beim Nachspielen von Tierstimmen, wie z. B. von Katze, Hund und Pferd.<br />

31


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

20 Immer wieder fordert Lea Frau Schneider auf, einige Tiernamen mitzusprechen<br />

oder die Tierstimmen nachzuahmen. Frau Schneider überlegt sich für den<br />

morgigen Stuhlkreis, welche Tierbilder sie zeigen könnte, welches Fingerspiel<br />

zum Thema Tiere passt und /oder ob sie ein Tierbilderbuch vorstellt.<br />

Aufgaben:<br />

1. Zeigen Sie eine Funktion von Sprache in Bezug zum obigen Fallbeispiel auf<br />

und nennen Sie vier weitere Funktionen von Sprache für die Entwicklung<br />

eines Kindes.<br />

2. Beschreiben Sie die Sprachentwicklung von Kindern von 0 bis 6 Jahren.<br />

6 Punkte<br />

8 Punkte<br />

3. Sprachförderung<br />

a. Benennen Sie drei der im Fallbeispiel aufgeführten Vorgehensweisen bei<br />

der Sprachförderung (belegen Sie dies mit Textstellen, Zitat und Zeilen<strong>an</strong>gabe).<br />

b. Stellen Sie zwei weitere Möglichkeiten der Sprachförderung im Rahmen<br />

von Alltagssituationen beispielhaft dar.<br />

c. Beschreiben Sie zwei weitere, noch nicht im Text gen<strong>an</strong>nte, Möglichkeiten<br />

der Sprachförderung im Rahmen von gepl<strong>an</strong>ten Bildungs<strong>an</strong>geboten <strong>an</strong><br />

konkreten Beispielen.<br />

4. Erläutern Sie die Bedeutung einer sprachfördernden Umgebung für die<br />

Unterstützung der sprachlichen Entwicklung und entwickeln Sie daraus drei<br />

H<strong>an</strong>dlungsvorschläge für Frau Schneider.<br />

6 Punkte<br />

6 Punkte<br />

6 Punkte<br />

8 Punkte<br />

5. Pädagogische Haltung und Rolle der pädagogischen Fachkraft<br />

a. Verdeutlichen Sie die pädagogische Haltung von Frau Schneider während<br />

der Interaktion mit Lea.<br />

b. Erörtern Sie die Rolle der Kinderpflegerin als Gesprächspartnerin und als<br />

Sprachvorbild bei der sprachlichen Entwicklung von Kindern.<br />

6. Verdeutlichen Sie, welche Medien die Sprachfreude von Lea zum Thema<br />

„Tiere“ zusätzlich unterstützen können. Geben Sie vier Auswahlkriterien für<br />

Ihren Medieneinsatz und die Auswahl der Medien <strong>an</strong><br />

4 Punkte<br />

6 Punkte<br />

10 Punkte<br />

Gesamtpunktzahl<br />

60 Punkte<br />

32


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Lösungsvorschlag<br />

1. Zeigen Sie eine Funktion von Sprache in Bezug zum obigen Fallbeispiel auf und<br />

nennen Sie vier weitere Funktionen von Sprache für die Entwicklung eines Kindes.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kommunikationsfunktion: Die Sprache dient dem Austausch von Informationen zwischen<br />

zwei oder mehreren Personen (Bezug zum Fallbeispiel: Lea und Frau Schneider<br />

tauschen Informationen über Tiere aus);<br />

Verständigungsfunktion;<br />

Beschreibungsfunktion;<br />

Ausdrucksfunktion;<br />

Appellfunktion;<br />

H<strong>an</strong>dlungsfunktion;<br />

Denkfunktion;<br />

Speicherfunktion;<br />

Bewertungsfunktion;<br />

Kulturtradierungsfunktion;<br />

Gesellschaftsfunktion.<br />

(vgl. Hobmair, Psychologie, 2008, 4.Aufl., S.121 f.)<br />

Für das Aufzeigen einer Funktion am Fallbeispiel sind zwei Punkte vorgesehen, für die vier<br />

weiteren Nennungen, jeweils ein Punkt.<br />

2. Beschreiben Sie die Sprachentwicklung von Kindern von 0 bis 6 Jahren.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vorstadium/ Vorstufe: Alter: 0 bis 6 Monate; Kennzeichen: Geburtsschrei, Kind schreit<br />

als Kundgabe von Lust oder Unbehagen.<br />

Lallmonologe: Alter: 6 Monate bis 1 Jahr; Kennzeichen: Anein<strong>an</strong>derreihung von Silben,<br />

wie z. B. „mamama“.<br />

Ein-Wort-Sätze: Alter: 1 bis 1,5 Jahre; Kennzeichen: Ein Wort steht für einen g<strong>an</strong>zen<br />

Satz, erstes Fragealter beginnt.<br />

Zwei-und Mehr-Wort-Sätze: Alter: 1,5 bis 2 Jahre; Kennzeichen: Wörter werden beliebig<br />

