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Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft<br />

in der südlichen Metropolregion Hamburg<br />

Fakten / Trends<br />

Handlungsempfehlungen


IMPRESSUM<br />

// Auftraggeber:<br />

Die acht niedersächsischen Landkreise in der südlichen Metropolregion Hamburg,<br />

vertreten durch den Landkreis Harburg<br />

// Auftragnehmer:<br />

SCI Verkehr GmbH, Schanzenstraße 117, 20357 Hamburg,<br />

Tel. 040/5071970, E- Mail hamburg@sci.de<br />

Planquadrat Dortmund, Büro für Raumplanung, Städtebau + Architektur, Gutenbergstraße 34,<br />

DE-44139 Dortmund, Tel. 0231/557114-0, E-Mail info@planquadrat-dortmund.de<br />

// Kurzfassung des Abschlussberichts der Pilotstu<strong>die</strong><br />

„Kooperative Planung in der südlichen Metropolregion Hamburg.<br />

Empfehlungen für <strong>die</strong> Regional- und Bauleitplanungsträger zur raumverträglichen Entwicklung<br />

von Gewerbestandorten für <strong>die</strong> Log<strong>ist</strong>ik-Branche (KOPLAS)“<br />

// Erstellt<br />

mit finanzieller Förderung des Niedersächsischen Min<strong>ist</strong>eriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung.<br />

// Bildnachweis:<br />

Alle Fotos © SCI Verkehr GmbH; Copyright der übrigen Abbildungen jeweils angegeben.<br />

Hamburg/Dortmund, Februar 2010<br />

02


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg 1<br />

Fakten, Trends, Handlungsempfehlungen 1<br />

Einleitung 4<br />

1 | Was <strong>ist</strong> Log<strong>ist</strong>ik? 6<br />

2 | Der Log<strong>ist</strong>ikstandort südliche Metropolregion Hamburg 11<br />

3 | Wie wird sich <strong>die</strong> Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft entwickeln? 13<br />

4 | Situation und Aufgaben in den Landkreisen 15<br />

5 | Standortanforderungen der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft 23<br />

6 | Das Umfeld von Log<strong>ist</strong>ikstandorten: Worauf <strong>ist</strong> zu achten? 24<br />

7 | Checkl<strong>ist</strong>en für <strong>die</strong> Entwicklung von Log<strong>ist</strong>ik-Standorten 27<br />

8 | Kommunikation und Vermarktung von Log<strong>ist</strong>ikstandorten 33<br />

EINLEITUNG<br />

Die niedersächsischen Landkreise<br />

Cuxhaven, Harburg,<br />

Abb. 1: Südliche Metropolregion Hamburg<br />

Lüchow-Dannenberg, Lüneburg,<br />

Rotenburg, Soltau-<br />

Fallingbostel, Stade und Uelzen<br />

haben aufgrund ihrer Nähe zu<br />

Hamburg und Bremerhaven<br />

ausgeprägtes Potenzial für <strong>die</strong><br />

Ansiedlung log<strong>ist</strong>ikaffinen<br />

Gewerbes (vgl. Abb. 1). Vor<br />

allem entlang der Autobahnen<br />

<strong>ist</strong> <strong>die</strong> Nachfrage nach Gewerbestandorten<br />

und -flächen<br />

anhaltend hoch. Das führt zu<br />

© Planquadrat Dortmund GbR<br />

vielfältigen Konflikten mit anderen Nutzungen, effizienten Raumnutzung zu gestalten. Dabei gilt es<br />

<strong>die</strong> sich ebenfalls um eine Ansiedlung bewerben,<br />

sowie mit den unmittelbaren Nachbarn. Dies wiederum<br />

nehmen ansiedlungswillige Unternehmen als<br />

Planungsunsicherheit wahr, <strong>die</strong> sie dazu veranlassen<br />

kann, ihr Vorhaben nicht oder woanders zu<br />

zu beachten, dass kurz- bis mittelfr<strong>ist</strong>ig verschiedene<br />

Vorhaben für großräumige Verkehrsinfrastrukturen<br />

(Aus- und Neubau von Autobahnen, Eisenbahnstrecken,<br />

Wasserstraßen und Flughäfen) zur Umsetzung<br />

anstehen.<br />

verwirklichen. Regional- und Bauleitplanung verfolgen<br />

den Anspruch, <strong>die</strong>se Situation im Sinne einer<br />

ausgewogenen, konfliktarmen und wirtschaftlich<br />

03


Im Landesraumordnungsprogramm (LROP) 2008 hat<br />

das Land Niedersachsen sein Interesse an kreisübergreifendem,<br />

integrativem und kooperativem Handeln in<br />

dezentraler Verantwortung betont. Die acht Landkreise<br />

der südlichen Metropolregion Hamburg erarbeiteten<br />

daher gemeinsam im Modellprojekt KOPLAS Empfehlungen<br />

für <strong>die</strong> Entwicklung von Gewerbestandorten für<br />

<strong>die</strong> Log<strong>ist</strong>ikbranche. Hierzu gehört <strong>die</strong> Verbesserung der<br />

