18.02.2014 Aufrufe

Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Raumplanung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

Farben, Beleuchtung, Kontraste<br />

Empfehlung:<br />

Je nach Art der Sehbehinderung sind verschiedene Farben <strong>und</strong> Farbkontraste<br />

günstiger. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte ein hoher Kontrastwert in der Ausstellungsarchitektur<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Präsentation von Objekten gewählt werden.<br />

Es gibt ein einheitliches Farbkonzept <strong>für</strong> Signale, Wegweiser, Texttafeln <strong>und</strong><br />

Ausstellungsarchitektur. Texte, Objekte <strong>und</strong> Verkehrswege sind gut ausgeleuchtet,<br />

flimmer- <strong>und</strong> schattenfrei.<br />

Farbkontraste in der Ausstellungsarchitektur<br />

• Baukörper in der Ausstellung sind kontrastreich gestaltet <strong>und</strong> gut sichtbar<br />

• deutliche Kanten <strong>für</strong> die Unterscheidung von Objekt <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />

• Farbkonzept schließt Wand- <strong>und</strong> Bodenfarbe ein <strong>und</strong> berücksichtigt einen<br />

kontrastreichen Wechsel der Flächen<br />

• Auflageflächen unterscheiden sich farblich von vertikalen Flächen, so dass<br />

sich die Kanten besser abzeichnen (u. U. besser geeignet als eine zusätzliche<br />

Markierung, die von gut Sehenden oft als störend empf<strong>und</strong>en wird)<br />

Licht<br />

• 500 Lux als Minimum <strong>für</strong> die Beleuchtung von Objekten, sofern nicht<br />

konservatorische Ansprüche dagegen stehen; alternativ: gut ausgeleuchtete<br />

Fotos, an die Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher nah herantreten können<br />

• Beleuchtungskonzept berücksichtigt auch Sicherheit von sehbehinderten<br />

Menschen (gilt insbesondere <strong>für</strong> den zentralen Ausstellungsr<strong>und</strong>gang, sowie<br />

die Zugänge zur Ausstellung)<br />

• Objekte ebenso wie Texttafeln sind blendfrei <strong>und</strong> schattenfrei ausge leuchtet;<br />

Lesende werfen keinen Schatten auf den Text, auch wenn sie sehr nah herantreten<br />

• Versammlungs- <strong>und</strong> Begegnungsflächen (zum Beispiel <strong>für</strong> Gruppen) sind ausreichend<br />

beleuchtet, um zum Beispiel auch eine Führung in Gebärdensprache zu<br />

ermöglichen.<br />

Farbgestaltung in der Ausstellung »Fühlen, Hören, Sehen«: Dunkler Boden –<br />

helle Bodenkante – dunkle Sockel – helle Präsentationsfläche <strong>und</strong> helle Textschilder<br />

– rote Schrift (s. auche Abb. S. 59), Foto: Franke | Steinert<br />

Hinweis:<br />

Die Rot-Grün-Sehschwäche ist die häufigste Form der Farbfehl sichtigkeit.<br />

Ca. 8% der Männer <strong>und</strong> 0,4% der Frauen sind davon betroffen. Bei Farbkonzepten<br />

sollte deshalb berücksichtigt werden, dass dieser Personenkreis Rot<br />

<strong>und</strong> Grün nicht unterscheiden sowie rote oder grüne Hervor hebungen <strong>und</strong><br />

die Kombinationen aus Rottönen mit Grüntönen nicht erkennen kann.<br />

60<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!