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Schleswig-Holstein im demographischen Wandel - Landesverband ...

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Das klassische Konflikt- und damit auch<br />

Abst<strong>im</strong>mungsthema bildet in der Regel die<br />

Siedlungsentwicklung. Dabei geht es jedoch<br />

nicht mehr nur um Abst<strong>im</strong>mung von Quantitäten<br />

der Flächenentwicklung, sondern vor dem<br />

Hintergrund des <strong>demographischen</strong> <strong>Wandel</strong>s<br />

zunehmend um die Abst<strong>im</strong>mung von Qualitäten<br />

in den Stadtregionen und den Aufbau<br />

eines kontinuierlichen Flächenmanagements.<br />

Daneben werden zunehmend entwicklungspolitische<br />

Themen einbezogen, die konkret auf<br />

die gemeinsame Leistungssteigerung ausgerichtet<br />

sind: Wirtschaftsförderung, Marketing,<br />

Ver- und Entsorgung, soziale Infrastruktur,<br />

Verwaltungsorganisation. In den Erarbeitungsprozess<br />

von Stadt-Umland-Konzepten<br />

lässt sich auch der <strong>im</strong> Kapitel 4 beschriebene<br />

Strategiezyklus integrieren.<br />

Wie moderne Stadt-Umland-Konzepte erarbeitet<br />

werden können, zeigt die Broschüre<br />

„Stadt-Umland-Konzepte in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> – Empfehlungen für die kommunale<br />

Praxis“ des Innenministeriums <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> (siehe www.landesplanung.schleswig-holstein.de;<br />

hier finden Sie auch weitergehende<br />

Informationen zu diesem Instrument).<br />

Die Landesplanung <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

unterstützt diese Form von interkommunaler<br />

Kooperation.<br />

5.4<br />

Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalysen<br />

(LSE)<br />

Das Instrument der LSE ist Bestandteil der<br />

Förderrichtlinie zur integrierten ländlichen<br />

Entwicklung. Zielsetzung ist die Sicherung<br />

der ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-,<br />

Erholungs- und Naturräume. Schwerpunkte<br />

werden auf die Sicherung und Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen, die Verbesserung der Grundversorgung<br />

sowie die Ausrichtung auf die von<br />

der Bevölkerung formulierten Entwicklungsziele<br />

der jeweiligen Region gesetzt.<br />

Im Vordergrund des Programms steht die<br />

Unterstützung örtlicher und regionaler Initiativen<br />

in grundsätzlich allen entwicklungsbest<strong>im</strong>menden<br />

Bereichen. Das heißt, neben der<br />

Siedlungsentwicklung und der Gestaltung<br />

der Dörfer ist das Programm auf die Bereiche<br />

Infrastruktur, Wirtschaft inklusive Landwirtschaft<br />

und Tourismus, auf Natur- und Umweltschutz<br />

und auf den kulturellen und sozialen<br />

Bereich ausgerichtet.<br />

Das Instrument der LSE Stufe I bietet somit<br />

einen breiten Rahmen, in dem sich die regionalen<br />

Akteure umfassend mit den Folgen der<br />

<strong>demographischen</strong> Entwicklung auseinander<br />

setzen können. Den Bezugsraum für die LSE<br />

können die Regionen selbst festlegen. In der<br />

LSE erarbeiten Bürgerinnen und Bürger und<br />

regionale Initiativen gemeinsam mit den kommunalen<br />

Trägern und mit Unterstützung externer<br />

Fachkompetenz die Stärken und Schwächen<br />

ihrer Region, formulieren Leitziele und<br />

entwickeln Projekte, die <strong>im</strong> nächsten Schritt<br />

auch umgesetzt werden können. Die Richtlinie<br />

sieht die Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen<br />

vor. Die Philosophie des LSE-Prozesses<br />

ist also eine Entwicklung von unten. Das Land<br />

gibt den Rahmen vor und stellt Fördermittel<br />

zur Umsetzung von LSE-Projekten bereit.<br />

Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer ergänzenden LSE-Stufe II<br />

ein spezielles Thema in einem ebenfalls<br />

frei zu wählenden jedoch größeren Unterschungsraum<br />

zu vertiefen, zum Beispiel<br />

unter dem Schwerpunkt “demographische<br />

Veränderung”.<br />

Die <strong>demographischen</strong> Entwicklungen erfordern<br />

zukünftig eine stärkere Mitverantwortung<br />

der Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwesen<br />

(Stichwort: aktive Bürgergesellschaft)<br />

sowie eine verbesserte Zusammenarbeit auf<br />

allen Ebenen. Die Erfahrungen <strong>im</strong> Rahmen<br />

von über 100 LSE´n <strong>im</strong> Lande haben gezeigt,<br />

dass die LSE´n hierzu einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. Sie ermöglichen den Bürgerinnen und<br />