Wissensgrundlage der Planungsträger hinsichtlich des<br />

zu erwartenden Flächenbedarfs, der log<strong>ist</strong>ischen Standortanforderungen<br />

und typischer Nutzungskonflikte.<br />

Ziel von KOPLAS <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Unterstützung der Planungsträger<br />

bei der Entwicklung bedarfsgerechter und konfliktarmer<br />

Standorte. Der künftige Raumanspruch für<br />

log<strong>ist</strong>ikaffines Gewerbe wurde unter Berücksichtigung<br />

von Verlagerungen zwischen verschiedenen Teilräumen<br />

und Verkehrsarten abgeschätzt, Standortanforderungen<br />

aus der Sicht der Log<strong>ist</strong>ikbranche dokumentiert sowie<br />

Empfehlungen zum raumverträglichen planerischen<br />

Umgang (Vermeidung von Nutzungskonflikten, Standortentwicklung,<br />

Anforderungen an das Umfeld etc.)<br />

formuliert. Das Ergebnis <strong>ist</strong> eine abgestimmte Entscheidungs-<br />

und Handlungsgrundlage in Form eines Handlungsleitfadens.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang gilt es lokale und regionale<br />

Antworten zu finden auf <strong>die</strong> nationalen und globalen<br />

Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft:<br />

Klimawandel, nachhaltiges Wirtschaften<br />

und Ressourcenschutz;<br />

<strong>die</strong> Auswirkungen der globalen Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise auf <strong>die</strong> Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft<br />

(z.B. zeitweiliger Rückgang des Aufkommens<br />

im weltweiten Gütertransport, Minderauslastung<br />

von Transportmitteln und Anlagen,<br />

verändertes Verhältnis zwischen Transportaufkommen<br />

und Transportd<strong>ist</strong>anz);<br />

Vermeidung, Verlagerung und umfeldverträgliche<br />

Abwicklung von Verkehr.<br />

Nach dem Grundsatz „Global denken, lokal handeln“<br />

wurden <strong>die</strong> Handlungsempfehlungen so formuliert,<br />

dass sie auch außerhalb des Modellprojekts zur Anwendung<br />

kommen können und sollen.<br />

1 | Was <strong>ist</strong> Log<strong>ist</strong>ik?<br />

Log<strong>ist</strong>ik bedeutet <strong>die</strong> Organisation, Steuerung, Durchführung<br />

und Optimierung von Güter-, Informations-, Energie-,<br />

Geld- und Personenbewegungen. Die klassischen<br />

Funktionen Transport, Umschlag und Lagerung stehen<br />

heute im Zentrum eines weiten Spektrums von Tätigkeiten,<br />

<strong>die</strong> tief in <strong>die</strong> Abläufe in Produktion und Handel eingreifen<br />

– zum Beispiel:<br />

<br />

<br />

<br />

Qualitätskontrolle produzierter Waren<br />

vor dem Versand,<br />

Zusammenstellung von Artikeln zu<br />

Sendungen (Kommissionierung),<br />

Vormontage,<br />

04


Zusammenstellung und Versand von<br />

Aktionsartikeln einschließlich Werbemitteln,<br />

Ausstattung bestimmter Sendungen<br />

mit Zugabeartikeln nach Einzelanforderung,<br />

Bestellannahme im Namen des Kunden,<br />

Abwicklung von Warenrückgaben<br />

(„Geld-zurück-Garantie“),<br />

Organisation von Kundenberatung,<br />

Bestellwesen und Zahlvorgängen<br />

über Telefon und Internet.<br />

Abb. 3: Bruttoinlandsprodukt und<br />

Log<strong>ist</strong>ikmarkt in Deutschland<br />

Log<strong>ist</strong>ische Prozesse greifen in allen wesentlichen<br />

Sta<strong>die</strong>n in den Wirtschaftskreislauf ein (vgl. Abb. 2).<br />

In Politik und Planung wurde Log<strong>ist</strong>ik lange Zeit vor dem<br />

Hintergrund von Transport und Umschlag sowie der<br />

davon ausgehenden Wirkungen diskutiert. Die weit<br />

reichende organisatorische und wirtschaftliche Bedeutung<br />

der Log<strong>ist</strong>ik für Industrie und Gewerbe blieb im<br />

Hintergrund und <strong>ist</strong> heute auch in weiten Teilen der<br />

Öffentlichkeit noch unbekannt.<br />

Abb. 2: Log<strong>ist</strong>ik - Querschnittsfunktion im<br />

Wirtschaftskreislauf<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Der Log<strong>ist</strong>ikmarkt in Deutschland zählt mit einem<br />

Volumen von ca. 200 Mrd. Euro zu den größten in Europa<br />

und hateinen Anteil von rund 20 % am EU- und 5 % am<br />

Weltmarkt. In den vergangenen zehn Jahren hat er sich<br />

überdurchschnittlich entwickelt (vgl. Abb. 3). Die Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft<br />

beschäftigte 2007 in Deutschland rund 2,7 Mio.<br />

Menschen. 1 Besonders raumbedeutsam wird Log<strong>ist</strong>ik<br />

neben dem erzeugten Verkehr durch <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Immobilien.<br />

