Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

Raumplanung und Gestaltung
Vitrinen und Podeste
Empfehlung:
Die Bedürfnisse von Gästen im Rollstuhl und blinden, sehbehinderten oder
älteren Menschen sind in Bezug auf Maße nicht immer leicht in Einklang zu
bringen. Möglicherweise muss mit verschiedenen Höhen oder Höhenverstellbarkeit
ge arbeitet werden.
Vitrinen zum Öffnen
• Vitrinen, die von Besucherbetreuerinnen und -betreuern oder Blinden/Sehbehinderten
selbst aufgeschlossen werden können, um auch empfindlichere
Objekte zu betasten, sind entsprechend gekennzeichnet
• Glastüren oder auskragende Klappdeckel dürfen nicht zur Gefahrenquelle
werden
Unterfahrbarkeit für Rollstühle
• Tischvitrinen oder Stationen, an denen etwas angefasst/bedient werden kann
sind mit Rollstühlen unterfahrbar
• Baukörper dürfen dennoch keine Gefahr für Blinde darstellen, die sich mit ihrem
Stock oder durch große Fußfreiheit verirren können. Einen Kompromiss bieten
eventuell Tischvitrinen mit trapezförmigen Sockeln
Sichthöhen und Tasthöhen
• Sichthöhe von Wandobjekten für Menschen im Rollstuhl liegt bei 1,30 m in
der Bildmitte
• Eine gute Sichthöhe in Bezug auf Schaukästen und Vitrinen für Kinder und
vom Rollstuhl aus ist eine Grundfläche auf der Höhe von 80-85 cm
• Für sehbehinderte Gäste ist es wichtig, möglichst nah an Objekte und an
Textschilder heran treten zu können
• Die Höhe für Tastmodelle und tastbare Textschilder in Punktschrift liegt
auf Bauch bis Brusthöhe, das heißt. bei circa 85-100 cm
Zeichnungen siehe S. 46/47.
Für die Ausstellung »Fühlen, Hören, Sehen« (2006) wurden vom Design
Franke | Steinert Design Vitrinen mit verschiebbaren Plexiglashauben entwickelt.
Das Schloss muss leicht zu finden und gut zugänglich sein, am besten an
der Vorderseite. Zeichnung: Franke | Steinert
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