Bürgern, die Zukunft ihres Lebensraumes aktiv<br />

mit zu gestalten. Als Ergebnis sind neue Partnerschaften<br />

in den Regionen entstanden. Es<br />

entwickelt sich oftmals eine neue Gesprächsund<br />

Kooperationskultur zwischen Bürgern,<br />

Politik und Verwaltung, zwischen Stadt und<br />

Landgemeinden. Das Instrument der LSE ist<br />

damit ein wichtiger Baustein zur Förderung<br />

der interkommunalen Zusammenarbeit, zur<br />

Verbesserung der Stadt-Umland-Kooperationen.<br />

Viele LSE-Projekte stärken die Entwicklung<br />

der Region allein durch das in diesem<br />

Rahmen mobilisierte ehrenamtliche Engagement<br />

(zum Beispiel Gründung sozialer Netzwerke,<br />

Aufbau von Nachbarschaftshilfe).<br />

Ein neues Instrument der „Integrierten ländlichen<br />

Entwicklung“, mit dem die kooperativen<br />

Entwicklungsprozesse der LSE´n in einem<br />

größeren Raum weiter geführt werden<br />

können, ist die Möglichkeit zur Förderung<br />

eines Regionalmanagements (Bezugsraum<br />

mind. 30.000 EW). Dieses Instrument bietet<br />

die Chance, die regionalen Akteure für das<br />

Thema demographische Veränderungen<br />

stärker zu sensibilisieren und gemeinsam<br />

zukunftsfähige Strategien zu entwickeln.<br />

Ansprechpartner für nähere Informationen<br />

sind das Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche Räume und die zuständigen<br />

Ämter für ländliche Räume.<br />

Ansprechpartner für das Ministerium<br />

für Landwirtschaft, Umwelt<br />

und ländliche Räume<br />

Herr Hermann-Josef Thoben<br />

Telefon: 0431.988-49 80<br />

hermann-josef.thoben@mlur.landsh.de<br />

5.5<br />

Städtebauförderung<br />

Im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt<br />

das Land <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> die Städte<br />

bei ihrer Anpassung an die Erfordernisse<br />

unserer Zeit und der Zukunft <strong>im</strong> Sinne einer<br />

nachhaltigen Stadtentwicklung. Vor dem Hintergrund<br />

des sich vollziehenden <strong>demographischen</strong>,<br />

sozialen und wirtschaftsstrukturellen<br />

<strong>Wandel</strong>s müssen die Städte sich auf die geänderten<br />

Nachfrage- und Wachstumsbedingungen<br />

einstellen. Dabei handelt es sich in erster<br />

Linie um einen marktgesteuerten Anpassungsprozess.<br />

Städtebauförderung setzt in<br />

den Gebieten ein, die gleichzeitig erkennbare<br />

Entwicklungsprobleme und Potenziale aufweisen,<br />

in denen ein allein marktwirtschaftlicher<br />

Verlauf aber wegen zunächst bestehender<br />

Unwirtschaftlichkeit nicht funktioniert oder<br />

zu erheblichen städtebaulichen Problemen<br />

führen würde.<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> konzentriert die von Bund,<br />

Land und Gemeinden zu je einem Drittel<br />

finanzierten Mittel auf die größeren Städte,<br />

besonders auf die Mittel- und Oberzentren:<br />

Diese sollen als Wachstumsmotoren für die<br />

wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle<br />

Entwicklung des Landes und in ihrer vielseitigen<br />

Versorgungsfunktion für ihre Bewohnerinnen<br />

und Bewohner sowie für ihre Region<br />

gestärkt werden. Auch hat sich gezeigt, dass –<br />

mit deutlichen regionalen Unterschieden –<br />

etliche Zentrale Orte in besonderem Maße<br />

von Arbeitsplatz- und Bevölkerungsverlusten,<br />

zunehmender Alterung, wachsender sozialer<br />

und kultureller Heterogenität und Polarisierung<br />

betroffen sind, so dass hier der größte Handlungsbedarf<br />

besteht. Die rückläufigen Wachstumsbedingungen<br />

haben vielerorts bereits zu<br />

erkennbaren städtebaulichen Entwicklungsrückständen<br />

geführt, die als Attraktivitätsverlust<br />

der Stadtzentren, Imageverlust von<br />

Stadtteilen und Wohnquartieren, dauerhaften<br />

Gebäudeleerständen und Brachflächen zu<br />

Tage treten.<br />

Ansprechpartner SUK<br />

<strong>im</strong> Innenministerium<br />

Herr Dr. Christian Diller<br />

Telefon: 0431.988-1730<br />

christian.diller@<strong>im</strong>.landsh.de<br />

Ansprechpartnerin LSE<br />

für die Akademie<br />

für die Ländlichen Räume<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s e.V.<br />

Frau Andrea Weigert<br />

Telefon: 04351.8 66 66<br />

andrea.weigert@alr-sh.de<br />

www.alr-sh.de<br />

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