In Deutschland sind aktuell ca. 300 Mio. m 2 Log<strong>ist</strong>iklagerflächen<br />

in Betrieb. 2 Etwa ein Drittel davon,<br />

ca. 100 Mio. m 2 , sind moderne Log<strong>ist</strong>ikimmobilien mit<br />

einer Lagerfläche ab 10 000 m 2 , 10-15 m Deckenhöhe<br />

(innen) und einer guten Verkehrsanbindung. Der Trend<br />

geht zu einer weithin einheitlichen Basis-Bauform, <strong>die</strong> als<br />

solche bereits für eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten<br />

vorbereitet <strong>ist</strong>.<br />

Die me<strong>ist</strong>en Log<strong>ist</strong>ikimmobilien sehen deshalb auf den<br />

ersten Blick recht ähnlich aus und können jeweils für<br />

unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden, wie <strong>die</strong> nachfolgenden<br />

Beispiele zeigen. Häufig treten in der<br />

betrieblichen Umsetzung auch Kombinationen auf.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

1 | Vgl. Klaus, Peter; Kille Chr<strong>ist</strong>ian; Fraunhofer- Arbeitsgruppe für<br />

Technologien der Log<strong>ist</strong>ik-Dienstle<strong>ist</strong>ungswirtschaft ATL (Hrsg.):<br />

Die Top100 der Log<strong>ist</strong>ik, Ausgabe 2008/2009, Nürnberg 2008.<br />

2 | Vgl. SCI Verkehr GmbH: Der Markt für Log<strong>ist</strong>ikimmobilien in Deutschland.<br />

Marktvolumen und Prognose/Struktur der Log<strong>ist</strong>ikimmobilien/Standorte<br />

von Log<strong>ist</strong>ik<strong>die</strong>nstle<strong>ist</strong>ern und Verladern, MultiClient-Stu<strong>die</strong>, Köln 2009.<br />

05


Lagerhallen (vgl. Abb. 4) sind <strong>die</strong> wohl bekannteste<br />

Form von Log<strong>ist</strong>ikimmobilien. Hier werden Lagerkapazitäten<br />

für <strong>die</strong> Aufnahme von in der Produktion eingesetzten<br />

Güter vorgehalten oder Fertigwaren aus der<br />

Produktion hinterstellt. Dieser Immobilientyp <strong>ist</strong> stark an<br />

