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Infodienst - Arbeitsgemeinschaft Eine - Welt - Gruppen im Bistum ...

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Über den Tellerrand<br />

Weiterbilden, Spaß haben, Motivation<br />

tanken - das wollten die fünfzehn<br />

Ehrenamtlichen des <strong>Welt</strong>ladens la<br />

tienda e.V. aus Münster, die in der<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Werkstatt in Barnstorf bei<br />

Diepholz tagten. Thema dieses so<br />

genannten Ladenwochenendes waren<br />

die Bio- bzw. Agrotreibstoffe,<br />

also z.B. Sprit aus Raps, Mais, Zukkerrohr<br />

oder Palmöl.<br />

Für Freitag- bis Sonntagnachmittag<br />

hatte sich das überwiegend ehrenamtliche<br />

Vorbereitungsteam ein abwechslungsreiches<br />

Programm ausgedacht.<br />

Nach dem Kennenlernen<br />

gelang der thematische Einstieg mit<br />

einem spannenden <strong>Welt</strong>verteilungsspiel,<br />

in dem zwei <strong>Gruppen</strong> gegeneinander<br />

antraten und schätzen<br />

mussten, wie Einkommen und Nahrungsmittel<br />

weltweit verteilt sind,<br />

aber auch, welche Länder am meisten<br />

für Rüstung ausgeben.<br />

Der Samstag war ganz dem Thema<br />

Agrotreibstoffe gewidmet: Gleich<br />

zu Beginn mussten die Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen selbst aktiv<br />

werden: In Kleingruppen erarbeiteten<br />

sie einen Überblick über diverse<br />

Biotreibstoffarten, setzten sich mit<br />

der Materie Palmölanbau und Verletzung<br />

von Menschenrechten auseinander<br />

und arbeiteten zum Thema<br />

Waldrodung <strong>im</strong> Zuge der Energiegewinnung.<br />

Dirk Posse aus dem<br />

Vorbereitungsteam zog das Fazit:<br />

„Der Begriff ‚Bio’ <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit Treibstoffen ist irreführend<br />

angesichts weit reichender negativer<br />

ökologischer Folgen wie z.B.<br />

Moorverbrennung oder Waldrodung;<br />

der Begriff ‚Agrotreibstoffe’<br />

ist viel treffender.“ Die<br />

Informationen über die sozialen<br />

Auswirkungen wie Landnahme,<br />

Vertreibung und sogar Mord an<br />

Kleinbauern in Entwicklungsländern,<br />

die nicht bereit sind, ihr Land<br />

für Palmölplantagen zu opfern, waren<br />

für die Gruppe schockierend.<br />

„Biotreibstoff“ – nichts als ein Etikettenschwindel?<br />

<strong>Welt</strong>laden la tienda e.V. positioniert sich<br />

„Die Rohstoff-Fressmaschine“<br />

Mit Spannung erwartet wurde das<br />

Referat von Ursula Gröhn-Wittern<br />

von der BUKO-Agrarkoordination<br />

aus Hamburg. Inhaltlich spannte<br />

Gröhn-Wittern einen Bogen von<br />

dem Anbau und dem Anteil der<br />

landwirtschaftlichen Fläche von<br />

Agrotreibstoffen in Deutschland bis<br />

hin zu den so genannten Entwicklungsländern<br />

und beleuchtete die<br />

wirtschaftlichen bzw. ökologischen<br />

Folgen. „<strong>Welt</strong>weit werden Wälder<br />

gerodet für Anbau landwirtschaftlicher<br />

Produkte, es wird künstlich bewässert,<br />

dadurch sinkt weltweit der<br />

Grundwasserspiegel – ersteres trägt<br />

zum Treibhauseffekt bei, letzteres<br />

zu einer Ausweitung von Wüsten“,<br />

so die Referentin. Ursula Gröhn-<br />

Wittern ging auch auf die wirtschaftlichen<br />

Interessen ein, die hinter<br />

dem Agrartreibstoffboom stekken.<br />

So hätten Landwirte, Agrarkonzerne,<br />

Ölmühlen und nicht zuletzt<br />

die Mineralstoff- und Autoindustrie<br />

ein großes Interesse daran,<br />

den Ausbau von Agrotreibstoffen<br />

zu forcieren.<br />

Dem Fazit der Referentin konnten<br />

sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

voll und ganz anschließen:<br />

Agrotreibstoffe sind keine echte Alternative<br />

– die einzige Möglichkeit<br />

ist, Energie zu sparen und die politische<br />

Arbeit in dieser Richtung zu<br />

stärken. Deshalb wird sich la tienda<br />

e.V. auch be<strong>im</strong> <strong>Welt</strong>ladentag 2008<br />

engagieren, der weltweit das Thema<br />

„Fairer Handel und Kl<strong>im</strong>a“ aufgreifen<br />

wird.<br />

„Der Faire Handel der <strong>Welt</strong>läden<br />

trägt mit seinen sozialverträglichen<br />

Kriterien und dem hohen Anteil<br />

biologisch angebauter Produkte<br />

dazu bei, das globale Kl<strong>im</strong>a zu verbessern<br />

– in vielfacher Hinsicht“,<br />

spannte Vorstandsmitglied Marius<br />

Janßen den Bogen zur Arbeit von la<br />

tienda e.V.<br />

Sichtlich zufrieden reiste die Gruppe<br />

zurück nach Münster – natürlich<br />

CO 2<br />

-sparend mit dem Zug und völlig<br />

ohne Agrartreibstoffe!<br />

pd<br />

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