06.02.2014 Aufrufe

Schleswig-Holstein im demographischen Wandel - Landesverband ...

Schleswig-Holstein im demographischen Wandel - Landesverband ...

Schleswig-Holstein im demographischen Wandel - Landesverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Projekt Lebensort Schule<br />

Amt Schafflund<br />

Herr Ralf Fleddermann<br />

Telefon: 04639.70-13<br />

Informations- und Servicestelle<br />

Demokratiekampagne <strong>im</strong><br />

Ministerium für Soziales,<br />

Gesundheit, Familie, Jugend<br />

und Senioren des Landes<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Herr Klaus Meeder<br />

Telefon: 0431.988-7479<br />

Der Bürgerverein Barkauer Land e.V.<br />

ist aus der Bürgerbeteiligung <strong>im</strong> Rahmen<br />

der LSE Barkauer Land (11 westliche Gemeinden<br />

des Amtes Preetz-Land) entstanden.<br />

Der Verein ist eine entscheidende Säule<br />

des gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen<br />

und sportlichen Lebens in der Region Barkauer<br />

Land. Der Arbeitskreis Senioren des<br />

Vereins führt Veranstaltungen und Aktionen<br />

für ältere Menschen durch und macht sich<br />

zusammen mit dem Arbeitskreis Kinder und<br />

Jugendliche um die Begegnung von Alt und<br />

Jung verdient, zum Beispiel durch gemeinsames<br />

Kochen oder Theater spielen.<br />

www.barkauerland.de<br />

Lebensort Schule, Amt Schafflund<br />

Ausgehend von einem Projekt, in dem mit<br />

den Schülerinnen und Schülern der Schulhof<br />

am Schulzentrum Schafflund gestaltet wurde,<br />

wurde eine Struktur geschaffen, in der das<br />

gesamte Lebensumfeld in der Gemeinde unter<br />

dem Blickwinkel der Kinderfreundlichkeit betrachtet<br />

wird. Dieser Prozess läuft unter dem<br />

Motto „Vom Lernort zum Lebensort“. Dabei<br />

wird die Schule als Schmelztiegel für das<br />

gesamte gesellschaftliche Leben begriffen.<br />

3.3.<br />

Technische Infrastruktur<br />

Ausgangssituation<br />

Zur technischen Infrastruktur einer Kommune<br />

zählen insbesondere die Bereiche Wasser,<br />

Abwasser, Energieversorgung (Gas, Strom,<br />

Fernwärme) sowie Abfallentsorgung. Die<br />

Bereitstellung dieser Dienste zählt zu den<br />

wichtigsten Aufgaben der Kommunen. Durch<br />

den Ausbau der technischen Infrastruktur in<br />

den letzten Jahrzehnten insbesondere in ländlichen<br />

Gebieten sind Reichweite und Qualität<br />

der Versorgung stetig gestiegen, so dass in<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> von einer vollständigen<br />

Versorgung ausgegangen werden kann. Eine<br />

hochwertige Telekommunikationsinfrastruktur<br />

n<strong>im</strong>mt hier eine Sonderrolle ein, weil sie nicht<br />

zum üblichen Angebot kommunaler Infrastrukturleistungen<br />

gehört, aber eine wichtige Rolle<br />

für die Nutzung internetgestützter Versorgungsangebote<br />

spielt. Dies gilt insbesondere für<br />

Kommunen mit einer eingeschränkten Erreichbarkeit<br />

von Nahversorgungseinrichtungen.<br />

Ähnlich wie bei der Abfallentsorgung sind<br />

bei der leitungsgebundenen Infrastruktur die<br />

Kosten der Versorgung von der Anzahl der<br />

Nutzerinnen und Nutzer abhängig. Das liegt<br />

daran, dass für Gas, Strom, Trink- und Abwasser<br />

Netze benötigt werden, die mit zunehmender<br />

Größe <strong>im</strong>mer kosteneffizienter werden.<br />

Denn für Wartung und Instandhaltung fallen<br />

zwar relativ hohe Fixkosten an, aber kaum<br />

variable Kosten für die Bereitstellung beispielsweise<br />

einer Einheit Strom oder Wasser. Durch<br />

den Anschluss von <strong>im</strong>mer mehr Haushalten an<br />

ein großes Netz lassen sich diese Fixkosten<br />

auf viele Nutzerinnen und Nutzer verteilen und<br />

fallen weniger ins Gewicht. Voraussetzung<br />

für die Kostenersparnis ist jedoch eine hohe<br />

Auslastung der Netze. Reduziert sich die Zahl<br />

der Nutzerinnen und Nutzer, werden die Fixkosten<br />

auf eine kleinere Anzahl von Nutzerinnen<br />

und Nutzern verteilt und die Pro-Kopf-<br />

Kosten steigen (Remanenzkosten).<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser technischen<br />