der Produktion oder am Import orientiert und verfügt je<br />

nach eingesetzter Lagertechnik über unterschiedliche<br />

Raumhöhen und nur eine begrenzte Anzahl von Toren.<br />

Weitere Nutzer sind (nach durchgeführtem Outsourcing)<br />

Log<strong>ist</strong>ik<strong>die</strong>nstle<strong>ist</strong>er.<br />

Abb. 4: Lagerhallen<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

// Als D<strong>ist</strong>ributionshallen (vgl. Abb. 5) werden<br />

Zentrallager, Log<strong>ist</strong>ikzentren, Warenverteilzentren etc.<br />

zusammengefasst. Hier werden ankommende Sendungen<br />

zerlegt, sortiert und zur Verteilung auf mehrere<br />

Empfänger neu zusammengestellt. Ihre hauptsächlichen<br />

Nutzer sind Handelsunternehmen. Sie sind höher, länger<br />

und breiter als Lagerhallen und haben mehr Tore für <strong>die</strong><br />

Lkw-Anlieferung.<br />

Abb. 5: D<strong>ist</strong>ributionshallen<br />

// Hochregallager (vgl. Abb. 6) sind Lagerhallen mit<br />

mehr als zwölf Metern Höhe, sehr effizienter<br />

Raumausnutzung und Automatisierung. Technisch bilden<br />

sie große, mit einer Außenhaut ummantelte<br />

und überdachte Regale („Silobauweise“). Die Umschlagfunktion<br />

<strong>ist</strong> klar untergeordnet. Sie sind<br />

praktisch immer einem Produktions- oder Handelsbetrieb<br />

zugeordnet.<br />

Abb. 6: Lagerhallen<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

// Speziallager sind auf bestimmte Lagergüter<br />

(z.B. Kühlware, Gefahrgut, Wasser gefährdende Stoffe)<br />

und teilweise auch auf bestimmte log<strong>ist</strong>ische Funktionen<br />

zugeschnitten. Ihre Bauweise richtet sich me<strong>ist</strong>ens nach<br />

speziellen gesetzlichenund fachspezifischen Rahmenbedingungen<br />

sowie betrieblichen Erfordernissen.<br />

Kühlhallen haben z.B. möglichst wenige Tore, um Kälteverluste<br />

zu begrenzen.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

06


In Umschlaghallen (vgl. Abb. 7) an den Schnittstellen<br />

zwischen Fern- und Nahverkehrs<strong>die</strong>nsten wird Ware,<br />

<strong>die</strong> bereits beim Versand empfängerbezogen kommissioniert<br />

worden <strong>ist</strong>, zusammengefasst und anschließend<br />

weiterbefördert. Um zwischen vielen ankommenden und<br />

abfahrenden Fahrzeugen kurze Wege zu erzielen,<br />

haben sie viele Tore, geringe Höhe und begrenzte Tiefe.<br />

Abb. 7: Umschlagshallen<br />

Je nach Immobilientyp entfaltet eine Log<strong>ist</strong>ikansiedlung<br />

unterschiedliche Beschäftigungswirkungen. Die Bandbreite<br />

der direkt und indirekt Beschäftigten pro Hektar<br />

Log<strong>ist</strong>ik-Lagerfläche liegt zwischen etwa 40 (niedrigster<br />

Wert bei Umschlaghallen) und etwa 130 (höchster Wert<br />

bei Hochregallagern).<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

2 | Der Log<strong>ist</strong>ikstandort südliche Metropolregion Hamburg<br />

In der südlichen Metropolregion Hamburg leben<br />

1,27 Mio. Menschen auf 12 525 km 2 . Die Metropolregion<br />

Hamburg umfasst daneben <strong>die</strong> Freie und Hansestadt<br />

Hamburg sowie <strong>die</strong> sechs schleswig-holsteinischen<br />

Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg,<br />

Stormarn, Pinneberg und Dithmarschen.<br />

Abb. 8: Die fünf dynamischsten Log<strong>ist</strong>ikregionen<br />

in Deutschland 2008<br />

Die Metropolregion Hamburg <strong>ist</strong> der wirtschaftliche<br />

Wachstumsmotor für Norddeutschland und traditionell<br />

starker Standort der Hafen- und Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft.<br />

Seit vielen Jahren gilt Hamburg unter Entscheidern der<br />

Branche als dynamischste Log<strong>ist</strong>ikregion in Deutschland<br />

(Abb. 8).<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

07


Die Beschäftigung in der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft der südlichen<br />

Metropolregion entwickelte sich zwischen 2003 und 2008<br />

(Anstieg von 33 000 auf 35 000 Beschäftigte) deutlich<br />

positiver als in der Gesamtschau über alle Branchen der<br />

gewerblichen Wirtschaft (vgl. Abb. 9). Für <strong>die</strong> Landkreise<br />

Cuxhaven und Harburg <strong>ist</strong> ein besonders deutlicher<br />

Anstieg der Log<strong>ist</strong>ik- Arbeitsplätze festzustellen. Im gleichenZeitraum<br />

zeigte Hamburg einen ähnlichen Anstieg<br />

von etwa 105 000 auf etwa 113 000 Beschäftigte.<br />

Abb. 9: Entwicklung der allgemeinen und der<br />

Log<strong>ist</strong>ik-Beschäftigug in der südlichen<br />

Metropolregion Hamburg 2003-2008<br />

Zu den wichtigen Standortentwicklungen der letzten<br />

Jahre zählen <strong>die</strong> Überarbeitung des Soltau Log<strong>ist</strong>ic Centers<br />

sowie <strong>die</strong> Ansiedlungen von Ixocon (Wenzendorf),<br />

Arrivo (Buchholz), Talke (in enger Nachbarschaft zum<br />

Kunden Dow Chemical, Stade), DPD (Loxstedt), Deichmann<br />

(Soltau), Lidl (Wenzendorf), Pro- Logis / Jack<br />

Wolfskin (Neu Wulmstorf), Carglass (Soltau), Nedexco<br />

(Wietzendorf) und Unilog<strong>ist</strong>ik (Neu Wulmstorf).<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

3 | Wie wird sich <strong>die</strong> Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft entwickeln?<br />

Im Rahmen <strong>die</strong>ser Untersuchung wurde eine überschlägige<br />

Bedarfsprognose nach Teilräumen und Branchen<br />

erstellt. Megatrends der Log<strong>ist</strong>ik (Entwicklungstreiber),<br />

<strong>die</strong> Fortschreibung der bisherigen Entwicklung, Eigenschaften<br />

und Anforderungen verschiedener Log<strong>ist</strong>ik-<br />

Standorttypen und Affinität log<strong>ist</strong>ischer Nutzungen zur<br />

Infrastruktur der Verkehrsträger wurden in einem zentralen<br />

Modell für Analyse und Prognose zusammengeführt.<br />

Abb. 10: Entwicklung von Arbeitsplätzen,<br />

Raumanspruch und Landgüterverkehr aus<br />

Log<strong>ist</strong>iknutzungen in der südlichen<br />

Metropolregion Hamburg 2003-2015<br />

Nach teils deutlichen Rückgängen während der aktuellen<br />

Wirtschaftskrise entwickelt sich <strong>die</strong> Nachfrage nach<br />

Arbeitsplätzen, Flächen und Verkehrsle<strong>ist</strong>ungen bis 2015<br />

wieder positiv (vgl. Abb. 10).<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

