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Langzeitarchivierung von Forschungsdaten. Eine ... - nestor

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<strong>Langzeitarchivierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forschungsdaten</strong><br />

rationen realisiert werden. Die Betriebskosten der Beschleuniger sind<br />

immens, die Experimente sind sprichwörtlich einmalig und viele physikalische<br />

Phänomene sind extrem selten, so dass die genommenen Daten<br />

besonders kostbar und bewahrenswert sind.<br />

Schon die Planung der Beschleuniger und Experimente ist rechen- und<br />

datenintensiv: Die Eigenschaften der Beschleuniger werden simuliert, die<br />

Simulationen verschiedener Detektortechnologien werden mit Versuchsdaten<br />

verglichen und unterschiedliche Physikmodelle werden simuliert,<br />

um das Potential neuer Experimente zur Entdeckung neuer Phänomene<br />

zu bestimmen. Im Vorfeld der 2009 erarbeiteten Studie zu einem Detektor<br />

am vorgeschlagenen Internationalen Linearen Kollider wurden ca. 50<br />

TB Simulations-Daten generiert und analysiert. 1<br />

Die Datennahme und die Analyse moderner Experimente der Teilchenphysik<br />

stellt große Herausforderungen an eine Computing Infrastruktur<br />

dar. Aus diesem Grund war und ist die Teilchenphysik auch federführend<br />

bei der Benutzung <strong>von</strong> Grid-Ressourcen, sei es innerhalb <strong>von</strong><br />

D-GRID 2 oder in WLCG 3 , dem weltweiten Computing Grid für den<br />

LHC. So wurden 2010 insgesamt 13 PetaByte Daten <strong>von</strong> den vier LHC<br />

Experimenten am CERN gesammelt und weltweit zur Analyse verteilt. 4<br />

Dank des technologischen Fortschrittes sind die Datenmengen heutiger<br />

Experimente wesentlich größer als die älterer Experimente. So wurde<br />

in den Jahren 1992–2007 <strong>von</strong> den beiden am HERA-Ring am DESY<br />

Hamburg betriebenen Experimenten H1 und ZEUS 200 TB Roh-Daten<br />

pro Jahr genommen: Zur damaligen Zeit technologisches Neuland in der<br />

Datenhaltung. 5<br />

Die Teilchenphysik ist daher seit Jahrzehnten geübt im Umgang mit<br />

großen Datenmengen. Aus ihrem Umfeld entstanden diverse Speichertechnologien,<br />

die mittlerweile auch erfolgreich in anderen datenintensiven<br />

Forschungsbereichen eingesetzt werden. Ein Beispiel ist dCache 6 ,<br />

1 Vgl. Stoeck et al. (2009).<br />

2 Vgl. D-Grid (2011a).<br />

3 Vgl. WLCG (2011).<br />

4 Vgl. Brumfield (2011).<br />

5 Auflistung der im DESY RZ befindlichen Daten durch Dmitri Ozerov und Ralf Lueken<br />

(private Mitteilung).<br />

6 Vgl. dCache (2011).

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