Infrastruktur ist der tendenziell lange<br />

Investitionszyklus. So werden beispielsweise<br />

Trinkwasserleitungen über 25 Jahre abgeschrieben<br />

und häufig bis zu 80 Jahre genutzt.<br />

Die angespannte Situation der Kommunalfinanzen<br />

in den letzten Jahren hat dazu geführt,<br />

dass die Erneuerung der Anlagen in<br />

die Zukunft verschoben wurde und inzwischen<br />

der Sanierungsbedarf bei vielen Kommunen<br />

erheblich ist. Gerade vor dem Hintergrund<br />

des <strong>demographischen</strong> <strong>Wandel</strong>s ist es jedoch<br />

besonders wichtig, diese Sanierungsvorhaben<br />

besonders sorgfältig zu planen<br />

und auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung<br />

abzust<strong>im</strong>men.<br />

In den touristisch geprägten Regionen<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s wird die Infrastrukturplanung<br />

zusätzlich erschwert durch die saisonal<br />

stark schwankende Auslastung der Anlagen<br />

infolge der Nutzung durch die Urlaubsgäste.<br />

Hierzu werden besondere technische<br />

Anlagen eingesetzt, um den zusätzlichen<br />

Investitionsbedarf durch diese Auslastungsschwankungen<br />

zu dämpfen.<br />

Trends und Perspektiven<br />

Mit dem Bevölkerungsrückgang in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> ab 2011 sinkt auch die Auslastung der<br />

Abfallentsorgung sowie der Versorgungsnetze<br />

von Wasser, Abwasser und Energie. Während<br />

eine zeitweilige und geringfügige Unterauslastung<br />

weniger Probleme verursacht, können<br />

bei größeren Überkapazitäten erhebliche<br />

Kostensteigerungen für die Nutzer entstehen.<br />

Neben diesen direkten Kosten können<br />

sich darüber hinaus indirekte Kosten durch<br />

die Unterauslastung ergeben, beispielsweise<br />

durch die Notwendigkeit, Leitungen häufiger<br />

durchzuspülen. Werden Leitungen nicht<br />

regelmäßig genutzt, können beispielsweise<br />

in der Trinkwasserversorgung Ablagerungen<br />

entstehen, die wiederum Gesundheitsrisiken<br />

nach sich ziehen.<br />

Die steigenden Infrastrukturkosten je Nutzer<br />

infolge sinkender Einwohnerzahlen können<br />

mögliche Abwanderungstendenzen aus den<br />

betroffenen Kommunen weiter verschärfen.<br />

Dadurch kann eine Abwärtsspirale in<br />

Gang gesetzt werden, die sich <strong>im</strong>mer weiter<br />

verstärkt: Sinkende Einwohnerzahlen führen<br />

zu einer höheren Kostenbelastung der verbleibenden<br />

Einwohner, was wiederum zu weiterer<br />

Abwanderung und weiter steigenden Infrastrukturkosten<br />

je Nutzer führt.<br />

Remanenzkosten<br />

Handlungsoptionen<br />

Da bei Unterauslastung der Versorgungsnetze<br />

teilweise erhebliche Folgekosten entstehen<br />

und die Planungs- und Abschreibungszeiträume<br />

sehr lang sind, müssen Anpassungsmaßnahmen<br />

an die Bevölkerungsentwicklung<br />

sehr frühzeitig geplant werden. Dazu ist eine<br />

Synchronisierung von Bevölkerungsentwicklung<br />

und Investitionszyklen der technischen<br />

Infrastruktur erforderlich. Aufgrund der großen<br />

lokalen Unterschiede bei der Bevölkerungsentwicklung<br />

und des gegenwärtigen Erhaltungszustandes<br />

der technischen Infrastruktur<br />

können hier nur sehr allgemeine Handlungsoptionen<br />

vorgestellt werden.<br />

Der Rückbau von Überkapazitäten kommt<br />

aus finanziellen Gründen meistens erst dann<br />

in Frage, wenn die entsprechenden Infrastrukturanlagen<br />

abgeschrieben sind. Aufgrund der<br />

erheblichen Kosten des Rückbaus ist diese<br />

Maßnahme nicht zwangsläufig auch die ökonomischste<br />

Lösung.<br />

Bei geringerer Unterauslastung kann das regelmäßige<br />

Durchspülen der Leitungen eine<br />

kurz- und mittelfristige Lösung sein, um Ablagerungen<br />

zu vermeiden. Dies gilt insbesondere<br />

dann, wenn die entsprechenden Anlagen<br />

eine lange Nutzungsdauer haben und noch<br />

nicht abgeschrieben sind. Allerdings führt<br />

auch dieser Ansatz zu einer dauerhaften<br />

Erhöhung der Versorgungskosten.<br />

30 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!