08


Der Log<strong>ist</strong>ik-Arbeitsmarkt in der südlichen Metropolregion<br />

Hamburg wächst zwischen 2009 und 2015 um etwa<br />

2 000 bis 7 500 Arbeitsplätze, der Raumanspruch um bis<br />

zu 880 000 m2. Auf der Straße werden zwischen 15 000<br />

ab 2020) erschlossen werden. Mittel- und langfr<strong>ist</strong>ig <strong>ist</strong><br />

durch <strong>die</strong> Realisierung der neuen Autobahninfrastrukturen<br />

eine gleichmäßigere Verteilung der Log<strong>ist</strong>iknachfrage<br />

in der südlichen Metropolregion Hamburg zu erwarten.<br />

und 110 000, auf der Schiene 400 bis 1 800 zusätzliche<br />

Fahrzeuge pro Jahr erwartet.<br />

Zentrale Forderungen für den Ausbau der Log<strong>ist</strong>ik- und<br />

Verkehrsinfrastruktur sind <strong>die</strong> schnellstmögliche<br />

Sie wirken in <strong>die</strong> Region nicht nur durch ihr eigenes<br />

Verkehrsaufkommen, sondern zunehmend auch durch<br />

das Engagement von Unternehmen mit dortigem Hauptsitz<br />

Anbindung der A 26 an <strong>die</strong> A 7 auf Hamburger Gebiet,<br />

<strong>die</strong> zügige Fertigstellung der Autobahnverbindung A 26 /<br />

A 20 in Drochtersen sowie der A 22 in Richtung Bremen,<br />

in Häfen der südlichen Me-<br />

Abb. 11: Affinität der Log<strong>ist</strong>ikansiedlungen zu Autobahnen<br />

tropolregion (z.B. Cuxhaven)<br />

sowie durch <strong>die</strong> Ansiedlung von<br />

Unternehmen, <strong>die</strong> einen Standort<br />

in Hafennähe dem direkten<br />

Wettbewerb um Flächen in den<br />

Häfen selbst vorziehen.<br />

Die Nachfrage verteilt sich<br />

freilich nicht gleichmäßig im<br />

Raum, sondern konzentriert<br />

sich nach den Anforderungen<br />

der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft in der<br />

Nähe von Produktionsstandorten,<br />

Absatzmärkten und der<br />

Verkehrsinfrastruktur. Am begehrtesten <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Nähe zu<br />

Autobahnen (vgl. Abb. 11).<br />

In der Summe reicht das aktuelle Flächenangebot,<br />

unter Einbeziehung der bereits im B-Planverfahren<br />

befindlichen neuen Standorte, aus, um den mittelfr<strong>ist</strong>igen<br />

Raumanspruch der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft zu decken.<br />

Im Vergleich der Teilräume sind <strong>die</strong> vorhandenen und geplanten<br />

Flächen im unmittelbaren Hamburger Umland<br />

am knappsten. Mit le<strong>ist</strong>ungsfähigen Anbindungen an das<br />

überörtlicheStraßen- und Bahnnetz, <strong>die</strong> Binnen- und Seeschifffahrt<br />

sowie drei nahe Luftfracht-Knoten (Hamburg,<br />

Bremen, Hannover) sind <strong>die</strong> Landkreise durchweg gut<br />

aufgestellt. Wo der Autobahnanschluss (noch) fehlt, können<br />

stille Reserven erst nach ihrer Fertigstellung (me<strong>ist</strong><br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

<strong>die</strong> zügige Verlängerung der A 39 und A 14 mit der<br />

Querspange B 190n, <strong>die</strong> bessere Anbindung des Landkreises<br />

Lüchow-Dannenberg durch Ausbau des<br />

Straßenzugs B 216 / B 248a / B 248 an Lübeck und Salzwedel<br />

sowie der Aus- oder Neubau des Schiffshebewerks<br />

Scharnebeck.<br />

09


4 | Situation und Aufgaben in den Landkreisen<br />

Landkreis Cuxhaven<br />

10


Landkreis Stade<br />

11


Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

12


Landkreis Soltau-Fallingbostel<br />

13


Landkreis Harburg<br />

14


Landkreis Lüneburg<br />

15


16<br />

Landkreis Uelzen


Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />

17


5 | Standortanforderungen der Log<strong>ist</strong>ikwirtschaft<br />

Abb. 12: Akzeptanz der Entfernung der Log<strong>ist</strong>ikstandorte<br />

von Autobahn-Anschlussstellen<br />

Ausschlaggebend für <strong>die</strong> Wahl geeigneter Standorte <strong>ist</strong><br />

<strong>die</strong> Erreichbarkeit von Produktionsstandorten und<br />

Absatzmärkten – entweder durch räumliche Nähe oder<br />

le<strong>ist</strong>ungsfähig ausgebaute Verkehrsinfrastruktur.<br />

Das bedeutet in fast allen Fällen eine direkte Anbindung<br />

an das Autobahnnetz (vgl. Abb. 12). In der südlichen<br />

Metropolregion Hamburg sind deshalb <strong>die</strong> geplanten<br />

Ausbauvorhaben A 20 (Drochtersen–Elbquerung) A 22<br />

(Drochtersen–Bremervörde–Bremerhaven), A 26 (Hamburg–Stade–Drochtersen),<br />

A 39 (Lüneburg–Uelzen–<br />

Wolfsburg) und A 14 (Magdeburg–Schwerin) von<br />

besonderem Interesse. Daneben steigt in jüngster<br />

Vergangenheit <strong>die</strong> Nachfrage nach Gleisanschlüssen an.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Vor allem log<strong>ist</strong>ische Dienstle<strong>ist</strong>er bevorzugen Industrieoder<br />