<strong>an</strong>ein<strong>an</strong>dergereiht, erstes Fragealter.<br />

Flexionen: Alter: 2 bis 4 Jahre; Kennzeichen: Sätze werden konstruiert, Wörter werden<br />

gebeugt. Zweites Fragealter beginnt.<br />

Richtiges Sprechen: Alter: 4 bis 5 Jahre; Kennzeichen: Kind k<strong>an</strong>n mit Grammatik und<br />

Syntax umgehen, Zweites Fragealter.<br />

Mit 5 Jahren ist die fundamentale Sprachentwicklung abgeschlossen.<br />

Strukturierung und Differenzierung: Alter: 6 Jahre; Kennzeichen: Kind k<strong>an</strong>n Sätze in<br />

Wörter und Wörter in Buchstaben zerlegen.<br />

(vgl. Hobmair, Psychologie, 2008, 4.Aufl., S. 262)<br />

33


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

3. Sprachförderung<br />

a. Benennen Sie drei der im Fallbeispiel aufgeführten Vorgehensweisen bei der<br />

Sprachförderung (belegen Sie dies mit Textstellen, Zitat und Zeilen<strong>an</strong>gabe).<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

Ermutigung zum Sprechen / Interessiertes Zuhören (Zeile 8 …„Was sind denn das für<br />

Tiere?“);<br />

Richtiges Vorsprechen / Verbesserndes Wiederholen (Zeile 12 /13 „Ja Lea, da sitzt<br />

ein Hund, der gerade frisst.“);<br />

Erzählen lassen (Zeile 16 bis 20: „..und verwickelt Lea immer wieder in ein kleines<br />

Gespräch, bei dem es darum geht, was die Tiere fressen, wie sie aussehen und wo<br />

sie schlafen.“).<br />

b. Stellen Sie zwei weitere Möglichkeiten der Sprachförderung im Rahmen von Alltagssituationen<br />

beispielhaft dar.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kinderlyrik im Alltag;<br />

Rollenspiele;<br />

Kreis- und Tischspiele;<br />

Begrüßung / Verabschiedung;<br />

Kinderkonferenz;<br />

Vesper;<br />

Exkursionen.<br />

c. Beschreiben Sie zwei weitere, noch nicht im Text gen<strong>an</strong>nte, Möglichkeiten der<br />

Sprachförderung im Rahmen von gepl<strong>an</strong>ten Bildungs<strong>an</strong>geboten <strong>an</strong> konkreten<br />

Beispielen.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Themen- und Sachgespräche;<br />

Geschichten erzählen;<br />

Bilderbuchbetrachtung;<br />

Liedeinführung.<br />

4. Erläutern Sie die Bedeutung einer sprachfördernden Umgebung für die Unterstützung<br />

der sprachlichen Entwicklung und entwickeln Sie daraus drei H<strong>an</strong>dlungsvorschläge<br />

für Frau Schneider.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zeit zum Spielen;<br />

Raumaufteilung;<br />

Anregende Gestaltung von Lese- und Schreibbereichen, breites Spektrum <strong>an</strong> Bilderbüchern;<br />

H<strong>an</strong>dpuppen, Sprachliche Symbole, Literacy-Aktivitäten.<br />

34


L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

5. Pädagogische Haltung und Rolle der pädagogischen Fachkraft<br />

a. Verdeutlichen Sie die pädagogische Haltung von Frau Schneider während der Interaktion<br />

mit Lea.<br />

Schülerindividuelle Lösung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dialogisch;<br />

freundlich;<br />

wertschätzend;<br />

emphatisch.<br />

b. Erörtern Sie die Rolle der Kinderpflegerin als Gesprächspartnerin und als<br />

Sprachvorbild bei der sprachlichen Entwicklung von Kindern.<br />

<br />

<br />

Gesprächspartnerin<br />

Dialogische Grundhaltung: z. B. aufmerksames Zuhören, Körpersprache, Interesse<br />

<strong>an</strong> Äußerungen der Kinder, sich auf das Sprachniveau der Kinder einstellen;<br />

Sprachvorbild<br />

Eigene Sprechfreude, die eigene Sprache weiterentwickeln, Korrigierendes Feedback;<br />

6. Verdeutlichen Sie, welche Medien die Sprachfreude von Lea zum Thema „Tiere“<br />

zusätzlich unterstützen können. Geben Sie vier Auswahlkriterien für Ihren Medieneinsatz<br />

und die Auswahl der Medien <strong>an</strong>.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Weitere unterstützende Medien können sein:<br />

Hörmedien (CD, Kinderradio);<br />

Audio-visuelle Medien: Fernsehen, Video, CD-ROM;<br />

Printmedien (Zeitschriften, Comics).<br />

Auswahlkriterien:<br />

Orientierung <strong>an</strong> kindlichen Erfahrungen und Verständigungsmöglichkeiten;<br />

Wertevermittlung;<br />

Weltbild;<br />

Anregung zum Gespräch.<br />

35


<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

5 Literaturverzeichnis<br />

1. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg: Ausbildungs- und Prüfungsordnung<br />

über die Ausbildung und Prüfung <strong>an</strong> den Berufsfachschulen für Kinderpflege<br />

