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Klassische Elektrodynamik - Institut für Theoretische Physik der ...

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Kapitel I. <strong>Physik</strong>alische und mathematische Grundlagen, Maxwell-Gleichungen 23<br />

I.8 Gleichungen <strong>der</strong> klassischen <strong>Elektrodynamik</strong>, Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheit<br />

<strong>der</strong> Maxwell-Gleichungen<br />

Die klassische <strong>Elektrodynamik</strong> wird durch die Maxwell-Gleichungen und das Newtonsche<br />

Gesetz<br />

d<br />

dt p = F<br />

mit <strong>der</strong> Lorentzkraft F beschrieben.<br />

Für Materie, die aus Punktteilchen mit Ladungen q i und Massen m i besteht,<br />

mit<br />

(I.91)<br />

ρ i = q i δ(x − x i (t) , j i = ρ i v i (t) (I.92)<br />

ρ = ∑ i<br />

ρ i ,<br />

j = ∑ i<br />

j i ,<br />

(I.93)<br />

gilt<br />

d<br />

dt (m iv i ) = F i (x i , t)<br />

= q i<br />

[E(x i , t) + 1 ]<br />

c v i × B(x i , t) .<br />

(I.94)<br />

Die Maxwell-Gleichungen alleine (ohne Lorentzkraft) stellen 8 Komponentengleichungen<br />

<strong>für</strong> 6 Komponenten von E und B dar. Die Gleichungen können also nicht unabhängig sein.<br />

Tatsächlich findet man, daß die Divergenz von (I.85) wegen div rot = 0 ergibt<br />

4π<br />

c div j = −1 ∂E<br />

div<br />

c ∂t = −4π c<br />

∂ρ<br />

∂t ,<br />

(I.95)<br />

wobei im zweiten Schritt die Gleichung (I.84) benutzt wurde. Wir erhalten also hier die<br />

Kontinuitätsgleichung<br />

div j = − ∂ρ<br />

∂t ,<br />

(I.96)<br />

die offenbar in den Maxwell-Gleichungen enthalten ist.<br />

Wir erkennen aber auch in (I.95), daß<br />

∂<br />

(div E − 4πρ) = 0 .<br />

∂t (I.97)<br />

Wenn also die Maxwell-Gleichung div E = 4πρ zu einem Zeitpunkt erfüllt ist, so garantiert<br />

die Maxwell-Gleichung (I.85), daß dies zu allen Zeitpunkten <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Ähnlich folgt aus <strong>der</strong> Divergenz von (I.86)<br />

∂<br />

(div B) = 0 .<br />

∂t (I.98)<br />

Wenn also Gleichung (I.87) zu einem Zeitpunkt erfüllt ist, so ist sie es aufgrund (I.86) immer.<br />

Wir können daher die beiden ’nicht-dynamischen’ Maxwell-Gleichungen (I.84) und (I.87)<br />

als Neben- o<strong>der</strong> Zwangsbedingungen auffassen. Das Verschwinden ihrer Zeitableitung wird<br />

durch die an<strong>der</strong>en beiden Gleichungen gesichert.<br />

Die Abhängigkeit <strong>der</strong> Maxwell-Gleichungen kann man auch folgen<strong>der</strong>maßen betrachten:<br />

Die Gleichungen (I.85) und (I.86) erlauben die Berechnung von E und B, falls j zu allen<br />

Zeiten, und E(t = 0) und B(t = 0) gegeben sind und bei t = 0 (I.84) und (I.87) erfüllt sind.<br />

ρ folgt dann aus <strong>der</strong> Kontinuitätsgleichung.

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