Sondergebiete, ersatzweise auch Gewerbegebiete<br />

in Autobahnnähe (vgl. Abb. 13). Die Wahl des konkreten<br />

Standplatzes bestimmen schließlich Größe und Zuschnitt<br />

der Flächen.<br />

Abb. 13: Standorte moderner Log<strong>ist</strong>ikimmobilien<br />

in Deutschland<br />

Zahlreiche Unternehmen verbinden mit einem neuen<br />

Standort <strong>die</strong> Möglichkeit, aus einer ungünstig gewordenen<br />

Bestandssituation an einen weitgehend konfliktfreien<br />

Standort zu wechseln und den Betrieb (sofort oder später)<br />

zu erweitern.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Bei der planerischen Entwicklung von Standorten wird<br />

regelmäßig überprüft, ob durch Synergien gleiche oder<br />

größere wirtschaftliche Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit geringerem<br />

Flächenverbrauch und Schonung natürlicher Ressourcen<br />

erreicht werden kann. Synergien und Konkurrenzverhältnisse<br />

entstehen typischerweise nicht zwischen Standorten,<br />

sondern zwischen dort angesiedelten Unternehmen.<br />

Wichtig zu wissen <strong>ist</strong>, dass hierbei nur selten „Augenhöhe“<br />

besteht, sondern mehrere Geschäfte einem<br />

führenden Unternehmen zuarbeiten und/oder von ihm<br />

profitieren. Jedes räumliche Cluster hat seinen Kr<strong>ist</strong>allisationspunkt.<br />

18


6 | Das Umfeld von Log<strong>ist</strong>ikstandorten: Worauf <strong>ist</strong> zu achten?<br />

Planungsrechtlich sind alle Flächen einer Kommune bzw.<br />

einer Region mit einer Nutzung belegt. Standorte,<br />

<strong>die</strong> wesentliche Voraussetzungen nicht erfüllen und<br />

deshalb von vornherein ungeeignet sind, müssen vorab<br />

ausgeschlossen werden. Neuansiedlungen, Erweiterungen<br />

etc. erfordern regelmäßig <strong>die</strong> Anpassung vorhandener<br />

Planungen, z.B. für <strong>die</strong> Flächenerschließung.<br />

Die Nutzwertanalyse bietet das Rüstzeug, um Konflikte<br />

und Möglichkeiten zu ihrer Minimierung strukturiert<br />

darzustellen, zu analysieren und entscheidungsreif<br />

aufzuarbeiten. Das Ergebnis <strong>ist</strong> eine Rangfolge der<br />

möglichen Standorte entsprechend ihrer<br />

Eignung. Ein wichtiger Vorteil liegt in der<br />

Kommunikationsfähigkeit: Maßstäbe verschiedener<br />

Betrachter oder Bewertungen<br />

mehrerer Standorte können nachvollziehbar<br />

verglichen werden.<br />

<br />

<br />

<br />

Nutzungskonflikte und Flächenkonkurrenzen<br />

(Abstände, Verlagerungskosten, Alternativnutzungen,<br />

Grünzüge/Freiräume);<br />

Schutzansprüche (Natur- und Denkmalschutz,<br />

Hochspannungsleitungen etc.);<br />

Wirkungen des Log<strong>ist</strong>ikprojekts (Qualität der<br />

umliegenden Flächen, gestalterische Dominanz,<br />

Zahl der Log<strong>ist</strong>ikansiedlungen im Umfeld)<br />

Ein Beispiel dafür, wie den Ausprägungen eines Kriteriums<br />

Nutzwerte zugeordnet werden, zeigt Abb. 14.<br />

Abb. 14: Nutzwertanalyse – Vorschlag für <strong>die</strong> Zuordnung<br />

von Nutzwerten im Kriterium „Wirkung des Log<strong>ist</strong>ikprojekts“<br />

Entscheidungen strukturiert treffen heißt<br />

wichtige Merkmale (Kriterien) erfassen,<br />

beschreiben und beurteilen. Für alle Kriterien<br />

wird ein einheitlicher Maßstab gebraucht.<br />

Unterschiedlichste Messergebnisse (Entfernungen,<br />

Verkehrsaufkommen, Zeiten etc.)<br />

werden in Klassen eingeteilt und für <strong>die</strong>se<br />

Punkte vergeben – <strong>die</strong> Nutzwerte. Für eine<br />

Nutzwertanalyse über Log<strong>ist</strong>ikstandorte<br />

werden folgende Kriterien vorgeschlagen:<br />

<br />

<br />

<br />

Fläche (Größe, Verfügbarkeit);<br />

Erschließbarkeit<br />

(äußere Erschließung, Ver- und Entsor<br />

gung, innere Erschließung);<br />

Lagegunst (Entfernung zu<br />

verschiedenen Verkehrsinfrastrukturen,<br />

baulicher Zusammenhang mit<br />

der Siedlungsstruktur);<br />

© Planquadrat Dortmund GbR<br />

19


Wichtig <strong>ist</strong>, dass <strong>die</strong> Kriterien insgesamt alle entscheidungsrelevanten<br />

