Brüglinger Mosaik 2009

unkrÄuter, wegelagerer und mauerblÜmchen
dient er heute dem kundigen Wanderer als schnelles abschwellendes
Heilmittel bei einem Mücken­ oder Bienenstich. In den Schuh
gelegt, soll er müde Füsse wieder munter machen.
Innerlich eingenommen in Teemischungen stärkt der
Wegerich die Schleimhäute, hilft bei entzündetem Zahnfleisch, bei
Magen­ Darmgeschwüren und Lungenerkrankungen. Wie einigen
anderen Ruderalpflanzen werden ihm starke antibiotische Wirkung
gegen Bakterien, Pflanzenviren und Schimmelpilzen zugesprochen.
Moderne Forschungen befassen sich mit dem Wirkstoff
Aucubin, welcher auch im Wegerich zu finden ist. Für die Medizin
ist dieser Stoff im Umgang mit dem Staphilococcus aureus, dem
gefürchteten Bakterium, welches gegen viele Antibiotika resistent
ist, von grossem Interesse.
Breitwegerich (plantago major)
viele Samen, welche mit einer schleimig­klebrigen Aussenschicht
umhüllt sind. So kleben sie vorzüglich an Pneus, Schuhen und Tierpfoten.
So hat sich der Wegerich von Europa nach Asien bis zu den
indianischen Urvölkern verbreitet. Sie nennen ihn den «Fusstritt
des weissen Mannes».
Wie der heute bekanntere und in der Phytotherapie gebräuchlichere
Spitzwegerich, ist der Breitwegerich ein vorzügliches
Wundkraut. Früher als Auflagen bei eiternden Wunden verwendet,
am wegesrand ...
gemeine wegwarte; cichorium intybus
Im Volksmund heisst sie «Sonnenwende» oder eben Wegwarte. Sie
steht aufrecht und steif an Weg­ und Ackerrändern oder auf den
Mittelstreifen der Autobahn. Der Stengel ist vierkantig, ästig­derb,
die Wurzel enthält einen weissen Milchsaft. Auffallend sind die
wunderschönen, himmelblauen Blüten, welche sich nach der Sonne
wenden und nur einen Tag lang blühen.
Eine alte Zauberpflanze: «Die Wurzel zum Getränk gebraut,
gibt sie die Kraft Fesseln zu sprengen, macht stich­ und hiebfest
und verleiht Unsichtbarkeit.» Ein bitteres Getränk – aber wäre
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