Barrierefrei Konzipieren und Gestalten: Leitfaden für Ausstellungen ...

Vermittlung
Audioguides
Empfehlung:
Audioguides sind maßgebliche Vermittlungselemente barrierefreier Ausstellungen.
Es gibt zielgruppenspezifische Audioguides -zum Beispiel für Kinder
oder Menschen mit Lernschwierigkeiten- und allgemeine. Sie beinhalten
speziell erstellte Hörtexte und sind keine vorgelesene Ausstellungstexte.
Objekte
• Führung beinhaltet Objekte, die angefasst werden dürfen
• Keine Objekte in einer Audioführung, die für kleinere Menschen oder
Menschen mit Bewegungseinschränkungen nicht sichtbar sind
• Objekte sind in ein (taktiles) Leitsystem integriert und leicht auffindbar
Eine allgemeine Audioführung, die auch für Menschen mit Sehoder
Hör behinderungen geeignet ist, erfüllt folgende Bedingungen:
Aufbereitung der Inhalte
• Benennung des beschriebenen Objekts am Anfang des Textes,
Hinweis darauf, ob das Objekt angefasst werden darf
•Größe des Objekts und Art der Präsentation (Vitrine, Podest, etc.)
werden beschrieben
• bei tastbaren Objekten: Hervorhebung von Besonderheiten, die vielleicht
auf den ersten Blick nicht auffallen oder nicht ertastet werden können,
statt langer Beschreibung
• Informationen zu Objekt, Hintergrund und Orientierung sind im Text klar von
einander getrennt; längere Orientierungshinweise werden in einer zusätzlich
wählbaren Vertiefungsebene abgerufen (siehe Kapitel Orientierung)
Technik
• Infrarot-, funk- oder GPS-gesteuerte Audiogudies: lösen automatisch aus,
wenn sich der Nutzer oder die Nutzerin in der Nähe des beschriebenen
Objekts befindet; Objekt ist eindeutig auffindbar, Text kann individuell
gestoppt werden
• Audioguides mit Nummernanwahl: Ziffernfeld ist wie bei einem Tastentelefon
aufgebaut (nicht, wie am PC) und die »5« ist tastbar markiert,
Zahlen am Objekt sind tastbar und leicht zu finden
• Multimediaguides (PDA – Personal Digital Assistant):
Neben den Funktionen eines Audioguide können auf dem großen Farbdisplay
des PDA Bilder und Filme abgespielt werden. Die Steuerung erfolgt
meist über einen Touchscreen. Für Blinde und Sehbehinderte muss die Steuerung
auch über Tasten möglich sein. Alle visuellen Elemente werden akustisch
beschrieben. Vorteil für Menschen mit Hörbehinderungen: statt einer Audioführung
ist eine Führung in Gebärdensprache (Film) möglich.
Audioguide zum Umhängen
erlaubt freie
Hand zum Tasten.
Foto: Franke | Steinert
• Gerät mit Band zum Umhängen und Kopfhörern (Stereo- und Einohrhörer
anbieten)
• Tastatur ist übersichtlich und selbst erklärend; Tasten sind nach Funktionen
gruppiert, visuell und taktil klar unterschieden und eindeutig belegt;
Tasten töne (Klicks) zeigen an, ob die Funktion erfolgreich abgerufen wurde
• Großes Display für große Schrift; gut beleuchtet
• Gute Tonqualität (Geräusche sollten Text nicht überlagern), Kompatibilität
mit Hörhilfen (zum Beispiel durch Induktionsschleifen) und Ausgabe von
Skripten als Alternative zum Hören
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