Aspekte von Log<strong>ist</strong>ikansiedlungen<br />

umfassen. Manche <strong>die</strong>ser Kriterien herrschen gegenüber<br />

anderen klar vor. Deshalb erhält jedes Kriterium für <strong>die</strong><br />

Gesamtbewertung eine Gewichtung (Summe: 100 %).<br />

wo genau besondere Stärken und Schwächen bestehen.<br />

Die wesentlich eingehendere, rechtsverbindliche Abwägung<br />

im Bauleitplanverfahren nach § 1 BauGB lässt sich<br />

so nicht ersetzen, aber hochwertig vorbereiten. Bereits in<br />

der Nutzwertanalyse zeichnet sich ab, welche Standorte<br />

Abb. 15: Standortvergleich anhand von Kriterien und Messgrößen<br />

© Planquadrat Dortmund GbR<br />

Mit dem so entstehenden Bewertungsraster lässt sich anschließend<br />

jeder Standort erst analysieren und anschließend<br />

mit anderen vergleichen, z.B. in Form von<br />

„Windrosen“ (vgl. Abb. 15).Je größer <strong>die</strong> rote Fläche,<br />

desto stärker <strong>ist</strong> der Standort. Zugleich wird deutlich,<br />

Flächen in der rechtsverbindlichen Abwägung wahrscheinlich<br />

für geeignet befunden werden und welche<br />

besser auf andere gewerbliche Nutzungen hin ausgerichtet<br />

werden sollten.<br />

7 | Checkl<strong>ist</strong>en für <strong>die</strong> Entwicklung von Log<strong>ist</strong>ik-Standorten<br />

Die strategische Standortentwicklung beginnt mit der Beurteilung der Ausgangslage.<br />

Planer und Wirtschaftsförderer stehen vor fünf Grundfragen:<br />

1. Wo sind <strong>die</strong> eigenen Stärken und Schwächen?<br />

2. Welche Ziele für gewerbliche Ansiedlungen werden<br />

verfolgt?<br />

3. Welche Arbeitsteilung zwischen gewerblichen<br />

An siedlungen im Raum <strong>ist</strong> erforderlich,<br />

möglich und sinnvoll?<br />

4. Welche Log<strong>ist</strong>ik <strong>ist</strong> wo und unter welchen<br />

Umständen willkommen?<br />

5. Wie viel Log<strong>ist</strong>ik verträgt der Raum?<br />

Die Beantwortung jeder <strong>die</strong>ser Fragen wirkt sich zwangsläufig<br />

auf alle anderen aus. Die Strategieentwicklung zu<br />

Log<strong>ist</strong>ikansiedlungen zeichnet deshalb keine gerade<br />

Linie zum „großen Wurf“, sondern sucht den Weg etappenweise<br />

über Meilensteine. Die me<strong>ist</strong>en Sachfragen<br />

kehren immer wieder und können daher in Checkl<strong>ist</strong>en<br />

zusammengefasst werden, welche <strong>die</strong> Arbeit aller beteiligten<br />

Akteure, ihre Kommunikation miteinander und mit<br />

Dritten erleichtern:<br />

20


A | Im Vorfeld der Investition<br />

21


A | Im Vorfeld der Investition<br />

23


B | In der Planungsphase<br />

24


C | In der Bauphase<br />

8 | Kommunikation und Vermarktung von Log<strong>ist</strong>ikstandorten<br />

Kommunikation – eine Standardaufgabe<br />

Kommunikation muss authentisch, emotional<br />

verbindlich und individuell sein.<br />

Ziel der Kommunikation <strong>ist</strong>, den eigenen Standpunkt<br />

für alle sichtbar darzustellen und von dort ausgehend<br />

einen Diskussionsstand zu erreichen, in dem <strong>die</strong> me<strong>ist</strong>en<br />

Beteiligten, insbesondere <strong>die</strong> me<strong>ist</strong>en Betroffenen,<br />

ein Vorhaben mindestens akzeptieren.<br />

Auf dem Weg dahin werden Anpassungsmöglichkeiten<br />

der Planungen an Belange der Betroffenen besprochen<br />

und für <strong>die</strong> Berücksichtigung im förmlichen<br />

Planungsprozess gesammelt. Insbesondere Anlieger /<br />

Nutzer im näheren Umfeld eines Log<strong>ist</strong>ikstandorts sind<br />

daher frühzeitig und umfassend einzubinden.<br />

Erfahrungsgemäß <strong>ist</strong> das Interesse der Öffentlichkeit<br />

(insbesondere der Betroffenen) zum Baubeginn am<br />

höchsten. Dann sollten alle Details kommunizierbar aufgearbeitet<br />

sein.<br />

Alle angetroffenen Auffassungen sollten so früh und<br />

sachlich wie möglich verifiziert werden. Wichtige Entscheidungshilfen<br />

für <strong>die</strong> Politik sind <strong>die</strong> Alleinstellungsmerkmale<br />

einer Log<strong>ist</strong>ikansiedlung am vorgesehenen<br />

Standort.<br />

25


Immer wieder benötigte Texte und Aufstellungen zum<br />

Vorhaben sollten Kommunikationsprofis verfassen. Hilfreich<br />

<strong>ist</strong> darüber hinaus <strong>die</strong> Einbindung von Multiplikatoren,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> wesentlichen Fakten in ihrem jeweiligen<br />

