Klassische Elektrodynamik - Institut für Theoretische Physik der ...
Klassische Elektrodynamik - Institut für Theoretische Physik der ...
Klassische Elektrodynamik - Institut für Theoretische Physik der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel I. <strong>Physik</strong>alische und mathematische Grundlagen, Maxwell-Gleichungen 19<br />
Es gibt keine magnetischen Ladungen o<strong>der</strong> magnetischen Monopole!<br />
Nebenbemerkung: Man kann zeigen, daß die Existenz von magnetischen Monopolen notwendig<br />
die Quantisierung <strong>der</strong> elektrischen Ladung bedingen würde, <strong>für</strong> die es bisher keine<br />
zufriedenstellende Erklärung gibt. Man erwartet aus verschiedenen Gründen (→ Elementarteilchenphysik,<br />
Kosmologie), daß magnetische Monopole – falls sie existieren – im Universum<br />
nur sehr dünn verteilt und außerdem sehr schwer sein müssen: mindestens 10 3 Protonmassen.<br />
Die Nichtexistenz von magnetischen Monopolen impliziert<br />
∫<br />
O<br />
B · df = 0<br />
<strong>für</strong> jede beliebige Oberfläche O, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s ausgedrückt:<br />
(I.65)<br />
div B = 0<br />
(I.66)<br />
also die Quellenfreiheit des magnetischen Feldes.<br />
Uns fehlt damit nur noch die Bestimmung von rot B. Die Erfahrung sagt, daß es zwei<br />
mögliche Ursachen <strong>für</strong> magnetische Fel<strong>der</strong> gibt: 1) permanente Magnete, 2) bewegte Ladungen<br />
bzw. Ströme (Ørsted, 1819). Nach <strong>der</strong> Ampèreschen Hypothese läßt sich dabei 1) auf<br />
2) zurückführen: permanente Magnete entstehen durch atomare Kreisströme. Das ist aber<br />
nur bedingt richtig. Z. B. erfor<strong>der</strong>t die Erklärung des Paramagnetismus (und allgemein die<br />
vollständige Erklärung von Dia-, Para- und Ferromagnetismus) einen intrinsisch quantenmechanischen<br />
Effekt: den Spin des Elektrons, <strong>der</strong> ein magnetisches Moment verursacht. Richtig<br />
ist aber:<br />
Alle magnetischen Fel<strong>der</strong> können auf bewegte Ladungen und quantenmechanische Spins<br />
zurückgeführt werden.<br />
Wir definieren die Stromstärke<br />
I = dQ<br />
dt<br />
= pro Zeiteinheit durch festen Querschnitt fließende Ladung .<br />
Für das Magnetfeld konstanter Ströme gilt das Ørstedsche Gesetz<br />
∫<br />
B · ds = 4π c I .<br />
C<br />
(I.67)<br />
(I.68)<br />
Wir definieren weiter die Stromdichte j durch<br />
bzw.<br />
|j| =<br />
dI = j · df<br />
Ladung<br />
Zeit × Fläche ⊥ zur Stromrichtung .<br />
(I.69)<br />
(I.70)