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Jahresbericht 2006 - Spital Oberengadin

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Interdisziplinäre Intensivpflegestation<br />

Schockzustände<br />

– Akute Blutungen<br />

– Akutes Herz-Kreislaufversagen<br />

– Sepsis<br />

Mehrfachverletzungen<br />

– Vor und nach Operationen<br />

Schwere Infektionen<br />

Vom kantonalen Leistungsauftrag ausgeschlossen<br />

sind: Akute Schädel/Hirnverletzungen, Verletzungen<br />

des Herzens und des Mediastinums sowie intensivmedizinische<br />

Erkrankungen von Kleinkindern.<br />

Für unsere IPS-Patienten stehen folgende Überwachungs-<br />

und Behandlungsmethoden zur Verfügung:<br />

Leistungsfähiges Überwachungssystem<br />

– Kontinuierliche Monitorisierung von<br />

Herz-Kreislauf und Atmung<br />

– Messung der Herzleistung<br />

(Herzminutenvolumen, PICCO)<br />

– Telemetrie<br />

Differenzierte maschinelle Beatmung<br />

– Intubations- oder nicht-invasive<br />

Masken-Beatmung<br />

Lyse-Therapie des akuten Herz- und<br />

Hirninfarktes, bzw. der Lungenembolie<br />

Akute Hämodialyse oder -filtration<br />

Künstliche Ernährung<br />

Kontrollierte medikamentöse Unterstützung bei<br />

Organversagen<br />

– Herz-Kreislauf, Atmung, Niere und Leber<br />

Bericht<br />

Auch im Berichtsjahr musste die interdisziplinäre Intensivstation<br />

des <strong>Spital</strong>s <strong>Oberengadin</strong> eine in etwa<br />

unveränderte Anzahl von IPS-bedürftigen Patienten<br />

aus der ganzen Region Südbünden zur intensiv-<br />

medizinischen Behandlung aufnehmen. Dabei ist der<br />

durchschnittliche SGI-Schweregrad der Erkrankungen<br />

auf unserer Intensivstation gemäss LEP (Leistungserfassung<br />

für den Pflegeaufwand) in etwa<br />

gleich geblieben. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

betrug 2.3 Tage.<br />

Erfreulicherweise konnte das neue, den Anerkennungs-Anforderungen<br />

der Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Intensivmedizin genügende und durch die<br />

<strong>Spital</strong>kommission im Jahre 2005 verabschiedete Organisationsreglement<br />

der IPS endlich umgesetzt werden.<br />

Damit wurde die Intensivstation als selbständige<br />

Abteilung der administrativen und fachlichen Leitung<br />

einem Facharzt FMH für Intensivmedizin übertragen.<br />

Dies ist eine Voraussetzung für die weitere Schweizerische<br />

Anerkennung als Intensivstation. Unterstützt<br />

wird dieser dabei von einem Stellvertreter, der wenn<br />

möglich ebenfalls über den FMH-Facharzttitel für<br />

Intensivmedizin verfügt, und einem IPS-Assistenten.<br />

Als Stellvertreter hat am 1.3.<strong>2006</strong> Dr. med. Michael<br />

Stephan, Facharzt FMH für Intensivmedizin und Anästhesie,<br />

zu 30 % seine Tätigkeit auf der Intensivstation<br />

aufgenommen. Dr. M. Stephan hat an verschiedenen<br />

grossen Kliniken (z.B. am Universitätsspital<br />

Bern und im Kantonsspital St. Gallen) eine fundierte<br />

Ausbildung in Intensivmedizin und Anästhesie erhalten<br />

und brachte für unsere Intensivstation durch sein<br />

Fachwissen eine grosse Bereicherung.<br />

Diese Neuorganisation wird insbesondere auch der<br />

seit langem gewünschten einheitlichen und kontinuierlichen<br />

ärztlichen Betreuung unserer IPS-Patienten<br />

gerecht, umsomehr, als die Intensivmedizin schon<br />

seit Jahren international als eigene Fachdisziplin<br />

anerkannt ist. Damit hat ein viele Jahre dauerndes,<br />

viel Zeit, Energie und Geduld kostendes Bemühen zur<br />

Einrichtung einer modernen Intensivstation im <strong>Spital</strong><br />

<strong>Oberengadin</strong> ihr vorläufiges Ende gefunden.<br />

Bei insgesamt 3 Patienten mit akutem Hirnschlag<br />

konnte eine intravenöse Lyse-Therapie durchgeführt<br />

werden. Diese Lysetherapie kommt in den ersten 3<br />

Stunden nach Lähmungsbeginn in Betracht und bedingt<br />

somit eine möglichst frühzeitige Zuweisung<br />

nach Beginn der Symptomatik. Sie erfordert eine rasche<br />

und enge Zusammenarbeit der Intensivstation<br />

mit dem Röntgenarzt und einem Neurologen einer so<br />

genannten «Stroke Unit».<br />

Die Anzahl der Lysetherapien beim akuten Herzinfarkt<br />

hat hingegen weiter abgenommen, da diese<br />

Patienten gemäss den aktuell gültigen Empfehlungen<br />

wenn immer möglich frühzeitig per Helikopter<br />

ins Kantonsspital Chur, wo die Möglichkeit einer interventionellen<br />

Herzkatheteruntersuchung besteht,<br />

verlegt werden. Weitere Lyse-Therapien wurden bei<br />

schweren akuten Lungenembolien durchgeführt. Vermehrt<br />

zum Einsatz kam auch die Monitorisierung der<br />

Herz-Kreislauffunktion mittels dem PICCO-System.<br />

Trotz weniger beatmeter Patienten war die Anzahl<br />

der Beatmungstage im Berichtsjahr zunehmend.<br />

Nach 12 Jahren musste einer der beiden bewährten<br />

Beatmungsapparate vom Typ Veolar der Bündner Firma<br />

Hamilton durch einen neuen moderneren derselben<br />

Firma ersetzt werden (Galileo Gold).<br />

Im Rahmen der permanenten strukturierten Weiterbildung<br />

wurden für die <strong>Spital</strong>ärzte und das Pflegepersonal<br />

wiederum regelmässige wöchentliche interaktive<br />

Videokonferenzen über ein ausgewähltes<br />

intensivmedizinisches Thema vom Universitätsspital<br />

Zürich übertragen.<br />

i n t e r d i s z i p l i n ä r e i n t e n s i v p f l e g e s t a t i o n<br />

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