Umfeld bekannt machen.<br />

Abb. 16-19: Kommunikation zählt: In Konferenzen,<br />

…<br />

Investoren und Immobilienentwickler berechnen den<br />

wirtschaftlichen Erfolg der zu errichtenden Immobilien<br />

einschließlich Auslastungsrisiko. Wenn Bedenken wegen<br />

künftiger Leerstände bestehen, können und sollten sie<br />

darauf angesprochen werden.<br />

Die nötigen Vorarbeiten umfassen auch <strong>die</strong> Vorbereitung<br />

kurzfr<strong>ist</strong>iger, strukturierter und aussagefähiger Reaktionen<br />

auf Investorenanfragen.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Abb 17: … Ausstellungen, …<br />

Nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg sichert <strong>die</strong> Expertise<br />

des Betreibers, der entscheiden muss, welche Art<br />

von Log<strong>ist</strong>ikimmobilie in welcher Größe und Bauart am<br />

Standort wirtschaftlich tragfähig <strong>ist</strong> – und zwar für den<br />

Mieter, ihn selbst und ggf. seinen Kapitalinvestor.<br />

Mit bereits ansässigen Marktakteuren (nicht unbedingt<br />

nur Log<strong>ist</strong>ik<strong>die</strong>nstle<strong>ist</strong>ern) sollte das Gespräch gesucht<br />

werden. Kontaktpflege und Netzwerkbildung<br />

können leicht institutionalisiert werden.<br />

Wie der Standort seinen Markt findet<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Am besten vermarktet sich eine passende Lage. Investoren<br />

und Immobilienentwickler fragen daneben vor<br />

allem <strong>die</strong> Ausstattung mit modernsten Infrastrukturen<br />

nach.<br />

Die me<strong>ist</strong>en Unternehmen stellen ihre Anfragen auf<br />

Ansiedlung zunächst im Zentrum eines Ballungsraums.<br />

In das Netzwerk sollten daher auch gute kollegiale Kontakte<br />

zur Hamburger und Bremer Wirtschaftsförderung<br />

eingebunden werden. Eine Vernetzung mit den Log<strong>ist</strong>ikinitiativen<br />

Hamburg und Niedersachsen (<strong>die</strong>se in der<br />

südlichen Metropolregion vertreten durch <strong>die</strong> Süderelbe<br />

AG) und dem Kompetenzzentrum Log<strong>ist</strong>ik Bremen wird<br />

vorausgesetzt.<br />

Innerhalb eines Standorts <strong>ist</strong> ein auf <strong>die</strong> individuellen<br />

Wünsche und Bedürfnisse des Investors zugeschnittener<br />

Standplatz entscheidend. Manche Kriterien lassen sich<br />

durch eine flexible Verhandlungsführung verändern.<br />

26


Zentraler Akteur auf der lokalen/regionalen Angebotsseite<br />

<strong>ist</strong> der Wirtschaftsförderer. Für <strong>die</strong> potenzielle<br />

Neuansiedlung von Unternehmen muss er <strong>die</strong> Unternehmen<br />

dort kontaktieren, wo sie nachfragen, regelmäßig<br />

nachfassen und rechtzeitig <strong>die</strong> politische Führung einbinden.<br />

De Palette der Vermarktungsinstrumente im Bereich<br />

Log<strong>ist</strong>ik <strong>ist</strong> sehr breit. Klassische Werbemittel (z.B. Broschüren,<br />

Internetauftritte) sind oft gleichförmig und informationsarm.<br />

Einige Kommunen haben gute Erfahrungen<br />

mit Standortexpertisen zu Arbeitsplätzen, Flächen, Branchenbesatz<br />

und Verkehrsanbindung gemacht.<br />

Finanzielle Vergünstigungen sind nur bedingt dazu<br />

geeignet, Investoren und Immobilienentwickler für einen<br />

Standort zu interessieren. Sie laufen me<strong>ist</strong>ens nicht lang<br />

genug und haben .d.R. keine Wirkung auf <strong>die</strong> Drittverwendungsfähigkeit.<br />

Miet- und Kaufpreise, <strong>die</strong> als dauerhafte<br />

Finanzhilfen wirken, schmälern auf Dauer <strong>die</strong><br />

Einnahmesituation des betreffenden Haushalts.<br />

Abb 19: … und Werkstattarbeit.<br />

Die aktive Teilnahme an Veranstaltungen (z.B. als Aussteller)<br />

<strong>ist</strong> zu empfehlen. Zusammen mit Partnern (z.B.<br />

den Log<strong>ist</strong>ikinitiativen oder der Süderelbe AG) können<br />

Organisation und Gestaltung besser bewältigt werden.<br />

Aus den vielen Vertriebskanälen sollten gezielt <strong>die</strong><br />

ausgewählt werden, <strong>die</strong> mit der Netzwerkbildung und Informationsgewinnung<br />

am besten zusammenpassen.<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Abb 18: … Runden Tischen …<br />

© SCI Verkehr GmbH<br />

Tradition als Log<strong>ist</strong>ikstandort kann größere Kompetenz<br />

bedeuten, aber auch gewachsene und inzwischen<br />

unpassende Strukturen. Entscheidend <strong>ist</strong> das Zusammenwirken<br />

von Tradition und flexibler Anpassung an den<br />

Markt. Hamburg <strong>ist</strong> ein instruktives Beispiel dafür.<br />

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