(St<strong>an</strong>d: 25.11.2012).<br />

2. L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung: Bildungs- und Lehrpläne der Berufsfachschule für<br />

Kinderpflege. Download unter:<br />

(www.ls-bw.de/bildungsplaene/beruflschulen/bfs/bfs_sonstige/bfs_sch_vers_soz_paed/kipf)<br />

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L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung<br />

Anh<strong>an</strong>g<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch und methodisch fundieren<br />

Vorbemerkungen<br />

„Im H<strong>an</strong>dlungsfeld Berufliches H<strong>an</strong>deln theoretisch und methodisch fundieren, werden die<br />

Grundlagen für das berufliche Selbstverständnis gelegt. Eine gezielte Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />

mit der beruflichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit ermöglicht den Schülerinnen und<br />

Schülern eine St<strong>an</strong>dortbestimmung <strong>zur</strong> Berufswahl und deren Ausübung. Kompetenzen <strong>zur</strong><br />

Informationsbeschaffung, deren Bearbeitung und Präsentation werden berufsnah schrittweise<br />

erlernt und in der praktischen Umsetzung vertieft. Theoretische Grundlagen für Entwicklungs-<br />

und Bildungsprozesse werden vermittelt, die sich als elementare Best<strong>an</strong>dteile einer<br />

g<strong>an</strong>zheitlichen Erziehungs-, Entwicklungs- und Bildungsarbeit verstehen.<br />

Beruflichen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, im Kontext eines professionellen<br />

Beziehungsaufbaus, erfordern eine besondere Entwicklung der sozialkommunikativen<br />

wie auch der personalen Kompetenz. Diese erworbenen Kompetenzen sind<br />

tragende Säulen beim Einsatz des Spiels als Methode im Entwicklungs-, Erziehungs- und<br />

Bildungsprozess wie auch grundsätzlich in allen Bereichen sozialpädagogischen H<strong>an</strong>delns.<br />

Der Unterricht vermittelt berufliche H<strong>an</strong>dlungskompetenz, indem er praxisorientiert ausgerichtet<br />

ist und die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis als grundsätzliches Anliegen<br />

der Berufsbildung berücksichtigt. Durch den Unterricht in H<strong>an</strong>dlungsfeldern, Lernfeldern und<br />

Lernsituationen k<strong>an</strong>n es zu Verschiebungen von Lehrpl<strong>an</strong>inhalten zwischen den Schuljahren<br />

kommen.“ 14<br />

Unterstützung der Sprachentwicklung<br />

Vorbemerkungen<br />

„Sprachverständnis und sprachliches Ausdrucksvermögen sind Voraussetzung für kindliche<br />

Bildungs- und Lernprozesse und damit für die Persönlichkeitsentwicklung. Gleichzeitig sind<br />

die sprachlichen Kompetenzen eine Grundvoraussetzung für weitere Lernprozesse und damit<br />

entscheidend für die Verwirklichung von Schulerfolg und Ch<strong>an</strong>cengleichheit. Dieses<br />

H<strong>an</strong>dlungsfeld beschreibt die Entwicklung und Bedeutung des Sprachlernprozesses und die<br />

Möglichkeiten der Begleitung und Förderung durch die Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger.<br />

Sprachförderung setzt ein grundlegendes Wissen über die Bedingungen und den Verlauf der<br />

Sprachentwicklung voraus. Den Schülerinnen und Schülern wird vermittelt, dass der Erwerb<br />

sprachlicher Strukturen eng mit der kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung verflochten<br />

ist. Die Schülerinnen und Schüler erfassen, dass der Spracherwerb ein dialogischer Prozess<br />

ist, der durch die Haltung und das Verhalten der Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger<br />

im Alltag aktiv unterstützt werden k<strong>an</strong>n. Sie begreifen Sprachförderung als Querschnittsaufgabe<br />

des Alltags in Kindertageseinrichtungen. In diesem H<strong>an</strong>dlungsfeld spielt die Vermittlung<br />

von eigenen Literacy-Erfahrungen eine wichtige Rolle; die Freude und das Interesse <strong>an</strong> den<br />

verschiedenen Gattungen der Kinder- und Jugendliteratur soll geweckt werden. Die Schülerinnen<br />

und Schüler erkennen, dass durch die Wertschätzung unterschiedlicher Sprachen in<br />

der Kindertageseinrichtung das einzelne Kind gestärkt und <strong>an</strong>gespornt wird, seine sprachlichen<br />

Fähigkeiten zu erweitern.<br />

Der Unterricht vermittelt berufliche H<strong>an</strong>dlungskompetenz, indem er praxisorientiert ausgerichtet<br />

ist und die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis als grundsätzliches Anliegen<br />

der Berufsbildung berücksichtigt. Durch den Unterricht in H<strong>an</strong>dlungsfeldern, Lernfeldern und<br />

Lernsituationen k<strong>an</strong>n es zu Verschiebungen von Lehrpl<strong>an</strong>inhalten zwischen den Schuljahren<br />

kommen.“ 15<br />

14 L<strong>an</strong>desinstitut für Schulentwicklung: Bildungs- und Lehrpl<strong>an</strong> der Berufsfachschule für Kinderpflege. www.ls-bw.de<br />

(15.01.2013).<br />

15 Ebd.<br />

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