Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

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Vermittlung Museumspädagogische Programme Empfehlung: Bei der Planung museumspädagogischer Programme zu einer Ausstellung werden Menschen mit Behinderungen als Zielgruppe angesehen. Die Angebote werden -wenn auch nicht in jedem Fall, so doch in ihrer Gesamtheitbarrierefrei konzipiert und organisiert. Auf individuelle Bedürfnisse kann eingegangen werden. Barrierefreie Angebote • Barrierefreie Methoden: dialogisch, verständlich, multisensorisch, interaktiv • Führungen und Audioführungen nur zu Bereichen und Objekten, die auch mit dem Rollstuhl zugänglich und vom Rollstuhl aus zu sehen sind • bei Verwendung von Gruppenführungssystemen (Sender-Empfänger-System), auf Kompatibilität mit Hörhilfen achten • Führungen schließen Objekte zum Betasten mit ein • Hocker (z. B. aus Pappe oder zum Zusammenklappen) werden bei der Führung mitgeführt • Aktionen sind auch für Menschen mit Beeinträchtigung der Fein motorik durchführbar • Filme sind mit Audiodeskription, Untertiteln und idealerweise Gebärdensprachdolmetschung versehen • Bei Vorträgen wird Technik eingesetzt, die mit Hilfsmitteln von Seh- und Hörbehinderten genutzt werden kann • Gegenlicht und Umgebungsgeräusche werden vermieden, die Beleuchtung ist ausreichend • Vortragssäle sind flexibel bestuhlt und so auch von Gästen im Rollstuhl nutzbar • die Zielgruppen werden bei der Planung einbezogen und können ihre Bedürfnisse und Iinteressen einbringen • die Zielgruppen werden über die Angebote informiert Spezielle Führungen • Für Blinde und Sehbehinderte: Oft ist es ausreichend, 5-6 Objekte pro Führung zu erkunden, da das Erfassen von Objekten durch Tasten meist viel Zeit in Anspruch nimmt. Einige Mitglieder des Führungsteams im DTMB sind speziell dafür geschult, blinde und sehbehinderte Besucher(innen) zu führen. • Für Gehörlose: Die Abteilung Bildung des DTMB vermittelt Gebärdensprachdolmetscherinnen, die eine Führung für gehörlose Gäste übersetzen und arbeitet auch mit einer Führerin zusammen, die selbst gehörlos ist. • Für Menschen mit Lernschwierigkeiten: Die Abteilung Bildung erarbeitet derzeit gemeinsam mit Sonderpädagoginnen und -pädagogen sowie mit behinderten Menschen Bedarf, Inhalte und Vermittlungsformen für diese Zielgruppe. Spezielle Aktionen/Workshops • Spezielle Angebote werden durch geschulte oder erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen durchgeführt (bei der Sonderausstellung »Fühlen, Hören, Sehen« haben beispielsweise angehende Lehrerinnen an Blindenschulen Führungen und Workshops geleitet) Martina Bergmann, gehörlose Führerin des Museumsdienstes Hamburg bei einer Führung in Gebärdensprache in den Deichtorhallen Foto: Museumsdienst Hamburg 30 31
Vermittlung Workshop für Kinder während der Ausstellung »Fühlen, Hören, Sehen« (2006) zum Kennenlernen der Brailleschrift, Foto: Franke | Steinert Planskizze für einen rollstuhlgerechten Schöpfplatz in der Ausstellung Papiertechnik (Umbau 2008), Bild: gewerk Gestaltung Ausstellungsbeiträge zum Sehen, Fühlen (Äpfel) und Riechen (Geruchs spender rechts im Bild) im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden Foto: Anna Döpfner Das Betasten von Modellen ist eine Vorbereitung für die Auseinandersetzung mit Großobjekten. Foto: Bildarchiv Blindenmuseum Berlin-Steglitz 32 33
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